Osteuropäische Filmtage Dresden 2018 - 18.11.2018 10.11. bis - Osteuropäischen Filmtagen ...

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Osteuropäische Filmtage Dresden 2018 - 18.11.2018 10.11. bis - Osteuropäischen Filmtagen ...
Osteuropäische
   Filmtage
 Dresden 2018
 10.11. bis
18.11.2018         EINE
 Kino in der   REISE DURCH
               OSTEUROPAS
   Fabrik      HUMOR
               LANDSCHAFT
                SPECIAL MIT
                VORTRÄGEN
Osteuropäische Filmtage Dresden 2018 - 18.11.2018 10.11. bis - Osteuropäischen Filmtagen ...
Eröffnungsfilm – präsentiert von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden
Liebe Kinofreunde und -freundinnen,
bereits zum 6. Mal präsentieren wir Ihnen zu unseren Filmtagen eine
Auswahl osteuropäischer Filme. Dabei legen wir Wert, Ihnen vor allem neue
Produktionen zu unterschiedlichsten Themen und Genres zu zeigen – dies-
mal reicht die Mischung von Drama, Komödie über Fantasy bis Horror.
        Unser Eröffnungsfilm „Die Maske“, Gewinner eines Silbernen Bären
          bei der Berlinale 2018, vereinigt diese Mischung schon auf beson-
           dere Weise. Er ist zum Lachen und zum Weinen, zum Nachdenken
            und zum darüber diskutieren. Wir sind uns sicher, auch bei „Le-
            monade“, die Geschichte einer Frau, die sich gegen Machtmiss-
           brauch auflehnt, oder „Arrhythmia“, die Erlebnisse eines Notarztes,
         und den anderen Beiträgen, ergibt sich jede Menge Gesprächsstoff.
Wir freuen uns, wenn Sie diese Gespräche im Kino beginnen und gern Freun-
den und Bekannten davon erzählen, damit die z.T. nur während der Osteu-
ropäischen Filmtage gezeigten Filme ein breites Publikum finden.
Ein besonderer Hingucker ist unser diesjähriger Schwerpunkt:                                             Die Fratze der Gesellschaft                                     10.11. 19:30
Eine Reise durch Osteuropas Humorlandschaft. Gemeinsames                                                                                                                 17.11. 21:00
Lachen bringt uns einander näher – mehr dazu ab Seite 16.
Besonders freut uns, dass wir Teil eines Dresdner Netzwerkes                                             Die Maske               TWARZ
sind, das ost­europäische Kultur hier bekannt macht. So gibt es                                          Polen 2018, 91 min, OmU, Regie: Małgorzata Szumowska
spannende Veranstaltungen bei den Polnisch-Deutschen Kulturta-                                           Jacek liebt Heavy Metal und seinen Hund. Die Feldwege vor der Haustür
gen, den Tschechisch-Deutschen Kulturtagen und beim Polski Transfer –                                    funktioniert er zur Rennstrecke um, die er mit seinem kleinen Auto entlang-
Festival des aktuellen polnischen Theaters.                                                              brettert. Wenn er mit Freundin Dagmara die Tanzfläche betritt, gehen alle
Nun viel Spaß beim Lesen der Filmtexte und Planen Ihrer Kinobesuche.                                     anderen sofort in Deckung. Er genießt das Dasein als cooler Außenseiter in
                                                                                                         einem ansonsten eher spießigen Umfeld. Die Muskeln trainiert er bei seiner
Gute Unterhaltung – wir sehen uns im KIF.
                                                                                                         Arbeit auf einer Großbaustelle nahe der polnisch-deutschen Grenze, wo die
                                                                                                         größte Jesusstatue der Welt entstehen soll.
			                                               Eva Grübel-Hoffmann, KinoFabrik e.V.
                                                                                                         Doch ein schwerer Arbeitsunfall lässt sein Leben aus dem Groove geraten.
                                                                                                         Vollkommen entstellt, wird an Jacek unter reger Anteilnahme der polnischen
Veranstaltungsort:                                          Eintritt: 7 € / 6 € ermäßigt                 Öffentlichkeit die erste Gesichtstransplantation im Land vollzogen. Als Na­tio­
                                                            (außer Sonderveranstaltungen)
Kino in der Fabrik                                                                                       nal­held und Märtyrer gefeiert, erkennt er sich im Spiegel selbst nicht wieder.
Tharandter Str. 33, 01159 Dresden                           Rabattkarte „5 Filme für 25 €“
                                                            (gilt nicht für Sonderveranstaltungen)       Die Jesusstatue aber wird immer höher und höher. Während sich die Ereig-
www.kif-dresden.de
Straßenbahn 6/7/12, Haltestelle „Tharandter Str.“           Sonderveranstaltungen:                       nisse rund um Jacek überschlagen, behält der Film die Übersicht, lauscht
Buslinie 63, Haltestelle „Clara-Viebig-Straße“              „Rette sich wer kann“: 4 €                   auf die Stimmung im Land und scheint das Kameraobjektiv noch schärfer
Vorbestellung: 0351/42 44 860                               „Sibiriade“ mit Frühstück: 15 €              zu stellen.
                                                            Humorabend „Ausflug“ (13.11.): 8 €
                                                            Humorabend „Jagd“ (15.11.): 8 €              Was macht Identität aus? Was ist vertraut, was ist fremd? Auf unverkrampf-
                                                            Filmakademie (14.11.): 4 € / 8 € mit Film    te Weise stellt „Die Maske“ drängende Fragen, die uns auch dann noch
                                                            „Die Lehrerin“, „Ice Mother“: 8 €/7 € erm.
                                                                                                         beschäftigen, wenn der Kinovorhang gefallen ist. Małgorzata Szumowska
Verein zur Unterstützung der Filmkultur                     Sprachfassungen: (Änderungen vorbehalten)    („Body“) erzählt die Geschichte im Polen von heute, tiefgründig, spöttisch und
www.kinofabrik-dresden.de
info@kinofabrik-dresden.de                                  dt.F.: deutsche Synchronfassung              im besten Sinne unterhaltsam. Großer Preis der Jury auf der Berlinale 2018.
Alle verwendeten Bilder unterliegen den Copyright-Bestim-
                                                            OmU: Original mit dt. Untertiteln
mungen der jeweiligen Filmverleihe bzw. Rechteinhaber.      OmeU: Original mit engl. Untertiteln                                       DRESDNER PREMIEREN UND PREVIEWS           3
Osteuropäische Filmtage Dresden 2018 - 18.11.2018 10.11. bis - Osteuropäischen Filmtagen ...
Flüchtlingsdrama meets Fantasy                                11.11. 19:30     Moderne Stummfilm-Hommage                                             12.11. 19:15
                                                              18.11. 12:00

Jupiter‘s Moon                  JUPITER HOLDJA                                 TodMachine                   TODMACHINE
Ungarn/Deutschl./Frankr. 2017, 123 min, OmU, Regie: Kornél Mundruczó           Polen 2017, 98 min, ohne Dialog, Regie: Bogusław Kornaś
Aryan ist einer von tausenden syrischen Flüchtlingen, die sich in Europa ein   Eine namenslose Stadt in schwarz-weiß, in der Mitte eine große Fabrik. Der
besseres Leben versprechen. Zusammen mit seinem Vater wagt er die ge-          Feind steht schon vor den Toren, aber es gibt noch eine letzte Hoffnung: die
fährliche Überfahrt – doch in Ungarn ist Endstation. Bei der Grenzwache wird   MASCHINE. An ihr wurde jahrelang herum getüftelt, sie könnte in letzter Se-
er vom Polizisten Lazlo niedergeschossen. Darauf geschieht Wundersames:        kunde die siegbringende Waffe sein. Aber sind ihre Schöpfer in der Lage, die
Aryan stirbt nicht etwa an seinen schweren Schusswunden, sondern erhebt        Kräfte zu kontrollieren, die sie entfesseln? Denn ihre Maschine birgt etwas
sich und fliegt scheinbar schwerelos durch die Luft.                           ganz Besonderes – ein Herz!
Im nahe gelegenen Flüchtlingslager sucht Aryan nun seinen Vater, trifft dort   Ohne großes Budget, dafür aber mit umso mehr Liebe und Leidenschaft hat
aber auf den zynischen Arzt Dr. Stern, der schon lange den Glauben an das      Bogusław Kornaś mit einigen Enthusiasten über mehrere Jahre in Klein­arbeit
Gute im Menschen und im Leben verloren hat. Er wittert in Aryans Kräften       einen Stummfilm gedreht. „TodMachine“ lässt nicht einfach nur die Mikro­
das große Geld und beschließt, ihn für seine Zwecke auszunutzen, indem er      fone weg, sondern ist in Inhalt und Form eine pure Hommage an das deut-
ihn vor reichen Patienten als Beispiel für eine Wunderheilung präsentiert.     sche expressio­nistische Kino und seine Optik, Technik, narrative Eigenheiten
Derweil macht Laszlo, der Angst hat, Aryan könnte ihn wegen des unrecht-       und Stoffe. Großen Vorbildern wie „Das Cabinet des Dr. Caligari“, „Nosfera-
mäßigen Schusswaffeneinsatzes verraten, Jagd auf den Wiederauferstan­          tu“ und natürlich „Metropolis“ wird hemmungslos gehuldigt. Bis ins kleinste
denen ...                                                                      Detail werden Trademarks des Zwanzigerjahre-Kinos zitiert und dabei diver-
Eigentlich sollte man nicht zu viel in einen Film packen. Regisseur Kornél     se Genres dieser Zeit von Romanze über Thriller bis hin zu Science-Fiction
Mundruczó (seine Allegorie „White God“ eröffnete 2014 unsere Filmtage)         bedient. Und doch erlaubt man sich hier und da dezente Modernisierungen,
schert sich allerdings wenig um solche Regeln und präsentiert einen zeit­      so bei der rockig-orchestralen Begleitmusik. Das Ergebnis ist eine herrlich
weile bizarren Genremix, der von Flüchtlingsdrama über SciFi-Actionthriller    verspielte, tiefe Verneigung junger Polen vor der deutschen Filmgeschichte.
bis zum Charakterdrama geht. So ein Experiment kann eigentlich nur schief-
gehen. Tut es allerdings nicht.                                                In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Berlin - Filiale Leipzig und filmPOLSKA

    4     DRESDNER PREMIEREN UND PREVIEWS                                                                    DRESDNER PREMIEREN UND PREVIEWS                  5
Osteuropäische Filmtage Dresden 2018 - 18.11.2018 10.11. bis - Osteuropäischen Filmtagen ...
Notarzt in Nöten                                                  13.11. 19:00      Liebenswerte schwarze Komödie                                   12.11. 21:15
                                                                  17.11. 17:00                                                                      14.11. 19:15

Arrhythmia                 АРИТМИЯ                                                  Tagebuch eines Lokführers
Russland 2017, 116 min, OmU, Regie: Boris Khlebnikov                                DNEVNIK MASINOVODJE
Oleg ist ein passionierter Notarzt. Er rettet Leben, setzt sich für seine Patien­   Serbien/Kroatien 2016, 85 min, OmeU, Regie: Miloš Radović
ten ein und hilft ihnen so gut er kann. Seine Frau Katja arbeitet als Ärztin in     Ilija ist Lokführer und stammt aus einer Eisenbahner-Familie in dritter Ge-
der Notaufnahme des selben Krankenhaues. Sie liebt Oleg, kann es aber               neration. Nun steht er kurz vor seinem Ruhestand. Im Laufe seines Berufs-
nicht ertragen, dass er sich mehr um seine Patienten als um sie kümmert.            lebens war er am Tod von 28 Personen – Selbstmörder, Obdachlose oder
Sie möchte die Scheidung.                                                           unachtsame Personen – beteiligt und ist damit Rekordhalter unter seinen
Olegs neuer Chef ist ein kaltschnäuziger Manager, der die Effektivität der Not-     Kollegen. Zusammen mit seinem Vater kommt er auf 53 Tote, auf 66 mit
falleinsätze steigern möchte und neue, strikte Regeln durchsetzen will. Was         denen seines Großvaters. Anständig verteilt er Blumen auf die Gräber sei-
Oleg nicht im geringsten interessiert, da er Leben zu retten hat. Der unver­-       ner Opfer und verarbeitet die Unfälle längst besser als sein psychologischer
meidliche Ärger bei der Arbeit vermischt sich mit seiner persönlichen Lebens­       Beistand.
krise. Zwischen Notrufen, Alkoholexzessen und der Suche nach dem Sinn               Nun will sein Adoptivsohn Sima ebenfalls Lokführer werden und Ilija gelingt
des Lebens müssen Katja und Oleg herausfinden, was sie eigentlich noch              es nicht, ihn davon abzubringen. Nach bestandener Prüfung wünschen alle
verbindet und ob sie den Stillstand ihrer Beziehung überwinden können.              dem Jungen schnell seinen ersten Toten, damit er das Schlimmste hinter sich
Der Filmtitel „Arrhythmia“ (Herzrhythmusstörung) steht für die außer Kon­           bringt. Doch der will nicht kommen und Simas Anspannung steigert sich ins
trolle geratenen gesellschaftlichen und privaten Entwicklungen unserer Ge-          Unerträgliche. Es wird Zeit für Ilija, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
genwart, die universell wiederzufinden sind. Der gesellschaftskritische Film        So makaber die Geschichte ist, so liebenswert sind ihre Figuren. Der Film
beginnt als Satire und wird zunehmend ernster, je weiter die Ökonomisierun-         nimmt stetig Fahrt auf und nähert sich auf charmant-witzige Weise dem
gen des Krankenhaus-Chefs fortschreiten, die dem Berufs­ethos der Ärzte             ernsten Thema an. Heraus kommt eine rabenschwarze Komödie, die diesen
entgegenstehen. Boris Khlebnikov erzählt mit großer Menschlichkeit, setzt           Titel wirklich verdient. Bei den Filmfestivals in Moskau, Sarajevo und Wien
leisen Humor neben bitteren Sarkasmus und lässt sein junges Paar um sei-            gab es dafür Publikumspreise. Aber die Oscar-Academy konnte wohl nicht da-
ne Würde und Liebe kämpfen und über sich hinaus wachsen.                            rüber lachen und der Film blieb ohne Nominierung für den „Auslandsoscar“.
    6      DRESDNER PREMIEREN UND PREVIEWS                                                                      DRESDNER PREMIEREN UND PREVIEWS            7
Osteuropäische Filmtage Dresden 2018 - 18.11.2018 10.11. bis - Osteuropäischen Filmtagen ...
Liebe im Kalten Krieg                                           15.11. 19:15      Zwischen Surrealismus und Folklore                             10.11. 21:30
                                                                18.11. 15:00                                                                     16.11. 19:15

Cold War -                                                                        November               NOVEMBER

Der Breitengrad der Liebe                                 ZIMNA WOJNA
                                                                                  Estland/Niederlande/Polen 2017, 115 min, OmU, Regie: Rainer Sarnet
                                                                                  In Estland werden im Schnitt pro Jahr sechs Kinofilme produziert. Rainer
Polen/UK/Frankreich 2018, 89 min, OmU, Regie: Paweł Pawlikowski                   Sarnet ist der führende Kopf dieser kleinen Filmwelt. Der wichtigste aktuelle
Während des polnischen Wiederaufbaus ist der begabte Komponist Wiktor             Schriftsteller Estlands ist Andrus Kivirähk, dessen Romane schon in Dut-
auf der Suche nach traditionellen Melodien für ein neues Tanz- und Mu-            zende Sprachen übersetzt wurden. Sein 2000 erschienenes Buch „Rehe-
sik-Ensemble. Unter seinen Studentinnen ist auch die hinreißende Sängerin         papp“ hat Sarnet nun unter dem Titel „November“ verfilmt. Der titelgebende
Zula. Die beiden verlieben sich ineinander, ihre Leidenschaft scheint keine       Monat November ist in seiner Düsternis und feuchten Kälte der passende
Grenzen zu kennen. Als das Repertoire des Ensembles zunehmend politi-             Rahmen für diesen mehr märchenhaften als blutigen Horrorfilm. Sarnet hat
siert wird, nutzt Wiktor einen Auftritt in Ostberlin, um in den Westen zu flie-   dieses dunkle Erwachsenen-Märchen in hypnotischen und kontrastreichen
hen. Zula bleibt der verabredeten Flucht fern und doch führt das Schicksal        Schwarzweiß-Bildern kongenial in Szene gesetzt.
die beiden Liebenden Jahre später erneut zueinander.                              Herbst in einem Dorf in Estland. Werwölfe, böse Geister und die Pest treiben
Zwischen Heimat und Exil, zwischen Leidenschaft und Verlust sind Frank-           hier im 19. Jahrhundert ihr Unwesen, während die Bauern versuchen, den
reich, Jugoslawien und Polen die Schauplätze der fatalen Liebe eines Paa-         anstehenden Winter zu überleben. Und dafür ist jedes Mittel recht! Es wird
res, das vor dem Hintergrund des Kalten Krieges ohne einander nicht leben         gestohlen, betrogen, die Menschen verkaufen ihre Seelen. In dieser sonder-
kann und miteinander fast keinen Frieden findet.                                  baren Welt treffen sich zwei junge Menschen und erleben einen Monat voll
In seinem nächsten Meisterwerk nach „Ida“ erzählt der Oscar®-Preisträger          seltsamer Ereignisse.
Paweł Pawlikowski von der schier unbändigen, zutiefst menschlichen Kraft          „Mystik inspiriert mich sehr. Sie ermöglicht es, die Grenzen der Filmsprache
der Liebe. In so magischen wie sinnlichen Schwarzweiß-Bildern des Kamera­         zu erweitern, anders zu denken, etwas anderes zu machen, frei von Regeln.“,
mannes Lukasz Zal („Ida“, „Loving Vincent“) überzeugt „Cold War – Der Brei-       erklärt Regisseur Sarnet. Sein Markenzeichen sind Filme zwischen surrea-
tengrad der Liebe“ mit einer überragend starken Liebesgeschichte, die in          ler Ästhetik und estländischer Folklore und seine Filmbilder erinnern an das
ihrer Unerbittlichkeit und brillanten Intensität sehr lange nachwirkt.            Kino von Andrej Tarkowski oder Bela Tarr. „Ein Kultfilm von morgen.“ (goEast)
    8      DRESDNER PREMIEREN UND PREVIEWS                                                                    DRESDNER PREMIEREN UND PREVIEWS            9
Osteuropäische Filmtage Dresden 2018 - 18.11.2018 10.11. bis - Osteuropäischen Filmtagen ...
Starke Frau wehrt sich                                       13.11. 17:15     Auf dem Weg zum großen Traum                                    11.11. 17:00
                                                             17.11. 19:15                                                                     18.11. 19:00

Lemonade                 LEMONADE                                             Das Bolschoi                 БОЛЬШОЙ
Rumänien/Kanada/Deutschl. 2018, 88 min, OmU, Regie: Ioana Uricaru             Russland 2017, 132 min, OmU, Regie: Walerij Todorowskij
Krankenpflegerin Mara aus Rumänien hat während eines Arbeitsaufenthalts       Julka ist ein Mädchen aus einer Bergbaustadt. Nach dem Tod ihres Vaters
in den USA geheiratet. Gemeinsam mit Ehemann Daniel, den sie als Pa­          läuft sie von zu Hause weg, um eine Ballerina zu werden, so wie er es sich
tienten kennenlernte, wartet sie nun auf die Green Card. Ihren kleinen Sohn   gewünscht hat. Aus der Provinz kommt sie nach Moskau und wird an der
Dragos aus einer früheren Beziehung hat sie bereits in die Staaten geholt.    berühmten Ballettschule des Bolschoi-Theaters aufgenommen. Der Weg zu
Doch das Einbürgerungsprozedere gestaltet sich schwierig, und Mara er-        Anerkennung und Erfolg ist hart, doch Julka hat Talent und kämpft ehrgeizig
kennt immer mehr, dass das Amerika ihrer Vorstellung wenig mit der Realität   für ihr Ziel. Auf ihrem Weg wird sie von einer erfahrenen älteren Mentorin un-
zu tun hat. Nachdem ein zuständiger Beamter der Einwanderungsbehörde          terstützt. Ihre beste Freundin beim Ballett ist zugleich auch ihre größte Kon-
ihre Notlage ausgenutzt hat, scheint die Situation fast ausweglos.            kurrentin – in der Liebe wie auch auf der Bühne. Einer von beiden winkt als
„Sogar die Menschen, die die USA hassen, wollen hier leben.“ Immer wieder     Lohn für jahrelanges hartes Training die Hauptrolle, natürlich ist es Tschai-
bekommt die Heldin diese Aussage zu hören, und ihre eigenen Erfahrungen       kowskis Schwanenprinzessin. Julka kämpft gegen scheinbar unüberwind­
sind von einer ähnlichen Ambivalenz geprägt.                                  bare Hürden und muss sich entscheiden: die Notlage ihrer Familie zuhause
                                                                              droht ihren großen Traum zu zerstören, als er zum Greifen nah ist.
Regisseurin Ioana Uricaru behandelt in ihrem, auf wahren Begebenheiten
beruhenden, ersten Langfilm Themen wie Machtmissbrauch, Korruption und        Packend erzählt „Das Bolschoi“ die Geschichte von Julka über mehrere Jah-
Patriotismus.                                                                 re hinweg, begleitet sie durch Höhen und Tiefen, lässt sie reifen, ihre Ängste
                                                                              überwinden und zum Sprung ihres Lebens ansetzen, um sich selbst zu be-
Zwar erweist sich Mara als starker, mutiger und willensstark angelegter
                                                                              freien und den Mythos ihrer übermächtigen Mentorin hinter sich zu lassen.
Charakter. Dennoch droht sie in stillen Momenten hin und wieder unter der
Last der beständigen Diffamierung zusammenzubrechen. Sensibel und             Es ist eine Geschichte über einen Traum und über den steinigen Weg, um
über­zeugend spielt Malina Manovic die Mara, die trotz aller Widrigkeiten     diesen Traum wahr werden zu lassen. „Das Bolschoi“ ist großartiges und mit-
dabei bleibt:                                                                 reißendes Kino, mit vielen starken Momenten und unverhofften Wendungen
„Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt, mach Limonade draus.“                  und mit gut herausgearbeiteten und gespielten Haupt- und Nebenfiguren.
  10      DRESDNER PREMIEREN UND PREVIEWS                                                                 DRESDNER PREMIEREN UND PREVIEWS            11
Osteuropäische Filmtage Dresden 2018 - 18.11.2018 10.11. bis - Osteuropäischen Filmtagen ...
Machtmissbrauch            28.10. 20:00        Publikumsliebling        09.11. 20:00

                                                                                  Die Lehrerin          UČITELKA                  Ice Mother         BÁBA Z LEDU
                                                                                  Slowakei/Tschechien 2016,                       Tschechien/Slowakei 2017,
                                                                                  102 min, OmU, Regie: Jan Hřebejk                105 min, OmU, Regie: Bohdan Sláma
Dokfilm über Hippiebewegung damals und heute                                      Bratislava in den 1980er Jahren:                Seit Hana Witwe ist, lebt sie allein in
                                                                15.11. 17:30      Ein neues Schuljahr und eine neue               der großen Villa am Rande der Stadt.
                                                                                  Klasse bieten für die Lehrerin und              Ihre Tage reihen sich bedeutungslos
Soviet Hippies                  NÕUKOGUDE LILLELAPSED                             lokale Parteivorsitzende Mária die
                                                                                  Gelegenheit, sich durch das Prinzip
                                                                                                                                  aneinander, einzig die wöchentlichen
                                                                                                                                  Besuche ihrer beiden Söhne sind ein
Estland/Deutschland/Finnland 2017, 85 min, OmeU, Regie: Terje Toomistu
                                                                                  „eine Hand wäscht die andere“ das               Lichtblick in ihrem tristen Ruhestand
Ein wilder Flowerpower-Ritt auf den Spuren der sowjetischen Hippiebewe-           Leben noch ein Stückchen leichter               – auch wenn jedes der Treffen im
gung nimmt uns mit in den psychedelischen Untergrund der 1970er Jahre.            zu machen. Was ist schon daran                  Streit endet. Ihr Leben ändert sich
Auf der Suche nach Freiheit und Glück unter dem Druck des politischen Regi-       verwerflich, wenn eine Mutter ihr                schlagartig, als sie an einem kalten
mes schuf eine bunte Gruppe von Künstlern, Musikern, Freaks, Vagabunden           die Haare umsonst frisiert oder ein             Wintertag den Eisschwimmer Broňa
und anderen langhaarigen Systemverweigerern ihre eigene Subkultur in der          Taxi fahrender Vater sie gelegentlich           vor dem Ertrinken rettet. Eine innige
Sowjetunion.                                                                      chauffiert? Schließlich bekommen                Romanze entspinnt sich zwischen
Viele Jahre später begibt sich eine Gruppe exzentrischer Hippies aus Estland      die Kinder dafür gute Noten. Irgend-            den beiden älteren Menschen, und
auf die Reise nach Moskau. Dort findet jährlich am 1. Juni bis heute ein          wann aber reicht es einigen Eltern              Hana entdeckt zudem eine neue Lei-
Hippiefest statt, welches an die tragischen Vorfälle von 1971 erinnert, als       und sie versuchen, die Klassenzim-              denschaft: das Eisschwimmen.
tausende Hippies vom KGB festgenommen wurden.                                     mer-Despotin zu stürzen.                        Eine herzerwärmende Tragikomödie
Der Dokumentarfilm wirft ein Licht auf einen weitestgehend unbeachteten           Der oscarnominierte Jan Hřebejk                 über die Tücken des Alterns und zu-
Strang der Geschichte Osteuropas und erzählt von dem immensen kreativen           erzählt eine Alltagskomödie über                gleich die Erkenntnis, dass es nie zu
Potential, welches sich im Schatten des totalitären Regimes entwickelte. Es       alltägliche Korruptionen, Machtmiss-            spät ist, neue Wege zu gehen. Boh-
ist die Geschichte einer explosiven Untergrund-Gegenkultur, die ein etwas an-     brauch im Kleinen und die morali-               dan Sláma („Wilde Bienen“, „Jahres-
deres Licht auf das wirft, welches herkömmlich als „die Hippie-Kultur“ oder       schen Grenzen der Hilfsbereitschaft.            zeit des Glücks“, „Der Dorflehrer“) ist
die sowjetische Ära verstanden wird. Der Film hinterfragt das Funktio­nieren      Schauspielerin Zuzana Mauréry wur-              mit „Ice Mother“ einer der beliebtes-
von Macht und die „Politik der Ekstase“, die Fragen nach Freiheit und Selbst-     de für ihre Rolle in Karlovy Vary aus-          ten Filme des letzten Jahres in Tsche-
erfüllung. Ist Freiheit eine soziale Kategorie, die sich nach außen richtet und   gezeichnet.          Eintritt: 8 € / erm. 7 €   chien gelungen. Eintritt: 8 € / erm. 7 €
durch Protest und aktives Engagement realisiert wird? Oder geht es eher
um einen inneren Prozess, eskapistisch und einsam, einen spirituellen Weg?         In Zusammenarbeit mit den Tschechisch-Deutschen Kulturtagen Dresden 2018

  12       DRESDNER PREMIEREN UND PREVIEWS                                                                     AKTUELLES KINO VON UNSEREN NACHBARN                 13
Osteuropäische Filmtage Dresden 2018 - 18.11.2018 10.11. bis - Osteuropäischen Filmtagen ...
Osteuropäische Filmtage Dresden 2018                                                           Sa       So       Mo          Di        Mi          Do         Fr           Sa            So

                                                                                     Seite
im Kino in der Fabrik, Tharandter Straße 33, Dresden, Telefon 0351/4244860                   10.11.   11.11.    12.11.     13.11.    14.11.       15.11.    16.11.       17.11.        18.11.
Die Maske Polen 2018, 91 min, OmU                                                    03      19:30                                                                       21:00
Jupiter‘s Moon Ungarn/Deutschland/Frankreich 2017, 123 min, OmU                      04               19:30                                                                           12:00
TodMachine Polen 2017, 98 min Stummfilm                                              05                         19:15
Arrhythmia Russland/Finnland/Deutschland 2017, 116 min, OmU                          06                                   19:00                                          17:00
Tagebuch eines Lokführers Serbien/Kroatien 2016, 85 min, OmeU                        07                         21:15                19:15
Cold War – Breitengrad der Liebe Polen/UK/FR 2018, 89 min, OmU                       08                                                           19:15                               15:00
November Estland/Niederlande/Polen 2017, 115 min, OmU                                09      21:30                                                         19:15
Lemonade Rumänien/Kanada/Deutschland/Schweden 2018, 88 min, OmU                      10                                    17:15                                         19:15
Das Bolschoi Russland 2017, 132 min, OmU                                             11               17:00                                                                           19:00
Dokumentarfilm
Soviet Hippies Estland/Deutschland/Finnland 2017, 75 min, OmeU
                                                                                     12                                                           17:30
Die Lehrerin Slowakei/Tschechien 2016, 102 min, OmU        28.10. 20:00              13
                                                                                                         Während der Tschechisch-Deutschen Kulturtage Dresden 2018
Ice Mother Tschechien/Slowakei 2017, 105 min, OmU          09.11. 20:00              13

Eine Reise durch Osteuropas Humorlandschaft                                          16

Rette sich wer kann Sowjetunion 1961, 84 min, dt. Fassung             Familienfilm   18      15:00                                                                                    11:00
Der Feuerwehrball Tschechoslowakei 1967, 73 min, OmU                                 18                                                                                               17:00
Humorabend „Ausflug“ am 13.11.2018 19:30 Uhr mit Vorträgen und Film                                                                       vor-
Der Ausflug Polen 1970, 65 min, OmU
                                                                                     19                                   19:30     Bitte llen!
                                                                                                                                    beste
                                                                                                                                                                                      13:30
Lauf, Ober lauf! Tschechoslowakei 1981, 88 min, dt. Fassung                          20               15:00
Das Blaue vom Himmel Sowjetunion/Georgien 1983, 97 min, OmU                          20                                              17:15                               15:00
Humorabend „Jagd“ am 15.11.2018 19:30 Uhr mit Vorträgen und Film                                                                                                 vor-

Besonderheiten der russischen Jagd
                                                                             OmeU/ 21
                                                       Russland 1995, 93 min OmU
                                                                                                                                                  19:30    Bitte llen!
                                                                                                                                                           beste

Schwarze Katze, weißer Kater Serbien/Frankreich 1998, 127 min, OmU                   22                                                                    21:30
Eine Hochzeit und andere Kuriositäten Polen 2004, 109 min, OmU                       22                                                                    17:15
Stille Hochzeit - Zum Teufel mit Stalin Rumänien 2008, 87 min, OmU                   23                         17:30
Die Parade Serbien/Kroatien/Slowenien/Makedonien 2011, 115 min, OmU                  23      17:00
Kleine Filmakademie: 50 Jahre Prager Frühling                                        24

Die Filme des Prager Frühlings Vortrag mit Filmausschnitten                          24                                              20:00
Der Leichenverbrenner Tschechoslowakei 1968, 96 min, OmU                             25                                              21:00                                              vor-
                                                                                                                                                                                  Bitte llen!
Sonderveranstaltung mit russischem Frühstück in der Pause                                                                                                                         beste

Sibiriade    UdSSR 1979, 199 min, dt. Fassung
                                                                                     25                                                                                               11:00
 14      Das vollständige Programm finden Sie auch unter www.kinofabrik-dresden.de               Informationen zum Kino, Eintrittspreisen und Sprachfassungen auf Seite 2.                15
Osteuropäische Filmtage Dresden 2018 - 18.11.2018 10.11. bis - Osteuropäischen Filmtagen ...
Mit unserer diesjährigen Reihe wollen wir Sie zu einer Reise durch die Hu-
                                                                                morlandschaft Osteuropas einladen. Worüber lachen die Menschen in Russ-
                                                                                land, Polen, Tschechien, auf dem Balkan usw.? Endet Humor eines nationa-
                                                                                len Hits an den eigenen Landesgrenzen oder ist Humor universell und wird
                                                                                auch von Nachbarn verstanden? Wie vielfältig und verschieden kann Humor
                                                                                sein? Eine allgemeingültige Antwort auf diese Fragen möchten wir Ihnen
                                                                                nicht vorgeben, sondern Ihnen mit unserer Filmauswahl Anreize geben, sich
                                                                                mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.
                                                                                Dazu präsentieren wir Ihnen einen vielgestaltigen Querschnitt von Komödi-
                                                                                en aus den Ländern Osteuropas. Bekannte Klassiker laden zu einer Wieder­
                                                                                begegnung ein, für einst verbotene Filmkunstperlen bieten sich seltene
                                                                                wenn nicht sogar einmalige Sichtungsmöglichkeiten, in der jüngeren Vergan-
                                                                                genheit vielleicht verpasste Komödien kommen nochfalls zum Einsatz.
                                                                                Mit lockeren Einführungen in den ländertypischen Humor Polens, Tsche­
                                                                                chiens, Russlands und Ex-Jugoslawiens laden wir Sie gemeinsam mit dem
                                                                                Institut für Slavistik besonders zu unseren beiden Humorabenden ein.

EINE REISE DURCH                                                                                                HUMOR
Osteuropas Humorlandschaft                                                                                      ABEND
                                                                                                              „AUSFLUG“
„Grzegorz Brzęczyszczykiewicz“ antwortet der Pole dem deut-                                                      AM 13.11.
schen Soldaten auf die Frage nach seinem Namen. Der Name                                                           Seite 19
verschmilzt in der Wahrnehmung des Deutschen zu einem einzi-
gen langen Zischlaut und er krakelt ratlos etwas in sein Formular.
Der Pole frohlockt still über die gelungene Demütigung seines Gegenübers.
Das ist eine in Polen sehr populäre Filmszene aus „Wie ich den Zweiten Welt-
krieg beendete“ (1969), ein hierzulande nahezu unbekannter Film.
Humor als Widerstand in ausweglosen Situationen ist nur eine Facette, was
er bewirken und wie er sein kann. Komödien sind im Kino ein häufig anzu-
treffendes Genre, doch längst nicht alle diese Filme sind einfach „nur“ amü-
sante Unterhaltung. Natürlich sollen Komödien Spaß machen und uns zum
Lachen animieren. Aber Humor kann sich auch ganz anders ausdrücken:
bissige Satire, schelmische Erzählkunst, groteske Aufdeckung von Missstän-
den, überdrehte Kultfilme oder einfach nur bitterböse und rabenschwarz.
Manchmal kann eine Komödie auch tragisch enden und uns bleibt von ei-
                                                                                                                       HUMOR
nem Moment zum anderen das Lachen buchstäblich im Halse stecken. Der                                                   ABEND
Kreativität der Filmschaffenden sind keine Grenzen gesetzt. Schon so man-                                              „JAGD“
che wagten sich mit Komödien an Tabuthemen und wurden von humorlosen                                                   AM 15.11.
                                                                                                                          Seite 21
Zensoren bestraft. Nicht nur Kritiker, auch das Publikum will von einer guten
Komödie gewonnen werden. Lachen im Kinosaal ist eine dankbare Anerken-
nung, denn Humor gut rüberzubringen, ist eine Kunst.                            In Zusammenarbeit mit dem Institut für Slavistik der TU Dresden

  16       EINE REISE DURCH OSTEUROPAS HUMORLANDSCHAFT                                         EINE REISE DURCH OSTEUROPAS HUMORLANDSCHAFT          17
Osteuropäische Filmtage Dresden 2018 - 18.11.2018 10.11. bis - Osteuropäischen Filmtagen ...
10.11. 15:00
Chaos an Bord               18.11. 11:00          Groteske Pannen         18.11. 17:00      Dienstag 13.11.2018 19:30 Uhr      Kritischer Sarkasmus 18.11. 13:30

Rette sich wer kann Der Feuerwehrball                                                       Humorabend                         Der Ausflug
ПОЛОСАТЫЙ РЕЙС
Sowjetunion 1961, 84 min,
                                                  HORÍ, MÁ PANENKO
                                                  Tschechoslowakei 1967, 73 min,            „Ausflug“                          REJS
                                                                                                                               Polen 1970, 65 min, OmU,
dt. Fassung, Regie: Wladimir Fetin                OmU, Regie: Milos Forman                                                     Regie: Marek Piwowski
                                                                                            19:30 Uhr
Publikumsrenner waren sowjetische                 Ein pannenreicher Feuerwehrball in        Einführungsvortrag                 Ein Ausflugsdampfer auf der Weich­
Filme in der DDR nicht gerade. Doch               einer tschechischen Kleinstadt: Das       mit Filmausschnitten               sel. Ein blinder Passagier schleicht
es gab auch Ausnahmen. Als dieser                 Festkomitee will einen Ehrenhaupt-        im Schwarzen Salon:                sich ein und wird vom Kapitän er-
Film 1962 in die Kinos kam, muss-                 mann für seine Verdienste auszeich-                                          tappt. Dieser verdonnert ihn statt
te unbestätigten Gerüchten zufolge                nen, eine Schönheitskönigin wählen        HUMOR IST, WENN                    Bestrafung dazu, spontan ein Kul-
mancherorts polizeiliche Unterstüt-               und eine Tombola veranstalten. Aber       MAN TROTZDEM LACHT.                turprogramm für die Passagiere auf
zung angefordert werden, um den                   der Abend gerät völlig außer Kon-                                            die Beine zu stellen. Dabei werden
Publikumsandrang zu regulieren.                   trolle. Der Saal ist brechend voll, die   POLNISCHE UND                      die realsozialistischen Verhältnisse
Seitdem haben Millionen und mehre-                Kapelle spielt lautstark Blasmusik,       TSCHECHISCHE                       in Polen so sarkastisch dargestellt,
re Generationen sich amüsiert über                der Alkohol erhitzt die Gemüter. Mit-     FILMKOMÖDIEN.                      dass der Film noch heute Lachsal-
„die durchtrainierten Körper der                  ten in dieses Durcheinander platzt ein                                       ven des heimischen Publikums her-
Schwimmer in den gestreiften Bade-                Feuerwehralarm und die angeschla-         Bogumiła Patyk-Hirschberger        vorruft. Wenn man einen Menschen
anzügen“ in einer der lustigsten Ko-              genen Männer müssen ausrücken.            Institut für Slavistik             in Polen nach drei Filmen fragt, die
mödien der Filmgeschichte.                                                                  der TU Dresden                     definitiv Kult sind, wird er einen auf
                                                  Die grandiose Filmgroteske ist eine
Ein schlitzohriger Handelsvertreter               Demontage der gesellschaftlichen          21:15 Uhr                          jeden Fall nennen: „Rejs“.
ergattert sich eine Heimreise auf ei-             Ordnung, die seinerzeit nach drei         Kultkomödie im Anschluss:          „Genaue Beobachtung und inszena-
nem Frachter, indem er behauptet,                 Wochen Laufzeit aus den Kinos ver-                                           torisches Geschick zeichnen den
Tierbändiger zu sein und die Verant-              schwand – die Verunglimpfung der          DER AUSFLUG – REJS                 ohne Drehbuch entstandenen Film
wortung für die Fracht übernimmt.                 Feuerwehrmänner ging der Kommu-           Fassung OmU im Kinosaal            aus, der, von der polnischen Zensur
Die besteht aus einem Dutzend Tiger               nistischen Partei zu weit. Nach Ende                                         zunächst verboten, in einer gekürz-
und Löwen. Als ein als blinder Passa-             des „Prager Frühlings“ wurde ein er-                                         ten Fassung zur Aufführung kam. Da
gier an Bord gelangter Affe die Käfige            neutes Kinoverbot verhängt und Mi-                                           jedoch nur eine Kopie zur Verfügung
der Raubkatzen öffnet, heißt es an                los Forman († 2018) emigrierte in die     Eintritt komplett: 8 €             stand, war er de facto kaum zu sehen.
Bord nur noch: „Rette sich wer kann“.             USA. Auch nach 1990 wurde „Der                                               Der Film entwickelte sich zum Geheim-
                                                                                            Bitte vorbestellen: 0351/4244860
         Familienkino 4 € für alle (ab 0 Jahre)   Feuerwehrball“ nur selten gezeigt.                                           tip, später zum Kultfilm.“ (Filmdienst)
  18       EINE REISE DURCH OSTEUROPAS HUMORLANDSCHAFT                                                   EINE REISE DURCH OSTEUROPAS HUMORLANDSCHAFT           19
14.11. 17:15
Schelmenstreich        11.11. 15:00     Satirische Parabel     17.11. 15:00     Donnerstag 15.11.2018 19:30 Uhr    Absurde Anekdote

Lauf, Ober lauf!                        Das Blaue                               Humorabend                         Die Besonderheiten
VRCHNÍ, PRCHNI!
Tschechoslowakei 1981, 88 min,          vom Himmel                              „Jagd“                             der russischen Jagd
dt. Fassung, Regie: Ladislav Smoljak    ГОЛУБЫЕ ГОРЫ, ИЛИ                                                          ОСОБЕННОСТИ НАЦИОНАЛЬНОЙ ОХОТЫ
                                        НЕПРАВДОПОДОБНАЯ ИСТОРИЯ                19:30 Uhr                          Russland 1995, 93 min, OmeU und
Ein Buchhändler macht sich im           Sowjetunion/Georgien 1983, 97 min       Einführungsvorträge                OmU, Regie: Alexander Rogoshkin
schicken schwarzen Anzug auf den        dt. Fassung, Regie: Eldar Shengelaia    mit Filmausschnitten
Weg zum Abituriententreffen – und                                                                                  Eine zaristische Jagdgesellschaft in
                                        Der junge Schriftsteller Sosso be-      im Schwarzen Salon:                edlen Gewändern reitet hoch zu Ross
wird dort prompt mit einem Kellner
verwechselt, zahlungswillige Restau-    sucht zu allen vier Jahreszeiten ein    IM PRINZIP WITZIG ...              und von Hunden begleitet durch
rantgäste drängen ihm ihr Geld auf.     „Literarisches Institut“ in der Hoff-                                      den Schnee. Der junge Finne Raivo
                                        nung, für sein Buch einen Verleger zu
                                                                                LACHEN IM (POST-)                  träumt davon, eine so vielgerühmte
Dieses anfängliche Missverständnis
wird zur Masche und zum kriminel-       finden. Doch die dort beschäftigten     SOZIALISTISCHEN                    Jagd selbst zu erleben und schließt
len Höhenflug, denn von nun an zieht    Kollegen haben alles andere zu tun      RUSSLAND                           sich ein paar Russen auf deren Jagd-
der Mann von Kneipe zu Kneipe,          als ihre Arbeit. Man spielt Schach,                                        ausflug an. Seine Begleiter sind nicht
                                        nimmt Sprachkurse und Maniküre
                                                                                UND JUGOSLAWIEN                    die hellsten Kerzen am Leuchter, der
kassiert die arglosen Gäste ab und
bessert damit die Haushaltskasse        und philosophiert über Weinanbau        Marina Scharlaj                    Wodka fließt in Strömen, außer Kuh
zuhause auf. Bald macht die Mel-        und Kindererziehung. Keiner hat Zeit,   Gal Kirn                           und Bär will sich kein Tier blicken
dung eines falschen Obers die Run-      Sossos Buch zu lesen. Deshalb wird er   Institut für Slavistik             lassen. Doch Raivo lässt sich von
de und zwingt den „Täter“ zu immer      immer wieder zum Direktor geschickt,    der TU Dresden                     der beginnenden Demontage seines
neuen Herausforderungen. Entrüstet      aber der hat auch nie Zeit, weil er                                        Traums nicht beirren.
                                        ständig auf wichtigen Konferenzen       21:15 Uhr
ist ihm bald die ganze Kellner-Innung                                                                              Über „Die Besonderheiten der russi-
auf den Fersen.                         unterwegs ist. Doch der Lauf der Zeit   Kultkomödie im Anschluss:          schen Jagd“ lachte seinerzeit ganz
                                        verursacht Risse am Gebäude …           DIE BESONDERHEITEN DER             Russland und der Kultfilm zog meh­
„Lauf, Ober lauf!“ ist von jenem
schelmischen, schwejkschen Humor        Was seinerzeit eine geniale Satire      RUSSISCHEN JAGD                    rere Fortsetzungen nach sich. Der
durchtränkt, der vielen tschechi-       auf den bevorstehenden Untergang        Fassungen OmeU und OmU parallel    Humor ist derb und absurd wie seine
schen Komödien eigen ist. Der Film      des Sozialismus war, erweist sich       im Kinosaal und Schwarzen Salon.   Figuren. Nahezu ohne Plot kommt
sympathisiert mit seinen Figuren        noch heute als allgemeingültige Pa-                                        der Film als eine 90minütige trunke-
                                                                                Eintritt komplett: 8 €
und unterhält auf wunderbar leichte     rabel auf die trägen und zerstöreri-                                       ne Anekdote daher und zerstört das
                                        schen Mühlen der Bürokratie.            Bitte vorbestellen: 0351/4244860   Ideal ruhmreicher Männlichkeit.
und burleske Weise.
  20       EINE REISE DURCH OSTEUROPAS HUMORLANDSCHAFT                                        EINE REISE DURCH OSTEUROPAS HUMORLANDSCHAFT         21
Verrückter Kultfilm      16.11. 21:30      Schrille Parodie      16.11. 17:15     Skurriler Widerstand 12.11. 17:30         Situationskomik          10.11. 17:00

Schwarze Katze,                            Eine Hochzeit und                      Stille Hochzeit –     Die Parade
weißer Kater                               andere Kuriositäten                    Zum Teufel mit Stalin PARADA
                                                                                                        Serbien/Kroatien/Slowenien/
CRNA MAČKA, BELI MAČOR                     WESELE                                 NUNTA MUTA                                Makedonien 2011, 115 min, OmU,
Serbien/Frankr. 1998, 127 min,             Polen 2004, 109 min, OmU,              Rumänien/Frankreich 2008, 87 min,         Regie: Srdjan Dragojevic
OmU, Regie: Emir Kusturica                 Regie: Wojciech Smarzowski             OmU, Regie: Horatiu Malaele
                                                                                                                            Limun besitzt eine Sicherheitsfir-
Es geht um große und kleine Gangs-         Der festlichste Tag im Leben von       Rumänien 1953: In einem Dorf steht        ma in Belgrad, ist Kriegsveteran
ter, um Paten, die ihre Töchter verhei-    Kasia und Janusz steht an. Das jun-    ein junges Paar kurz vor seiner Hoch-     und dazu höchst homophob. Seine
raten wollen und Söhne und Töchter,        ge Paar will heiraten. Der Vater der   zeit. Die Gäste treffen ein, das Ban-     Verlobte Pearl steckt mitten in den
die diesbezüglich anderer Meinung          Braut möchte seiner Tochter einen      kett ist vorbereitet und alle freuen      Hochzeitsvorbereitungen, ihr Hoch-
sind. Im familiären Durcheinander          unvergesslichen Tag bescheren. Im      sich auf die Zeremonie. Doch plötz-       zeitsplaner ist der schwule Mirko.
siegen die Liebe und das Gute. Und         Einklang mit der polnischen Tradi-     lich taucht eine sowjetische Militär-     Frustriert von Limuns schwulenfeind-
dem Bösen geht es im Finale ganz           tion wird die Feier zur öffentlichen   delegation im Dorf auf: Stalin ist tot,   lichen Beschimpfungen, will Mirko
schön dreckig.                             Demonstration des Wohlstands.          es herrscht eine einwöchige Staats-       den Job schon schmeißen, als Pearl
„Schwarze Katze“ ist ein Kultfilm, der     Während der Alkohol die Stimmung       trauer und sämtliche Feierlichkeiten      ihrem Verlobten ein Ultimatum stellt:
diesen Namen verdient. Eine treffen-       anheizt, gerät das Fest immer mehr     müssen sofort unterbunden werden.         Mirko muss bleiben und sie heiratet
de Einschätzung lieferte TV-Movie:         außer Kontrolle. Die Kapelle verwei-   Doch das Dorf sträubt sich. Gegen         nur, wenn Limuns Firma die von Mir-
„Anfangs sitzt der westeuropäische         gert den Dienst, das Essen ist unge-   alle Widerstände wird gefeiert und        ko und seinem Freund organisierte
Zuschauer mit offenem Mund im Kino         nießbar und schließlich taucht auch    zwar stumm! Gar nicht so einfach,         Gay-Pride-Parade beschützt. Wider-
und staunt über die absurden Charak-       noch die wahre Liebe der Braut auf.    wenn der Alkohol fließt...                strebend willigt Limun letztendlich
tere, die hässlichen Gesichter, die gro-   Die polnische Erfolgskomödie, tem-     Malaele präsentiert ein Kuriositäten­     ein und beginnt, gemeinsam mit
teske Geschichte. Und so soll es in Eu-    poreich, mit spöttelndem Unterton      kabinett, das mit seinen einzigarti-      dem schwulen Pärchen, für die Rech-
ropa zugehen? Doch spätestens nach         und klugen Pointen, brach im eige-     gen Charakteren einem Film von Ku-        te von Homosexuellen zu kämpfen…
einer halben Stunde hat Kinomagier         nen Land Rekorde und wurde ein Hit.    sturica oder Fellini entsprungen sein     Politisch völlig inkorrekt und dabei ra-
Kusturica den Zuschauer in seinen          Newcomer Wojciech Smarzowski ver-      könnte. Dabei finden hier geballte        send komisch, stellt die Komödie Kli-
Bann gezogen. Man will sofort an die       ulkt in dem schrillen Spaß das post-   Lebenslust und tiefste Melancholie        schees auf den Kopf und macht den
Donau ziehen und ein Zigeunerleben         kommunistische Polen und ballt au-     ebenso ihren Platz wie sexuelle Frei-     Film durch grandiose Dialoge und
führen. Ein verrückter Film, der einem     genzwinkernd reihenweise Klischees     zügigkeit, übermäßiger Alkoholge-         ein sicheres Gespür für Situationsko-
warm ums Herz werden lässt.“               über seine Landsleute zusammen.        nuss und handfeste Raufereien.            mik zu einem großen Vergnügen.
   22      EINE REISE DURCH OSTEUROPAS HUMORLANDSCHAFT                                           EINE REISE DURCH OSTEUROPAS HUMORLANDSCHAFT                 23
Bitterböse Parabel      14.11. 21:00      Monumentales Epos               18.11. 11:00

                                                                                           Der Leichen-                              Sibiriade         СИБИРИАДА

                                                                                           verbrenner                                UdSSR 1979, 199 min, dt. Fassung,
                                                                                                                                     Regie: Andrej M.-Kontschalowski
                                                                           FILM-           SPALOVAČ MRTVOL
                                                                         AKADEMIE          Tschechoslowakei 1968, 96 min,            Am Schicksal zweier verfeindeter Fa-
                                                                           AM 14.11.       OmU, Regie: Juraj Herz                    milien im tiefsten Sibirien entspinnt
50 JAHRE 1968                                                              20:00 UHR       Prag Ende der 1930er Jahre. Karl
                                                                                                                                     sich eine monumentale Erzählung,
                                                                                                                                     eng mit der Geschichte Russlands
Die Filme des Prager Frühlings                                                             Kopferkingl führt ein perfektes Le-
                                                                                           ben. Er liebt seine Arbeit innig und
                                                                                                                                     von der Zarenzeit bis in die 1970er
                                                                                                                                     Jahre verknüpft. Politik, Poesie, Lie-
Der Prager Frühling war 1968. Bei den tschechischen Filmen begann die                      kümmert sich um seine Familie             be, Gewalt, Hass, Opfermut – ein
Veränderung schon etwas eher. Es war keine politische Bewegung, sondern                    ebenso fürsorglich wie um die Toten,      aufwühlendes, bildgewaltiges Epos.
eher eine cineastische. Francois Truffaut, Jean-Luc Godard und andere hat-                 die er täglich einäschert. Doch als       In der Filmpause gibt es ein deftiges
ten sich Anfang der 60er mit der Nouvelle Vage vom traditionellen Kino ab-                 ihm ein alter Freund von einer Partei     russisches Frühstück.
gewandt und streitbare Inhalte in neuen Formen präsentiert. Wenig später                   erzählt, die gerade in Deutschland                                                  vor-
                                                                                                                                                                         Bitte llen!
begaben sich die Autorenfilmer der BRD unter dem Motto „Opas Kino ist tot“                 große Erfolge feiert, stellt sich für     Eintritt Film mit Frühstück: 15 €   beste
auf ähnliche Wege. Auch in der DDR entstanden Mitte der 60er Filme mit                     ihn plötzlich die Frage, ob er wirklich
kritischem politischen Anspruch und eigenwilliger Gestaltung. Dies führte                  schon genug Erlösungsarbeit geleis-
jedoch zum Verbot fast eines gesamten Jahrgangs der DEFA-Filmproduktion.                   tet hat.
Das blieb natürlich auch nicht ohne Auswirkungen auf die CSSR. Doch dort                   Beiläufig schleicht sich der Schre-
lief das alles etwas anders. Die berühmtesten Vertreter dieser Ära, Milos For-             cken in Juraj Herz‘ Film an. Doch das
man und Vera Chytilova konnten ihre bedeutenden Frühwerke („Der schwar-                    Monströse hinter der Fassade des
ze Peter“ 1964, „Tausendschönchen“ 1966) vollenden, ins Kino bringen und                   Biedermanns kommt plötzlich und
internationale Preise einsammeln. Erst 1968 wurden sie und ihre Filme als                  knallhart.
antisozialistisch eingestuft und – wie die Filme vieler anderer Regisseure –               Eine bitterböse Parabel über Fa-
des Landes verboten.                                                                       schismus, Mitläufertum und Oppor-
Einige der Filmschaffenden wanderten aus, andere blieben und fanden mit                    tunismus, die einem nicht wieder
vielen schönen Märchenfilmen ihre Beschäftigung. Darüber mehr und dazu                     aus dem Gedächtnis geht. Und ein
viele Filmausschnitte gibt es in der Filmakademie am 14.11.2018, in deren                  fünfzig Jahre alter Film, der aktueller
Anschluss „Der Leichenverbrenner“ läuft.          Eintritt: 8 € mit Film / 4 € ohne Film   kaum sein kann.
   24       1968 – PRAGER FRÜHLING                                                                                                   1968 – PRAGER FRÜHLING                   25
Wir verweisen freundlich auf die Veranstaltungen unserer Partner:
                                                                                               Applaus!      Wir danken für die Unterstützung und Partnerschaft
                                                                                                             der Osteuropäischen Filmtage Dresden 2018:
                    27.09.–25.11.2018
                    6. Polnisch-Deutsche Kulturtage
                    in Dresden
                    Danzig und Breslau –
                    Städte der Polen und der Deutschen
                                                                                                     Amt für Kultur
                    www.polnische-kulturtage-dresden.de                                              und Denkmalschutz

                    23.10.–11.11.2018
                    20. Tschechisch-Deutsche                                                                                                 INSTITUT FÜR
                    Kulturtage Dresden                                                                                                       SLAVISTIK
                    Musik | Literatur | Gesellschaft | Theater |
                    Cinema | Kunst
                    www.tdkt.info

                    06.11.–11.11.2018
                    28. Filmfestival Cottbus
                    Festival des osteuropäischen Filmes
                    www.filmfestivalcottbus.de

                    22.11.–02.12.2018
                    Polski Transfer – Festival des
                    aktuellen polnischen Theaters
                    Theater, Performances, Musik, Filme,
                    Installationen, Begegnungen, Diskussionen
                    www.hellerau.org
                    u.a. mit Komuna Warzawa, Mădălina Dan & Agata Siniarska, Anna Kara­
                    sińska, Anna Smolar, Cezary Tomaszewski, „Der Prozess“ von Krystian Lupa       und allen, die uns beim Crowdfunding unterstützt haben!
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