INTEL IM AUFBRUCH Nachdem er den Mobile-Trend verschlafen hat, sieht sich der Chipgigant jetzt wieder auf Kurs.
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Nr. 18 vom 29. April 2013 Einzelpreis Inland: 6,90 € www.computerwoche.de INTEL IM AUFBRUCH Nachdem er den Mobile-Trend verschlafen hat, sieht sich der Chipgigant jetzt wieder auf Kurs. Das Internet steht vor Die Reutax-Pleite Herausforderungen und ihre Folgen Laut Akamai-CEO Tom Leighton Die Insolvenz des Projekt- stößt das weltweite Netz an seine vermittlers wirft grundlegende Kapazitätsgrenzen. Videos könnten Fragen auf, die den gesamten das Fass zum Überlaufen bringen. Freiberufler-Markt betreffen. Seite 22 Seiten 6, 44 IDG Business Media GmbH, Zenit Pressevertrieb GmbH, Postfach 810580, 70522 Stuttgart
18/13 Inhalt 3 In dieser Ausgabe Trends & Analysen 5 Notebooks mit Android-OS Gerüchten zufolge sind viele Convertible- Notebooks mit Android in der Pipeline. 10 Intel im Aufbruch 12 Oracle-Manager Hurd im Gespräch Mark Hurd erlaubt sich Seitenhiebe gegen SAPs In-Memory-Appliance HANA. Der „Blaue Riese“ ist bei mobilen Endgeräten zurückgefallen. Doch Prozessorleistung wird vor allem im Backend gebraucht. 11 Digitale Spaltung Zwischen Ost und West, Arm und Reich, Mann und Frau ziehen sich digitale Gräben. Titel: Intel im Aufbruch Ein Fall für den Staatsanwalt 6/44 12 Intel muss sich auf neue Märkte einstellen Im Segment der Smartphones und Tablets ist Intel Während der Insolvenzverwalter um das nur im Verfolgerfeld. Im Data Center läufts besser. Überleben des zahlungsunfähigen Pro- Nach Reutax-Pleite jektvermittlers Reutax kämpft, rückt das 16 Chancen in der Cloud Management ins Visier der Ermittlungs- Intels Deutschland-Chef Christian Lamprechter behörden. Der Verdacht: Insolvenzver- Vermittler setzt im Interview auf neue Märkte. schleppung und Betrug. Unterdessen müssen Freiberuler-Börsen Sorge haben, in der Kritik 18 Itanium und kein Ende dass sie in Sippenhaft genommen werden. Wie lange wird der Chipgigant noch an der um- strittenen Plattform festhalten? Produkte & Praxis Big-Data-Analyse 34 22 Akamai-CEO im Gespräch Die beschleunigte Zustellung von Daten und Es reicht nicht aus, Daten zu sammeln. Man muss auch die richtigen Anwendungen im Web ist das Geschäft von Tom Fragen dazu stellen können. Eine Management-Aufgabe. Leighton, dem CEO von Akamai. 26 Kampf um die Breitband-Zukunft Opposition gegen Vectoring ist kontraproduktiv. IT-Usability 40 IT-Strategien CW-Redakteurin Alexandra Mesmer konnte 32 Prozessberatung aus der IT Sandra Köpf, Usability-Expertin bei Exact Die Brita Gruppe hat ein Shared-Service-Center Software, einen Tag lang begleiten. Der für IT und interne Berater für die Kernprozesse. Weg führte zu einer Kundin, deren Ver- besserungsvorschläge diskutiert und auf- 34 Was Big Data kann – und was nicht genommen wurden. Wer die neuen Datenquellen anzapft, sollte schon wissen, was er dort zu inden hofft. Job & Karriere Highlights der Woche 38 Von der Berater- zur Anwenderirma Zehn MDM-Lösungen im Vergleich Personalberaterin Madeleine Braunwarth sagt, Auch wenn sich die führenden Mobile-Device-Management-Lösungen worauf beim Wechsel zu achten ist. inzwischen auf dem Papier fast nicht unterscheiden, trennt sich im Pra- xisvergleich die Spreu vom Weizen. www.computerwoche.de/2536778 40 Was macht ein Usability-Proi? Die CW begleitet einen Tag lang Sandra Köpf, die Titelfoto: Intel Free Press Dateiverwaltung für Prois einen besonderen Blick auf Programme wirft. Damit die Arbeit mit Dateien und Ordnern efizienter werden kann, braucht es Tools wie Metro Commander, Cubic Explorer, Clover, Wiz- 44 Zwischen Gier und Geiz Tree oder Second Copy. www.computerwoche.de/2536008 Nach der Reutax-Pleite sagen Betroffene und Experten, wie es weitergehen kann.
4 Trends & Analysen 18/13 Was die anderen sagen CW-Kolumne Seiten-Spiegel Der digitale Graben muss weg enn es stimmt, dass die Digitalisie- viele, auf die das nicht zutrifft. Nicht nur „Reddit.com hat sich für seine Rolle in ei- ner Online-Hexenjagd entschuldigt, die dazu geführt hatte, dass ein unschuldiger W rung der wichtigste Treiber für die Innovations- und Wirtschaftskraft unserer die Politik, wir alle sind gefordert, gegen den digitalen Analphabetismus im Land Student der Brown University für den Bom- Wissensgesellschaft ist, dann muss die vorzugehen. Erster Schritt muss es sein, benanschlag beim Boston Marathon ver- Frage erlaubt sein, ob uns „Mittelmaß“ als die Schere zwischen den Bundesländern antwortlich gemacht wurde. Bevor das FBI Untersuchungsergebnis im Digital-Index sowie zwischen Stadt und Land zu schlie- die Brüder Dzhokhar und Tamerlan Tsar- der Initiative D21 ausreicht (siehe Seite ßen. Überall müssen breitbandige Netz- naev identifizierte, hatte sich eine Gruppe 11). Dass ältere Bevölkerungsschichten zugänge flächendeckend und zu fairen von Nutzern der Link-Sharing-Seite daran- weniger im Netz sind als jüngere, ist nach- Preisen verfügbar sein. Regulierungsfra- gemacht, sämtliche Bilder, Videos und wei- vollziehbar, und dass vor allem ältere gen sind hier zweitrangig. Der zweite He- tere Ressourcen zum Thema zusammenzu- Frauen digitale Berührungsängste haben, bel ist mehr Unterstützung und Aufklä- führen, um damit auf Terroristenjagd zu mag man bedauern, es lässt sich aber zu- rung – auch im privaten Umfeld. Der Zu- gehen. Ins Fadenkreuz geriet ein harmloser mindest erklären. gang zum Netz, besonders via iPad, ist Student (...).“ Nicht akzeptabel sind indes die zum Teil auch für ältere oder weniger gebildete „computerworld.com“ erheblichen Unterschiede in der Breit- Menschen kinderleicht und viel sicherer, bandnutzung und -versorgung zwischen als die meisten Verweigerer denken. den ost- und westdeutschen Bundeslän- Und schließlich gilt es im dritten Schritt, „Die Software dern sowie zwischen Stadt und Land. Noch Anreize zu schaffen. Behörden, Versorger, krasser ist der Unterschied, wenn das Bil- Dienstleister – je mehr Institutionen ihre sieht aus, als dungsniveau als Maßstab gilt. Haupt- und Kundenprozesse ins Netz Volksschüler werden von Abiturienten und verlagern, desto wäre sie in den Akademikern abgehängt. Regelrecht är- schneller schließt 80er Jahren gerlich ist der klare Zusammenhang zwi- sich der digitale schen hohem Haushalts-Nettoeinkommen Graben. designt worden.“ und schnellem Internet-Zugang. Das Ergebnis der Studie lässt sich ver- Infor-CEO Charles Phillips lästert auf der einfacht so zusammenfassen: Wer jung, Heinrich Vaske Hausmesse Inforum 2013 über die Optik gebildet und vermögend ist, dazu noch Chefredakteur CW von Enterprise-Anwendungen, in diesem einen ordentlichen Job in einer westdeut- Fall einem SAP-Bestellformular schen Stadt hat, der ist ganz sicher Teil der digitalen Gesellschaft. Es gibt jedoch „Die ersten Smartphones mit dem neuen Firefox-OS sind zu Testzwecken freigege- ben worden. Produziert werden sie von Geeksphone, einem kleinen spanischen Anbieter, der Android-Handsets für echte COMPUTERWOCHE auf dem iPad Open-Source-Freaks baut und nun Mozillas Betriebssystem als den richtigen Weg in Lesen Sie die Heftausgabe schon am Freitag – die Zukunft sieht.“ „gigaom.com“ digital auf Ihrem iPad! „Apple steckt in einer Identitätskrise (...). ie beliebte iPad-Ausgabe der compu- Grafik und Usability. Die iPad-Ausgabe ent- Gemessen am Aktienhöchststand von 702,10 Dollar im September 2012 sind bis heute 280 Milliarden Dollar an Börsenwert D terwoche nutzt in der aktuellen Ver- sion alle Möglichkeiten, hält ferner die von vielen Lesern gewünsch- te Druckfunktion, mit der sich vernichtet worden. Entscheidend ist die die das iPad bietet. Sie einzelne Ausgaben der com- Frage, wie Apple von den Anlegern gese- überzeugt durch hohe puterwoche problemlos über hen wird: als traditioneller Hardwareher- Ladegeschwindigkeit AirPrint-fähige Druck-Setups steller oder als Software-Hardware-Hybrid. und hilft Anwendern, zu Papier bringen lassen. Das reine Hardwaregeschäft ist schnellle- die auf eine neuere Push-Benachrichtigungen big. Ständige Geschmacksänderungen der iPad-Version wechseln informieren unsere iPad- Kunden und der Commodity-Trend setzen wollen, ihre einmal er- Leser – deren Zustimmung den Anbietern zu. Als Hybride ist Apple worbenen Einzelhefte vorausgesetzt – über neu wertvoller, da höhere Margen zu erwarten mit geringem Aufwand eingestellte Ausgaben. So sind und verlässliche Umsatzströme das in optimierter Qualität erfahren Sie sofort, wenn Geschäft absichern.“ wiederherzustellen. Hin- die aktuellste computer- Foto: Infor „Wall Street Journal“ zu kommen ständig neue woche am digitalen Kiosk Detailverbesserungen in verfügbar ist.
18/13 Trends & Analysen 5 Notebook-Anbieter auf Android-Kurs Medienberichten zufolge profitiert Googles Betriebssystem vom Misserfolg, den Microsoft angeblich mit Windows 8 hat. D ie taiwanische Hightech-Site „Digi- Trotzdem gibt es gute Argumente, die für Version heraus. Ob die PC-Hersteller ihre Times“ berichtet, dass die schwa- Windows sprechen – etwa die Tatsache, Convertibles auch mit einer Office-Alterna- chen Verkäufe von Windows-8- dass Android-Geräte meist nur Touch-ba- tive anbieten werden, ist unklar. Nicht be- basierenden Notebooks und Tablets einige siert auf den Markt kommen und für das antwortet ist auch die Prozessorfrage. Da große PC-Hersteller veranlasst haben sol- Erstellen von Dokumenten schlecht geeig- Intel die Tablet-Offensive organisiert, könn- len, gemeinsam mit Intel verstärkt auf net sind. Microsoft hingegen bringt seine ten energiesparende Atom-Prozessoren Android-Alternativen zu setzen. An der Windows-RT-Geräte mit einer Office-2013- „Atom Z2760“ zum Einsatz kommen. (hv) Spitze der Seitenwechsler steht demnach Lenovo, das noch im Mai eine Version seines Elf-Zoll-Convertibles „Yoga“ auf der Basis von Android herausbringen wolle. Der PC- Marktführer ist offenbar nicht allein: Auch Acer, Asus, Hewlett-Packard und Toshiba haben den Angaben zufolge Android-Mo- delle in der Pipeline, die im dritten Quartal 2013 herauskommen sollen. Convertibles für 500 Dollar Wie die Website „The Register“ schreibt, soll Intel den optimalen Preispunkt für Android-Notebooks bei 500 Dollar ansetzen. Damit wären die Geräte etwa so teuer wie Microsofts Einstiegsmodell des Surface-RT- Tablets. Generell sollen die Android-Flach- männer sich funktional grob am Surface orientieren. Den Gerüchten zufolge hat In- tel verfügt, dass die Geräte mit abnehm- baren Tastaturen ausgeliefert werden, also sowohl als Tablet wie auch als Notebook verwendbar sind. Kommt das Yoga von Lenovo bald mit Android-OS? Microsoft hat bis- her noch keine öf- Entdecken Sie die Perle fentliche Absatzbi- lanz für seine Surface-Ta- blets gezogen. Allerdings gehen nahezu alle unter den VPN-Lösungen! Medien davon aus, dass die Tablets beson- ders in der ARM-basierenden RT-Version nicht besonders erfolgreich sind. Wahr- Tief im Markt getaucht – und trotzdem noch scheinlich, so „The Register“, wetten die auf der Suche nach einer Ideallösung für die Hardwarehersteller darauf, dass Android Anbindung Ihrer mobilen Anwender? mit seiner großen installierten Basis und Entdecken Sie jetzt die Perle unter den dem funktionierenden App-Ökosystem im VPN-Lösungen! Entdecken Sie NCP! Massenmarkt besser ankommen wird. Universelle VPN-Clients sorgen dafür, dass Microsoft hatte zuletzt von IDC beschei- Ihre Anwender sich sicher, schnell und nigt bekommen, dass Windows 8 dem unkompliziert ins Firmennetz einloggen schwächelnden PC-Markt keinerlei Impulse können – ob zu Hause am PC oder unterwegs Next Generation Network Foto: Lenovo gegeben habe. Im Gegenteil, vieles deute mit dem Notebook, Handy oder Tablet. Das Access Technology darauf hin, dass Windows 8 das PC-Busi- zentrale, automatisierte VPN-Management ness sogar lähme. macht die Administration sagenhaft einfach. So entsteht lupenreine Wirtschaftlichkeit. www.ncp-e.com
6 Trends & Analysen 18/13 Staatsanwalt ermittelt gegen Reutax-Gründer Während der Insolvenzverwalter um das Überleben des zahlungsunfähigen Projektvermittlers Reutax kämpft, rückt das Management ins Visier der Staatsanwälte. Sie ermitteln wegen Insolvenzverschleppung und Betrug. Von Joachim Hackmann* A uslöser der staatsanwaltschaftlichen Reutax-Konkurrenten Hays weiter für die Ermittlungen sind drei Anzeigen Telekom. gegen den Gründer Soheyl Ghaemian In einem der CW vorliegenden Schreiben sowie gegen Vorstandsmitglieder des insol- an die Freelancer sichert der Telekom- venten Personaldienstleisters Reutax. Sie Vorstand den Beratern finanzielle Hilfe zu: wurden der Staatsanwaltschaft Heidelberg „Der Deutschen Telekom ist an einer sozial- zugestellt, berichtet das Online-Portal „Mor- verträglichen und zügigen Lösung des The- genweb“. Angeblich haben die Anzeigen so mas ,Lenroxx‘ gelegen. Deswegen beabsich- viel Substanz, dass die Behörden tatsächlich tigt das Unternehmen im Zuge des anhän- aktiv werden. gigen Insolvenzverfahrens bei der Lenroxx Insolvenzverschleppung und Betrug vor GmbH, etwaige Vergütungsausfälle der be- Insolvenzverfahren begehen Firmen, wenn troffenen Freelancer zu kompensieren. In sie noch Verträge mit Lieferanten abschlie- welchem Rahmen das geschieht, wird noch ßen, obwohl die Zahlungsunfähigkeit un- festgelegt. Einzelheiten werden derzeit er- mittelbar bevorsteht. Für Insolvenzver- arbeitet.“ schleppung sieht das Gesetz Freiheitsstra- Mit den anderen Lenroxx-Kunden ver- fen bis zu drei Jahren vor. Betrug kann mit handelt Insolvenzverwalter Lorenz nun bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe geahndet einen Transfer zur Dachorganisation Reu- werden, schreibt das Online-Portal. tax. Eine Fortführung des Geschäftsbetriebs ist damit nahezu ausgeschlossen. Reutax-Gründer sponsert Bundesliga-Verein Mit Billigpreisen Umsatz Über den Aufenthaltsort von Soheyl Ghae- sation Reutax AG und der ebenfalls insol- gekauft mian ist derzeit nichts bekannt, diversen venten Reutax Temp, die das Geschäft mit Lenroxx hatte in der Reutax-Organisation Quellen zufolge hat er sich wegen Burnouts der Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) die Rolle des Billiganbieters übernommen. zurückgezogen. Er gilt im Rhein-Main-Ge- betreibt, abgesprochen. „Lenroxx war für sich allein eigentlich nicht biet als schillernde Persönlich- Derweil zeichnet sich ab, dass überlebensfähig“, fasst Insolvenzverwalter keit, hat eine Kunst- und Kul- Nach Reutax-Pleite die Reutax-Tochter Lenroxx Lorenz zusammen. Das Unternehmen mit tur-Stiftung ins Leben gerufen wohl nicht zu retten ist. Sie hat seinen 13 festangestellten Mitarbeitern hat und mit seiner Firma Reutax Vermittler fast 600 Freiberufler beschäftigt. mit einer Marge von einem Prozent und den Bundesliga-Fußball-Club Von ihnen haben rund 50 Bera- einer „geringsten Eigenkapitalquote“ ope- Hoffenheim gesponsert. Zu sei- in der Kritik ter für Kunden wie SAP und die riert, so Lorenz. „Man hat es als Türöffner nem Privatvermögen sollen Mehr zum Thema: Deka Bank gearbeitet, die Mehr- benutzt, um den Zugang zu Großkunden zu eine Villa in Beverly Hills im heit, also weit über 500 Frei- gewinnen.“ Mögliches Zusatz- und An- Aufgerieben zwischen Wert von mehr als neun Milli- Gier und Geiz 44 berufler, war in Projekten der schlussgeschäft sollte der Reutax AG zugu- onen Dollar sowie diverse No- Eberhard Schott: Telekom und von T-Systems ein- tekommen, die mit einer deutlich höheren Foto: Wikimedia Commons/Rudolf Stricker belkarossen gehören. Falsches Modell? 45 gebunden. Mit dem Telekom- Marge arbeitet. Funktioniert hat das Kon- Gegenüber der computerwo- Kündigung und Konzern hat der Insolvenz- strukt ganz offensichtlich nicht. che kündigte Lenroxx-Insol- Kundenschutz 46 verwalter bereits den Ausstieg Die offenen Rechnungen der bei Lenroxx venzverwalter Karl-Heinrich vereinbart. Weder die betrof- beschäftigten Freelancer summieren sich Lorenz an, eine Wirtschaftsprüfungsgesell- fenen Freelancer noch die Telekom selbst auf über zehn Millionen Euro. Fast ebenso schaft einzuschalten, um die zurücklie- hatten Interesse an einer weiteren Koope- hohe Forderungen hat die Lenroxx GmbH genden Buchungen der gesamten Reutax- ration mit Reutax oder Lenroxx signali- gegenüber der Reutax AG offen. Die wird Gruppe zu durchleuchten. Das sei so mit siert. Seit dem 1. April arbeiten die Free- der Insolvenzverwalter aber kaum von der den Insolvenzverwaltern der Dachorgani- lancer überwiegend unter dem Dach des zahlungsunfähigen Reutax eintreiben können.
8 News 18/13 Starkes West-Ost-Gefälle beim Digitalisierungsgrad Schleswig-Holstein 52,3 44,1 Laut dem jüngsten Digital-Index sind 46,6 Mecklenburg-Vorpommern Bürger in Nordrhein-Westfalen und 52,8 Hamburg Bremen besonders digital-affin. Bremen 50,8 Schlusslichter sind Länder im Osten. 50,9 Berlin 45,9 Niedersachsen 40,5 Um eine Maßzahl über die Di- 2. Digitale Kompetenz: Wie kom- Brandenburg Nordrhein- gitalisierung der deutschen Ge- petent sind Bürger im Umgang Westfalen 57,7 Sachsen-Anhalt sellschaft und ihren Nutzen für mit (digitalen) Medien? Politik, Wissenschaft und Wirt- 3. Digitale Vielfalt: Wie viele di- 45,7 45,5 schaft zu gewinnen, hat die In- gitale Anwendungen nutzen 51,2 itiative D21 für 2013 erstmals Bürger, und wie viele Stunden Thüringen Sachsen den Digital-Index ermittelt. Er verbringen sie im Internet? Hessen 50,9 soll den Digitalisierungsgrad in 4. Digitale Offenheit: Welche Deutschland und in den einzel- Ängste/Erwartungen haben sie? Rheinland-Pfalz nen Bundesländern abbilden. Insgesamt kommt Deutsch- Dadurch sei, so schreibt D21, land mit 51,2 von 100 mög- 48,0 ein Vergleich innerhalb des lichen Punkten auf einen mitt- 51,2 Bundesgebiets und zwischen leren Digitalisierungsgrad. Da- Saarland einzelnen Bundesländern mög- mit seien die Bundesbürger Bayern 50,3 lich. Der Digital-Index beinhal- grundsätzlich in der digitalen tet die Ergebnisse von vier Fra- Welt angekommen. Allerdings Baden-Württemberg gestellungen: bleiben elf Bundesländer, dar- 1. Digitaler Zugang: Hier wird unter alle ostdeutschen, unter etwa nach der benutzten Hard- dem Durchschnitt. Schlusslicht ware und der Art des Internet- ist Sachsen-Anhalt. Weitere De- Angaben in Indexpunkten; Basis: Alle Befragten; Quelle: D21 Zugangs in Haushalten gefragt. tails auf Seite 11. (jm) Google muss 145.000 Euro Strafe zahlen Die Hamburger Datenschutzbehörde bittet den Suchmaschinenanbieter zur Kasse. er Hamburgische Beauf- solche Daten erfasst und ter, Fotos und Chat-Proto- Bußgeldbescheid D tragte für Datenschutz und gespeichert wurden. kolle abgegriffen. Mit dem verhängten Bußgeld- Informationsfreiheit, Johannes Dieser Tatbestand 145.000 Die Staatsanwaltschaft bescheid wurde Google ange- Caspar, hat ein Bußgeld gegen habe sich auch Hamburg hatte deshalb wiesen, die unzulässig erho- Google in Höhe von 145.000 Euro durch Auswertung bereits 2010 ein Er- benen Daten vollständig zu lö- verhängt. Grund: Das Unterneh- der Daten bestätigt, mittlungsverfahren auf- schen. Diese Tilgung der Daten men hatte von 2008 bis 2010 die Google zur genommen. Die- hat der Hamburgische Beauf- WLAN-Mitschnitte angefertigt, Untersuchung ses wurde aller- tragte für Datenschutz und In- als Straßen und Häuser für den des Sachverhalts dings im Novem- formationsfreiheit mittlerweile Dienst Google Street View kar- in Kopie zur Ver- ber vergangenen bestätigt. tografiert wurden. Besonders fügung gestellt hatte. Jahres einge- Anderswo kam Google mit bemerkenswert: Hierbei wur- stellt. Daraufhin strengte der seiner Screening-Aktion nicht den auch Inhaltsdaten der er- Hartnäckiger Datenschutz Hamburgische Datenschutz- so glimpflich davon: In den USA Foto: Tristan3D/Fotolia.com fassten und unverschlüsselten Die im Vorbeifahren erfassten beauftragte ein Ordnungswid- musste das Unternehmen jüngst WLAN-Anschlüsse gespeichert. Informationen enthielten den rigkeitsverfahren an. Mit der nach einer Einigung mit den Datenschützern zufolge auch rechtskräftigen Feststellung, Generalstaatsanwälten von 38 Daten zu Unrecht erfasst eine signifikante Menge an Google habe unzulässig perso- US-Staaten sieben Millionen Der Datenschutzbeauftragte personenbezogenen Daten. So nenbezogene Daten erhoben, ist Dollar (5,4 Millionen Euro) Stra- bestätigte auf Anfragen, dass wurden etwa E-Mails, Passwör- das Verfahren nun beendet. fe zahlen. (jm/tc)
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