Phönix Aktuell - Wie ich zu meinen Ressourcen kam
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Phönix Ein Magazin der Stiftung Phönix Zug November 2020 Aktuell Schwerpunktthema Wie ich zu meinen Ressourcen kam Rückblick und Reflexion Jahrzehnte in der Psychiatrie Interview mit Psychiater Patrik Hochstrasser «Bei uns gibt es keine hoffnungslosen Fälle»
Editorial Schwerpunktthema Liebe Leserin, lieber Leser Wie ich zu meinen Vielleicht haben Sie den folgenden Ressourcen kam Satz auch schon einmal gehört, passt Ich entschied, dass ich einiges in er doch sehr gut zu der momentanen meinem Leben ändern wollte. Ich Situation, in der wir uns alle befinden: habe mich gefühlt wie der Phönix, «Leben ist das, was passiert, während der aus der Asche steigen wollte. man eifrig dabei ist, andere Pläne zu Diesen Gedanken hegte ich bereits machen.» Das Zitat stammt aus dem mehr als 9 Jahre. Nun ist es so weit. Lied «Beautiful Boy (Darling Boy)» und Das Wichtigste ist, den Anfang zu wurde von John Lennon geschrieben. finden und mit dem Faden das erste Nadelöhr zu treffen und bis zum letzten Nadelöhr die Arbeit durch- zuziehen, ohne mittendrin, auf mei- nem Weg aufzugeben. Von einer anonymen Klientin Phönix Spitex (Text) Also entschied ich als Erstes, meine Ehe aufzugeben Ein paar Wochen später, bekam ich einen Anruf von einer und mich scheiden zu lassen. Nach diesem Entscheid lieben Freundin, die mich fragte, ob ich sie auf verschie- brauchte ich Abstand, und ich zog aus meinem ehemali- dene Spaziergänge begleiten würde. Ich war entzückt und gen Zuhause aus. Zuerst suchte ich eine Freundin auf, bin immer noch überglücklich über ihre Anfrage. Wir wo ich eine Nacht übernachten durfte. Anschliessend trat haben mittlerweile ein paar herrliche Spaziergänge mitei- ich für 6 Wochen in eine psychiatrische Klinik ein, da ich nander gemacht, bis zu 4,5 Stunden pro Spaziergang. Nach der Absage der Jahresversammlung im April sind in eine schwere Depression gefallen war und Hilfe brauchte. wir damals noch davon ausgegangen, dass sich die allge- Somit bekam ich genügend Zeit, um mir zu überlegen, Daraus ergaben sich verschiedene schöne Gespräche, meine Situation mit der Zeit entspannen würde und die wie ich mein Leben auf die Reihe bekommen könnte. unter anderem, dass wir beide abnehmen wollen. Und da öffentliche Filmvorführung im Herbst wie gewohnt hätte wir bereits ein grossartiges Programm zur Ernährungs- stattfinden können. Leider hat uns «das Leben» bei unserer Ich organisierte einiges, wie die Suche einer kurzfristigen umstellung besassen, entschieden wir uns, gleich damit Planung einen grossen Strich durch die Rechnung ge- Bleibe nach dem Klinikaufenthalt. Dank der Hilfe einer anzufangen. Schliesslich wollen wir einige übrige Pfunde macht, und wir sahen uns gezwungen, die öffentliche Film- Person vom Phönix Zug bekam ich die Adresse von der loswerden. vorführung ein weiteres Mal abzusagen. Wir hoffen sehr, Frauenherberge Zug. Schliesslich durfte ich für 2 Monate dass der gesellige Teil bald wieder in unsere Leben zu- in der Frauenherberge bleiben, was mir sehr zusagte. 6. Nadelöhr: Baden im römisch-irischen Bade in Morschach. rückkehren darf und dass das gemütliche Beisammensein Das war mein 2. Nadelöhr. Das 3. Nadelöhr war die Orga- Einmal pro Monat. Ich liebe es, dort zu baden Sauna, anlässlich unserer Versammlungen in den nächsten Jahren nisation eines neuen Zuhauses. Diese Suche gelang Dampfbad, Sprudelbad und das Solebad schliessen für wieder gepflegt werden kann. mir Dank einer Betreuungsperson von der Frauenherberge, mich einen schönen Rundgang ab. die mir den richtigen Tipp gegeben hatte. Dafür bin ich Immerhin konnte die offizielle Jahresversammlung des ihr heute noch sehr dankbar, weil ich unglaublich glück- Ich liebe es, am Schluss das tote Männlein zu machen und Stiftungsrates der Stiftung Phönix Zug im November lich in meinem neuen Zuhause bin. Dieses habe ich gleich dabei fast einzuschlafen. Ich fühle mich wie ein neugebo- nachgeholt werden. Dabei gab es einen Wechsel im Stif- nach Feng Shui eingerichtet, damit ich die häuslichen renes Baby, ohne zu weinen. tungspräsidium. Hugo Berchtold gibt nach 10 Jahren Energien optimal zum Fliessen bringen konnte. Somit war im Stiftungsratsausschuss, wovon 9 Jahre als Präsident ich überzeugt, dass ich die kommenden Ressourcen Je mehr ich meine Ressourcen gefunden und diese auch der Stiftung, sein Amt weiter. Mit seiner Menschlichkeit, auch noch finden und nutzen lernen konnte. gelebt habe, desto glücklicher und zufriedener bin ich ge- Führungskompetenz und Weitsichtigkeit hat Hugo worden. Desto mehr Selbstvertrauen habe ich gewonnen Berchtold die erfolgreiche Entwicklung der Stiftung Phönix Jetzt habe ich ein neues Zuhause, meine Arbeit, die ich und mehr Selbstsicherheit an den Tag gelegt. Zug in den vergangenen Jahren massgeblich mitgeprägt. sehr gerne mache, meine Scheidung, die voranschreitet, Wir danken Hugo Berchtold für seine Verlässlichkeit, meine Kinder sind gut versorgt, und jetzt, was tue ich mit Meine grosse Passion ist es, meine Feng-Shui-Beratungen seinem immensen Einsatz und das grosse Engagement meiner Freizeit? wieder vermehrt leben zu können. zugunsten unserer Anliegen und unserer Tätigkeit. Gleich- zeitig freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit dem 4. Nadelöhr: Zuerst mal schlafen, ausruhen, in die Hänge- Das Geheimrezept, um meine Ressourcen zu finden, ist, Impressum neuen Präsidenten Tobias Hürlimann und heissen ihn bei matte liegen und endlich Bücher lesen. mich in das Leben zu verlieben. Dabei haben mir die Natur, Herausgeberin: Stiftung Phönix Zug der Stiftung Phönix Zug herzlich willkommen. gute Freunde, Feng Shui und Gebete geholfen. Gestaltung: Christen Visuelle Kommunikation Dann plötzlich bekam ich grosse Lust spazieren zu gehen. Fotografie: Daniela Kienzler (S. 2/12), Silke Thomsen (S. 5/9/10) Sabine Windlin (S. 6/8), Yvonne Keiser (S. 11) Schon jetzt wünsche ich Ihnen eine besinnliche und Ich spazierte 40 Minuten auf den Raten. Allein durch den Ich wünsche auch Ihnen viel Freude, alles Gute und viel Interview: Sabine Windlin entspannte Adventszeit sowie einen gesunden und glück- Wald, was ich gar nicht gerne tue. Ich spaziere am liebsten Erfolg auf Ihrer Suche nach Ihren Ressourcen. Korrektorat: Mirjam Weiss lichen Start in das neue Jahr. zu zweit. Somit hatte ich das 5. Nadelöhr gefunden. Druck: Multicolor Print AG Titelbild gemalt von einer Besucherin des Phönix Treffs Fabian Felchlin, Geschäftsleiter Wen könnte ich in Zukunft fragen, ob sie mitkommen würde?
Betreuungsalltag heute und früher Jahrzehnte in der Psychiatrie Rückblick und Reflexion Ende 2020 darf ich in Pension gehen. 37 Jahre werde ich dann in verschiedenen Funk- tionen (Pflegehilfe, Pflegefachmann, Berufs- bildner, Stationsleiter, Betreuer) in der Pflege tätig gewesen sein, davon 23 Jahre in verschiedenen Bereichen der Psychiatrie (Gerontopsychiatrie, Akutpsychiatrie, Rehabilitationsstation, Sozial- psychiatrie). Von H. Sommerhalder, Betreuer Rufin Seeblick (Text) und Silke Thomsen (Foto) Blick vom Rufin Seeblick auf den Zugersee im Abendrot Die 3-jährige Ausbildung schloss ich 1991 in der PUK Die wichtigsten Änderungen in Die Krankheitsbilder haben sich verändert. Mehrfach- in Zürich als Krankenpfleger PsyKp ab (Praktika – Geronto- Diagnosen, Persönlichkeitsstörungen (Borderline), Erkran- Ziel der Soziotherapie ist es, die Selbstständig- psychiatrie Grundpflege/Behandlungspflege je 6 Monate, der psychiatrischen Krankenpflege kungen aus dem Autismus-Spektrum sind seit gut zwei keit und Unabhängigkeit der Patienten im konkre- Psychiatrie Rehabilitation/Akut je 6 Monate, plus Sozial- Arbeiten mit Pflegeplanungen und das Bezugs- Jahrzenten auf dem Vormarsch und gehören zum Alltag ten Alltagsleben zu erhalten. Im wesentlichen psychiatrie Nachtklinik und Akutspital/Spitex). Kurz da- personensystem ermöglichten eine zielgerichtete, res- in der psychiatrischen Betreuung. besteht die Rolle der Schwestern darin, dass sie nach hiess die Berufsbezeichnung Pflegefachmann DN 2 sourcenorientierte Pflege. Was heute selbstverständlich sich dem Patienten gegenüber «normal» ver- (4 Jahre Ausbildung), seit einigen Jahren Pflegefachmann erscheint, war noch vor 1–2 Jahrzehnten harte Arbeit, halten (…). Schwestern und Patienten arbeiten HF (3 Praktika à 6 Monate, 3 Schulblöcke à 6 Monate). dass diese Instrumente fachgerecht im Pflegealltag an- Fazit bei der Hausarbeit, bei der Planung der Freizeit Die Ausbildung ist immer anspruchsvoller geworden, Rich- gewendet wurden. Das Selbstverständnis und das und bei kreativen Tätigkeiten zusammen. Sie tung Studium. Selbstvertrauen der Pflegenden sind in den letzten Jahr- Betreuung in der Psychiatrie bedeutet geduldige haben mit den wesentlichen und grundlegenden zehnten kontinuierlich gestiegen. Der Teamgedanke, Arbeit. Heisst mit kleinen, zielgerichteten Schritten einen Aspekten des Alltagslebens zu tun, wie zum dass alle im Behandlungsprozess Beteiligten wichtig sind, gemeinsamen Weg gehen. Es benötigt Geduld, Erfah- Beispiel mit dem morgendlichen Aufstehen, dem Die wichtigsten Änderungen in hat die Hierarchien flacher werden lassen. Das Bezugs- rung, Selbstvertrauen und Selbstreflexion, um die zum Essen, dem Zubettgehen, der Frage, ob man personensystem trug dazu bei, dass alle wissen, an Teil schlummernden Fähigkeiten der Betreuten zu erwe- sauber oder schmutzig, konstruktiv oder müssig Institutionen der Psychiatrie welchem Strick und in welche Richtung dieser gezogen cken, ihnen die Verantwortung für ihre persönlichen Ziele ist. Änderungen und Qualität hängen von der Leitung werden sollte. Der Stellenwert von Rapporten (intern/ zu geben und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Die zwei einer Institution, eines Bereiches, einer Station ab. Diese interdisziplinär) und externen Supervisionen hat an Be- soziotherapeutischen Grundsätze – Hilfe zur Selbsthilfe, De Lambert 1981 – Die Rolle der Krankenschwester finden in einem gesellschaftlichen und politischen Rah- deutung gewonnen. weder Unter- noch Überforderung –, die ich vor 30 Jahren in einer psychotherapeutischen Einrichtung men statt. gelernt habe, sind aktueller denn je. Es dauerte jedoch Seit bald zwei Jahrzehnten müssen Leistungen erfasst viele Jahre, bis diese umgesetzt werden konnten. Während in der einen Klinik Ärzte und Pflegepersonal in und abgerechnet werden. Es muss sichtbar sein, was mit den 80ern noch weisse Kittel trugen und schwere Schlüs- den Klienten gemacht wird, wohin der Behandlungs- Tägliche Auseinandersetzungen im Team um Haltung, in selbunde sichtbar mit sich führten, arbeiteten in anderen weg führt. Diese Dinge veränderten Stellenwert und Inhalt sich und im eigenen Handeln, sind wichtig, damit eine für Die Veränderungen der Psychiatrie in den letzten Kliniken Ärzte und Pflegende in ziviler Kleidung, die Schlüs- des Pflegealltags. Der Pflegende ist zum sozialen All- alle Beteiligten befriedigende Betreuung erreicht werden Jahrzehnten lassen sich ganz allgemein dadurch sel wurden diskret gehandhabt. rounder, zum Manager des Pflegealltags geworden. kann. charakterisieren, dass eine Entwicklung statt- gefunden hat von einer «geschlossenen», kus- Stationen für Langzeitpatienten wurden nach und nach Die Arbeit mit dem Klienten und seinem Bezugspersonen- Die Klienten benötigen eine klare, transparente Haltung. todialbewahrenden, anstaltszentrierten Psychiat- aufgelöst. Nachtkliniken, Kriseninterventionszentren, umfeld findet heute auf Augenhöhe statt. Der Klient be- Sie wollen sich an Vorbildern orientieren. Sie wollen in rie zu einer «offenen», behandlungsorientierten, Ambulatorien, Tageskliniken, begleitetes Wohnen, psych- stimmt seine Ziele und wie er seine Zukunft gestalten will. ihren Anliegen ernst genommen werden. Das Fördern ih- rehabilitativen Psychiatrie, welche sich an sozial- iatrische Spitex usw. entstanden. Er wird ermuntert, seine gesunden Anteile zu verstärken, rer Fähigkeiten gibt ihnen Selbstvertrauen und Selbst- psychiatrischen Konzepten orientiert und ein damit er trotz Handicap seinen Alltag mit der ihm zukom- ständigkeit. Es ist auf die Dauer nicht angenehm, abhängig breites, gemeindenahes Angebot an stationären, In den 80ern gab es Stationen für Suchtkranke und Psy- menden Unterstützung von inner- oder ausserhalb der von anderen zu sein. teilstationären und ambulanten Behandlungs- chotherapie. Nach und nach entstanden spezialisierte Institution meistern kann. Er soll bestimmen, wie und wo möglichkeiten anbietet. Stationen für Jugendliche, Depression/Burnout, Essstö- er leben will und wie seine Alltagsstrukturen aussehen Wenn ein Team seine Ressourcen in den Betreuungsalltag rungen, Persönlichkeitsstörungen usw. Der Schritt von sollen. einbringt und sich entfalten kann, wirkt sich das positiv Abderhalden – Psychiatrische Krankenpflege und Ausgrenzung und Verwahrung zur Behandlung und Integ- auf die Stärkung der Fähigkeiten der zu Betreuenden aus Soziotherapie – 1986 ration wurde vollzogen. Der Klient weiss heute viel mehr über sein Handicap als und damit auf ihr Selbstbewusstsein und den Umgang früher. Er hat die Möglichkeit, sich in Selbsthilfegruppen mit ihrem Handicap. damit auseinanderzusetzen. Recovery und Empower- ment sowie Achtsamkeit sind neue Schlüsselbegriffe in der psychiatrischen Betreuung. Es werden auch vermehrt Peers eingesetzt.
Interview Interview Der Beruf des Psychiaters steht meist nicht auf der Klinik behandelt wurde, lebte jahrelang mit der Dia- weil leistungsorientierte Menschen auch mit sich Wunschliste junger Menschen, die sich Gedanken über gnose einer chronischen paranoiden Schizophrenie. selbst so streng sind. ihre Zukunft machen. Was hat Sie bewogen, Psychiater Im Laufe der Zeit entwickelte dieser Mann Symptome zu werden? einer Manie und man musste die Diagnose anpassen. Wie stark sind Sie in Ihrer Arbeit mit Suchterkrankungen beschäftigt? Drogensucht, Arbeitssucht, Spielsucht, Nach Abschluss des Medizinstudiums an der Uni- Begriffe wie Schizophrenie oder Wahn lösen bei vielen Sexsucht, Kaufsucht, PC-Sucht – das Spektrum wird ja versität Zürich wollte ich mich Richtung Ophthalmo- psychisch gesunden Menschen Unbehagen, Angst oder immer breiter. logie, also Augenheilkunde, entwickeln. Allerdings Abwehr aus. Was spielt sich im Kopf von Betroffenen ab? war an der Universitäts-Augenklinik die passende Sucht ist ein grosses Thema. Hier sind wir, um in der Stelle nicht frei. Um die Wartezeit zu überbrücken, Bei psychotischen Erkrankungen liegt eine Störung ICD-10- Klassifikation zu bleiben, bei Diagnosen nahm ich ein Angebot an der Psychiatrischen Uw- der Verarbeitung von Informationen vor. In der Folge im Bereich F1. Man kann allgemein unterscheiden niklinik in Zürich an und absolvierte dort nach drei kann es zu Wahnvorstellungen kommen. Betroffene zwischen Suchtverhalten und Substanzabhängig- Jahren den Facharzttitel. Als eine Person, die nicht kombinieren verschiedene Eindrücke miteinander, keit. Leute mit einem Suchtverhalten bzw. einer Ab- so schnell von ihren Grundsätzen abweicht, wartete verknüpfen Dinge, die nichts miteinander zu tun hängigkeitskonstellation weisen – egal, ob sie ich aber nach wie vor auf die später frei werdende haben. Ein beispielsweise etwas längerer Blick von Alkohol oder Kokain konsumieren – Gemeinsamkei- Ausbildungsstelle in der Ophthalmologie und trat einem Passanten, der auf der Strasse entgegen- ten auf und unterscheiden sich von Menschen diese an. Erst dann realisierte ich, dass mir die breit kommt, löst Angst aus, wird als Gefahr wahrgenom- ohne spezifisches Suchtverhalten in verschiedener gefächerte Psychiatrie, die den Menschen ganz- men. Das Verhalten der erkrankten Person ist von Hinsicht. Letztere können ihre Bedürfnisse auf heitlich betrachtet, viel besser gefiel als die oftmals Misstrauen geprägt. Dies kann so weit gehen, dass verschiedensten Kanälen zufriedenstellen. Sie ge- von routinierten und monotonen Abläufen geprägte nicht nur fremde Menschen und Bekannte, sondern hen mit Freunden essen, treiben Sport, engagieren Ophthalmologie. auch wir, die Fachleute, die eigentlich helfen wollen, sich in einem Verein, kochen oder gärtnern. Men- als Gefahr wahrgenommen werden und der Patient schen mit Suchtkonstellationen sind, damit sie einen Die APP Zug behandelt Menschen mit unterschiedlichen das Gefühl hat, gegen ihn werde ein Komplott ge- Gefühlszustand der Zufriedenheit erlangen, eher Störungen und Erkrankungen. Wie setzt sich Ihre Klientel schmiedet. Ebenfalls zu psychotischen Symptomen auf einen Kanal fokussiert: Computerspiele, Canna- zusammen? können Halluzinationen, also Sinnestäuschungen, bis, Amphetamine, Heroin, Alkohol. Hier kann es gehören. Hier arbeitet das Hirn zu viel oder es re- im Verlauf des süchtigen Verhaltens auch zu Meta- Mehr als die Hälfte unserer Patientinnen und Patien- agiert auch ohne entsprechenden äusseren Sinnes- morphosen kommen. Ein Beispiel: Eine psychisch ten leidet an einer Störung aus der Gruppe «neu- reiz. Gestern hatte ich eine Frau in Behandlung, schwer erkrankte Patientin hat mir neulich gestan- rotische, Belastungs- und somatoforme Störungen». die mir erzählte, sie spüre, wie ihr ständig jemand den, sie hätte eine Glücksspielsucht entwickelt – In der Statistik werden diese Diagnosen als F4, F3, mit dem Finger auf die Schulter klopfe, dass aber einerseits ein neues Problem, das sie mir offenbarte, F2 geführt. Ich weiss: Das klingt sehr akademisch dann – wenn sie nach der Person schaue – niemand anderseits aber auch eine Folge ihres sich verbes- und abstrakt, doch diese Kategorisierung ergibt sich da sei. Dieses Phänomen hat man gut untersucht, sernden Gesundheitszustandes. Bis vor Kurzem aus der von der Weltgesundheitsorganisation WHO und man tut diesen Menschen Unrecht, wenn man hätte es die schlechte Gemütsverfassung der Frau herausgegebenen «Internationalen Klassifikation sie nicht ernst nimmt. Mit bildgebenden Verfahren nicht erlaubt, in die Öffentlichkeit zu gehen, um psychischer Störungen, ICD-10», und daran orientie- konnte man nachweisen, dass bei betroffenen an einem Kiosk Glückslose zu kaufen. Dies war nun ren wir uns. Leute mit solchen Störungen kämpfen Personen während des Halluzinierens entsprechen- möglich, schuf aber neue Probleme. oft mit massiven Stimmungsschwankungen, leiden de Hirnareale tatsächlich aktiv sind, wie wenn ein «Bei uns gibt es keine unter fehlendem Antrieb und mangelnder Energie. Sie haben Anpassungsstörungen, Angststörungen, äusserer Reiz stattfinden würde. Für den Betroffenen ist dies dann seine eigene, private Wirklichkeit, die Hatten Sie es in Ihrer Karriere auch schon mit hoffnungs- losen Fällen zu tun, wo Sie selbst als erfahrener Arzt und hoffnungslosen Fälle» Zwangsstörungen oder leiden unter einer affekti- das Umfeld mit ihm jedoch nicht teilen kann. Therapeut nicht mehr weiterwussten? ven Störung. Grosse innere Anspannungen können hier das Thema sein oder auch Aggressionen. Sind Sie auch mit sogenannten Zivilisationskrankheiten Mit dem Begriff «hoffnungslos» habe ich Mühe. Denn Menschen mit psychotischer Erkrankung wiederum wie Depressionen und Burnout konfrontiert, die in unse- es würde bedeuteten, dass man die Hoffnung in können von Schizophrenie betroffen sein und rer Leistungsgesellschaft ein grosses Thema sind und – Bezug auf einen Menschen aufgibt. Eine solche Hal- Psychiater Patrik Hochstrasser, Chef- beispielsweise Wahnvorstellungen und Sinnestäu- so scheint es – massiv zunehmen? tung, ein solches Urteil, würde gegen meine beruf- schungen entwickeln. liche Ethik, meine Grundsätze verstossen. Auch arzt und Leiter der Ambulanten «Burnout» ist – im Gegensatz zur Depression – keine bei komplexen und ausgeprägten Krankheitsbildern Psychiatrie und Psychotherapie (APP) Wie reagieren Menschen, wenn man bei ihnen die Diag- medizinische Diagnose. Das heisst aber nicht, gehe ich davon aus, dass wir Fachleute zu einer nose einer manisch-depressiven Erkrankung, einer dass eine Depression per se schlimmer ist als ein Verbesserung des Gesundheitszustandes beitragen Zug der Triaplus AG, erzählt im Verhaltensauffälligkeit oder Entwicklungsstörung stellt? Burnout. Die Symptome der beiden Krankheitsbilder können. Klar hat es da ein Chirurg vielleicht einfa- Interview, wie durch Behandlung können sich auch überschneiden. Ich stelle fest: cher, der – getreu dem Grundsatz «mit dem Messer Viele Patienten sind erleichtert zu erfahren, dass es Menschen mit einer leichten bis mittelschweren De- geht es besser» – operiert und anschliessend die selbst schwer erkrankten Menschen sich um eine bekannte Krankheit handelt, für die pression gehen häufig noch ihrer Arbeit nach. Wunde zunäht. Hier gibt es häufig ein klares Vorher/ geholfen werden kann. es Behandlungsmöglichkeiten gibt. Eine sorgfältige Wer ein fortgeschrittenes Burnout hat, ist dazu häufig Nachher. Was bei uns vorkommt, ist, dass wir fest- Diagnostik ist zudem wichtig, damit der Patient nicht mehr imstande. Er hat eine Aversion gegen- stellen, dass eine Sitzung pro Woche nicht mehr die für ihn beste Behandlung erhält. Für mich hat über seiner Arbeit, ist wie gelähmt, blockiert. Im reicht. In einem solchen Fall wird eine stationäre Be- Von Sabine Windlin (Text und Fotos) das auch eine ethische Komponente. Einem Krebs- Kanton Zug gibt es viele internationale Firmen mit handlung in Betracht gezogen. patienten soll die beste Behandlung zuteilwerden. top qualifizierten Angestellten und Managern, die Warum soll dies nicht auch für psychisch erkrankte sich in ihrem Job sehr verausgaben. Ein Teil davon Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Phönix? Menschen gelten? Trotzdem ist eine gute Diag- kommt zu uns, wenn es nicht mehr geht. Und die Über die Stiftung gelangen regelmässig Patienten zu nostik nicht immer einfach. Manchmal wissen auch Feststellung, dass es «nicht mehr geht», kommt für Ihnen. Was können Sie für diese Menschen tun? die klügsten und erfahrensten Professoren nicht, diese Menschen einer Katastrophe gleich. Denn was sich hinter einem auffälligen oder seltsamen Ver- beruflich erfolgreiche Menschen haben oft sehr Die Zusammenarbeit mit Phönix läuft sehr gut. Leute, halten verbirgt. Oder es kommt vor, dass eine hohe Ansprüche an sich und wollen alles perfekt die zu uns als Patienten kommen, befinden sich Diagnose zu einem bestimmten Zeitpunkt noch nicht machen. Nicht selten handelt es sich um Patienten, teilweise in Institutionen von Phönix oder nehmen abschliessend gestellt werden kann bzw. im Laufe die in der Kindheit Ablehnung oder Abwertung deren Spitex-Dienste in Anspruch. Mit den Phönix- der Zeit angepasst werden muss. Ein Beispiel: Ein erfahren haben und jetzt alles tun, um in der Gesell- Heimleitungen oder auch den Bezugspersonen Patient, den ich während mehr als 20 Jahren behan- schaft zu reüssieren und sich selbst zu genügen. der Patienten findet ein guter Austausch statt. Die delt habe und der immer wieder stationär in der Das Gemeine ist: Dieses Ziel ist kaum zu erreichen, Phönix-Mitarbeitenden sind ja oft viel näher an den
Interview Schwerpunktthema Zum Psychiater gehen? Das hast du doch nicht nötig, das ist ja für die Irren, so schlecht geht es dir doch gar nicht. Du musst dich nur zusammennehmen … Du beginnst, Selbsthilfebücher, Psychologie-Bücher zu kaufen und zu lesen. Du besuchst Vorträge. Hier und da findest du einen Lichtblick, eine Einsicht oder einen guten Rat – doch auf die Dauer schaffst du es nicht, sie regel- mässig und diszipliniert anzuwenden. Es ist, wie wenn du die Grosse Mauer von China einrennen wolltest. Du versuchst verzweifelt, die Sachen im Griff zu behalten. Vielleicht hilft dir ab und zu ein guter Freund, eine gute Freundin, aufzuräumen oder die Post zu erledigen. Doch auch die Freunde haben ihre Grenzen und ihre Verpflich- tungen, und du schämst dich, weil du trotzdem nicht aus dem Loch kommst. Der Gedanke «Ich muss …» beginnt, dir Knoten im Magen zu erzeugen. Anstatt einer weiteren To-Do-Liste ver- suchst du, eine Erfolgsliste zu machen: «Das habe ich ge- schafft!» Deine Stimmung erhellt sich einen Moment, und du speicherst diese Erfahrung, doch dann ist wieder alles beim Alten. Du hast das Gefühl, in einem dicken Nebel zu stehen und dich innerlich nicht mehr bewegen zu können. Die Küche stinkt manchmal, der Chaos wächst, und es Patienten als wir. Sie wissen, wie es ihnen geht, diese hätten sich besser schon viel früher bei uns kommt dir vor, als hättest du ein regelrechtes Abo beim stellen Verhaltensänderungen oder gar Symptome fest, die erfordern, dass wir aktiv werden. Wir sind da aufeinander angewiesen. In der Arbeit unter- gemeldet. Ich denke da an einen Patienten, der sich monatelang im Zimmer einschloss, kaum mehr Nahrung zu sich nahm und erst durch das Aktivwer- Schätze auf dem Weg Betreibungsamt. Eines Tages kapitulierst du. Du gehst zum Psychiater, zum Sozialdienst, zum Berater. Du schämst dich, aber du hast scheidet uns ein weiterer Punkt: Die APP Zug sucht den der verzweifelten Angehörigen den Weg zu immer noch genug Verstand um zu erkennen, dass dein die Patienten – ausser in Notfällen – nicht zu Hause uns fand. Unbehandelt entwickeln diese Leute oft Irgendwann merkst du, dass du ein Stolz dir nicht mehr weiterhilft. auf. Die Phönix-Fachleute hingegen kennen das problematische Verhaltensweisen, die sich je länger Umfeld ihrer Patienten und haben daher zusätzliche je mehr verstärken. Problem hast. Du weisst nicht genau, Du bittest also um Hilfe, und du findest sie. Du hast dich Informationen. Anders gesagt: Wir verfügen über was es ist, und du kannst es auch von deinen Freunden zurückgezogen, aber nun entdeckst ein Foto des Patienten, Phönix hingegen kennt den Sie haben es erwähnt: Eine psychische Erkrankung du Menschen, die ausgebildet sind, um dir zuzuhören Film. Die Zusammenarbeit ist geprägt von Respekt. kann die Lebensqualität von Betroffenen, aber auch von nicht definieren. Familie und Freunde und um zu verstehen, was mit dir los ist. Sie respektieren Alle Involvierten schätzen gegenseitig, was an Arbeit Angehörigen stark beeinträchtigen. Wie gross ist die verstehen dich nicht. Sie reden auf deine Grenzen, bieten dir die angemessene Hilfe an, geleistet wird. Gefahr der Vereinsamung? verurteilen dich nicht, geben dir Unterstützung und An- dich ein: «Du bist doch intelligent, ge- erkennung bei jedem neuen Schritt, den du wagst. Ihr Angebot ist niederschwellig. Heisst das, dass man Die Gefahr besteht. Aber eben: wir sollten auch über bildet, talentiert. Jeder hat mal eine bei Ihnen auch ohne Zuweisung durch einen Arzt einen die Therapieerfolge sprechen. Lassen Sie mich Vielleicht braucht es Jahre. Langsam merkst du, dass der Termin erhält, etwa, wenn man in einer allgemeinen von einem jungen Mann erzählen. Er kam vorbei und Krise. Du musst dich nur zusammen- Nebel sich etwas lichtet. Du weisst nicht, wohin der Weg Lebenskrise steckt? sprach kein Wort. Ich stellte ihm Fragen, wartete ab, reissen, du musst mehr an dich dich führt, aber du findest wieder etwas wie eine Richtung. er blieb abermals stumm. Bei den nachfolgenden Ein Schritt nach dem anderen beginnst du, ihr zu folgen. Dem ist so: Wer sich aufgrund von Problemen ab- Konsultationen kamen allmählich kurze, dann etwas glauben, das schaffst du doch …» Von Zeit zu Zeit findest du wieder zu etwas, was dir früher klären lassen will, kann zu uns an den Schalter kom- längere Antworten. Die Abklärungen ergaben, dass Freude machte, oder auch zu etwas völlig Neuem. Dein men und erhält einen Termin in der Sprechstunde. der Mann unter Autismus leidet. Er blieb bei mir Von J. P. , Klientin Phönix Spitex (Text) und altes Leben ist zwar weg, aber das neue nimmt Form an. Diese sogenannten «Selbstanmeldungen» machen in Therapie. Eines Tages sprach ich ihn auf unsere Silke Thomsen (Foto) Du vermissest noch vieles, was du verloren hast, aber über 40 Prozent aus, die Anmeldungen über den erste Begegnung an und fragte ihn, warum er da- du beginnst auch zu merken, dass du auf dem Leidensweg Hausarzt 35 Prozent. Manchmal meldet sich auch die mals nicht geantwortet habe. Er erklärte, dass sich einiges gelernt hast. Polizei bei uns, weil sich eine Person sehr auffällig in seinem Kopf zwanzig verschiedene Antworten Eben doch nicht. verhält, allenfalls verwirrt ist. Hier stellt sich die Frage, vermengten und er, weil er nicht wusste, für welche Eines Tages ist der Covid-19 da. Plötzlich heisst es, der ob es – beispielsweise wegen akuter Selbst- oder er sich entscheiden sollte, nur noch Schweigen Du hast ein Diplom oder zwei, vielleicht gar einen akade- Betrieb muss schliessen und die Mitarbeiter müssen Fremdgefährdung – eine fürsorgerische Unterbrin- konnte. Das Reagieren auf Menschen fiel diesem mischen Titel. Du bist gesellig, hast ein breites Wissen, zuhause bleiben. Und während deine Kollegen in Panik gung (FU) braucht. Einige wenige Anmeldungen Mann generell schwer. Er getraute sich kaum mehr viele Interessen und Talente. Du hast zwanzig Jahre lang geraten, merkst du, dass du die Situation gelassen hin- erfolgen schliesslich über Beratungsstellen, Sozial- unter die Leute. Gemeinsam erstellten wir einen in einem guten Beruf gearbeitet, der dir Freude machte, nehmen kannst. Du verstehst ihre Ängste; doch im Rück- dienste oder Justizbehörden. Plan mit «Übungen», wie er mit anderen Leuten ins bis die Krise kam. blick merkst du, was du alles erfahren und gelernt hast. Gespräch kommen konnte. Er war motiviert, unter- Du siehst ein, dass deine Erfahrung dir die Mittel gege- Als Institution der Triaplus AG decken Sie im Auftrag des nahm immer wieder entsprechende Versuche und Irgendwann bist du überfordert – oder unterfordert. Du ben hat, um mit dieser neuen Situation umzugehen. Psychiatriekonkordats der Kantone Uri, Schwyz und Zug erzählte mir in der Therapie, wie es ihm dabei er- kannst die Quadratur des Kreises im Schlafe berechnen Damals schienen deine Bemühungen vergebens, doch die psychiatrische Grundversorgung der erwachsenen gangen ist. In der Folge hatte er mehrere positive oder du meisterst ein halbes Dutzend Sprachen – und nun kannst du sie anwenden und vielleicht sogar deinen Bevölkerung im Kanton Zug ab. Was heisst das? Erfahrungen, die wie ein Verstärker wirkten. Nach dennoch fehlen dir die Worte, um dein Leid auszudrücken. Kollegen damit helfen. Alleine zuhause bleiben heisst der fünfjährigen Behandlungszeit war dieser Mann Du kämpfst. Kleine, alltägliche, selbstverständliche Auf- noch lange nicht, nur an sich zu denken oder kontaktlos Anders als Kollegen aus der Psychiatrie, die eine imstande, einen Dialog zu führen. gaben – das Geschirr abwaschen oder die Rechnungen zu bleiben. Die Erkenntnis, dass du trotzdem etwas für eigene Praxis führen, besteht für unsere Institution bezahlen – werden aufgeschoben, vergessen oder ver- andere tun kannst, erfüllt dich mit Dankbarkeit und Mut. eine Aufnahmepflicht. Immer wieder kommt es vor, nachlässigt. Du schaffst es einfach nicht mehr, und du dass wir Personen abklären, bei denen wir denken, verstehst dich selbst nicht mehr. Freude, Inspiration und Hoffnung sind wieder da!
Aktivitäten Aktivitäten Bye-bye, künstlerisch bemalt und mit vielen Raritäten vom Brocki bestückt wurde. Im Angebot waren neben Getränken Ru- fin-Café-Leckerbissen wie Powerriegel, Mailänderli in Gluscht auf mehr Ball nicht fliegt, sondern nur rollt, idealerweise direkt ins Loch). Bei sommerlichen Temperaturen konnten wir den Nachmittag auf der Terrasse der Golfanlage mit einem Wohnheim Euw ! Palmenform und kleine Wasserglaces. Alles war von den Bewohner/-innen liebevoll selbst gemacht, abgepackt Im Herbst 2019 kam die Idee auf, kleinen Apéro und einer Siegerehrung ausklingen lassen. Der Nachmittag ist bei allen Teilnehmenden mit Begeis- und dekoriert worden und ging wie frische Weggli über terung angekommen, und der Wunsch nach einer Wieder- Am 9. Februar 1989 wurde das Gesuch für den Umbau die coole Theke. Viel Lob gab es vor allem für den erfri- einen Kochkurs anzubieten, der holung wurde mehrfach geäussert. des Gebäudes an der alten Landstrasse 129 in Unterägeri schenden Sommerdrink mit Grapefruit-, Maracuja-, Erd- allen Klienten offenstehen sollte. beim Regierungsrat des Kantons Zug eingereicht. Bereits beer-, Zitronen- und Orangensaft. Köstlich und Sommer- Dieses Jahr entschlossen wir (Alain und Yvonne) uns, bei ein Jahr später konnten die Räumlichkeiten bezogen wer- feeling pur bei den heissen Temperaturen! Keine Bar Von Will Coenen, Betreuer Phönix Ambulant (Text) der schweizerischen Golf-Firmenmeisterschaft 2020 teil- den, und eine grosse Einweihungsfeier fand am 25. August ohne Musik: Schlager und Oldies trugen zu einer ent- zunehmen. Mit drei erfolgreichen Vorrunden erreichten 1990 statt. Nach einer erfolgreichen 30-jährigen Nutzung spannten, lockeren Stimmung bei, animierten manchmal Im Herbst 2019 kam die Idee auf, einen Kochkurs an- wir das Punktemaximum und qualifizierten uns auf dem als Wohnheim der Stiftung Phönix Zug konnte die Liegen- sogar zum Mitsingen und Hüften schwingen! zubieten, der allen Klienten der Stiftung offenstehen dritten Zwischenrang für das Finale in Moosseedorf bei schaft am 24. September 2020 der Bürgergemeinde sollte. In der Folge wurde der Kurs zum Reinschnuppern Bern. Am Finaltag traten 36 Teams aus der ganzen Schweiz Unterägeri zurückgegeben werden. Wir danken der Bürger- Die «Rufin’s Street Bar» wurde von den BewohnerInnen ausgeschrieben. So entstanden drei Gruppen mit rund gegeneinander an. Mit vollem Stolz durften wir in einem gemeinde Unterägeri herzlich für das ausgesprochen selbstständig bewirtschaftet, hatten doch fast alle schon 25 Interessierten, die Ende Jahr an je zwei Abenden unter rot-weissen Outfit mit dem Logo von Phönix Zug antreten. angenehme Mietverhältnis und die stets partnerschaftli- Erfahrungen im Sommer- und im Adventscafé gesam- Anleitung von Andrea Nussbaumer in der damals noch Bei herrlichem Sonnenschein konnten wir den Golftag che Zusammenarbeit. melt. Sie waren mit viel Begeisterung und Freude dabei. funktionstüchtigen Küche des Wohnheims Euw kochen in vollen Zügen geniessen. Unsere guten Spielqualitäten Vom Anfang bis zum Schluss lief alles Hand in Hand, je- konnten. hatten wir jedoch in den Vorrunden schon so erfolgreich Machs gut, Wohnheim Euw, wir werden Dich vermissen! der wusste, was er zu tun hatte. eingesetzt, dass wir uns am Finaltag im Mittelfeld plat- Belohnt wurden sie mit Gästen aus der Familie, Bewohn- Mit der Unterstützung eines Mitglieds des Teams Ambulant zierten. Der Tag wurde mit einem köstlichen Apéro riche erInnen, ehemaligen und aktuellen Betreuern und immer konnten alle ausprobieren, ob so ein Abend für sie über und guten Gesprächen mit den anderen Turnierteilneh- wieder SpaziergängerInnen, die von einem Bewohner je- einen längeren Zeitraum geeignet wäre. Nach mehreren menden abgerundet. Hierbei konnten wir neue Kontakte weils speziell auf unsere «Street Bar» angesprochen und positiven Rückmeldungen haben wir uns entschieden, knüpfen und die Gelegenheit nutzen, die Stiftung Phönix eingeladen wurden. So fand manch interessantes Ge- im Januar 2020 einen 10-wöchigen Kurs für zehn Teilneh- Zug unseren Mitspielerinnen und Mitspielern etwas näher- spräch statt, bei dem wir unsere Institution den Leuten mende auszuschreiben. Credo des Kurses war es, eher zubringen, was uns sehr viel Spass machte. näherbringen konnten. leichtere Menüs zu kochen, die gut zuhause zu realisieren Es waren sicher nicht alle Bewohner/-innen von Anfang sind, sowie Anregungen zu geben, wenn man für sich An dieser Stelle möchten wir uns bei Phönix Zug herzlich an begeistert von diesem Projekt. Umso schöner war es alleine kochen muss. Ausserdem nahmen wir Ideen oder für die Unterstützung für dieses Golfprojekt bedanken. zu sehen, dass sich der eine oder die andere doch ir- Wünsche von den Teilnehmenden entgegen. Wir freuen uns auf eine weitere Teilnahme im 2021. gendwann mal zu einem Drink oder zu einer Glace verlo- cken liess … Im Februar 2020 starteten wir, jetzt in der Rufin-Küche, mit diesem ersten Zyklus von 10 Abenden. Anfang März, Wir schauen auf einen schönen, heissen Sommer mit un- nach drei erfolgreichen Durchführungen, ereilte auch un- serer «Rufin’s Street Bar» zurück und wissen, dass wir seren ersten Stiftungskochkurs das Corona-Schicksal auch etwas ganz Neues, Ungewohntes miteinander und wir mussten unterbrechen. schaffen können. Viele Ressourcen, auch noch unbe- kannte, konnten aktiviert werden. Auf jeden Fall sind wir gut gestartet: Es hat bis jetzt viel Spass gemacht und allen gut geschmeckt. Nun haben Fast hätte uns Corona einen Strich durch die Rechnung wir eine Fortsetzung des Kochkurses auf Anfang Dezember gemacht … Aber eben nur fast. 2020 geplant, um ihn bis Ende Januar 2021 erfolgreich beenden zu können. Und auch wenn im Moment wieder Zittern ums eher dunkle Coronawolken aufziehen, halten wir die Hoff- nung hoch, dass wir die Gelegenheit bekommen, unseren Kurs weiterführen zu können. Sommercafé Vom Take-away zur Streetbar. Projekt Golf Von H.V. und K.D, Mitarbeitende Rufin Seeblick (Text) und S.T. (Foto) Alain Scheidecker und Yvonne Keiser Nach den wiederkehrenden Fragen von Seiten der teilen ein gemeinsames Hobby, und Bewohner/-innen «Gibt es denn dieses Jahr auch wieder zwar das Golfen. ein Sommercafé? Findet es trotz Corona statt?» befassten wir uns natürlich sehr gerne mit dem Thema und schauten, Von Yvonne Keiser, Mitarbeitende Finanzen, Geschäfts- was in dieser Situation möglich und durchführbar war. stelle und Alain Scheidecker, Koch, Rufin Seeblick (Text) und Yvonne Keiser (Foto) Aus dem anfänglichen «Take away» wurde schliesslich die «Rufin’s Street Bar», die wir ganz frech und mutig vor Im Juni 2019 haben wir mit Unterstützung der Stiftung dem Eingang zum Wohnheim Rufin Seeblick direkt auf Phönix Zug für unsere Klienten und Klientinnen einen dem Trottoir platzierten. Die RufianerInnen scheuten interessanten Nachmittag im Golfpark Holzhäusern orga- keine Mühe, jeweils am Freitagnachmittag Tische, Stühle, nisiert. Gemeinsam mit einem Golflehrer haben die Teil- Liegestühle, Sonnenschirme, eine Steh-Bar und sogar nehmenden eine spannende und lustige Einführung in den ein Zelt aufzustellen. Alles mit Abstand und mit den ver- Golfsport bekommen. Anschliessend gab es noch einen langten Hygienevorschriften. Unser Glanzstück war natür- kleinen sportlichen Wettkampf beim Putten (der Putt ist lich die alte Hobelbank, welche von den BewohnerInnen ein Schlag mit dem Putter auf dem Grün, bei welchem der
Dank und Bitte Ressourcen brauchen wir alle, jederzeit und überall. Das beste Werkzeug ist ohne passende/n Handwerker/in nutz- los und auch umgekehrt. Auch im Berufsalltag ist dies von grosser Bedeutung. Die beste Unternehmung, die bes- te Führungsriege ist ohne engagiert Mitarbeitende und zweckdienliche Instrumente wirkungslos. Im Betreuungs- alltag in der Stiftung Phönix Zug zeigt es sich immer wieder, wie belastend es sein kann, wenn den Menschen (zeitweilig) gewisse Ressourcen fehlen. Eine Krankheit kann einen grossen Teil der persönlichen Ressourcen lahmlegen. Unser Ziel in unserer Arbeit ist es, mitzuhelfen, diese bei unseren Klientinnen und Klienten vorüberge- hend in den Hintergrund geratenen Eigenschaften, Talente und Fähigkeiten wieder zum Vorschein zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen wir wiederum Res- sourcen. Unter anderem sind dies finanzielle Ressourcen. Sehr geehrte Leserinnen und Leser Dafür möchten wir uns bei unseren Spenderinnen und Spendern ganz herzlich bedanken. Wir hoffen, dass wir auch in Zukunft auf diese Ressource zählen dürfen. Dank den Ressourcen unserer Mitarbeitenden und unserer Klienten und Klientinnen ist auch die vorliegende Aus- Ich wünsche Ihnen allen gute Gesundheit, bereits jetzt gabe des Phönix Aktuell mit dem Titelthema «Ressourcen schöne Festtage und einen guten Start ins 2021! entdecken» entstanden. Die Definition von Ressource lautet: Carole Leuenberger, Stv. Geschäftsleitung Lateinisch «resurgere», hervorquellen. Auf Deutsch über- setzt bedeutet dies Quelle, Mittel. Eine Ressource kann ein Mittel, eine Gegebenheit oder eine Eigenschaft sein, um Ziele zu verfolgen, Anforderungen zu bewältigen, spezifische Handlungen zu tätigen oder einen Vorgang zielgerecht ablaufen zu lassen. Wir freuen uns über Spenden PC 60-2315-0 Geschäftsstelle Industriestrasse 55 6300 Zug 041 392 28 28 info@ @phoenix-zug.ch www.phoenix-zug.ch Die nächste Ausgabe des Phönix Aktuell erscheint im Mai 2021. Stiftung für Menschen mit Phönix psychischer Beeinträchtigung Zug
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