SONDERAUSGABE ZUR BUNDESTAGSWAHL 2021 - BUND ...
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www.bamberg.bund-naturschutz.de Ausgabe April 2012 Juli/2011 �������� ����������������������� Die Zeitung der Kreisgruppe Bamberg Sandwelten: Landschaft: Naturschutz: Klimakrise: Energiewende: Porträts: BN auf Landesgartenschau Kalksinterbäche Neues So schön ist es bei uns Politik in der Kritik Aktiv für ausund Natur derUmwelt Region Sonderausgabe zur Bundestagswahl 2021
Bundestagswahl ist Klimawahl Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, Man muss es so deut- lich sagen: Das ist fast eine Nullnummer. Mit solchen Mini-Schritten wird man die Klima- ziele, die Deutschland Foto: Peter Enzenberger angekündigt hat, niemals erreichen. Sie halten die Sonderausgabe un- tastrophalen Auswirkungen längst seres Magazins „Dä Löömzoh“ in erreicht haben, sind die Maßnah- Mojib Latif (Klimaforscher) Händen. Damit möchten wir Sie vor men der Bundesregierung vollkom- zum Klimapaket der der Bundestagswahl über umwelt- men unzulänglich. Das können wir Bundesregierung politische Themen informieren. ändern. Klimakrise, Artenschwund und Um- Wir wählen Zukunft. Wir machen weltzerstörung bedrohen bereits die Bundestagswahl zur Klimawahl! heute unsere Existenz. Wir haben Dass es sich lohnt für Klimaschutz Dieses verantwor- nur noch wenig Zeit zum Handeln. und eine bessere Umweltpolitik ak- Die Bilanz der Umweltpolitik der tiv zu werden, zeigen wir in diesem tungslose Verhalten Bundesregierung und der Regie- Heft mit wunderschönen Naturim- wird ohne Zweifel als rungskoalition aus CDU/CSU und pressionen aus unserem Landkreis. SPD ist verheerend. Sogar das Bun- Und wir stellen Menschen vor, die einer der größten desverfassungsgericht hat im April sich im BUND Naturschutz für Na- Fehler der Mensch- ein vernichtendes Urteil über die tur und Umwelt einsetzen. Klimapolitik der Bundesregierung Es liegen noch viele umweltpoli- heit in die Geschichte gefällt. Es bleibt kaum noch Zeit - tische Auseinandersetzungen vor eingehen. wir müssen dringend umsteuern. uns. Wir freuen uns, wenn Sie uns Dafür ist die Bundestagswahl ent- dabei unterstützen. Natur und Um- Greta Thunberg zur scheidend. welt brauchen eine starke Stimme! Tatenlosigkeit in Sachen Schwerpunktthema des Heftes ist Viel Spaß beim Lesen wünscht Klimaschutz die Klimakrise. Obwohl uns die ka- Ihr BUND Naturschutz Bamberg Erich Spranger Christine Hertrich Martin Bücker (2. Vorsitzender) (Geschäftsführerin) (1. Vorsitzender)
Klimakrise und Coronakrise „Die Politik verweigert sich wissenschaftlichen Erkenntnissen“ Im folgenden Interview nehmen der Metereologe Prof. Thomas Foken und die Schülerin Lotta Fröh- lich, aktiv bei Fridays for Future Bamberg, zu Klimakrise und Coronapandemie Stellung. Löömzoh: Herr Foken, kürz- dass der Zeithorizont ein längerer lich ist Ihr Buch „Bamberg im ist, die Bedrohung scheinbar nicht Klimawandel“ erschienen. Wie so unmittelbar. Dabei sind die Aus- weit ist der Klimawandel in maße und Herausforderungen der Bamberg fortgeschritten? Klimakrise unvergleichlich größer. Prof. Foken: Die Situation ist dra- matischer, als wir vielleicht meinen. Löömzoh: Werden die milli- Seit Beginn der Messungen in Bam- ardenschweren Corona-Kon- berg 1879 sind die Temperaturen junkturprogramme für einen sehr stark, nämlich um 2,1 Grad, grünen Aufbau der Wirt- angestiegen. Die Jahre werden im schaft verwendet? Schnitt zwar nur etwas trockener. Lotta Fröhlich: Leider nur zu Aber besonders die Trockenheit im einem kleinen Teil. Damit verspielt Frühjahr hat deutlich zu- die Bundesregierung eine Rie- genommen. Besorg- senchance. Das Geld kön- niserregend ist nen wir ja nur einmal aus- auch der starke geben. Viele Gelder gabe. Gerade die Industrienati- Anstieg der Hit- fließen sogar in kli- onen müssen bei sich selbst anfan- zetage. Zumin- maschädliche Maß- gen! Bei der Coronakrise haben dest im Regnitz- nahmen. Man denke wir gesehen, welche weitrei- tal sind unsere nur an die Milliarden chenden Beschlüsse möglich sind. Wälder auf dem für die Reisebranche mit Die Einschränkungen elementarer Weg von feuchten ihren Kreuzfahrtschiffen Grundrechte sollte aber auf keinen Wäldern zu tro- und Flugreisen sowie für Fall als Lösung auf die Klimakrise ckenen Wäldern. Geht die Lufthansa. Die Ausgestal- übertragen werden. Gute Klimapo- die Entwicklung weiter, droht teil- tung der Konjunkturprogramme litik leitet gesellschaftlichen Wandel weise eine Versteppung. muss sich an den Pariser Klima- ein und verhindert die Verschärfung Zielen orientieren. sozialer Ungerechtigkeiten! Löömzoh: Bei der Corona- pandemie haben die Politi- Löömzoh: Wie bewertest ker*innen versucht, ihre Ent- Du die Klimapolitik der scheidungen auf Grundlage Bundesregierung? von wissenschaftlichen Er- Lotta Fröhlich: Es ist kenntnissen zu fällen. Wa- traurig, dass die Bun- rum gelingt dies nicht bei der desregierung die im Klimakrise? Pariser Klimaab- Prof. Foken: Sie haben recht. Bei kommen selbst ge- der Klimakrise verweigert sich die steckten Ziele kon- Politik den wissenschaftlichen Er- sequent ignoriert. kenntnissen. Die Klimakrise wird Klimaschutz ist verdrängt. Vielleicht liegt es daran, eine weltweite Auf- Karrikatur: Leopold Maurer / dieKleinert.de
Bundestagswahl ist Klimawahl Klimakrise - Politik in der Kritik Wie weit ist der Klimawandel schon fortgeschritten? Was sind die Folgen? Wie ist die Klimapolitik der Bundesregierung zu bewerten? Was ist zu tun? Um diese Fragen geht es im folgenden Artikel. Klimawandel wird immer stärker Der Klimawandel schreitet immer schneller voran - welt- weit und auch bei uns. Ein Temperaturrekord jagt den anderen. Die vergangenen sechs Jahre waren weltweit die wärmsten jemals gemessenen Jahre! Die Tempera- turen steigen mit der Zunahme der Treibhausgase im- mer weiter und immer schneller an. Die Erwärmung zeigt sich auch in den Extremen. So stieg in Bamberg die Zahl der Hitzetage mit über 30 °C stark an: Von im Schnitt fünf Tagen in den 60er Jahren auf um die 20 in den letzten Jahren! Zum Anstieg der Temperatur kommt die Trockenheit hinzu. So waren 2018, 2019 und 2020 drei trocken- warme Jahre in Folge. In der Wachstumszeit der Pflan- zen, vor allem im Frühjahr, hat es viel zu wenig gereg- net. Dies sorgte in weiten Teilen Deutschlands - wie auch in Bamberg - zu staubtrockenen Böden, teilweise bis in den Sommer hinein. Die Folgen des Klimawandels haben mit Trockenheit, Hitze, Ernteausfällen, historisch niedrigen Grundwas- serständen und enormen Waldschäden längst Bam- „Warming Stripes“ von Bamberg: Sie verdeutlichen den berg erreicht. Vor allem Fichten und Kiefern, aber auch starken Anstieg der Temperaturen. Jeder Streifen steht für ein Jahr. Blau bedeutet kälter als der Durchschnitt, rot Buchen sind in bisher unbekannten Ausmaßen abge- wärmer. Die Skala rechts zeigt die Jahresdurchschnittstempe- storben. ratur in °C. Deutlich ist der starke Anstieg um ca. 2°C von den 80er Jahren bis heute zu erkennen. Absterbender Buchenbestand am Fuß des Stammbergs bei Kremmeldorf Dä Löömzoh · Sonderausgabe 2021
Klimakrise − Politik in der Kritik Durch Klimawandel und Borkenkäfer abgestorbene Fichten. Foto: Wolfgang Schödel Ganz zu schweigen von den weltweiten Auswirkungen: So ging in Deutschland in den letzten 10 Jahren der Extreme Stürme, Dürren, Hitze, Mangel an Trinkwas- Treibhausgas-Ausstoß kaum zurück - abgesehen vom ser, Verödung ganzer Landstriche verbunden mit der Sondereffekt durch Corona. Mit den geplanten Maß- Flucht vieler Menschen, Überschwemmungen, stei- nahmen der Bundesregierung werden weder ihre eige- gender Meeresspiegel, Artensterben und großflächige nen Klimaziele noch die der EU, geschweige denn die Waldbrände sind einige davon. Wir erinnern an die Klimaziele des Pariser Abkommens erreicht. verheerenden Waldbrände der letzten Jahre in Kalifor- nien, in Australien und in Sibirien. Rückwärtsgang in der Energiepolitik Besonders problematisch: Manche Folgen des Klima- wandels heizen den Klimawandel noch weiter an. Ausbau der Erneuerbaren Dazu gehören Waldzerstörung, Auftauen der Perma- Energien abgewürgt frostböden und Abschmelzen des arktischen Eises. Der Ausbau der erneuerbaren Energien im Stromsektor Wir steuern auf klimatische Kipppunkte zu, die uns un- wurde unter den verschiedenen Merkel-Regierungen umkehrbar in eine Heißzeit führen. behindert. 2012 wurde die Solarenergie abgewürgt. Dadurch gingen 100.000 Arbeitsplätze verloren. Zum Vergleich: In der Kohlewirtschaft arbeiten weniger als Verringerung der Treibhausgase – 20.000 Menschen. Die Vorherrschaft in der zukunfts- die Bundesregierung versagt weisenden Solarindustrie wurde an China verschenkt. Der Klimawandel zwingt uns, so schnell wie möglich Ab dem Jahr 2017 brach aufgrund von veränderten den Ausstoß der Treibhausgase zu verringern. Eigent- Vorgaben der Zubau von Windrädern ein. Speziell in lich haben sich alle Staaten im Pariser Klimaschutzab- Bayern kam der Zubau durch überzogene Abstands- kommen von 2015 verpflichtet, die globale Erwär- regeln ganz zum Erliegen. Weitere Bremsklötze sind mung deutlich unter 2°C zu halten, möglichst auf fehlende Flächenausweisungen für Windkraft, Benach- 1,5°C zu begrenzen. Doch passiert ist bis jetzt viel zu teiligung von Energieprojekten in Bürgerhand und zu wenig. geringe Ausbauziele für Solar- und Windenergie.
Bundestagswahl ist Klimawahl Kohleausstieg viel zu spät Während die Produktion von grünem Strom behindert wird, sieht es beim Kohlestrom ganz anders aus. Die klimaschädliche Koh- leverstromung soll erst 2038 beendet wer- den. Viel zu spät, um die Klimaziele einzu- halten. Die Entschädigungszahlungen an die Kohlekonzerne sind ein Lobby-Meisterstück: Die Betreiber erhalten Milliardenentschädi- gungen für das Abschalten ihrer ohnehin nicht mehr wirtschaftlichen Kohlekraft- werke. „...es soll nicht in Raserei ausarten!“ CO2-Preis viel zu gering Kernstück des sogenannten Klimapakets der Bundes- Lenkungswirkung. Und viel zu wenig für die tatsäch- regierung ist ein Preis für die Verschmutzung mit dem lichen Umweltkosten, die das Umweltbundesamt mit Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Ab dem 01.01.2021 195 € pro Tonne CO2 angibt! müssen für die Bereiche Verkehr und Gebäude 25 € pro Tonne CO2 bezahlt werden. Das erhöht z.B. den Beim Verkehr läuft´s verkehrt Benzinpreis um 7 Cent pro Liter. Viel zu wenig für eine Der CO2-Ausstoß im Verkehr hat sich seit 1990 nicht verringert! Ein Offenbarungseid für die Verkehrspolitik der Bundesregierung. Diese ist gekennzeichnet durch die Fixierung auf den Autoverkehr, durch Straßenneu- bauten, durch Abgasskandale, Mautdebakel und eine Verzögerung der Transformation der Autoindustrie. Lange Zeit wurde der Umstieg auf die E-Mobilität ver- schlafen. Erst seit letztem Jahr kommt etwas Bewegung in den Wandel. Aber eine Verkehrswende heißt nicht nur eine Abkehr vom Verbrennungsmotor. Wir müssen den Autoverkehr verringern, wir müssen Schiene, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr ausbauen. Auch der Flug- verkehr muss stark eingedämmt werden. Eine Kerosin- steuer ist überfällig. Und schließlich: Wann wird end- lich ein Tempolimit auf Autobahnen eingeführt? Wann wird endlich die Höchstgeschwindigkeit außerorts und innerorts abgesenkt? Fazit: wir braucheneinen Politikwechsel In Deutschland haben wir 15 Jahre beim Klimaschutz ver- loren. Wichtige Weichen wurden nicht gestellt. Die Bun- desregierung verabschiedet sich viel zu langsam von den fossilen Energieträgern und behindert bis heute den not- wendigen starken Ausbau der erneuerbaren Energien. Aufgrund des vernichtenden Urteils des Bundesverfas- sungsgerichtes über die Klimapolitik der Bundesregierung und aufgrund strengerer EU-Klimaziele wurde die Bun- desregierung gezwungen die eigenen Klimaziele zu er- höhen. Die im Mai beschlossenen Ziele reichen jedoch Foto: Jörg Farys wieder nicht aus, um die Ziele des Pariser Klimaabkom- mens zu erreichen. Vor allem aber setzt die Bundesregie-
Klimakrise − Politik in der Kritik rung die zum Erreichen der Ziele notwendigen Maßnah- aus. Das ist nicht nur klimapolitisch, sondern auch wirt- men überhaupt nicht um. Es werden also wieder einmal schaftspolitisch selbstmörderisch. Gegen die Erderhit- Ziele für die Zukunft formuliert, aber konkretes, entschlos- zung hilft nur konsequenter Klimaschutz. Das heißt Ener- senes Handeln fehlt. giesparen, Ausbau der Erneuerbaren, Verkehrswende, Die Bundesregierung entscheidet sich lieber für die fossile saubere Wärmeversorgung und eine naturverträgliche Vergangenheit, als für eine klimaneutrale Zukunft. Kein und klimaschonende Landwirtschaft. Wir müssen unser Wunder, etliche einflussreiche Politiker sind als Lobby- gesamtes Wirtschaften nachhaltig gestalten. Dafür brau- isten für die fossile Energiewirtschaft und die Autoindus- chen wir endlich einen Politikwechsel: trie tätig. So bleibt der dringend nötige Strukturwandel Die Bundestagswahl ist Klimawahl. Foto: Bürgerwindpark Hohenellern Für eine erfolgreiche Energiewende im Raum Bamberg müssen dringend weitere Projekte wie der Bürgerwindpark Hohenellern umgesetzt werden. Klimaschutz jetzt! - Anpacken statt kapitulieren! – Wir fordern: Das Pariser Klimaabkommen muss die Grundlage der Politik sein. Dafür ist es nötig: durch Effizienz und Sparen unseren heutigen Energieverbrauch halbieren bis 2030 auf 100% erneuerbare Energien im Strombereich umsteigen in allen anderen Bereichen weitgehend bis 2035 Klimaneutralität erreichen. Konkret heißt das: erneuerbare Energien fördern statt behindern Kohleförderung und -verbrennung bis 2030 stoppen (nicht erst bis 2038) neue PKW ab 2030 nur noch mit Antrieben mit erneuerbaren Energien zulassen neue Heizungen nur noch mit erneuerbaren Energien zulassen Subventionen für fossile Energieträger (z.B. Diesel, Kerosin, Erdgasinfrastruktur) stoppen den Verschmutzungspreis für CO2 sofort auf 50 € pro Tonne und bis 2030 auf die tatsächlichen Umweltkosten von 195 € pro Tonne erhöhen (mit sozialem Ausgleich) eine klimagerechte Verkehrs- und Agrarwende umsetzen 10% der öffentlichen Wälder aus der Nutzung nehmen. Die Bundespolitik ignoriert konsequent diese notwendigen Maßnahmen !
Bundestagswahl ist Klimawahl Bunt und vielfältig – so schön ist es bei uns Noch gibt es sie und ganz besonders in unserer Region Bamberg: Wunderschöne Landschaften mit ihren typischen Pflanzen- und Tierarten. Eine intakte Kulturlandschaft mit ihren unterschiedlichen Lebensräumen bietet uns Artenvielfalt, Stabilität der Ökosysteme, sauberes Wasser und Speiche- rung von Kohlendioxid. Deshalb und natürlich um ihrer Schönheit willen wollen wir unsere Kultur- landschaften schützen und erhalten. Fränkische Schweiz Be i de Fo to s: W olfgang Piepers Zu den landschaftlichen Highlights im Kreis Bamberg gehört die Fränkische Schweiz. An den Hängen fallen die Wacholderheiden wie im Bild der Wattendorfer Hang in den Blick. Diese sind äußerst artenreich und bieten z.B. Küchenschellen und Bläulingen Lebensraum. Der Kraiberg bei Baunach ist ein Beispiel für unsere strukturreiche fränkische Kulturlandschaft. Streuobstbestände wechseln mit Wiesen und Ackerflächen. Fränkische Kulturlandschaft Die Prachtnelke macht ihrem Namen alle Ehre. Dä Löömzoh · Sonderausgabe 2021
Wunderschöne Landschaften In den vergangenen Jahren wurde der ursprünglich wegen der Flößerei kanalisierte Main an einigen Stellen wieder in einen naturnahen Verlauf gebracht, wie im Foto bei Ebing. Dies nutzen nicht nur die Menschen zur Naherholung, sondern die Artenvielfalt nimmt auch stark zu. So haben sich z.B. wieder Eisvögel angesiedelt, die wegen ihrer Far- benpracht auch fliegende Edelsteine genannt werden. Auch für die Prachtlibellen, im Bild auf dem Flutenden Was- serhahnenfuß, entwickeln sich neue Lebensräume. Fränkischer Amazonas Fot o: Arno Werner Fränkischer Nationalpark Der westliche Landkreis besticht durch seine ausgedehnten, naturnahen Buchenwälder. Wir setzen uns dafür ein, dass ein Teil die- ser Wälder als Nationalpark geschützt wird. Die Wälder bieten Lebensraum für Raufußkäutzchen und Wildkatze. Fo Fo to: to: Th M om ax a im sS ilia tep n han Dorsch Dä Löömzoh · Sonderausgabe
Bundestagswahl ist Klimawahl ??? BUND Naturschutz in Aktion – Kennt jeden Falter Kämpft gegen Martin Bücker: In unserem Flächenverbrauch Einsatz für die Artenvielfalt konnten wir einige Erfolge erzielen: Auswei- Walter Haderlein: Alleine in sung des Nationalen Naturerbes im Bayern werden nach wie vor über Hauptsmoorwald, geplante Ausweisungen von Schutzgebieten im Bereich 10 ha Fläche pro Tag verbraucht! der Muna, des Schießplatzes und des Flugplatzes. Auf einen Nationalpark Auch im Raum Bamberg fressen Steigerwald arbeiten wir beharrlich weiter hin. Engagiert habe ich mich sich immer neue Gewerbeflächen auch beim erfolgreichen Volksbegehren Artenvielfalt. Die Staatsregierung und Einkaufszentren mit riesigen setzt die gesetzlichen Vorgaben jedoch nur teilweise um. Parkplätzen sowie Einfamilienhaus- siedlungen in die Landschaft. Es reicht! Wir müssen sparsam mit Fläche umgehen. Dafür setze ich Rettet Kröten mich ein. Welche Entwicklung Johannes Först: Sehr beliebt wollen wir überhaupt? Riesige sind unsere naturkundlichen Füh- Logistikhallen großer Konzerne rungen. Dabei zeigen und erklären oder regionalere Strukturen? wir Lebensräume mit ihren Natur- schönheiten im Raum Bamberg. Mein besonderer Einsatz gilt der Organisation der alljährlichen Amphibienaktion. Bei ihrer Wan- derung zu den Laichgewässern müssen Kröten, Frösche und Molche an vielen Stellen über die Straße getragen werden, um sie vor dem Tod zu retten. Kreativ mit Kindern Laura Ekl: Mit zwei weiteren Leuten leite ich die Kindergruppe des BN. Wir wollen Natur und Umwelt mit allen Sinnen erfahren und dabei Zusammenhänge kennenlernen. Das klappt am besten, wenn die Kinder Dinge selber ausprobieren können. Unter anderem haben wir schon Apfelsaft gepresst, Bögen gebaut und Gemüse geerntet. Außerdem kümmere ich mich um Instagram und Facebook. „Do bin i dahamm“, Dort informieren wir vor allem BN-Aktion gegen Flächenfraß 10 Dä Löömzoh · Sonderausgabe 2021 über lokale Themen.
BUND Naturschutz in Aktion wir setzen uns ein für unsere Region Sorgt sich um die Wälder Erich Spranger: Mir liegen unsere Wälder besonders am Herzen. In den letzten Jahren mussten wir durch den Klimawandel ein Absterben von Bäumen in noch nie da gewesenem Ausmaß beklagen. Darauf versuchen wir durch Führungen und Pressearbeit aufmerksam zu machen. Um auf Klimakurs zu kommen, brauchen wir einen ambitionierten Aus- bau der Erneuerbaren Energien, auch in unserer Region. Die neue Bundesregierung muss die Energiewende endlich unterstützen und darf sie nicht mehr ausbremsen. Lebt neue Mobilität Martin Knab: Mit PV-Anlagen auf Haus- und Garagendach erzeuge ich nicht nur den Großteil meines im Haushalt verbrauchten Stroms, sondern lade auch unsere Pedelecs und unser e-Auto. Verkehrswende bedeutet aber nicht nur e-Mobili- tät. Wir müssen Mobilität voll- kommen anders denken. Sha- ring-Angebote, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr müssen ausgebaut werden. Straßenneubauten müssen der Vergangenheit angehören. Der Bundesverkehrs- minister war leider ein Totalaus- fall. Schätzt fränkische Biobetriebe Christine Hertrich: Mir ist der Nachhaltig an der Uni Einsatz für eine naturnahe, bäuer- liche Landwirtschaft sehr wichtig. Yvonne Bock: In der Studi- Ich achte selbst darauf, nur Lebens- Gruppe beschäftigen wir uns vor mittel aus Bioanbau, möglichst aus allem mit einem nachhaltigen der Region zu kaufen. Mit dem Lebensstil. Ein großes Thema ist Projekt „Vom Acker auf den Teller“ dabei der Müll. So versuchen wir fördern wir hier vor Ort die Wert- durch Infostände und Workshops schätzung für nachhaltig erzeugte für Kindergruppen ein Bewusstsein Lebensmittel. Politisch brauchen wir zu schaffen. Ein Projekt mit der eine echte Agrarwende auf Bundes- Stadt gegen den Müll von Zigaret- und EU-Ebene. Die Gelder für die tenkippen steht auch auf dem Plan. Landwirtschaft müssen an einer Im Lockdown haben wir durch die umweltgerechten Bewirtschaftung digitale Veranstaltungsreihe „Natur- ausgerichtet werden und nicht an 2Go“ über Themen rund um Um- der Größe des Betriebs. Der Einfluss weltbewusstsein, Nachhaltigkeit und der Agrarindustrie muss begrenzt Ohne Regen kein Aufwuchs. Der Klima- Naturschutz informiert und uns wandel setzt der Landwirtschaft zu. werden. ausgetauscht.
AKTIV FÜR MENSCH UND NATUR IN STADT UND LANDKREIS BAMBERG Mit uns: Tiere und Pflanzen schützen Landschaften erhalten Klima retten Wissen über Natur erweitern Naturerlebnisse vermitteln Machen Sie mit ! Impressum: Herausgeber BUND Naturschutz in Bayern e. V., Kreisgruppe Bamberg Kapuzinerstraße 15, 96047 Bamberg bamberg@bund-naturschutz.de Redaktion: Erich Spranger Layout: Wolfgang Hölzlein, Titelbild: Peter Enzenberger Für die Sonderausgabe bitten wir um Spenden. Spendenkonto bei der Sparkasse Bamberg: IBAN: DE70 7705 0000 0000 0703 00 Ja, ich will mich für den Natur- und Umweltschutz einsetzen... ...und erkläre hiermit meinen Beitritt zum BUND Naturschutz in Bayern e.V. Bei Familienmitgliedschaft bitte Als BN-Mitglied helfen Sie ausfüllen: (mit Jugendlichen bis einschl. 21 Jahren) Bayerns Natur zu schützen – Nachname Vorname und haben auch selbst interessante Vorteile. Straße, Nr. Name des Ehepartners Geburtsdatum • Viermal im Jahr kostenlos das Mitgliedermagazin Natur+Umwelt • Preisnachlässe bei BN-Reisen, BN-Veranstaltungen und Übernachtungen im Naturschutz- und Jugendzentrum Wartaweil PLZ Ort .AMEÍDESÍÍ+INDES Geburtsdatum treuung Ihrer Mitgliedschaft. Die Nutzung Ihrer Daten für werbliche Zwecke • Mitgliedsbeiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar. erfolgt gem. Art. 6 Abs. 1 f DSGVO. Dieser Nutzung können Sie jederzeit Der BN erhebt und verarbeitet Ihre Daten für Vereinszwecke und zur Be- • Über den BN-Bundesverband BUND sind Sie Teil einer widersprechen. Mehr Infos: www.bund-naturschutz.de/datenschutz Telefon E-Mail .AMEÍDESÍÍ+INDES Geburtsdatum starken deutschland- und weltweiten Natur- und Umweltschutzbewegung. Schule, Verein, Firma Geburtsdatum .AMEÍDESÍÍ+INDES Geburtsdatum Fragen zu Ihrer Mitgliedschaft beantwortet Ihnen gerne unser Mitglieder-Service unter Tel. 0941/297 20-65 Datum Unterschrift .AMEÍDESÍÍ+INDES Geburtsdatum mitglied@bund-naturschutz.de (bei Minderjährigen die Erziehungsberechtigten) Jahresbeitrag (IERMITÍERM¨CHTIGEÍICHÍ3IEÍWIDERRUkÍICHÍ:AHLUNGENÍVONÍMEINEMÍ+ONTOÍMITTELSÍ Bitte abtrennen, ausfüllen und ,ASTSCHRIFTÍEINZUZIEHENÍ:UGLEICHÍWEISEÍICHÍMEINÍ+REDITINSTITUTÍAN ÍDIEÍVOMÍ"5.$Í Einzelmitgliedschaft ab € 60,00 Jugendliche, Studenten, Schüler, .ATURSCHUTZÍINÍ"AYERNÍE6ÍAUFÍMEINÍ+ONTOÍGEZOGENENÍ,ASTSCHRIFTENÍEINZULSEN im Kuvert verschicken. Lehrlinge, Teilnehmer am Bundesfrei-wil- Familie/Ehepaar ab € 72,00 Hinweis: Ich kann innerhalb von 8 Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, Bund Naturschutz in Bayern e.V. (mit Jugendlichen bis einschl. 21 Jahren) ligendienst und Vergleichbare (ermäßigt) die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem ab € 24,00 Zentrale Mitgliederverwaltung Zahlungsdienstleister vereinbarten Bedingungen. Person/(Ehe-)Paar Dr.-Johann-Maier-Straße 4 ermäßigt ab € 24,00 Schule, Verein, Firma ab € 70,00 93049 Regensburg (Selbsteinschätzung, auf Antrag) DE _ _ |_ _ _ _ |_ _ _ _ |_ _ _ _ |_ _ _ _ |_ _ Ich unterstütze den BN freiwillig zusätzlich Oder online unser IBAN mit einem Betrag von jährlich Beitrittsformular ausfüllen 12,- 36,- 60,- ,- Euro www.bund-naturschutz.de/spenden-helfen/ Datum Unterschrift mitglied-werden/formular Bitte in Blockschrift ausfüllen! Die Mitgliedschaft können Sie jederzeit zum Ende des Beitragsjahres kündigen. Gläubiger-Id.-Nr.: DE52 0010 0000 2840 19 "+ "!Í
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