Paddeln in der Lagune von Grado 2014

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Paddeln in der Lagune von Grado 2014
Paddeln in der Lagune von Grado 2014

Donnerstag, 29.5.2014 – Tag 1 eines kulinarisch – sportlichen Ereignisses

1. Gang:
Kalte Abfahrtssuppe

Ein roter Kleinbus verlässt in den frühen Morgenstunden den kleinen Ort Matzelsdorf, um
einige Freunde abzuholen, die in fröhlicher Erwartungshaltung schon alles eingepackt
haben, um im fernen Italien in kleinen roten Kanus zu paddeln.
Obwohl beim Stadtsaal in diversen Schlaglöchern sich das Regenwasser staut, wagen sich
einige ins Freie, um den Hänger nicht stehen zu lassen.
Pünktlichst – mit kleinen Karldraufgaben - haben alle Teilnehmer Platz genommen. Das
Team 333 (obwohl nur zu zweit) nimmt Aufstellung hinter dem Bus – und wir starten um 8.10
Uhr bei Regen. Alle sind gut gelaunt, allzu launige und laute Männer werden mit Schnuller
zum Schweigen gebracht.
Im Bus wird’s langsam gefährlich, denn die in wilder Ehe lebenden Martina und Karl wurden
getrennt. Zudringlichkeiten sind bereits zu hören.
Bei Baden wird die Fahrbahn trocken, ab und zu verirrt sich ein Sonnenstrahl, die Freude ist
verfrüht, kurz vor Seebenstein regnet es wieder sehr stark. Erst ab Zöbern sehen wir einer
blauen Zukunft entgegen, wir freuen uns über die kleinsten Fleckerln mit sonnenähnlichen
Farpigmenten.

2. Gang:
Kleiner Gruß aus der Küche - Raststation Anwiesen

Um 10.23 wird kurzfristig beschlossen, eine Gesundheitspause einzulegen, schließlich soll
ein Magen nicht allzu lange leer sein und die Blase nicht allzu lange auf den Salon der
weißen Muscheln verzichten müssen.
Um 11.05 fahren wir nach wirklich kurzer Pause und gegenseitigen Bestechungsversuchen
mit diversen Süßigkeiten weiter.
Die Frauen haben sich mit Lesematerial eingedeckt und wir planen, weil alle so voll sind -
ohne besonders viel Alkohol getrunken zu haben - bis zur Villa Asiola durchzufahren.
Derzeit!! Ich wiederhole: wir planen!

3. Gang:
Verschiedene Schmankerln aus der Gegend mit Blick auf Parkplatz gespickt mit Oldies

Gegen 13.30 werden einige hungrig, der Jagdinstinkt nach einem Restaurant macht sich
breit. 20 km vor Lubljana beherrscht ein eindrucksvolles Wolkenpanorama den Horizont. Bei
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Domzate verlassen wir die Autobahn, suchen und finden ein Esslokal. Knurrende Mägen
haben eben gute GPS-Fähigkeiten.
Zwei Stunden später sind wir wieder auf der Autobahn. Wir haben alle gut gegessen, wirklich
nur ein paar große Kleinigkeiten. Ein kleines Schnapserl, frisch gebrannt aus Schönfelders
Brennerei und frisch gekaufte Marillen aus der Gegend (Werner mag anscheinend kein
flüssiges Obst) begleiten uns in die sehnsuchtsvoll wartenden Autos. Gesättigt und dennoch
fröhlich geht es weiter in Richtung Triest.

4.Gang:
sportive Appetizers in Meerwasser getunkt mit eisiger Überraschung

17.55 endlich sind wir alle am Wasser. Wir haben Triest erreicht und die meisten wollen ins
Wasser, ohne vorher gewisse Depressionsneigungen gezeigt zu haben. Alle beeilen sich,
werfen ihre Kleidungsstücke ab, werfen sich in kanutaugliches Outfits, werfen tatsächlich die
Boote ins Wasser – alle außer Hannelore, Friedrich, Eva und - Karl. Der isst in Seelenruhe
sein Eis. Martina bewundert extrem gelassen, dass ihr Karl trotz Eistütenbehinderung sein
Kanu besteigen kann.
Mit stattlicher Beute – wir besitzen jetzt Uhren, Geldbörsen, Autoschlüssel – überlegen
Eva, Fritz und ich kurz, ob wir uns abseilen sollen – schließlich wollen wir auch sportlich sein
– bleiben aber doch gemütlich bei Grappa, Bier, Prosecco, Knabbereien, kalten und warmen
Schmankerln sitzen und genießen die Sonne.
Um 19.30 kommen die Kanuten zurück, ziehen sich um und stürmen unser Lokal zum
Abschlussgrappa.

5.Gang:
süßer Spaziergang mit kleiner Rabiatperle

Eine Vierterl-stunde später fahren wir nach Triest, wenden aber doch im Kreisverkehr, um
zur Villa Asiola zu kommen.
Dann geht es Schlag auf Schlag – 20.45 Ankunft -21 Uhr Zimmer beziehen - 21.30 Ankunft
im Lokal gleich bei der Villa
Frizzante und Naturale – Mineralwasser für die Braven, Prosecco - perlender Wein für die
anderen, regen die Magennerven an, um zu essen. Fritz kann leider nichts essen, weil der
Kellner ihn nichts bestellen hat lassen.
Zu Hause wird noch eine von Karl mitgebrachte Flasche geleert, gelacht und plötzlich auch
gemahnt, weil wir so laut sind.
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Wir beschließen Schluss zu machen und zu Bett zu gehen, nicht ohne vereinbart zu haben,
uns am Morgen um 7 Uhr bei Christine zum Quigong einzufinden.

Freitag, 30.5.2014 – Tag 2 im kulinarischen Programm

1. Gang:
Sportliche Eröffnung mit italienischen Kuchenstückerln

Der Blick in den ruhigen Garten der Villa lässt noch nicht auf Sonne schließen, daher schnell
ein bisserl Sport betreiben, um die kalten Muskeln aufzuwärmen
Um 7 .00 treffen einige Bewegungswillige bei Christa ein und lernen sich zu entspannen.
Eine schöne Erfahrung.
Anschließend wird sehr nett und lustig gefrühstückt, Karl kommt wie immer zu spät, obwohl
er schon laufen war. Diese kleine Verspätung holt er aber beim Einpacken seiner
Sportsachen wieder auf.

2.Gang:
Lockeres Hin und Her mit antivegetarischen Mitnehmsel
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Zwischen 9.15 -9.27 Uhr treffen alle zur Abfahrt ein. Beate wird von einem kleinen Hund
angeheult, was von ihr aber nur mit kalter Schulter beantwortet wird. Sie muss daraufhin ihre
Hose wechseln, nichts bleibt ungestraft.
Um 10.00 kommen wir zur Einstiegstelle, laden die Boote ab, um uns sofort mit Fritz, Geri
und Christa zur Ausstiegsstelle zu bewegen. Dann eilen wir retour zum Einstieg und lassen
die Boote zu Wasser. Endlich startet das Abenteuer – die Uciks als Zurückgebliebene fahren
zum Isonzomündungsdelta.
Da unsere Sportler ihre Jause in den Booten mitführen, die Uciks und der Bus aber sehr
durstig sind, geht es hinein nach Grado zum Tanken. Super – Bier - Bar – WC - Ah
Nach diesem kleinen Intermezzo geht es zurück zum Delta.
Was sich in der Zwischenzeit auf den Wellen des Flusses getan hat, entzieht sich der
Kenntnis der Autorin.

Die Boote und ihre Insassen kommen tatsächlich dort an, wo wir sie erwarten, manche
wirken etwas müde.
Beim Einpacken funktioniert alles im üblichen Kleinchaos, das regt sogar ein paar
Schrebergärtner auf, die sich in ihrer beschaulichen Ruhe kurz gestört gefühlt hatten.
Um 14.30 sind alle im Auto, um 15 Uhr in der Villa, um 16.00 soll es weitergehen nach
Palmanova.

3. Gang:
Große Sucherei mit antiken Beilagen

Bis alle wieder bereit sind, sich zusammenzurotten, um ihren Hunger zu stillen, dauert es
noch ein Weilchen. Als Überbrückung wird noch rasch ein Flascherl geleert, Warten macht
eben durstig.
Entscheidungsfreudig wie wir halt so sind, fahren wir jetzt doch nicht nach Palmanova,
sondern nach Aquileia und besuchen die Basilika. Nicht alle.
Einige trinken in der Sonne bereits Prosecco während die anderen ihren Wissenshunger
stillen. Auch dabei sind die Sättigungsphasen verschieden lang, bald sitzen alle vor dem
kleinen gemütlichen Lokal und betrachten die Sehenswürdigkeiten aus der Ferne.
Aus dieser – der Ferne – droht ein Unwetter näher zu kommen. Wir flüchten vor dem Sturm
ins Innere und beschließen nach Grado zu fahren. Nicht unbedingt aus einem archäologisch
bedingtem Interesse, sondern um Fischiges nicht nur als Mosaik zu konsumieren.

Ein ausgiebiger Spaziergang (Größenordnung nach Metermaß Ucik) führt uns in die Altstadt
von Grado, wo auch schnell wir ein bisschen alt ausschauen. Niemand will uns. Keiner kann
uns Hungernde aufnehmen, ja außer unterm stürmischen Himmelszelt. Da unsere Sportler
aber mittlerweile auch genug frische Luft intus haben, dafür weniger gutes Essen, wir aber
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befürchten, dass im Freien nichts auf dem Teller bliebe, machen wir uns auf, um ins schöne
Belvedere zu fahren.

4. Gang:
Monarchischer Genusshöhepunkt mit Pfauenglück

 In Belvedere, das nicht unserem Prinzen Eugen gehörte, finden wir nicht nur Aufnahme,
sondern besonders gutes Essen. Jeder schwört, dass seines die beste Wahl sei. Was
letztlich egal ist, jedem ( Verzeihung: hier für Beate und Eva: jeder und jedem ) hat es
besonders gut geschmeckt.
Zu Hause gibt es wieder ein Abschlussschluckerl. Diesmal etwas leiser oder die Aufgeregten
sind schon weg.
Verschiedene Müdigkeitsgräder lassen alle in den Betten verschwinden. Nachtruhe kehrt ein.

Samstag, 31.5.2014 - Tag 3 im kulinarischen Programm

1. Gang
Kulturfrühstück mit Sportlerabstinenz

Wieder beginnen wir mit einem geselligen Frühstück, Plätze werden dabei gewechselt, man
soll sich nicht allzu sehr an manche Dinge gewöhnen.
Eva und ich bleiben im Haus – lesen – sehr gemütlich. Fritz bringt die anderen zur
Einstiegsstelle, wo immer die sich auch befindet und holt uns anschließend ab. Die Paddler
haben ein großes Lunchpaket und Geld mit, die sind heute auf Selbstversorger umgestiegen.
Wir drei Kultursüchtigen fahren nach Palmanova.
Die Besichtigung der Kirche und des weitläufigen Hauptplatzes mit all seinen lokalen
Sehenswürdigkeiten, lässt uns rasch ermüden, außerdem haben wir auch schon lange nichts
gegessen. So ein Trammezzini ist ja auch ein schönes Erlebnis. Außerdem ist Durst ganz
was Schlimmes und Austrocknen darf man auf keinen Fall.
Bei der kleinen Jause und einem kleinen Eis fällt uns ein, dass wir einkaufen gehen müssen.
Wir brauchen unbedingt Essbares für die Heimfahrt. Friedrich bringt uns zurück zum Haus,
wo wir in aller Ruhe wieder in unserer Lektüre blättern, bis die Paddler wieder erscheinen.

2. Gang:
Galafolge fischiger Spezies mit perlender Weinbegleitung
Bis alle Abenteuer erzählt sind, die fast Schiffbrüchigen sich wieder erholt haben, ist auch
schon wieder der Hunger gewachsen und es treibt uns nach Grado. Haha, heute haben wir
bestellt. Her mit allen Schaufeln voll fischigen Hochgenusses.
Das Lokal ist urig, das Essen traumhaft, die Gruppe lustig, alles passt. So kooperativ kann
Leben sein. Herrlich!!

Sonntag, 1.6.2014 - Tag 4 und somit letzter Tag im kulinarischen Programm

Außer Frühstück alle Gänge im Auto

Etwas wehmütig treffen wir beim Frühstück ein. Nicht weil Karl fast pünktlich zum
gemütlichen Beisammensein erscheint, sondern weil wir wissen, dass die schönen Tage zu
Ende gehen. Es geht ans Einpacken, Umräumen, Zimmer zahlen, letztes gemeinsame Foto
machen und schon ist das Team 333 unterwegs in den Urlaub ( bisher war es ja
anstrengend). Weil wir natürlich etwas neidig sind, beschließen wir nicht auf geradestem
Wege nach Hause zu fahren sondern einen Zwischenstopp im Weingut Foffani zu machen.
Eine weise Entscheidung, daher rasch Bussi-Bussi ab in die Autos und auf in Richtung
Palmanova zur Weinverkostung.
Dieser Genuss wird mit größerem Einkauf abgeschlossen und dann nichts wie ab nach
Hause.

Letzter Gang.
Große Warteschlangen gewürzt mit Auspuffgasen und polizeilich geharztem Abschluss

Gegen Mittag befinden wir uns auf der Autostrada und rasen in Richtung Heimat. In
Slowenien werden wir kurzfristig an der Weiterfahrt behindert. Wir haben ein falsches
Pickerl, was uns verschiedentlich aufregt. Einige packt sogar die Sorge, dass Karl und
Friedrich verhaftet werden könnten. Den Unmut uns so manchen Mist lässt Karl dann am
nächsten Parkplatz ab. Friedrich bleibt sogar eine Zeit lang erstaunlich ruhig. Diese Ruhe ist
bald dahin, denn wir stecken in einem Megastau, der um 14.53 Uhr beginnt und uns um
16.15 Uhr von der Autobahn abbringt.
Wieder im schönen Austria gelandet, finden wir jede Raststätte zum Bersten gefüllt. Da das
auch unsere Blasen betrifft, gibt es eine kurze Rast beim Autogrill.
Aber dann hält uns nichts mehr auf, über die Klammhöhe geht es nach Neulengbach, wo wir
um 21. 41 Uhr müde, geschlaucht, aber fröhlich beim Stadtsaal ankommen.

Kulinarischer Abschluss
Findet statt bei (wen überrascht es) einem fischigen Essenstreff!!!!!
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