Oldtimer: Die neuen Klassiker des Jahres 2020 - Nordhessen ...

 
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Oldtimer: Die neuen Klassiker des Jahres 2020 - Nordhessen ...
Oldtimer: Die neuen Klassiker
des Jahres 2020

(ots) TÜV-Verband berät beim Oldtimerkauf +++ TÜV-Report
bietet Informationen seit 1972 +++ Nach 30 Jahren ist ein H-
Kennzeichen möglich +++

Rund 120.000 Autos, die im Jahr 1990 zugelassen wurden, fahren
noch auf unseren Straßen. Sie alle feiern im kommenden Jahr
einen besonderen Geburtstag, denn nach 30 Jahren erreichen die
Veteranen offiziell den Status eines Oldtimers und dürfen ein
H-Kennzeichen tragen. Doch um welche Fahrzeuge handelt es sich
– und wie haben sie sich beim TÜV bewährt? Der TÜV-Verband hat
dafür TÜV-Reporte vergangener Jahre ausgewertet und stellt
einige besondere Schätze des automobilen Kulturgutes vor.

„Das Jahr 1990 hat einige Fahrzeuge hervorgebracht, die auch
für Oldtimer-Fans immer noch interessant sein können“, sagt
Richard Goebelt, Bereichsleiter Mobilität beim TÜV-Verband
(VdTÜV). So erschien ab 1990 die letzte Version des Audi 100,
BMW brachte mit dem E36 einen neuen 3er auf den Markt, Volvo
lancierte die 900er-Serie und aus Japan kam der Nissan Primera
P10 nach Europa. Auch für Fans französischer Fahrkultur war es
ein besonderes Jahr: Am 27. Juli 1990 verließ der letzte
Citroën 2CV das Band, womit nun nach 30 Jahren endgültig alle
„Enten“ in Deutschland das Oldtimer-Alter erreicht haben.

Audi 100 (C4)
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Von Adrian Kot – Selbst fotografiert,
                         CC BY-SA 3.0, Link

Im Jahr 1990 erschien mit dem C4 die letzte Generation des
Audi 100, der sich seit 1968 einen festen Platz in der oberen
Mittelklasse erobert hatte. Seine ersten TÜV-Termine
absolvierte er mit Bravour und schnitt weit besser als der
Durchschnitt ab. Lediglich die Bremsschläuche fingen mit den
Jahren an, porös zu werden. Später kamen Probleme mit den
Vorderachsen hinzu. Dennoch: Der TÜV-Report 2002 stellt dem
Audi 100 ein gutes Zeugnis aus und lobt besonders die
Fußbremse, die Präzision der Lenkung und die hohe Qualität der
Hinterachse. Verschleißteile wie die Auspuffanlage erreichen
laut TÜV „eine erstaunlich lange Lebenszeit“. Wer einen Audi
100 als Oldtimer fahren möchte, hat mit einem gut gepflegten
C4 sicher kaum Probleme.

BMW 3er (E36)
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Von Craig300962 – I am the owner of
                         the vehicle, on public display at a
                         car showPreviously published: N/A,
                         CC BY-SA 3.0, Link

Der E36 war für den 3er BMW mehr als nur ein Facelift. Auch
technisch begann mit ihm eine neue Generation: Das Design
folgte nun stärker den Gesetzen der Aerodynamik, das Fahrwerk
wurde modifiziert. Auch veränderte sich das damals
charakteristische      BMW-Gesicht,     indem    die   beiden
Doppelscheinwerfer jeweils hinter einer gemeinsamen
Glasabdeckung platziert wurden. Der TÜV konnte dem jungen 3er
durchaus Positives abgewinnen, in fast allen Kategorien
schnitt er besser ab als der Durchschnitt, nur die
Radaufhängung      machte     bereits    bei    den    ersten
Hauptuntersuchungen wenig Freude. In die Jahre gekommen gab
der flotte Bayer beim TÜV eher durchwachsene Vorstellungen ab:
„An den beiden Achsen spielen sich regelmäßig Dramen ab“,
teilte etwa der TÜV-Report 2002 mit. Dagegen lobte er die gute
Rostvorsorge, die robuste Lenkung und die Wirkung der
Fußbremse. In seinem Fazit riet der TÜV allen Interessenten
eines gebrauchten 3er, bei der Bremsanlage genau hinzusehen
und einen Betrag zur Erneuerung der Achsen einzukalkulieren.
Da sollten auch heutige 3er-Fans genau hinschauen, wenn sie
ihn als Oldtimer erwerben möchten.
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Volvo 940/960

Auch in Schweden vollzog sich 1990 ein Generationswechsel in
der oberen Mittelklasse, als Volvo die 900er-Serie auf den
Markt brachte. Besonders der Kombi zeigt sich als wahres
Raumwunder, rund 1700 Liter nimmt sein Kofferraum mühelos auf.
Die Karosserie aus robustem Schwedenstahl ist gut gegen Rost
geschützt. Der TÜV Report 2002 bezeichnet den 900er Volvo als
„echten Dauerläufer,“ was ihn sicher auch heute zu einem
soliden Oldtimer qualifiziert. Hinschauen sollte man bei einem
alten Schweden aber dennoch: Licht, Feststellbremsen,
Auspuffanlagen wiesen regelmäßig Probleme auf, die man bei
einem Oldtimer-Kauf im Blick haben sollte.

Nissan Primera P10
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Von M 93 – Selbst fotografiert,
                         Attribution, Link

Warum nicht mal einen japanischen Oldtimer fahren, zudem einen
garantiert unauffälligen? Ab Herbst 2020 erfüllt diese
Kriterien der Nissan Primera P10, der speziell für den
europäischen Markt entwickelt worden war. Ihre erste Erwähnung
findet die 4-türige Limousine im TÜV Report 1996, der sich
voll des Lobes äußert. Kaum Mängel, über drei Viertel der
Fahrzeuge mängelfrei, lediglich ein paar Probleme am Auspuff.
Auch ein einige Jahre später war der Primera P10 beim TÜV ein
unauffälliges und solides Auto geblieben. Negativ fielen im
Jahr 2002 Achsen und Beleuchtung auf – über alle Mängelgruppen
lag der Japaner aber immer noch besser als der Durchschnitt.
Zumindest technisch dürfte er daher gut als Oldtimer für den
Alltagsgebrauch geeignet sein.

Citroën 2CV
Für den 2CV bricht ein
besonderes Jahr an: Im
Juli 2020 jährt es sich
zum dreißigsten Mal,
dass der letzte seiner
Art vom Band gelassen
wurde. Damit haben nun
alle in Deutschland
zugelassenen    „Enten“
den    Status     eines
Oldtimers    erreicht.
Sein Design stammt aus den Dreißigerjahren, 1949 ging der 2CV
in Serie und wurde in seiner Grundversion insgesamt 3.868.631
Mal verkauft. Eine Erfolgsgeschichte – gäbe es da nicht den
TÜV. Französische Nonkonformisten und penible deutsche Prüfer
wurden niemals beste Freunde. So reicht etwa in den TÜV-
Reporten aus den Jahren 1995 und 1996 der Platz für die Grafik
nicht mehr aus, um die „roten Balken“ überdurchschnittlicher
Mängel in ihrer ganzen Länge darstellen zu können. Lobende
Worte gibt es immerhin für Bremsschläuche und Bremstrommeln.
Sei’s drum: Wer heute einen 2CV besitzt, liebt und pflegt ihn.
Sehr genau hinschauen sollte man beim Kauf einer Oldtimer-Ente
aber auf jeden Fall.

TÜV-Report: Hinweise zum Zustand ganzer Modellgenerationen

Seit 1972 wertet der TÜV-Verband die Hauptuntersuchungen
seiner Mitglieder aus und veröffentlicht die Ergebnisse im
„TÜV-Report“. Dadurch ist mittlerweile der Zustand vieler
Fahrzeuggenerationen dokumentiert. Wer heute mit dem Gedanken
spielt, sich einen Oldtimer anzuschaffen, bekommt im
jeweiligen TÜV-Report Hinweise, worauf er bei einem bestimmten
Fahrzeug besonders achten sollte. „Verschleiß ist etwas
Normales, etwa bei Scheinwerfern oder Kunststoffteilen“, sagt
Richard Goebelt. Es gibt aber einzelne Mängel, etwa an den
Achsen oder der Lenkung, die auch konstruktionsbedingt sind.
Goebelt: „Findet man solche Hinweise in einem TÜV Report,
sollte ein Oldtimer vor dem Kauf sehr gründlich untersucht
werden.“ Die neutrale Beratung ist hier unverzichtbar. Im
Zweifelsfall sollte man beim Kauf immer einen TÜV-Fachmann an
Bord holen und sich ein Oldtimer-Gutachten erstellen lassen.
„Auch bei äußerlich gepflegt aussehenden Fahrzeugen können
Käufer auf böse Überraschungen stoßen“, sagt Goebelt.

Wer   einen   Oldtimer   besitzt,   kann   unter   bestimmten
Voraussetzungen ein „H-Kennzeichen“ beantragen. Nach § 2 Nr.
22 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung, sind „Oldtimer
Fahrzeuge, die vor mindestens 30 Jahren erstmals in Verkehr
gekommen sind, weitestgehend dem Originalzustand entsprechen,
in einem guten Erhaltungszustand sind und zur Pflege des
kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dienen“. Ein H-
Kennzeichen kann sich steuerlich lohnen, außerdem gelten
bestimmte Ausnahmeregeln, etwa zur Einfahrt in eine
Umweltzone. Die Voraussetzungen für ein H-Kennzeichen ist ein
Oldtimergutachten, etwa durch einen TÜV. Dabei wird der
technische Gesamtzustand bewertet, außerdem muss die
Ausstattung dem Originalzustand entsprechen.

Mehr über die gesamte Klassik-Kompetenz der TÜV-Verbandes wie
beispielsweise ausgewählte Klassik-Reporte oder Infos zur
Beantragung    eines   H-Kennzeichens     gibt   es   unter:
www.tuev-oldtimer.de

Über den TÜV-Verband: Der Verband der TÜV e.V. (VdTÜV)
vertritt die politischen und fachlichen Interessen seiner
Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung, Wirtschaft und
Öffentlichkeit. Der Verband setzt sich für technische und
digitale    Sicherheit     bei   Produkten,     Anlagen    und
Dienstleistungen durch unabhängige Prüfungen und qualifizierte
Weiterbildung ein. Mit seinen Mitgliedern verfolgt der TÜV-
Verband das Ziel, das hohe Niveau der technischen Sicherheit
in unserer Gesellschaft zu wahren und Vertrauen für die
digitale Welt zu schaffen.

Verband der TÜV e.V. (VdTÜV)
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