Oberösterreich hat dritthöchsten Anteil bei neuen E-Pkw Oberösterreichs Spitzenreiter ist Bezirk Kirchdorf / Krems

Die Seite wird erstellt Ulrich Göbel
 
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Oberösterreich hat dritthöchsten Anteil bei neuen E-Pkw Oberösterreichs
Spitzenreiter ist Bezirk Kirchdorf / Krems
    •   Firmenwagenbesteuerung reformieren, Pick-Ups von Liste der steuerbegünstigten
        "Fiskal-Lkw" streichen

VC (Wien, am 11. Oktober 2019) Oberösterreich hat im Bundesländer-Vergleich den
dritthöchsten Anteil neuzugelassener Elektro-Autos, wie eine aktuelle VCÖ -Analyse über die Pkw-
Neuzulassungen in den ersten drei Quartalen zeigt. Drei Prozent der Neuwagen fahren ausschließ-
lich mit Strom. Sechs von zehn Pkw in Oberösterreich werden auf Firmen oder andere juristische
Personen neuzugelassen. Durch eine Reform der Firmenwagenbesteuerung kann die für das
Erreichen der Klimaziele nötige Energiewende im Verkehr beschleunigt werden, betont der VCÖ .
Zudem sind SUV und Pick-Ups von der Liste der steuerbegünstigten Fiskal-Lkw zu streichen.

 Stockerlplatz für Oberösterreich: Oberösterreich hat im Bundesländer-Vergleich den dritthöchsten
Anteil an neuzugelassenen E-Pkw, wie eine aktuelle VCÖ -Analyse zeigt. Drei Prozent der Neuwagen
fahren ausschließlich mit Strom, nur in Vorarlberg (4,0 Prozent) und in der Steiermark (3,3 Prozent)
ist der E-Pkw Anteil höher. Oberösterreichs Spitzenreiter nach neun Monaten ist der Bezirk Kirchdorf
/ Krems mit 5,2Prozent, vor dem Bezirk Steyr Land (4,5 Prozent) und dem Bezirk Grieskirchen (3,5
Prozent). Am niedrigsten ist der E-Autoanteil in Wels mit 1,5 Prozent.

Mit 93 Prozent ist aber auch in Oberösterreich der Anteil der neuzugelassenen Diesel- und Benzin-
Pkw um ein Vielfaches höher als der Anteil der Elektro-Autos. Der VCÖ erinnert an die von der
vergangenen ÖVP-FPÖ Bundesregierung beschlossenen Klimaziele. Diese besagen, dass der Verkehr
bis zum Jahr 2030 seine CO2-Emissionen um ein Drittel zu reduzieren hat. In den vergangenen vier
Jahren sind die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs aber statt zu sinken weiter gestiegen.

Der Pkw-Verkehr ist in Österreich für 60 Prozent der CO2-Emissionen des Verkehrs verantwortlich.
Laut Umweltbundesamt verursachen E-Pkw in der Gesamtbilanz also inklusive Batterie- und
Fahrzeugherstellung mit österreichischem Strommix um 56 Prozent weniger CO2 als ein
durchschnittlicher Pkw mit Verbrennungsmotor.

Der VCÖ sieht den hohen Anteil an Firmenwagen bei den Pkw-Neuzulassungen als Chance, die für
das Erreichen der Klimaziele nötige Energiewende im Verkehr zu beschleunigen. In Oberösterreich
wurden in den ersten neun Monaten 63 Prozent aller Pkw auf Firmen oder andere juristische
Personen zugelassen. Auch bei den Firmenwagen ist der Anteil der E-Pkw mit 3,3 Prozent niedrig,
der Anteil der Benzin- und Diesel-Pkw mit zusammen 93 Prozent ist um ein Vielfaches höher,
berichtet der VCÖ.

Derzeit wird die private Nutzung von Firmenwagen steuerlich begünstigt. Emissionsfreie Pkw sind
gänzlich vom Sachbezug befreit. Für die anderen Pkw beträgt der monatliche Sachbezug nur 1,5
Prozent der Anschaffungskosten, wenn laut Herstellerangaben weniger als 122 Gramm CO2 pro
Kilometer emittiert werden. Im Vorjahr wies bereits die Hälfte aller Neuwagen am Papier diesen
Wert auf. Die realen Emissionen sind höher. Zudem ist der zu versteuernde Sachbezug mit höchsten
720,- Euro pro Monat gedeckelt - egal, wie viele Kilometer gefahren werden und auch wenn das
Tanken inkludiert ist. Damit wird klimaschädliches Vielfahren zusätzlich begünstigt. Für Pkw, die über
den CO2-Grenzwert liegen beträgt der monatliche Sachbezug nur 2 Prozent und höchstens 960,-
Euro.

In Summe sparen sich derzeit Arbeitgeber und Arbeitnehmer Einkommenssteuer und Sozialabgaben,
wenn Arbeitnehmer einen Firmenwagen statt eines höheren Gehalts erhalten. Diese Regelung ist in
Zeiten der Klimakrise nicht mehr zeitgemäß, betont der VCÖ . Der monatliche Sachbezug soll für Pkw
mit Verbrennungsmotor auf 2,5 Prozent des Anschaffungspreises erhöht werden, die Deckelung des
Sachbezugs ist abzuschaffen. Und so wie es beim Anschaffungspreis eine Angemessenheitsgrenze
gibt, ab der Unternehmen einen Firmen-Pkw nicht mehr steuerlich absetzen können, soll es auch
eine Grenze für einen angemessenen CO2-Ausstoß geben.

Großen Reformbedarf sieht der VCÖ auch bei den so genannten Fiskal-Lkw . Diese Fahrzeuge sind
für Unternehmen von der Umsatzsteuer befreit. Das Problem: Neben echten Transportfahrzeugen,
die berechtigterweise als Betriebsmittel gelten, befinden sich in der Liste auch große SUV und Pick-
Ups, die als Pkw anstelle von nicht steuerbegünstigten Modellen genutzt werden. Zudem können
Unternehmen bei "Fiskal-Lkw" im Gegensatz zu Pkw auch Anschaffungskosten über 40.000 Euro von
der Steuer absetzen. Dass ausgerechnet Pick-Ups, die nicht nur Spritfresser, sondern auch extreme
Platzfresser sind, noch stärker steuerlich begünstigt werden als herkömmliche Pkw, ist ein
Systemfehler, der rasch zu korrigieren ist , betont VCÖ -Experte Gansterer. Der VCÖ fordert, dass
SUV und Pick-Ups von der Liste der Fiskal-Lkw gestrichen werden.

VCÖ : Bezirk Kirchdorf / Krems Oberösterreichs aktuelle E-Pkw-Hochburg (Anteil E-Pkw an den Pkw-
Neuzulassungen 1.1. bis 30.9. 2019(Anzahl neuzugelassene E-Pkw ))

Bezirk Kirchdorf / Krems: 5,2 Prozent (61)

Bezirk Steyr Land: 4,5 Prozent (55)

Bezirk Grieskirchen: 3,5 Prozent (51)

Bezirk Freistadt: 3,3 Prozent (59)

Bezirk Linz Land: 3,2 Prozent (185)

Bezirk Vöcklabruck: 3,2 Prozent (101)

Bezirk Eferding: 3,2 Prozent (23)

Bezirk Urfahr-Umgebung: 3,2 Prozent (55)

Bezirk Schärding: 3,1 Prozent (30)

Bezirk Gmunden: 3,0 Prozent (84)

Bezirk Perg: 2,9 Prozent (50)

Bezirk Rohrbach: 2,9 Prozent (34)

Linz: 2,8 Prozent (211)

Bezirk Wels Land: 2,7 Prozent (69)

Bezirk Braunau: 2,5 Prozent (58)

Bezirk Ried: 2,5 Prozent (44)

Steyr: 2,3 Prozent (36)

Wels: 1,5 Prozent (36)
Oberösterreich: 3,0 Prozent (1.242)
Quelle: Datafact, VC 2019

VCÖ : Mehr als 90 Prozent der Firmenwagen fahren noch mit Benzin und Diesel (In Oberösterreich
von juristischen Personen zw. 1.1. und 30.9. 2019 neuzugelassenen Pkw nach Antriebsarten)

Benzin: 14.143 (53,4 Prozent)

Diesel: 10.654 (40,2 Prozent)

E-Pkw: 864 (3,3 Prozent)

Hybrid (Benzin / Diesel mit E-Motor): 767 (2,9 Prozent)

Sonstige: 75 (0,2 Prozent)

Summe: 26.503 (63,2 Prozent der Pkw-Neuzulassungen in der Steiermark)
Quelle: Datafact, VC 2019

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E-Pkw Neuzulassungen in Oberösterreich heuer um 55 Prozent gestiegen
    •   Wohnrecht reformieren und ein zeitgemäßes "Right to Plug" verankern

VCÖ (Wien, 13. November 2019) - Die Zahl der E-Pkw Neuzulassungen ist in Oberösterreich heuer
stark gestiegen, macht der VCÖ aufmerksam. Mit 1.338 wurden um 55 Prozent mehr E-Pkw in den
ersten zehn Monaten neu zu gelassen als in den ersten zehn Monaten des Vorjahres. 614 öffentlich
zugängliche E-Tankstellen gibt es bereits in Oberösterreich. E-Autos werden vor allem zu Hause
geladen. Derzeit behindern rechtliche Hürden im Wohnrecht auf Bundesebene den Ausbau der E-
Ladeinfrastruktur in Wohnhausanlagen. Der VCÖ sieht die kommende Bundesregierung gefordert,
das Wohnrecht rasch zu reformieren und darin ein praktikablen "Right to Plug" zu verankern.

Die Zahl der E-Pkw nimmt in Oberösterreich stetig zu. In den ersten zehn Monaten wurden 1.338
Elektro-Autos neu zugelassen und damit bereits jetzt deutlich mehr als im gesamten Vorjahr (1.062),
informiert der VCÖ. Damit sind erstmals mehr als 5.000 E-Pkw mit oberösterreichischem
Kennzeichen unterwegs.

In Oberösterreich stehen bereits mehr als 600 öffentliche E-Tankstellen zur Verfügung mit rund 700
Ladeanschlüssen. In Linz gibt es 68 E-Tankstellen, was außerhalb Wiens im Landeshauptstadt-
Vergleich gemeinsam mit Klagenfurt die höchste Anzahl ist, macht der VCÖ aufmerksam.

"Die von der vergangenen Bundesregierung beschlossenen Klimaziele geben die Richtung klar vor: Bis
spätestens 2050 muss der Verkehr zur Gänze von Erdöl, und damit von Benzin und Diesel,
unabhängig sein. Neben der Vermeidung und der Verlagerung des Verkehrs etwa auf Bahn, Bus und
Fahrrad braucht es die Elektrifizierung der Autoflotte, um die Klimaziele erreichen zu können",
betont VCÖ-Experte Markus Gansterer. Damit im Jahr 2050 die Autoflotte zur Gänze von Erdöl
unabhängig ist, sollten spätestens im Jahr 2030 nur mehr emissionsfreie Neuwagen verkauft werden.

E-Pkw werden hauptsächlich zu Hause geladen. Der VCÖ weist darauf hin, dass bei
Wohnhausanlagen das aktuelle Wohnrecht die Zunahme der E-Pkw massiv behindert. Wer als
Wohnungseigentümer eine E-Ladestation bei seinem Garagenplatz installieren möchte, benötigt die
Zustimmung aller anderen Miteigentümer. Ähnlich ist es bei Miet- und Genossenschaftswohnungen.
Der VCÖ sieht die kommende Bundesregierung gefordert, das Wohnrecht rasch zu reformieren.
Bestehende rechtliche Barrieren für den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur in Wohngebäuden sind
abzubauen. So haben beispielsweise Frankreich und Spanien bereits das sogenannte "Right to Plug"-
Prinzip verankert. Dabei handelt es sich um ein Anrecht nach definierten Kriterien, in Wohngebäuden
eine Lademöglichkeit nachrüsten zu dürfen.

"Auch in Österreich ist ein umfassendes "Right to Plug" einzuführen. Die Klimaziele sind nur
erreichbar, wenn die Energiewende im Verkehr beschleunigt wird", betont VCÖ-Experte Gansterer.

VCÖ: Heuer deutlich mehr E-Pkw-Neuzulassungen in Oberöstereich

1.1. bis 31.10.2019: 1.338 (plus 55 Prozent)

1.1. bis 31.10. 2018: 864
Quelle: Datafact, VCÖ 2019

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Oberösterreich steuert auf beste Feinstaubbilanz zu – Linz hat aber
zweithöchste Feinstaubbelastung Österreichs
    •   Mit mehr Öffis, Radverkehr, Gehen und emissionsfreien Lieferdiensten Luftqualität
        weiter verbessern
    •   Knallkörper und Feuerwerke verursachen hohe temporäre Feinstaubbelastung

VCÖ (Wien, 23. Dezember 2019) – Seit Beginn der Messungen war die Feinstaubbelastung in
Oberösterreich noch nie so gering wie heuer, macht der VCÖ aufmerksam. Aber Linz weist
österreichweit nach der Feinstaubhochburg die zweithöchste Belastung auf. Die Belastung liegt
unter dem Grenzwert für die Gesamtzahl an Überschreitungstagen, aber über dem Zielwert der
WHO (Daten am Ende der Aussendung). Verkehrsnahe Messstellen weisen eine höhere Belastung
auf. Mit mehr Öffis, Radverkehr, Gehen und emissionsfreien Lieferdiensten kann die Luftqualität
weiter verbessert werden, betont der VCÖ. Und: Weniger Knallkörper, Böller und Feuerwerke
bedeuten auch weniger Luftverschmutzung zu Silvester.

Die Feinstaubbilanz des Jahres 2019 fällt deutlich erfreulicher aus als in den vergangenen Jahren,
stellt der VCÖ fest. Österreichs Grenzwert für PM10 Feinstaub - an maximal 25 Tagen darf die
Tagesbelastung höher als 50 Mikrogramm PM10 Feinstaub pro Kubikmeter Luft sein - wird heuer
deutlich unterschritten. Die Feinstaubbelastung ist aber in Linz nach Graz österreichweit am
zweithöchsten. Bei der Messstelle Linz Römerberg war an zwölf Tagen zu viel Feinstaub in der Luft,
bei der Messstelle Stadtpark / Noßbergerstraße an zehn Tagen. In Graz war an 16 Tagen zu viel
Feinstaub in der Luft.

Der Hauptgrund für die deutliche Verbesserung der Luftqualität war das Wetter. Es gab weniger
Inversionswetterlagen, in den Wintermonaten war das Wettergeschehen nicht von kalter Luft aus
dem Osten, sondern vor allem von Nord- und Nordwestwetterlagen bestimmt.

„Es besteht leider kein Grund zum Aufatmen. Nach wie vor gelangen durch Verbrennungsprozesse
viele gesundheitsschädliche Schadstoffe in die Luft. Gerade bei Feinstaub gibt es keine Grenze, unter
der die Belastung durch die Partikel, die tief in den Organismus eindringen, unbedenklich wäre. Aus
Gesundheitssicht sind die Zielwerte der Weltgesundheitsorganisation der Maßstab. Und diesen
Zielwert haben heuer österreichweit 34 Messstellen in allen Bundesländern außer Vorarlberg
überschritten“, macht VCÖ-Experte Markus Gansterer aufmerksam. Der Zielwert der WHO liegt bei
höchstens drei Tagen mit zu hoher Feinstaubbelastung.

Jede Reduktion der Schadstoffemissionen hat eine positive Wirkung auf die Gesundheit. Der Verkehr
verursacht auf mehrfache Weise Feinstaubemissionen im Straßenraum. Zudem einen verursacht der
Verkehr durch Brems- und Reifenabrieb sowie Aufwirbelung Feinstaub. Fahrzeuge mit
Verbrennungsmotor verschmutzen zusätzlich durch Abgase die Luft. Im Autoinneren ist die
Schadstoffbelastung sehr hoch, wenn man auf stark befahrenen Straßen, etwa im Frühverkehr bei
Stadteinfahrten, unterwegs ist. „Man fährt dann regelrecht in einer Abgaswolke und atmet eine
schädliche Mischung an Schadstoffen ein“, erklärt VCÖ-Experte Gansterer. Insbesondere der
sogenannte Ultra-Feinstaub sind extrem gesundheitsschädlich, weil sie in den Blutkreislauf und in die
Lungenbläschen eindringen können.

Deshalb ist es vor allem für Ballungsräume wichtig, Lkw- und Autofahrten zu reduzieren. Durch mehr
Bahn- und Busverbindungen sowie mit Radschnellwegen vom Umland in die Stadt kann der
Autopendlerverkehr reduziert werden. In den Städten kann mit Verkehrsberuhigung und
Begegnungszonen der Anteil von zu Fuß gehen und Radfahren erhöht werden. Zustelldienste sind
rascher von schmutzigen Diesel-Fahrzeugen auf Elektro-Transporter und Cargo-Bikes umzustellen,
fordert der VCÖ.

Der Verkehr sowie die Industrie verursachen das ganze Jahr über Feinstaubemissionen, Haushalte
vor allem durch das Heizen in der kalten Jahreszeit. Für temporär hohe Luftverschmutzung sorgen
nun zum Jahresende auch Böller, Knallkörper und Feuerwerke. In der Silvesternacht erreichen in
vielen Städten die Feinstaubwerte die höchste Belastung des gesamten Jahres. Zusätzlich
verursachen abgebrannte Knallkörper und Feuerwerksraketen laut Umweltbundesamt jährlich bis zu
1.000 Tonnen Müll. Die Lärmbelastung ist enorm und ist für Kleinkinder, ältere Menschen sowie für
Haustiere und Wildtiere ein enormer Stressfaktor. Zudem verursacht die Herstellung – meist in China
– große Umweltschäden und ebenso der Transport über viele tausende Kilometer von Asien nach
Österreich. Es gibt viele gute Gründe, kein Geld für Knallkörper oder Feuerwerke zu verpulvern, stellt
der VCÖ fest.

VCÖ: Feinstaubbelastung deutlich unter Grenzwert - aber über Zielwert der WHO (Anzahl Tage mit
Tagesfeinstaubbelastung von über 50 Mikrogramm PM10 pro Kubikmeter Luft; Grenzwert
Immissionsschutzgesetz Luft: 25 Tage; Zielwert der Weltgesundheitsorganisation WHO: 3 Tage)

Graz Don Bosco: 16 Tage
Graz Süd: 15 Tage

Linz Römerberg B139: 12 Tage
Linz Stadtpark, Noßbergstraße: 10 Tage

Graz Ost: 8 Tage
Wien Stadlau: 8 Tage

Oberschützen: 7 Tage
Weiz: 7 Tage
Wien Floridsdorf: 7 Tage
Wien Taborstraße: 7 Tage

Gänserndorf: 6 Tage
Stockerau: 6 Tage
Lienz Amlacherkreuzung: 6 Tage
Wien A23 / Wehlistraße: 6 Tage
Wien AKH / Gürtel: 6 Tage
Wien Gaudenzdorf / Gürtel: 6 Tage

Wien Kendlerstraße: 6 Tage
Wien Laaer Berg: 6 Tage

Illmitz am Neusiedler See: 5 Tage
Kittsee: 5 Tage
Mistelbach: 5 Tage

Schwechat: 5 Tage
Salzburg Rudolfsplatz: 5 Tage
Wien Belgradplatz: 5 Tage
Wien Kaiser-Ebersdorf: 5 Tage

Klagenfurt Völkermarkter Straße: 4 Tage
Biedermannsdorf: 4 Tage
Klosterneuburg B14: 4 Tage

Mannswörth bei Schwechat: 4 Tage
Pillersdorf bei Retz: 4 Tage
Wiener Neudorf : 4 Tage

Ziersdorf: 4 Tage
Hallein A10: 4 Tage
Wien Liesing: 4 Tage
Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2019

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VCÖ zu Feinstaubbilanz 2019: Alle Messstationen deutlich unter Grenzwert,
aber Linz mit zweithöchster Belastung in Österreich
    •   Luftqualität durch mehr Öffis, Radverkehr und emissionsfreie Lieferdienste
        verbessern

VCÖ (Wien, 2. Jänner 2020) - In den vergangenen 15 Jahren ist die Feinstaubbelastung dank
zahlreicher Maßnahmen kontinuierlich zurückgegangen. Dass im Vorjahr bei allen Messstellen der
Grenzwert deutlich unterschritten wurde, lag aber auch an der sehr günstigen Wetterlage. Der VCÖ
weist darauf hin, dass in Linz die Feinstaubbelastung nach Graz am zweithöchsten war. Der
Zielwert der WHO wurde überschritten (siehe Ende der Aussendung). Durch die Erhöhung des
Anteils von Öffis, Radverkehr und Gehen sowie mehr emissionsfreie Lieferdienste ist die Luftqualität
weiter zu verbessern, betont der VCÖ.

Graz war auch im Vorjahr Österreichs Stadt mit der höchsten Feinstaubbelastung, weist der VCÖ auf
die vorläufige Feinstaubbilanz des Umweltbundesamts hin. Am zweithöchsten war die Belastung in
Linz, wo bei der Messstelle Römerberg an zwölf Tagen eine zu hohe Feinstaubbelastung gemessen
wurde. Der Grenzwert erlaubt maximal 25 Tage mit einer Tagesbelastung von mehr als 50
Mikrogramm PM10 Feinstaub pro Kubikmeter Luft. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 war in Linz an 68
Tagen zu viel Feinstaub in der Luft.

Die günstige Wetterlage hat im Vorjahr wesentlich zur positiven Bilanz beigetragen. Es gab weniger
Inversionswetterlagen, in den Wintermonaten war das Wettergeschehen nicht von kalter Luft aus
dem Osten, sondern vor allem von Nord- und Nordwestwetterlagen bestimmt. "Noch immer
gelangen durch Verbrennungsprozesse viele gesundheitsschädliche Schadstoffe in die Luft. Aus
Gesundheitssicht sind die Zielwerte der Weltgesundheitsorganisation der Maßstab. Und dieser
Zielwert wurde im Vorjahr in Linz überschritten", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer aufmerksam.
Der Zielwert der WHO liegt bei höchstens drei Tagen mit zu hoher Feinstaubbelastung.
Österreichweit lagen 34 Messstellen über diesen Wert.

Jede Reduktion der Schadstoffemissionen hat eine positive Wirkung auf die Gesundheit. Durch die
Abgase von Kfz gelangt auch der besonders schädliche Ultra-Feinstaub in die Luft. Je kleiner die
Partikel, umso gefährlicher sind diese, weil sie in den Blutkreislauf und in die Lungenbläschen
eindringen können.

Deshalb ist es für den Ballungsraum Linz wichtig, die Belastung durch den Verkehr weiter zu
reduzieren, betont der VCÖ. Zustelldienste in der Stadt sind verstärkt von schmutzigen Diesel-
Fahrzeugen auf Elektro-Transporter und Cargo-Bikes umzustellen. Der Autopendelverkehr ist mit
mehr Bahn- und Busverbindungen sowie mit Radschnellwegen vom Umland in die Stadt zu
verringern.

VCÖ: Feinstaubbelastung im Vorjahr deutlich unter Grenzwert - aber über Zielwert der WHO (Anzahl
Tage im Jahr 2019 mit Tagesfeinstaubbelastung von über 50 Mikrogramm PM10 pro Kubikmeter Luft;
Grenzwert Immissionsschutzgesetz Luft: 25 Tage; Zielwert der Weltgesundheitsorganisation WHO: 3
Tage)

Graz Don Bosco: 16 Tage
Graz Süd: 16 Tage

Linz Römerberg B139: 12 Tage
Linz Stadtpark, Noßbergstraße: 10 Tage

Graz Ost: 9 Tage
Wien Stadlau: 8 Tage

Lienz Amlacherkreuzung: 7 Tage
Oberschützen: 7 Tage
Weiz: 7 Tage
Wien Floridsdorf: 7 Tage
Wien Taborstraße: 7 Tage

Gänserndorf: 6 Tage
Stockerau: 6 Tage

Wien A23 / Wehlistraße: 6 Tage
Wien AKH / Gürtel: 6 Tage
Wien Gaudenzdorf / Gürtel: 6 Tage

Wien Kendlerstraße: 6 Tage
Wien Laaer Berg: 6 Tage
Illmitz am Neusiedler See: 5 Tage
Kittsee: 5 Tage
Mistelbach: 5 Tage

Schwechat: 5 Tage
Salzburg Rudolfsplatz: 5 Tage
Wien Belgradplatz: 5 Tage
Wien Kaiser-Ebersdorf: 5 Tage

Klagenfurt Völkermarkter Straße: 4 Tage
Biedermannsdorf: 4 Tage
Klosterneuburg B14: 4 Tage

Mannswörth bei Schwechat: 4 Tage
Pillersdorf bei Retz: 4 Tage
Wiener Neudorf: 4 Tage

Ziersdorf: 4 Tage
Hallein A10: 4 Tage
Wien Liesing: 4 Tage
Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2020

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Bezirk Kirchdorf / Krems im Vorjahr Oberösterreichs E-Auto-Hochburg
    •   Bereits zwei Drittel der Neuwagen auf Firmen und andere "juristische Personen"
        zugelassen
    •   Steuervorteile für Firmenwagen mit Verbrennungsmotor abbauen

VCÖ (Wien, am 17. Jänner 2020) - Der Bezirk Kirchdorf an der Krems war im Vorjahr
Oberösterreichs Hochburg bei den E-Pkw, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. 5,5 Prozent der
Neuzulassungen waren hier E-Pkw, das war auch österreichweit außerhalb von Wien der höchste
Wert (Daten am Ende der Aussendung). Landesweit waren 2,9 Prozent der Neuwagen E-Autos.
Bereits zwei Drittel aller Neuwagen wurde auf Firmen oder andere juristische Personen zugelassen,
davon fahren 93 Prozent mit Benzin und Diesel. Um den Anteil der E-Pkw bei Firmenwagen zu
erhöhen, sind die Steuervorteile für Firmenwagen mit Verbrennungsmotor abzubauen, betont der
VCÖ.

Die Unterschiede zwischen Österreichs Bezirken beim Anteil von Elektro-Autos an den Pkw-
Neuzulassungen waren auch im Vorjahr groß, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten von
Datafact zeigt. Den niedrigsten E-Pkw Anteil verzeichnete der Tiroler Bezirk Reutte mit 0,6 Prozent.
Den höchsten Anteil von E-Autos hatte der 1. Bezirk in Wien mit 10,1 Prozent.

Erfreulich für Oberösterreich: Außerhalb von Wien war der Bezirk Kirchdorf / Krems mit 5,5 Prozent
der E-Auto-Spitzenreiter, informiert der VCÖ. Auch Steyr-Land zählt mit einem Anteil von 4,2 Prozent
zu den Top15-Bezirken Österreichs. Über den Landesschnitt von 2,9 Prozent lagen zudem die Bezirke
Freistadt, Grieskirchen, Linz Land, Schärding, Vöcklabruck, Gmunden, Urfahr-Umgebung und
Rohrbach. Den niedrigsten E-Auto Anteil hatte im Vorjahr Wels mit 1,5 Prozent.

"Damit der Verkehr seine Klimaziele erreichen kann, ist die Energiewende im Verkehr zu
beschleunigen. Eine der wirksamsten Maßnahmen ist, bei den Firmenwagen anzusetzen", stellt VCÖ-
Expertin Ulla Rasmussen fest. Im Vorjahr wurden in Oberösterreich bereits rund zwei Drittel der
Neuwagen auf Firmen oder andere "juristische Personen" zugelassen. Davon waren aber 31.645
Benzin- und Diesel-Pkw und nur 1.113 E-Pkw. Gelingt es, den E-Pkw-Anteil bei Firmenwagen zu
erhöhen, dann gehen auch mehr E-Pkw in den Gebrauchtwagenmarkt, womit wiederum der Anteil
der E-Pkw bei den privaten Haushalten steigt.

Firmenwagen werden allgemein steuerlich begünstigt, sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber
haben Steuervorteile. Zudem ist der Sachbezug gedeckelt, unabhängig davon, wie viel CO2 der Pkw
ausstößt und wie viele Kilometer gefahren werden, beträgt der monatliche Sachbezug der zusätzlich
zum normalen Bruttogehalt zu versteuern ist, maximal 960 Euro. Für E-Pkw fällt kein Sachbezug an.

Der VCÖ sieht die neue Bundesregierung gefordert, die im Regierungsprogramm enthaltene Reform
der Firmenwagenbesteuerung, rasch umzusetzen. Die CO2-Grenze, unter der ein reduzierter
Sachbezug gilt, ist zu senken. Nach dem 31. März wird die Grenze 141 Gramm CO2 (nach WLTP)
betragen. Diese CO2-Grenze sollte auf 80 Gramm CO2 - das entspricht etwa dem 3-Liter Auto -
gesenkt werden. Der Sachbezug für Pkw über dieser Grenze soll erhöht werden, die Deckelung ist
abzuschaffen. Zudem sind Anreize für eine geringere private Nutzung zu setzen, betont der VCÖ.

Daten des Umweltbundesamts zeigen, dass E-Pkw mit österreichischem Strom-Mix im Schnitt um 55
Prozent weniger CO2 pro Personenkilometer verursachen als Benzin- oder Diesel-Pkw. Inklusive
Fahrzeug- und Batterieherstellung, Energiebereitstellung, Betrieb und Recycling verursacht ein E-Pkw
95,9 Gramm Treibhausgase pro Personenkilometer, Pkw mit Verbrennungsmotor im Schnitt 216,5
Gramm CO2. Wer Ökostrom tankt, kann die Umweltbilanz des E-Autos deutlich auf 51,6 Gramm
verbessern.

E-Autos sind für Regionen sehr gut geeignet. Sie werden vor allem zu Hause geladen und in den
Regionen ist der Anteil von Haushalten mit Einfamilienhaus hoch. Wer eine Photovoltaikanlage hat,
kann sich den Strom für den Betrieb sogar selber erzeugen. Für Mehrparteienhäuser ist die
Regierung gefordert, durch Änderungen im Wohnrecht die Nachrüstung von E-Ladestationen zu
erleichtern, betont der VCÖ.

VCÖ: Bezirk Kirchdorf an der Krems war im Vorjahr Oberösterreichs E-Pkw-Hochburg (Anteil E-Pkw
an Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2019 (Anzahl neuzugelassene E-Pkw))

Bezirk Kirchdorf / Krems: 5,5 Prozent (33) Bezirk Steyr Land: 4,2 Prozent (66)

Bezirk Freistadt: 3,5 Prozent (76)
Bezirk Grieskirchen: 3,2 Prozent (60)

Bezirk Linz Land: 3,1 Prozent (235)
Bezirk Schärding: 3,1 Prozent (39)

Bezirk Vöcklabruck: 3,0 Prozent (123)
Bezirk Gmunden: 3,0 Prozent (106)
Bezirk Urfahr-Umgebung: 3,0 Prozent (66) Bezirk Rohrbach: 3,0 Prozent (44)

Bezirk Perg: 2,9 Prozent (63)
Bezirk Eferding: 2,9 Prozent (26)

Linz: 2,7 Prozent (266)

Bezirk Braunau: 2,5 Prozent (74)

Bezirk Wels Land: 2,4 Prozent (80)
Bezirk Ried: 2,4 Prozent (53)

Steyr: 2,2 Prozent (45)

Wels: 1,6 Prozent (50)
Oberösterreich: 2,9 Prozent (1.556)
Quelle: Datafact, VCÖ 2020

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Oberösterreichs Frauen sind klimafreundlicher mobil und vermeiden durch
ihr Mobilitätsverhalten viel CO2
    •   Mehr als die Hälfte der erwerbstätigen Frauen arbeitet Teilzeit - auch außerhalb
        Pendelzeiten braucht es gutes öffentliches Verkehrsangebot

VCÖ (Wien, 6. März 2020) - Oberösterreichs Frauen sind im Schnitt klimafreundlicher mobil als
Oberösterreichs Männer, macht der VCÖ anlässlich des Weltfrauentags am 8. März aufmerksam.
Die Mobilität von Oberösterreichs Frauen verursacht pro Jahr um fast 300.000 Tonnen weniger CO2
als jene der Männer. Aufgrund der hohen Teilzeitquote ist es für berufstätige Frauen besonders
wichtig, dass es auch außerhalb der klassischen Pendelzeiten ein gutes öffentliches
Verkehrsangebot gibt, betont der VCÖ. In Oberösterreich arbeiten rund 54 Prozent der
berufstätigen Frauen Teilzeit.

Frauen gehen mehr zu Fuß und fahren weniger mit dem Auto. "Dieses Mobilitätsverhalten ist
klimafreundlicher", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. In Summe verursacht das
Mobilitätsverhalten von Oberösterreichs Frauen um fast 300.000 Tonnen weniger CO2 als jenes der
Männer. Während an einem durchschnittlichen Werktag wie heute von Frauen fast 16 Millionen
Kilometer im Auto zurückgelegt werden, sind es bei Männern mit fast 21 Millionen Kilometer um
rund ein Drittel mehr. Frauen legen um rund zweit Drittel mehr Alltagswege zu Fuß zurück als
Männer.

"Wie bei allen Vergleichen zwischen Männern und Frauen ist auch beim Mobilitätsverhalten zu
beachten: Die Unterschiede innerhalb der Gruppe der Männer sind größer als der Unterschied
zwischen der Gesamtgruppe der Männer und der Gesamtgruppe der Frauen. Das heißt: Es gibt auch
zahlreiche Männer, die vorbildlich klimafreundlich mobil sind und den Großteil ihrer Wege mit
öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen", so VCÖ-Experte Schwendinger.

Das Potenzial, dass mehr Erledigungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad gemacht werden, ist in
Oberösterreich sowohl bei Männern als auch bei Frauen hoch. Während bei Männern rund jede
siebte Autofahrt kürzer als zweieinhalb Kilometer ist, ist es bei Frauen auch aufgrund des deutlich
höheren Anteils von Hol- und Bringfahrten sogar jede fünfte Autofahrt. Eine geh- und
radfahrfreundliche Verkehrsplanung in Gemeinden und Städten sowie mehr Geh- und Radwege etwa
zwischen Siedlungen und dem nächstgelegenen Ort, ermöglicht es Frauen und Männern, mehr kurze
Strecken bewegungsaktiv zurückzulegen, betont der VCÖ.

Auch beim Öffentlichen Verkehrsangebot braucht es Verbesserungen, insbesondere für berufstätige
Frauen. Denn während in Oberösterreich nur acht Prozent der erwerbstätigen Männer Teilzeit
arbeiten, beträgt der Teilzeit-Anteil bei Frauen 54 Prozent. Mit 192.000 arbeiten sechsmal so viele
Frauen wie Männer in Teilzeit. "Teilzeitkräfte brauchen nicht nur in den klassischen Pendelzeiten ein
gutes öffentliches Verkehrsangebot, sondern auch tagsüber", so VCÖ-Experte Schwendinger. In
dünner besiedelten Regionen sollten zumindest nachfrageorientierte Angebote, wie
Anrufsammeltaxis oder Gemeindebusse, die in den Verkehrsverbund integriert und damit in der
Verbund-Jahreskarte inkludiert sind, zur Verfügung stehen, betont der VCÖ.

Rückfragen: VCÖ-Kommunikation, Christian Gratzer, (01) 8932697, (0699)18932695

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Satellitenbilder zeigen starke Abnahme der Luftverschmutzung auch im Raum
Linz
   •   Frühere Luftverschmutzung verschärft laut Europäischer Gesundheitsallianz Risiko
       bei COVID-19
   •   VCÖ und Umweltmediziner: Maßnahmen zur Reduktion von Verkehrsemissionen
       beschleunigen

VCÖ (Wien, 30. M rz 2020) Heute von der Europäischen Allianz für ffentliche Gesundheit (EPHA)
veröffentlichte Satellitenbilder zeigen auch für den Raum Linz eine deutliche Abnahme der
Luftverschmutzung infolge der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Die EPHA
weist gemeinsam mit der WHO darauf hin, dass die in der Vergangenheit von Verkehr, Industrie
und Heizen ausgestoßenen Schadstoffe zu Lungenschäden geführt haben, was das Risiko bei
COVID-19-Erkrankung für viele Personen verschärft hat. VCÖ und Umweltmediziner Hans-Peter
Hutter fordern für sterreich verstärkte Maßnahmen für mehr saubere Mobilität, um
gesundheitsschädliche Verkehrsemissionen langfristig zu reduzieren.

Für Personen mit Lungen- und Herzerkrankungen ist das Coronavirus besonders gefährlich. Die
Weltgesundheitsorganisation WHO und die Europäische Allianz für öffentliche Gesundheit (EPHA)
haben heute darauf aufmerksam gemacht, dass die Luftverschmutzung der vergangenen Jahre das
Risiko massiv erhöht hat. Und der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der Medizinischen
Universität Wien ergänzt: Aus umweltmedizinischer Sicht führt eine höhere Belastung durch
Luftverunreinigungen zu einem höheren Infektionsrisiko. Dies ist ein nachgewiesener und biologisch
plausibler Zusammenhang. Die EPHA hat heute auch Satellitenbilder von Staaten und Städten
veröffentlicht - auch von Österreich sowie den Ballungsräumen Wien, Linz und Salzburg - die zeigen,
wie stark die Luftverschmutzung vor der Coronakrise war und wie sie jetzt ist.

Luftverschmutzung ist in Europa laut Europäischer Umweltagentur das größte umweltbedingte
Gesundheitsproblem. Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon verursachen in Europa jährlich rund
400.000 vorzeitige Todesfälle. Städte und Ballungsräume sind besonders betroffen. Der EPHA-
Generalsekretär Sascha Marschang betont: Jahrelanges Einatmen von schmutziger Luft aus
Verkehrsabgasen und anderen Quellen hat wahrscheinlich die Gesundheit all jener geschwächt, die
jetzt in einem Kampf um Leben und Tod gegen das Coronavirus stecken. Doch selbst nach dem
Dieselskandal verschmutzen noch immer Millionen von nicht regelkonformen Fahrzeugen die Luft.
Autos und Städte müssen sauber werden. Wie stark die Luftverschmutzung durch den Verkehr ist,
zeigen auch Analysen für Österreich. Das Land Salzburg hat eine Reduktion der NO2-Belastung von
bis zu 40 Prozent durch die Verkehrsreduktion infolge der Maßnahmen zur Bewältigung der
Coronakrise festgestellt. Auch Analysen des Umweltbundesamts zeigen eine deutliche Reduktion der
NO2-Belastung bei verkehrsnahen Messstellen in Österreich.

Der VCÖ und der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter sehen die Politik gefordert, rascher
Maßnahmen zu setzen, um die Verkehrsemissionen langfristig zu reduzieren. Nach der Coronakrise
wird die Mobilität wieder stark zunehmen. Ohne verstärkte Maßnahmen wird damit auch die
gesundheitsschädliche Luftverschmutzung wieder steigen. Umso wichtiger ist es, saubere Mobilität,
vom Öffentlichen Verkehr, über Gehen und Radfahren bis hin zu emissionsfreien Pkw und Lkw zu
forcieren , stellt VCÖ -Expertin Ulla Rasmussen fest. Der Green New Deal der EU muss genutzt
werden, durch verstärkte Klimaschutz-Investitionen die Wirtschaft anzukurbeln und gleichzeitig die
Luftqualität zu verbessern und den Klimazielen näher zu kommen.

Und für die Mobilitöät während der Coronakrise hat der Umweltmediziner Hutter noch einen
Gesundheitstipp: Aus ärztlicher Sicht sollten gerade jetzt notwendige Wege verstärkt mit dem
Fahrrad und zu Fuß zurückgelegt werden. Diese Alltagsbewegung an der frischen Luft ist angesichts
der längeren, bewegungsarmen Zeit zuhause noch wichtiger als sonst.

Satellitenbilder der Ballungsräume Wien, Linz und Salzburg zeigen den Rückgang der
Luftverschmutzung im Vergleich zu früher:
https://drive.google.com/drive/folders/1XpiUjSFmWDiEsydwTqbIAALTV12b6Wxy

Zur Aussendung von EPHA und WHO: https://epha.org/air-pollution-clears-in-cities-globally-maps/
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