PAS 2060 Qualifying Explanatory Statement (QES) 2020 - CO2-neutrale Ausrichtung der Generaldirektion der NÜRNBERGER Versicherung (Hauptverwaltung)
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PAS 2060 Qualifying Explanatory Statement (QES) 2020 CO2-neutrale Ausrichtung der Generaldirektion der NÜRNBERGER Versicherung (Hauptverwaltung)
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement Inhaltsverzeichnis Seite 01 03 1. Die NÜRNBERGER Versicherung 06 2. Erklärung zur CO₂-Neutralität 07 3. Einleitung 12 4. Erklärung über die Leistungserbringung zum Betrieb der CO₂-neutralen GD 13 5. Erklärung zum Betrieb der CO₂-neutralen GD 14 6. Quantifizierung des CO₂-Fußabdrucks 22 7. CO₂-Managementplan 25 8. CO₂-Ausgleichsprogramm 26 9. Anhang A: Qualifying Explanatory Statements (QES) – Übersicht Checklisten 32 10. Anhang B: Validation Statement TÜV SÜD 34 3
1. Die NÜRNBERGER Versicherung Die unabhängige NÜRNBERGER Versicherung mit Sitz in der Metropolregion Nürnberg ist eines der großen deutschen Erstversicherungsunternehmen. Seit 1884 bietet sie ihren Vertriebspartnern und Millionen von Kunden Schutz und Sicherheit. Im Jahr 2020 hat das Unternehmen mit rund 4.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,6 Mrd. EUR erwirtschaftet – hauptsächlich in Deutschland und Österreich. Die NÜRNBERGER ist großer Personen- und Sachversicherer, Partner mittel- ständischer Betriebe und berufsständischer Versorgungseinrichtungen, mit gebuchten Beitragseinnahmen von rund 3,6 Mrd. EUR im Geschäftsjahr 2020, rund 32,3 Mrd. EUR Kapitalanlagen und 5,9 Mio. Verträgen im Bestand. Die NÜRNBERGER ist in den Segmenten Lebens-, Kranken-, Schaden- und Unfall- versicherung sowie Bankdienstleistungen erfolgreich tätig. Muttergesellschaft des Konzerns ist die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG. Ihre Namensaktien sind im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. „Ausschließlichkeits-Vermittler“, „Makler, Mehrfachagenturen und Finanzver- triebe“, „Autohausagenturen“ sowie „Familienschutzagenturen“ sind unsere vier traditionellen Vertriebswege. Über unseren Vertriebskanal „Direkt“ sprechen wir internetaffine Kunden an. Insgesamt arbeiten rund 4.500 angestellte Mitarbeiter im Innen- und Außendienst sowie rund 15.200 haupt- und nebenberufliche Vermittler für den Erfolg der NÜRNBERGER. Finanzdienstleistungen bieten wir über die Fürst Fugger Privatbank AG an. Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung beeinflussen ihr Tun in einer einzig- artigen Tradition. 1486 wurde das Handelshaus der Gebrüder Fugger erstmals 4
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement als „Bank“ bezeichnet. Die Namensgeber der Fürst Fugger Privatbank AG, die Fugger in Augsburg, gründeten 1521 die älteste Sozialsiedlung der Welt – die Fuggerei, die bis heute aus dem Stiftungsvermögen Jakob Fuggers unterhalten wird. Diesem historischen Vorbild fühlen wir uns verpflichtet. Beständigkeit und langfristiger Vermögenserhalt sind die Maxime unserer Beratungsphilosophie. Betrieblicher Klima- und Umweltschutz Als Versicherungsunternehmen arbeiten wir aufgrund unseres Geschäfts- modells, das auf immateriellen Produkten basiert, weniger energie- und ressourcenintensiv als viele andere Branchen. Dennoch sehen wir hier erhebliche Potenziale, zu einer nachhaltigen ökologischen Entwicklung beizutragen. Dementsprechend haben wir für unterschiedliche Aspekte unserer Geschäftstätigkeit ökologische Konzepte entwickelt, entsprechende Ziele formuliert und erfassen alle wesentlichen Kennzahlen (siehe Tabelle). Energieverbrauch Unsere Generaldirektion in Nürnberg wird emissionsfrei über Fernwärme aus einer hocheffizienten KWK-Anlage (Kraft-Wärme-Kopplung) beheizt. Dabei wird die von unserem Versorger bezogene Fernwärme mit einem ausgezeichne- ten Primärenergiefaktor von 0,00 bewertet. Diese Kennzahl berücksichtigt den Energieverlust bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung. Je umwelt- schonender die Energieform, desto niedriger ist der Faktor. Unser Fernwärme- verbrauch lag 2020 mit 6,8 GWh um 1,9 % unter dem Vorjahreswert. Der Stromverbrauch in unserer Generaldirektion lag 2020 mit 7,5 GWh um 4,4 % unter dem Vorjahreswert. Im Jahr 2020 haben wir unsere Generaldirek- tion komplett auf Ökostrom umgestellt, wodurch wir im Vergleich zum Vorjahr 3.175 Tonnen CO₂-Äquivalente (CO₂e) eingespart haben. Veränderung Umweltaspekt Wert 2020 zum Vorjahr in % Direkte THG-Emissionen Scope 1 (t CO₂e) 126 –25,3 Indirekte THG-Emissionen Scope 2 (t CO₂e) 0 –100,0 Indirekte THG-Emissionen Scope 3 (t CO₂e) 84 –43,8 Corporate Carbon Footprint nach 210 –94,0 ISO 14064-1:2018 (t CO₂e) THG-Reduktionszertifikate zur Kompensation (t CO₂e) -210 - Netto-THG-Emissionen nach Kompensation (t CO₂e) 0 –100,0 Energieverbrauch – Strom und Fernwärme (GWh) 14,2 –2,2 Energieverbrauch – Treibstoffe (I) 42.589 –23,5 Wasserverbrauch (m3) 29.194 –9,0 Abfallmenge (t) 293 –50,9 Papier (Tsd. Blatt) 6.734 –42,2 5
Mobilität Im Jahr 2018 haben wir begonnen, die Tiefgarage unseres Firmensitzes für die Zukunft zu rüsten und den Weg in die Elektromobilität zu gehen. Dabei setzen wir auf eine zukunftsfähige und komfortable Ladeinfrastruktur. Sie ermöglicht es, die Fahrzeuge des eigenen Fuhrparks sowie die der Mitarbeiter und Besu- cher einfach und bequem zu laden. Gleichzeitig haben wir damit begonnen, für unsere Vermittler im Außendienst E-Fahrzeuge einzuführen. Deren Zahl wollen wir stetig erhöhen und bei entsprechend wachsendem Bedarf die Ladeinfra- struktur an unserem Firmensitz ausbauen. Um ein ganzheitliches Mobilitätskon- zept zu verfolgen, fördern wir die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Viele unserer Mitarbeiter nutzen den ÖPNV und leisten so einen Beitrag zum Um- weltschutz. Wir unterstützen dies gezielt, indem wir unseren Innendienstange- stellten einen Zuschuss zu den Kosten des Firmentickets des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) zahlen. An unserer Generaldirektion verwendeten im Jahr 2020 bereits 55 % der Mitarbeiter das Firmenticket des VGN. Müllvermeidung und Entsorgung Im Rahmen eines umfassenden Entsorgungskonzepts führen wir wiederver- wertbare Materialien wie Papier, Metalle, Glas, Holz und Verpackungsmaterial in den Rohstoffkreislauf zurück. Wir arbeiten ausschließlich mit zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben, die sich besonders für das Recycling der Rohstoffe einsetzen. Nachhaltige Beschaffung Als Versicherungsunternehmen sind unsere Einkaufsvolumina verhältnismäßig klein, da wir für unsere Produkte keine oder kaum unmittelbare Vorleistungen benötigen. Zudem befindet sich unsere Generaldirektion in Nürnberg, von der aus wir unsere Hauptmärkte in Deutschland und Österreich steuern. Geschäfts- tätigkeiten in Ländern, in denen Menschenrechtsverletzungen regelmäßig auftreten, unterhalten wir nicht. Aus diesem Grund ist das Risiko von Menschen- rechtsverletzungen und signifikanten negativen Auswirkungen auf die soziale Umwelt in unserer Lieferkette als gering einzustufen. Ressource Wasser Beim Bau unserer Generaldirektion wurde darauf geachtet, für die versiegelten Flächen einen Ausgleich zu schaffen. In unserem 13.000 m² großen Innenhof befindet sich daher ein Teich mit einer Fläche von rund 8.000 m². Durch die Verdunstung des Wassers entsteht ein angenehmes Bio-Klima. Zudem bietet das Teichareal Fischen und Vögeln einen natürlichen Rückzugsort mitten in der Großstadt. Das gesamte Oberflächenwasser auf dem Gelände unserer Generaldirektion wird bei Regen in drei großen Zisternen gespeichert und speist im Umlaufverfahren den Teich. 6
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement Auf diese Weise ist es möglich, die Verdunstungsrate in den Sommermonaten auszugleichen. Beim Einspeisen des Wassers übernehmen Schilfbeete die Funktion einer Bio-Kläranlage. Gebäudeklimatisierung Die Klimatisierung des Gebäudes erfolgt zum größten Teil über 3.700 Kühl- segel aus Metallkassetten, die an den Decken der Büroräume montiert sind. Auch die Betondecken werden hierbei als Masse genutzt, die Kühle abstrahlen und verteilen. Das Wasser für den Betrieb der Kühlsegel stammt aus dem Teich im Innenhof. Insgesamt wurde hierdurch ein energieeffizientes klimatisches Gebäudekonzept realisiert, dass den Nutzern eine individuelle räumliche Klimatisierung ermöglicht. Papier, Büroartikel und Schreibwaren Von besonderer Bedeutung bei der Beschaffung sind für uns Papier, Büroartikel und Schreibwaren (PBS). Hier achten wir beim Bezug auf die Einhaltung des PBS-Ehrenkodex, der sich an der ISO 9001 orientiert und Handlungsregeln für Unternehmen beinhaltet. Diesem Kodex folgend, beziehen wir unser Büroma- terial ausschließlich von regional ansässigen Firmen. Unsere Papierlieferanten müssen Zertifizierungen der Forstwirtschaft wie FSC (Forest Stewardship Council) nachweisen. Diese Standards stellen sicher, dass die Produkte aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen und dabei die ökologischen Funktionen des Waldes erhalten bleiben. Nachhaltigkeitsstrategie Die NÜRNBERGER versteht sich traditionell als verantwortungsvoll agieren- des Versicherungsunternehmen. Um der deutlich gestiegenen Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen, hat der Vorstand im Jahr 2020 eine „Strategie zur unternehmerischen Verantwortung“ verabschiedet. Das Thema betrieblicher Klima- und Umweltschutz ist in seiner Gesamtheit für uns von großer Bedeutung. Daher haben wir es in unserem Leitbild als Basis unserer Unternehmenskultur verankert. Wir erwarten von unseren Mitarbeitern deshalb, dass sie sich entsprechend verhalten. Klimaneutralität Der Vorstand der NÜRNBERGER Versicherung hat 2020 beschlossen, die Generaldirektion (Hauptverwaltung) in Nürnberg klimaneutral auszurichten und entsprechend extern zertifizieren zu lassen. 7
2. Erklärung zur CO₂-Neutralität Diese Verpflichtungserklärung für PAS 2060 dokumentiert, dass die NÜRNBERGER Versicherung an ihrer Generaldirektion (Hauptverwaltung) im Jahr 2020 (01.01.2020 bis 31.12.2020) CO₂-Neutralität erreicht hat und sich nach den Berichtspflichten von BSI PAS 2060:2014 im Zeitraum vom 01.01.2021 bis 31.12.2022 zur CO₂-Neutralität verpflichtet. Das Qualifying Explanatory Statement (QES) enthält alle erforderlichen Informationen zur CO₂-Neutralität der NÜRNBERGER Versicherung (Generaldirektion). Alle in diesem Bericht enthaltenen Informationen wurden von einer unabhängigen externen Stelle (TÜV SÜD) geprüft und gelten als korrekt. Sollten Informationen vorliegen, welche die Aussagekraft der Äußerun- gen hierin beeinträchtigen, wird dieses Dokument aktualisiert, um den exakten und aktuellen Stand der Klimaneutralität der NÜRNBERGER Versicherung wiederzugeben. Dieser Bericht ist auf der Webseite der NÜRNBERGER Versicherung (www.nuernberger.de) öffentlich zugänglich. Dies ist die erste Leistungserklärung (Declaration of Achievement to Carbon Neutrality) der NÜRNBERGER Versicherung. Die Zertifizierungsbestätigung des TÜV SÜD ist im Anhang beigefügt. 8
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement 3. Einleitung Dieses Dokument ist das Qualifying Explanatory Statement (QES) zum Nachweis, dass die NÜRNBERGER Versicherung an ihrer Generaldirektion (Hauptverwaltung) in Nürnberg, Ostendstraße 100, für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 CO₂-Neutralität nach PAS 2060:2014 erreicht hat. Dies wurde erreicht durch: • Umstellung des Strombezugs auf 100 % Ökostrom. • Einsparungsmaßnahmen. • Kompensation (Offsetting)/Ausgleich von CO₂-Emissionen. Dieser Bericht enthält alle Informationen, um die Erklärung der NÜRNBERGER Versicherung zur CO₂-Neutralität für den ersten Verpflichtungszeitraum (2020) und die Verpflichtung zur CO₂-Neutralität für die Jahre 2021 bis 2022 (2 Jahre) nach PAS 2060:2014 zu belegen. Die NÜRNBERGER Versicherung hat außerdem einen CO₂-Managementplan (Carbon Footprint Management Plan) zur Reduzierung der mit dem Betrieb der Generaldirektion verbundenen Treibhausgasemissionen erarbeitet, um das Bekenntnis zur CO₂-Neutralität nach PAS 2060:2014 zu demonstrieren. 9
Allgemeine Informationen Informationen PAS 2060 Informationsanforderungen der NÜRNBERGER Versicherung Organisation, die die PAS 2060 Erklärung abgibt: NÜRNBERGER Beteiligungs-AG Verantwortlicher für die Bewertung und Bereit- Dr. Bastian Güttler stellung der Daten, die zur Begründung der Leiter Datenschutz und Nachhaltigkeit Erklärung erforderlich sind (einschließlich der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG Erstellung, Begründung, Übermittlung und Pflege der Erklärung): Gegenstand der PAS 2060 Erklärung: Generaldirektion (Hauptverwaltung) der NÜRNBERGER Versicherung, Ostendstraße 100, 90334 Nürnberg Funktion des Untersuchungsgegenstands: Hauptverwaltung der NÜRNBERGER Versicherung Begründung der Auswahl des Untersuchungs- Unabhängige Zertifizierung durch Dritte; gegenstands: I3P-3. Art der vorgenommenen Konformitätsprüfung: I3P-3 Unabhängige Zertifizierung durch Dritte – harmonisiert Referenzzeitraum für das PAS 2060 Programm 1. Januar 2020 – 31. Dezember 2020 (Baseline): Leistungszeitraum (Achievement Period): 1. Januar 2020 – 31. Dezember 2020 Verpflichtungszeitraum (Commitment Period): 1. Januar 2021 – 31. Dezember 2022 Umfang Gegenstand der CO₂-Neutralität ist der Betrieb der Generaldirektion (Haupt- verwaltung) der NÜRNBERGER Versicherung. Diese erbringt alle wesentlichen Leistungen im Rahmen der Geschäftstätigkeit der NÜRNBERGER Versicherung, insbesondere Lebens-, Kranken-, Schaden- und Unfallversicherung, Operations, Digitalisierung, Vertrieb und Marketing, Kapitalanlagen, Investor Relations, Internationale Beziehungen, Informatik und Betriebsorganisation, Konzernsteu- erung und Risikomanagement, Rechnungswesen, Steuern, Recht und Revision, Human Resources, Interne Dienste, Datenschutz und Nachhaltigkeit. Der ausgewählte Untersuchungsgegenstand umfasst alle wesentlichen Aktivitäten der NÜRNBERGER Versicherung. Während des Berichtszeitraums bleibt die Definition des Gegenstands unverändert. Für den Fall, dass in der Zukunft eine wesentliche Änderung des Gegenstands eintritt, wird der Prozess der Ermittlung und Begründung des Untersuchungs- gegenstands und der damit verbundenen Treibhausgasemissionen auf der Grundlage eines neu definierten Gegenstands neu begonnen. 10
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement Anwendungszeitraum für die PAS 2060 Zertifizierung Der Zeitplan für die CO₂-Neutralität der NÜRNBERGER Versicherung ist in untenstehender Grafik visualisiert dargestellt (Timescale for Achieving Carbon Neutrality). Der erste Zeitraum (Zeitraum 1) ist der Referenzzeitraum. Dieser entspricht dem gesamten Jahr 2020. Im Januar 2021 wurden der Gegenstand der Zertifizierung (Generaldirektion der NÜRNBERGER Versicherung, Ostend- straße 100, 90334 Nürnberg) definiert und der CO₂-Fußabdruck (Carbon Foot- print) für das Jahr 2020 quantifiziert. Dieses Qualifying Explanatory Statement wird jährlich entsprechend aktualisiert, um Veränderungen und Maßnahmen zu berücksichtigen, welche die Gültigkeit der Verpflichtungserklärung beeinflus- sen könnten. Der Zeitraum der Leistungserklärung für den Zeitraum 1 (Achievement Period 1) entspricht dem gesamten Jahr 2020 (01.01.2020 bis 31.12.2020). Der Verpflichtungszeitraum, innerhalb dem die Generaldirektion der NÜRNBERGER Versicherung CO₂-neutral betrieben werden soll (Commitment Period), entspricht den Jahren 2021 und 2022 (01.01.2021 bis 31.12.2022). • 1. Verpflichtungszeitraum (= Referenzzeitraum): 01.01.2020 bis 31.12.2020. • 2. Verpflichtungszeitraum: 01.01.2021 bis 31.12.2021. • 3. Verpflichtungszeitraum: 01.01.2022 bis 31.12.2022. Regenwaldaufforstung im peruanischen Amazonasgebiet („Projekt Madre de Dios“) 11
Schematische Darstellung des Anwendungszeitraums für die PAS 2060 Zertifizierung (Timescale for achieving carbon neutrality of the defined subject) Qualifizierungsdatum 1 Qualifizierungsdatum 2 Qualifizierungsdatum 3 Januar 2020 Januar 2021 Januar 2022 Januar 2023 Zeitraum 1 Zeitraum 2 Zeitraum 3 Referenzzeitraum Commitment period 2 und 3 Achievement period 1 Verpflichtungserklärung für Zeitraum 2 und 3 (Daten von Leistungserklärung für 2021 und 2022) Zeitraum 1 (Daten von 2020 Baseline/Basisjahr) Achievement period 2 Leistungserklärung für Zeit- raum 2 (Daten von 2021) Achievement period 3 Leistungserklärung für Zeit- raum 3 (Daten von 2022) QES QES QES Qualifying Explanatory Statement (QES) Die NÜRNBERGER Versicherung berücksichtigt die mit dem definierten Gegenstand verbundene Reduzierung der Treibhausgasemissionen unmittelbar vor den Basisdaten (historische Reduktionen). Systemgrenzen Die mit dem Betrieb der Generaldirektion (Hauptverwaltung) der NÜRNBERGER Versicherung verbundenen Treibhausgas-(THG-) Emissionen wurden innerhalb der festgelegten Grenzen im Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 im Einklang mit dem GHG Protocol im Anschluss an eine THG-Bilanzierung des Unternehmens quantifiziert. Systemgrenzen sind THG-Emissionen anderer Standorte von Unternehmen der NÜRNBERGER Versicherung (Niederlassungen und Tochtergesellschaften außerhalb des Standorts der Hauptverwaltung in Nürnberg, Ostendstraße 100). 12
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement 4. Erklärung über die Leistungs- erbringung zum Betrieb der CO₂-neutralen Generaldirektion (Declaration of Achievement to Carbon Neutrality) Leistungserbringung zum Betrieb der CO₂-neutralen Generaldirektion (GD) der NÜRNBERGER Versicherung Zeitraum, in welchem die NÜRNBERGER 01.01.2020 – 31.12.2020 Versicherung ihre GD CO₂-neutral betreibt: Wie werden die Emissionsreduktionen während Umstellung des Strombezugs auf 100 % der entsprechenden Periode erreicht? Ökostrom, Einsparungsmaßnahmen, Kompensation (Offsetting) Erfolgten in der Vergangenheit schon Nein Zertifizierungen nach dem PAS 2060 Standard? Menge und Aufteilung der CO₂-Emissionen Siehe Kapitel 6 – Quantifizierung des CO₂- des Basiszeitraums: Fußabdrucks Durch welche Maßnahmen erfolgen die Siehe Kapitel 7 – CO₂-Managementplan Einsparungsmaßnahmen? (Carbon Footprint Management Plan) Beschreibung der Kompensationsmaßnahmen Siehe Kapitel 8 – CO₂-Ausgleichsprogramm (Offsetting): (Carbon Offset Strategy) Kontaktperson: Dr. Bastian Güttler Leiter Datenschutz und Nachhaltigkeit Datum: 15.01.2021 13
5. Erklärung zum Betrieb der CO₂- neutralen Generaldirektion der NÜRNBERGER Versicherung (Declaration of Achievement to Carbon Neutrality) Betrieb der CO₂-neutralen Generaldirektion (GD) der NÜRNBERGER Versicherung Zeitraum, in welchem sich die NÜRNBERGER 01.01.2021 – 32.12.2022 Versicherung dazu verpflichtet/bekennt, ihre GD CO₂-neutral zu betreiben: Nach welcher von PAS 2060 definierten ISO 14064-1:2018 Methode erfolgt die Zertifizierung? Erfolgten in der Vergangenheit schon Nein Zertifizierungen nach dem PAS 2060 Standard? CO₂-Footprint/Ausstoß, der durch den Betrieb 210,0 t CO2e der GD im Bezugsjahr 2020 entstanden ist: Verteilung der relevanten CO₂-Emissionen: Siehe Kapitel 6 – Quantifizierung des CO₂- Fußabdrucks Details zu den Reduktionszielen und Maßnah- Siehe Kapitel 7 – CO₂-Managementplan men (Carbon Footprint Management Plan): (Carbon Footprint Management Plan) Kontaktperson: Dr. Bastian Güttler Leiter Datenschutz und Nachhaltigkeit Datum: 15.01.2021 14
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement 6. Quantifizierung des CO₂- Fußabdrucks Darstellung der CO₂-Emissionen (Äquivalente), Methoden und Standards im Referenzzeitraum 2020 Emissionsergebnisse (vor Kompensation) Kategorie Emissionen in t CO₂e Scope 1 126,0 Treibstoffe 126,0 Kühl- und Löschmittelverluste 0,0 Scope 2 0,0 Strom* 0,0 Heizung* 0,0 Scope 3 84,0 Wasserverbrauch 4,5 Abwasserreinigung 4,7 Papierverbrauch 38,3 Abfallentsorgung 36,6 Gesamtemissionen 210,0 *Heizung (Fernwärme) und Strom werden zu 100 % als Ökostrom ohne CO₂-Emissionen eingekauft. Aufteilung der CO₂-Emissionen nach Scope 1, 2 und 3 Anteil in % Menge in t CO₂e Scope 1 60 126,0 Scope 2 0 0,0 Scope 2 40 84,0 Summe 100 210,0 15
CO2-Bilanz der Generaldirektion (Hauptverwaltung) der NÜRNBERGER Versicherung Standort: Ostendstraße 100, 90334 Nürnberg Direkte (Scope 1) und indirekte (Scope 2 und 3) CO₂-Emissionen nach ISO 14064-1-2018/GHG-Protokoll 2019 2020 Kennzahlen Absolute Zahlen THG-Emissionen Absolute Zahlen THG-Emissionen 1. Gesamter Gebäudeenergieverbrauch 14.722.939 kWh 3.181,8 t CO₂e 14.247.061 kWh 9,0 t CO₂e 2.300 Liter 2.900 Liter a. Stromverbrauch im Gebäude 7.819.349 kWh 3.147,7 t CO₂e 7.473.911 kWh 0,0 t CO₂e Strom aus Lieferanten-Mix 7.819.349 kWh 3.147,7 t CO₂e 0 kWh 0,0 t CO₂e Ökostrom (0 % CO₂) N-ERGIE AG 0 kWh 0,0 t CO₂e 7.473.911 kWh 0,0 t CO₂e b. Verbrauch fossiler Brennstoffe im Gebäude 2.300 Liter 7,1 t CO₂e 2.900 Liter 9,0 t CO₂e raftstoffe für Notstromversorgung K (Heizöl) 2.300 Liter 7,1 t CO₂e 2.900 Liter 9,0 t CO₂e c. Sonstiger Gebäudeenergieverbrauch 6.903.590 kWh 0,0 t CO₂e 6.773.150 kWh 0,0 t CO₂e ernwärme aus erneuerbaren Energien F (N-ERGIE AG) 6.903.590 kWh 0,0 t CO₂e 6.773.150 kWh 0,0 t CO₂e 2. Unternehmensfuhrpark 53.383 Liter 161,4 t CO₂e 39.689 Liter 117,0 t CO₂e Straßenverkehr (Benzin) 25.169 Liter 72,4 t CO₂e 29.673 Liter 85,4 t CO₂e Straßenverkehr (Diesel) 28.214 Liter 89,0 t CO₂e 10.016 Liter 31,6 t CO₂e 3. Papierverbrauch 11.665 Tsd. Blatt 66,3 t CO₂e 6.734 Tsd. Blatt 38,3 t CO₂e Frischfaserpapier 11.472 Tsd. Blatt 65,8 t CO₂e 6.654 Tsd. Blatt 38,2 t CO₂e Recyclingpapier 193 Tsd. Blatt 0,5 t CO₂e 80 Tsd. Blatt 0,2 t CO₂e 4. Wasserverbrauch 32.068 m³ 10,0 t CO₂e 29.194 m³ 9,2 t CO₂e Trinkwasser (N-ERGIE AG) 32.068 m³ 4,9 t CO₂e 29.194 m³ 4,5 t CO₂e Abwasserklärung 32.068 m³ 5,1 t CO₂e 29.194 m³ 4,7 t CO₂e 5. Abfälle 596,4 t 73,1 t CO₂e 293,1 t 36,6 t CO₂e Abfälle zur Verwertung/Recycling 399,0 t 0,0 t CO₂e 168,9 t 0,0 t CO₂e Energetische Verwertung 197,4 t 73,1 t CO₂e 124,3 t 36,6 t CO₂e Abfälle zur Deponie 0,0 t 0,0 t CO₂e 0,0 t 0,0 t CO₂e Sonderabfälle 0,0 t 0,0 t CO₂e 0,0 t 0,0 t CO₂e 6. Kühl- und Löschmittelverluste 0 Liter 0,0 t CO₂e 0 Liter 0,0 t CO₂e Kühlmittelverluste 0 Liter 0,0 t CO₂e 0 Liter 0,0 t CO₂e Löschmittelverluste 0 Liter 0,0 t CO₂e 0 Liter 0,0 t CO₂e 16
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement 2019 2020 Kennzahlen Absolute Zahlen THG-Emissionen Absolute Zahlen THG-Emissionen 7. Direkte THG-Emissionen (Scope 1) brutto 168,5 t CO₂e 126,0 t CO₂e 8. Indirekte THG-Emissionen (Scope 2) brutto 3.174,7 t CO₂e 0,0 t CO₂e 9. Indirekte THG-Emissionen (Scope 3) brutto 149,4 t CO₂e 84,0 t CO₂e 10. Direkte und indirekte THG-Emissionen (Scope 1, 2, 3) brutto = Corporate Carbon Footprint 3.492,6 t CO₂e 210,0 t CO₂e 11. THG-Reduktionszertifikate zur Kompensation 0,0 t CO₂e 210,0 t CO₂e 12. Verbleibende Netto-THG-Emissionen nach Kompensation/Offsetting durch Zertifikate 3.492,6 t CO₂e 0,0 t CO₂e Verwendete Emissionsfaktoren zur Berechnung der CO₂e-Emissionen Emissionsquelle Emissionsfaktor Strom aus Lieferanten-Mix N-ERGIE AG (2019) 0,406 kg/kWh Ökostrom (0 % CO₂) N-ERGIE AG (2020) 0,0 kg/kWh Fernwärme aus erneuerbaren Energien N-ERGIE AG (2019 – 2020) 0,0 kg/kWh Straßenverkehr (Benzin) 2,877 kg/Liter Straßenverkehr (Diesel) 3,156 kg/Liter Kraftstoffe für Notstromversorgung (schwefelarmes Heizöl) 3,097 kg/Liter Frischfaserpapier „inapa tecno pro laser 75g DIN-A4“ 5,6 kg/Tsd. Blatt Frischfaserpapier „inapa tecno pro laser 80g DIN-A4“ 6,0 kg/Tsd. Blatt Recyclingpapier „Steinbeis Classic White 80g DIN-A4“ 2,8 kg/ Tsd. Blatt Trinkwasser N-ERGIE AG (2019 – 2020) 0,153 kg/m³ Abwasserklärung Stadt Nürnberg (2019 – 2020) 0,16 kg/m³ Abfall zur stofflichen Verwertung/Recycling 0,0 kg/kWh Abfall zur energetischen Verwertung/Verbrennung Stadt Nürnberg 370 kg/Tonne Abfall zur Deponie n. a. Sonderabfälle n. a. Kühlmittelverluste R-410A 2.088 kg/kg Kühlmittelverluste R-134A 1.420 kg/kg Löschmittelverluste (Argon und Ansul R-102) n. a. Die Kälte- und Löschmittelanlagen werden regelmäßig einer Dichtigkeitsprüfung unterzogen. Im Jahr 2020 waren keine Kühl- und Löschmittelverluste zu verzeichnen. Die Notstromaggregate waren nur zur Funktionsprüfung wenige Stunden im Jahr im Betrieb. 17
Methoden der Emissionsberechnung Die Berechnung der Treibhausgasemissionen erfolgte nach ISO 14064-1:2018 und dem GHG-Protocol, Corporate Accounting and Reporting Standard und wurde vom TÜV SÜD geprüft und validiert. Die Validierung basiert auf der CO₂-Emissionsberechnung, welche im Nachhaltigkeitsbericht 2019/2020 der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG veröffentlicht und von der Wirtschaftsprü- fungsgesellschaft PwC nach ISAE 3000 Revised (International Standard on Assurance Engagements) mit begrenzter Sicherheit geprüft und uneinge- schränkt testiert wurde. Begründung der Methode Die Berechnungen erfolgt nach ISO 14064-1:2018 und dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol, da diese Berechnung der CO₂-Emissionen auch im Nachhaltig- keitsbericht 2019/2020 der NÜRNBERGER Versicherung verwendet wird. Hierfür liegt bereits eine Prüfung und Testierung durch die Wirtschaftsprü- fungsgesellschaft PwC vor. Die Gesamtbruttoemissionen werden in Tonnen Kohlendioxidäquivalente (CO₂e) gemessen. Die Berechnung der Zahlenbasis erfolgt auf Grundlage des CO₂-Berechnungstools des Bayerischen Staatsminis- teriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Die Berechnungsgrundlagen dieses CO₂-Berechnungstools stammen aus: • AG Energiebilanzen: Bruttostromerzeugung in Deutschland ab 1990 nach Energieträgern • Atmosfair: CO₂ Kompensationsrechner • Destatis; Statistisches Bundesamt (2015): Umweltnutzung und Wirtschaft – Teil 6: Verkehr und Umwelt • EnergieAgentur NRW (2015): Erhebung „Wo im Haushalt bleibt der Strom?“ • FFE; Forschungsstelle für Energiewirtschaft (2010): Allokationsmethoden für spezifische CO₂-Emissionen von Strom und Wärme aus KWK-Anlagen • FNR; Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e. V. (2013): Basisdaten Bioenergie Deutschland 2013. • GEMIS-Datenbank, Version 5.00 – IINAS (Internationales Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien) • IER; Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (2016): Heizkostenvergleich für Wohn- und Nichtwohngebäude • LfU-Leitfaden; Bayerisches Landesamt für Umwelt (2009): Leitfaden für effiziente Energienutzung in Industrie und Gewerbe – Klima schützen – Kosten senken • LfU; Bayerisches Landesamt für Umwelt; Energie-Atlas Bayern (2016): Daten und Fakten zu Photovoltaik, Wasser und Wind • LfU; Bayerisches Landesamt für Umwelt; Energie-Atlas Bayern (2016): Daten und Fakten zu Wasser 18
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement • LfU; Bayerisches Landesamt für Umwelt; Energie-Atlas Bayern (2016): Daten und Fakten zu Wind • LWF; Landesamt für Wald und Forstwirtschaft (2015): Treibhausgasvermei- dung durch Wärme aus Holz; Merkblatt 34 • ProBas-Datenbank: TankstelleKerosin-DE-2010 (Umweltbundesamt) • Umweltbundesamt (2011): Nutzung der Potenziale des biogenen Anteils im Abfall zur Energieerzeugung • Umweltbundesamt (2014): Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger – Bestimmung vermiedener Emissionen im Jahr 2013 • Umweltbundesamt (2016): Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger – Bestimmung vermiedener Emissionen im Jahr 2014 • Umweltbundesamt (2017): Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger – Bestimmung vermiedener Emissionen im Jahr 2016 Zusätzlich werden für alle bereitgestellten Energieträger wie Strom, Fernwärme und Treibstoffe auch die CO₂-Äquivalente in der Nutzungs- und Verwendungs- phase berücksichtigt. Die Zertifizierung umfasst den Betrieb der Generaldirek- tion (Hauptverwaltung) der NÜRNBERGER Versicherung und somit die Scopes 1, 2 und 3 nach dem GHG Protocol. Dadurch werden all jene CO₂-Emissionen, die direkt im Unternehmen entstehen und damit auch direkt von der NÜRNBERGER Versicherung beeinflusst werden können, sowie all jene Emissionen, die durch den Bezug von Energie bei deren Umwandlung anfallen und damit auch dem Verbrauch der NÜRNBERGER Versicherung zugerechnet werden können, berücksichtigt. Die Zertifizierung umfasst 100 % der direkten (Scope 1) und indirekten (Scope 2) CO₂-Emissionen, die durch den Betrieb der Generaldirektion der NÜRNBERGER Versicherung entstehen, sowie die wesentlichen Scope-3-Emissionen (insbesondere für Trinkwasserverbrauch und Abwasserklärung, Papierverbrauch und Abfallentsorgung). Scope 1 Die NÜRNBERGER Versicherung berücksichtigt unter Scope 1 (direkte Emissio- nen) nach GHG Protocol den Verbrauch von folgenden fossilen Energien: • Alle Treibstoffe (Benzin und Diesel) für den Betrieb der Firmenfahrzeuge. • Brennstoffe für die Notstromanlagen (schwefelarmes Heizöl). • Brennstoffe für die Beheizung der Generaldirektion werden nicht verbraucht, da diese über Fernwärme versorgt wird. • Kühl- und Löschmittelverluste. 19
Scope 2 Die NÜRNBERGER Versicherung berücksichtigt unter Scope 2 (indirekte Emissionen) nach GHG Protocol die Emissionen aus dem Stromverbrauch für den Betrieb der Generaldirektion (Beleuchtung, Betrieb von Büromaschinen, Kühl- und Belüftungsanlagen etc.) sowie von Fernwärme für die Raumheizung des Bürogebäudes. Der Strombezug erfolgt vom regionalen Energieversorger N-ERGIE AG emissionsfrei zu 100 % aus Ökostrom. Die Beheizung des Gebäu- des durch Fernwärme erfolgt ebenfalls über den regionalen Energieversorger N-ERGIE AG emissionsfrei über Fernwärme aus erneuerbaren Energien über eine hocheffiziente KWK-Anlage (Kraft-Wärme-Kopplung) mit einem Primärenergiefaktor von 0,0. Scope 3 PAS 2060 empfiehlt, alle Scope-3-Emissionen (ISO 14064-1:2018 – Kapitel 4.2.4 „Andere indirekte Treibhausgasemissionen“) unter Berücksichtigung der technischen Machbarkeit und Kosteneffizienz in die Betrachtung einzubeziehen. In weiterer Folge werden alle Scope-3-Emissionen dargestellt sowie die Herangehensweise der NÜRNBERGER Versicherung beschrieben. Dies sind z. B. Trinkwasserverbrauch und Abwasserklärung, Papierverbrauch und Abfallentsorgung sowie Dienstreisen. Inkludiert/exkludiert Scope-3-Kategorie Beschreibung Begründung Upstream 1. Ankauf von Waren und Trinkwasserverbrauch und Abwasserreinigung, Inkludiert: Dienstleistungen Papierverbrauch. Trinkwasserverbrauch und Abwasserreinigung sowie der Papierverbrauch werden mit den spezifischen Emissionsfaktoren berücksichtigt. Rohstoffgewinnung, Produktion, und Transport Exkludiert: von Waren und Dienstleistungen, die von der Die Bewertung der CO₂-Emissionen ist derzeit NÜRNBERGER im Berichtsjahr gekauft oder technisch kaum möglich und darüber hinaus im angeschafft wurden. Sinne der Kostenbetrachtung nicht vertretbar. 2. Investitionsgüter Gewinnung, Produktion und Transport von Exkludiert: Investitionsgütern, die im Berichtsjahr von der Die Bewertung der Emissionen aus dem Kauf von berichtenden Gesellschaft gekauft oder erworben Investitionsgütern wird für diese Zwecke als nicht wurden. relevant betrachtet. 3. Aktivitäten im Zusam- Vorgelagerte Emissionen aus eingekauften Die THG-Emissionen von Treibstoffen werden menhang mit Kraftstoff Brennstoffen und Strom, Übertragungs- und inkl. der Vorkette Öl/Gas berücksichtigt. und Energie Verteilungsverlusten. 4. Vorgelagerter Transport Transport von Materialien zu den Anlagen und Exkludiert: und Vertrieb Verteilung der verkauften Produkte bis zum Es findet kein vorgelagerter Transport und Ver- Ladenregal durch externe Vertriebsdienste. trieb von Materialien in relevantem Umfang statt. 5. Im Betrieb erzeugter Beseitigung und Behandlung von Abfall, welcher Inkludiert: Abfall in der NÜRNBERGER im Berichtsjahr angefallen Die Abfallkategorien werden mit den ist. spezifischen Emissionsfaktoren berücksichtigt. 20
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement Inkludiert/exkludiert Scope-3-Kategorie Beschreibung Begründung 6. Geschäftsreisen Beförderung von Angestellten für geschäftsbe- Exkludiert: zogene Tätigkeiten während des Berichtsjahres Die CO₂-Emsissionen können derzeit nicht (bei Fahrzeugen, die von der NÜRNBERGER nicht kosteneffizient und nur mit unverhältnismäßig kontrolliert werden oder der NÜRNBERGER nicht hohem Aufwand erhoben werden. Ab dem Jahr zugehören). 2022 ist eine Inkludierung vorgesehen. 7. Pendlerverkehr Beförderung von Angestellten zwischen deren Exkludiert: Wohnsitz und Arbeitsstelle während des Die Bewertung der CO₂-Emissionen ist zwar Berichtsjahres (bei Fahrzeugen, die von der technisch möglich – jedoch im Sinne der Kosten- NÜRNBERGER nicht kontrolliert werden oder betrachtung derzeit nicht vertretbar: limitierte der NÜRNBERGER nicht zugehören). Kontrolle über Verkehrsmittelwahl der Mitarbei- ter. 8. Vorgelagerte geleaste Betrieb der von der berichtenden Gesellschaft Exkludiert: Vermögenswerte (Leasingnehmer) geleasten Vermögenswerte im Nicht relevant. Berichtsjahr. Downstream 1. Downstream Transport Transport und Vertrieb von Produkten, die von der Exkludiert: und Vertrieb NÜRNBERGER im Berichtsjahr verkauft wurden Die NÜRNBERGER transportiert keine Produkte (zwischen NÜRNBERGER und dem Endverbrau- zum Kunden; Dienstfahrten des Vertriebs werden cher). in Scope 1 abgebildet. 2. Verarbeitung von Verarbeitung von Zwischenerzeugnissen, die Exkludiert: verkauften Produkten im Berichtsjahr von der NÜRNBERGER verkauft Für den Vertrieb von Produkten findet keine wurden. Zwischenverarbeitung statt. 3. Gebrauch von Endverbrauch von Waren und Dienstleistungen, Exkludiert: verkauften Produkten die von der NÜRNBERGER im Berichtsjahr Versicherungen erzeugen keinen gesonderten verkauft wurden. CO₂-Ausstoß beim Gebrauch durch den Kunden. 4. Entsorgung von Abfallbeseitigung und Behandlung von Produk- Exkludiert: verkauften Produkten ten, die von der NÜRNBERGER im Berichtsjahr Bei Versicherungen findet keine Abfallbeseitigung nach Ablauf ihres Gebrauchs verkauft wurden. und Behandlung von Produkten nach Ablauf des Gebrauchs statt. 5. Nachgelagerte geleaste Betrieb der durch die berichtende Gesellschaft Exkludiert: Vermögenswerte (Leasinggeber) im Berichtsjahr an andere Nicht relevant. Einheiten vermieteten Vermögenswerte. 6. Franchise Franchise-Betrieb im Berichtsjahr. Exkludiert: Die NÜRNBERGER Versicherung nutzt kein Franchise und lagert keine Vermögenswerte aus. 7. Investitionen Betrieb von Investitionen (einschließlich Exkludiert: Eigen- und Fremdkapitalanlagen sowie Projekt- Die Bewertung der Emissionen aus dem Betrieb finanzierung) im Berichtsjahr. von Investitionen wird für diese Zwecke als nicht relevant betrachtet. 21
Datenqualität und -verfügbarkeit Die Quantifizierung der CO₂-Emissionen wird seit 2019 im Nachhaltigkeits- bericht der NÜRNBERGER Versicherung (Gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht) von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC mit begrenzter Sicherheit geprüft. Es wird die zum Betrieb der Generaldirektion (Hauptverwaltung) freigesetzte CO₂- Emissionsmenge durch den Verbrauch von elektrischer Energie, den Einsatz von Energieträgern zum Heizen (Fernwärme), zum Betreiben der Notstromaggregate, den Betrieb des Unternehmensfuhrparks, den Papier- und Trinkwasserverbrauch sowie die Abwasserklärung, die Abfallentsorgung sowie von Kühl- und Löschmittelverlusten organisationsintern ermittelt. Ein großer Anteil des Energieverbrauchs (Strom und Fernwärme) wird durch direkt zuordenbare Eingangsrechnungen mit exakter Labelinginformation abge- rechnet. Ein geringerer Anteil der verbrauchten Energiemenge wird anhand von exakten Einzelbelegen (Benzin und Diesel) abgerechnet. Datenverfügbarkeit Strom und Fernwärme Lieferant ist der regionale Energieversorger N-ERGIE AG in Nürnberg. Der Lieferant verrechnet monatlich und stellt Dateien mit Verbräuchen und Zählpunkten zur Verfügung. Datenverfügbarkeit Fuhrpark Es werden je Fahrzeug anhand der Tankdatenabrechnungen die Kosten ge- trennt nach Benzin- und Dieselkraftstoff ermittelt. Die Umrechnung in Liter Benzin- und Dieselkraftstoff erfolgt auf Grundlage der jährlichen Durch- schnittspreise (Quelle: ADAC). Die Umrechnung in CO₂-Äquivalente erfolgt anhand des Berechnungstools des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz (Quelle: LfU-Leitfaden; GEMIS-Datenbank Version 5.0) unter Berücksichtigung aller direkten und indirekten CO₂-Emissionen der Vorkette und Hilfsmengen. Eigene Betriebstankstellen bestehen nicht. Datenverfügbarkeit Papier- und Wasserverbrauch sowie Abwasserklärung Lieferant für Trinkwasser ist der regionale Energieversorger N-ERGIE AG in Nürnberg. Der Lieferant verrechnet jährlich und stellt Dateien mit Verbräuchen und Zählpunkten zur Verfügung. Es wird eine exakte Labelinginformation für den CO₂-Emissionsfaktor bereitgestellt. Die Abwasserklärung erfolgt in den Klärwerken der Stadt Nürnberg. Auch hier werden exakte CO₂-Emissionsfakto- ren bereitgestellt. Für den Papierverbrauch werden ebenfalls exakte Labelingin- formationen für den CO₂-Emissionsfaktor für die vom Lieferanten bezogenen Papierprodukte bereitgestellt. Datenverfügbarkeit Abfallentsorgung Für die verschiedenen Abfallkategorien werden von den Entsorgungsdienst- leistern CO₂-Emissionsfaktoren bereitgestellt. Die NÜRNBERGER Versicherung bestätigt, dass die ausgewählten Methoden entsprechend den Anforderungen des PAS 2060:2014 Standards angewendet werden. 22
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement 7. CO₂-Managementplan Carbon Footprint Management Plan Die Vermeidung und Reduktion von CO₂-Emissionen in unserer Generaldirek- tion hat für die NÜRNBERGER Versicherung immer höchste Priorität. Um den Energiebedarf zu reduzieren, setzen wir in unserer Generaldirektion eine Vielzahl an Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz ein. Neben Energieeffizienzmaßnahmen ist der Einsatz von erneuerbarer Energie der zentrale Hebel, um CO₂-Emissionen zu reduzieren. Während die Verbrennung fossiler Energieträger eine der größten CO₂-Emis- sionsquellen weltweit darstellt, gilt die Nutzung von 100 % Strom aus erneu- erbarer Energie als klimaneutral. Daher hat die NÜRNBERGER Versicherung den Bezug von Strom an der Generaldirektion zum 01.01.2020 auf 100 % Ökostrom aus erneuerbaren Energien umgestellt. Der Bezug von Heizenergie erfolgt bereits seit Fertigstellung unserer Generaldirektion im Jahr 1999 zu 100 % über Fernwärme aus erneuerbaren Energien und somit emissionsfrei. 23
Emissionsreduktionsplan 2021 ff Umweltziele Maßnahmen Zeitraum Status Energieeffizienz Reduktion des Energiever- Regelmäßige Energieaudits 2018 ff Sukzessives Heben der identifi- brauchs an der GD an der GD; hierbei haben sich zierten Potenziale bis zum Jahr Energieeinsparungspotenziale 2022 (Leistungserklärung für insbesondere in den Bereichen den Zeitraum 3). Heizung, Lüftung, Kälte und Beleuchtung ergeben. Reduzierung der Laufzeiten von 2018 ff 100 % stromintensiven Verbrauchern auf ein Mindestmaß. Umrüstung der Lüftungsan- 2018 ff 100 % lagen auf energieeffiziente Antriebstechnik. Umrüstung der Tiefgaragen- 2019 ff 100 % beleuchtung auf LED. Umrüstung der gesamten Ge- 2019 ff 25 %. Bis zum Jahr 2022 (Leis- bäudebeleuchtung auf LED. tungserklärung für den Zeit- raum 3) Steigerung auf 33 %. Erneuerbare Energie Nutzung von 100 % Strom Bezug von 100 % Strom aus seit 2020 Zum 01.01.2020 wurde der aus erneuerbarer Energie erneuerbarer Energie wie Wind, Bezug auf 100 % Ökostrom Wasser, Sonne und Biomasse. umgestellt. Nutzung von 100 % Heizener- Bezug von 100 % Fernwärme seit 1999 100 % gie aus erneuerbarer Energie aus erneuerbarer Energie mit einem Primärenergiefaktor von 0,00. Mobilität Schrittweise Umstellung des Flottenoptimierung durch 2020 ff Seit 2020 begonnen; stetige Fuhrparks auf emissionsarme emissionsärmere Fahrzeuge; Erhöhung geplant; bis zum bzw. emissionsfreie Fahrzeuge die Fahrzeuge des Unterneh- Jahr 2022 (Leistungserklärung und Reduktion des Treibstoff- mensfuhrparks werden in den für den Zeitraum 3) verbrauchs nächsten Jahren schrittweise Reduzierung um 10 % von Verbrennungsmotoren auf gegenüber 2019. Hybrid- und Elektrofahrzeuge umgestellt. Förderung der Nutzung des Zuschuss für Innendienstmit- 60 % der Mitarbeiter bis 2022 55 % der Mitarbeiter 2020. ÖPNV durch die Mitarbeiter arbeiter zu den Kosten des Firmentickets des VGN. Umrüstung der Tiefgarage Installation einer Ladeinfra- 2018 ff Seit 2018 vorhanden; weiterer des Firmensitzes für die struktur für Mitarbeiter und Ausbau bei wachsendem Elektromobilität Besucher. Bedarf. Elektrofahrzeuge für Vermittler Wir haben begonnen, für 2018 ff Seit 2018 begonnen; stetige im Außendienst unsere Vermittler im Außen- Erhöhung bis 2022 (Leistungs- dienst Elektrofahrzeuge erklärung für den Zeitraum 3) einzuführen. geplant. 24
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement Umweltziele Maßnahmen Zeitraum Status Wasserverbrauch Reduzierung des Trinkwasser- Nutzung von Regenwasser 1999 ff Bis zu 100 % des Wasserver- verbrauchs für die Wasserversorgung des brauchs für die Außenanlagen Teichs im Innenhof. Das Regen- inkl. Teich der GD erfolgt über wasser wird auf den Dächern die Nutzung von Regenwasser. des Gebäudes gesammelt und in 3 großen Regenwasserzister- nen mit 12.000 m³ gespeichert. Reduzierung der CO₂- Das Trinkwasser wird vom 2021 Zum 01.01.2021 erfolgte die Emissionen des Trinkwasser- Versorger N-ERGIE AG unter Umstellung des gesamten verbrauchs Nutzung von erneuerbaren Strombedarfs des Versorgers Energien gewonnen und ver- zur Trinkwassererzeugung auf teilt. 100 % Ökostrom. Reduzierung der CO₂- Die Energieversorgung zum 2021 ff Die Nutzung von Klärgas zur Emissionen aus der Betrieb der Abwasserkläranla- Energieversorgung findet Abwasserklärung gen der Stadt Nürnberg wird bereits statt; ebenso wurde der auf erneuerbare Energien unter Bezug bereits auf 100 % Nutzung von Klärgas umgestellt. Ökostrom umgestellt – allerdings rechnet die Stadt Nürnberg derzeit bezüglich der CO₂-Emissionsfaktoren noch mit dem Strommix des stadteigenen Energieversor- gers N-ERGIE AG. Papierverbrauch Reduzierung des Verstärkte Nutzung interner 2020 ff Stetige Reduzierung des Papierverbrauchs und externer digitaler Ge- Papierverbrauchs um mindes- schäftsprozesse. tens 10 % p. a. im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr. Nutzung CO₂-emissionsärmerer Bezug von CO₂-emissions- 2020 ff Es ist geplant, im Jahr 2021 Papierprodukte armen Papierprodukten vom den Papierbezug vollständig Lieferanten unter verstärkter auf 100 % CO₂-neutrales Nutzung von Recyclingpapier. Papier umzustellen. Abfälle Abfallvermeidung und Im Rahmen eines umfassenden 2020 ff Reduzierung der abfallbeding- Entsorgung Entsorgungskonzepts führen ten CO₂-Emissionen um 5 % wir wiederverwertbare Materia- p. a. im Vergleich zum jeweili- lien wie Papier, Metalle, Glas, gen Vorjahr. Holz und Verpackungsmaterial in den Rohstoffkreislauf zurück. Wir arbeiten ausschließlich mit zertifizierten Entsorgungsfach- betrieben, die sich besonders für das Recycling der Rohstoffe einsetzen. 25
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PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement 8. CO₂-Ausgleichsprogramm Carbon Offset Strategy Kompensation durch Klimaschutzprojekte Ein Teil der CO₂-Emissionen kann derzeit nur in Verbindung mit unverhältnis- mäßigen Kosten bzw. gar nicht vermieden werden. Diese an unserer Generaldi- rektion verbleibenden rund 210 t CO₂ (2020) werden von der NÜRNBERGER Versicherung in einem letzten Schritt mit Klimaschutzprojekten doppelt kompensiert, d. h. dass wir CO₂-Reduktionszertifilkate zur Kompensation in der doppelten Menge (420 t) der tatsächliche verursachten CO₂-Emissionen erworben haben. Die NÜRNBERGER Versicherung unterstützt dabei deutsche und internationale Projekte mit Schwerpunkt auf Wiederaufforstung. Als globales Problem muss der Klimawandel mit globalen Ansätzen gelöst werden. Emissionsminderungen helfen den weltweiten Klimawandel zu bekämpfen – unabhängig davon, wo sie erzielt werden. Wichtig bei der Auswahl der Klimaschutzprojekte ist, neben der Qualitätssicherung der zugrunde liegenden CO₂-Berechnungen, die absolute Transparenz bei der Verwendung der freiwilligen Beiträge. Die NÜRNBERGER Versicherung unterstützt dabei über die Plattform natureoffice.com der natureOffice GmbH die Naturwaldaufforstung in Togo, die Regenwaldaufforstung im peruanischen Amazonasgebiet sowie Waldumbau und Waldschutz in vielen deutschen Regionen mit dem Klimaschutzkombi- Zertifikat „Deutschland plus“. Unsere Beteiligung am Naturwaldaufforstungs- projekt von 1.000 Hektar Brachfläche in Togo verbindet Natur- und Umwelt- schutz mit dem Ausbau sozialer Strukturen und selbsttragender Wertschöp- fungsketten in Anlehnung an die Kriterien des „Gold Standards“. Die Naturwald Erstzertifizierung erfolgte durch den TÜV SÜD im Jahr 2014 und durch die GFA im Jahr 2018. Das VTC-zertifizierte (Verified Carbon Standard) Amazonas-Pro- jekt „Madre de Dios“ schützt ca. 300.000 Hektar Regenwald im peruanischen Amazonasgebiet und befindet sich etwa 400 km nordöstlich von Machu Picchu, der „verlorenen Stadt der Inkas“ im Länderdreieck Peru, Brasilien und Bolivien. Das Projekt befindet sich in einer Region, die zum ökologisch wertvollen Korridor Vilcabamba-Amboró gehört, einem der weltweit größten bekannten Hotspots für Artenvielfalt. Das Projekt hat zum Ziel, die Entwaldung im pe- ruanischen Amazonasgebiet zu reduzieren und gleichzeitig den Lebensraum gefährdeter Arten (Jaguar, Brüllaffen, Ameisenbär, Ara) zu bewahren und den Lebensraum lokaler indigener Gemeinschaften zu schützen, die auf ein intaktes Waldökosystem für ihr Überleben angewiesen sind. 27
Das Kyoto-Protokoll empfiehlt, Klimaschutz dort durchzuführen, wo er kosten- günstig umgesetzt werden kann, was zu einer großen Zahl von Klimaschutz- projekten in Entwicklungsländern führt; jedoch gibt es viele gute Gründe für mehr regionalen Klimaschutz, denn auch unsere heimischen Wälder sind von Klimaveränderungen betroffen und benötigen für eine optimale Anpassung Unterstützung. Während die eigentliche Kompensation unserer CO₂-Emissio- nen durch die Klimaschutzprojekte zur Naturwaldaufforstung in Togo („Projekt Togo“) und die Regenwaldaufforstung im peruanischen Amazonasgebiet („Projekt Madre de Dios“) stattfindet, unterstützen wir mit der Wahl von „Deutschland plus“ gleichzeitig auch noch den regionalen Klimaschutz über unsere Partner – den Bergwaldprojekt e. V. und den Landesbetrieb Hessen- Forst. Hier fördern wir derzeit ökologische Waldumbauprojekte in der Fränki- schen Alb von instabilen Nadelwäldern hin zu klimaresistenten Mischwäldern (in den Landkreisen Weißenburg und Gunzenhausen). Naturwaldaufforstung in Togo („Projekt Togo“) 28
PAS 2060 – Qualifying Explanatory Statement 9. Anhang A: Qualifying Explanatory Statements (QES) – Übersicht Checklisten QES Checkliste für die Verpflichtungserklärung zur CO₂-Neutralität Punkt Status Ort/Verzeichnis in PAS 2060 1 Beschreibung der Verantwortlichkeiten/Zuständigkeiten in Bezug auf die zu Kapitel 3 ✔ analysierenden Daten. 2 Person/Unternehmenseinheit, welche für die PAS 2060 Erklärung verantwortlich ist. ✔ Kapitel 3 3 Bezeichnung des Gegenstands der PAS 2060 Erklärung. ✔ Kapitel 3 4 Begründung zur Auswahl des zu zertifizierenden Gegenstands. ✔ Kapitel 3 5 Definition der Systemgrenzen des zu betrachtenden/zertifizierenden Gegenstands. ✔ Kapitel 3 6 Beschreibung der Eigenschaften des zu zertifizierenden Gegenstands (Zweck, Ziele und Kapitel 3 ✔ Funktion). 7 Beschreibung aller Aktivitäten, Ziele, Zwecke. ✔ Kapitel 3 8 Auswahl der PAS 2060 Option, nach welcher die CO₂-Neutralität erreicht werden soll ✔ Kapitel 3 9 Definition des Zeitpunkts der Erreichung des CO2-neutralen Status/Zustands sowie des Kapitel 3 ✔ Zeitraums, in welchem dieser Zustand erfüllt werden soll. 10 Auswahl eines entsprechenden Standards bzw. einer Methode zur Erfassung der CO₂- Kapitel 6 ✔ Emissionen und der Berechnung des Carbon Footprints des betrachteten Gegenstands. 11 Begründung zur Auswahl der angewendeten Methode(n). ✔ Kapitel 6 12 Bestätigung, dass die angewendete(n) Methode(n) den Kriterien von PAS 2060 ent- Kapitel 6 ✔ spricht bzw. entsprechen. 13 Beschreibung der CO₂-/Treibhausgasemissionen, Klassifizierung nach Scope 1, 2 und 3 Kapitel 6 sowie Ausmaß des Corporate Carbon Footprints des betrachteten Gegenstands (ohne ✔ den Zukauf von carbon offsets): a Alle Treibhausgasemissionen sollen berücksichtigt und in t CO₂ e angegeben werden. ✔ Kapitel 6 b 100 % der für den betrachteten Gegenstand relevanten Scope-1-Emissionen werden zur Kapitel 6 ✔ Berechnung des Carbons Footprints herangezogen. c 100 % der für den betrachteten Gegenstand relevanten Scope-2-Emissionen werden zur Kapitel 6 ✔ Berechnung des Carbon Footprints herangezogen. d Wenn Abschätzungen zu Emissionsmengen gemacht werden (vor allem Scope 3), soll Kapitel 6 sichergestellt werden, dass es zu keinen Unterschätzungen der generierten Mengen ✔ kommt. e Scope Scope-1-, 2- oder 3-Emissionen, welche mehr als 1 % des gesamten Carbon Kapitel 6 Footprints ausmachen, werden berücksichtigt (Ausnahme: zu hohe Kosten für die ✔ Ermittlung oder technisch nicht möglich). f Der quantifizierte Carbon Footprint stellt mehr als 95 % der relevanten Gesamt- Kapitel 6 ✔ emissionen dar. 29
QES Checkliste für die Verpflichtungserklärung zur CO₂-Neutralität Punkt Status Ort/Verzeichnis in PAS 2060 g Wenn eine einzelne Emissionsquelle mehr als 50 % der Gesamtemissionen ausmacht, Kapitel 6 ✔ wird der 95 %-Grenzwert für die verbleibenden Emissionen angewendet. h Die Nichtberücksichtigung von Emissionen und/oder der Grund dafür werden begründet Kapitel 6 ✔ und erklärt. 14 Im Fall, dass der beschriebene Gegenstand eine Organisation/ Unternehmen bzw. den Kapitel 3 ✔ einen Teil davon darstellt, ist sicherzustellen, dass: a Die Systemgrenzen des zu zertifizierenden Gegenstands klar beschrieben werden. Falls Kapitel 3 ✔ CO₂-relevante Teile nicht berücksichtigt werden, ist dies zu dokumentieren. b Die Emissionsursachen wurden evaluiert und den entsprechenden Scopes zugeordnet und Kapitel 6 ✔ daraus mittels GEMIS-Datenbank oder spezifischer Emissionsfaktoren quantifiziert. 15 Beschreibung, wenn der betrachtete Gegenstand einen Teil einer Organisation dar- nicht stellt oder an einem eigenen Standort operiert (mit eigenem Unternehmenszweck, Ziel, relevant Funktionalität etc.). 16 Beschreibung, wenn der betrachtete Gegenstand ein Produkt oder einen Service dar- nicht stellt und alle Scope-3-Emissionen beinhaltet relevant 17 Weitestgehend wurden gemessene Daten herangezogen, Emissionsfaktoren wurden Kapitel 6 nach in GEMIS veröffentlichten Umrechnungsfaktoren oder nach spezifischen Emis- ✔ sionsfaktoren angesetzt, dabei werden alle CO₂-Emissionen nach dem GHG Protocol berücksichtigt. 18 Details/Begründung und Erklärung, warum Scope-3-Emissionen nicht berücksichtigt Kapitel 6 ✔ werden 19 Beschreibung der Annahmen und Berechnungsmethoden zur Quantifizierung der Kapitel 6 ✔ relevanten CO₂-Emissionen 20 Beschreibung der Einschätzung zu Unsicherheiten und Variabilität in Zusammenhang mit Kapitel 6 ✔ den Systemgrenzen zur Quantifizierung der CO₂-Emissionen. 21 Beschreibung des Carbon Footprint Management Plans: ✔ Kapitel 7 a Commitment (Verpflichtungserklärung) zur CO₂-Neutralität des betrachteten Kapitel 5 ✔ Gegenstands b Zeitplan/Zeitraum, in welchem der betrachtete Gegenstand die CO₂-Neutralität Kapitel 4 ✔ erreichen möchte c Definition der Ziele, um eine Reduktion der Treibhausgasemissionen des betrachteten Kapitel 7 ✔ Gegenstands zu erreichen d Beschreibung der geplanten Maßnahmen, um CO₂-Reduktionen/Einsparungen zu Kapitel 7 ✔ erreichen e Beschreibung der Offsetting-Strategie und Einschätzung/Beschreibung der Mengen, Kapitel 8 welche auf diesem Weg kompensiert werden sollen (Anzahl und Art der Kompensations- ✔ projekte) 30
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