Pflanzenbau-empfehlungen - Herbst 2018 - BayWa AG
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Anzeige Pflanzenbau- empfehlungen Herbst 2018 Pflanzenbauempfehlungen Herbst 2018 BayWa AG Arabellastraße 4 Version Ost www.baywa.de Pflanzenbauberatung 81925 München 112 1
SCHLESWIG- HOLSTEIN MECKLENBURG- Inhaltsverzeichnis VORPOMMERN HAMBURG BREMEN Pflanzenbauberater der BayWa 02 Pflanzenschutz 05–26 Zwischenfrüchte 65–74 4 BERLIN NIEDERSACHSEN Schwerpunktprogramm Pfanzenschutz Herbst 2018 06 Produktionstechnik Zwischenfruchtanbau 66–67 SACHSEN- Neue Pflanzenschutzmittel Herbst 2018 07–09 Sortiment Zwischenfrüchte 68 ANHALT BRANDENBURG Anwendungsgrundsätze 10 Planterra Zwischenfruchtmischungen 69 Niemberg Auflagen zum Schutz von Oberflächengewässern 11 Beschreibung Planterra Zwischenfruchtmischungen 70–71 NORDRHEIN- WESTFALEN SACHSEN 1 Pflanzenbauberater Hangneigungsauflagen zum Schutz von Oberflächengewässern 12–13 GreenTrip Zwischenfruchtmischungen 72–73 Beiersdorf der BayWa Auflagen zum Schutz des Grundwassers 14 Grünland, Ackerfutter 75–86 THÜRINGEN Zusätzliche Auflagen für Glyphosat-Produkte 14 Auflagen zum Schutz von terrestrischen Biozönosen 15 Grünland erhalten und verbessern 76–77 HESSEN Josef Bauer Leiter Pflanzenbauberatung Besondere NT-Auflagen für clomazone-, Grünland/-mischungen 78 Mobil 0162 2885828 pendimethalin- und prosulfocarbhaltige Herbizide 16 Futtergräser 79 7 E-Mail josefmartin.bauer@baywa.de RHEINLAND- Auflagen für Rodentizide (Ratron-Giftlinsen, Giftweizen) 16 Ackerfutterbau/-mischungen 80–81 Hohenroth OBERFRANKEN PFALZ UNTERFRANKEN Aminopyralid Auflagen 17 Unkrautbekämpfung in Grünland 82–83 Markus Steinheber Resistenzmanagement, Wirkmechanismen Gräser 17 Silierung und Konservierung 83 9 Zentrale Pflanzenbauberatung Fungizideinsatz in Zuckerrüben 18 Düngung von Dauergrünland 84 OBERPFALZ Telefon 089 9222-3304 SAAR- Sikkation in Kartoffeln 18 Grünlandpflege vor dem Winter 85 Mobil 0162 2860889 LAND 10 MITTEL- E-Mail markus.steinheber@baywa.de Keimhemmung in Kartoffeln 19 6 FRANKEN WÜRTTEMBERG Vorerntebehandlungen (Glyphosat) 20 Florian Schöppl Düngung 87–94 NORD Ungras- und Unkrautbekämpfung auf der Stoppel 21 NIEDERBAYERN Zentrale Pflanzenbauberatung Nährstoffzusammensetzung von Mineraldüngern 88–89 8 Telefon 089 9222-3303 Bekämpfung von Wurzelunkräutern auf der Stoppel 22 Mobil 0162 2860888 Eckpunkte und Empfehlungen zur Umsetzung SCHWABEN/ Gründl Additive zur Wirkungsunterstützung 23 WÜRTTEMBERG E-Mail florian.schoeppl@baywa.de der neuen Düngeverordnung im Herbst 90–91 SÜD ALLGÄU 2 Schneckenbekämpfung 24 Kalkdüngung 92 Biberach OBERBAYERN 3 Simon Frantz Pamira Sammeltermine 2018 25 Stickstoffstabilisierung von Gülle und Gärsubstraten 93 5 Zentrale Pflanzenbauberatung Telefon 089 9222-2781 Nährstoffentzüge von Kulturpflanzen 94 E-Mail simon.frantz@baywa.de Raps 27–38 Sortenbeschreibung Raps 28–29 Smart Farming 95–102 Unkrautbekämpfung in Winterraps 30–31 1 Christian Härtel 5 Peter Zoll 8 Philip Loch NEXT Farming Welt 96 Sachsen, Brandenburg Württemberg Süd Niederbayern Rapsherbizide Herbst 2018 32–35 NEXT Farming LIVE 97 Mobil 0151 16103247 Mobil 0151 16103920 Telefon 0151 16104781 Wasserrübenvergilbungsvirus (TUYV) 36 E-Mail christian.haertel@baywa.de E-Mail peter.zoll@baywa.de E-Mail philip.loch@baywa.de NEXT Farming OFFICE 97 Bestandesführung, Fungizide – Herbst 37 NEXT Geodaten SERVICE 98–99 Insektizideinsatz in Winterraps 38 NEXT BODENPROBEN SERVICE 100 2 Paul Kammerer 6 Christoph Mauthe 9 Christoph Krapp Oberbayern Württemberg Nord Mittel-, Oberfranken OPTIFERT Check 101 Mobil 0162 2046506 Mobil 0151 16105196 Mobil 0162 1053373 Getreide 39–64 E-Mail paul.kammerer@baywa.de E-Mail christoph.mauthe@baywa.de E-Mail christoph.krapp@baywa.de Bedeutung der Noten der einzelnen Ausprägungen 102 Wintergerste Sortenbeschreibung 40–41 Winterroggen Sortenbeschreibung 42–43 Ökolandbau 103–110 3 Florian Stöckl 7 Oliver Schmidt 10 Michael Huber Wintertriticale Sortenbeschreibung 44–45 Schwaben, Allgäu Unterfranken Oberpfalz Öko Saatgetreide 104–105 Mobil 0151 16103244 Mobil 0151 16103248 Mobil 0152 54870185 Winterweizen Sortenbeschreibung 46–49 Ökö Grünland/Ackerfutter 106–107 E-Mail florian.stoeckl@baywa.de E-Mail oliver.schmidt@baywa.de E-Mail michaelanton.huber@baywa.de Dinkel, Emmer und Durum 50 Öko Zwischenfrüchte 108 GPS-Lösungen (Fruchtfolgelösungen) 52 Zugelassene Düngemittel 108–110 GPS-Getreide – Aussaat 2018 53 4 Stefan Schönborn Planterra Triple Energy 54 Düsentabelle 111 Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern Planterra Double Power/Planterra Wickroggen 55 Mobil 0162 2826036 Saatgutbehandlung Getreide Herbst 2018 56–57 E-Mail stefan.schoenborn@baywa.de Unkrautbekämpfung in Wintergetreide 58–59 Getreideherbizide Herbst 2018 Leitungras Windhalm 60–61 Lorenz Sixt Isidor Zeilhofer Leiter Versuchsstation Versuchsstation Gründl Getreideherbizide Herbst 2018 Telefon 08756 912767 Telefon 08756 912778 Leitungras Ackerfuchsschwanz 62–63 Mobil 0151 16104833 Mobil 0151 44024630 Insektizide/Blattdüngung 64 BayWa Versuchsstandorte E-Mail lorenz.sixt@baywa.de E-Mail isidor.zeilhofer@baywa.de BayWa Versuchsstation Gründl 2
Allgemeines Pflanzenschutz Pflanzenschutz Hinweise und Haftungsausschluss Sehr geehrte Damen und Herren, gerne überreichen wir Ihnen unsere aktuelle Ausgabe der Darüber hinaus sei darauf hingewiesen, dass aufgrund der Pflanzenbauempfehlungen für die Herbstsaison 2018. Sie Komplexität der rechtlichen Vorgaben im Pflanzenschutz für enthält neben den gewohnten Sortimenten Pflanzenschutz, ein Produkt je nach Indikation und Aufwandmenge unterschied- Düngemittel und Saatgut weitere Kapitel aus dem Bereich liche Auflagen gelten können, die hier nicht immer vollständig Digital Farming und Ökolandbau. abgebildet sind. Die Broschüre ersetzt daher keineswegs das Lesen der Gebrauchsanweisungen. Im Bereich der Betriebsmittel sind die BayWa Schwerpunkt- empfehlungen für den Ackerbau und das Grünland dargestellt, Die hier gemachten Angaben basieren auf den Mitte Juni 2018 die wir auf der Grundlage unserer praktischen Erfahrungen in geltenden gesetzlichen Regelungen. In der Folge eintretende der Beratung sowie den Ergebnissen des pflanzenbaulichen Änderungen sind entsprechend zu beachten. Haftungs- und Versuchswesens der BayWa zusammengestellt haben. Gewährleistungsansprüche gegenüber der BayWa AG aus den Inhalten dieser Broschüre sind ausgeschlossen. Für den Bereich Pflanzenschutz sind Indikationen und Anwen- dungsauflagen zum Stand des Redaktionsschlusses Mitte Juni München, 19.6.2018 2018 angegeben. Spätere Änderungen nach diesem Termin sind zu beachten. Alle Informationen zu den aktuellen Zulassun- Ihre BayWa AG gen und zu den jeweiligen Indikationen finden sich monatlich Pflanzenbauberatung Agrar aktualisiert unter https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp. Schwerpunktprogramm Pfanzenschutz Herbst 2018 06 Neue Pflanzenschutzmittel Herbst 2018 07–09 Versuchsbesichtigungen Anwendungsgrundsätze 10 Wesentliche Grundlage für alle unsere pflanzenbaulichen Alle Versuchsstandorte können während der gesamten Auflagen zum Schutz von Oberflächengewässern 11 Empfehlungen sind die Ergebnisse unserer eigenen Versuche. Vegetationsperiode besichtigt werden, sowohl zur internen Hangneigungsauflagen zum Schutz von Oberflächengewässern 12–13 Auf insgesamt 8 Standorten standen im Jahr 2018 13.000 Par- Information und Weiterbildung als auch gemeinsam mit Auflagen zum Schutz des Grundwassers 14 zellen zur Prüfung von Pflanzenschutzmitteln, Düngern und Kunden. Ansprechpartner für Besichtigungen ist entweder Sorten in randomisierten Versuchsanlagen. Alle Ergebnisse die Versuchsstation in Gründl direkt oder der jeweilige BayWa Zusätzliche Auflagen für Glyphosat-Produkte 14 durchlaufen vor ihrer Veröffentlichung eine Qualitätsprüfung Pflanzenbauberater Ihrer Spartenregion. Adressen und Auflagen zum Schutz von terrestrischen Biozönosen 15 und statistische Verrechnung und Plausibilisierung. Kontaktdaten finden Sie auf Seite 2 dieser Broschüre. Besondere NT-Auflagen für clomazone-, pendimethalin- und prosulfocarbhaltige Herbizide 16 Auflagen für Rodentizide (Ratron-Giftlinsen, Giftweizen) 16 Aminopyralid Auflagen 17 Resistenzmanagement, Wirkmechanismen Gräser 17 Fungizideinsatz in Zuckerrüben 18 Sikkation in Kartoffeln 18 Keimhemmung in Kartoffeln 19 Vorerntebehandlungen (Glyphosat) 20 Ungras- und Unkrautbekämpfung auf der Stoppel 21 Bekämpfung von Wurzelunkräutern auf der Stoppel 22 Additive zur Wirkungsunterstützung 23 Schneckenbekämpfung 24 Pamira Sammeltermine 2018 25 4 5
Schwerpunktprogramm Neue Pflanzenschutzmittel Herbst 2018 Pflanzenschutz Pflanzenschutz Pflanzenschutz Herbst 2018 Raps Getreide Rüben Herbizide Agil S Addition Duett Ultra Tanaris (BAS) Butisan Gold Atlantis WG Ortiva Wirkstoffe: 333 g/l Dimethenamid-P + 167 g/l Quinmerac Carax Axial 50 Formulierung: Suspoemulsion Fuego Top Bacara forte Fusilade Max Boxer Insektizide Anwendung: IP Butisan Gold Kombi Cadou forte Set IP Butisan Komplett Carmina 640 Karate Zeon Aufwandmenge Kultur Indikation Einsatzzeitraum BBCH Max. Anwendung IP Quantum Herold SC 1,5 l/ha Winterraps Einj. zweikeimblättrige Unkräuter VA–18 1 Runway Kombi IP Pendi 400 SC Tilmor Picona Pointer SX Totalherbizide Allgemein: Rapsherbizid ohne Metazachlor mit den beiden aus dem Butisan Gold bekannten Wirkstoffen Dimethenaid-P Primus (Bodenwirkung) und Quinmerac (Boden- und Blattwirkung). Alternativprodukt für grundwassersensible Standorte UP CTU Glyfos dakar wie Jura-Karst-Regionen, sehr leichte Standorte und Wasserschutzgebiete, die auf Metazachlor verzichten sollten. Grünland Roundup PowerFlex Durch das fehlende Metazachlor gegenüber dem Butisan Gold wird die absolute Wirkung auf einige Unkräuter wie Dicopur M Beizmittel Hellerkraut, Klettenlabkraut, Ehrenpreis, Hirtschentäschel und Klatschmohn etwas geringer und gegenüber Vogelmiere Harmony SX Weitere deutlich geringer, weshalb eine Ergänzung oder Nachbehandlung sinnvoll ist. Ranger Landor CT Rubin TT Agroclean Wird nur im Pack mit Runway vermarktet. Kann damit als Einmalbehandlung im frühen Nachauflauf mit 1,5 l/ha Tanaris Delicia Schneckenlinsen und 0,2 l/ha Runway oder als Splittingvariante mit Tanaris im VA und Runway im NA eingesetzt werden. Durch Splitting IP Schneckenkorn bessere Storchschnabelwirkung. Bei stärkerem Vogelmierebesatz nicht ganz ausreichend. K-Obiol EC 25 Ratron Giftlinsen Mit nur 5 m Hangneigungsauflage günstigere Abstandsauflagen zu Gewässern als die bekannten metazachlorhaltigen Kombinationen. Gebinde: 5 l Tanaris + 1 l Runway Crawler (ADD) Wirkstoffe: 600 g/kg Carbetamid Formulierung: Wasserdispergierbares Granulat (WG) Anwendung: Aufwandmenge Kultur Indikation Einsatzzeitraum BBCH Max. Anwendung Einj. einkeimblättrige Unkräuter, 3,0 kg/ha Winterraps 13–29 1 Ackerfuchsschwanz Allgemein: Gräserherbizid in Winterraps, mit ähnlicher Wirkungsweise wie der Wirkstoff Propyzamid im Cohort/Kerb Flo. Carbetamid gehört zur HRAC-Gruppe K 2. Der Einsatz ist vor allem auf Ackerfuchsschwanzstandorten mit beginnenden Resistenzen (v. a. FOP-Resistenzen) bzw. bei sehr hohem Druck zu empfehlen, da hierdurch ein Wirkstoffgruppenwechsel gegenüber den ACCase-Hemmern (Agil S, Fusilade Max …) bzw. gegenüber den ALS-Hemmern in Getreide vorgenommen werden kann. Carbetamid wird über die Wurzeln der Gräser aufgenommen. Kleine Ungräser sind daher sicherer zu bekämpfen. Gegenüber Propyzamid hat Carbetamid eine höhere Wasserlöslichkeit und eine geringere Halbwertszeit. Der Einsatztermin ist im Spätherbst bis Winter bei Vegetationsruhe. Das Wirkungsspektrum umfasst Ackerfuchsschwanz, Rispengräser, Weidelgras, Ausfallgetreide, Flughafer und Quecke. Zusätzlich werden im Bereich der Unkräuter auch Vogelmiere, Ehrenpreis, Klettenlabkraut, Weißer Gänsefuß, Brennnessel, Erdrauch und Vogelknöterich mit erfasst. Der Einsatz kann auch bei sehr kleinem Raps im Spätherbst vorgenommen werden und damit früher als bei Cohort. Gebinde: – 6 7
Neue Pflanzenschutzmittel Herbst 2018 Pflanzenschutz Pflanzenschutz Herbizide Herbizide Circuit (FMC) Sempra (UPL) Wirkstoffe: 300 g/l Metazachlor + 40 g/l Clomazone Wirkstoffe: 500 g/l Diflufenican Formulierung: Kapsel Suspension (CS), SYNCTEC Formulierung: Suspensionskonzentrat (SC) Anwendung: Anwendung: Aufwandmenge Kultur Indikation Einsatzzeitraum BBCH Max. Anwendung Aufwandmenge Kultur Indikation Einsatzzeitraum BBCH Max. Anwendung Einj. zweikeimblättrige Winterweichweizen, -gerste, 2,5 l/ha Winterraps Unkräuter, Gemeiner Windhalm, VA 1 bis 0,375 l Einj. zweikeimblättrige Unkräuter 10–29 1 -roggen Einj. Rispengras Allgemein: Rapsherbizid für den Vorauflauf aus den bekannten Wirkstoffen Metazachlor und Clomazone mit neuartiger Allgemein: Getreideherbizidbaustein für die Herbstanwendung. Mikroverkapselung SYNCTEC. Das Wirkungsspektrum ist vergleichbar mit dem vom Nimbus CS bzw. Bengala. Als Tankmischpartner für den frühen Nachauflauf mit Boden- und Blattwirkung gegen dikotyle Unkräuter, Durch die SYNCTEC Mikroverkapselung werden mehrere Wirkstoffe gemeinsam verkapselt wodurch sich gegenüber insbesondere Ehrenpreis, Stiefmütterchen und Taubnessel. In Mischungen meist 0,2 l/ha ausreichend. bisherigen Formulierungen folgende Vorteile ergeben: – Kontrollierte Freisetzung von Clomazone und Metazachlor WP 720 beachten Kein Nachbau von zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten sowie Winterraps – Signifikante Reduzierung der Wirkstoffverflüchtigung bei Clomazone (v. a. bei hohen Aufwandmengen über 0,2 l/ha) – Verbesserte Kulturverträglichkeit, vor allem für Metazachlor Gebinde: 12 x 1 l, 4 x 5 l Dadurch erhielt das Produkt bei den Abständen zu Ortschaften und sensiblen Anbaukulturen die NT 154 (20 m Abstand) und stellt damit gegenüber bisherigen Mischungen mit diesen beiden Wirkstoffen eine deutliche Reduzierung der Abstände dar. Bei Mischungen mit zusätzlichen Wirkstoffen erhöht sich aber der Abstand wieder auf 50 m. Sikkationspräparat für Kartoffel Die von anderen Clomazone-Präparten in Raps bekannten Auflagen (NT 127, 145, 146, 149, 152, 153) sind auch bei Circuit Beloukha (BEL) einzuhalten, ebenso die Metazachlor-Beschränkung NG 346-1 und die NW 706. Wirkstoffe: 680 g/l Pelargonsäure Formulierung: Emulsionskonzentrat (EC) Gebinde: – Anwendung: 16 l/ha in Speise-, Wirtschafts- und Industriekartoffeln zur Krautabtötung Allgemein: Pelargonsäure zerstört die Wachsschicht der benetzten Pflanzenteile, was zum Wasserverlust der Zellen und damit zum Vertrocknen führt. Zulassung im Splitting mit 2 x 16 l/ha nach vorherigem Krautschlagen. CleanshotVZ (COR) VZ: vorbehaltlich Zulassung Alternative zu Deiquat (Reglone). Wirkstoffe: 610 g/kg Isoxaben + 40 g/kg Florasulam Formulierung: Wasserdispergierbares Granulat (WG) Gebinde: – Anwendung: Aufwandmenge Kultur Indikation Einsatzzeitraum BBCH Max. Anwendung Keimhemmungsmittel für Kartoffel Winterweizen, -gerste, -roggen, 95 g/ha Einj. zweikeimblättrige Unkräuter Herbst 10–13 1 Triticale 1,4 Sight (BEL) Allgemein: Getreideherbstherbizid mit dem bekannten blattaktiven Wirkstoff Florasulam aus dem Primus und dem bodenaktiven Wirkstoffe: 980 g/kg 1,4-Dimethylnaphthalin Wirkstoff Isoxaben aus dem im Obstanbau bekannten Flexidor. Isoxaben wird über die Keimwurzel und das Hypokotyl Formulierung: – aufgenommen. Ein früher Einsatz bis spätestens BBCH 13 ist damit wichtig für eine gute Wirkung. Isoxaben gehört zur HRAC Gruppe L. Anwendung: 20 ml/t in Kartoffeln im Heiß- oder Kaltnebelverfahren zur Keimhemmung Allgemein: Zulassungsinhaber: DormFresh Ltd. Das Wirkungsspektrum erfasst im Bereich der Unkräuter alle wichtigen Getreideunkräuter wie Klettenlabkraut, Kamille, Max. 6 Anwendungen pro Jahr im Abstand von 28 Tagen. Vogelmiere, Taubnessel, Kornblume, Klatschmohn und Ausfallraps (inkl. Clearfield Sorten). Teilwirkungen werden bei 1,4-Dimethylnaphthalin kommt in der Kartoffel auch natürlich vor und wirkt als Pflanzenhormon hemmend bei der Ehrenpreis und Stiefmütterchen erreicht. Auxin-Produktion, was zu einer geringeren Zellteilungsaktivität und somit zu einer Verlängerung der Keimruhe der Kartoffeln führt. Alternative zu Chlorpropham-Produkten. Im Gräserbereich ist keine Wirkung zu erwarten. Hier muss entsprechend ergänzt werden. In Frage kommen als Mischpartner auf Windhalmstandorten UP CTU/Toluron 700 SC, Fence/Cadou SC oder auch Boxer und auf Gebinde: – Ackerfuchsschwanzstandorten UP/CTU oder Fence/Cadou SC in entsprechenden Aufwandmengen. Nachbaubeschränkungen: Im Rahmen der Fruchtfolge kann jede Kultur nachgebaut werden. Vor der Aussaat von Raps und anderen empfindlichen Kulturen (Ackersenf, Rübsen etc.) wird eine tief wendende Bodenbearbeitung empfohlen. Gebinde: 10 x 500 g 8 9
Zentrale Grundsätze für die Anwendung Auflagen zum Schutz von Pflanzenschutz Pflanzenschutz von Pflanzenschutzmitteln Oberflächengewässern 1. Indikationszulassung 4. Beachtung der Anwendungsbestimmungen Für jedes Pflanzenschutzmittel werden Auflagen festgelegt, Beispiele für technisch erreichbare Abdriftreduzierung und Auflagen für Pflanzenschutzmittel die bei der Ausbringung einen Mindestabstand zu an die siehe Düsentabelle auf der letzten Seite. Pflanzenschutzmittel dürfen einzeln oder gemischt mit anderen Behandlungsfläche angrenzende Oberflächengewässer nur angewandt werden, Anwendungsbestimmungen und Auflagen werden bei der Zulas- vorschreiben. Maßgeblich ist dabei immer die Oberkante der Beispiel: Ampera mit den Auflagen NW 605-1 und NW 606 – wenn sie zugelassen sind oder die Zulassung nicht ruht, sung eines Pflanzenschutzmittels festgelegt oder sie ergeben sich Uferböschung. Der einzuhaltende Mindestabstand ist von der NW 606: Ohne abdriftmindernde Technik ist bei der Ausbringung – in den in der Zulassung festgesetzten, jeweils gültigen aus der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung. Sie dienen z. B. Abdriftminderungsklasse der eingesetzten Pflanzenschutztechnik von 1,5 l/ha Ampera ein Mindestabstand von 10 m zur Böschungs- Anwendungsgebieten dem Schutz des Anwenders, des Grundwassers, der Oberflächen- abhängig: je höher die Abdriftminderung, desto geringer der oberkante des angrenzenden Oberflächengewässers einzuhalten. Kulturart, Einsatztermin, gewässer, der Wasserorganismen, der Bienen oder der Flora und einzuhaltende Mindestabstand. – entsprechend den in der Zulassung festgesetzten, Fauna. Meist werden sie in verschlüsselter Form, z. B. NW 706, NW 605-1: Beim Einsatz von abdriftmindernder Technik verringert jeweils gültigen Anwendungsbestimmungen angegeben. Der genaue Wortlaut dieser Kürzel ist in der BayWa- sich der Mindestabstand auf jeweils 5 m bei 50 % und 75 % Abdrift- Aufwandmenge, Abstandauflagen, Häufigkeit der Pflanzenschutz-Preisliste sowie in den amtlichen Pflanzenschutz- minderung. Bei 90 % Abdriftminderung ist eine Ausbringung bis zum Anwendung, ggf. Wirkstoffmengenbegrenzungen und weitere. merkblättern nachzulesen. Alle Auflagen eines Pflanzenschutzmit- Feldrand bzw. bundeslandspezifischem Mindestabstand möglich. tels sind in der Gebrauchsanweisung beschrieben. Die Auflagen der Pflanzenschutzmittel zu kennen und einzuhalten entspricht der Definitionen zu den Gewässerabständen „Guten fachlichen Praxis“. Verstöße gegen bestimmte Auflagen werden mit Bußgeldern und teilweise auch Sanktionen bei der 2. Generelle Anwendungsverbote Betriebsprämie („Cross Compliance“) geahndet. Gewässer- abstand Pflanzenschutzmittel dürfen nicht angewendet werden Beratung und Praxis sind verantwortlich für den ordnungs- Böschungs- – auf befestigten Freilandflächen, gemäßen Einsatz der Pflanzenschutzmittel! oberkante – auf sonstigen Freilandflächen, die weder landwirtschaftlich, noch forstwirtschaftlich noch gärtnerisch genutzt werden, – in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern und Küstengewässern. 3. Mindestabstände zum Schutz von Der Ausgangspunkt für die Messung des Gewässerabstandes 2. Alle Bundesländer haben ergänzende wasserrechtliche ist immer die Böschungsoberkante. Wenn durch entsprechende Regelungen, die unabhängig von den im Rahmen der Zulassung Umstehenden und Anwohnern abdriftmindernde Technik bei einem Präparat theoretisch 0 m des Pflanzenschutzmittels festgelegten Abstandsauflagen Gewässerabstand erreicht werden, sind dennoch zwei Punkte grundsätzlich bestimmte Mindestabstände vorschreiben, z. B. Die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln kann auch Personen zu beachten: – 5 m in Baden-Württemberg, Sachsen und Saarland betreffen, die an der Ausbringung nicht beteiligt sind, sich aber 1. Grundsätzlich gilt immer § 6 Abs. 2 Satz 2 PflSchG: (Im Saarland ist nicht die Böschungskante maßgeblich, während einer Pflanzenschutzmittelanwendung in der Nähe der „Pflanzenschutzmittel dürfen nicht in oder unmittelbar an ober- sondern mittlere Wasserkante vom Gewässer) behandelten Fläche aufhalten (sog. Umstehende) oder wohnen irdischen Gewässern und Küstengebieten angewandt werden“. – 1 m in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, (sog. Anwohner). Bei allen Pflanzenschutzanwendungen müssen Das bedeutet, eine Behandlung ist maximal bis zur Feldrand- Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, deshalb in Flächenkulturen 2 Meter bzw. in Raumkulturen 5 Meter grenze möglich, nie jedoch über die Böschungsoberkante hinaus. Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz Abstand eingehalten werden zu – 0 m (= Böschungsoberkante) in Bayern und Hessen – Flächen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind Diese sind in § 17 PflSchG definiert. Hierzu gehören insbesondere Abgrenzung periodisch und gelegentlich wasserführende Gewässer öffentliche Parks und Gärten, Grünanlagen in öffentlich zugängli- Die Definition ständig wasserführender Oberflächengewässer ist eindeutig. Hierrunter fallen z. B. alle Seen, Teiche und ständig chen Gebäuden, öffentlich zugängliche Sportplätze einschließlich wasserführende Gräben unterschiedlicher Größe. Schwieriger wird es dagegen, wenn Oberflächengewässer nicht das ganze Jahr Golfplätze, Schul- und Kindergartengelände, Spielplätze, Friedhöfe über Wasser führen. In diesen Fällen muss dann zwischen „gelegentlicher“ und „periodischer“ Wasserführung unterschieden werden. sowie Flächen in unmittelbarer Nähe von Einrichtungen des Zur Abgrenzung dieser beiden Begriffe könnten folgende Kriterien herangezogen werden: Gesundheitswesens usw., – Grundstücken mit Wohnbebauung und privat genutzten Gärten. periodisch wasserführend gelegentlich wasserführend – unbeteiligten Dritten, die z. B. Wege an der behandelten Fläche nutzen. – Gewässerbett ist auch ohne aktuelle Wasserführung – Kein typisches Gewässerbett oder keine Grabensohle Die Mindestabstände sind auch dann zu beachten, wenn sich erkennbar, erkennbar, zum Zeitpunkt der Anwendung dort keine Personen aufhalten. – Typische Gewässervegetation (Wasserpflanzen: z. B. Schilf, – Wasserführung von November bis März i. d. R. außerhalb Bei benachbarten Wegen in der Flur muss der Abstand nicht Binsen) erkennbar, der Hauptvegetationszeit generell eingehalten werden. Es ist ausreichend, wenn der – Auch beim Austrocknen auf der Grabensohle keine typischen – Vegetation besteht aus Landpflanzen (z. B. Gräser, Anwender bei Anwesenheit von z. B. Fußgängern, Radfahrern Landpflanzen (z. B. Brennnessel, Gräser) erkennbar, Brennnessel), anhält, die Spritzarbeiten unterbricht und wartet, bis diese Personen – Trockenfallen hauptsächlich von Mai bis September. – Beispiele: Straßengräben, Überschwemmungsgewässer weit genug entfernt sind. Anschließend können die Spritzarbeiten fortgesetzt werden. Abstandsauflagen sind einzuhalten (auch wenn zum Zeit- Abstandsauflagen brauchen nicht beachtet zu werden. punkt der Anwendung kein Wasser vorhanden ist). 10 11
Hangneigungsauflagen zum Schutz von Pflanzenschutz Pflanzenschutz Oberflächengewässern Von hängigen oder geneigten Ackerflächen, die an Oberflächen- Dessen Schutzfunktion darf durch den Einsatz von Arbeitsgeräten Umsetzung der Hangneigungsauflagen gewässer angrenzen, können ausgebrachte Pflanzenschutzmittel nicht beeinträchtigt werden. Er muss eine Mindestbreite von durch Oberflächenabfluss („Run-off“) oder Bodenerosion in diese XX Metern haben. Dieser Randstreifen ist nicht erforderlich, wenn: eingetragen werden. Um dem vorzubeugen, erlässt die Zulassungs- – ausreichend Auffangsysteme für das abgeschwemmte Wasser behörde sogenannte Hangneigungsauflagen, die alle einen bzw. den abgeschwemmten Boden vorhanden sind, die nicht in ähnlichen Wortlaut haben: ein Oberflächengewässer münden, bzw. mit der Kanalisation „Zwischen behandelten Flächen mit einer Hangneigung von über verbunden sind oder XX Prozent und Oberflächengewässern – ausgenommen nur – die Anwendung im Mulch- oder Direktsaatverfahren erfolgt. bewachsener Randstreifen gelegentlich wasserführender, aber einschließlich periodisch was- serführender – muss ein mit einer geschlossenen Pflanzendecke Böschungs- oberkante bewachsener Randstreifen vorhanden sein. Übersicht zu den einzelnen Hangneigungsauflagen NW 701 NW 705 NW 706 Auflage(n) NW 703 NG 409 NG 402 NG 412 NG 404 Hangneigung > 2% > 4% > 2% > 2% > 2% 10 m (bis 1.150 g Wirkstoff/ha) Mindestbreite Randstreifen 10 m 10 m 5m 20 m 20 m (über 1.150 g Wirkstoff/ha) Kriterien für den Randstreifen Weitere Run-off Auflagen ohne Hangneigung Welche Flächen sind betroffen? Der erforderliche Randstreifen muss zum Zeitpunkt der Behandlung Neben den Hangneigungsauflagen gibt es mit NW 702 und der Kultur einen geschlossenen Pflanzenbewuchs aufweisen. NW 704 noch zwei weitere Abstandsauflagen zum Schutz vor Böschungsoberkante Auslegung: Der Randstreifen muss dicht bewachsen sein und den Abschwemmung. Wesentlicher Unterschied zu den Hangneigungs- Boden abdecken. Diese Anforderungen erfüllen die Kulturen zum auflagen ist, dass diese beiden Auflagen auch bereits auf ebenen > 2 bzw. 4 m Behandlungszeitpunkt in der Regel selbst nicht, z. B. bei einer Flächen gelten und nur einen generellen Sicherheitsabstand, Herbizidbehandlung im VA oder NA in Getreide oder Raps im Herbst. jedoch keinen bewachsenen Randsteifen vorschreiben. Eine Ausnahme können Getreide- oder Grassamenbestände NW 702: Aufgrund der Gefahr der Abschwemmung muss bei der darstellen, die zum Zeitpunkt der Behandlung bereits flächendeckend Anwendung zwischen der behandelten Fläche und Ober- 100 m einen bodennah geschlossenen Bewuchs aufweisen, z. B. bei einer flächengewässern – ausgenommen nur gelegentlich Fungizidbehandlung im Frühjahr in der späteren Schossphase im wasserführender, aber einschließlich periodisch wasser- Getreide. In diesem Fall wird die Kultur als Randstreifen anerkannt. führender – muss ein Sicherheitsabstand von mindestens Die Restfläche darf dann behandelt werden, die Kultur auf dem 5 m eingehalten werden. Randstreifen selbst jedoch nicht. Entscheidend für die Abgrenzung NW 704: Analog NW 702, nur mit 10 m Sicherheitsabstand Betroffen sind alle Flächen, die innerhalb einer Entfernung von bis Gewässer ein mit einer geschlossenen Pflanzendecke ist die Frage, ob die Spritzflüssigkeit auf den Boden gelangt. zu 100 Metern hangaufwärts an Oberflächengewässern liegen. bewachsener Randstreifen mit der jeweils vorgeschriebenen Dabei ist es unerheblich, ob sie vollständig oder nur teilweise inner- Mindestbreite vorhanden ist. Ist dieser Randstreifen nicht, oder halb dieser 100 Meter liegen. Ausgangspunkt der Messung ist die nicht in entsprechender Breite vorhanden, so darf die gesamte Böschungsoberkante. Konkret bedeutet das, Fläche mit diesem Präparat nicht behandelt werden. Kriterien für die Ausnahme Mulch- oder Direktsaat: – dass Ackerflächen mit mehr als 2 % bzw. 4 % Hangneigung, Der Randstreifen selbst darf nicht mit dem Pflanzenschutzmittel – die direkt an Oberflächengewässer angrenzen oder behandelt werden, das mit einer Hangauflage belegt ist. Ausgenommen von der Hangneigungsauflage sind Flächen, die im – weniger als 100 m von Oberflächengewässern Mulch- oder Direktsaatverfahren bestellt wurden. Dann gelten diese entfernt sind, Er kann aber ggf. mit einem anderen Präparat behandelt werden, Auflagen nicht und der gesamte Schlag kann behandelt werden. nur mit einem Präparat mit Hangneigungsauflage behandelt das keine Hangneigungsauflage und gleichzeitig keine Gewässer- Es muss „nur“ der reguläre Oberflächengewässerabstand des werden dürfen, wenn zwischen der Behandlungsfläche und dem abstandsauflage hat. Präparates beachtet werden. – Beim Mulchsaatverfahren (Einarbeitung von Zwischenfrüchten oder Strohresten) muss zum Zeitpunkt der Pflanzenschutzmittel- anwendung eine ausreichende Abdeckung mit Mulchmaterial auf der Bodenoberfläche vorhanden sein. In Bayern ist dies mit 30 % Bodenbedeckung erfüllt – Das Direktsaatverfahren ist so definiert, dass seit der Ernte der Vorkultur keinerlei Bodenbearbeitung durchgeführt wurde. – Die Mulch- und Direktsaatanforderungen gelten auf der gesamte Behandlungsfläche 12 13
Weitere Auflagen zum Schutz Auflagen zum Schutz von terrestrischen Pflanzenschutz Pflanzenschutz des Grundwassers (Auszug) Biozönosen („Nicht-Zielflächen“) Einige Pflanzenschutzwirkstoffe haben das Risiko, mit dem Niederschlagswasser verlagert zu werden und so in den Grundwasser- körper zu gelangen. Das betrifft insbesondere Wirkstoffe mit hoher Wasserlöslichkeit auf leichten Standorten. Zur Vermeidung dieser Wirkstoffeinträge gibt es Auflagen zum Grundwasserschutz in Form von Wirkstoffmengenbegrenzungen oder Anwendungs- beschränkungen in Abhängigkeit von Bodenarten oder verlegten Drainagesystemen. Diese Auflagen tragen das Kürzel „NT“ und Abstand haben zum Ziel, Naturhaushalt und Boden- organismen angrenzender Flächen durch NG 337 Auf derselben Fläche innerhalb eines Kalenderjahres verlustmindernde Technik bzw. Sicher- keine zusätzliche Anwendung von Mitteln, die den Auflagen für Beizmittel heitsabstände vom Feldrand zu schützen. Wirkstoff Chlortoluron enthalten. NG 341 Die maximale Aufwandmenge von 80 g Paclobutrazol pro Hektar und Kalenderjahr auf derselben Fläche NH 677 Auf Packungen mit gebeiztem Saatgut ist folgende darf – auch in Kombination mit anderen diesen Kennzeichnung anzubringen: „Verschüttetes Saatgut NT 101, NT 102, NT 103 auf 20 m verlustmindernde Technik Wirkstoff enthaltenden Pflanzenschutzmitteln – nicht sofort zusammenkehren und entfernen.“ überschritten werden. NH 678 Auf Packungen mit gebeiztem Saatgut ist folgende Die Anwendung des Mittels muss in einer Breite von mindestens 20 m zu angrenzenden Flächen (ausgenommen landwirtschaftlich NG 343 Die maximale Aufwandmenge von 250 g Quinmerac Kennzeichnung anzubringen: „Das Mittel ist giftig für oder gärtnerisch genutzte Flächen, Straßen, Wege und Plätze) mit einem verlustmindernden Gerät erfolgen, das mindestens in die pro Hektar und Jahr auf derselben Fläche darf – auch in Kleinsäuger; deshalb dafür sorgen, dass kein Saatgut Abdriftminderungsklasse 50 % (NT 101) bzw. 75 % (NT 102) bzw. 90 % (NT 103) eingetragen ist. Kombination mit anderen diesen Wirkstoff enthaltenden offen liegen bleibt. Vor dem Ausheben der Schare Pflanzenschutzmitteln – nicht überschritten werden. Dosiereinrichtung rechtzeitig abschalten, um Der Einsatz verlustmindernder Technik ist nicht erforderlich, wenn NG 345-3 In einem Dreijahreszeitraum (der das aktuelle Jahr und Nachrieseln zu vermeiden.“ – die Anwendung mit tragbaren Pflanzenschutzgeräten erfolgt. die vorausgegangenen 2 Kalenderjahre umfasst) darf in NH 679 Auf Packungen mit gebeiztem Saatgut ist folgende – angrenzende Flächen (z. B. Feldraine, Hecken, Gehölzinseln) weniger als 3 m breit sind der Summe eine Gesamtaufwandmenge von 0,052 kg Kennzeichnung anzubringen: „Das Mittel ist giftig für – die Anwendung in einem Gebiet mit ausreichendem Anteil an Kleinstrukturen erfolgt. Haloxyfop-P (Haloxyfop-R) pro Hektar nicht überschrit- Vögel; deshalb dafür sorgen, dass kein Saatgut offen ten werden. liegen bleibt. Vor dem Ausheben der Schare Dosier- NG 346 Innerhalb von 3 Jahren darf die maximale Aufwand- einrichtung rechtzeitig abschalten, um Nachrieseln NT 107, NT 108, NT 109 auf 20 m verlustmindernde Technik und 5 m unbehandelt menge von 1.000 g Metazachlor pro Hektar auf zu vermeiden.“ derselben Fläche – auch in Kombination mit anderen NH 680 Auf Packungen mit gebeiztem Saatgut ist folgende Bei der Anwendung des Mittels muss ein Abstand von mindestens 5 m zu angrenzenden Flächen (ausgenommen landwirtschaftlich diesen Wirkstoff enthaltenden Pflanzenschutzmitteln – Kennzeichnung anzubringen: „Behandeltes Saatgut oder gärtnerisch genutzte Flächen, Straßen, Wege und Plätze) eingehalten werden. Zusätzlich muss die Anwendung in einer darauf nicht überschritten werden. und Reste wie Bruchkorn und Stäube, entleerte Behält- folgenden Breite von mindestens 20 m mit einem verlustmindernden Gerät erfolgen, das mindestens in die Abdriftminderungsklasse NG 349 Auf derselben Fläche keine Anwendung von Pflanzen- nisse oder Packungen sowie Spülflüssigkeiten nicht in 50 % (NT 107) bzw. 75 % (NT 108) bzw. 90 % (NT 109) eingetragen ist. schutzmitteln mit dem Wirkstoff Aminopyralid im Gewässer gelangen lassen. Dies gilt auch für indirekte Weder der Einsatz verlustmindernder Technik noch die Einhaltung eines Abstandes von mindestens 5 m ist erforderlich, wenn folgenden Kalenderjahr. Einträge über die Kanalisation, Hof- und Straßenabläufe – die Anwendung mit tragbaren Pflanzenschutzgeräten erfolgt. NG 350 Auf derselben Fläche keine Anwendung von Pflanzen- sowie Regen- und Abwasserkanäle.“ – angrenzende Flächen (z. B. Feldraine, Hecken, Gehölzinseln) weniger als 3 m breit sind. schutzmitteln mit dem Wirkstoff Clopyralid im folgenden NT 679 Das Mittel ist giftig für Vögel; deshalb dafür sorgen, dass Die Einhaltung eines Abstandes von mindestens 5 m ist auch nicht erforderlich, wenn Kalenderjahr. kein Saatgut offen liegen bleibt. Vor dem Ausheben der – die Anwendung in einem Gebiet mit ausreichendem Anteil an Kleinstrukturen erfolgt. NG 405 Keine Anwendung auf drainierten Flächen. Schare Dosiereinrichtung rechtzeitig abschalten, um – angrenzende Flächen (z. B. Feldraine, Hecken, Gehölzinseln) nachweislich auf landwirtschaftlich oder NG 414 Keine Anwendung auf den Bodenarten reiner Sand, Nachrieseln zu vermeiden. gärtnerisch genutzten Flächen angelegt worden sind. schwach schluffiger Sand und schwach toniger Sand mit einem C org. – Gehalt < 1,5 %. NW713 Der Zeitraum zwischen den Behandlungen mit diesem NT 112 5 m unbehandelt Mittel darf 3 Monate nicht unterschreiten. Auflagen für Bei der Anwendung des Mittels muss ein Abstand von mindestens 5 m zu angrenzenden Flächen (ausgenommen landwirtschaftlich NW 800 Keine Anwendung auf gedrainten Flächen zwischen dem 1. November und dem 15. März. Glyphosat-Produkte oder gärtnerisch genutzte Flächen, Straßen, Wege und Plätze) eingehalten werden. Die Einhaltung eines Abstandes von mindestens 5 m ist nicht erforderlich, wenn – angrenzende Flächen (z. B. Feldraine, Hecken, Gehölzinseln) weniger als 3 m breit sind. NG 352 Bei der Anwendung des Mittels ist ein Abstand von – die Anwendung in einem Gebiet mit ausreichendem Anteil an Kleinstrukturen erfolgt. 40 Tagen zwischen Spritzungen einzuhalten, wenn der – angrenzende Flächen (z. B. Feldraine, Hecken, Gehölzinseln) nachweislich auf landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen Gesamtaufwand von zwei aufeinanderfolgenden Spritz- angelegt worden sind. anwendungen mit diesem und anderen glyphosat- – die Anwendung mit tragbaren Pflanzenschutzgeräten erfolgt. haltigen Pflanzenschutzmitteln die Summe von 2,9 kg Glyphosat/ha überschreitet. WA 700 Eine Anwendung ist nur auf Teilflächen erlaubt, auf denen Sonstige Auflagen aufgrund von Unkrautdurchwuchs in lagernden Bestän- den oder von Zwiewuchs in lagernden oder stehenden VV 215 Behandelten Grünraps nicht verfüttern. Beständen eine Beerntung nicht möglich ist. VV 549 Behandelten Aufwuchs (Abraum vor der Neueinsaat) nicht zur Heugewinnung verwenden, WA 701 Eine Anwendung ist nur auf Teilflächen erlaubt, auf er kann der direkten Verfütterung oder der Silierung dienen. denen aufgrund von Unkrautdurchwuchs in lagernden VV 603 Keine Verwendung behandelter Pflanzen als Grünfutter. Beständen eine Beerntung nicht möglich ist. VV 835 Stroh von behandeltem Getreide nicht für Kultursubstrate verwenden. WA 702 Eine Anwendung ist nur auf Teilflächen erlaubt, auf denen aufgrund von Zwiewuchs in lagernden oder stehenden Beständen eine Beerntung nicht möglich ist. 14 15
Besondere NT-Auflagen für clomazone-, Aminopyralid Auflagen Pflanzenschutz Pflanzenschutz pendimethalin- und prosulfocarbhaltige Herbizide NT 127 Die Anwendung des Mittels darf ausschließlich NT 154 Bei der Anwendung des Mittels ist ein Abstand von WP 681 Das Mittel darf nur auf Flächen mit dauerhafter Weide- WP 683-2 Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von Tieren, deren zwischen 18 Uhr abends und 9 Uhr morgens erfolgen, 50 m zu Ortschaften, Haus- und Kleingärten, Flächen nutzung oder nach dem letzten Schnitt angewendet Einstreu von mit dem Mittel behandelten Flächen wenn Tageshöchsttemperaturen von mehr als 20 °C mit bekannt clomazonesensiblen Anbaukulturen (z. B. werden. Keine Schnittnutzung (Gras, Silage oder Heu) stammt, darf nur auf Grünland, zu Getreide oder Mais Lufttemperatur vorhergesagt sind. Wenn Tageshöchst- Gemüse, Beerenobst) und Flächen, die für die Allgemein- im selben Jahr nach der Anwendung. ausgebracht werden. Bei allen anderen Kulturen sind temperaturen von über 25 °C vorhergesagt sind, darf heit bestimmt sind, einzuhalten. Dieser Abstand ist WP 682 Futter (Gras, Silage oder Heu), das von mit dem Mittel Schädigungen nicht auszuschließen. das Mittel nicht angewendet werden. ebenso einzuhalten zu Flächen, auf denen gemäß der behandelten Flächen stammt, sowie Gülle, Jauche, Mist WP 684 Gärreste aus Biogasanlagen, die mit Schnittgut (Gras, NT 145 Das Mittel ist mit einem Wasseraufwand von mindestens Verordnung (EG) Nr. 834/2007 (Ökoverordnung) und oder Kompost von Tieren, deren Futter von behandelten Silage oder Heu), Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von 300 l/ha auszubringen. gemäß der Verordnung über diätetische Lebensmittel Flächen stammt, darf nur im eigenen Betrieb verwendet Tieren, die von mit dem Mittel behandelten Flächen Die Anwendung des Mittels muss mit einem Gerät (Diätverordnung) produziert wird. werden. stammen, betrieben werden, dürfen nur in Grünland, in erfolgen, das in das Verzeichnis „Verlustmindernde Der Abstand von 50 m kann auf 20 m reduziert werden, WP 682-2 Einstreu, das von mit dem Mittel behandelten Flächen Getreide oder in Mais ausgebracht werden. Geräte“ vom 14. Oktober 1993 (Bundesanzeiger wenn das Mittel nicht in Tankmischung mit anderen Pflan- stammt, sowie Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von WP 685 Bei Umbruch im Jahr nach der Anwendung sind Schäden Nr. 205, S. 9780) in der jeweils geltenden Fassung, zenschutzmitteln oder Zusatzstoffen ausgebracht wird. Tieren, deren Einstreu von behandelten Flächen stammt, an nachgebauten Kulturen möglich. Bei Umbruch im mindestens in die Abdriftminderungsklasse 90 % Zu allen übrigen angrenzenden Flächen (ausgenommen darf nur im eigenen Betrieb verwendet werden. Jahr nach der Anwendung nur Getreide, Futtergräser eingetragen ist. Flächen, die mit Winterraps, Getreide, Mais oder Zucker- WP 683 Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von Tieren, deren oder Mais nachbauen. Kein Nachbau von Kartoffeln, Abweichend von den Vorgaben im Verzeichnis rüben bestellt wurden, sowie bereits abgeerntete Futter (Gras, Silage oder Heu) von mit dem Mittel Tomaten, Leguminosen oder Feldgemüse-Arten inner- „Verlustmindernde Geräte“ sind die Verwendungs- Flächen wie z. B. Stoppelfelder) ist ein Abstand von behandelten Flächen stammt, darf nur auf Grünland, halb von 18 Monaten nach der Anwendung. bestimmungen auf der gesamten zu behandelnden mindestens 5 m einzuhalten. zu Getreide oder Mais ausgebracht werden. Bei allen WP 685-1 Bei vorzeitigem Umbruch sind Schäden an nachgebauten Fläche einzuhalten. NT 155 Bei der Anwendung des Mittels ist ein Abstand von 50 m anderen Kulturen sind Schädigungen nicht Kulturen möglich. Es können nur Mais, Sommerraps und NT 146 Die Fahrgeschwindigkeit bei der Ausbringung darf zu Ortschaften, Haus- und Kleingärten, Flächen mit auszuschließen. Kohlarten nachgebaut werden. 7,5 km/h nicht überschreiten. bekannt clomazonesensiblen Anbaukulturen (z. B. NT 149 Der Anwender muss in einem Zeitraum von einem Gemüse, Beerenobst) und Flächen, die für die Allge- Monat nach der Anwendung wöchentlich in einem meinheit bestimmt sind, einzuhalten. Dieser Abstand ist Umkreis von 100 m um die Anwendungsfläche prüfen, ebenso einzuhalten zu Flächen, auf denen gemäß der ob Aufhellungen an Pflanzen auftreten. Diese Fälle sind Verordnung (EG) Nr. 834/2007 (Ökoverordnung) und sofort dem amtlichen Pflanzenschutzdienst und der gemäß der Verordnung über diätetische Lebensmittel Zulassungsinhaberin zu melden. (Diätverordnung) produziert wird. NT 152 Die Anwendung des Mittels darf nur auf Flächen erfolgen, die vorher in einen flächenscharfen Anwen- Zu allen übrigen angrenzenden Flächen (ausgenommen Flächen, die mit Winterraps, Getreide, Mais oder Zucker- Resistenzmanagement, Wirkmechanismen Gräser dungsplan aufgenommen wurden, der den Saatzeitpunkt, rüben bestellt wurden, sowie bereits abgeerntete den geplanten und den tatsächlichen Anwendungszeit- Flächen wie z. B. Stoppelfelder), ist ein Abstand von 5 m Wirkmecha- ACCase- PPO-Hemmer HPPD-Hemmer Zellwachstums- Lipidsynthese- punkt, die Aufwandmenge, die Wassermenge und Details einzuhalten. ALS-Hemmer PS-Hemmer ESPS-Hemmer nismus Hemmer („Brenner“) („Bleacher“) hemmer hemmer (B) (C) (G) der Anwendungstechnik enthält. Der Plan ist während der NT 170 Die Windgeschwindigkeit darf bei der Ausbringung des (HRAC Gruppe) (A) (E) (F) (K) (N) Behandlung für Kontrollzwecke mitzuführen. Mittels 3 m/s nicht überschreiten. NT 153 Spätestens einen Tag vor der Anwendung von Resistenzrisiko sehr hoch hoch mittel – hoch sehr gering sehr gering sehr gering gering gering clomazonehaltigen Pflanzenschutzmitteln sind Nachbarn, die der Abdrift ausgesetzt sein könnten, Atlantis, Attribut, über die geplante Anwendung zu informieren, Avoxa, Cadou, sofern diese eine Unterrichtung gefordert haben. Herold SC, Broadway , Avoxa, Toluron 700 SC, Stomp Aqua, Concert SX, Axial 50, UP CTU, Bacara forte, IP Pendi 400, Getreide Lexus, Sumimax Boxer Traxos, Carmina 640, Sempra, Beflex Malibu, Husar Plus, Sword Trinity Picona, Absolute M, Auflagen für Rodentizide Falkon, Viper Compact, Vertix Trinity, Addition (Ratron-Giftlinsen, Giftweizen) Kartoffeln Cato Arcade, Artist, Metric, Sencor, Bandur, Novitron, Arcade, Boxer Proman Centium 36 CS Agil S, Butisan Gold, Focus Ultra, Vantiga D, Glyphosate NW 704 Aufgrund der Gefahr der Abschwemmung muss bei NT 661 Der Köder muss tief und unzugänglich für Vögel in Raps Fusilade Max, Clentiga Centium 36 CS Butisan Kombi, Quantum Kerb der Anwendung zwischen der behandelten Fläche und die Nagetiergänge eingebracht werden. Dabei sind Gallant Super, Panarex, Betanal Oberflächengewässern ein Sicherheitsabstand von geeignete Geräte (z. B. Legeflinte) zu verwenden. Select 240 EC, maxxPro, mindestens 10 m eingehalten werden. Es dürfen keine Köder an der Oberfläche zurückbleiben Targa Super, Betasana Trio, Rüben GramFix Debut IP Beta Team, Spectrum Ethosat NH 950 Für die offene Ausbringung darf das Ködermittel (gilt nur bei: Anwendungstechnik auslegen, Aufwand Belvedere Extra, ausschließlich portionsweise verpackt in Folienbeuteln 5 Stück pro Loch). Goltix Gold, Goltix Titan in den Verkehr gebracht werden. Arigo, Cato, Task, Callisto, Aspect, NT 658 Haustiere fernhalten. Samson, Calaris, Arigo, Elumis, Dual Gold, Focus Ultra NT 660 Die Anwendung des Mittels ist außerhalb von Forsten Mais (nur in Motivell forte, Gardo Gold, Laudis, IP Mais Kombi, MaisTer fl., Zeagran Ultimate, IP Mais Kombi, IP Pendi 400, nur durch verdecktes Ausbringen zulässig (§ 2 Abs. 1 Duo-Sorten) MaisTer power, Successor T Nagano, Quantum, Spectrum, Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung). Zuwider- Elumis, Principal Sulcogan Stomp Aqua handlungen können mit einem Bußgeld bis zu einer * Einstufung nach HRAC – Herbicide Resistence Action Commitee und dem Hauptwirkstoff der Präparate VZ: vorbehaltlich Zulassung Höhe von 50.000 Euro geahndet werden. 16 17
Fungizideinsatz in Zuckerrüben Keimhemmung in Kartoffeln Pflanzenschutz Pflanzenschutz Cercospora – Blattfleckenkrankheit Keimhemmung im Lager bei Kartoffeln Resistenzsituation bei Cercospora in den südlichen Cercospora beticola ist die wichtigste Blattkrankheit in Anbaugebieten (Plattling und Rain/Lech) Die Verhinderung der Keimung der Kartoffeln im Lager ist eine zugelassenen Wirkstoff 1,4-Dimethylnaphthalin im Produkt Zuckerrüben. Der Erreger verursacht bei starkem Befall durch Bewährt hat sich die Zumischung des Kontaktwirkstoffs Kupfer unumgängliche Maßnahme zur Qualitätssicherung. Die optimale 1,4-Sight. 1,4-Dimethylnaphthalin kommt in der Kartoffel auch die Blattneubildung Ertragsverluste und durch Absenkung des zu den ersten beiden Fungizidmaßnahmen mit je 1,25 kg/ha Lagertemperatur von Speisekartoffeln bewegt sich im Bereich von natürlich vor und wirkt als Pflanzenhormon hemmend bei der Zuckergehalts auch einen Rückgang des Zuckerertrags. Funguran Progress. Hierbei ist aber die Zulassungssituation 4 bis 8 °C im Lager, sodass bei längerer Lagerdauer in der Regel Auxin-Produktion, was zu einer geringeren Zellteilungsaktivität und Als Summenwert sind für die Bekämpfung aller Schaderreger zum Einsatzzeitpunkt zu beachten. kein Weg an einer Keimhemmung vorbei führt. Die zugelassenen somit zu einer Verlängerung der Keimruhe der Kartoffeln führt. (Cercospora, Ramularia, Mehltau, Rost) folgende Schwellen- Keimhemmungsmittel basieren entweder auf dem schon lange Es kommt zu signifikant geringeren Gewichtsverlusten und Druck- werte festgelegt: Für 2018 wird eine Zulassung von den Behörden ggf. bekannten Wirkstoff Chlorpropham bzw. dem seit diesem Jahr neu stellen. Die Kartoffeln behalten ihre Festigkeit. – bis Ende Juli 5 % befallene Blätter entsprechend bekannt gegeben. Mischreihenfolge beim – vom 1. August bis 15. August 15 % befallene Blätter Befüllen beachten Präparate zur Keimhemmung in Kartoffel – vom 16. August bis Anfang September 45 % befallene Blätter (1. Funguran Progress 2. Azolfungizid 3. Bor)! Präparat Wirkstoffgehalt [g/l; g/kg] Aufwandmenge pro t Applikationsverfahren Bei frühem Befall, anfälligen Sorten und anhaltend hohem Gro-Stop Basis 300 g/l Chlorpropham 60 ml/t in 140 ml Wasser Sprühen mit Spezialgerät Infektionsdruck sind mehrere Behandlungen notwendig. Eine Gro-Stop FOG 300 g/l Chlorpropham 3 x 20 ml/t Heißnebelverfahren zeitnahe Behandlung bei Erreichen der Bekämpfungsschwelle Polder Dust 10 g/kg Chlorpropham 1,5 kg/t Stäuben mit Dosiergerät ist unbedingt erforderlich. Polder Hot Fog 300 g/l Chlorpropham 10–25 ml/t Heißnebelverfahren 1,4-Sight 980 g/kg 1,4-Dimethylnaphthalin 20 ml/t Heißnebelverfahren Abstandsauflagen (m) > 2 % Hangneigung zu Gewässern Wartezeit in Tagen (nach Kategorie Keimhemmung im Feld bei Kartoffeln Max. Anzahl an Randstreifen zu Anwendungen Gewässern bei Produkte/ Aufwand- Wirkstoff(e) Cercospora Abdriftminderung) Weitere Lösung menge/ha g/l bzw. g/kg Auflagen Ramularia Mehltau Derzeit sind für die Keimhemmung im Feld die Produkte Fazor und ITCAN mit dem Wirkstoff Maleinsäurehydrazid zugelassen. ohne 50 % 75 % 90 % Bezüglich der Anwendung sind die Produkte identisch. Fazor hat als einziges Produkt zusätzlich eine Zulassung für Durchwuchs- Rost kartoffeln in Nachbaukulturen. Fungizide Duett Ultra + Dash 0,6 l + 1,0 l Epoxiconazol 187; Thiophanat-Mehtyl 310 28 2 5 5 * * 20 Maleinsäure Produkte in Kartoffeln Mercury 1,0 l Epoxiconazol 100; Azoxystrobin 100 28 2 5 5 * * Durchwuchs- Produkt Gehalt g/kg Aufwandmenge max. Anw. Wartezeit Tage Keimhemmung Juwel 1,0 l Epoxiconazol 125; Kresoximmethyl 125 28 1 5 * * * 10 kartoffeln Fazor* 600 g 5 kg/ha 1 21 X X Rubric 1,0 l Epoxiconazol 125 28 2 5 5 5 * ITCAN* 600 g 5 kg/ha 1 21 X X** Insektizide * Keine Zulassung in Pflanzkartoffeln ** Nebenwirkung keine Zulassung gegen Blattläuse und Pirimor Granulat 300 g Pirimicarb 500 28 4 5 * * * NN 410 Blattläuse als Virusvektoren Bulldock 300 ml beta-Cyfluthrin 25 28 1 gegen Blattläuse 15 10 5 5 NT 103 Anwendungshinweise: gegen beißende und saugende NT 108 Karate Zeon 75 ml lambda-Cyhalotrhin 100 28 2 k. A. 10 5 5 Insekten und Rübenfliege NN 410 Danadim Progress 400 ml Dimethoat 400 35 1 gegen Rübenfliege * * * * NT 108 Die Wirkung beruht darauf, dass die Zellteilung unterbunden wird. Bei der Anwendung von Maleinsäurehydrazid Produkten sollten 80 % der Knollen bei kleinfallenden Sorten mind. 25 mm und bei großfallenden Sorten mind. 35 mm erreicht haben. Ab diesem Zeitpunkt ist die Zellteilung abgeschlossen und danach erfolgt nur noch das Zellwachstum. Der Wirkstoff wirkt relativ langsam, deshalb muss der Wirkstoff 4–5 Wochen vor der Ernte eingesetzt werden. Sikkation in Kartoffeln Anwendungstermin von Maleinsäurehydrazid Produkten Krautabtötung im Speisekartoffelbereich dient neben der Ernte- mit Shark oder Quickdown nachgelegt werden, um die Bestände rest- Bei der Anwendung ist weiter zu beachten: Knollengröße 25 mm bei kleinfallenden Sorten erleichterung auch dem Erhalt der Qualität. Die Begrenzung des los abzutöten. Shark und Quickdown verhindern einen gerade bei Knollengröße 35 mm bei großfallenden Sorten – Anwendungen bis max. 25 °C. Bei trockenem und heißem Wetter Stärkegehaltes und somit die Verbesserung der Koch- und Niederschlägen und Stickstoffnachlieferung des Bodens auftre- die Anwendungen in die frühen Morgenstunden verlegen Geschmackseigenschaften sowie eine optimale Sortierung sind tenden Wiederaustrieb deutlich besser als Reglone. Heuer neu – 24 h nach der Anwendung soll kein Regen fallen hier vorderste Ziele. Auch die Schalenfestigkeit ist ein wichtiger dazugekommen ist Beloukha. Durch den Einsatz von Beloukha soll – Keine Mischungen mit Fungiziden, Blattdüngern, Insektizide Grund für die Krautregulierung. Der Einsatz von Krautabtötungs- die Kutikula der benetzten Pflanzenteile zerstört werden, was zum oder Additive. Hier ist sonst mit Minderwirkung bzw. kompletten präparaten sollte erst bei beginnender Reife ab BBCH 85 erfolgen. Wasserverlust der Zellen und damit zum Vertrocknen führt. Auch Wirkungsverlust zu rechnen Oftmals müssen Bestände mit noch üppigem Krautmaterial mechanisches Krautschlagen ist möglich. Hier sollten anschließend Weitere Hinweise: Maleinsäurehydrazid Produkte müssen mit abgespritzt werden. Hier haben sich Spritzfolgen bewährt mit Shark oder Quickdown zum Einsatz kommen. dem Saftstrom in die Knollen transportiert werden. Deshalb müssen Reglone zur Öffnung des Krautbestands, anschließend kann die Kartoffeln mindestens drei bis vier Wochen nach der Applikation einen grünen Blattapparat aufweisen. Ist dies nicht möglich auf- Präparat Wirkstoff [g/l] Aufwandmenge pro ha Gewässerabstand Sonstige Auflagen grund zu weit fortgeschrittener Abreife oder extremer Trockenheit 0,8 l + 2,0 l NW 701 Quickdown + Toil Pyraflufen 24,2 10 (5; 5; 0) m muss mit Minderwirkungen gerechnet werden. Die Wirkung von max. 2 Anwendungen NT 109 2,5 l in Konsumkartoffeln 20 (10; 5; 5) m NT 102 Maleinsäurehydrazid behandelten Sorten, die sehr hitzig im Lager Reglone/Dessix Deiquat 200 2 x 2,5 l in Pflanzkartoffeln 15 (10; 5; 5) m NT 103 1 2 4 16 4 4 4 5,0 l in Pflanzkartoffeln k .A. (20; 10; 5) m NT 103 sind, muss durch Kühlung oder Einsatz von Keimhemmungsmittel, Shark Carfentrazone 55,9 1,0 l 5 (5; 0, 0) m NT 109 ab Ende November ergänzt werden. Aufgrund der Rückstands- Beloukha Pelargonsäure 680 16 l in 200 bis 260 l Wasser/ha 20 (0; 0; 0) m NT 101 Zellteilung Zellenwachstum Quelle: Certis problematik ist es wichtig, dass man vor dem Einsatz im Feld mit seinem Abnehmer spricht und den Einsatz abklärt. 18 19
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