NanoVNA - Das Mitteilungsblatt der PRIG - PRIG.ch
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PRIG - News Die technische Workshop-Serie 2019/2020 ist vorläufig abgeschlossen. Siehe auch Beiträge in diesem Heft. Bitte weitere Themen und Referenten dem Workshop Organisator melden (Gerhard, HB9ADF). Für Ankündigungen von Workshops, auch kurzfristige, bitte die Informationen auf www.prig.ch beachten! Es ist ein “Planungsworkshop” im Sinne eines Brainstormings (PRIG “Quo vadis”) vorgesehen. Das Datum ist noch nicht festgelegt. Es wird aber gebeten, Vorschläge für künftige PRIG Aktivitäten und weitere Diskussionspunkte an Hansruedi Hirter HB9BVT zu senden. Der Raspberry Pi 4 als Desktop PC (Teil 2 & 3) (Für Teil 1 siehe Beitrag in den PRIG News 3/2019) Seit Monaten arbeitet der Raspberry Pi 4 als Hauptcomputer für rund 80% meiner Aufgaben zu meiner vollen Zufriedenheit. Unter Windows 10 läuft noch das Erstellungsprogramm für die PRIG-Website. Dazu müssen gelegentlich Files zwischen den beiden Rechnern übertragen werden. Möglichkeiten dazu sind File Transfer Programme wie etwa FileZilla oder Datenaustausch via eine Cloud wie etwa diejenige von Dropbox. Bequemer ist es jedoch, im Raspberry Pi 4 einen mit Windows gemeinsamen Ordnern zu erstellen. Beide Rechner behandeln den Ordner (bei mir als “pi-share” bezeichnet) wie einen eigenen Ordner. Neben dem Austausch von Bildern, Videos, etc. kann dieser Ordner auch dafür verwendet werden, um von beiden Rechnern aus ein gemeinsames File zu bearbeiten. Bei mir ist dies die Office Suite LibreOffice. Raspberry Pi 4 Windows 10 Der Ordner ‹pi-share› Der Ordner ‹pi-share› eingebunden eingebunden im Dateimanager. im Explorer. Hier dem Schnellzugriff Hier beim Benutzer ‹pi› neben den zugeordnet. Ordnern ‹Bilder›, ‹Video›, ... PRIG News 1 2020 2
Installationsanleitung: https://www.patrickweber.info/raspberry-pi-netzwerk-ordner-teilen-mit-windows/ Tipp: Nach diesen und anderen Konfigurationsänderungen des Pis erstellt man vorteilhaft ein Image und speichert dieses auf einem andern PC und auf einer Reserve-SDcard Der Raspberry Pi 4 als Desktop PC (3) Wird der Raspberry Pi 4 nebst anderen Aufgaben auch als Media-Center eingesetzt, können Ventilatorgeräusche stören. Abhilfe schafft hier das geniale Gehäuse “Flirc”. Es ist sehr einfach zu montieren und kühlt den Prozessor einzig mit seinem Metallgehäuse. Der Temperaturanstieg des Pi4 im Flirc-Gehäuse beträgt gegenüber dem ventilatorgekühlten Gehäuse nur etwa 10 Grad C. Bei Dauer-Auslastung des Pi 4 von rund 25% sind dies ca. 52 Grad. Vergleichsweise wird der Pi 3 der Wetterstation ohne Ventilator bei praktisch 0%-Auslastung rund 45 Grad warm. Bericht von Werner Büchli HB9CZV PRIG News 1 2020 3
Digitaltechnik - Fernzugriff mittels VNC Im Zusammenhang mit den Workshops “PRIG Wetterstation” tauchten Fragen bezüglich Fernzugriff auf die Wetterstation auf. Der folgende Beitrag soll dazu eine praktische Anleitung bieten. Vorerst müssen wir uns aber einige Begriffe der Netzwerktechnik in Erinnerung rufen: Client/Server Modell Ein Server bietet, wie der Name andeutet, eine Dienstleistung im Netz an. Dies kann unsere Wetterstation sein, die Informationen über das Wetter liefert, oder eine Webcam oder eine Amateurfunkstation, die ferngesteuert wird. Der oder die Clients (Kunden) beziehen die Dienstleistungen über ein Datennetz. Sie benutzen dazu ein Terminal, zum Beispiel einen PC, ein Tablet oder ein Smartphone. Damit ein Datenaustausch zustande kommt, müssen Client und Server folgende Bedingungen erfüllen: a) Sie müssen sich am gleichen Ort treffen: Eine eindeutige IP-Adresse und ein Port definieren dies b) Sie müssen die gleiche Prozedur oder Protokoll anwenden: Das ist das VNC-Protokoll in unserem Fall c) Sie müssen sich zeitgleich treffen: Der Server hält die Türe (Port) offen wie ein Verkäufer in einem Laden, der auf Kunden wartet d) Client und Server müssen die gleiche Sprache sprechen: Anwendungsprogramm, Darstellung (GUI), Schrift, ... VNC VNC steht für Virtual Network Computing und ist ein plattform-übergreifendes Netzwerk- Protokoll. Der Client übernimmt dabei die vollständige Kontrolle über den Server, in unserem Beispiel ist dies die Wetterstation. Also bitte mit einem guten Passwort sichern. PRIG News 1 2020 4
Port Ein Port ist ein Teil der Netzwerk-Adresse. Der Port verbindet das UDP/TCP-Protokoll des World-wide Webs mit dem Anwendungsprogramm. Man kann sich den Anschluss eines Programms an das Netz so vorstellen wie ein zwei-poliger Stecker/Steckdose (engl. Socket), bei dem der eine Pol die IP-Adresse, der andere Pol der Port ist. SSH (Secure Shell, Port 22) SSH ist ein ein anderes Netzwerkprotokoll, das Verschlüsselung bietet und für die Fernkonfiguration des Servers auf Terminal-Ebene benutzt werden kann. Für die Wetterstation brauchen wir dieses Protokoll nicht direkt. Aufruf via PuTTY oder bei mehreren Raspberry Pi (Linux) direkt mittels Terminal: ssh 192.168.1.23 (Beispiel). Auch eine Weiterleitung zu einem andern Rechner innerhalb des Heimnetzwerkes mit zum Beispiel ssh 192.168.1.24 ist möglich. 1. Server einrichten – hier die Wetterstation auf dem Pi Beim Raspberry Pi ist ein VNC-Server bereits vorinstalliert. Er muss nur noch aktiviert werden: Start – Einstellungen – Raspberry-Pi-Konfiguration - Schnittstellen Im Normalfall müssen keine weiteren Einstellungen vorgenommen werden. Sind mehrere Wetterstationen (Server) vorhanden, muss für jeden VNC-Server ein spezifisches Port gewählt werden. In diesem Fall wird der VNC-Default- Port 5900 in den Optionen des Servers auf einen andern Wert geändert: hier 5904 PRIG News 1 2020 5
Beim Pi rechte Maustaste auf das VNC-Symbol rechts unten – Optionen - Verbindungen Client und Server müssen in jedem Fall dasselbe Port gespeichert haben. 2. Router einrichten Da es eine Vielzahl an Router gibt, kann hier nur das Prinzip anhand eines Beispiels, des Netgear Modell WNDR3700, gegeben werden: 2.1. Einloggen mit Browser 192.168.1.1 und admin/Passwort eingeben 2.2. Nun weisen wir dem Server (Wetterstation) eine fixe interne IP-Adresse zu. Dazu suchen wir die Wetterstation unter den angeschlossenen Geräten. In folgender Abbildung sind meine beiden Wetterstationen ersichtlich. Neben den internen IP-Adressen 192.168.1.23 und 24 sind die MAC-Adressen (Media- Access-Control-Adresse) angegeben. Diese physikalischen Hardware-Adressen dienen der eindeutigen Identifikation der Geräte. Eine MAC-Adresse ist bei der Produktion weltweit einmalig für jedes Netzwerkgerät vergeben, also unverwechselbar. Die Namen Wetter1 und Wetter2 sind vorgängig bereits im Raspberry Pi unter Einstellungen vergeben worden. Mit Ctrl/C kopieren wir die MAC-Adresse in die Zwischen-Ablage und setzen sie zusammen mit der IP-Adresse unter LAN-Konfiguration als neuen Eintrag mit Ctrl/V ein. Damit wird diese Hardware-Adresse im Router gespeichert und der Router wird die entsprechende IP-Adresse nicht mehr dynamisch an andere Geräte vergeben. Dies ist speziell für Wireless-Anschlüsse (WLAN) wichtig. PRIG News 1 2020 6
Innerhalb des Heimnetzwerkes (Wohnung) kann nun mit der internen IP-Adresse auf die Wetterstation (Server) von jedem PC/Tablet/Smartphone mittels einer VNC-App zugegriffen werden (siehe weiter unten !) 2.3. Zugriff von ausserhalb des Heimnetzwerkes Will man von ausserhalb des Heimnetzwerkes auf das Gerät zugreifen, müssen sich Client und Server physikalisch finden: a) Das Heimnetzwerk (Router) wo sich die Wetterstation (Server) befindet, wird durch eine eindeutige externe IP-Adresse bestimmt, die der Internet-Provider vergibt. b) Innerhalb des Heimnetzwerkes wird der anfragende Client mit Portforwarding zum richtigen Gerät geleitet (IP-Adresse und Port) In diesem Beispiel mit mehreren Servern wurde die Default-Port 5900 modifiziert. Bei nur einem VNC-Server ist dies nicht notwendig. Wir setzen dann das Default-Port 5900 für VNC ein. 3. VNC Viewer auf dem Client einrichten Im folgenden wird die Installation der RealVNC App auf einem Samsung-Tablet dargestellt. - App RealVNC Viewer nach der Installation öffnen - Neue Verbindung erstellen - Eingabe der Server-Adresse und des Ports: Beispiel: 192.168.1.23:5900 Dies ist eine interne Adresse innerhalb des Heimnetzwerkes Port 5900 ist Standard für einen VNC-Server. - Eingabe der Benutzers im Server, hier: pi - Eingabe Passwortes des Servers: ********** - Connect - Verbindung bestätigen (nur beim ersten Mal) PRIG News 1 2020 7
Der Client hat nun die vollständige Kontrolle über die Wetterstation und kann Wetterinformationen abfragen oder das Programm-Script bearbeiten. Der Zugriff von ausserhalb des Heimnetzwerkes erfolgt analog über die externe IP- Adresse, zum Beispiel: 80.219.172.118:5900. Diese externe IP-Adresse erhält man durch Eingabe im Browser https://www.wieistmeineip.ch/ am Ort des Servers oder mit Google- Suche durch Eingabe von ‹meine IP› oder so ähnlich. Spezialfall In Fällen wo die externe IP-Adresse des Internet-Providers nicht fix ist, muss man sich mit einem DDNS-Server behelfen. DDNS steht für Dynamic Domain Name System. Dieser DDNS-Server hilft, die wechselnde IP-Adresse mit einem selbstgewählten, festen Namen zu verbinden. Beispiel eines Aufrufs: hb9xyz.dyndns.com:5900 Es gibt verschiedene DDNS-Anbieter, die den DDNS-Dienst kostenlos anbieten. Der Name hb9xyz muss beim Server registriert werden. Ausserdem muss der eigene Router so konfiguriert werden, dass er den DNS-Server regelmässig aufruft, um dem Server die neueste IP-Adresse mitzuteilen: Bericht von HB9CZV Werner Anmerkung des Redaktors: Vorsicht beim Öffnen der VNC Ports 5900, 5001, usw. ins Internet. Diese werden von Hacker Bots rasch gefunden, und dann beginnt die brute-force Attacke im Sekundentakt. Alternative: nach draussen irgendeinen Phantasieport verwenden (hilft manchmal), oder via-VPN Tunnel ins Heimnetz einsteigen. Leider sind längst nicht alle VNC Server gegen brute-force Attacken geschützt. PRIG News 1 2020 8
Amateurfunk im Umbruch Der Amateurfunk ist gegenwärtig im Wandel. Einerseits wird die Technologie der Transceiver immer ausgereifter und es kommen neue Betriebsarten auf, wie beispielsweise FT-8. Der technologische Fortschritt ist aber auch dafür verantwortlich, dass der Amateurfunk an Bedeutung verliert. Der Reiz der 80`er Jahre ist verflogen, wo Funkamateure weltweite Kontakte machten mit Orten, die sonst als unerreichbar galten, über Paket Radio Texte über grosse Entfernungen sendeten, oder über Mobilfunk und Relais-Stationen überall erreichbar waren. Die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten der Allgemeinheit, namentlich das Internet und das Mobiltelefon, haben uns überrannt. Mit dem reinen Kommunizieren lässt sich die heutige Jugend nicht mehr begeistern. Es braucht neue Betätigungsfelder oder Betriebsarten. So sind mit FT-8 im zweiten Halbjahr 2019 mehr als die Hälfte aller Amateurfunk-Verbindungen erfolgt. Der Ansporn hierfür war die Möglichkeit, mit minimalen Leistungen DX-Kontakte zu tätigen. Wir sind alle aufgefordert, nach neuen Betätigungsfeldern zu suchen. Nebst dem reinen Kommunizieren sind insbesondere auch Tätigkeiten aus dem Gebiet der angewandten Forschung interessant. Ich denke hier an Arbeiten zur Messung von Ausbreitungsbedingungen über eine längere Zeit, die Peilung von Intrudern im Kurzwellenbereich anhand von Empfängern, die grossflächig verteilt und via Internet abrufbar sind, oder Versuche in der Radioastronomie. Diese Tätigkeiten können nur von einer Gruppe wahrgenommen werden, deren Mitglieder das Wissen und ihre Erfahrungen periodisch austauschen. Die PRIG wäre hierfür geeignet. Ein sehr interessantes Gebiet ist auch der Amateurfunk über Satelliten. Es sind dauernd um die 20 Satelliten verfügbar, die verschiedene Betriebsarten unterstützen. Der neue AO-100 ist Teil eines geostationären Fernseh-Satelliten und erlaubt mit einer kleinen Parabolantenne den Empfang von Stationen aus 4 Kontinenten. Zum Senden ist etwas mehr Aufwand erforderlich, es sind aber hochwertige Bausätze zum Bau eines Konverters erhältlich. Die übrigen Satelliten in tieferen Umlaufbahnen eignen sich ebenfalls zum Kommunizieren und arbeiten meist im 70cm / 2m Band (Uplink / Downlink). Alle Satelliten verfügen über eine Bake, die auch Telemetriedaten aussendet. Ein interessantes Detail ist die Bestimmung des Dopplereffektes vom Empfangssignal. Damit lassen sich kleine Abweichungen von den berechneten Daten des TCA (time of closest approach), der grössten Annäherung pro Umlauf bestimmen. Dies erlaubt Rückschlüsse auf die PRIG News 1 2020 9
Bahnstörungen durch den Sonnenwind und allfälligen Masseausbrüchen der Sonne, die in den nur wöchentlich aufdatierten Keplerdaten nicht gefunden werden. Ich möchte nachfolgend meine geschilderten Ideen anhand eines kleinen Beispiels aufzeigen: Das Projekt GRAVES In Frankreich ist vor gut zehn Jahren ein Überwachungssystem installiert worden, das angeblich nach Weltraumschrott suchen soll. Es besteht aus einem Sender in Dijon (JN27SI), der gleichzeitig über 4 identische Antennensysteme eine Leistung von über 1 MWerp auf 143.05MHz aussendet. Die Antennen decken die südliche Hemisphäre mit einem Azimut zwischen 90° und 270° ab. Jede einzelne Antenne hat 6 umschaltbare horizontale Strahlungsrichtungen mit einem Öffnungswinkel von 7.5°. Die Umschaltung erfolgt nach jeweils 3.2 Sekunden. Die vertikale Strahlungsrichtung liegt zwischen 15° und 40° Elevation. Eine Empfangsstation liegt im Süden Frankreichs. Jedes im Weltraum umherfliegendes Teil erzeugt durch seine Geschwindigkeit von etwa 7.9 km/s durch Reflexion einen Dopplereffekt von maximal ±7.6 kHz. Dazu gehören natürlich auch Flugzeuge, allerdings mit einem deutlich geringeren Dopplereffekt von ±260 Hz. Da die Frequenz knapp unterhalb des 2m Bandes liegt, sollte der Empfang kein Problem sein. Eine drehbare Antenne mit einem mittleren Gewinn ist von Vorteil. Die Grafik zeigt einen Ausschnitt von 12 Minuten der mit dem Programm “Spectrum Lab” empfangenen Signale. Jedes Flugzeug im Empfangsbereich hat eine Doppler-Spur hinterlassen. Die Linie bei 1100 Hz ist durch den direkten Empfang des Signals von Dijon verursacht. Der maximale Dopplereffekt lässt sich berechnen durch PRIG News 1 2020 10
2 ∙ v ∙f fd = c wobei v die Geschwindigkeit [km/s], f die Frequenz 143.050 MHz und c der Lichtgeschwindigkeit (3*105 km/s) entspricht. Mit v = 860 km/h (Ground Speed) ergibt sich eine Dopplerfrequenz von ±227 Hz sofern sich das Flugzeug östlich von ihrem Standort oder westlich von Dijon befindet. Unter diesen Bedingungen verdoppelt sich die Dopplerfrequenz, weil sich die Effekte auf dem Hin- und Rückweg addieren. Die grösste gefundene Dopplerfrequenz in der obigen Grafik beträgt 260Hz, was einer Geschwindigkeit von 980km/h (Air Speed) entspricht; dieses Flugzeug hatte vermutlich einen Rückenwind von 120km/h. Eine sehr interessante Situation ist in der Abb. 2 zu sehen: Etwa 150 Hz unterhalb des Trägers verläuft eine Linie mit fast konstanter Frequenz (entsprechend konstanter Geschwindigkeit). Könnte dies ein Echo vom Mond sein? Meine Antenne war zu diesem Zeitpunkt in Richtung Südwesten gerichtet. Position Mond: AZ = 224°, EL = 24° Aus dem Programm Stellarium kommen folgende Werte: 14.25 Uhr: Distanz = 0.00245660 AE -> 367'502.1 km 14.05 Uhr: Distanz = 0.00245536 AE -> 367'316.6 km relative Geschwindigkeit: -556.5 km/h Doppler-Effekt: -73.7Hz, verdoppelt: -147.4Hz Mondecho gefunden !!! PRIG News 1 2020 11
Die mittlere Streckendämpfung für EME beträgt 253 dB. Daraus lässt sich die erforderliche Sendeleistung errechnen: S/N im Spektrum-Lab = 12 dB Rauschbandbreite = 1.6 Hz F gesamte Anlage = 4 dB Gewinn Rx-Antenne = 10 dB PRx mit Ant.-Gewinn = -166 dBm Streckendämpfung = 253 dB Sendeleistung ERP = +87 dBm ( = 500 kWerp) Die Grafik oben zeigt den Durchgang der ISS. Die unterbrochene Linie ist offenbar durch das Austasten des Sendesignals während der Umschaltung der Sendeantennen zustande gekommen. Mit Spektrum Lab konnte nur ein kleiner Ausschnitt des 15 kHz breiten Dopplersignals dargestellt werden. Besonders interessant sind die Meteoriden (Sternschnuppen). Die nachfolgende Grafik zeigt einen Ausschnitt der Perseiden, aufgenommen am 11. August 2016 um 21:47 MEZ: PRIG News 1 2020 12
Die horizontalen Linien sind von Meteoriden verursacht worden. Dieser Brocken ist in der Hochatmosphäre in Stücke zerfallen und hat ungewöhnlich lang während 20 s Echos geliefert. Die Meteorscatter-Operateure hatten sicher grosse Freude an der lange andauernden Ionisationswolke. Mit diesem kleinen Beispiel möchte ich zeigen, was wir mit unserem Hobby nebenbei auch machen können und möchte dazu anregen, nach Gelegenheiten für neue Betätigungsfelder zu suchen. Bericht von Hans Zahnd, HB9CBU Bericht vom NanoVNA Workshop Ziele des Workshops • Es ging darum, den (nano) Vector Network Analyzer (siehe Titelbild) anhand praktischer Messungen an Antennen und Filtern (Netzwerken) kennen zu lernen. • Auf Wunsch der Workshopteilnehmer wird vorgängig kurz auf das Smith-Diagramm eingegangen. Ausrichtung: Interpretation der Darstellung am NanoVNA. • Wer tiefer in die Materie eindringen will, dem seien die Grundlagen zum Studium empfohlen. Die Publikationen geben einen guten Überblick. Die Software hilft bei der praktischen Nutzung. Grundlagen • [1] Hiebel Michael, «Grundlagen der vektoriellen Netzwerkanalyse», Rohde&Schwarz München 2005 • [2] Janzen Gerd, DF6SJ, «HF-Messungen mit einem aktiven Stehwellen- Messgerät», Kempten 1996 (ISBN 3-88006-170-X) • [3] Müller, Joachim, «Smith-Diagramm Einführung und Praxisleitfaden», Beam Verlag 2009 (ISBN 978-3-88976-155-2) s. auch Funkamateur Shop PRIG News 1 2020 13
• [4] www.nanovna.com Anleitung «About NanoVNA» • [5] Palme Gerd, „Messen mit dem Vektor-Netzwerkanalysator VNWA2 / VNWA3 für Einsteiger“ (Funkamateur Shop) • [6] Palme, Gerd, „Messen mit dem Vektor-Netzwerkanalysator VNWA2 / VNWA3 für Fortgeschrittene“ (Funkamateur Shop) Publikationen • [7] Der NanoVNA, CQ DL 11-2019, S. 20 -21, Ernst W. Wawrzik, DK1VI • [8] Neues vom NanoVNA, CQ DL 01-2020, S. 19 – 21, Ernst W. Wawrzik, DK1VI • [9] NanoVNA – Hot oder Schrott?, HBradio 6/2019, S. 44 – 48, Mathias Weyland, HB9FRV und Hansjörg Baur, HB9DWS (HB9UF) Software • [10] Smith 4.1 von Professor Fritz Dellsperger, HB9AJY • [11] NanoVNA Saver «nanovna-saver-v0.2.2-1 HF Messungen Anhand des Bildes wird erklärt, was wir mit dem VNA messen, berechnen und anzeigen können: Smith-Diagramm • Grafische Darstellung von komplexen Grössen (ohmsche Wirkwiderstände, induktive und kapazitive Blindwiderstände). PRIG News 1 2020 14
• Transformation von der rechtwinkligen Impedanz-Ebene in die Smith-Diagramm- Ebene. • Praktische Demonstration mit dem Windows Programm 4.1 von Prof. Fritz Dellsperger, HB9AJY [10] anhand eines Beispiels mit einer gemessenen Antenne. Das sehr umfangreiche Programm ermöglicht u.a. auf sehr einfache Weise die Bestimmung der Werte für eine Anpassschaltung auf 50 Ω. Der NanoVNA stand alone Die Ausführungen • Hinweis auf verschiedene Ausführungen der Version –H (ca. 50$). Am Workshop werden ein sehr einfaches und ein leicht «besseres» Gerät verwendet • Neue Version –F mit grösserem Display (ca. 130$) findet man zur Zeit im Internet. Andere VNA • VNWA3 von Prof. Dr. Thomas Baier, DG8SAQ (2-Tor Messungen) • FA-VA4 (nur 1-Tor Messungen) • FA-VA5 (nur 1-Tor Messungen) • RigExpert, z.B. AA-230 ZOOM (nur 1 Tor Messungen) Übrigens: Offensichtlich wurde beim NanoVNA das geschützte Messprinzip vom VNWA von SDR-Kits (DG8SAQ) geklont. Der Referent verwendet für seine Zwecke hauptsächlich das Original von DG8SAQ. Eigenschaften (nach Angaben im Internet) • Frequenzbereich: 50 kHz – 900 MHz (50k – 300M: Grundwelle, ab 600M: 3. Harmonische • RF output: -13dBm • 2-Tor Messungen, S-11, S-21 • Messbereich: 70dB (50kHz-300MHz), 60dB (300MHz-600MHz), 50dB (600 MHz – 900 MHz) • „Number of scanning points“: 101 (fixed) • Power: USB 5V 120mA • ICs: Si5351A, SA612, TLV320AI3204, STM32F072CBT6 PRIG News 1 2020 15
Der NanoVNA praktisch • Nun wird der NanoVNA praktisch in Betrieb genommen. Dies geschieht entlang der Anleitung «About NanoVNA», zu finden unter [4]. Eine Hardcopy «NanoVNA Menu Structure Map» aus der genannten Anleitung wird jedem Workshop-Teilnehmer zwecks besserer Orientierung abgegeben. Die einzelnen Schritte werden per Kamera vom iPad via Mac auf den Grossbildschirm von HB9ADF projiziert. Es ist zu beachten, dass mit den am WS vorhandenen Geräten nicht alle Funktionen abgerufen werden können. Mit der Windows Software stehen alle Funktionen zur Verfügung. • Wichtig: Vor jeder Messung ist eine Kalibrierung über den gewünschten Frequenzbereich durchzuführen. Dabei muss man beachten, dass nur 101 Messpunkte erfasst werden. • Es folgen praktische Messungen: • Dämpfungsglieder • Kurzwellen BALUN mit unbekannten Eigenschaften, von Teilnehmer mitgebracht • 70 cm Antennen Modell HB9ADF • verschiedene Band- und Tiefpassfilter • Der Referent weisst auf weitere mögliche Messungen hin: Bauteile (Cs, Ls, Quarze u.a.) • Praktische Hinweise aus dem Teilnehmerkreis: • HB9ONO zeigt, wie man die Stromversorgung mit einer LiIo Zelle lösen kann und gibt dazu passende Kabel ab. • HB9ONO zeigt, wie man den NanoVNA per Android betreiben kann. Der NanoVNA am PC • Mit der unter Windows lauffähigen Software «nanovna-saver-v0.2.2-1», zu finden auf der Website www.nanovna.com, kann man den NanoVNA auf vielfältige Weise mit allen möglichen Funktionen betreiben, selbst TDR-Messungen sind möglich. Schluss des Workshops Am Schluss des Workshops dankt der Referent den Teilnehmern für das aktive Mitgestalten. Einen besonderen und herzlichen Dank richtet er an Gerhard Badertscher, HB9ADF für die Gastfreundschaft in seinem Haus und nicht zuletzt für den Anstoss zur Durchführung dieses Anlasses. Workshop und Bericht von Urs Waber, HB9AOC PRIG News 1 2020 16
ADT-200A der digitale KW-Transceiver von HB9CBU Der ADT-200A ist ein durch Software definierter Transceiver mit dem Bedienungskomfort eines herkömmlichen Gerätes. Durch den Download von neuer Software lässt er sich in Zukunft mit Funktionen erweitern, die heute noch gar nicht bekannt sind. o 4 gleichzeitige Empfänger o Audio Rekorder für 1 Std o Fernsteuerbar via Internet o PA mit 50W und η bis 70% o digitaler Voice Enhancer o erweiterbar für 2m/70cm o für FSK/PSK ausgerüstet o Antennascope eingebaut Infos via www.adat.ch, oder direkt bei: Hans Zahnd, HB9CBU, Emmenhofweg 9, 3543 Emmenmatt PRIG News 1 2020 17
Impressum Herausgeber Der Vorstand der PRIG, Digitale Betriebsarten, Schweiz. Verein zur Förderung des Radioamateurwesens, CH-3000 Bern Postadresse PRIG, CH 3000 Bern Erscheint In der Regel am Ende des Kalenderquartals. Auflage 150 Ex. Redaktion HB9PVI und der Gesamtvorstand in Gemeinschaftsarbeit. Artikel bitte einsenden an PRIG Schweiz, 3000 Bern oder Email: hb9pvi@uska.ch © Copyright Die Artikel dürfen nach Rücksprache mit der PRIG weiter verwendet werden. Erforderlich ist auch Absprache mit dem Autor, sowie der Quellenhinweis Inserate Werden sehr gerne angenommen; sie helfen uns, die Herstellungskosten zu senken. Preise: Fr. 100 die ganze Seite pro Heft. Kleinere Inserate proportional zur Grösse. Bei mehrmaligem Erscheinen 10% Rabatt. Postkonto PRIG, 3000 Bern, Postscheck-Konto Nr. 60-420936-9 IBAN: CH32 0900 0000 6042 0936 9 Homepage www.prig.ch, mit aktuellen Neuigkeiten, Betriebszustand der Anlagen, viel Interessantes ums Hobby, Flohmarkt, Bilder etc. Präsident Daniel Hiltbrunner, HB9COZ 079 273 54 09 Funkstrasse 92, 3084 Wabern danhiltbrunner@bluewin.ch Vizepräsident Vakant Sekretär Hansruedi Hirter, HB9BVT 032 510 42 21 Postfach 142, 2575 Täuffelen hansruedi.hirter@gmx.ch Kassier Edi Boss, HB9MNZ Tel: 031 761 18 17/ Iffwilstrasse 14, 3303 Zuzwil Fax: 031 761 29 69 mnzzuzwil@bluewin.ch Redaktor Ernst Niggli, HB9PVI 031 631 87 30 PRIG News Bünacker 9, 3309 Zauggenried hb9pvi@uska.ch Techn. Leiter Jean-François Laett, HB9ONO 032 333 22 36 & Unterhalt Lohngasse 55A, 2562 Port hb9ono@gmx.ch Beisitzer Urs Waber, HB9AOC 031 944 00 01 Jupiterstrasse 27, 3015 Bern u.waber@bluewin.ch Webmaster Werner Büchli, HB9CZV 033 650 95 53 Parkstrasse 11, 3700 Spiez hb9czv@gmail.com Sysops APRS Ernst Niggli, HB9PVI 031 631 87 30 Bünacker 9, 3309 Zauggenried hb9pvi@uska.ch PRIG News 1 2020 18
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