Pfarrblatt San Francesco Locarno - Gemeinde der deutschsprechenden Katholiken Pfarrblatt für die Monate September und Oktober 2018
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Pfarrblatt für die Monate September und Oktober 2018 Pfarrblatt San Francesco Locarno Gemeinde der deutschsprechenden Katholiken Eidgenössischer Bettag: 16. September 2018 Foto: © Marco Barnebeck_pixelio.de
Seelsorger: Don Matias N. Hungulu Grusswort des Pfarrers donmatias@bluewin.ch Pfarrhaus: Via Cittadella 20, Zum Erntedankfest CH-6600 Locarno, «Einer aus der Volksmenge bat Jesus: Meis Telefon: 091 751 84 14 ter, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit Präsident: Franz Koch mir teilen. Er erwiderte ihm: Mensch, wer Organist: A. Passuello, Vezia hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? Dann sagte er zu den Leuten: Pfarrblatt San Francesco Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier, denn der Sinn des Lebens besteht Ausgabe alle zwei Monate nicht darin, dass ein Mensch aufgrund sei- Preis des Abonnements: CHF 30.– nes grossen Vermögens im Überfluss lebt. Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Gemeinde-Mitgliedschaft Auf den Feldern eines reichen Mannes stand Zu unserer Personalpfarrei gehören alle eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: deutschsprechenden Katholiken, die im Lo was soll ich tun? Ich weiss nicht, wo ich carnese wohnhaft und in unserer Pfarrei ein- meine Ernte unterbringen kann. Schliesslich getragen sind. sagte er: So will ich es machen: Ich werde Anmeldeformulare finden Sie am Info-Stand meine Scheunen abreissen und grössere in der Kirche. bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann Die Gemeinde lebt grösstenteils von Spen den. Einzahlungsscheine beim Info-Stand in ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen der Kirche: grossen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink, und freu dich des Postkonto: 65-4315-0 Lebens! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! IBAN: CH74 0900 0000 6500 4315 0 Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all Homepage das gehören, was du angehäuft hast? www.sanfrancescolocarno.ch So geht es jedem, der nur für sich selbst E-mail: info@sanfrancescolocarno.ch Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.» (Lk 12,13-21) Allgemeine Gottesdienstordnung Liebe Pfarreiangehörige, Freunde und Gönner von San Francesco Sonn- und Feiertage in San Francesco Samstags 18.00 Uhr Vorabendmesse Danken ist wichtig Sonn- u. Feiertage 10.00 Uhr Heilige Messe Ja, wir danken für die Ernte dieses Jahres, für Beichtgelegenheit eine Stunde vorher die Früchte der Felder und der Gärten. Wir danken für unser tägliches Brot. Werktagsgottesdienste Wir danken für alles, wovon wir leben, also Dienstag bis Freitag um 9.00 Uhr, in der Ka auch für das, was die Technik, die Zivilisation, pelle des Pfarrhauses, Via Cittadella 20. die Kultur und die Wissenschaften uns schen- Nachher hat der Pfarrer immer Zeit für Ge ken. spräche. Doch danken wir wirklich? Das würde voraus- Donnerstags Rosenkranz und sakramentaler setzen, dass wir uns auch stets bewusst sind, Segen nach der Hl. Messe. Beschenkte zu sein.
Meinen wir nicht eher, dass das, was wir ha schaften. Wir danken für die Deckung der ben, nur das Ergebnis unseres persönlichen Grundbedürfnisse des Lebens: für Nah Einsatzes und unseres Fleisses ist? Sind wir rung, für Kleidung, für Wohnung. nicht wie der reiche Mann im Gleichnis, dem – Ja, wir wollen dafür danken, dass wir in es lediglich darum geht, grössere Scheunen einem wunderbaren Zusammenhang le zu bauen, um die von ihm erwirtschafteten ben: mit Gott, mit den Menschen, mit der Erträge gut und sicher unterbringen zu kön- Welt. Das alles – Gott, Welt, Menschen – nen? Ja, von Dank ist überhaupt nicht die gehört zusammen. Und je tiefer uns diese Rede. Wirklichkeiten erschlossen werden, desto Wir sind heutzutage in Gefahr, nicht mehr zu mehr kommen wir ins Staunen über Gottes danken und so unser Leben zu verfehlen. wunderbare Gedanken, Worte und Werke. Das ist die eigentliche Erfahrung, die unser Wer nicht dankt, verfehlt sein Leben Leben zu einem erfüllten Leben macht: Gott ist da, mein Dasein, ist ein verdanktes Dasein. Der reiche Mann im Gleichnis und der junge, tüchtige und erfolgreiche Mann in der eben Mit priesterlichen Segensgrüssen erzählten Geschichte des Lukasevangelium, Ihr Don Matias Nicolau Hungulu verstehen unter Leben die Summe dessen, was sie sich selbst erarbeitet haben und ❀❀ ❀ dadurch besitzen. Sie sind davon überzeugt, dass Besitz Sicherheit gewährt. Doch in ihrer Lebensgier und Habsucht bemerken sie nicht, Wichtige Informationen dass ihre Rechnung falsch ist, deshalb falsch, weil Gott, der Geber des Lebens und aller Margrit Angela guten Gaben darin gar nicht vorkommt. Rohner-Slongo aus Muralto Wer dankt erfüllt sein Leben *30.01.1921 Was ist Leben? Nicht das, was wir erwirt- +24.06.2018 in Muralto schaften und auch nicht unsere Leistungen. Leben ist das, was wir empfangen. Zuerst Frau Margrit Rohner- sind wir lediglich Empfangende. Slongo, ein verdientes Gott hat uns das Leben geschenkt, die Kräfte langjähriges Pfarreimit des Leibes, des Geistes und der Seele. Darüber glied, durfte 97-jährig hinaus bietet er uns eine Gemeinschaft an. am 24. Juni 2018 den Das ist im Grunde das, was unser Leben reich mühsam gewordenen Lebensabend beenden und gross macht. Wir spüren in uns und in und wurde in die Ewigkeit abberufen. der Welt die schöpferischen Kräfte Gottes. Seit Pater Mario Slongo, SJ, der Bruder der lie- Wer darüber tiefer nachdenkt, kommt von ben Verstorbenen, im Frühjahr 1948 im Locar ganz alleine zum Danken. nese die Betreuung der deutschsprachigen Katholiken übernahm, kam bald auch seine – Ja, wir wollen Gott danken, dass er der Schwester mit ihrem allseits geschätzten Schöpfer der Welt ist, dass er uns mit den Mann, Dr. Otto Rohner, regelmässig ins Tes Kräften des Geistes und des Leibes ausge- sin. Rohners waren bald engagierte Mitglie stattet hat, damit wir mithelfen, die Welt der und sind vielen älteren Pfarreimitgliedern im Sinne seiner Verheissungen zu vollen- noch in lebhafter Erinnerung mit dem Rosen den. kranzgebet, dem Engagement bei allen Gele – Ja, wir wollen Gott danken, dass wir arbei- genheiten und fröhlichem Feiern etwa bei ten können, um für uns und die uns Anver Bazars. Die Pfarrei wird sie in liebevoller, per- trauten den Lebensunterhalt zu erwirt sönlicher Erinnerung behalten, denn Margrit
war in unserer Gemeinde sehr beliebt auf- 7. Okt. Patroziniumsfeier grund ihrer Glaubensfestigkeit, Freundlich An diesem Sonntag feiern wir zu keit und verantwortungsvoller Mitarbeit. Ehren unseres Kirchenpatrons, des Heiligen Franziskus, um 10.00 Am Mittwoch, dem 11. Juli, wurden für sie die Uhr ein Festhochamt mit feierli- Exequien gehalten. Der barmherzige Gott cher Musik. Anschliessend findet möge sie aufnehmen in seine göttliche Herr im Pfarrhaus, Via Cittadella 20, für lichkeit und schenke ihr Frieden und den alle der traditionelle Gemeinde- Angehörigen Trost aus dem Glauben! Apéro statt. Bernd Schumacher 21. Okt. Erntedankfest Wir wollen für den Segen der Na Einladung zu besonderen Anlässen tur danken. Der Altarraum wird sinnvoll geschmückt und der Got Christ sein heisst wesentlich miteinander tesdienst musikalisch begleitet unterwegs sein. Dazu gehören auch unsere sein. besonderen Anlässe, seien sie gesellschaftli- cher oder religiöser Art. PFARREI SAN FRANCESCO Darum laden wir Sie alle, Ihre Bekannten, Das Leben und den Glauben teilen Parrocchia San Francesco aber auch die Touristen herzlich zu den fol- Via Cittadella 20 6600 Locarno genden Anlässen dieses Jahr ein: Tel: 091 751 84 14 9. Sept. Die Liturgiefeier wird vom Kirchenchor Galgenen begleitet. Kirchencafé nach der Messe 13. Sept. Impulstreffen um 15.00 Uhr in der Villa Erica Die Würde des Alters Worthülse oder mit Leben gefüllter Begriff? Einladung zum Impuls-Treffen Donnerstag, 25. Okt. 2018 – 15.00 Uhr Villa Erica, Via al Sasso 5, 6600 Locarno Leitende: Sr. Sandra Brodmann 25. Okt. Impulstreffen um 15.00 Uhr in der Villa Erica Thema: Würde des Alters 4. Nov. Kirchencafé nach der Messe
Besondere Kollekten 16. So. 24. Sonntag im Jahreskreis im September und Oktober Eidgenössischer Dank-, Buss- und Bettag 16. Sept. Kollekte für die Inländische Mission Kollekte: Inländische Mission 21. Okt. Kollekte für die Missionen 22. Sa. 18.00 Uhr Vorabendmesse ❀❀ ❀ 23. So. 25. Sonntag im Jahreskreis 25. Di. Hl. Niklaus von Flüe Gebetsapostolate im September 29. Sa. 18.00 Uhr Vorabendmesse Der Weltkirche 30. So. 26. Sonntag im Jahreskreis Universal: Die Jugend Afrikas ❀❀ ❀ Um freien Zutritt aller Jugendlichen zu Bil dung und Arbeit in den jeweiligen Ländern Afrikas. Gebetsapostolate im Oktober Der Weltkirche Der Schweizer Bischöfe Evangelisation: Die Sendung der Ordensleute Wir danken Gott für die Gaben der Natur. Wir beten für alle, die sich unter widrigen Um Dass sich die Ordensleute wirksam für Arme ständen für die Bewahrung der Schöpfung und Ausgegrenzte einbringen. einsetzen. Der Schweizer Bischöfe ❀❀ ❀ Wir danken Gott für die Botschaft seiner gren- zenlosen Liebe. Wir beten für alle, die sich weltweit für Menschen in Not einsetzen und Monatskalender damit das Evangelium der Liebe Gottes ver- künden. September 2018 ❀❀ ❀ 1. Sa. 18.00 Vorabendmesse (Fest der Madonna del Sasso Ged. Josef Regli-Gisler) Monatskalender 2. So. 22. Sonntag im Jahreskreis Oktober 2018 8. Sa. 18.00 Uhr Vorabendmesse 4. Do. Hl. Franziskus von Assisi 9. So. 23. Sonntag im Jahreskreis 6. Sa 18.00 Vorabendmesse mit dem Kirchenchor von Galgenen 7. So. 27. Sonntag im Jahreskreis Patroziniumsfeier 15. Sa. 18.00 Uhr Vorabendmesse Festmesse mit Trompete (Ged. Frau Hedy Hagen) Apéro im Pfarrhaus
oben unters Dach zum Genuss der imposan- 13. Sa 18.00 Uhr Vorabendmesse ten Rundsicht über Luzern und den Nestern der Alpensegler. 14. So. 28. Sonntag im Jahreskreis 20. Sa 18.00 Uhr Vorabendmesse Ged. Edith Ronchi 21. So. 29. Sonntag im Jahreskreis Erntedankfest Kollekte: für die Missionen 27. Sa. 18.00 Uhr Vorabendmesse Ged. Margrit Durizzo-Heuberger und Lina Rickenbacher-Barthel 28. So. 30. Sonntag im Jahreskreis November 2018 Nach einem feinen Apéro, mit einem Luzerner 1. Do. Hochfest Allerheiligen Hinterländer Weisswein, freundlicherweise 10.00 Uhr Hl. Messe von Esther offeriert, machten wir uns auf den in der Pfarrkirche kurzen Spaziergang zum Hotel Waldstätter hof. 2. Fr. Allerseelen 09.00 Uhr Hl. Messe im Pfarrhaus ❀❀ ❀ Pfarreiausflug im Juni nach Luzern Am Dienstagmorgen, 19. Juni 2018, trafen sich 21 Personen am Bahnhof von Locarno zu unserer Reise nach Luzern. Nach einer kurz- weiligen Fahrt trafen wir um 10.30 Uhr pünkt- lich am Schwanenplatz ein. Von dort gelangten wir nach ein paar Schritten zur Kapellbrücke. Beim Wasserturm Dort erwarteten uns ein sehr hübsch deko- erwartete uns bereits Frau Esther Steffen mit riertes Lokal und ein sehr feines Essen. Dank ihrem Mann Renato. Wir erlebten eine wun- dem guten Service konnten wir pünktlich um derbare und interessante Führung durch den 13.30 Uhr bei schönstem Sonnenschein zum ganzen Turm. Zuerst sahen wir die grosse Spaziergang dem See entlang aufbrechen. Waffensammlung und hörten etwas zur Geschichte von Luzern, dann stiegen wir zur Um 14.00 Uhr erreichten wir die Hofkirche St. Turmstube auf und schliesslich ganz nach Leodegar, wo wiederum mit Frau Claudia Fortsetzung des Pfarreiteils nach dem Dossier
Nuber eine kompetente Führerin auf uns war- Die Jesuiten nehmen wieder tete. Die Führung durch die Kirche, den Chor raum und die Besichtigung der Schatzkam Abschied von San Francesco mer sowie die interessante Geschichte zur Entstehung der Kirche und des Namens Lu Pater Viktor zern (luciaria: Licht oder Hecht?) liessen die Trösch bemüh- Zeit in Eile verfliegen. te sich schon vor seinem Ab schied von Lo carno beim Or densoberen um eine Nachfolge. Der Pater Pro vinzial in Zürich schlug darauf- hin Pater Hans Hobi SJ für Lo carno vor, der an der ordentli- chen Gemein deversammlung vom 11. April 1988 vorge- stellt und im Folgejahr am 3. April 1989 von der Gemeinde gewählt wurde. Er wurde jedoch im Herbst 1988 warmherzig willkom- men geheissen, als er den Dienst schon antrat. Für Pater Hobi, geboren am 29. September 1926, war es mit 62 Jahren ein radikaler Wech sel im Beruf, denn er war als erfahrener Päda goge tätig und zuletzt Rektor der katholi- schen, kantonalen Sekundarschule für Jungs Leider mussten wir uns um 15.30 Uhr wieder in Sankt Gallen, im Volksmund die «Flade». In verabschieden, ohne die restlichen Sehens dieser Funktion war er dem Kapitel der Sankt würdigkeiten wie die Michaelskapelle und Galler Kathedrale angeschlossen. Kurz nach die Orgel besucht zu haben. ihm kam auch Bruder Karl Zuppiger SJ nach Locarno, dem die Aufgaben der Hausbe Um 18.00 Uhr trafen wir, dank des guten treuung und Sekretariatsarbeiten übertragen Fahrers Alesa der Firma Rossi viaggi, wieder wurden. in Locarno ein. Es war für Pater Hobi eine markante Umstel Es war ein strenger, aber schöner Tag. Aber lung. Jetzt war er in einem grossen, kaum Dank der exklusiven Besichtigung des Was bewohnten Pfarrhaus «auf sich allein ge serturms und der interessanten Führung stellt» und sollte eine Senioren-Pfarrei be durch die Hofkirche wird er allen sicher in treuen (kaum Jugendliche, mehr Frauen als bester Erinnerung bleiben. Männer), die im Wesentlichen nur beim Got tesdienst erreichbar war. Als Liebhaber der Text: Franz Koch Fotos: Peter Fasko Kirchenmusik fand er schnell Wege, die Liturgie aktuell für seine Gemeinde zu gestal- ten und über die Gottesdienste den Kontakt ❀❀ ❀ zu den Mitgliedern aufzubauen. Für das gros
se Haus kamen ihm helfend seine Verwandten de. Am 4. November 1991 wurde dann der und Geschwister aus Mels und Vättis, vor Chorraum für die Arbeiten mit einer grossen allem seine Schwester Anna Tobler, zu Hilfe. Folie abgeschlossen und der Altar davor auf dem unteren Stufenpodest platziert. Die Sein Organisationstalent nutzte er dazu, Arbeiten dauerten fast ein Jahr. Das Treppen neuen Schwung in die Planung und Ausfüh podest, auf dem früher der barocke Orelli- rung hängiger Probleme zu bringen. Für das Altar gestanden hatte, wurde entfernt und Sekretariat wurde bald die etwas körperlich ein ebener Boden mit Granit-Platten angelegt behinderte Frau Silvia Baldegger angewor- mit darunter eingerichteter Fussbodenhei ben, denn Frau Giani wollte/musste die Buch zung. Neue Fenster, neue Elektroinstallation haltung abgeben. Da Bruder Karl mit dem inklusive Beleuchtung und Reinigung sowie Computer auf Kriegsfuss stand, übernahm Herrichtung aller Wände ergaben recht viel Pater Hobi selbst die Buchhaltung, dank sei- Arbeit. Auf Drängen des UBC wurde auch eine ner in Kursen bei der «Flade» bereits angeeig- komplett neue Ausrüstung des Chorraumes neter «Windows»-Kenntnisse. Für die Haus- geplant, für die der Pfarreirat mit CHF 80 000.— und Küchenpflege gab er der Familie Andrija beitragen sollte. Verschiedene Projekte für nic Gastrecht. Sie war aus dem zerfallenden, einen neuen Altar wurden während einem in Kriegsauseinandersetzungen stehenden Bazar im Herbst 91 vorgestellt, es kam aber Jugoslawien geflohen. Am 14. Februar 1992 zu keiner Entscheidung. Zur Wiedereröffnung erhielt sie offiziell die Aufenthaltsgenehmi des Chores wurde die frühere Ausstattung gung in der Schweiz. wieder aufgestellt. Im Pfarrhaus machte die Heizung Probleme und so musste 1991 ein neuer Oertli-Brenner angeschafft werden. Für das ganze Gebäude – Pfarrhaus, Herberge, Kapelle mit Sakristei, Keller, Grotto – war eine Nutzungsverbes serung zu suchen. Hilfreich wäre auch der Einbau eines Lift. Der Architekt Rainer Plum wurde zugezogen und konnte schon bald erste Ideen in Diskussion bringen, die dann zu einem konkreten Projekt verfeinert wur- den. Auch bei der Kirche San Francesco galt es, mit dem «Ufficio dei Beni Culturali» (UBC) die trä- gen Planungen für eine Gesamt-Restauration der Kirche wieder in Gang zu bringen. Da die Bereitstellung des Budgets harzte, konnte erst 1991 vom Kantonsrat die Renovation der Im Sommer 1992 zeigte sich bei Pater Hobi, Apsis als Teil-Massnahme genehmigt und der schon immer ein Beinleiden ertrug, eine Architekt Rossi aus Lugano für die Leitung bösartige Erkrankung, die ihn schon bald der Arbeiten bestimmt werden. Günstig war stark in seinen Diensten behinderte. Die es, dass auch die «Magistrale» (das frühere Ärzte konnten ihm keine Heilung verspre- Klosterareal) vollkommen umgebaut wurde, chen. Pater Hobi ging dann im Sommer zum um die Lehrerausbildung als Fachhochschule befreundeten Abt im Kloster Disentis in eine zeitgemäss zu fördern. Im Rahmen dieser Einkehr. Der Pfarreiausflug des Jahres wurde Umbauten wurde ein Treppenhaus abgebro- deshalb auch nach Disentis geplant, um dem chen, sodass an dieser Stelle eine Sakristei Pfarrer beizustehen. Es wurde ein bewegen- eingerichtet werden konnte und durch Öff der Gottesdienst für die Gemeinde, denn die nung der Türe (im Kirchenschiff vorne rechts) Krankheit zeichnete Pater Hobi schon deut- ein neuer Sakristei-Eingang gewonnen wur lich.
Pater Josef Bahmann SJ, der seit den 60-er Jah ren zu vielen Besuchen und Aushilfen nach Locarno kam und von vielen Gemeindemit gliedern geschätzt wurde, erhielt nun den Auftrag für den Jesuitenorden den Abschied von Locarno zu orga- nisieren, der bis zum September des Jahres 1993 abgewickelt wer- den sollte. Mit Pater Schomski SJ (Slovakische Provinz) und dem aus der Madagaskar-Mission ange- reisten Pater Marcel Hübscher kamen zeit- weise noch Vertretungen, die sich aber nicht für eine Amtsübernahme bereitfanden. So wurde der Rückzug der Jesuiten definitiv. Dem Orden ist sehr hoch anzurechnen, dass er durch einen bedeutenden Nachlass vom zurückzahlbaren Darlehen, der Pfarrei San Francesco das Pfarrhaus an der Via Cittadella Man musste sich bald darauf einstellen, dass schuldenfrei übergeben hat. Pater Hobi nicht voll ins Amt zurückkommen werde. Vom Orden der Jesuiten wurde ange- Für die Pfarrei begann nun eine schwere Zeit. deutet, dass die Residenz in Locarno aufgege- Der Pfarreirat und einige Laien hatten dafür ben werden müsse. Das kam alles schneller, zu sorgen, dass wenigstens Wochenendgot als selbst besorgte Gemeindemitglieder be tesdienste stattfinden konnten und dass das fürchteten. Auf Wunsch von Pater Hobi wur Pfarreileben lebendig blieb. Der Kurie und de Ende 1992 für die Weihnachtszeit die Krip der Stadtpfarrei, besonders Don Storelli, der pe des Luzerner Künstlers Ulmi erstmals vor auch die Führung der Beurkundungen über- dem Chorraum in die Achse zum Kreuz aufge- nahm, ist für spontane und stete Hilfsbe stellt. Pater Hobi feierte den Mitternachts- reitschaft zu danken. Gottesdienst mit letzter Anstrengung, auf Bernd Schumacher einem Drehhocker sitzend und las das Evan gelium vom Altar aus. Er musste an Weih nachten wieder das Krankenhaus aufsuchen und verstarb dann am 29. Dezember. Sein Denkanstoss unseres Papstes Sarg stand zur Abdankungsmesse, wie es sei- ner Demut entsprach, praktisch in der Krippe. «Keine Medizin heilt Wunden besser Begraben ist Pater Hobi auf dem Friedhof der als ein barmherziges Herz!» Jesuiten beim Bildungshaus «Bad Schön «catolicapp.org» / 21.01.2018 brunn» (Kanton Zug).
«Verliert keine Zeit mit Wichtigtuerei» Der Träger eines Hirtenamtes muss drei Prioritä «Liebe mich, weide meine Lämmer und mach ten haben: «Lieben, die Lämmer weiden und sich dich bereit. Liebe mich mehr als die anderen, bereit machen fürs Kreuz.» Daran erinnerte liebe mich, so sehr du kannst, aber liebe mich! Papst Franziskus an einem Freitagmorgen in der Das ist es, was der Herr von den Hirten und auch Frühmesse. Gleichzeitig warnte er auch vor der von uns verlangt. “Liebe mich!” Der erste Schritt Versuchung der Wichtigtuerei all derer, die «ihre im Dialog mit dem Herrn ist die Liebe!» Nase nur allzu gern in anderer Leute Angelegen heiten stecken». Der Kompass eines Hirten Papst Franziskus erläuterte, was die Aufforde Wie der Papst weiter ausführte, sei allen, die sich rung Jesu an die Jünger: «Folge mir nach» kon für ein Leben für den Herrn entschieden haben, das kret bedeutet. Den Ausgangspunkt bildete der «Martyrium» bestimmt; ein Weg, auf dem sie «das Passus aus dem Johannesevangelium, der das Kreuz tragen» müssten und riskierten, dorthin ge letzte Gespräch zwischen Petrus und Jesus be führt zu werden, wohin sie nicht wollen. Das sei schreibt. Ein Gespräch, das – wie der Papst sagte der Kompass, der den Weg des Hirten leite. – bei «Simon, Sohn des Johannes» viele Erinne rungen hätte aufleben lassen: den Moment, in dem «Mach dich bereit für die Prüfungen, mach dich ihm Jesus einen anderen Namen gab, die vielen bereit dafür, alles hinter dir zu lassen, damit ein Momente der Schwäche – bis zur Verleugnung anderer kommen kann, der die Dinge anders des Petrus mit dem «Hahnenschrei». Und auch macht. Mach dich bereit, dass alles in deinem Le wir müssten unseren mit dem Herrn zurück ben zunichte gemacht wird», sagte der Papst, gelegten Weg «immer wieder Revue passieren und warnte: «Sie werden dich den Weg der De lassen», damit wir «diese Erinnerung nie aus den mütigung einschlagen lassen, ja vielleicht sogar Augen verlieren». den des Martyriums! … Und jene, die dich, als du ihr Hirte warst, mit Lob überschüttet haben, wer den jetzt kein gutes Haar mehr an dir lassen, weil der andere, der kommt, besser zu sein scheint… Bereite dich vor, bereite dich auf das Kreuz vor, auf den Moment, in dem sie dich dorthin brin gen, wo du nicht hin willst. Liebe, weide, mach dich bereit. Das ist der Kompass eines Hirten!» Der erste Schritt Klare Absage an kirchliche Seilschaften im Dialog Abschliessend ging der Papst noch auf eine letz mit dem Herrn te Versuchung ein, die heute nur allzu verbreitet ist die Liebe ist: die Tendenz, andere belehren zu wollen, sich Die Grundvoraussetzungen, die ein Hirte erfüllen zum Moralapostel aufzuschwingen, statt sich um müsse – unbedingte Treue und Liebe – seien in seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. den drei Weisungen des Herrn an Petrus enthal «Kehre vor deiner eigenen Tür! Misch dich nicht ten: «Liebe mich, weide, mach dich bereit.» Ein in das Leben anderer ein! Der Hirte liebt, er wei wahrer Jünger des Sohnes Gottes zeichne sich det, er macht sich bereit für das Kreuz – er ver durch die Liebe aus, erklärte der Papst: «Das Wei liert seine Zeit nicht mit Seilschaften, kirchlichen den dagegen zeigt die Sorge um die anderen, Seilschaften! Er liebt, er weidet, er macht sich und genau das macht einen guten Hirten aus: bereit… und hält der Versuchung stand!» “Ein Bischof, ein Priester ein Vorsteher der Ge meinde ist vor allem Hirte”!» Silvia Kritzenberger u. Barbara Castelli – Vatikanstadt
Zum Eigenössischen Dank-, Buss- und Bettag, 16. September 2018 Beten: Wie, wann, wo und warum überhaupt? Wer betet, hat eine Heimat jenseits jeden Zuhauses. Manchen mag dieser Satz zu poetisch sein, vielleicht auch nichtssagend, seine Ernsthaftigkeit und Wahrheit wird erlebbar im Vollzug, im Beten selbst, doch kann er helfen, die in der Überschrift gestellten Fragen zu beantworten. Wenn Beten Heimat ist, muss ich mir über das Wie keine grossen Gedanken machen: Zu Hause darf es auch etwas legerer sein. Natürlich hat das Gebet als Gespräch mit Gott eine Würde, die es zu respektieren gilt; ich sollte mich konzentrieren, nicht nebenbei noch Fernsehen gucken, doch gibt es keine vorgeschriebene Haltung, Kleidung oder Ähnliches. Oder wie es Meister Eckhart er kannte: «Der Mensch, der Gott beim Stallmisten nicht hat, hat ihn auch nicht beim Chorgebet.» Auch gibt es keine bestimmte Zeit für das Gebet, jedoch sind feste Zeiten hilfreich. wie sich die Familie freut, wenn ich zu einer verlässlichen Zeit nach Hause komme, so freut sich auch Gott, wenn ich ihm feste Zeiten des Tages ein räume. Das beantwortet auch die Frage nach dem Wo. Der erste Ort der Begegnung mit Gott ist die Kirche, aber bei weitem nicht der einzige. Das kann die Natur genauso gut sein wie das Wohn zimmer oder der Arbeitsplatz. Und da ich zu Hause eher als in der Öffentlichkeit «reden kann, wie mir der Schnabel gewachsen ist», gilt Gleiches für das Gebet. Ehrlich soll es sein, ein Rhetorikkurs ist nicht vonnöten. Und wer sich mit dem frei formulierten Ge bet schwer tut, kann auch gerne auf die vorformulierten Gebete aus dem reichen Gebetsschatz der Kirche zu rückgreifen. Bleibt als Letztes die Frage nach dem Warum? Weil ich als Mensch eine Heimat brauche, die mehr ist als diese Welt und in der ich viel weniger sein darf, als ich meine, in dieser Welt oft darstellen zu müssen. Wo ich so sein darf, wie ich bin – mit allen Vorzügen und eben auch mit allen Schwächen und Fehlern. Ein Allerletztes noch: Heimat hat etwas mit Gewöhnung, Gewohnheit zu tun. Und so sollte auch das Gebet eine gute Gewohnheit sein, oft erst dann kann es seinen ganzen Reichtum entfalten. Michael Tillmann Bilder: Albrecht Dürer, Studien zu «Die Betenden Hände»
AZB CH - 1890 Saint-Maurice Ein kleiner Bub kommt zum Apotheker und verlangt für 20 Rappen Insektenpulver. Der Apotheker fragt, ob er eine Schachtel oder ein Tüte will. – «Ach, schütten Sie mir das Pulver nur gleich in den Kragen.» ❁ ❁ ❁ An der Varietékasse fragt die Verkäuferin einen Besucher, warum er schon die dritte Karte hin tereinander kauft. «Weil sie mir der Mann am Eingang immer wieder zerreisst.» ❁ ❁ ❁ Der Gast sass beim Wiener Schnitzel und wein te. «Warum weinen Sie denn so mein Herr, frag te der mitfühlende Kellner. – Der Gast schluchz te: «Wegen des Wiener Schnitzels – vielleicht lässt es sich erweichen.» ❁ ❁ ❁ Zwei Hunde treffen sich in der Stadt. Der eine schleppt sich mit zwei vollen Einkaufstüten ab. Fragt der andere: «Wieso schleppst du dich mit dem Zeug ab?» «Ach», seufzt der eine, «es hat Der Opa muss Tropfen nehmen. Sie schmecken alles damit angefangen, dass ich manchmal für scheusslich, und Opa verzieht sein Gesicht. mein Herrchen die Zeitung geholt habe.» Sein Enkel, der interessiert zusieht, fragt: «Warum musst du denn so schlechte Tropfen ❁ ❁ ❁ einnehmen?» – «Weil ich früher zu viele gute Der Pfarrer fragt im Religionsunterricht: «Was Tropfen zu mir genommen habe, mein Junge!» müsst ihr tun, damit euch eure Sünden verge ❁ ❁ ❁ ben werden können?» Da meldet sich Julius: «Sündigen?» Der Lehrer fragt Peter: «Was verstehst du unter ❁ ❁ ❁ Notwehr?» – Peter: «Wenn ich mein Zeugnis Zwillinge kommen abends ins Bett. Es sind der selbst unterschreibe.» Albert und der Werner Egon. Da lacht der ❁ ❁ ❁ Albert aus Herzensgrund. Ja, und er lacht immer herzhafter, als ihn die Mutter fragt: Ein älterer Beamter zu seinem Kollegen: «Wenn «Albert, sag mir doch einmal, warum du so aus ich pensioniert bin, setze ich mich erst mal vier Herzensgrund lachst?» – Nach einigem Hin und Wochen in meinen Schaukelstuhl und tue gar Her sagt der Albert dann endlich: «Weisst du, nichts.» Der Kollege: «Und danach?» – «Dann Mutter, heute hast du Werner Egon zweimal fange ich ganz langsam zu schaukeln an.» gebadet und mich nicht!» September/Oktober 2018 ◆ Erscheint zweimonatlich ◆ 86. Jahrgang Nr. 9 /10 Augustinuswerk, Postfach 51, 1890 Saint-Maurice, Telefon 024 486 05 20
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