ROBERT SCHUMANN - Münchner Philharmoniker
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ROBERT SCHUMANN 2. Symphonie 4. Symphonie PABLO HERAS-CASADO, Dirigent Donnerstag 25_04_2019 20 Uhr Freitag 26_04_2019 20 Uhr Samstag 27_04_2019 19 Uhr
HAUPTSPONSOR UNTERSTÜTZT OPEN AIR KONZERTE SONNTAG, 14. JULI 2019, 20.00 UHR VA L E RY G E R G I E V D I R I G E N T D A N I I L T R I FO N O V K L A V I E R MÜNCHNER PHILHARMONIKER LUDWIG VAN BEETHOVEN KONZERT FÜR KLAVIER UND ORCHESTER NR. 5 ES - DUR OP. 73 LUDWIG VAN BEETHOVEN SYMPHONIE NR. 5 C- MOLL OP. 67 WWW.KLASSIK−AM−ODEONSPLATZ.DE KARTEN: MÜNCHEN TICKET 089/54 81 81 81 UND BEKANNTE VVK-STELLEN
ROBERT SCHUMANN Symphonie Nr. 2 C-Dur op. 61 1. Sostenuto assai – Allegro, ma non troppo 2. Scherzo: Allegro vivace 3. Adagio espressivo 4. Allegro molto vivace – Pause – ROBERT SCHUMANN Symphonie Nr. 4 d-Moll op. 120 1. Ziemlich langsam – lebhaft 2. Romanze: Ziemlich langsam 3. Scherzo: Lebhaft 4. Langsam – lebhaft 2., revidierte Fassung von 1851/53 PABLO HERAS-CASADO, Dirigent Konzertdauer: ca. 1 ½ Stunden 121. Spielzeit seit der Gründung 1893 VALERY GERGIEV, Chefdirigent ZUBIN MEHTA, Ehrendirigent PAUL MÜLLER, Intendant
2 »Von manchen Schmerzen und Freuden« ROBERT SCHUMANN: 2. SYMPHONIE C-DUR KÜNSTLEREHE Seit 1840 war Robert Schumann – noch im- AUF DEM PRÜFSTAND mer gegen den Willen des Schwiegervaters Friedrich Wieck – mit der geliebten Clara »Die Symphonie schrieb ich im Dezember verheiratet und hatte für eine inzwischen 1845 noch halb krank; mir ist’s, als müßte man vierköpfige und sich weiter vergrößernde ihr dies anhören. Erst im letzten Satz fange Familie zu sorgen. Zunächst behielt Robert ich an, mich wieder zu fühlen; wirklich wurde Schumanns konventionelles Rollenver- ich auch nach Beendigung des ganzen Werks ständnis noch die Oberhand; bald aber, in wieder wohler. Sonst aber, wie gesagt, erin- der zunehmend schwierigen finanziellen nert sie mich an eine dunkle Zeit. Daß trotz- Lage der Familie, stellten sich die Probleme dem auch solche Schmerzensklänge Inte ein, die eine Ehe von zwei gleich ehrgeizi- resse wecken können, zeigt mir Ihre Theil- gen, berufstätigen Partnern mit sich bringt. nahme. Alles, was Sie darüber sagen, zeigt Als Komponist von Klavierwerken und als mir, wie genau Sie die Musik kennen, und daß wortgewandter Herausgeber der »Neuen Ihnen auch mein melancholischer Fagott im Zeitschrift für Musik« hatte sich Schumann Adagio, den ich allerdings mit besonderer zwar längst einen Namen gemacht, doch Vorliebe an jener Stelle hingeschrieben, leichter hätte Clara, die europaweit berühm- nicht entgangen ist, hat mir am meisten Freu- te Pianistin, den Lebensunterhalt der in de gemacht.« Robert Schumanns 2. Sympho- Leipzig wohnhaften Familie durch Auftritte nie op. 61 war – wie der Brief an den Hambur- und Konzertreisen bestreiten können. Ro- ger Musikdirektor Georg Dietrich Otten vom bert Schumann indes litt sowohl persönlich 2. April 1849 zeigt – in einer schwierigen, ja als auch künstlerisch darunter, dass Clara krisenhaften Lebenssituation entstanden: trotz der Ehe- und Familiengründung immer Die bereits in früheren Jahren wiederholt auf- wieder darauf drang, ihre pianistische Lauf- getretenen depressiven Verstimmungen bahn fortzusetzen. Nach längeren Ausei wuchsen sich 1844 zu einer manifesten psy- nandersetzungen trat das Ehepaar dennoch chischen und physischen Krise aus, die die im Januar 1844 eine große Konzertreise Schaffenskraft des Komponisten und Musik- nach Russland an, auf der Clara als Pianistin schriftstellers für lange Zeit nahezu vollstän- und Robert als Komponist im Rampenlicht dig lähmte. stehen sollten. Die beiden Kinder Marie und
3 BLICK INS LEXIKON ROBERT SCHUMANN Symphonie Nr. 2 C-Dur op. 61 Lebensdaten des Komponisten geboren am 8. Juni 1810 in Zwickau; gestorben am 29. Juli 1856 in Endenich bei Bonn Entstehungszeit von Dezember 1845 bis Oktober 1846 Widmung »Seiner Majestät, dem Könige von Schweden und Norwegen, Oscar I., ehrfurchtsvoll zugeeignet« Uraufführung am 5. November 1846 in Leipzig Elise wurden für viereinhalb Monate bei Ro- bert Schumanns Bruder Carl in Schneeberg untergebracht. Auf dem Landweg reisten die Joseph Kriehuber: Robert Schumann (1839) Eheleute durch das Baltikum bis nach St. Petersburg und Moskau, die Rückreise führ- te sie über die Ostsee im Mai des Jahres August 1844 einen totalen gesundheitlichen wieder zurück nach Leipzig. Zusammenbruch, von dem er sich in den folgenden Monaten nur langsam wieder er- PSYCHISCHER ZUSAMMENBRUCH holte. Die von den Ärzten empfohlene Orts- veränderung eines längeren Aufenthalts in Vermutlich durch Strapazen der Reise und Dresden tat dem Komponisten indes so gut, der ständigen Auftritte ausgelöst, erlitt Ro- dass sich die Schumanns im Dezember 1844 bert Schumann immer wieder rheumatische dazu entschieden, Leipzig zu verlassen und Anfälle, Schwindelattacken und schwere in die Elbestadt überzusiedeln. Ohnehin Erkältungen. Auch sein psychischer Zustand h atte der mit den Schumanns eng befreun- war desolat, und er war mental kaum in der dete Felix Mendelssohn Bartholdy, bislang Lage, die zahlreichen Empfänge und Kon- K apellmeister am Leipziger Gewandhaus, zerte konversationsfreudig als Mann von seine Zelte dort abgebrochen und war dem Welt zu überstehen. Auch nach der Rück- Ruf nach Berlin gefolgt, und auch die erhoff- kehr nach Leipzig hielt die nervöse Erschöp- te Nachfolge auf dessen Posten war nicht fung weiter an, so dass Schumann Ende Juni zu Schumanns Gunsten, sondern für den 1844 die Redaktionsleitung der zehn Jahre viel jüngeren Niels Gade entschieden wor- zuvor von ihm gegründeten »Neuen Zeit- den – äußere Gründe gab es also kaum, län- schrift für Musik« abgab. Doch trotz der ein- ger in Leipzig zu bleiben. geschränkten Verpflichtungen erlitt er im Robert Schumann: 2. Symphonie C-Dur
4 Schumanns Neuanfang in Dresden gestalte- ZITAT te sich gleichwohl schwierig. Peter Härtling beschreibt diese Zeit in seinem 1996 er- »Mich erwärmt und begeistert dies schienenen Roman »Schumanns Schatten« Werk ganz besonders, weil ein kühner auf bedrängende Weise: »Die Beschwerden, Schwung, eine tiefe Leidenschaft die er mit dem Aufbruch aus Leipzig, der darin ist, wie in keinem anderen von Übersiedlung nach Dresden, loszuwerden Roberts Werken! ein ganz besonde- hoffte, nehmen eher zu, kreisen ihn ein und rer Charakter und eine ganz andre rauben ihm jeden Elan. Stundenlang sitzt er Empfindung waltet hier vor [...]« an seinem Schreibtisch und kann sich zu Clara Schumann über die 2. Symphonie nichts entscheiden. Um ein Buch aufzu- schlagen, braucht er eine Stunde. Er muss Anfälle von Mattigkeit, Schlaflosigkeit, Zit- sich überreden. Jede Bewegung stößt in tern, Schwindelanfälle, Hörhalluzinationen ihm auf Widerstände. Er atmet gerade so viel und Phobien, u. a. vor Bergen, hohen Eta- wie er muss, und manchmal befindet er sich genwohnungen und metallenen Werkzeu- an der Grenze. [...] Gegen seine Melancho- gen, sein mühsam wiedergefundenes lien helfen zwar keine Medikamente, er hat Gleichgewicht. Doch mit den Skizzen zur jedoch ein Mittel gefunden, mit dem er sei- C-Dur-Symphonie ging es rasch voran, und ner Unruhe Herr werden, seinen von Ängs- Ende des Jahres war der Entwurf vollendet. ten gepeinigten und verwirrten Geist ordnen Erst danach, im Frühjahr 1846 nach nahezu kann: Das Studieren und Komponieren von zwei Jahren Krankheit, besserte sich Schu- Fugen. Der lernende Umgang mit der manns Allgemeinbefinden. Von Februar bis Bach’schen Kunst.« Oktober 1846 – so Schumanns penible Ein- träge in sein »Haushaltbuch« – arbeitete er MUSIK DES LICHTS IN TRÜBER ZEIT dann die Skizzen zur Partitur aus und revi- dierte das Werk im Anschluss daran noch Wie schon zuvor in psychischen Krisensitu- einmal gründlich, bevor es am 5. November ationen zog sich Schumann nun auf das 1846 unter der Leitung von Felix Mendels- Studium von Bachs Werken zurück. Vor al- sohn Bartholdy im Leipziger Gewandhaus lem die gemeinsame Arbeit mit Clara konnte uraufgeführt wurde. Die Aufführung war Schumann schließlich wieder zum Kompo- nicht von Erfolg gekrönt, was Schumann auf nieren motivieren, und im Verlauf des Jahres Mendelssohns überlange und ermüdende 1845 entstand eine Reihe von Fugen für Programmgestaltung zurückführte. Doch Klavier oder Orgel. Als erstes größeres Pro- die Vertrauenskrise zwischen beiden Kom- jekt – nach einer Pause von anderthalb Jah- ponisten wurde rasch wieder beigelegt. ren – fasste Schumann im Herbst Pläne zur Komposition einer Symphonie. An den SYMPHONISCHES MOTTO Freund Mendelssohn schrieb er im Septem- ALS GLIEDERUNGSPRINZIP ber 1845: »In mir paukt und trompetet es seit einigen Tagen sehr (Trombe in C); ich weiß Schumann selbst berichtete in der Rück- nicht, was daraus werden wird.« schau Wilhelm Josef von Wasielewski, der 1858 die erste Biographie des Komponisten Zwar blieb Schumanns Zustand auch weiter- publizierte, über die Entstehung seiner 2. hin labil, und immer wieder erschütterten Symphonie: »Ich skizzierte sie, als ich phy- Robert Schumann: 2. Symphonie C-Dur
5 chern ein, das von Paukenschlägen unter- malt wird. Gleich im Anschluss erklingt das zweite, imitatorisch angelegte Thema mit seinem charakteristischen Stimmenwechsel zwischen Holzbläsern und Streichern. Die Durchführung basiert in erster Linie auf dem Prinzip der Sequenzierung von Motiven, die zu Steigerungen verarbeitet werden. Chro- matische Abwärtsbewegungen und stets neu ansetzende Sequenzfolgen prägen ih- ren – so Schumann – »widerspenstigen«, konflikt- und spannungsreichen Charakter, bevor ein fugiert gearbeiteter Abschnitt über einem Orgelpunkt auf G von Horn und Kontrabass zur Reprise hinleitet. Die »con fuoco« zu spielende Schluss-Stretta schlägt schließlich mit dem Hornmotto aus der Ein- leitung wieder den Bogen zum Beginn. »PERPETUUM MOBILE« Eduard Kaiser: Robert und Clara Schumann (1847, mit einer Widmung an den Zwickauer UND BACH-HOMMAGE Freund Emanuel Klitzsch) Nach dem gewichtigen Anspruch des 1. Sat- sisch noch sehr leidend war, ja ich kann wohl zes wirkt das fünfteilige Scherzo in C-Dur mit sagen, es war gleichsam der Widerstand des seinem rasch dahineilenden, rastlosen »per- Geistes, der hier sichtbar influiert hat und petuum mobile«-Charakter sprühend leben- durch den ich meinen Zustand zu bekämp- dig und geradezu spielerisch leicht. Die Be- fen suchte. Der erste Satz ist voll dieses weglichkeit der Streicher wird dabei mit ein- Kampfes und in seinem Charakter sehr lau- gestreuten kurzatmigen Floskeln der Holz- nenhaft, widerspenstig.« bläser angereichert, die erst mit dem tänzerisch-burlesken Tonfall des ersten Trios Der wichtigste, alle Sätze umspannende Ge- kontrastiert werden. Ein zweites Trio bringt danke der Symphonie erklingt bereits in den dann einen wesentlich introvertierteren Cha- ersten Takten der langsamen Einleitung rakter zur Ausprägung, der bereits auf den q uasi als »Motto«. Dem signalartigen, präg- 3. Satz »Adagio espressivo« vorausweist. Die nant punktierten Quintsprungmotiv in Horn, Streicherstimmen werden hier von lyrischer Trompete und Posaune, das Schumann Kantabilität einerseits und p olyphoner Stren- Mendelssohn gegenüber als »Trombe in C« ge andererseits bestimmt; das B-A-C-H-Zitat bezeichnet hatte, wächst mit dem poly trägt diesem Eindruck auch wörtlich Rech- phonen Begleitsatz eine geheimnisvoll- nung, bevor die signalartige Hornquinte des feierliche Ausdrucksqualität zu. »Allegro, ma Werkmottos den Satz abrundet. non troppo« setzt dann das rhythmisch mar- kante und akkordisch aufgebaute Hauptthe- Das »Adagio espressivo« in c-Moll nimmt mit ma des Sonatenhauptsatzes in den Strei- der sehnsuchtsvollen und zugleich re Robert Schumann: 2. Symphonie C-Dur
6 signiert wirkenden Streicherkantilene den ÜBRIGENS... elegischen Tonfall des zweiten Trios aus dem Scherzo wieder auf. Die Melodie, deren Die Widmung an den schwedischen König ausdrucksvoller, ernster Charakter durch Oscar I. hat Schumann übrigens »eine das Intervall der absteigenden Septime ver- schwere goldne Medaille, auf der steht stärkt wird, zitiert mit den ersten vier Tönen Oscar, Rex Sueciae etc. Roberto Schu- den Beginn des »Largo« aus der Triosonate mann« eingebracht, wie er nicht ohne von Johann Sebastian Bachs »Musikali- Stolz in einem Brief an seinen Bruder Carl schem Opfer« – Schumanns ausgiebige Be- vom 19. Juni 1848 berichtet. schäftigung mit Bach wirkte sich hier über- deutlich aus. Der daran anschließende Horn- Beethovens Lied »Nimm sie hin denn, diese ruf evoziert den Eindruck einer romanti- Lieder« aus dem Zyklus »An die ferne Gelieb- schen Landschaft, bevor eine Steigerungs- te« op. 98 anlehnt. passage, die wesentlich durch die chroma- tisch aufsteigende Linie in Violoncello und Dieses Thema war für Schumann ganz of- Kontrabass getragen wird, die Elegie ins fensichtlich von zentraler Bedeutung, denn Hochexpressive steigert. Daran schließt in nicht wenigen seiner Kompositionen sich ein Fugato an, in dem die vier Streicher- z itierte er diese Liedzeile, so in der stimmen gemeinsam mit den Holzbläsern C-Dur-Fantasie op. 17 für Klavier und im eine strenge, trauermarschartige Doppelfu- Finalsatz des Streichquartetts op. 41 Nr. 2. ge über zwei Themen exponieren, die je- An Stelle einer Reprise der eigenen, offen- doch nicht weiter ausgeführt wird, sondern bar als »schwach« empfundenen Themen in die Reprise mündet. erklingt nun das Beethoven-Thema in hym- nischer Ausformung, dient es doch dem »NIMM SIE HIN DENN, endgültigen Durchbruch von Moll nach Dur. DIESE LIEDER« Schumann greift damit zu einer originellen, wenn auch ästhetisch »gefährlichen« Das Finale »Allegro molto vivace« beginnt Finallösung: Das »Auseinanderbrechen der mit einer auffahrenden Geste der Streicher, Form durch Austausch der Thematik« – so an die sich das triumphal beschwingte, formuliert es Carl Dahlhaus – versucht der marsch a rtige Hauptthema im Tutti an- Komponist schließlich mit Hilfe des anfäng- schließt. Ein zweites Thema wird zwar im lichen »Mottos«, das Anfang und Ende der Anschluss von Celli und Kontrabässen expo- Symphonie zyklisch miteinander verbindet, niert, da jedoch die Grundtonart C-Dur wäh- zu verhindern. Gleichzeitig mit dem Beetho- rend der ganzen Exposition beibehalten ven-Zitat erklingt es jetzt als weitausgrei- wird, prägt sich der Gegensatz beider The- fende, pathetische Kantilene, bevor ein men kaum aus; überdies schließen sich wei- markantes Paukensolo das Werk beschließt. tere thematische Episoden aus den voran- gegangenen Sätzen an. Das Motto-Thema »DAS ERSTE WERK aus dem 1. Satz klingt hier bereits in der DER GEGENWART« Durchführung an, kurz bevor drei General- pausen eine deutliche Zäsur setzen: In »Von manchen Schmerzen und Freuden wird As-Dur intonieren die Holzbläser nun ein es Ihnen erzählen, auch sonst vielleicht in neues Thema, das sich eng an Ludwig van seinem musikalischen Gefüge hier und da Robert Schumann: 2. Symphonie C-Dur
7 nicht ohne Interesse sein.« Mit diesen be- scheidenen Worten beschrieb Schumann im November 1848 dem Musikschriftsteller J ohann Christian Lobe gegenüber seine 2. Symphonie. Tatsächlich verknüpfte Schu- mann mit dem Werk und vor allem mit dem satzübergreifenden »Motto« einen avant- gardistischen Anspruch, eine Dimension, die sich bei flüchtigem Hören freilich kaum erschließt, denn – so Arnfried Edler – »alles wird abgestellt auf die Konfrontation starker Zeitgenössische Ansicht der Brühl’schen rhythmischer Kontraste, was zur Folge hat, Terrasse, einem der Lieblingsorte Schumanns in Dresden (um 1855) dass die Melodik in diesem Werk merkwür- dig unentwickelt bleibt.« Auch in diesem Charakteristikum begegnet also eins von zigen Anspruch des Werks, den Franz Bren- Schumanns künstlerischen Vorbildern: Lud- del in seiner Würdigung vom April 1849 in der wig van Beethoven. Lange Zeit hatte Schu- »Neuen Zeitschrift für Musik« hervorhob: mann die Auffassung vertreten, nach Beet »Sie ist das erste Werk der Gegenwart, ein hoven sei die Gattung der Symphonie an weiterer Grenzstein zu dem Ziele, dessen eine Grenze gelangt, denn nach dessen Richtung Beethoven durch seine letzten 9. Symphonie »schien Maß und Ziel er- Werke vorgezeichnet hat. Der tiefe Inhalt schöpft« zu sein. Erst die Entdeckung von dieser Schöpfungen lebt auch in jener. Franz Schuberts großer C-Dur-Symphonie, Schumann war es vorbehalten, der Erste zu die Schumann während seines Wien-Aufent- sein, der den Boden wieder gewann und halts 1838/39 in Schuberts Nachlass aufge- bebauete, welchen der große ihm vorange- funden hatte, konnte den Komponisten gangene Meister in ihnen betreten hat. Wer 1840 motivieren, sich der Herausforderung wollte noch an Schumann’s Genius zwei- der Gattung mit einer ersten Symphonie zu feln?« stellen, fasste er doch die »völlige Unabhän- gigkeit« dieses Werks von Beethoven als Regina Back Signalcharakter auf. Im Bewusstsein der Leistungen seiner beiden bewunderten Vor- gänger und gewappnet mit eigenen sym- phonischen Erfahrungen entstand fünf Jah- re später die C-Dur-Symphonie. Freilich war diese Komposition von Anfang an auf Grund ihres herben und zerklüfteten Charakters eher umstritten und wurde im Vergleich mit ihren Schwesterwerken – der »Frühlingssymphonie« Nr. 1, der »Rheini- schen Symphonie« Nr. 3 und der Symphonie Nr. 4 – nur sehr zögerlich rezipiert. Gleich- wohl schätzten Musikhistoriker den ehrgei- Robert Schumann: 2. Symphonie C-Dur
8 Der Mut zur Phantasie ROBERT SCHUMANN: 4. SYMPHONIE D-MOLL »Eben solcher inhaltsloser Unsinn […] wie geleitet wird, will dazu Kontrast sein und ist der Hegel'sche Philosophie-Quatsch, der mit Schumanns eigenem Wort bestenfalls allemal da am trivialsten ist, wo er am tiefs- »symphonistisch« zu nennen – so bezeich- ten scheint.« Ein Wort immerhin Richard net er wenigstens diese Orchester-Phanta- Wagners über Schumanns Symphonien, mit sie, die in seinem Symphonie-Jahr 1841 nach dem er deren Rezeption enorm geschadet hat, weil zu viele seinerzeit auf ihn hörten; im Grunde entlarvt er sich jedoch nur selbst. Gewiss, von Anbeginn ist die d-Moll-Sym- phonie auf gewissen Unverstand gestoßen und wurde zu des Komponisten Schmer- zenskind in ihrer bewegten Geschichte – nur eines kann man ihr nicht nachsagen: Trivia- lität. Ihr Problem ist vielmehr ihre Progressi- vität! AUS EINEM GUSS Gerade dieses Opus des 30-jährigen Kom- ponisten entsprang einer besonders glück- haften Lebensphase. Robert, durch die Ver- bindung mit Clara Wieck im Leipziger Voll glück, war befeuert von der wunderbaren Erfahrung, die er mit seiner knapp zuvor entstandenen, formal noch traditionellen, inhaltlich durch ein Gedicht inspirierten »Frühlingssymphonie« in B-Dur bei der Ur- Jean-Joseph-Bonaventure Laurens: Robert aufführung im März 1841 unter Mendels- Schumann – das letzte Portrait des Komponis- ten, entstanden im Uraufführungsjahr der um- sohns Leitung hatte machen dürfen. Die instrumentierten Zweitfassung der Symphonie Vision hingegen, von der das d-Moll-Opus (1853)
9 dem Liederrausch von 1840 entstanden ist. wärts Schauens und Hörens entdeckt.« Ge- Sie ist – und das wird ihr zum Stigma – na u diesen Prozes s vollzieht die durchkomponiert, heißt: das Ganze ist ein d-Moll-Phantasie gehüllt in das Kostüm der Satz ohne Zäsuren. Womit Schumann Symphonie, einer ihrem Schöpfer »bereits eigentlich die Struktur seiner im wahrsten entfremdeten Form« (Adorno). Sie ist gewis- Wortsinne phantastischen Klavierwerke der sermaßen die Ablösung von Beethovens Frühzeit – man denke nur an die Phantasie dramatisch zielgerichteter Gestalt. Schu- op. 17 – fortsetzt. Auch thematisch ist das mann hingegen wird zum Meister des Rück- Werk aus einem Guss durch konsequente blicks. Verwandtschaft des Materials, bestehend aus zwei »Themen-Kernen« (Jon Finson), die BEETHOVENS SCHATTEN in allen Phasen verschiedenst abgerufen und kombiniert wie modifiziert werden: nach Wir müssen stets bedenken, wie stark da- einer großen Andante-Einleitung durch ein mals die übermächtige Prägung des Sym- Allegro molto hindurch, über ein Stimmungs- phonikers Beethoven das musikalische Be- bild in Gestalt einer Romanze hinweg, die wusstsein bestimmte. Mit dem Griff zum bruchlos abgelöst wird von einem Presto- Orchestralen wächst dem Komponisten die Scherzo, das mit einem einleitenden Largo öffentliche Verantwortung vor großem Pub- ins kühne Finale überspringt, einem Allegro- likum zu. Beethoven verband damit seine vivace-Kehraus. Sonatensatz und die Struk- Mission, er wollte mit den Symphonien tur der Symphonie grüßen nur noch von fer- gleichsam »Volksreden« (Adorno) im Sinne ne. seiner humanitären Mission schaffen; gera- MEISTER DES RÜCKBLICKS BLICK INS LEXIKON ROBERT SCHUMANN Der große Musikgelehrte Hermann Abert hat Symphonie Nr. 4 d-Moll op. 120 um 1900 bereits diese Struktur bestens be- zeichnet: »Auf eine latent zu Grunde liegen- Lebensdaten des Komponisten de poetische Idee deutet auch die Wieder- geboren am 8. Juni 1810 in Zwickau; ge- verwendung gewisser Motive in den ver- storben am 29. Juli 1856 in Endenich bei schiedenen Sätzen hin. […] So spielen die Bonn drei Themen, die schon der erste Satz Entstehungszeit bringt, in den folgenden bedeutende Rollen. von Mai bis September 1841 Diese Reminiszenzen, die noch in Beet 1851/53 (Revisionen) hovens 5. und 9. Symphonie nur episodi- sche Bedeutung haben, werden hier von Widmung Schumann mit logischer Konsequenz zu dem Geiger und Freund Schumanns Jo- einem integrierenden Teil des ganzen sym- seph Joachim (1831–1907) gewidmet phonischen Gebäudes erhoben.« Die poeti- Uraufführung sche Idee selbst schafft die Form: Natur, Erstfassung: am 6. Dezember 1841 in Leben und Kunst spricht sich musikalisch im Leipzig Prozess des Erinnerns aus – Adorno hat so Zweitfassung: am 3. März 1853 in Düssel- schön gesagt, Schumann habe in der Musik dorf »den Gestus des sich Erinnerns, nach rück- Robert Schumann: 4. Symphonie d-Moll
10 de das will Schumann nicht: Er will den Hörer Entstehung nach zweite Symphonie, die wir als Individuum bei der Seele packen, ihn mit heute als »Vierte« zählen. Warum? Weil seinem eigenen Ich identifizieren und ihn in Schumann ein Jahrzehnt später – nun Mu- den phantastischen Prozess integrieren. sikdirektor in Düsseldorf – den Impetus sei- Man kann das romantisch nennen. Jeden- nes Werkes im Dezember 1851 neu entdeckt falls beweist es den Mut des Komponisten, und als gereift in neuer Fassung präsentiert. selbst formgebendes Subjekt zu sein, un- Und so verleiht er der »symphonistischen abhängig von Kategorien und Gattungen: Phantasie« von damals wiederum mehr sym- Lyrisches, Episches, Dramatisches »schla- phonische Montur, um sie konzertant fass- gen ineinander um« (Hegel) nach Maßgabe barer, technisch konsequenter, ja, den Zeit- der poetischen Idee. Diese Musik verab- genossen zugänglicher zu machen durch schiedet sich vom sogenannten Diskurs, Verbesserungen in der Instrumentation, der Abfolgelogik als zentralem Prinzip – und Änderungen in den Übergängen, anderer mag deshalb »phantastisch« sein. Gewichtung der Themen-Kerne; gewiss nicht frei von Konzessionen und, nun ge- KONZESSIONEN? glättet, nicht ohne gewissen Verlust jener »jubelnd erlittenen Romantik« (Peter Gülke), Der Misserfolg der Uraufführung vom De- die das Wesen des jungen Schumann mar- zember 1841 lässt Schumann in Depression kiert. Aber die Wiedergeburt in Neufassung das d-Moll-Werk zurückziehen, seine der für Düsseldorf wird auch dort 1853 nur ein bedingter Erfolg. Freund Johannes Brahms ÜBRIGENS... freilich spürt in der Erstfassung exakt jene »neuen Bahnen«, auf die Robert stets zielte, Die Uraufführung der d-Moll-Symphonie und er war es auch, der – sogar gegen Cla- am 6. Dezember 1841 fand übrigens im ras Bedenken – diese frühe Version 1891 zur Rahmen eines Konzertabends von und Publikation brachte. mit Clara Schumann im Leipziger Ge- wandhaus statt. Neben den solistischen Beiträgen der »Konzertgeberin« – Clara FREUNDE UND FEINDE spielte u. a. Werke von Mendelssohn, Interessant, dass gerade beim Publikum die Bach und Chopin – standen von Robert d-Moll-Symphonie, zumal in ihrer Düssel- Schumann gleich zwei Uraufführungen dorfer Endfassung, die bis heute verbindlich auf dem Programm: Außer der ist, Schumanns beliebtestes symphoni- d-Moll-Symphonie erklang noch das sches Opus geworden ist, und hier hat das Orchesterwerk »Ouvertüre, Scherzo und Publikum durch die Zeiten mehr Spürsinn Finale« erstmals vor Publikum. Unbe- bewiesen als so mancher renommierte Ma- strittener Höhepunkt des Abends war cher oder Kenner. Meisterdirigenten wie allerdings ein Auftritt Franz Liszts, der Felix Weingartner – prägende Figur auch bei zum Abschluss des Programms zusam- den Münchner Philharmonikern zwischen men mit Clara das Virtuosenstück 1898 und 1905 – kreidet dem Symphoniker »Hexameron« darbot. Es ist also nicht Schumann Mendelssohns Einfluss an, jen- verwunderlich, dass Schumanns neue, seits von dessen Perfektion, sieht sein Ge- noch dazu so andersartige Symphonie nie nur in der Miniatur, die im Symphoni- nicht die Sensation des Abends war. schen nur »zu grösseren Dimensionen aus- Robert Schumann: 4. Symphonie d-Moll
11 Autographe Partiturseite aus der Erstfassung der d-Moll-Symphonie: Der Beginn des 1. Satzes (»Sostenuto«) Robert Schumann: 4. Symphonie d-Moll
12 einandergezerrt« werde; und so versucht ZITAT Weingartner, ohne durchschlagenden Er- folg, eine Kombination beider Fassungen »Vielleicht die edelste und ehrgei- des Werkes vornehmlich zur Verbesserung zigste Inspiration, die Schumann je der Instrumentation, an der allgemein ge- erlebt hat. Die d-moll-Symphonie ist mäkelt wird. Kaum einer jedoch bedenkt, vielleicht die höchste Leistung Schu- dass Schumann auch orchestral eine ganz manns was Originalität der Form und andere Klangintention entwickelt, die in der Konzentration des Materials betrifft.« Progressivität seiner Vision begründet ist, Der britische Musikwissenschaftler also den Klang des Erinnerns erschafft und Sir Donald Tovey über Schumanns nicht illustrative Konkretion durch instru- d-Moll-Symphonie (1936) mentale Farbenspiele. Merkwürdig genug, wie ausgerechnet Pierre Boulez, Großmeis- ter des Progressiven, Schumann vorwirft, und sie nur noch als vergangen zitiert. Was dass er nicht wie Berlioz instrumentiere… – zählt, ist der gestaltete musikalische Mo- ein solcher Klang kann doch nicht gemeint ment: weil Musik entsteht, indem sie ver- sein, wenn eine Musik entworfen wird, die geht und uns in diesen Momenten erkennt- im musikalischen Prozess aus dem Erinnern nisfähig macht. Wenn er uns dabei ergreift, Zukunft werden lässt. dann erleben wir durch den Schöpfer Schu- mann hindurch uns selbst. SELBSTZWEIFEL Georg-Albrecht Eckle Welche Form dieses Werk endlich durch die letzte Hand Schumanns, die der symphoni- schen Viersatz-Konvention (mit nun deut- schen Satzbezeichnungen) wieder klarer entgegenkommt, gewonnen haben mag – sie ist und bleibt innen Phantasie, bleibt romantisch, und das heißt kurzum jeden- falls: vom Herzen diktiert. Wofür der Kom- ponist allerdings hohe Preise bezahlte; denn auch noch nach der Düsseldorfer Ur- aufführung 1853 empfand er das Werk irgendwie als »unzulänglich«. Und da hat nun die Geschichte, ausnahmsweise, das Werk besser verstanden als ihr Urheber, hat es in seiner progressiven Größe erspürt und er- kannt – mag sein, dass eine gewisse Angst des Schöpfers gar vor sich selbst, die Welt mit so viel romantischem Subjekt zu über- fordern, im Spiel war; denn Schumanns poetisches Denken greift weit über das rein Ästhetische hinaus, wenn es die Kunstge- stalt Symphonie sozusagen hinter sich lässt Robert Schumann: 4. Symphonie d-Moll
13 Pablo Heras-Casado DIRIGENT tra auf Tournee. Er debütiert mit dem Pitts- burgh Symphony Orchestra und dem Orches tre symphonique de Montréal und kehrt als Ehrendirigent zum Orchestra of St. Luke’s, dessen Chefdirigent er von 2011 bis 2017 war, in die Carnegie Hall zurück. Im Januar 2019 dirigierte er Wagners »Das Rheingold« im Teatro Real in Madrid, das damit seinen ersten kompletten Ringzyklus startete. Für seine CD-Einspielungen wurde er mehr- fach ausgezeichnet, u. a. erhielt er dreimal den Preis der Deutschen Schallplattenkritik sowie zweimal den Diapason d’Or. 2018 brachten die Münchner Philharmoniker zu- Der spanische Dirigent Pablo Heras-Casado sammen mit Pablo Heras-Casado und dem ist regelmäßig zu Gast bei den großen inter- Pianisten Javier Perianes ein Bartók-Album nationalen Orchestern. Er ist Direktor des heraus. Granada Festivals und Erster Gastdirigent des Teatro Real in Madrid. Als Operndirigent Pablo Heras-Casado, der vom Magazin war er sehr erfolgreich an der Metropolitan »Musical America« 2014 zum Dirigenten des Opera in New York, beim Festival d’Aix-en- Jahres gekürt wurde, ist Träger der Medalla Provence, im Festspielhaus Baden-Baden de Honor der Stiftung Rodriguez-Acosta und sowie an der Staatsoper und der Deutschen Botschafter der Region Andalusien. Zudem Oper in Berlin tätig. engagiert er sich als Botschafter der spani- schen Wohltätigkeitsorganisation »Ayuda en In der aktuellen Saison ist Pablo Heras- Acción«, welche Armut und Ungleichheit in Casado »Spotlight Artist« der NTR Matinée- der Welt bekämpft. Im Februar 2012 wurde Reihe im Amsterdamer Concertgebouw. ihm von seiner Heimatstadt Granada, deren Außerdem dirigiert er das Radio Filharmo- Ehren-Botschafter er ist, die Ehrenmedaille nisch Orkest sowie das Freiburger Barock »Medalla de Oro al mérito en las Bellas Ar- orchester und das Mahler Chamber Orches tes« verliehen. Der Künstler
14 Freitag GYÖRGY LIGETI 03_05_2019 18_30 Uhr »Concert Românesc« für Orchester 4. Jugendkonzert GYÖRGY KURTÁG »Hét dal« (Sieben Lieder) für Sopran und BÉLA BARTÓK Zymbal op. 22 Rhapsodie für Violine und Orchester Nr. 1 »Zur Erinnerung an einen Winterabend« für Sz 87 Sopran, Violine und Zymbal op. 8 JOSEPH HAYDN BÉLA BARTÓK Symphonie Nr. 86 D-Dur Hob. I:86 »Der wunderbare Mandarin« op. 19 GYÖRGY LIGETI (Konzertfassung) »Concert Românesc« für Orchester GYÖRGY KURTÁG BARBARA HANNIGAN »Zur Erinnerung an einen Winterabend« für Dirigentin und Sopran Sopran, Violine und Zymbal op. 8 SRETEN KRSTIČ BÉLA BARTÓK Violine »Der wunderbare Mandarin« op. 19 (Konzertfassung) BARBARA HANNIGAN Dirigentin und Sopran Sonntag SRETEN KRSTIČ 05_05_2019 19 Uhr Violine Abonnentenorchester Prinzregententheater Präsentiert von MALTE ARKONA PETER I. TSCHAIKOWSKY Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 Sätze aus dem Ballett »Schwanensee« op. 20 Samstag Sätze aus dem Ballett »Der Nussknacker« 04_05_2019 19 Uhr 7. Abo d op. 71 Sonntag 05_05_2019 11 Uhr 6. Abo m JULIAN SHEVLIN Donnerstag Violine 02_05_2019 10 Uhr BALLETTENSEMBLE DER 5. Öffentliche Generalprobe MUSIKSCHULE GILCHING Choreograhie: BÉLA BARTÓK Hannelore Husemann-Sieber Rhapsodie für Violine und Orchester Nr. 1 HEINRICH KLUG Sz 87 Leitung JOSEPH HAYDN Symphonie Nr. 86 D-Dur Hob. I:86 Vorschau
16 Erste Konzert reise in die UdSSR zusammen mit Berufung Sergiu Rudolf Kempe – Celibidaches Dmitrij Schosta zum General kowitsch sitzt musikdirektor im Publikum der Landes- der Moskauer hauptstadt Konzerte OB Georg Krona München witter setzt den ersten Spaten- Gründung des stich zum Bau Vereins »Freunde des Gasteigs und Förderer der Münchner Philharmoniker« Herbst 01.04. 19.06. 1974 1978 1979 1983 1975 1979 1979 1983 Oktober 20.09. 14.02. 03.02. Uraufführung der Erstfassung Der Gasteig von Bruckners feiert Richtfest 4. Symphonie anlässlich des Sergiu Celibidache »Bruckner- dirigiert erstmals Celibidache Festes« in Linz die Münchner dirigiert in zwei unter Leitung Philharmoniker denkwürdigen von Kurt Wöss Konzerten Bruckners 8. Symphonie in der Lukaskirche Die Jahre 1970 bis 1996
17 Die Münchner Philharmoni- ker begleiten Konzertreise als Botschafter mit Sergiu Deutschlands Celibidache Erstes Konzert Bundeskanzler nach Süd Witold im Gasteig – die Helmut Kohl amerika mit Lutosławski Münchner Phil- nach Moskau Konzerten in steht erstmals harmoniker be- am Pult der Buenos Aires, ziehen nach über Münchner São Paolo und 40 Jahren wieder Philharmoniker Rio de Janeiro einen eigenen und dirigiert Konzertsaal ausschließlich eigene Werke Oktober Oktober 10.01. 10.11. 1985 1988 1990 1993 1988 1988 1991 1996 25.04. Herbst 13.07. 14.08. Sergiu Celibidache stirbt im Alter von 84 Jahren Das Kammer- orchester der Münchner Philharmoniker Luigi Nono leitet wird gegründet die Uraufführung und konzertiert Christian Thiele seiner Komposition seitdem regelmä- mann dirigiert »Caminantes … ßig im In- und zum ersten Mal Ayacucho« Ausland die Münchner Philharmoniker Die Jahre 1970 bis 1996
18 Die Münchner Philharmoniker CHEFDIRIGENT VALERY GERGIEV EHRENDIRIGENT ZUBIN MEHTA 1. VIOLINEN Bernhard Metz Lorenz Nasturica-Herschcowici, Namiko Fuse Konzertmeister Qi Zhou Julian Shevlin, Konzertmeister Clément Courtin Odette Couch, stv. Konzertmeisterin Traudel Reich Iason Keramidis, stv. Konzertmeister Asami Yamada Claudia Sutil Johanna Zaunschirm Philip Middleman Carles Civera* Nenad Daleore Julia Didier* Peter Becher BRATSCHEN Regina Matthes Jano Lisboa, Solo Wolfram Lohschütz Burkhard Sigl, stv. Solo Martin Manz Gunter Pretzel Céline Vaudé Wolfgang Berg Yusi Chen Beate Springorum Florentine Lenz Konstantin Sellheim Vladimir Tolpygo Julio López Georg Pfirsch Valentin Eichler Victoria Margasyuk Julie Risbet Yasuka Morizono* Katharina Henke* Clara Scholtes* Yeseul Seo** Gian Rossini** VIOLONCELLI 2. VIOLINEN Michael Hell, Konzertmeister Simon Fordham, Stimmführer Floris Mijnders, Solo Alexander Möck, Stimmführer Stephan Haack, stv. Solo IIona Cudek, stv. Stimmführerin Thomas Ruge, stv. Solo Matthias Löhlein Herbert Heim Katharina Reichstaller Veit Wenk-Wolff Nils Schad Sissy Schmidhuber Clara Bergius-Bühl Elke Funk-Hoever Esther Merz Manuel von der Nahmer Katharina Schmitz Isolde Hayer Ana Vladanovic-Lebedinski Sven Faulian Das Orchester
19 David Hausdorf HÖRNER Joachim Wohlgemuth Matias Piñeira, Solo Zoé Karlikow* Ulrich Haider, stv. Solo Shizuka Mitsui** Maria Teiwes, stv. Solo Alois Schlemer KONTRABÄSSE Hubert Pilstl Sławomir Grenda, Solo Mia Aselmeyer Fora Baltacıgil, Solo Tobias Huber Alexander Preuß, stv. Solo Holger Herrmann TROMPETEN Stepan Kratochvil Guido Segers, Solo Shengni Guo Florian Klingler, Solo Emilio Yepes Martinez Bernhard Peschl, stv. Solo Ulrich von Neumann-Cosel Markus Rainer Umur Kocan Nico Samitz Zhelin Wen** Andreas Aichinger** FLÖTEN POSAUNEN Michael Martin Kofler, Solo Dany Bonvin, Solo Herman van Kogelenberg, Solo Matthias Fischer, stv. Solo Burkhard Jäckle, stv. Solo Quirin Willert Martin Belič Benjamin Appel, Bassposaune Gabriele Krötz, Piccoloflöte Ann-Catherina Strehmel** Anja Podpečan** TUBA OBOEN Ricardo Carvalhoso Ulrich Becker, Solo Daniel Barth** Marie-Luise Modersohn, Solo Lisa Outred PAUKEN Bernhard Berwanger Stefan Gagelmann, Solo Kai Rapsch, Englischhorn Guido Rückel, Solo KLARINETTEN SCHLAGZEUG Alexandra Gruber, Solo Sebastian Förschl, 1. Schlagzeuger László Kuti, Solo Jörg Hannabach Annette Maucher, stv. Solo Michael Leopold Matthias Ambrosius Felix Gödecke** Albert Osterhammer, Bassklarinette Fidelis Edelmann** HARFE Teresa Zimmermann, Solo FAGOTTE Raffaele Giannotti, Solo ORCHESTERVORSTAND Matthias Ambrosius Jürgen Popp Konstantin Sellheim Johannes Hofbauer Beate Springorum Jörg Urbach, Kontrafagott Magdalena Pircher** INTENDANT Paul Müller * Zeitvertrag, ** Orchesterakademie Das Orchester
20 IMPRESSUM TEXTNACHWEISE BILDNACHWEISE Herausgeber: Einführungstexte: Regina Abbildungen zu Robert Direktion der Münchner Back, Georg-Albrecht Eckle. Schumann: Ernst Burger, Philharmoniker Nicht namentlich gekenn- Robert Schumann – Eine Le- Paul Müller, Intendant zeichnete Texte und Infobo- benschronik in Bildern und Kellerstraße 4 xen: Christine Möller. Künst- Dokumenten, Mainz 1999; 81667 München lerbiographie: nach Agen- wikimedia commons. Künst- Redaktion: turvorlage. Alle Rechte bei lerphotographie: Fernando Christine Möller den Autorinnen und Auto- Sancho (Heras-Casado). Corporate Design ren; jeder Nachdruck ist sei- und Titelgestaltung: tens der Urheber genehmi- Geviert, Grafik & gungs- und kostenpflichtig. Typografie München geviert.com Graphik: dm druckmedien gmbh München Druck: Gebr. Geiselberger GmbH Martin-Moser-Straße 23 84503 Altötting Gedruckt auf holzfreiem und FSC-Mix zertifiziertem Papier der Sorte LuxoArt Samt Impressum
Der Bruckner-Zyklus live aus der Stiftsbasilika St. Florian bei Linz Symphonien Nr. 1, 2, 3, 8 und 9 jetzt im Handel! mphil.de
’18 ’19
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