MEHR ALS NUR EINE ART EINZUKAUFEN - E-Commerce erobert China im Sturm Ein Bericht von FleishmanHillard China, gesponsert von CDNetworks

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MEHR ALS NUR EINE ART EINZUKAUFEN - E-Commerce erobert China im Sturm Ein Bericht von FleishmanHillard China, gesponsert von CDNetworks
MEHR ALS NUR EINE
 ART EINZUKAUFEN
E-Commerce erobert China im Sturm

      Ein Bericht von FleishmanHillard China,
                 gesponsert von CDNetworks
MEHR ALS NUR EINE ART EINZUKAUFEN - E-Commerce erobert China im Sturm Ein Bericht von FleishmanHillard China, gesponsert von CDNetworks
Wenn es eine himmlische Verbindung gäbe, dann wäre dies die Verbindung zwischen China und dem E-Commerce.
China hat im Jahr 2013 54 Mio. Internetnutzer dazugewonnen und verfügt nun insgesamt über 618 Mio. Nutzer – mehr
als irgendein anderes Land auf der Welt. Diese Nutzer tun mehr, als nur Spiele zu spielen und persönliche Informati-
onen zu posten; sie nutzen das Internet wie ein 24-Stunden-Einkaufszentrum. Seit 2003 sind die Umsätze aus dem E-
Commerce durchschnittlich um 120 Prozent pro Jahr gestiegen,1 und obgleich sich das Wachstum in jüngster Zeit abge-
schwächt hat, belief es sich im Zeitraum von 2009 bis 2011 im Schnitt noch immer auf 70 Prozent pro Jahr.2

Die schnelle Akzeptanz der digitalen Technologie beim Endverbraucher in Kombination mit der relativ geringen Zahl
von stationären Einzelhändlern insbesondere in Tier-2-Städten hat das Wachstum beflügelt. Bis 2015 sollen Online-
transaktionen Prognosen zufolge einen Umsatz von rund 400 Mrd. Euro bzw. ca. 7,5 Prozent des Gesamtumsatzes
erzielen und laut dem Forschungszentrum der Alibaba Group wird Chinas E-Commerce-Markt bis 2020 größer sein als
die E-Commerce-Märkte der USA, Großbritanniens, Deutschlands und Frankreichs zusammengenommen.3 Jack Ma,
Gründer von Alibaba.com, kommentiert: „In anderen Ländern ist E-Commerce eine Art des Einkaufens. In China ist es
ein Lebensstil.“

            E-Commerce in China in Zahlen – Schätzung

   Umsatz                                                   Anzahl Online-Käufer in China4
                               2020     • 2012:                                              • 2010:
                                          155 Mrd. EUR5                          2015          140 Millionen
                       2015             • 2013: mehr als
                                                                                               (1/3 aller Nutzer)
                                          220 Mrd. EUR6                                      • 2013:
                                                                                               190 Millionen
                                        • 2015
                                          (Schätzung) :                                      • 2015:
                2013                      389 Mrd. EUR7                                        520 Millionen
                                        • 2020                           2013                  (2/3 aller Nutzer)
        2012                              (Schätzung) :          2010                        - Quelle :
                                          455 Mrd. EUR8                                        iResearch 2011

   Stunden pro Woche, die Nutzer online                     Internetverbreitung
   verbringen
                                                                                 2013       • 2012 : 42,1 %
                       2013                                         2012                    • 2013 : 45,8 %

                2012                  • 2011: 18,7
        2011                                                                                - Quelle : CNNIC
                                      • 2012: 20,59
                                      • 2013: 2510

     „E-Commerce ... ist in China ein Lebensstil.“
     Jack Ma, Gründer von Alibaba.com
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Merkmale der chinesischen Online-Shopper
Wie Konsumenten überall auf der Welt haben auch die chinesischen Online-Shopper ihre spezifischen Eigenschaften.
Hier einige der hervorstechendsten Merkmale:

•   Chinesische Online-Einkäufer kaufen häufig Überseewaren. Die Zahl der jährlich über Websites außerhalb von
    China getätigten Einkäufe hat sich laut Bain in den letzten drei Jahren verdoppelt, während der Wert von grenz-
    überschreitenden Transaktionen im Jahr 2012 bei 375 Mrd. Euro lag und somit um 31,5 Prozent höher ausfiel als
    im Vorjahr.11 Diese Nachfrage wird teilweise durch das Ansehen ausländischer Marken, aber auch durch das den
    Chinesen inhärente Misstrauen gegenüber gewissen einheimischen Produkten angekurbelt. Chinesische Einkäufer
    wollen sicherstellen, dass das, was sie kaufen, keine Fälschung und sicher im Gebrauch ist. So kaufen Chinesen
    beispielsweise zehn Prozent ihres Babybedarfs und sieben Prozent ihres Make-ups und ihrer Hautpflegeprodukte
    über ausländische Websites.
•   Die Chinesen sind leidenschaftliche Käufer von Luxuswaren. Prognosen zufolge wird China sich bis nächstes Jahr
    zum weltgrößten Markt für Luxusgüter entwickelt haben und mehr als 20 Prozent des weltweiten Umsatzes auf
    diesem Gebiet erzielen. Chinesen sind bereit, einen großen Prozentsatz ihres verfügbaren Einkommens für Luxus-
    artikel aufzuwenden, nämlich zehn bis 15 Prozent. Zum Vergleich: Die Japaner geben lediglich vier Prozent ihres
    verfügbaren Einkommens für Luxusartikel aus. Bis 2020 wird die Zahl der wohlhabenden chinesischen Verbraucher
    (d. h. Verbraucher mit einem jährlichen Haushaltseinkommen zwischen 15.000 und 730.000 Mio. Euro) sich mehr
    als verdoppeln und 280 Mio. erreichen. Online-Kanäle stellen eine wichtige Möglichkeit für ausländische Marken
    dar, sich auf die wachsende Nachfrage nach Luxusartikeln in den zweitrangigen chinesischen Städten einzustellen.
    Die Verkaufszahlen für Luxusgüter könnten in mehr als 60 chinesischen Städten bald 500 Mio. Yuan (ca. 590.000
    Euro) überschreiten. Zum Vergleich: Heute ist dies lediglich in 30 Städten der Fall.
•   Chinesische Verbraucher sind anspruchsvoll. Sie verlangen die neuesten und innovativsten Produkte auf dem
    Markt. Sie erwarten, dass sie jeden Artikel, den sie im Internet gekauft haben, zurückgeben können, und die in
    China beliebte Zahlung bei Lieferung führt oftmals zu einer überdurchschnittlichen Rückgaberate. In bestimm-
    ten Sektoren wie Luxuswaren sind die Erwartungen besonders hoch. Laut einem Bericht von Forrester erwarten

     Die vier E-Commerce-Plattformen in China
     1.   Virtuelle Marktplätze, die Unternehmen mit den notwendigen Tools ausstatten, um Produkte über
          ein virtuelles Schaufenster auszustellen und zu verkaufen. Die größten Marktplätze sind Alibaba.
          com (hauptsächlich B2B), Tao Bao (C2C) und TMall (B2C).
     2.   Online-Einzelhandel-Websites wie Jindong Mall/JD.com (ehemals 360Buy.com). Dabei handelt es
          sich hauptsächlich um Online-Kaufhäuser, die eine Vielzahl von Markenwaren verkaufen.
     3.   Online-Marken wie VANCL, ein Online-Bekleidungsunternehmen. Lange Zeit über hat VANCL nur
          seine eigenen Markenkleider verkauft. Vor Kurzem hat das Unternehmen begonnen, auch andere
          Marken zu verkaufen.
     4.   Offline-to-online (O2O)-Handel. Ermöglicht es skeptischen chinesischen Verbrauchern, die Ware
          in einem physischen Geschäft anzusehen und anzufassen, bevor sie diese online kaufen. Die chi-
          nesischen B2C-Händler Suning und Guomei sind ein Beispiel für das O2O-Modell, das derzeit die
          vielversprechendste Art des E-Commerce in China darstellt.
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Online-Shopper „auf einem der Spitzenmarkt-            teressiert sind und die höchste Qualität wünschen,
     plätze für Luxusgüter in China einen 24-Stunden-       sind sie auch aggressive Preisvergleicher. Die Un-
     Kundendienst, Lieferung binnen zwei Tagen mit          tersuchung von Bain belegt, dass Chinesen mehr
     kostenloser Versicherung und die Option, die Ware      Zeit als Verbraucher in anderen Ländern damit
     nach eigenem Wunsch bezahlen und zurückgeben           verbringen, im Internet zu recherchieren, bevor sie
     zu können.“ In dem Bericht ist ferner zu lesen, dass   sich zu einer Anschaffung entschließen: Mehr als
     viele Unternehmen infolgedessen eine Vorabinvesti-     70 Prozent aller chinesischen Verbraucher sagten
     tion nicht nur in das Marketing, sondern auch in die   unabhängig von ihrem Einkommensniveau aus, dass
     technische Infrastruktur tätigen, um „eine Marken-     sie Preise vergleichen. Die Bain-Studie hat ebenfalls
     abhängigkeit zu schaffen, über die sie die Kunden      gezeigt, dass die Treue der Verbraucher flüchtig ist:
     auch über zeitlich begrenzte Werbeaktionen für kos-    Je häufiger chinesische Verbraucher innerhalb ei-
     tenlosen Versand und andere befristete Angebote        ner bestimmten Produktkategorie einkaufen, desto
     hinaus an sich binden können“.12                       mehr Marken probieren sie aus. Während diese Be-
                                                            obachtungen allesamt wertvoll sind, ist es dennoch
•    Die Chinesen neigen zu einer geringen Markentreue      wahr, dass die Chinesen sich weniger stark nach
     und sind stets auf der Suche nach neueren (und         dem Preis richten werden, sobald ihr Haushaltsein-
     möglicherweise billigeren Produkten), abhängig von     kommen steigt, und dass sie hierdurch auch in der
     der Produktkategorie. Dieser Trend kann jedoch         Lage sein werden, eine emotionale Verbundenheit
     insbesondere in erstrangigen Städten unterschied-      mit einer bestimmten Marke aufzubauen, aufgrund
     lich ausfallen. Eine häufig zitierte Bain-Umfrage in   derer sie dann dieser Marke treu bleiben. Eine po-
     40 000 chinesischen Haushalten hat gezeigt, dass       sitive Online-Erfahrung wie eine gut aufgebaute,
     chinesische Käufer sich selten an bestimmte Mar-       schnell ladende Website könnte die Einkäufer dazu
     kenprodukte binden. Obwohl sie an Neuheiten in-        bringen, ihr Streben nach Niedrigpreisprodukten

              Der Anteil des
              Online-Einzelhandels
              am Gesamtumsatz
                                                            Über ausländische
                                                            Websites getätigte
           Japan: 3.9 %
                          Deutschland: 5 %
                                             China: 6 %
                                                            Internetkäufe
                                                            haben sich in den
                                                            letzten drei Jahren
                                                            jährlich verdoppelt.
    - Source: Bain
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aufzugeben. VANCL, ein Online-Bekleidungsunter-                                preiszugeben. Der Verkäufer erhält erst dann sein
    nehmen gab an, dass 80 Prozent seiner Kunden im                                Geld, wenn der Verbraucher mit dem Einkauf zufrie-
    Jahr 2012 zum wiederholten Male bei dieser Marke                               den ist. Chinesen kombinieren auch häufig Online-
    eingekauft haben, was als Anzeichen für wachsende                              und Offlineeinkäufe (das O2O-Modell), wobei sie es
    Zufriedenheit und Kundentreue bewertet werden                                  oftmals bevorzugen, das physische Geschäft eines
    darf.                                                                          Einzelhändlers zu besuchen, bevor sie sich zu einem
•   Der chinesische E-Commerce zeichnet sich durch                                 Online-Einkauf entschließen. Für Verbraucher, die
    einen niedrigen Vertrauensfaktor aus. Das AliPay-Sys-                          Bedenken haben, dass sie betrogen werden könn-
    tem von Alibaba ermöglicht es den Käufern, Einkäufe                            ten, ist es beruhigend, die Ware (und das Geschäft,
    zu tätigen, ohne ihre Bankdaten einzelnen Verkäufern                           in dem diese erhältlich ist) in natura zu sehen.

Mobile Commerce: Verbraucher in Bewegung
China hat ca. eine Mrd. Mobilfunkteilnehmer, und nach Angaben des China
Internet Network Information Center gehen immer mehr Chinesen über mobi-
le Geräte als über Festnetzverbindungen online. Laut der Bain-Studie sind die
Chinesen „süchtig nach Smartphones“, wie sich an der Smartphone-Verbrei-
tungsquote von über 50 Prozent in Chinas Tier-1- und Tier-2-Städten zeigt.
Die meisten Verbraucher – laut Bain mehr als 60 Prozent der durchschnittli-
chen Verbraucher und ca. 75 Prozent der Verbraucher mit einem monatlichen
Einkommen von über 50.000 RMB (knapp 6.000 Euro) – nutzen Smartphones
für die Produktsuche. Bislang machen die tatsächlich über ein mobiles Gerät
getätigten Transaktionen lediglich einen geringen Anteil des Gesamtumsatzes
aus, nämlich zwei Prozent im Jahr 2011 und drei Prozent im Jahr 2012.
Diese niedrigen Prozentzahlen lassen jedoch ein hohes Wachstumspotential
erkennen. Laut McKinsey haben 55 Prozent der chinesischen Internetnutzer
schon einmal eine mobile Zahlung vorgenommen. In den USA sind dies ledig-
lich 19 Prozent. Eine Studie von Forrester hat zudem ergeben, dass 91 Prozent
der städtischen Internetnutzer wöchentlich das Mobilfunknetz nutzen. Dies
sind mehr als doppelt so viele Nutzer wie in den USA. Nach Schätzungen wird
der mobile Geschäftsverkehr bis nächstes Jahr acht Prozent der gesamten
E‑Commerce-Umsätze ausmachen, werden sich die Verkaufszahlen im Zeit-
raum von 2012 bis 2015 von 5,7 Mrd. Euro auf 30,1 Mrd. Euro verfünffachen.
Am Single Day 201213 wurden insgesamt 39 Prozent der Verkäufe von TMall
und Taobao – 880 Mio. Euro – über mobile Geräte abgewickelt.

      Online-Reisebuchungen haben sich verdoppelt
      China war lange Zeit ein beliebtes Urlaubsziel und liegt derzeit an dritter Stelle der am häufigsten besuchten Länder. Allerdings ist es
      gerade der chinesische Outbound-Reisemarkt, der das Gesicht der Reisebranche verändert.
      China hatte im letzten Jahr mehr Ausreisetouristen als andere Länder: Laut der nationalen Tourismusbehörde von China reisten 97
      Mio. Chinesen ins Ausland, das sind ca. 14 Mio. mehr als 2012. Dieses Jahr wird China Prognosen zufolge 100 Mio. Reisende ins Aus-
      land schicken. Und diese Reisenden haben die größte Kaufkraft aller Touristen weltweit, denn China hat diesbezüglich Deutschland
      und die USA im Jahr 2012 mit einem Betrag von 75 Mrd. Euro, den chinesische Touristen im Ausland ausgaben, überholt.
      PhoCusWright, ein Forschungs- und Beratungsinstitut für die Reisebranche, berichtet, dass die Zahl der über Internet gebuchten
      Flugreisen im Jahr 2012 um 50 Prozent gestiegen ist und die Zahl der Hotelbuchungen um 37 Prozent. Obwohl derzeit nur 15 Pro-
      zent aller Reisebuchungen online getätigt werden, wächst die Zahl der Buchungen schnell und der Gesamtumsatz, der damit erzielt
      wird, wird sich laut Prognosen bis 2015 auf ca. 22 Mrd. Euro verdoppeln.
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Derartige Zahlen sind der Grund dafür, dass Alibaba und Tencent im Bereich der mobilen Zahlungssysteme heftig mitei-
nander konkurrieren. Die Verbraucher können über ihre Mobiltelefone Didi Dache („Beep Beep Taxi“) auf der WeChat-
Plattform von Tencent nutzen, um ein Taxi zu rufen – oftmals eine überraschend schwierige Angelegenheit in großen
chinesischen Städten. Anschließend können sie Weixin Zhi Fu nutzen, die Zahlungs-App des Unternehmens, um die Ge-
bühr zu bezahlen. Alibaba hat eine Konkurrenz-Taxi-App namens Kuaidi Da Che („schnelle Taxis“), die es den Taxigästen
ermöglicht, über die AliPay-App zu bezahlen. Und, wie die Zeitschrift Caixin berichtete: Der Konkurrenzkampf geht über
Taxi-Apps hinaus und betrifft auch Restaurants, Kinos und Bedarfsartikelgeschäfte.14
Der Mcommerce-Bereich erwartet, von der Einführung der supergünstigen Smartphones auf dem Markt wie Xiaomi,
ein Android-Gerät, das gerade mal 95 Euro kostet, zu profitieren. Das Einkaufen über Smartphones geht außerdem
schneller: Daten von Taobao zeigen, dass das Abschließen der über Mobiltelefone getätigten Einkäufe 67 Sekunden
weniger Zeit erfordert als von solchen Einkäufen, die über eine Festnetzverbindung getätigt werden. Und diese Ge-
schwindigkeit wird mit der Verbreitung des 3G-Zugangs noch zunehmen: Derzeit ist die 3G-Durchdringung in China mit
ca. 22 Prozent im Jahr 2012 noch gering.

                          Social Commerce: Twitter trifft
                          Shopping
                          In einer Studie von Forrester werden die Chinesen als „hypersozial“ bezeichnet, womit
                          gemeint ist, dass sie das Internet im Allgemeinen und die sozialen Medien im Besonderen
                          lieben. Vielleicht ist dies der Grund, warum Shopping in China eine sozialere Angelegenheit
                            ist als in anderen Ländern. Die Verbraucher tauschen eifrig Informationen über geplante
                              Einkäufe aus und bitten andere Verbraucher um Rat bezüglich besserer Alternativen. Au-
                               ßerdem bitten sie Kundendienstmitarbeiter über das Internet aktiv um Hilfe, wenn sie
                                einen Einkauf planen oder tätigen.

                          Das bedeutet, dass es eine natürliche Komplementarität zwischen den sozialen Medien und
                          dem Handel gibt. Letztes Jahr erwarb die Alibaba Group Holding Limited, Eigentümer von
                          TMall und Taobao, einen 18-prozentigen Anteil an Sina Weibo, dem chinesischen Äquivalent
                          zu Twitter und der bis zu dem jüngsten kometenhaften Aufstieg von WeChat der wichtigsten
                          Plattform für soziale Medien in China. Diese Investition stellt einen Versuch dar, Sina Weibo
                          zu monetisieren, das häufig als Austauschplattform für Gespräche über Einkäufe genutzt
                          wird. Die Integration von Taobao in die Plattform ermöglicht den nächsten logischen Schritt:
                          Die Verbraucher unterhalten sich zuerst über ihre Einkäufe, und dann tätigen sie diese (oder
                          umgekehrt).

                          Durch die Kombinierung des E-Commerce-Einflusses von Alibaba mit
                          den 500 Mio. registrierten Nutzern von Sina Weibo (von denen 60 Mio.
                          täglich aktiv sind) sind laut Prognosen der Unternehmen in den nächs-
                          ten drei Jahren Umsätze in Höhe von ca. 280 Mio. Euro im Bereich
                          Werbung und in anderen Bereichen zu erwarten. Allerdings stellt die
                          Partnerschaft auch einen direkten Gegenangriff auf die wachsende
                          Macht von WeChat dar, einer schnell wachsenden Plattform für so-
                          ziale Medien, die sich seit ihrer Einführung Anfang 2011 eine Basis
                          von ca. 300 Mio. aktiven monatlichen Nutzern aufgebaut hat.

                          WeChat (oder Weixin auf Chinesisch) gehört der in Shenzhen angesiedelten Ten-
                          cent Holdings, das auch die E-Commerce-Plattformen 51buy.com und Paipai.com betreibt
                          und gemessen an der Marktkapitalisierung Chinas größtes Internetunternehmen darstellt.15
                          WeChat begann als einfacher Sofortnachrichtendienst für Mobiltelefone, entwickelte sich je-
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doch schnell zu einem hybriden sozialen/mobilen Kommunikationsphäno-
                       men, dessen Wachstum selbst für chinesische Verhältnisse verblüffend ist.
                        Letztes Jahr hat es durch die Erweiterung seiner Funktionen ein integrier-
                         tes Angebotspaket geschaffen, das die Bereiche E-Commerce, Gaming
                          und Finanzdienstleistungen umfasst. In einer Veröffentlichung von Bar-
                           clays Research wird sein Marktwert auf 22 Mrd. Euro geschätzt – weit
                            mehr als die 14 Mrd. Euro, die Facebook im Februar für den Erwerb
                              von WhatsApp, einer mit WeChat vergleichbaren Applikation, bezahl-
                               te. Analysten spekulieren, dass der Erwerb von WhatsApp durch
                            Facebook eine geheime Taktik darstellt, mit der das Unternehmen in
                   den Social-Commerce-Markt auf dem Festland vordringen möchte (von dem es
          bis heute ausgeschlossen ist, da Facebook in China gesperrt ist).

Jedes ausländische Unternehmen, das in China Online-Verkäufe tätigen möchte,
muss seine Angebote sowohl auf Sina Weibo als auch auf We Chat/Weixin einstel-
len – sowie auf jeder anderen eventuell in Zukunft entstehenden Social-Commerce-
Plattform. Der überproportionale Einfluss der sozialen Medien in China zwingt Mar-
ken ferner nicht nur, aufmerksam zu beobachten, was dort über sie berichtet wird,
sondern auch die über die sozialen Medien gesammelten Daten zu analysieren, um
die Bedürfnisse der Verbraucher zu erkennen. Etwas so Einfaches wie die Analyse der
Uhrzeiten, zu denen Kunden über eine Marke posten, kann sowohl die Reichweite als
auch die Effektivität der Markenkommunikation erhöhen.

    Single Day ... und andere Anlässe, Geld auszugeben
    China hat jedes Jahr drei wichtige nationale Feiertage und        800 000 Mitarbeiter, darunter 65 000 Zeitarbeiter. Ein
    feiert (zumindest in kommerzieller Hinsicht) auch einige          großes Unternehmen gab an, dass es 30 000 Fahrzeuge
    westliche Feiertage.                                              im Einsatz habe, um die für diesen Feiertag erwarteten 6
    Was die reine Kaufkraft betrifft, ist ein Feiertag jedoch nicht   Mio. Paketlieferungen zuzustellen.
    zu übertreffen: der Single Day. Dieser in den frühen 1990er-      Obwohl am Single Day die bei Weitem größten Online-
    Jahren von einer Gruppe von Universitätsstudenten erfun-          Umsätze erzielt werden, bieten auch andere Feiertage
    dene Tag ist heute Chinas Online-Shopping-Tag Nummer              den Kunden Anlass, Geschenke zu kaufen und Geld für
    eins und generiert 2,5-mal so hohe Umsätze wie der Cyber          sich selbst auszugeben. Im Jahr 2014 wurden Berichten
    Monday, der Montag nach Thanksgiving in den USA. Der              zufolge am chinesischen Neujahrstag, auch Frühlingsfest
    Feiertag für Singles wird am 11. November gefeiert, wobei         genannt, starke Online-Umsätze erzielt. Obwohl das chi-
    die Primzahlen zwei mal 11 oder vier mal 1 das Singletum          nesische Handelsministerium keine landesweiten Zahlen
    symbolisieren. Das über Alibaba.com popularisierte Shop-          veröffentlicht, kommentierte es, dass die Umsatzzahlen
    ping-Festival am 11.11. wurde so erfolgreich, dass andere         „schnell und stetig steigen“, wobei die Bereiche Catering,
    Einzelhändler beschlossen, sich der Aktion anzuschließen.         Tourismus und die Unterhaltungsindustrie am stärksten
    Der Single Day ist heute für die meisten chinesischen Einzel-     von der Entwicklung profitieren.16
    händler ein wichtiger Handelstag. Im Jahr 2013 beliefen sich      Das auch als Mondfest oder Mondkuchenfestival be-
    die an diesem Tag erzielten Online-Umsätze auf 4,2 Mrd.           kannte Mittherbstfest ist ein im September oder im frü-
    Euro und waren damit fast doppelt so hoch wie im Jahr             hen Oktober begangener Erntefeiertag. Es handelt sich
    2012 (2,3 Mrd. Euro). Zum Vergleich: Die am Cyber Monday          hierbei um einen Feiertag, der sich an Familien richtet,
    erzielten Umsätze beliefen sich im Jahr 2013 auf 1,25 Mrd.        vergleichbar mit Thanksgiving in den USA. An diesem Tag
    Euro.                                                             werden runde Gebäckstücke, sogenannte Mondkuchen,
    China ist ein großes Land mit einem lückenhaften logis-           verschenkt und einige dieser Geschenke werden online
    tischen Netzwerk, was es schwierig macht, Kunden in               gekauft. Allerdings sind in jüngster Zeit die Umsätze für
    niedrigrangigen Städten zu erreichen. 2012 beschäftigten          hochpreisige Qualitätsmondkuchen aufgrund der seitens
    chinesische Zustellfirmen laut lokalen Medienberichten, die       der Regierung auferlegten Beschränkungen für den Kauf
    sich auf Quellen aus der Industrie stützen, am Single Day         von Luxusartikeln gesunken.
Chinas Online-Marktplätze: Taobao und TMall
Ein außergewöhnlicher Aspekt des chinesischen E-Com-         schaffen.
merce-Marktes besteht darin, dass es sich bei den meis-
ten hier getätigten Transaktionen – unterschiedlichen        TMall erhebt eine Gebühr für seine Dienstleistungen
Schätzungen zufolge zwischen 70 und 85 Prozent – um          sowie eine Provision in Höhe von fünf Prozent auf jeden
Geschäfte von Verbraucher zu Verbraucher (Consumer-          Verkauf. Im Gegenzug bietet die Plattform nach eigenen
to-Consumer, C2C) handelt. Ca. 90 Prozent dieser C2C-        Aussagen die einzige Hoffnung für Einzelhändler, Ver-
Transaktionen werden über die Plattform Taobao von           braucher in niedrigrangigen Städten zu erreichen. Für
Alibaba.com abgewickelt, die häufig als chinesisches         weniger bekannte Marken könnte dies der Wahrheit
eBay bezeichnet wird. Die 2003 gegründete Plattform          entsprechen. TMall stellt seine Einzelhändler ferner
erzielt Umsätze durch Werbung und erhebt keine Ge-           über SinaWeibo, eine chinesische Plattform für Micro-
bühren für Warenverkäufe über ihre Website. 2012 wur-        Blogging, 4,5 Mio. Anhängern vor. Außerdem benötigen
den über 50 Prozent aller Online-Verkäufe in China über      Verkäufer, die über TMall verkaufen, keine Internet-
Taobao abgewickelt.                                          Content-Provider-(ICP)-Lizenz.

Die meisten ausländischen Unternehmen interessieren          Einzelhändler, die lieber ihre eigenen Markenwebsites
sich mehr für Chinas Business-to-Consumer-Markt (B2C),       nutzen, müssen ständig Innovationen einführen, um
auf dem in den Jahren 2009 bis 2012 ein jährliches           Dienstleistungen anbieten zu können, durch die sie sich
Wachstum von 160 Prozent erzielt wurde, das laut Prog-       von der Konkurrenz abheben, und um Kunden anzuzie-
nosen von Bain bis nächstes Jahr um weitere 53 Prozent       hen, die sonst auf TMall surfen würden. So hat beispiels-
steigen wird. Die beherrschende Plattform ist hier TMall,    weise das Online-Bekleidungsunternehmen VANCL die
ebenfalls von Alibaba betrieben. Auf TMall werden 70         Idee einer „Online-Umkleidekabine“ entwickelt, die den
000 chinesische und internationale Marken von 50 000         Kunden die Möglichkeit bietet, Kleider vor dem Kauf
Händlern vertrieben.                                         anzuprobieren und alles, was ihnen nicht gefällt, zurück-
                                                             zugeben. Coach, für das China nach eigenen Angaben
Die Präsenz auf TMall wird von jedem Einzelhändler in        bis Ende dieses Jahres zum wichtigsten Markt werden
China als obligatorisch betrachtet. Die Logik dahinter       wird, hat Ende 2012 ein TMall-Geschäft eröffnet, dieses
ist, dass die Präsenz auf dieser Plattform als erster not-   jedoch 2012 zugunsten einer eigenen Website wieder
wendiger Schritt gilt, um die chinesischen Käufer daran      geschlossen.
zu gewöhnen, die Produkte des jeweiligen Unterneh-
mens über das Internet zu kaufen. Einige ausländische        Um Kunden anzuziehen, werden über diese Website
Marken wie Coach haben festgestellt, dass sie TMall als      Produkte angeboten, die nicht in den physischen Ge-
Sprungbrett und Route zu ihrer eigenen Website nutzen        schäften des Unternehmens erhältlich sind. Zudem
können. Andere, wie der japanische Textileinzelhändler       wurden anlässlich ihrer Einführung in limitierter Auflage
Uniqlo, verkaufen sowohl über TMall als auch über eine       hergestellte Handtaschen mit der Signatur des Marken-
Uniqlo-Website, die beide das gleiche Layout nutzen,         botschafters des Unternehmens in China, dem beliebten
identische Preise anbieten und mit denselben Zahlungs-       Schauspieler und Sänger Leehom Wang, angeboten.
systemen arbeiten, um ein einheitliches Markenbild zu
Interview mit Porter Erisman, E-Commerce-
Berater und Regisseur des Dokumentarfilms
„Crocodile in the Yangtze: the Alibaba Story“

Sie waren von 2000 bis 2008 Vizepräsident von Ali-      lang mussten wir wählen, wel-
baba und sind jetzt als E-Commerce-Berater in Chi-      che Seite wir lieber bedienen
na tätig. Was sollten Unternehmen Ihrer Meinung         wollten. Dies mussten wir bei
nach tun (oder nicht tun), um ihre Erfolgschancen in    der Gestaltung unserer Web-
diesem Markt zu erhö-                                   sites berücksichtigen. Von un-
hen?                                                    serer Hauptniederlassung in Hangzhou aus sahen die
Als Erstes sollten sie alles                            Videos und intensiven Grafiken großartig aus, doch
vergessen, was sie über E-Commerce im Westen wis-       die User in ländlichen Gegenden mussten ewig war-
sen, und sich darauf konzentrieren, die chinesischen    ten, um die Seiten herunterzuladen. Am Ende haben
Verbraucher und deren Online-Kaufverhalten zu ver-      wir beschlossen, für die globalen Märkte sowohl Ser-
stehen. Viele Unternehmen sind in China gescheitert,    ver in China als auch in den USA einzurichten. Über
weil sie einfach versucht haben, das Modell ihres       unsere Mirror-Sites waren wir in der Lage, die User
eigenen Landes auf den lokalen Markt zu übertragen.     auf beiden Märkten gleich gut zu bedienen. In China
Es ist viel besser, beim Kunden anzufangen und von      haben wir ähnliche Schritte unternommen, um eine
hier aus rückwärts vorzugehen.                          gute Qualität für alle User zu gewährleisten.

Was sind, abgesehen von der schieren Größe, die         Die chinesischen Touristen ändern das Gesicht der
wichtigsten Änderungen, die auf dem chinesischen        globalen Reiseindustrie. Welche wichtigen Trends
E-Commerce-Markt seit Ihrer Zeit bei Alibaba statt-     beobachten Sie für Online-Reisebuchungen?
gefunden haben?                                         Ich erkenne allmählich eine bessere Integration
Wir haben jahrelang argumentiert, dass der E-Com-       zwischen den chinesischen Reiseseiten und ihren
merce in China bessere Chancen hat als in stärker       internationalen Pendants. Außerdem integrieren in-
entwickelten Ländern. Skeptiker haben daraufhin ge-     ternationale Reiseanbieter immer mehr chinesische
kontert, dass der E-Commerce sich in China aufgrund     Zahlungsplattformen wie AliPay auf ihren Buchungs-
mangelnder Zahlungssysteme, logistischer Infrastruk-    websites. Wenn man in der Online-Reiseindustrie tä-
turen und des mangelnden Vertrauens zwischen            tig ist und keine spezifischen Pläne für die Bedienung
Onlinekäufern und -Verkäufern niemals durchsetzen       chinesischer Kunden hat, verpasst man eine große
würde. Doch in den letzten Jahren hat China bewie-      Chance.
sen, dass das Potenzial für den E-Commerce schon
immer da war. – Das Land hat lediglich innovative       Können Sie ein paar interessante Beispiele für die
Unternehmen benötigt, die die Infrastruktur aus-        wirtschaftliche Nutzung von mobilen und sozialen
bauen. China hat die E-Commerce-Umgebungen der          Medien nennen, die in China verbreitet sind?
Industrieländer mittlerweile bei Weitem überholt.       Die interessanteste Entwicklung waren die Einfüh-
Anstatt Geschäfte in drittrangigen Städten zu errich-   rung des E-Commerce und die faszinierenden Mög-
ten, bauen unsere Marken einfach Online-Geschäfte       lichkeiten, wie dieser genutzt werden kann. Ein paar
auf. Während der E-Commerce in Märkten wie den          Beispiele: Wenn eine Gruppe von Freunden abends
USA evolutionär war, war er in China revolutionär.      zusammen essen geht und sich die Rechnung teilen
                                                        möchte, können sie das Feature „Go Dutch“ von Ali-
Können Sie einige Beispiele für Herausforderungen       Pay benutzen. Und wenn Verwandte am chinesischen
nennen, die mit der inkonsistenten Internetkonnek-      Neujahr Geldgeschenke verschicken möchten, kön-
tivität und -zuverlässigkeit in China zusammenhän-      nen sie dies über die mobile App Weixin von Tencent
gen?                                                    tun. Die Verbindung von mobilem Einzelhandel und
Alibaba musste sich einigen großen Herausforderun-      Offline-Einzelhandel bringt faszinierende Möglichkei-
gen bezüglich der Internetkonnektivität stellen. Es     ten mit sich.
handelt sich um eine globale Plattform, die nicht nur
im eigenen Land den Austausch zwischen Usern in         Ein Abschlusswort?
den Städten und auf dem Land ermöglicht, sondern        Früher hatten E-Commerce-Unternehmen in China
auch den Austausch zwischen chinesischen Usern          den Ruf, Imitatoren zu sein, heute stellen wir jedoch
und Geschäftspartnern rund um die Welt. Ein Prob-       fest, dass sie sich zu wahren Innovatoren entwickelt
lem, mit dem wir uns häufig konfrontiert sahen, war     haben. Der chinesische Markt ist ein Laboratorium
die Gewährleistung einer konsistenten Nutzererfah-      für Innovation im Bereich E-Commerce, und wir be-
rung. Wenn wir Server in ländlichen Gegenden ein-       obachten immer häufiger, dass in China entwickelte
richteten, fielen die Erfahrungen der Käufer besser     Ideen von Unternehmen in anderen Ländern über-
aus, doch die Inserenten in den Städten beschwerten     nommen werden. Das Spannende daran ist, dass wir
sich über eine schwache Websiteleistung. Dasselbe       gerade erst angefangen haben. Uns erwarten noch
passierte, als wir Verkäufer aus ländlichen Gegenden    viele spannende Innovationen und Möglichkeiten für
in China mit Käufern weltweit vernetzten. Eine Zeit     die Zukunft.
Yuebao und Licaitong zeigen
 Banken eine lange Nase
 Auf der Suche nach neuen Ertragsquellen entwickeln            sen. Seit seiner Einführung vor neun Monaten hat Yue-
 Chinas führende E-Commerce-Unternehmen Innovati-              bao ca. 500 Mrd. Yuan (knapp 60 Mrd. Euro generiert.
 onen, die traditionellen Geschäftsfeldern zu schaffen         Im Januar brachte Tencent Holdings, der Betreiber der
 machen – einschließlich einiger der am besten etablier-       höchst erfolgreichen Plattformen QQ und WeChat, ein
 ten Industrien des Landes. Alibaba hat mithilfe seiner        Konkurrenzprodukt namens Licaitong auf den Markt, das
 Plattform AliPay (dem chinesischen Pendant zu PayPal)         Berichten zufolge bis Ende Februar 50 Mrd. Yuan (6 Mrd.
 ein virtuelles Fondsverwaltungsprodukt namens Yuebao          Euro) einbrachte. Als Reaktion hierauf sollen traditionel-
 geschaffen, das Chinas größtenteils staatlich geführte        le Banken Geldmarktprodukte einführen, um mit Yuebao
 Banken in Sorge versetzt. Über Yuebao können die User         und Licaitong zu konkurrieren.
 Geld auf ihrem Online-Account in kurzfristige Finanzins-
 trumente investieren, die weit höhere Erträge erbringen
 als die derzeit von Banken angebotenen Tiefpunktzin-

                              Fallstudie: Bally in China
Bally wusste von Anfang an, dass China ein Wachstumsmarkt      gung dieser Herausforderung zu überwinden hatte, gehörten
für seine Produkte sein würde. Der Schweizer Hersteller von    einige Merkmale des chinesischen Internets, die wie „Ver-
Luxuslederwaren eröffnete 1978 seine erste Filiale in Hong-    kehrsschwellen“ wirkten: beschränkte Austauschpunkte und
kong und 1986 seine erste Filiale auf dem Festland. Heute      eine fragmentierte Netzwerktopologie, die, jeder für sich
betreibt er 60 Boutiquen im Großraum China, dem Land, das      genommen, zu unregelmäßigen Internetverbindungen und
aller Erwartung nach bald den größten Markt für Luxusgüter     langsamen Seitendownloads führen können.
stellen wird.                                                  CDNetworks half Bally.cn bei der Optimierung seiner Leis-
Um von dem schnellen Wachstum des E-Commerce zu profi-         tung über den China Acceleration Service, eine speziell für
tieren, lancierte Bally 2011 seine chinesische Website www.    die Nutzung in China erstellte Infrastruktur zur Contentver-
bally.cn. Die Website enthält hochauflösende Bilder und        teilung. Mit 25 Präsenzpunkten (Points of Presence, PoPs)
Videos von Laufstegmodels, die Produkte von Bally präsen-      auf dem Festland routet CDNetworks China Acceleration den
tieren.                                                        Content von Bally für eine optimale Lieferung und reduziert
                                                               zugleich die Wartezeiten der User. Durch das Caching von
Nach dem frühen Aufbau einer Präsenz in China stand Bally
                                                               Bildern und Videos über das Netzwerk von PoPs konnte Bally
nun vor einer eher technischen Herausforderung: der Opti-
                                                               die Menge der Daten, die von seinem ursprünglichen Da-
mierung seiner Leistung auf Bally.cn bei gleichzeitiger Ver-   tenzentrum übertragen werden müssen, um 97 Prozent re-
besserung der Verfügbarkeit der Website, um der Traffic-Flut   duzieren. Infolgedessen konnte Bally.cn die Downloadzeiten
an Tagen wie dem Single Day, dem chinesischen Neujahrstag      auf seiner Seite um 81 Prozent beschleunigen. Bally profitiert
und anderen großen Einkaufstagen wie dem Mittherbstfesti-      nun von der verbesserten Zuverlässigkeit der Website, da
val und dem chinesischen Valentinstag Herr zu werden.          Bally.cn auch dann weiterläuft, wenn die Originalwebsite zu-
Zu den Hindernissen, die das Unternehmen bei der Bewälti-      sammenbricht.
Erfolgsfaktoren in Chinas E-Tail-Markt
Ausländische E-Tailer in China müssen sich auf starken            Social Media ermöglichen, um Echtzeitkontakte mit Freun-
Preisdruck vonseiten lokaler Konkurrenten gefasst ma-             den, Kundendienstvertretern und anderen, eventuell an
chen. Die Entwicklung einer einzigartigen Marke ist ein           einer Kaufentscheidung beteiligten Personen herzustellen.
Schlüssel zum Erfolg. Zu den Investitionen, die notwendig         Da die chinesischen Online-Einzelhändler allmählich von
werden, um dieses Ziel zu erreichen, können analytische           ihrer Niedrigpreisanbietermentalität abkommen, begin-
Fähigkeiten, verbesserte/automatisierte Kundendienst-             nen sie nach Lösungen zu suchen, um das Einkaufserlebnis
systeme, eine nahtlose Bestellabwicklung über Online-,            ihrer Kunden zu verbessern. Untersuchungen zeigen, dass
Offline- und mobile Plattformen und andere Investitionen          eine Möglichkeit für die Erhöhung der Popularität einer
zur Erhöhung des Wertangebots gehören. Fachmännische              E-Commerce-Website für Chinesen darin besteht, diese
Beratung bezüglich regulatorischer und rechtlicher Fragen         sichtbar zu machen. Detaillierte, hochauflösende Bilder,
ist ebenfalls notwendig, da dies eine Strategie ist, um digi-     Fotos und andere visuelle Elemente helfen E-Tailern dabei,
tales Spitzentalent zu gewinnen. Auch gute Kommunikati-           die Vertrauensbarriere zu überwinden, indem sie Käufern
on ist von wesentlicher Bedeutung. „Fälschungen und eine          genau präsentieren, was sie bekommen werden. Da Fotos
inkonsistente Produktqualität sind für Online-Einzelhänder        eine längere Ladezeit erfordern, ist eine schnelle Website
in China ständige Probleme”, so Li Hong, Vorsitzender             eine wichtige Voraussetzung.
von FleishmanHillard China. „Dies kann dazu führen, dass
                                                                  Dank der kontinuierlichen Investition in Breitband- und
Krisen, die von den sozialen Medien angeschürt werden,
                                                                  3G-Infrastruktur in Kombination mit den steigenden ver-
über Nacht ausbrechen. Auch die Logistik ist ein wichtiger
                                                                  fügbaren Einkommen und der fortschreitenden Nutzung
Aspekt, da Versorgungsketten fragmentiert sind und es
                                                                  von Kreditkarten ist ein weiteres Wachstum des E-Tailing
lokalen Betreibern oftmals nicht gelingt, die Qualitätskont-
                                                                  in China zu erwarten, das sich letztendlich irgendwo zwi-
rolle sicherzustellen.“
                                                                  schen zehn und 16 Prozent des Gesamtkonsums bewegen
Doch das ist noch nicht alles. Ausländische Unternehmen           wird.
müssen auch die wachsenden Erwartungen von chine-
                                                                  Dies sind gute Nachrichten für ausländische Einzelhänd-
sischen Verbrauchern erfüllen, die ein nahtloses Cross-
                                                                  ler, die in diesen Markt verkaufen möchten. Allerdings
Channel-Einkaufserlebnis erwarten, das Social, Mobile und
                                                                  kann man in China leicht in den Sog des herrschenden
Online-Commerce miteinander vereint. Eine Möglichkeit,
                                                                  Wettbewerbskampfs geraten, insbesondere wenn es um
dies zu erreichen, ist die Vereinheitlichung von Produktka-
                                                                  Online-Geschäfte geht. Intelligente E-Tailer meiden diese
tegorien, Preisen, Lieferzeiten und Kundendienstleistun-
                                                                  Falle, indem sie in Content-Bereitstellungsinfrastruktur,
gen unabhängig vom jeweiligen Verkaufskanal.
                                                                  Website‑Design und Datenanalytik investieren. Usern ein
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg: das Auslösen der               optimales Online-Einkaufserlebnis durch eine bessere
notwendigen Investitionen in eine hochleistungsfähige,            Leistung und die Erschließung der Kundenbedürfnisse zu
schnell ladende Website. Chinesische Verbraucher sind             ermöglichen, ist ein wesentlicher Faktor in diesem sich
ungeduldig und erwarten Websites, die die Integration mit         schnell entwickelnden Markt.

     Die beliebtesten Online-
     Produkte
     Kleider, Kosmetik, Unterhaltungselektronik und Bücher
     sind Verkaufsschlager. Laut Schätzungen von Forrester
     sind 40 Prozent aller in China über das Internet verkauf-
     ten Gegenstände Schuhe, Handtaschen und Make-up.
     Von 2010 bis 2012 stieg der Anteil der verkauften Be-
     kleidungsartikel am Gesamtonlineumsatz laut iResearch
     von 1,6 auf 13 Prozent; der von Kosmetik von 2,5 auf 11
     Prozent; von Unterhaltungselektronik von vier auf 17 Pro-
     zent und von Büchern von 4,5 auf 30 Prozent. Die Käufer
     sind in der Regel junge Frauen, die in der Stadt leben und
     im Verwaltungsbereich arbeiten.
     Was die durchschnittliche Geldmenge betrifft, die Käufer
     im Internet ausgeben, übertrifft China jedes andere Land
     im asiatisch-pazifischen Raum. Laut Forrester werden
     sich die durchschnittlichen Online-Ausgaben bis 2016
     auf 1 000 US-Dollar (rund 730 Euro) pro Verbraucher
     belaufen – eine beeindruckende Zahl in Anbetracht der
     Tatsache, dass das durchschnittliche verfügbare Einkom-
     men eines chinesischen Haushalts laut aktuellen Bevölke-
     rungsdaten bei 3 000 US-Dollar (ca. 2 200 Euro) liegt.
Über CDNetworks
Seit dem Jahr 2000 verwandelt CDNetworks das Internet in ein sicheres, zuverlässiges, skalierbares und leistungsfähi-
ges Application Delivery Network für erfolgsorientierte E-Business-Unternehmen und verfügt über Standorte in den
USA, Großbritannien, Japan, China und Korea. CDNetworks ist das einzige internationale CDN-Unternehmen, das nicht
nur über langjährige Erfahrung, sondern auch über eine eigene Infrastruktur in anspruchsvollen Wachstumsmärkten
wie China, Russland und anderen aufstrebenden Regionen der Welt verfügt.

Mit unseren 140 Knotenpunkten beschleunigen wir weltweit über 40.000 Websites und Cloud-Services – für Fi-
nanzdienstleister, Reiseveranstalter, E-Commerce- und E-Learning-Anbieter, für Medien-, Hightech- und Industrie-
Unternehmen. So können wir einerseits auf lokaler Ebene als vertrauenswürdiger Partner auf Augenhöhe agieren und
gleichzeitig als kompetente Technologie-Experten die Expansion in aussichtsreichen Zukunftsmärkten vorantreiben.
Mehr Informationen finden Sie unter: http://de.cdnetworks.com/

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Endnoten
1
      http://www.mckinsey.com/insights/asia-pacific/china_e-tailing
2
      http//www.bain.com/publications/articles/chinas-e-commerce-prize.aspx
3
      http://www.chinainternetwatch.com/2007/china-e-commerce-market-2020
4
      http://www.strangeloopnetworks.com/resources/infographics/why-luxury-websites-are-disappointing-chinese-consumers/growth-of-the-
      chinese-e-commerce-consumer-base/
5
      http://www.zdnet.com/cn/china-to-overtake-us-in-e-commerce-in-2013-7000019998/
6
      http://blogs.forrester.com/kelland_willis/14-01-27-chinas_online_retail_sales_passed_300_billion_in_2013
7
      http://www.bain.com/Images/BAIN_BRIEF_Chinas_e-commerce_prize.pdf
8
      http://www.ft.com/intl/cms/s/0/84b000d8-4ac2-11e3-ac3d-00144feabdc0.html
9
      http://www.go-globe.com/blog/internet-usage-china/
10
      https://www.chinapost.com.tw/china/china-business/2014/01/17/398580/China-netizens.htm
11
      http://www.iresearchchina.com/views/5151.html
12
      http://www.forrester.com/Understanding+The+Dynamics+Of+Chinas+eCommerce+Market/fulltext/-/E-RES94721
13
      http://www.kpmg.com/CN/en/IssuesAndInsights/ArticlesPublications/Newsletters/China-360/Documents/China-360-Issue15-201401-E-
      commerce-in-China.pdf
14
      http://english.caixin.com/2014-01-10/100627561.html
15
      http://english.caijing.com.cn/2013-03-12/112583752.html
16
      http://english.people.com.cn/business/8528216.html
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