Naturschutz vor der Haustür - Aber was bringt das?
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Foto: NABU/CEWE/Ferenc Szaba Naturschutz vor der Haustür – Aber was bringt das? Seit mehr als 120 Jahren ist der NABU für die kommenden Generationen erhal- sind eindeutige Zeichen für den erfolgrei- schon für den Naturschutz in Deutsch- ten zu werden. chen Naturschutz in unserem Land. Doch land im Einsatz. Inzwischen engagie- Doch neben diesen einfachen – wie trotz dieser Erfolge ist es bis heute nicht ren sich deutschlandweit rund 2.000 elementaren – Antworten, gibt es noch gelungen, das globale Artensterben oder NABU-Gruppen für die Natur vor unse- mehr, das die Wichtigkeit des Naturschut- das Verschwinden von Lebensräumen zu rer Haustür. Doch was bedeutet dieser zes vor der Haustür unterstreicht. stoppen. Auch bei uns in Deutschland Naturschutz angesichts eines globalen sind die Bilanzen zum Zustand der Natur Artensterbens in einem Land, das flächen- Erfolge und Niederlagen in allzu vielen Fällen ein Armutszeugnis. mäßig nur einen Bruchteil der globalen Aber heißt das, dass der Naturschutz im Landmasse ausmacht und geradezu un- Zunächst einmal sprechen natürlich die Land scheitert? Ganz sicher nicht! Nicht bedeutend wirkt, wenn wir die gesamte zahlreichen Erfolge des Naturschutzes für nur, dass der unermüdliche Einsatz von Erdoberfläche mit all ihren Lebensräu- sich: Arten, wie der Weißstorch, der kurz Naturschützer*innen deutschland- aber men betrachten? vor dem Aussterben stand, nehmen in auch europaweit dazu geführt hat, dass Die leichteste Antwort auf diese Frage er- ihren Beständen wieder zu. Der Uhu, der sich die Bestände mancher Arten erholen. hält, wer auf die nächsten Generationen Wanderfalke aber auch der Steinkauz, so- Auch ein stetiger Wandel im Bewusstsein schaut. Denn schnell wird man sich dann wie die Wiederkehr von Luchs und Wolf der Menschen lässt sich feststellen. Nicht darüber bewusst, dass wir es unseren Luchs • Foto: NABU/Harald Watzinger Kindern und deren Kindern schuldig sind, hier bei uns eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. Nicht nur der Klima- schutz, sondern auch der Erhalt unserer biologischen Vielfalt und mit ihm unsere Existenzgrundlagen, sind elementar für die Sicherung ihrer Zukunft. Aber nicht nur unsere eigene Existenz, sondern auch die Schönheit der Natur ist etwas, das für sich genommen schon wertvoll genug ist, Herbst 2021
NABU Rheinland-Pfalz Landesverband EDITORIAL Mehr als die Hälfte des welt- Foto: NABU/CEWE/Birte Conrad zuletzt die europaweit erlassenen Vogel- weiten Rotmilanbestands schutz- und Fauna-Flora-Habitat-Richtlini- lebt in Deutschland. en zeigen, dass der nationale Naturschutz längst international geworden ist und immer mehr Menschen nicht nur lokal handeln, sondern dieses Handeln auch international vernetzen und zusammen- führen. Das lokale Handeln wirkt global – das Globale wird lokal denken, können wir also in Deutschland, zeigen, ist zumeist nicht der beste Weg, Dennoch fällt es oftmals leicht Gründe aber auch gemeinsam in der EU, für den um möglichst viele von einer Sache zu zu finden, warum lokales Handeln in globalen Natur- und Umweltschutz sehr überzeugen und dafür zu begeistern. einer globalisierten Welt sinnlos scheint. viel erreichen. Unser aller Verantwortung Argumente wie „Wir retten das Klima für den globalen Umweltschutz, direkt Das ganz Große nicht in Deutschland“ oder „Wenn eine vor der eigenen Haustür, liegt auf der im Kleinen erreichen Art hier verschwindet, heißt es nicht, Hand: Natur und Umwelt kennen keine dass sie global ausstirbt“ sind schnell Landesgrenzen. Wer hier einen Lebensraum erhält oder gesagt und klingen zunächst logisch. sich für den Schutz einzelner Arten Letztlich sind sie aber doch vor allem eine Bewusstsein schaffen – einsetzt, zeigt nicht mit dem Finger auf Ausrede dafür, selber nicht handeln zu andere, aber er oder sie tut etwas ganz Naturschutz geht uns alle an müssen. Denn Verantwortung lässt sich Entscheidendes für den Wandel in einer nicht kleinreden. Sie ist immer genau Doch diese Verantwortung ist nicht Gesellschaft. Er*sie schafft Bewusstsein das, was sie ist. Wenn Deutschland rund immer offensichtlich. Daher ist es für einen einmaligen Schatz, der direkt 2,5 % der globalen CO2-Emmissionen auch ein zentrales Anliegen vieler vor unserer Haustür liegt. Und für den verursacht, so klingt dies zunächst ver- Naturschützer*innen, neben der Um- wir ganz konkret Verantwortung haben. schwindend gering. Bedenkt man aber setzung konkreter Schutzmaßnahmen, Im besten Fall ermutigt er oder sie da- die Tatsache, dass wir nur rund 1 % der mehr Bewusstsein hierfür zu schaffen. durch andere, dasselbe zu tun. In großen Weltbevölkerung stellen, so relativiert Bei sich selber anfangen oder vor der eige- aber auch kleinen Projekten können wir sich diese Zahl schon wieder erheblich. nen Haustür kehren sind sprichwörtliche alle so Teil eines Wandels sein, der vielen Betrachtet man die gesamte EU, so ist Hilfestellungen dafür, wie Naturschutz von uns oft zu langsam geht. Betrachtet sie schon auf Platz 3 der größten CO2- am besten umzusetzen ist. Das gilt nicht man aber die heutige Bedeutung von Emmitenten weltweit. Aber auch beim nur für jede*n Einzelne*n in der Gesell- Naturschutzfragen in der öffentlichen Artenschutz zeigt sich, wie entscheidend schaft, sondern auch für ganze Nationen. Debatte, so haben sie ihren Platz inmitten unser Handeln ist. Mehr als die Hälfte Denn wie kann eine Industrienation, die der Gesellschaft gefunden. Oftmals fehlt des weltweiten Bestands des Rotmilans sich selbst gerne als fortschrittlich sieht, es noch an den richtigen Antworten und lebt in Deutschland. Verschwindet der mit dem Finger auf andere zeigen und vor allem an der breiten Mehrheit, unsere Rotmilan hier bei uns, so sinkt auch seine erwarten, dass die mehr tun, als man sel- gesamtgesellschaftliche Verantwortung Chance global zu überleben massiv. Wenn ber bereit ist zu tun? Daher ist eines klar: mit viel Engagement umzusetzen. Doch wir über Arten- und Klimaschutz nach- Mit erhobenem Zeigefinger auf andere werden zunehmend auch in der breiten Debatte die richtigen Fragen gestellt. Foto: Werner Knoth/www.naturgucker.de Der streng geschützte Apollofalter zählt in Rhein- land-Pfalz zu den Verantwortungsarten mit beson- Und so zeigen all die Naturschutzaktiven ders hoher Verantwortung. im Land nicht nur, dass man auch im Kleinen viel erreichen kann. Sie zeigen vor allem, dass Naturschutz nicht zuerst die anderen machen, sondern wir alle bei uns selber anfangen müssen. Auch wenn die Schritte, die wir gehen, noch so klein sind! Ihre Cosima Lindemann Landesvorsitzende NABU Rheinland-Pfalz 2 NAT U RS C H U TZ heute
DER NABU RHEINL AND-PFALZ Mit dem NABU Rheinland-Pfalz Natur entdecken, erleben und schützen Mit über 60.000 Mitgliedern in knapp 60 örtlichen Gruppen flächendeckend in Rheinland-Pfalz verteilt, bietet der NABU vielfältige Möglichkeiten – vom praktischen Naturschutz auf der Fläche bis zur Teilnahme an Exkursionen oder Fortbildungen – sich für die Natur einzusetzen und sie besser kennenzulernen. Auch landes- oder bundesweite Aktionen bieten die Möglichkeit, sich aktiv für den Schutz der Natur zu engagieren. „Zählen, was zählt“ Foto: NABU/Sebastian Hennigs Bei den bundesweiten NABU-Mitmachaktionen wie die „Stunde der Wintervögel“, „Stunde der Gartenvögel“ und der „Insekten- sommer“ können sich alle durch das einstündige Zählen der Vögel beziehungsweise Insekten im eigenen Garten, im Park oder auf dem Balkon bei der Datenerfassung einbringen. Beim Fledermauszensus Rheinland-Pfalz werden jährlich landesweit die Bestände der fliegenden Säugetiere gezählt. Die gemeldeten Zahlen werden vom NABU gesammelt und ausgewertet und bieten über Jahre hinweg die Möglichkeit, Bestandentwicklungen zu verfolgen und zu dokumentieren. Die nächste „Stunde der Wintervögel“ findet vom 6. bis 9. Januar 2022 statt. Melden und Sammeln Auch außerhalb dieser bundesweiten Zählaktionen können Naturbegeisterte ihre Beobach- tungen auf der Plattform www.naturgucker-RLP.de melden und so einen wichtigen Beitrag zur Erfassung der Bestände der Flora und Fauna in Rheinland-Pfalz leisten. Durch das zentrale Erfassen und Sammeln der zahlreichen landesweiten Beobachtungen werden die Daten gebündelt und bieten einen Überblick über die Verbreitung einzelner Arten. Ausgezeichnet Grafik: NABU/stockmarpluswalter Bietet Ihr Haus bereits Schwalben oder Fleder- mäusen ebenfalls ein Zuhause, können Sie sich für eine Plakette „Schwalben willkommen!“ beziehungsweise „Fledermäuse willkommen!“ bewerben. Bei Interesse an neuen tierischen Mitbewohnern bietet der Landesverband und die NABU-Gruppen vor Ort die nötigen Informatio- nen, wie der Einzug gelingen kann. Raus in die Natur Die Natur ruft – Fachkundige Exkursionen zu Tieren und Pflanzen der NABU-Gruppen bieten auch Natur-Neulingen die Möglichkeit, Neues zu erfahren oder Wir sind die Antwort ihre Artenkenntnis Foto: NABU/Sebastian Hennigs Für junge Naturbegeisterte bietet zu erweitern. Um die Naturschutzjugend (NAJU) zu sehen, welche Rheinland-Pfalz zahlreiche Veranstaltungen rund um und Exkursionen vor Ort in der Natur. Hier stehen Entdeckungsreisen zu Ameise, gerade stattfinden, Buchfink, Wildschwein & Co. genauso auf dem Programm hilft ein Blick auf die wie die Themen Klimakrise, Plastikmüll oder nachhaltige Homepage der örtli- Ernährung. Die nächsten Termine in Rheinland-Pfalz sind chen NABU-Gruppe. z. B. die Walderlebnisfreizeit in den Herbstferien. Weitere Denn: „Nur was man Termine und Informationen zu den NAJU-Veranstaltun- kennt, das schützt gen finden Sie auf www.NAJU-RLP.de. man auch.“ Herbst 2021 3
NABU Rheinland-Pfalz THEMA: EXPEDITION ERDE Auf Expedition nach Speyer! Im Herbst startet im Historischen mer und Wirbeltiere wie Mäuse und Museum der Pfalz in Speyer eine neue Maulwürfe sind in unserem Boden zu Grafik: Historisches Museum der Pfalz Mitmachausstellung, bei der der NABU Hause. Und das ist gut so, denn den Rheinland-Pfalz Kooperationspartner ist. Lebewesen in unserer Erde verdanken Unter dem Titel „Expedition Erde. Im wir, dass unsere Böden fruchtbar sind. Reich von Maulwurf und Regenwurm“ Regenwürmer beispielsweise düngen sind Familien mit Kindern sowie Schul- mit ihrem Kot den Boden und belüf- klassen ab dem 10. Oktober 2021 in ten mit ihren Gängen die Wurzeln der Speyer dazu eingeladen, unseren Boden Pflanzen, während Bakterien und Pilze zu erforschen und einen faszinierenden abgestorbene Pflanzenbestandteile zer- Mikrokosmos zu entdecken. setzen und die gewonnenen Nährstoffe Denn im Erdreich, in nur wenigen Zen- wieder für die Aufnahme durch andere timetern Tiefe, wimmelt es nur so von Wurzeln bereitstellen. Leben: In einer Handvoll Erde befinden Diesen und vielen anderen Vorgängen sich tatsächlich mehr Organismen, als in unserer Humusschicht widmen sich es Menschen auf der Erde gibt! Neben die Mitmach- und Medienstationen Bakterien und Einzellern bevölkern der Ausstellung und vermitteln viele Pilzen. Nicht zuletzt geht es darum, was Geißeltierchen, Fadenwürmer, Milben spannende Fakten, beispielsweise zum wir tun können, um dieses einzigartige und Springschwänze die Humusschicht, Tagesablauf eines Maulwurfs sowie der und lebensnotwendige Ökosystem zu aber auch Käfer und Insekten, Regenwür- Kommunikation zwischen Bäumen und schützen: Die Ausstellung soll ein Be- wusstsein dafür vermitteln, warum es so wichtig ist, nachhaltig mit der Ressource Boden umzugehen. Expedition Erde. Im Reich von Entwickelt wurde die Ausstellung Maulwurf und Regenwurm vom Kindermuseum Zoom in Wien mit wissenschaftlicher Eine Mitmachausstellung des Beratung der Universität Wien Zoom Kindermuseum Wien für Bodenkultur. Das Team im Historischen Museum der Pfalz in Speyer des Jungen Museums Speyer ergänzt die Präsentation 10. Oktober 2021 bis 19. Juni 2022 umfangreich um interaktive www.expedition-erde-ausstellung.de Stationen und sechs Räume, die sich thematisch unter anderem Facebook/Instagram/YouTube: Erdhummeln sowie dem „wood #ErdeAusstellungSpeyer wide web“ widmen. Foto: Shutterstock „Wir schützen nur, was wir schätzen“ Für die Ausstellung „Expedition Erde“ Umgangs mit unseren Ressourcen ver- Foto: Natalia Luzenko konnte das Historische Museum der Pfalz mittelt, rannte bei Eulberg offene Türen den international gefeierten DJ, Künstler ein: „Wir spielen gerade ‚Russisch-Rou- und studierten Biologen Dominik Eulberg lette‘ mit unserem Planeten und steuern für eine Zusammenarbeit gewinnen. sehenden Auges auf den Abgrund zu. Er konzipiert und realisiert das Sound- Denn alles, was gegen die Natur geht, design für die Ausstellung und liefert geht im Endeffekt auch gegen uns als Natur-Botschafter unter dem Titel Menschen. Wir schützen aber nur das, „Eulbergs Wunderfakten“ kindgerecht was wir auch schätzen. Deshalb ist es so aufbereitete „Fun Facts“, die sich wie ein wichtig, unsere Mitmenschen und gerade roter Faden durch die Ausstellung ziehen die heranwachsende Generation für die werden. Die Anfrage des Museums für Kausalzusammenhänge und die Bedeu- Weitere Informationen über den ein Projekt, das Kindern und Jugendli- tung unserer Lebensgrundlage Natur zu Künstler Dominik Eulberg unter chen die Wichtigkeit eines nachhaltigen sensibilisieren.“ www.dominik-eulberg.de. 4 NAT U RS C H U TZ heute
THEMA: NATURSCHUTZ ALS HOBBY Foto: NABU/E. Neuling Jeder Einsatz zählt – Naturschutz zum Hobby machen Viele NABU-Gruppen in Rheinland-Pfalz freuen sich über tatkräftige Unterstützung bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Sei es die Organi- sation von Infoständen oder Veranstaltungen, die Betreuung der Homepage, das Reinigen von Nistkästen oder die Hilfe bei Pflegeeinsät- zen in unterschiedlichen Biotopen – die Aufgaben sind fast so vielfältig wie die Natur selbst. Ob Feucht- und Nasswiesen, Kalkmagerrasen, Streuobstwiese oder Auenlandschaften – je nach örtlicher Begebenheit und Fo- kussierung der NABU-Gruppe stehen unterschiedlichste Biotope in der Pflege der Ehrenamtlichen. Von Hand mit Sense oder Freischneider und Rechen oder mit tierischen Beweidungshel- fern wie Schafen, Rindern und Pferden, werden diese wertvollen Biotope erhalten und der Lebensraum von Tier- und Pflanzen- arten gesichert. Hier zählt jeder Einsatz und die Pflegeeinsätze an der frischen Luft und in der Natur sorgen nicht nur für nette Begegnungen mit Gleichgesinnten, sondern halten Sie zusätzlich in Bewegung und nutzen Ihrer Gesundheit. Foto: NABU/E. Neuling Foto: NABU/Laura Kettering Wissen schaffen Mal mit dabei gewesen, können Sie das nächste Mal bestimmt schon selbst den Durch Workshops, Vorträge und Bera- "Neuen" den Einstieg erleichtern oder tungen rund ums Thema Natur geben die dienen als Multiplikator*in des erlernten NABU-Gruppen vor Ort gerne ihr Wissen Wissens in Familie und Bekanntenkreis. weiter. Der Austausch mit neuen Inter- Einige Gruppen bieten auch spezielle essierten und „alten Hasen“ schafft neue Arbeitskreise oder Interessengruppen zu Impulse und sorgt für eine Weitergabe verschiedenen Naturschutzthemen an, des Wissens sowie Verständnis für die um den Austausch zu verbessern und Belange der Natur. Und nach ein paar Ressourcen zu bündeln. Die Natur braucht unsere Stimme Mit Infoständen und der Beteiligung an Demos verleiht der NABU der Natur eine Stimme und sensibilisiert für Probleme. Insektensterben, Klimakrise, Flächenfraß und Verlust der Ar- tenvielfalt erhalten so mehr Aufmerksamkeit in der Bevölkerung und sorgen dafür, dass sich Foto: NABU/C. Kuchem mehr Menschen Gedanken um Lösungsmög- lichkeiten durch Natur- und Umweltschutz machen. Herbst 2021 5
NABU Rheinland-Pfalz THEMA: NATURSCHUTZ ALS HOBBY Basis: Organisation digen Pflichtaufgaben im Hintergrund unterstützen. Meist liegen diese Aufgaben Pflegeeinsätze, Veranstaltungen und bei den jeweiligen Vorständen der Grup- selbst der kleinste Infostand müssen ge- pen. Verteilt auf mehrere Schultern ist plant und organisiert, nötige Materialien hierfür der eigentliche Zeit- und Arbeits- bestellt und auch die Homepage betreut aufwand oft überschaubar. Falls Sie Zeit werden. Hinter der nach außen sichtba- und Lust haben, schauen Sie doch mal bei ren, ehrenamtlichen Naturschutzarbeit einer Vorstandssitzung oder einem Grup- der NABU-Gruppen steckt meist viel pentreffen bei Ihnen vor Ort vorbei und mehr. Und hier fehlt es leider allzu oft an fragen, ob Sie auch in diesen Bereichen helfenden Händen, die bei diesen notwen- unterstützen können. Foto: NABU/Volker Gehrmann Anwalt der Natur Sie möchten sich dafür einsetzen, dass Bauvorhaben bei Ihnen vor Ort naturverträglicher geplant und umge- setzt werden? Jede NABU-Gruppe hat mindestens eine beauftragte Person, die sich bei der Verbandsbeteiligung einbringt. Im Zuge dieser Beteiligungen kann der NABU naturschutzfachliche Kritik und Verbesserungsvor- schläge zu Planungsunterlagen der örtlichen Vorha- ben einbringen. Bei der Bearbeitung helfen erfahrene Aktive der NABU-Gruppe und der NABU-Landesverband. Die Verbandsbeteiligung ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die dem Naturschutz auf Planungsebene eine wichtige Stimme verleiht. Naturschutz auf Landesebene Mauereidechse • Foto: NABU/Hans Pollin Wer naturschutzfachlich etwas tiefer eintauchen möchte, ist bei den Fachgruppen auf Landesebene gut aufgehoben. Die Landes- fachausschüsse (LFA) wie z. B. der LFA Ornithologie oder der LFA Feldherpetologie sind landesweit die Ansprechpersonen und Expert*innen in den jeweiligen Bereichen. Eine Übersicht und mögliche Kontaktdaten finden Sie unter www.rlp.nabu.de/wir-ueber-uns/fachausschuesse . Foto: NABU/Ann-Sybil Kuckuk Info Welche Projekte, in welcher NABU- Gruppe laufen oder bei welchen Aktivitäten gerade nach Hilfe gesucht wird, zeigt die jeweilige Homepage der Gruppe, ein Besuch der nächsten NABU-Veranstaltung bei Ihnen vor Ort oder eine Anfrage per Mail. 6 NAT U RS C H U TZ heute
Mit der NAJU Rheinland-Pfalz Begeisterung für die Natur wecken Die NAJU ist der eigenständige Kinder- und Jugendbereich des Gemeinsam verbringen wir ein Wochenende im Selbstversorger- NABU und richtet sich schwerpunktmäßig an Menschen bis 27 Haus der Bannmühle in Odernheim. Beim vegetarisch-veganen Jahre. Wir sind junge Menschen, die sich voller Tatendrang für Kochen, verschiedenen Skill-sharings und Upcycling-Aktionen Umweltbildung, Nachhaltigkeit im Alltag und praktischen Na- gehen wir der Nachhaltigkeit auf die Spur und erkunden gemein- turschutz einsetzen. Natur- und Umweltschutz sind für uns eine sam die grüne Umgebung in Odernheim. Herzensangelegenheit, für die wir Bewusstsein, Aufmerksamkeit Bei den Fahrradtouren besuchen wir Orte der Nachhaltigkeit, und Begeisterung schaffen möchten und dabei eine inspirierende wechseln die Blickachse zum Thema vertikale Stadtnatur und Zeit unter Gleichgesinnten verbringen. vernetzen uns mit anderen jungen Umweltschützer*innen. Die NAJU steht für Anmeldung zu den Veranstaltungen bei: info@NAJU-RLP.de • lebendiges Engagement für den Umwelt- und Naturschutz • gelebte Jugendkultur Begeisterung wecken – Teamer*in werden • gesellschaftliche Vielfalt • eine lebendige Demokratie • Inklusivität Unsere Themen reichen von Stadtnatur, Nachhaltigkeit, Müllver- meidung, Klimakrise, Ökosystem Wald bis hin zum Naturerle- ben. Kindheit in der Natur – Natur mit allen Sinnen erfahren Foto: NAJU RLP Ameisen beobachten, Tierspuren verfolgen, die Lebensweise dieser Tiere kennenlernen, durch den Bach planschen und Natur Foto: NAJU RLP pur erleben, das zeichnet die Klimawandel, Artensterben und nachhaltige Ernährung sind nur NAJU-Freizeiten sowie die drei von vielen wichtigen Themen, die wir alle angehen müssen. Treffen der rund 30 NAJU- Alleine kann man nicht so viel ausrichten, deswegen kannst Gruppen in Rheinland-Pfalz du dein Wissen und deine Begeisterung mit anderen teilen, um aus. Außerdem erwerben gemeinsam mehr zu erreichen. die kleinen Forscher*innen Wenn du zwischen 16 und 99 Jahren alt bist, hast du die Mög- Wissen für einen nachhal- lichkeit, bei NAJU-Gruppen-Stunden, Freizeiten oder Projekttagen tigen Alltag und erfahren, an Schulen Teamer*in zu sein. wie sie sich für die Umwelt Die NAJU qualifiziert dich dafür durch Schulungen wie die einsetzen können. Jugendleiter-Card (JuLeiCa) und Seminare zu Themen wie Um- weltpädagogik, Antirassismus, Datenschutz im Gruppenalltag, Grün unterwegs Prävention und (politische) Mitgestaltungsmöglichkeiten. Zum NAJU-Aktiven-Wochenende vom 17. bis 19. September, sind Aktuelle Termine findest du auf: www.NAJU-RLP.de alle jungen Menschen von 12 bis 27 Jahren herzlich eingeladen. Foto: NAJU RLP Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) Wenn du nach der Schule eine Auszeit suchst, ist das FÖJ bei NAJU/NABU Rheinland-Pfalz eine abwechslungsreiche Gelegen- heit, etwas Gutes für die Natur zu tun und gleichzeitig einen Ein- blick in die Arbeitswelt zu bekommen. Je nach Einsatzstelle ist von Wiese mähen bis Kinder betreuen alles dabei. Seminare zum Erfahrungsaustausch und zu Fachthemen wie z. B. Artenschutz oder erneuerbare Energien runden deinen Freiwilligendienst ab. Mehr Infos: www.foej-rlp.de Herbst 2021 7
NABU Rheinland-Pfalz Foto: NAJU RLP Naturschutz von jung bis alt Eine generationsübergreifende Aufgabe über Jahre hinweg Eigenständige Jugendarbeit zu treffen. Das ist wichtig, um Von den Jüngsten bis ins beginnende Erwachsenenalter bietet den eigenen Weg die Naturschutzjugend (NAJU) als eigenständiger Kinder- und zu finden und die Jugendbereich des NABU allen Menschen bis 27 Jahren eine Ge- eigene Persönlichkeit zu entwickeln. meinschaft von Gleichgesinnten. Das Ziel ist es, junge Menschen langfristig für Jugendarbeit ist ergebnisoffen und reagiert auf die Bedarfe der Natur- und Umweltschutz zu begeistern. So kön- Jugendlichen. Durch die eigenständige Struktur der NAJU haben nen sie später auch als Erwachsene den Verein junge Menschen Gestaltungsfreiheit, können echte Verantwor- mitgestalten und mit ihren eigenen Erfahrun- tung übernehmen, Demokratie üben und lernen, Entscheidungen gen und Themen ihrer Generation bereichern. Geglückter Generationenwechsel beim NABU Region Trier Mit einem verjüngten Vorstand ist die ehrenamtliche Natur- Weishaar und Christian Walter wurden samt ehemaligem Kas- schutzarbeit des NABU Region Trier nach Neuwahlen für die senwart Robert Seidenath mit großer Dankbarkeit und viel Lob Zukunft gesichert. Die beiden vorherigen Vorsitzenden Manfred aus ihren langjährigen Posten entlassen. Marvin Bock und Stella Falkenberg führen nun zusammen mit dem Kassenwart Guy Hengel zukünftig den 2.800 Mitglieder zählenden Verein. Unter- stützt werden sie von fünf Beisitzer*innen und einer FÖJlerin. Schwerpunkte ihrer Vereinsarbeit sind der Erhalt von Streuobst- wiesen, Biotop- und Artenschutz, Umweltbildung, Öffentlich- keitsarbeit und Stellungnahmen im Landkreis Trier-Saarburg und der Stadt Trier. Das aktuelle Ziel des neuen Vorstands ist die Etablierung thematischer Arbeitskreise, in denen zukünftig die Collage: Stella Falkenberg inhaltliche Arbeit stattfinden soll. Auf die bereits gegründeten Arbeitskreise zu den Themen Streuobstwiesen, Schwalbenschutz, Öffentlichkeitsarbeit, Stellungnahmen, Verbände & Politik und Kindergruppe sollen zur besseren Koordination der jeweiligen Facharbeit noch weitere folgen. Corinna Albert • Regionalstelle RLP-West 50 Jahre NABU im Eifelkreis Bitburg-Prüm Auf 50 Jahre Naturschutzarbeit können deenrasen, Fledermausschutz, das die Ehrenamtlichen des NABU im Eifel- Anbringen und Betreuen von Nisthil- kreis Bitburg-Prüm zurückblicken. 1971 fen sowie Öffentlichkeitsarbeit und wurde die Ortsgruppe Kyllburg, wenig Umweltbildung. Damit ihr bereits später die Gruppen Prüm und Süd-Eifel 50-jähriger Einsatz auch für die Zu- gegründet. 1999 vereinten sie sich zur kunft gerüstet ist, wurden bei einer heutigen Kreisgruppe NABU Südeifel, die Zukunftswerkstatt 2020 verschiedene zurzeit mit ihren beiden Vorsitzenden Interessengruppen wie u. a. Vögel, Michael Hahn und Markus Thies knapp Moore & Orchideen, Biber, Infostände 1.800 Mitglieder zählt. Die Schwerpunkte und Fledermäuse gegründet. ihrer Arbeit sind der Erhalt von Streu- obstwiesen, Pflegemaßnahmen auf Orchi Corinna Albert • Regionalstelle RLP-West Foto: NABU/ Michael Hahn Impressum: NABU Rheinland-Pfalz | Frauenlobstr. 15-19 | 55118 Mainz | Tel.: 06131.140 39-0 | Fax: 06131.140 39-28 | Kontakt@NABU-RLP.de | www.NABU-RLP.de NAJU Rheinland-Pfalz | Frauenlobstr. 15-19 | 55118 Mainz | Tel.: 06131.140 39-27 | Fax: 06131.140 39-28 | Info@NAJU-RLP.de | www.NAJU-RLP.de V.i.S.d.P.: Torsten Collet | Grafik: Marco Fellner | Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG | Frankfurter Str. 168 | 34121 Kassel Spendenkonto: NABU Rheinland-Pfalz | IBAN: DE38 5519 0000 0291 1540 45 | BIC: MVBMDE55 8 NAT U RS C H U TZ heute
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