Therapiebegleitender Einsatz von Gelatinehydrolysat beim Pferd - vorgestellt von Dr. Cornelia Grebe Tierärztin und DIPO - Pferdeosteotherapeutin
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Therapiebegleitender Einsatz von Gelatinehydrolysat beim Pferd vorgestellt von Dr. Cornelia Grebe Tierärztin und DIPO - Pferdeosteotherapeutin
Inhalt Gelatinehydrolysat Biotin Zink Gelenkaufbau Knorpelaufbau Einsatzbereiche von Gelatinehydrolysat in Kombination mit Biotin bzw. Zink
Kollagen Strukturprotein bes. für Bindegewebe Hauptgrundstoff für die Herstellung von Proteinen AS-Sequenzmotiv: Glycin – Prolin – Hydroxyprolin Typ I: Haut, Sehnen, Knochen, Dentin, Gefäße, innere Organe Typ II: Knorpel Typ III: Gefäßwände, innere Organe, Haut, Hornhaut Typ IV u V: Basallamina Gelatine = denaturierte Form
Gelatinehydrolysat Ursprung: tierisches Bindegewebe geruchs- und geschmacklos biologisch minderwertiges Eiweiß Stabilisator kann als Hydrolysat nicht gelieren kann praktisch vollständig verdaut werden seit 1999 Sicherheit nach WHO
Biotin B-Vitamin (= Vitamin H) wasserlöslich prosthetische Gruppe von Enzymen (Carboxylasen) im Eiweiß-, Fett-, und Kohlenhydrat-Stoffwechsel Mangel: Mattigkeit, Schläfrigkeit, Muskelschmerzen, Bewegungsstörungen,…
Zink Übergangsmetall, essentielles Spurenelement im Stoffwechsel Bestandteil von Enzymen wesentliche Rolle im Kohlenhydrat-, Fett-, Eiweißstoffwechsel Förderung des Immunsystems Mangel: Wachstumsstörungen, brüchiges Haarkleid, trockene Haut, Blutarmut, verminderte Abwehr
Gelenkaufbau - schematisch Quelle: lehrer.uni-karlsruhe.de
Gelenkknorpelaufbau Quelle: Junqueira Carneiro, 1996
Knorpelschädigung verminderte Synthese an Mukopolysacchariden autolytischer Abbau des Knorpels verminderte Regeneration des Knorpels
Arthrose degenerativ Gelenksveränderungen Entzündungen Schmerzen Exostosen Einschränkung der Beweglichkeit und Belastbarkeit Irreversibel v.a. an WS, Sprung-, Carpal-, Fessel-, Kron-, Hufgelenk
Symptome Bewegungsstörungen Unlust mangelnder Schwung steifer, klammer Gang unsicherer Gang, bes. auf untersch. Böden vermehrtes stolpern Probleme in Wendungen Probleme beim Hufe geben
Einsatzbereich – Bsp. Osteochondrose – OCD hereditär, primär cartilaginös Einflussnahme im Wachstum betroffen v.a. junge, schnell-wachsende Pferde Verdickung und Störung der enchondralen Verknöcherung, Degeneration und Nekrose des Knorpels bilaterales Auftreten mgl. Ständiger Druck und Überbelastung Fissuren Ablösung Knorpelschuppe verkalkende Knorpeldissekate = Gelenkmäuse Symptom: Hydrarthrose, steifer Gang Zufallsdiagnose röntgenologisch mgl. (Ankauf!)
Anatomie des Sprunggelenkes Quelle: Mit freundlicher Genehmigung der Pferdeklinik St. Georg Trier
Einsatzbereich – Bsp. Spat chronisch-degenerative Gelenkerkrankung v.a. medial am Sprunggelenk (ggf. Umfangsvermehrung) Exostosenbildung vs. osteolytische Herde uni- od. bilateral häufige Ursache für Lahmheit bei Sportpferden Prädispostion durch Stellungsanomalien verbunden mit Knorpelschwund Stärkere Belastung der Huf-Vorderwand Abnutzungserscheinungen Huf bzw. –Eisen Schrittverkürzung, im fortgeschrittenen Stadium: Zuckfuß Entlastung häufiges schildern
Bsp. „Socke“
Einsatzbereich – Bsp. Spat Exostosen am os tarsi centrale, os tarsale II und III, dann Metatarsus und med. Griffelbeinköpfchen (Röntgenbild, Schrägprojektionen mit höchster Aussagekraft)
Sprunggelenk - Spat Quelle: Mit freundlicher Genehmigung der Pferdeklinik St. Georg Trier
Einsatzbereich – Bsp. Schale (= Ringbein) Exostose auf der Fessel Hohe – Fesselbein betroffen vs. Tiefe Schale – Kronbein betroffen artikulär vs. nicht-artikulär Ursachen: Trauma, Stellungsanomalien Symptome: (dolente) Schwellung, Lahmheit
Hohe Schale Fesselgelenk gesund - krank Quelle: Mit freundlicher Genehmigung der Pferdeklinik St. Georg Trier
Tiefe Schale Exostosen am Kronbein Quelle: Mit freundlicher Genehmigung der Pferdeklinik St. Georg Trier
Ursache – Folge – Kette „Ohne Huf kein Pferd!“
Säulen der Therapie Manuelle Verfahren – Physio- und Osteotherapie Training Ergänzungsfuttermittel
Ergänzungsfuttermittel Hyaloronsäure Glycosaminglykane Bisphosphonate
Merke Vorbeugen ist besser als heilen! denn: degenerative Gelenkveränderungen sind irreversibel!
Einsatz in der Zucht Richtige Versorgung der Stute und des Fohlens mit Mineralien, Nährstoffen, Spurenelemente Vermeiden von Überversorgung
Studien Dissertation Dr. K. Appelt, Hannover 2005: Anstieg von Prolin und Glycin – 2 der im Kollagenstoffwechsel wichtige Aminosäuren Abnahme von Keratansulfat – Marker des Knorpelabbaus
Studien Dissertation Dr. C. Becker, Berlin, 1998: Positiver Einfluss von Gelatinehydrolysat in Kombination mit Biotin bzw. Zink auf das Hufhornwachstum Dissertation Dr. A. Timm, Hannover, 1993: Einfluss von Gelatinehydrolysat auf das Sklett-, Haar-, Knorpel- und Hufhornwachstum beim Absatzfohlen
www.equigel.de
Literaturangaben Dietz, O. und B. Huskamp: „Handbuch Pferdepraxis“, 3. Auflage, 2006, Enke Verlag, Stuttgart Geyer, H. und F.-V. Salomon: „Atlas der angewandten Anatomie der Haustiere“, 1997, Enke Verlag, Stuttgart Pilliner, S. and Z. Davies: „Equine Science“, 2nd Edition, 2004, Blackwell Publishing, Oxford / UK Stodulka, R.: „Medizinische Reitlehre, 2006, Parey-Verlag, Stuttgart Röntgenbilder Pferdeklinik St. Georg, Trier Schematisierte Zeichnungen: lehrer.uni-karlsruhe; Junqueira Carneiro, 1996
Literaturangaben - Dissertationen Appelt, K., Hannover, 2005 Becker, C., Berlin, 1998 Jansen, D.: „Untersuchung der Regeneration osteochondraler Defekte im Kniegelenk unter histologischen und histomorphometrischen Gesichtspunkten zu ausgewählten Zeitpunkten. Ein Vergleich zwischen den verschiedenen Steifigkeiten der Poly-D,L- ,Lactid-Scaffolds und den unversorgten Defekten. Eine Studie im Schafmodell.“ Berlin, Dissertation, 2009 Timm, A., Hannover, 1993
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