Per WLAN Kontakt zu den Kunden halten - profil.bayern

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PRAXIS

Per WLAN Kontakt zu den Kunden halten
Freies WLAN von der VR-Bank Schweinfurt gibt es nicht nur in den Filialen, sondern
an vielen Orten in der Stadt und der Umgebung. Was erhofft sich die
Kreditgenossenschaft von dem Service? Vorstand Frank Hefner gibt Auskunft.

Interview: Florian Christner, Redaktion „Profil“
Foto: picture alliance/Westend61

Herr Hefner, Sie haben nicht nur alle Geschäftsstellen der VR-Bank Schweinfurt mit
freiem WLAN ausgerüstet, sondern auch zahlreiche öffentliche Orte in Ihrem
Geschäftsgebiet. Warum?

Profil – Das bayerische Genossenschaftsblatt – Ausgabe 04 2020
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Frank Hefner: Wir wollen mit „Free Wifi Plus“ – so heißt das WLAN-Angebot – dort
präsent sein, wo die Menschen im öffentlichen Raum länger verweilen, also in Cafés,
Restaurants, beim Einkaufen, bei Veranstaltungen, auf öffentlichen Plätzen oder am
Busbahnhof. Das ist für uns entscheidend. Viele davon sind ja auch unsere Kunden.
Und weil die Menschen gerne zum Smartphone greifen, wenn sie etwas Muße
haben, bieten wir ihnen mit unserem freien WLAN einen echten Service. Dadurch
kommen sie schneller ins Internet und verbrauchen weniger eigenes Datenvolumen.

  Die wichtigsten Informationen zu „Free Wifi Plus“

          Das WLAN-Angebot „Free Wifi Plus“ wurde von der mySPOT marketing GmbH
         entwickelt und speziell an die Anforderungen der Volksbanken und
         Raiffeisenbanken angepasst.

           Zusätzlich zum Basisnutzen – einem kostenlosen, einfachen und sicheren
         Internetzugang für Kunden, Passanten und Mitarbeiter – bietet „Free Wifi Plus“
         einen zeitgemäßen Marketing- und Vertriebskanal.

           Sobald sich ein Kunde mit seinem Smartphone in einen Hotspot einloggt, kann
         ihm die Bank individuelle Marketing- und Vertriebsinhalte anzeigen.

           Die Klickraten auf Marketing- und Vertriebsaktionen in „Free Wifi Plus“ betragen
         bis zu 20 Prozent.

          Die Werbeinhalte und ihre Klickraten lassen sich bei „Free Wifi Plus“ einfach
         und komfortabel über ein Onlineportal steuern und kontrollieren.

           Mitglieder des Zentralen Werbefonds Bayerischer Genossenschaftsbanken
         (ZWF) erhalten auf das System-Setup von „Free Wifi Plus“ einen Rabatt.

Was hat die VR-Bank Schweinfurt von diesem Service?

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Frank Hefner, Vorstand der VR-Bank Schweinfurt. Foto: VR-Bank Schweinfurt

Hefner: Mit „Free Wifi Plus“ stärken wir nicht nur unsere Präsenz vor Ort, sondern
auch unser Image als moderne Bank, die bei der Digitalisierung vorne mit dabei ist.
Zusätzlich können wir mit unserem freien WLAN verschiedene Gruppen mit
Werbung gezielt ansprechen, zum Beispiel Schüler oder Studenten. Der
Tauschhandel funktioniert so: Die Nutzer dürfen unser WLAN kostenlos und ohne
Registrierung verwenden, dafür sehen sie am Anfang ein kurzes Werbevideo auf
ihrem Smartphone, bevor sie im Netz zeitlich unbegrenzt surfen können. Das
Verfahren – fünf bis zehn Sekunden Aufmerksamkeit des Users gegen eine
Dienstleistung – ist sozial akzeptiert und bei Plattformen wie Youtube geübte Praxis.
Wenn die Nutzer mehr über unser Angebot wissen wollen, führt sie ein Link zu einer
Internetseite mit weiteren Informationen. Nach zehn Sekunden können sie frei im
Internet surfen. So wird das freie WLAN für uns zum digitalen Marketingkanal.

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Die VR-Bank Schweinfurt bietet das freie WLAN über den Dienstleister mySPOT
marketing aus dem nordrhein-westfälischen Lippstadt an. Wie kam es zu dieser
Zusammenarbeit?

Hefner: Ich habe das Unternehmen im Hebst 2018 auf dem Marketing- und
Vertriebsforum des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB) in Bamberg
kennengelernt und sofort das Potenzial von „Free Wifi Plus“ erkannt. Drei Vorteile
haben mich überzeugt:

      1. Die Bank geht mit „Free Wifi Plus“ keine Rechtsrisiken ein, sollte jemand über einen der
      Hotspots Rechtsverstöße im Internet begehen wollen. Auch der Datenschutz wird
      vollumfänglich gewährleistet. Die Verantwortung dafür liegt bei mySPOT marketing als
      offizieller Betreiber des Netzwerks. Das ist vertraglich klar geregelt. Die Informationssicherheit
      und der Datenschutz bei mySPOT marketing werden von der DZ CompliancePartner geprüft
      und laufend begleitet. mySPOT marketing führt eine schwarze Liste mit unzulässigen
      Webadressen, die über „Free Wifi Plus“ nicht aufgerufen werden können. Diese Liste wird
      täglich aktualisiert, dafür hat mySPOT marketing sogar einen eigenen Mitarbeiter abgestellt.

      2. Für die Installation und die Wartung der Hotspots ist ebenfalls mySPOT marketing zuständig.
      Die VR-Bank Schweinfurt vermittelt lediglich die gewünschten Standorte. Was die Technik
      betrifft, muss sich die Bank um nichts kümmern.

      3. „Free Wifi Plus“ ist ein Inklusivpaket. Mit Ausnahme der monatlichen Lizenzgebühren fallen
      keine weiteren Kosten an, sodass diese überschaubar und vor allem planbar bleiben.

Für uns hat das Angebot gepasst, deshalb haben wir das sofort umgesetzt und eine
Lizenz für 100 Standorte erworben. MySPOT marketing ist sehr zuverlässig und
auch die Technik funktioniert einwandfrei. Mittlerweile haben wir 40 Standorte in
Betrieb genommen, gut 20 davon entfallen auf unsere Geschäftsstellen, die
restlichen befinden sich im öffentlichen Raum.

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Wo befinden sich Ihre WLAN-Hotspots im öffentlichen Raum?

Hefner: Überall dort, wo sich genügend Menschen aufhalten. Bei der Auswahl der
Standorte wurden wir auch von mySPOT marketing unterstützt. Wir haben in
Schweinfurt den Marktplatz und den zentralen Busbahnhof am Rossmarkt mit
Hotspots ausgestattet, aber auch Cafés oder einen Fußballplatz. Die Gemeinden in
unserem Geschäftsgebiet haben sehr großes Interesse an unserem WLAN. In
Dittelbrunn ist der Bürgermeister an uns herangetreten, ob wir einen Hotspot in der
Mehrzweckhalle installieren können. Das haben wir gemacht. Wenn die Kommunale
Energiemesse in Dittelbrunn nicht wegen Corona abgesagt worden wäre, dann
hätten die Besucher dort unser „Free Wifi Plus“ nutzen können und wir wären mit
unserem Sponsorenlogo überall präsent gewesen. Die Gemeinde Schonungen hat
uns sogar eine ganze Liste mit Wunschstandorten geschickt. Wir prüfen jetzt, was
wir umsetzen können. Eine gewisse Besucherfrequenz sollte natürlich schon
gegeben sein.

Der zentrale Busbahnhof am Schweinfurter Rossmarkt: Wer will, kann dort das freie WLAN der VR-Bank
Schweinfurt nutzen – kostenlos und zeitlich unbegrenzt. Foto: picture alliance/imageBROKER

Wenn ein Standort für Ihr WLAN in die nähere Auswahl kommt: Wie geht es dann

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weiter?

Hefner: Sobald wir einen Standort identifiziert haben, suchen wir nach einem
Partner, der uns die Infrastruktur für den Hotspot zur Verfügung stellen könnte.
Ideal sind Gebäude, deren Wände sich für die Installation einer WLAN-
Außenantenne eignen. In der Regel sind das Geschäfte oder Gewerbebetriebe, deren
Inhaber bei uns Kunde sind und die wir deshalb schon kennen. Wir stellen dann den
Kontakt zu mySPOT marketing her, die dafür eigene Vertriebsmitarbeiter im
Außendienst beschäftigen. Die präsentieren dann unser „Free Wifi Plus“ – meistens
mit Erfolg, denn viele Unternehmen freuen sich, wenn sie auch ihren Kunden freies
WLAN anbieten können. Der Aufwand hält sich dabei in engen Grenzen: Nachdem
die Unternehmen unsere Rahmenvereinbarung und die Allgemeinen
Geschäftsbedingungen unterschrieben haben, müssen sie nur noch eine
Datenleitung für schnelles Internet zur Verfügung stellen, aber die ist in den meisten
Fällen sowieso vorhanden. Selbst wenn sie ihre Übertragungsrate für „Free Wifi
Plus“ auf 50 oder 100 Mbit pro Sekunde erhöhen müssen, fällt das bei den
Internetkosten kaum ins Gewicht.

Was bringt „Free Wifi Plus“ den Standortpartnern?

Hefner: Die Nutzer von „Free Wifi Plus“ sehen auf der Startseite nicht nur unser
Sponsorenlogo, sondern auch das des Standortpartners. Das ist durchaus eine
attraktive Werbefläche. Außerdem müssen sich die Unternehmen um nichts
kümmern. Das macht alles mySPOT marketing. Insofern ist das auch für unsere
Partner ein interessantes Paket. Natürlich gab es Standorte, wo wir keinen Erfolg
hatten, aber das lag meistens daran, dass die Betriebe schon WLAN anbieten, zum
Beispiel Hotels.

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Freies WLAN, kostenlos und unbegrenzt: Wer sich bei „Free Wifi Plus“ einloggen will, muss erst die
Allgemeinen Geschäftsbedingungen akzeptieren (li.), dann sieht er ein kurzes Werbevideo der VR-Bank
Schweinfurt oder eines Werbepartners (re.). Die Startseite bietet Platz für das Sponsorenlogo der Bank
und eines Werbepartners. Im grünen Kreis werden die Sekunden heruntergezählt, bis der Nutzer frei
im Internet surfen kann.

Planen Sie, die Werbefläche bei „Free Wifi Plus“ auch zu verkaufen?

Hefner: Das ist definitiv geplant. Im Moment testen wir das zusammen mit einem
Autohaus. Der Geschäftsinhaber ist ein guter Kunde unserer Bank. Er hat nun für
einen Monat die Möglichkeit, kostenlos Werbung bei „Free Wifi Plus“ zu schalten.
Wenn er zufrieden ist, dann wird er in Zukunft dafür bezahlen. Da sind wir gerade in
Verhandlungen. Grundsätzlich erkennen wir eine gewisse Zahlungsbereitschaft bei
unseren Firmenkunden, denn auch normale Werbung kostet. Aktuell prüfen wir die
Preisgestaltung. Dafür gibt es Anhaltspunkte etwa von anderen Banken, die
ebenfalls „Free Wifi Plus“ einsetzen. Sollten sich unsere Erwartungen erfüllen, dann
finanziert sich unser WLAN fast von alleine.

Wie hoch sind Ihre Kosten aktuell für „Free Wifi Plus“?

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Werbung auf Knopfdruck

  Auch die Volksbank-Raiffeisenbank Amberg ersetzt ihre Werbeplakate durch digitale
  Displays. Das vereinfacht die Abläufe und erhöht die Wahrnehmung bei den Kunden.
  Marketingleiter Thomas Retzer ist von dem System überzeugt. „Profil“ berichtete in
  der Ausgabe März 2020.

Hefner: Für 100 Standortlizenzen zahlen wir jährlich etwa 60.000 Euro. Zusätzliche
Mitarbeiterkapazitäten zur Pflege und Steuerung der Werbung brauchen wir nicht,
das übernimmt unser Social-Media-Team. Da wir ohnehin alle gängigen Social-
Media-Kanäle bespielen, ergeben sich bei den Inhalten viele Überschneidungen.
Außerdem sparen wir durch die Umstellung auf elektronische Werbung jährlich rund
150.000 Euro für Printwerbung ein. Postwurfsendungen, Zeitungsannoncen oder
Plakatwerbung – das gibt es bei der VR-Bank Schweinfurt nicht mehr.

Und das funktioniert?

Hefner: Sehr gut sogar. Wir haben in Werneck ein neues Beratungszentrum mit viel
Hightech für sechs Millionen Euro errichtet. Dort gibt es keine Plakate mehr,
sondern nur noch Werbebildschirme, die zentral von unserem Social-Media-Team
gesteuert werden. Letztendlich verfolgen wir den klassischen Ansatz einer
Omnikanalbank: Wir wollen dort sein, wo der Kunde ist. Und dieser hält sich immer
mehr im digitalen Raum auf. Dem werden wir zum Beispiel mit unserem Angebot
„Free Wifi Plus“ gerecht, weil wir für unsere Kunden einen virtuellen Zugang zu
ihrer Bank an den Orten schaffen, wo sie sich gerne aufhalten. Das ist vielen Kunden
mittlerweile lieber als eine Geschäftsstelle in der Nähe, die sie ohnehin kaum noch
besuchen. Deshalb passen wir auch unser Filialnetz an die geänderten Bedürfnisse

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an. Statt auf viele kleine Geschäftsstellen setzen wir auf gut ausgestattete, große
Kompetenzzentren mit einigen angedockten Satelliten. Die Beratung bleibt vor Ort,
bei Bedarf auch mobil, aber für reine Serviceleistungen – die online viel besser
erledigt werden können – brauchen wir nicht alle paar Kilometer eine eigene Filiale.

Das neue Beratungszentrum Werneck der VR-Bank Schweinfurt: Auch dort hat das Kreditinstitut eine
WLAN-Außenantenne installiert, damit Kunden und Passanten kostenlos im Internet surfen können.
Foto: VR-Bank Schweinfurt

Wie wird „Free Wifi Plus“ von den Nutzern angenommen?

Hefner: Im Februar hatten wir rund 4.000 Nutzer über alle Hotspots verteilt, davon
haben zwei Drittel unser WLAN mehrfach benutzt. Damit sind wir sehr zufrieden.
Und auch die Klickraten auf unsere Werbevideos sind beachtlich. Im Schnitt
reagieren 15 bis 20 Prozent der Nutzer auf die Werbung, indem sie die
weiterführende Internetseite besuchen. Im Onlinemarketing sind das extrem gute
Werte. Wir schätzen, dass digitale Werbung auf „Free Wifi Plus“ etwa 20 bis 100 Mal
mehr wahrgenommen wird als Printwerbung. Da ist jeder Cent gut investiertes Geld.

Sie bieten „Free Wifi Plus“ aber auch in Ihren Geschäftsstellen an. Welchen Zweck
erfüllt das freie WLAN dort?

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Hefner: „Free Wifi Plus“ läuft unabhängig vom Kernbankensystem. So können sich
unsere Kunden in den Filialen ohne Einschränkungen ins WLAN einloggen. Unsere
Berater greifen darauf zu, um den Kunden am praktischen Beispiel zu zeigen, wie
unsere digitalen Angebote funktionieren, etwa die VR-BankingApp. Wer möchte, dem
spielen wir die App auch gleich auf sein eigenes Smartphone auf. In dem
Zusammenhang erklären wir, dass die Kunden den Online-Zugang kostenlos und
zeitlich unbefristet auch an anderen Orten nutzen können.

Gibt es schon direkte Kundenkontakte zu Ihrer Bank, die Sie auf die Nutzung von
„Free Wifi Plus“ zurückführen?

Hefner: Das Kundenfeedback ist sehr positiv. Abgesehen davon sprechen die hohen
Nutzerzahlen für sich. „Free Wifi Plus“ bieten inzwischen eine Reihe von
Genossenschaftsbanken in ganz Deutschland an, auch große Institute. Trotzdem
haben wir am Schweinfurter Busbahnhof eine der höchsten Klickraten in ganz
Deutschland. Das wollen wir ausbauen. Im Moment sind wir dabei, mit unseren
Verbundpartnern – allen voran Union Investment – ganz gezielt kurze Videoclips von
wenigen Sekunden Länge zu produzieren, die speziell auf „Free Wifi Plus“
zugeschnitten sind.

  WLAN deutschlandweit nutzen

  Viele bayerische Volksbanken und Raiffeisenbanken bieten ihren Kunden inzwischen
  offenes WLAN an. Nutzer von „Free Wifi Plus“ können sich dabei nicht nur bei Hotspots
  ihrer Bank einloggen, sondern deutschlandweit in allen Netzwerken von „Free Wifi
  Plus“. Nach Angaben des Anbieters mySPOT marketing betreiben inzwischen rund 60
  Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland fast 900 Hotspots im Netzwerk von
  „Free Wifi Plus“, in Bayern sind es mit der VR-Bank Schweinfurt rund zehn Institute,
  darunter auch die VR meine Raiffeisenbank mit Sitz in Altötting oder die VR Bank

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Kitzingen. Auf einer interaktiven Karte können die Nutzer erkennen, wo überall in
  Bayern und Deutschland es „Free Wifi Plus“-Hotspots gibt. Die bayerischen
  Volksbanken und Raiffeisenbanken arbeiten aber auch mit anderen Anbietern
  zusammen, um ihren Kunden offenes WLAN anzubieten. So kooperiert die VR-Bank
  Neu-Ulm mit dem Berliner Anbieter sorglosinternet. Nähere Informationen dazu hat die
  Bank im ZWF-Innovationspool eingestellt. Auch die VR GenoBank DonauWald teilt ihre
  Erfahrungen mit freiem WLAN im ZWF-Innovationspool.

Wer kümmert sich um den Datenschutz der Nutzer?

Hefner: Das gewährleistet mySPOT marketing für uns. Wir erhalten nur
anonymisierte Daten, auf deren Basis wir feststellen können, wann und wie oft ein
Nutzer unser WLAN benutzt und ob er auf unsere Werbung reagiert hat. Das werten
wir auch intensiv aus. Wir wissen aber nicht, wer die Nutzer sind und sehen auch
keine Handy-Nummern. Das wäre auch kontraproduktiv, denn die Menschen wollen
anonym bleiben. Wer uns erreichen will, der findet über unser Sponsorenlogo zu
uns. Deshalb haben wir uns bewusst gegen eine Registrierungspflicht entschieden.
Erfahrungswerte von mySPOT marketing besagen, dass über 98 Prozent der
Menschen sofort von einer Nutzung absehen, wenn sie sich für ein freies WLAN
registrieren sollen.

  WLAN-Anbieter aus dem Schneider, aber nicht ganz

  Anbieter von öffentlichen WLAN-Hotspots haften nicht mehr für Rechtsverstöße, die ein
  Nutzer über ihr drahtloses Netzwerk begeht. Die sogenannte „Störerhaftung“ wurde
  bereits 2017 durch das neue Telemediengesetz abgeschafft, im Juli 2018 hat der
  Bundesgerichtshof diese Entscheidung bestätigt. Wer ein offenes WLAN anbietet, kann
  also nicht mehr abgemahnt werden, wenn jemand darüber rechtswidrig Filme, Musik
  oder Spiele teilt. Der Rechteinhaber kann jedoch weiterhin vom WLAN-Anbieter
  verlangen, dass dieser weitere Schädigungen unterbindet. Dies kann zum Beispiel

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durch die Sperrung bestimmter Seiten geschehen, die auf eine schwarze Liste
  („Blacklist“) gesetzt werden. „Profil“ hat sich dem Thema bereits in der Ausgabe
  08/2017 gewidmet. Das PDF können Sie hier herunterladen.

Wie machen Sie auf „Free Wifi Plus“ aufmerksam?

Hefner: Wir weisen auf Facebook, Twitter und Instagram sowie auf unserer
Webseite auf „Free Wifi Plus“ hin. In den Filialen machen wir mit Aufstellern auf das
Angebot aufmerksam. Zahlreiche Nutzer stoßen auch von selbst auf unsere
Hotspots, da viele von ihnen automatisch nach freiem WLAN suchen, wenn sie
irgendwo verweilen.

Welche Möglichkeiten haben Sie bei „Free Wifi Plus“, die Werbung
zielgruppenorientiert auszuspielen?

Hefner: Wir steuern die Werbeclips über eine Internetanwendung von mySPOT
marketing mit gesichertem Zugang. Dort steht uns ein umfangreicher digitaler
Baukasten für die Werbeschaltungen zur Verfügung. Das macht alles unser Social-
Media-Team – da gibt es natürlich Synergien mit den anderen sozialen Kanälen, die
wir betreiben. Von den Kollegen höre ich, dass sie mit der Internetanwendung
zufrieden sind. Da wird sogar das lokale Wetter berücksichtigt. Wir könnten also bei
Regen das traute Eigenheim bewerben und bei Sonnenschein die Kfz-Versicherung
für das Cabrio. Außerdem merkt sich das WLAN, welchen Werbespot der Nutzer am
selben Tag schon gesehen hat und welchen nicht. Wichtig ist für uns die
Unterscheidung nach Standort und Tageszeit. Der Spieler auf dem Golfplatz
interessiert sich für ganz andere Themen als der Jugendliche in der Eisdiele. Das
können wir ganz individuell konfigurieren und auch bestimmte Standorte zu
Gruppen zusammenfassen, zum Beispiel Schulen.

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ZWF-Vorteil für Bayerns Kreditgenossenschaften

  Der Zentrale Werbefonds Bayerischer Genossenschaftsbanken (ZWF) hat mit der
  mySPOT marketing GmbH für seine Mitglieder einen Rabatt auf das System-Setup von
  „Free Wifi Plus“ ausgehandelt. Das System-Setup beinhaltet die notwendige Hardware
  abhängig von der Anzahl der erworbenen Standortlizenzen. Weitere Informationen und
  die Konditionen finden die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken im MuV-
  Manager.

Sie bieten Ihr WLAN auch an Schulen an?

Hefner: Wir kooperieren mit einer Schule, allerdings selbstverständlich völlig
werbefrei. Stattdessen informieren wir dort über unser WLAN zu schulbezogenen
Themen und Terminen, zum Beispiel zu Schulfesten, Berufsinformationstagen oder
Jobbörsen in der Region. Auch die Schule kann unser WLAN als Informationskanal
nutzen und bei ihrem Hotspot die freien Werbeflächen belegen. Nur an unserem
Sponsorenlogo ist erkennbar, dass das Angebot von der VR-Bank Schweinfurt
kommt. Zusätzlich ist auch die Schule als Standortpartner mit ihrem Logo vertreten,
sodass letztendlich alle Seiten von einem kostenfreien WLAN in hoher Qualität
profitieren.

Wenn Sie die wichtigsten Argumente für „Free Wifi Plus“ nochmal zusammenfassen:
Welche wären das?

Hefner: Es ist eine einfache Lösung für Kunde und Bank und ein moderner Weg, mit
den Kunden in Kontakt zu treten, ohne sich aufzudrängen. Zusätzlich ist der
Werbeerfolg sehr gut messbar. Betrachtet man das Preis-Leistungs-Verhältnis, so
erreichen wir sehr kostengünstig sehr viele digital affine Menschen. Für uns war

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schnell klar, dass wir das machen wollen.

Herr Hefner, vielen Dank für das Interview!

WEITERFÜHRENDE LINKS

        Informationen zu „Free Wifi Plus“ im MuV-Manager

        Die Webseite der VR-Bank Schweinfurt

        Die Webseite der mySPOT marketing GmbH

        Interaktive Karte mit allen Hotspots von „Free Wifi Plus“ in Deutschland

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