Opioid-induzierte Obstipation - Unterschätzte Krankheitslast erfordert optimiertes Management - Grünenthal Health

 
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Opioid-induzierte Obstipation - Unterschätzte Krankheitslast erfordert optimiertes Management - Grünenthal Health
Schmerz
N A C H R I C H T E N
                                        Nr. 1a | 2021 • ISSN 2076-7625

ZEITSCHRIFT DER ÖSTERREICHISCHEN SCHMERZGESELLSCHAFT

                                                                         AdobeStock
      Opioid-induzierte Obstipation –
      Unterschätzte Krankheitslast
      erfordert optimiertes Management
Opioid-induzierte Obstipation - Unterschätzte Krankheitslast erfordert optimiertes Management - Grünenthal Health
O PIO I D-I ND U ZI E R T E O B S T I P A T I O N

Die Obstipation ist die mit Abstand häufigste gastrointestinale Dysfunktion, die als Nebenwirkung einer Opioidthe-
rapie auftritt – und nicht selten Ursache von Therapieabbrüchen. Inzwischen stehen nicht nur symptomatische, son-
dern auch wirksame Mechanismen-orientierte pharmakologische Therapieoptionen zur Verfügung. Voraussetzung
für jeden Behandlungserfolg ist aber eine möglichst frühe und aktive Thematisierung der Problematik im Rahmen
des Gesprächs mit Patientinnen und Patienten, so der Konsens unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines
interdisziplinären Expertengesprächs.

O
          pioide haben sich im Rahmen               Abbildung 1: Gründe für den Abbruch einer Opioidtherapie
          eines multimodalen Therapiean-
          satzes und in Kombination mit
                                                                                                                             Häufigkeit bei Opioiden
anderen pharmakologischen und nicht-
                                                                                                                             Häufigkeit bei Placebo
pharmakologischen Optionen als unver-
zichtbar in der Schmerzmedizin etabliert.              45       41 %
Neben ihrer analgetischen Wirkung sind                 40
bei ihrer Anwendung allerdings eine Reihe              35                       32 %
möglicher Nebenwirkungen zu beachten.                  30                                      29 %
Dazu zählen zentral vermittelte Neben-                 25
wirkungen wie Atemdepression, Benom-                                                                            20 %
                                                       20
menheit, Schwindel, Erbrechen sowie                                                                                          15 %            15 %
                                                        15             11 %            12 %
Nebenwirkungen, die über das periphere                                                                10 %
                                                       10                                                              7%           7%
Nervensystem vermittelt werden und zu
                                                        5                                                                                             3%
gastrointestinalen Dysfunktionen führen.
                                                        0
Während bei zentralen Nebenwirkungen
eine Toleranz gegeben ist, entsteht eine                      Obstipation       Übelkeit      Schläfrigkeit     Schwindel     Pruritus       Erbrechen
solche bei den peripheren Nebenwirkun-
gen nicht.
                                                    Mehrfachnennungen von verschiedenen Ereignissen. Quelle: Kalso E et al.1
Die Obstipation ist nicht nur die häufigs-
te gastrointestinale Dysfunktion, sondern
auch jene, die Patientinnen und Patienten           Abbildung 2: Definition der Opioid-induzierten Obstipation (OIC)
am schwersten belastet – und in der Kon-
sequenz nicht selten dazu führt, dass die
Opioidtherapie patientenseitig abgebro-                                                                       OIC ist als eine Änderung des Stuhl-
chen wird. Die Obstipation hat somit einen                                                                    gangs unter einer Opioidtherapie
entscheidenden Einfluss auf die Lebens-                                                                       definiert, die mindestens einen der
qualität der Patientinnen und Patienten.                                                                      folgenden Aspekte betrifft:
Dennoch wird aufgrund der Tabuisierung
mancherorts immer noch kaum über die                                                                          u Verminderung der Stuhlfrequenz
Obstipation, ihre Ursachen, Folgen – aber                                                                     u Härtere Stuhlkonsistenz
auch vorhandene Therapiemöglichkeiten                                                                         u Notwendigkeit des starken
– gesprochen und aufgeklärt.                                                                                    Pressens, um den Stuhl zu entleeren
                                                                                                              u Gefühl der inkompletten Stuhlent-
GASTROINTESTINALE DYSFUNKTIONEN                                                                                 leerung
Drei Viertel aller Nebenwirkungen einer
Opioidtherapie betreffen gastrointestinale                                                                    Störungen im oberen Gastrointestinal-
Dysfunktionen. Bei etwa einem Drittel der                                                                     Trakt (Magen und Dünndarm)
Betroffenen führt eine Opioid-induzierte                                                                      u Übelkeit
Obstipation (OIC – Opioid-Induced Con-                                                                        u Erbrechen
stipation) zur Reduktion der Opioiddo-                                                                        u Frühzeitiges Sättigungsgefühl
sis, knapp ein Viertel brechen ihre an sich
wirksame Opioidtherapie ab, weil sie die                                                                      Störungen im unteren
Nebenwirkungen nicht mehr ertragen kön-                                                                       Gastrointestinal-Trakt (Kolon)
nen.1 Es gibt mehrere Gründe für einen
Abbruch der Opioidtherapie (siehe auch                                                                        u Fehlendes Abgehen von Winden
Abbildung 1).                                                                                                 u Fehlendes Absetzen von Stuhl für
                                                                                                                mehr als drei Tage
Die Ursache für gastrointestinale Dysfunk-
                                                      Quelle: Storr M et al.2
tionen findet sich in einer Vielzahl an Opio-

2    SCHMERZ NACHRICHTEN Nr. 1a | Februar 2021
Opioid-induzierte Obstipation - Unterschätzte Krankheitslast erfordert optimiertes Management - Grünenthal Health
OPIOID-INDU Z IER T E OBS TIPATION

                                                (PROM) sein, das routinemäßig etabliert
                                                und regelmäßig abgefragt wird. Im Rah-
       Anna Rauchenberger

                                                                                                       Anna Rauchenberger
                                                men der Visite ist die Thematisierung der
                                                Obstipation angesichts der großen An-
                                                zahl der Beteiligten eher problematisch.
                                                Das Symptom wird daher nicht selten vom
                                                Pflegepersonal wahrgenommen. In diesem
                                                Fall ist eine Klärung der abzufragenden
                                                Informationen sowie eine entsprechende
                                                Dokumentation und Information an die
 „Wir sollten das Problem der Obsti-            Ärztinnen und Ärzte erforderlich.                „Eigene Studien haben gezeigt, dass mit
 pation umfassender sehen: Es handelt                                                            dem Einsatz von Naloxegol bei Intensiv-
 sich um eine gastrointestinale Dysfunk-        ERKENNEN DER OIC IM                              patienten mit ausgeprägter gastrointes-
 tion bei der Opioidgabe. Wir sollten           NIEDERGELASSENEN SETTING                         tinaler Mobilitätsstörung und Opioid-
 systematisch danach fragen und vor             Anders stellt sich die Situation in der          therapie die Zeit bis zum ersten Stuhl
 allem mit den Pflegepersonen bei die-          Niederlassung dar, wo die behandelnden           nach einer Operation im Mittelwert auf
 sem Thema gut kommunizieren. Auch              Ärztinnen und Ärzte ihre Patientinnen            1,3 Tage gesenkt werden konnte. Daher
 in der Therapie gilt es, systematischer        und Patienten in der Regel in größeren           setzen wir den Wirkstoff gerne dort ein,
 vorzugehen und manche liebgewonne-             Abständen persönlich sehen. Daher soll-          wo viele Opioide gegeben werden.“
 ne Gewohnheit kritisch zu hinterfragen.“       te im Rahmen eines umfassenden Infor-
                                                                                                 Prim. Univ.-Prof.
                                                mationsgesprächs versucht werden, ein
 MR Dr. Reinhold Glehr                                                                           Dr. Rudolf Likar, MSc
                                                entsprechendes Problembewusstsein bei
                                                den Patientinnen und Patienten zu schaf-
                                                fen und sie anzuregen, das Thema beim
id-Rezeptoren im intrinsischen Nervensys-       Auftreten entsprechender Beschwerden             Konsultation zwischen 0 (überhaupt
tem des Gastrointestinaltraktes (GI-Trakt).     auch von sich aus aktiv zu kommunizieren.        nicht) und 100 (sehr stark);
Die Opioideinnahme führt zu einer deutlich      Das stellt allerdings in vielen Fällen nach    u Persönliche Einschätzung der Obstipa-
verminderten Transmitterfreisetzung, in         wie vor eine große emotionale Hürde dar.         tion während der letzten sieben Tage
deren Folge die Transitzeit des Stuhls im       Daher ist zusätzlich eine intensive Kommu-       vor Konsultation zwischen 0 (überhaupt
Dünn- und Dickdarm massiv zunimmt. Es           nikation mit den Betreuenden (professio-         nicht) und 100 (sehr stark).
kommt zum Wasserentzug und zur Eindi-           nelle Pflege oder auch pflegende An- und
ckung, der Tonus der intestinalen Sphink-       Zugehörige) inklusive einer detaillierten      Das arithmetische Mittel aus allen drei Aus-
teren wird gesteigert, das führt zur OIC. Die   Dokumentation und eines geregelten             sagen ergibt einen Wert, der folgende Aus-
Folgen sind eine härtere Stuhlkonsistenz,       Informationsaustausches sinnvoll. Dazu         sagen zulässt: ein Wert < 30 bedeutet eine
eine Verminderung der Stuhlfrequenz und         ist ein automatisierter – oder zumindest       normale Darmfunktion. Liegt er darüber,
nicht selten das Gefühl einer inkomplet-        standardisierter – Ablauf hilfreich. So kann   kann von einer OIC ausgegangen werden.
ten Stuhlentleerung. Aber auch Übelkeit         zum Beispiel Patientinnen und Patienten        Gelingt es im Zuge der OIC-Therapie, den
und Erbrechen können Symptome dieser            wenige Tage nach der Ersteinstellung           Wert um 12 Punkte zu reduzieren, kann von
gastrointestinalen Dysfunktion sein (siehe      auf eine Opioidtherapie automatisch ein        einer „klinisch relevanten Verbesserung“
dazu Abbildung 2).                              Fragebogen zu Schmerz und Obstipation          ausgegangen werden.
                                                vorgelegt und die Antworten anschließend
ERKENNEN DER OIC                                der Krankengeschichte beigefügt werden,        Die praktische Obstipationsskala: Wenn
In der klinischen Praxis geht man dann von      um im darauffolgenden Arzt-Patienten-          kein Stuhlgang > 72 h erfolgt ist und min-
einer Obstipation aus, wenn die Stuhlfre-       Gespräch erörtert zu werden.                   destens ein subjektives Kriterium (z. B.
quenz unter drei Stuhlgängen pro Woche                                                         Pressen, Defäkationsprobleme, Gefühl der
liegt. Das wichtigste „Instrument“ zur Obs-     DIAGNOSEINSTRUMENTE                            unvollständigen Entleerung mit einer sub-
tipationsmessung im klinischen Alltag bei       Drei einfache Screening-Methoden haben         jektiven Einschätzung von > 5 auf einer
Patientinnen und Patienten unter Opioid-        sich als Hilfsmittel zur Detektierung einer    numerischen Rating-Skala NRS von 0 bis
therapie ist daher die regelmäßige Frage        OIC etabliert:                                 10) bejaht wird und/oder eine harte Stuhl-
der Ärztin/des Arztes nach dem Stuhlgang.                                                      konsistenz vorliegt, kann von einer OIC
Diese Frage sollte regelmäßig gestellt wer-     Der Bowel Function Index (BFI)3 wurde          ausgegangen werden.
den. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der         speziell für die OIC-Diagnose validiert
interdisziplinären Expertengruppe wün-          (nach EMA-Richtlinien). Er setzt sich aus      Die Bristol Stool Scale arbeitet mit der
schen sich dafür mehr Bewusstsein inner-        folgenden Kriterien zusammen:                  bildlichen Darstellung unterschiedlicher
halb der Kollegenschaft. Die Frage nach         u Leichtigkeit der Defäkation während          Stuhlformen (Typ 1–7), die von der Pa-
dem Stuhl müsse so selbstverständlich sein         der letzten sieben Tage vor Konsulta-       tientin/dem Patienten anzukreuzen sind.4
wie jene nach Schmerzen.                           tion zwischen 0 (einfach) und 100 (mit
                                                   größter Schwierigkeit);                     OIC-THERAPIE NACH STUFENSCHEMA
Hilfreich kann dabei ein sogenanntes Pa-        u Gefühl der inkompletten Entleerung           Es gibt eine ganze Reihe an Therapieop-
tient Reported Outcome Measurement                 während der letzten sieben Tage vor         tionen der OIC, beginnend mit Lebens-

                                                                                          SCHMERZ NACHRICHTEN Nr. 1a | Februar 2021         3
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O PIO I D-I ND U ZI E R T E O B S T I P A T I O N

Abbildung 3: OIC-Therapie Stufenschema

                                                                                                           Anna Rauchenberger
                                           Basismaßnahmen:
                                    Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
                                      Ballaststoffreiche Ernährung
                                               Bewegung
                                     Gegebenenfalls Kolonmassage
                                         Physikalische Therapie

                                             Stufe 1:
                            Osmotisches UND/ODER propulsives Laxans                                  „Man sollte den Patientinnen und Pati-
                              Bisacodyl, Macrogol, Natriumpicosulfat                                 enten vermitteln, dass Obstipation kein
                                                                                                     Tabuthema ist und offen besprochen
                                         Stufe 2:                                                    werden muss. Damit erreichen wir mehr
               Peripher wirksame µ-Opioid-Rezeptorantagonisten (PAMORA)                              Compliance, was wichtig ist, damit die
                Methylnaltrexon subkutan, Naloxegol per os, Naloxon per os                           Patienten die Opioide nicht absetzen,
                                                                                                     weil sie nicht wissen, dass man gegen
                                            Stufe 3:                                                 Nebenwirkungen etwas machen kann.“
                                 a) medikamentöse Maßnahmen:                                         OA Dr. Wolfgang Jaksch, DEAA
                     Stufe 2 + Erythromycin, Rizinus, Amidotrizoesäure oder
                                 Medikamente im Off-Label-Use

                                b) nicht-medikamentöse Maßnahmen:
                               Stufe 2 + Einläufe, manuelle Ausräumung                              zien dar, weil die OIC weder präparat- noch
Quelle: nach Storr M et al2 und S3 Leitlinie5
                                                                                                    dosisabhängig ist und eine Vorhersage, wie
                                                                                                    viele Laxanzien benötigt werden, daher
                                                                                                    äußerst schwierig ist. Es liegt auch kein
                                                                                                    auf Studiendaten basierendes Schema vor,
stil-Modifikationen, die in vielen Fällen zu         ihre Gabe auch langfristig nicht zu Störun-    wie und in welcher Größenordnung man
einer Verbesserung der Symptome führen               gen der Serumelektrolyte (keine relevante      Laxanzien kombinieren kann.
können. Am wichtigsten dabei sind eine               Hypokaliämie).
vermehrte Flüssigkeitszufuhr sowie viel                                                             Peripher wirkende Opioidrezeptor-Anta-
Bewegung, wobei deren positive Wirkung               Zwar sind die neueren Laxanzien nicht          gonisten (PAMORA) wirken an peripheren
begrenzt und oft nicht umsetzbar ist.                wirksamer als die bereits eingeführten,        µ-Opioidrezeptoren und stellen die Propul-
                                                     es gibt aber Patientinnen und Patienten,       sion des Stuhls wieder her. Dazu zählen die
Für weiterführende Therapiemaßnahmen                 die mit den älteren Laxanzien nicht zu-        Wirkstoffe Naloxegol und Methylnaltrexon.
gibt ein Therapie-Stufenschema2, 5, dessen           rechtkommen bzw. nicht zufrieden sind.
Einhaltung von allen Teilnehmerinnen und             Daher gibt es Bedarf nach Substanzen mit       Methylnaltrexon war der erste PAMORA
Teilnehmern der Expertenrunde empfohlen              anderen Wirkmechanismen. Macrogol, Bi-         auf dem Markt: ein subkutan zu injizieren-
wird, Orientierung (siehe Abbildung 3). Die          sacodyl und Natriumpicosulfat sind die         der, kompetitiver Opioidrezeptor-Anta-
drei Stufen:                                         Laxanzien der ersten Wahl, die konkrete        gonist, der die Blut-Hirn-Schranke nicht
                                                     Auswahl orientiert sich an der individuellen   durchbricht und daher die analgetische
1. Einzeltherapie: osmotische oder sti­              Präferenz der Patientin/des Patienten.         Opioidwirkung nicht beeinträchtigt. Das
   mulierende Laxanzien zur symptoma­                                                               Präparat wird auf Intensivstationen häufig
   tischen Therapie; Kombinationstherapie:           Macrogol zählt zu den osmotischen La-          verwendet, allerdings stellen Darmopera-
   osmotische und stimulierende Laxanzien            xanzien. Diese beeinflussen zwar nicht die     tionen eine absolute Kontraindikation von
   zur sympto­matischen Therapie:                    Ursachen einer OIC, sie können aber ihre       Methylnaltrexon dar.
2. Peripher wirkende Opioidrezeptor-Anta-            Symptome mildern. Sie ziehen Wasser mit-
   gonisten (PAMORA) als kausale Therapie            tels osmotischer Gradienten und fördern        Bevorzugt werden PAMORA als Monothe-
3. PAMORA in Kombination mit osmoti-                 indirekt die Peristaltik. Entscheidend für     rapie eingesetzt. Bei nicht ausreichender
   schen oder propulsiven Laxanzien, Pro-            die Wirksamkeit einer OIC-Therapie ist         Wirkung können PAMORA mit Laxanzien
   kinetika bzw. medikamentösen (Rizinus,            letztendlich nicht, ob es gelingt, den Stuhl   bzw. Prokinetika wie etwa dem 5-HT4-
   Erythromycin, Amidotrizoeessigsäure               zu erweichen, sondern ob die Peristaltik       Agonisten Prucaloprid, der die Darmmo-
   oder ähnliche) bzw. nicht-medikamen-              angeregt wird.                                 torik verstärkt, kombiniert werden.
   tösen Maßnahmen (v. a. Einläufen)
                                                     Natriumpicosulfat und Bisacodyl sind sti-      NALOXEGOL
Die verfügbaren Laxanzien sind teilweise             mulierende Laxanzien. Sie hemmen die           Ein oral einzunehmender peripher wirken-
wirksam und sicher. Eine Gewöhnung und               Absorption von Wasser und fördern die          der Opioidrezeptor-Antagonist ist Nalo-
Toleranz (Tachyphylaxie) sind sehr selten.           Sekretion von Wasser und Elektrolyten.6        xegol (Moventig®). Bei diesem Wirkstoff
Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch führt                Ein Problem stellt die Dosierung der Laxan-    handelt es sich um eine Weiterentwicklung

4    SCHMERZ NACHRICHTEN Nr. 1a | Februar 2021
Opioid-induzierte Obstipation - Unterschätzte Krankheitslast erfordert optimiertes Management - Grünenthal Health
OPIOID-INDU Z IER T E OBS TIPATION

                                              Abbildung 4: Empfehlungen für das Arzt-Patienten-Gespräch

                                                                                                                                            AdobeStock
 „Eine zielgerichtete Therapie sollte früh
 beginnen und kausal sein. Im Aufklä-
 rungsgespräch muss das Patienten-
 verständnis im Vordergrund stehen.
 Patientinnen und Patienten müssen
 verstehen, dass sie mehr als eine Ver-
 stopfung haben, nämlich ein ganzes
 Syndrom im Magen-Darm-Trakt.“

 Univ.-Doz. Dr. Alexander Kober

                                               u Bereits beim Einstellen auf Opioide sollte das Thema Obstipation als häufigste
von Naloxon, einem peripher wirksamen            Nebenwirkung einer Opioidtherapie aktiv angesprochen werden.
µ-Opioidrezeptor-Antagonisten, der die
                                               u Neben OIC gibt es auch zahlreiche andere Erkrankungen (z. B. Morbus Parkinson oder
µ-Opioidrezeptoren im Darm selektiv
                                                 Demenz) und Medikamente (u. a. Antidepressiva oder Eisenpräparate), bei denen
hemmt. Die Pegylierung von Naloxegol
                                                 Obstipation eine potenzielle Nebenwirkung darstellt. 40 Prozent von Patientinnen
verhindert die Passage durch die Blut-Ge-
                                                 und Patienten in Pflegeheimen nehmen bereits Laxanzien ein, bevor sie eine Opioid-
hirn-Schranke. Diese Modifikation führt zu
                                                 therapie beginnen. Auch das muss beim Einstellen auf Opioide hinterfragt werden.
einer Reduktion der passiven Permeabilität
und zu einem erhöhten Efflux über den          u Ein offenes Ansprechen des Tabuthemas Obstipation durch Ärztinnen und Ärzte
P-Glykoproteintransporter. Das bewirkt           ermutigt die Patientinnen und Patienten später eher dazu, das Thema im Falle von
eine Linderung der OIC, ohne dabei die an-       auftretenden Beschwerden von sich aus anzusprechen.
algetische Wirkung der Opioide im ZNS zu
beeinträchtigen.7                              u Suggestivfragen („Geht es Ihnen gut mit dem Stuhlgang?“) und unverbindliche Fragen
                                                 („Wie geht es Ihnen?“) vermeiden, dafür konkret nachfragen: „Was brauchen Sie?“.
Naloxegol ist frei kombinierbar mit mittel-
                                               u Im Aufklärungsgespräch muss eine Balance gefunden werden, damit Patientinnen
starken und starken Opioiden der Stufen 2
                                                 und Patienten einerseits auftretende Symptome ernst nehmen, andererseits aber
und 3 des WHO-Stufenschemas.
                                                 nicht zusätzliche Angst vor möglichen Folgen aufgebaut wird.
Eingenommen wird das Präparat oral, ein-       u Das Gespräch sollte im Idealfall mit der Besprechung jener Symptome beendet
mal täglich. Die Standarddosierung beträgt       werden, die sich verbessert haben, damit die Patientinnen und Patienten mit einem
25 mg. Bei eingeschränkter Nierentätigkeit       Erfolgserlebnis nach Hause gehen, um Motivation und Compliance zu verbessern.
oder bei Patientinnen und Patienten, die
moderate CYP3A4-Inhibitoren einnehmen          u Zum Abschluss konkret nachfragen: „Sind noch Fragen offen geblieben?“ oder die
(zum Beispiel Verapamil, Diltiazem) wird         Patientinnen und Patienten das Gespräch selbst noch einmal kurz zusammenfassen
diese Dosierung halbiert (auf 12,5 mg täg-       lassen, um zu überprüfen, ob die wesentlichen Informationen „angekommen“ sind.
lich).

Aufgrund seiner guten allgemeinen Ver-        von Naloxegol (1 x täglich 25 mg, verab-      andere gastrointestinale Dysfunktionen wie
träglichkeit und Kombinierbarkeit mit         reicht über eine Sonde) die Dauer bis zum     Völlegefühl, Reflux, etc. die Folge sein. Als
Opioid-Analgetika wird Naloxegol auch         ersten Stuhl auf 1,33 Tage (im Mittelwert)    Mechanismen-orientierte Therapie einge-
auf Intensivstationen breit eingesetzt. Am    verkürzt werden.                              setzt, wirkt der Antagonist am µ-Rezeptor
Klinikum Klagenfurt wurde eine retro-                                                       genau dem Mechanismus entgegen, der
spektive Analyse von Intensivpatientinnen     Ein großer Vorteil von Naloxegol ist die      dafür verantwortlich ist, dass es zu den be-
und -patienten mit ausgeprägter gastro-       breite Wirkung. Die Beschwerden opioid-       schriebenen Symptomen kommt.
intestinaler Mobilitätsstörung und Opio-      therapierter Patientinnen und Patienten
idtherapie durchgeführt. Prof. Likar prä-     betreffen zwar in erster Linie die Obstipa-   Die orale Gabe erhöht die Compliance der
sentierte daraus bislang unveröffentlichte    tion, aber da die Opioide auf den gesamten    Patientinnen und Patienten ebenso wie
Daten: Demnach konnte durch die Gabe          Gastrointestinaltrakt wirken, können auch     die bevorzugte Möglichkeit, Naloxegol als

                                                                                       SCHMERZ NACHRICHTEN Nr. 1a | Februar 2021        5
Opioid-induzierte Obstipation - Unterschätzte Krankheitslast erfordert optimiertes Management - Grünenthal Health
O PIO I D-I ND U ZI E R T E O B S T I P A T I O N

          Arman Rastegar

                                                                                                                         Anna Rauchenberger
    „DAS Instrument zur Obstipationsmes-                                                                           „Man muss Patientinnen und Patienten
    sung im klinischen Alltag bei Patientin-                                                                       über das Thema Obstipation als eine
    nen und Patienten, die unter Opioiden                                                                          mögliche Nebenwirkung aufklären. Al-
    stehen, ist die aktive Frage der Ärz-                                                                          les, was sie verstehen, werden sie auch
    tinnen und Ärzte nach dem Stuhlgang                                                                            akzeptieren und annehmen, alles, was
    der Patientin/des Patienten. Jeden                                                                             sie nicht verstehen, ist ihnen suspekt
    Tag! Dafür müssen wir innerhalb der                                                                            und kann auch zu einer Ablehnung füh-
    Kollegenschaft noch mehr Bewusst-                                                                              ren. Mit guter Information kann man
    sein schaffen. Die Frage sollte genauso                                                                        die Compliance massiv verbessern und
    selbstverständlich sein wie jene nach                                                                          damit das Therapieziel, die Selbststän-
    Schmerzen. Das gehört einfach dazu!“                                                                           digkeit der Patienten möglichst lange
                                                                                                                   zu erhalten, wesentlich unterstützen.“
    OÄ PD Dr. Gudrun Kreye

                                                                                                    Adobe Stock
                                                                                                                   OÄ Dr. Waltraud Stromer

Monotherapie zu geben.                              nen und Experten allerdings nur bedingt.                      zu tun und damit, dass das Thema nicht an
                                                    Das betrifft vor allem auch den stationären                   die Pflege delegiert werden kann. Im nie-
Auch im geriatrischen Bereich, wo vie-              Bereich. Hier würden zum Teil immer noch                      dergelassenen Bereich werden in der Regel
le Erkrankungen (z. B. Morbus Parkinson             Einläufe (eigentlich letzte Stufe) als thera-                 keine Einläufe durchgeführt, sie werden
oder Demenz) und auch Medikamente (u.               peutische Maßnahmen vorgezogen, falls                         zudem auch nicht als finanzielle Leistung
a. Antidepressiva oder Eisenpräparate)              sich die Stufe 1 (Laxanzien) als nicht wirk-                  honoriert. Daher wird Naloxegol, entspre-
zur Obstipation führen können und wo                sam erweist. Die Stufen 2 und 3 (PAMO-                        chendes Wissen über diese Behandlungs-
Laxanzien die meistverwendeten Medi-                RA als Mono- oder Kombinationstherapie)                       option vorausgesetzt, im niedergelassenen
kamente sind, ist Naloxegol – darüber               werden nicht selten übersprungen.                             Bereich auch chefärztlich beantragt – und
herrschte unter den teilnehmenden Ex-                                                                             in der Regel von den Krankenkassen bewil-
pertinnen und Experten Einigkeit – ein sehr         Das habe wohl damit zu tun, mutmaßt einer                     ligt, sollte sich die Therapie mit mindestens
hoffnungsvolles Medikament. Speziell im             der Teilnehmenden, dass Obstipation im                        zwei Laxanzien aus dem grünen Bereich als
Alter nimmt die Funktion des vegetativen            stationären Setting immer noch ein vor-                       nicht ausreichend erweisen und der Antrag
Nervensystems massiv ab. Fügt man zu                rangiges Pflegethema ist. Die Pflege sei mit                  ausreichend dokumentiert sein.
dieser bestehenden Schwäche noch ein                Einläufen besser vertraut als mit PAMORA
Opioid hinzu, kann es rasch zu ungewollten          und ziehe diese daher häufig vor.                             KOMMUNIKATION MIT
gastrointestinalen Nebenwirkungen kom-                                                                            PATIENTINNEN UND PATIENTEN
men. Die viel postulierten Änderungen des           Obstipation im Allgemeinen – und OIC im                       Jede gute Schmerztherapie braucht eine
Lebensstils sind bei alten, schwerkranken           Speziellen – müsse allerdings auch ärzt-                      gute, verständliche Argumentation, um
Menschen realistischerweise auch keine              liches Thema bleiben und dürfe nicht aus-                     von den Patientinnen und Patienten an-
Option. Hinsichtlich der Compliance ist in          schließlich der Pflege überlassen werden,                     genommen und konsequent durchgeführt
diesen Fällen ein Medikament, das einmal            fordern die Teilnehmerinnen und Teilneh-                      zu werden. Das erfordert im Vorfeld eine
am Tag oral eingenommen wird, wahr-                 mer der interdisziplinären Expertenrunde.                     offene und proaktive Kommunikation mit
scheinlich zielführender.                           Um die passende Therapieform zu finden,                       den Patientinnen und Patienten.
                                                    braucht es interdisziplinäre Zusammen-
UMSETZUNG DES OIC-STUFENSCHEMAS                     arbeit und entsprechendes Fachwissen                          Bewährt hat sich die Strategie, dass Ärz-
Trotz seiner breiten Wirksamkeit und all-           über die vorhandenen Therapieoptionen.                        tinnen und Ärzte bereits im Rahmen der
gemein guten Verträglichkeit ist Naloxegol          Im niedergelassenen Bereich funktioniere                      Verordnung des Opioids über die Möglich-
laut Stufenschema kein First-Line-Präparat          die Umsetzung des Stufenschemas insge-                        keit einer OIC als häufige Nebenwirkung
und stellt erst dann eine Option dar, wenn          samt besser, weil es nicht nur als fachlich                   der Schmerztherapie und über geeignete
vorherige Therapieversuche mit einzelnen            sinnvoll, sondern auch als medizinisch –                      Gegenstrategien informieren. Das proakti-
bzw. kombinierten Laxanzien ausbleiben.             hinsichtlich einer adäquaten Behandlung                       ve Ansprechen ist insofern erforderlich, als
Die Umsetzung des Stufenschemas funk-               – hilfreich erachtet wird. Das habe auch mit                  die Obstipation noch immer als Tabuthema
tioniert im klinischen Alltag laut Expertin-        den Rahmenbedingungen in der Ordination                       gilt, über das seitens der Betroffenen nicht

6     SCHMERZ NACHRICHTEN Nr. 1a | Februar 2021
Opioid-induzierte Obstipation - Unterschätzte Krankheitslast erfordert optimiertes Management - Grünenthal Health
OPIOID-INDU Z IER T E OBS TIPATION

                                                                          Neben Reaktionsfähigkeit, Schwindel und
                                                                          Übelkeit zu Beginn der Therapie sind das                                     TEILNEHMENDE EXPERTINNEN
           Anna Rauchenberger

                                                                          vor allem dauerhafte unerwünschte Wir-                                       UND EXPERTEN
                                                                          kungen wie Obstipation sowie ein mög-
                                                                          licher negativer Einfluss auf das Sexual-                                    MR Dr. Reinhold Glehr
                                                                                                                                                       Arzt für Allgemeinmedizin, Hartberg
                                                                          leben.

                                                                          Als sinnvolle Unterstützung bzw. Ergän-                                      OA Dr. Wolfgang Jaksch, DEAA
                                                                                                                                                       Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und
                                                                          zung für das Arzt-Patienten-Gespräch wird
                                                                                                                                                       Schmerzmedizin, Klinik Ottakring, Wien;
                                                                          die Bereitstellung von Informationsmate-
                                                                                                                                                       Vorstandsmitglied der Österreichischen
    „Ich habe den Eindruck, dass                                          rial angesehen, das den Patientinnen und
                                                                                                                                                       Schmerzgesellschaft (ÖSG)
    in der klinischen Praxis häufig                                       Patienten nach Hause mitgegeben wer-
    widersprüchlich zum aktuellen                                         den kann, etwa eine handliche Patienten-
                                                                                                                                                       Univ.-Doz. Dr. Alexander Kober
    Stufenschema vorgegangen wird,                                        broschüre zum Einstecken oder einzelne                                       Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für
    indem die Einläufe der Gabe von                                       Info-Karten. Patientinnen und Patienten                                      Anästhesie und Intensivmedizin, St. Aegyd
    PAMORA häufig vorgezogen                                              lesen nach einem Gespräch das Gehörte                                        am Neuwalde
    wird.“                                                                noch einmal gerne nach, so die überein-
                                                                          stimmende Erfahrung der Expertinnen und                                      OÄ PD Dr. Gudrun Kreye
    Assoc.-Prof. PD Dr.
                                                                          Experten, um sich später in einem Nach-                                      Organisatorische Leiterin Palliativmedizin,
    Eva Katharina Masel, MSc
                                                                          folgegespräch darauf beziehen zu können.                                     Klinische Abteilung für Innere Medizin 1,
                                                                          Gutes Informationsmaterial erhöht somit                                      Universitätsklinikum Krems; Vorstandsmit-
                                                                          nachweisbar die Compliance. Inhaltlich und                                   glied der Österreichischen Palliativgesell-
                                                                          grafisch sollte das Material niederschwellig                                 schaft (OPG)
                                                                          und sehr anschaulich gestaltet sein und auf
                                                                          eine klare, einfache Art die Ursachen, Ent-                                  Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, MSc
                                                                          stehung und Behandlungsmöglichkeiten                                         Leiter der Abteilung für Anästhesiologie,
gerne gesprochen wird, auch wenn ihre                                                                                                                  allgemeine Intensivmedizin, Notfallmedi-
                                                                          der OIC erklären.
                                                                                                                                                       zin, interdisziplinäre Schmerztherapie und
Lebensqualität dadurch schon massiv ein-                                         Redaktion: Mag. Volkmar Weilguni
                                                                                                                                                       Palliativmedizin, Klinikum Klagenfurt am
schränkt ist. Eher wird dann auf Selbstme-
                                                                                                                                                       Wörthersee und LKH Wolfsberg; Lehrstuhl
dikation gesetzt oder die Schmerztherapie                                 Referenzen:                                                                  für Palliativmedizin, SFU, Wien; Generalse-
überhaupt abgesetzt. Laut einer im Rah-                                                                                                                kretär der Österreichischen Schmerzgesell-
                                                                          1
                                                                               Kalso E et al. Opioids in chronic non-cancer pain:
men des Expertenmeetings vorgestellten                                         systematic review of efficacy and safety. Pain.                         schaft (ÖSG); Past Präsident der Österrei-
internen Analyse gab über ein Drittel der                                      2004;112:372–380.                                                       chischen Gesellschaft für Anästhesiologie,
                                                                          2
                                                                               Storr M et al. Konsensus-Empfehlung zum Man-
Patientinnen und Patienten, die im letzten                                                                                                             Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI);
                                                                               agement der Opioid-induzierten Obstipation.
Monat bei ihrer Ärztin/ihrem Arzt waren,                                       Thieme Praxis Report 2017; 9 (11): 1-12.                                Präsident der Österreichischen Palliativge-
an, aus ihrer Opioidanwendung resultieren-                                3
                                                                               Rentz AM et al. Validation of the Bowel Function                        sellschaft (OPG)
                                                                               Index to detect clinically meaningful changes in
de Obstipationssymptome nicht angespro-                                        opioid-induced constipation. J Med Econ, 2009,
chen zu haben. Es ist daher Aufgabe der                                        12(4):371–383.                                                          Assoc.-Prof. PD
                                                                          4
                                                                               Chokhavatia S et al. Constipation in Elderly Patients                   Dr. Eva Katharina Masel, MSc
Ärztinnen und Ärzte, auf dieses Thema ein-                                     with Noncancer Pain: Focus on Opioid-Induced
zugehen (siehe dazu die Empfehlungen für                                       Constipation. Drugs Aging 2016; 33:557–74.                              Universitätsklinik für Innere Medizin I,
einen Gesprächsleitfaden in Abbildung 4).
                                                                          5
                                                                               Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsge-                             Stellvertretende Leiterin der Klinischen
                                                                               meinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen                         Abteilung für Palliativmedizin, Medizinische
In Großbritannien zum Beispiel sei es – an-                                    Fachgesellschaften e.V. (AWMF), Deutschen
                                                                                                                                                       Universität/AKH Wien; Vorstandsmitglied
ders als in Österreich – selbstverständlich,                                   Krebsgesellschaft e.V. (DKG) und Deutschen
                                                                               Krebshilfe (DKH) (2015): S3-Leitlinie Palliativme-                      der Österreichischen Palliativgesellschaft
über Themen wie Sexualität oder eben                                           dizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebs-                    (OPG)
auch Stuhlgang im Patientinnen-/Patien-                                        erkrankung. Kohlhammer, Stuttgart, S. 115.
tengespräch zu reden. Das sei Bestandteil
                                                                          6
                                                                               Müller-Lissner S. Obstipation – Pathophysiologie,
                                                                               Diagnose und Therapie. Dtsch Med Wochenschr                             OÄ Dr. Waltraud Stromer
einer umfassenden Anamnese.                                                    2019; 144: 1145–1157.                                                   Abteilung für Anästhesiologie und Intensiv-
                                                                          7
                                                                               Moventig® Fachinformation November 2019.
                                                                                                                                                       medizin, Landesklinikum Horn; Vizeprä-
Um die Patientinnen und Patienten aber                                                                                                                 sidentin der Österreichischen Schmerz-
mit Informationen nicht zu überfordern,                                   Quelle: Interdisziplinäres Expertinnen- und Exper-                           gesellschaft; Vorsitzende der Sektion
empfehlen die Expertinnen und Experten                                    tenmeeting „Opioid-induzierte Obstipation – Unter-                           Schmerz der Österreichischen Gesellschaft
                                                                          schätzte Krankheitslast erfordert optimiertes Ma-
beim Aufklärungsgespräch über mögliche                                                                                                                 für Anästhesiologie, Reanimation und
                                                                          nagement“, virtuell, 24. September 2020. Mit freundli-
Nebenwirkungen einer Opioidtherapie eine                                  cher Unterstützung von Grünenthal Österreich.                                Intensivmedizin (ÖGARI)
Fokussierung auf die wesentlichen Punkte:

IMPRESSUM: SCHMERZNACHRICHTEN Zeitschrift der Österreichischen Schmerzgesellschaft – Sondernummer Herausgeber: Österreichische Schmerzgesellschaft; Medieninhaber und Verlag: B&K Bettschart&Kofler Kommunikati-
onsberatung GmbH Medieninhaber-, Verlags- und Redaktionsadresse: A-1090 Wien, Liechtensteinstr. 46a; A-7100 Neusiedl, Untere Hauptstraße 99/3/2 Geschäftsführung und Chefredaktion: Mag. ­Roland Bettschart, ­Dr. ­Birgit
Kofler Projektmanagement: Katharina Losbichler, BA Hersteller: Donau Forum Druck Verlags- und Herstellungsort: Wien Website: www.bkkommunikation.com, www.pains.at Lektorat: Susanne Hartmann Grafische G­ estaltung:
­Patricio Handl. Diese Sondernummer der Schmerznachrichten erscheint mit freundlicher Unterstützung von Grünenthal Österreich.
Gender-Mainstreaming-Policy: Wir sind bemüht, in den Texten Männer wie Frauen in gleicher Weise sichtbar zu machen, und verwenden daher an vielen Stellen sowohl die männliche als auch die weibliche Personen-
oder Berufsbezeichnung. Im Interesse der Lesbarkeit wird aber auch immer wieder nur eine Form verwendet, wobei es sich ausdrücklich um keine Bevorzugung eines Geschlechtes handelt.
M-MOV-AT-02-21-0001

                                                                                                                                            SCHMERZ NACHRICHTEN Nr. 1a | Februar 2021                                  7
Opioid-induzierte Obstipation - Unterschätzte Krankheitslast erfordert optimiertes Management - Grünenthal Health
8   SCHMERZ NACHRICHTEN Nr. 1a | Februar 2021
Opioid-induzierte Obstipation - Unterschätzte Krankheitslast erfordert optimiertes Management - Grünenthal Health Opioid-induzierte Obstipation - Unterschätzte Krankheitslast erfordert optimiertes Management - Grünenthal Health
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