HANNOVER AKTIV FÜR UMWELT UND KLIMA - PROJEKTRÜCKBLICK 2020
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Ob Newbee oder Insider, jung oder alt – jede*r ist in der Ökostadt willkommen! Für Themenwünsche, Nachfragen oder Anregungen haben wir immer ein offenes Ohr und freuen uns sehr, dass uns schon so viele Menschen angesprochen haben! WERDET AKTIV MIT UND BEI ÖKOSTADT! Seit 1992 fördert Ökostadt e. V. als gemeinnütziger Verein Umweltschutz durch aktive Beteiligungskultur und gemeinschaftliches Nutzen (Sharing Community). Unsere Vision? Eine sozial- und umweltgerechte, positive Stadt Hannover von, mit und für ihre Bürger*innen!
LIEBE MITGLIEDER, LIEBE FREUND*INNEN UND PARTNER*INNEN Ein intensives und spannendes Jahr liegt hinter Ökostadt und wir sind euch dankbar, dass ihr mit uns durch das Jahr 2020 gegangen seid, uns unterstützt und gemeinsam für ein aktives Hannover für Umwelt und Klima unterwegs gewesen seid. Mit der Neuschaffung der Stelle „Strategie und Kooperation“ und der personellen Besetzung mit Lars Blume haben wir zum 01.01.2020 einen Neustart in die vor uns liegende Dekade eingeleitet. Wir bleiben uns und der Vision einer umweltgerechten Stadt treu und sehen zeitgleich einer Neuausrichtung und einem Wandel positiv entgegen. Nachdem die Anfangszeit des Jahres zur Projektakquise und internen Organisation genutzt wurde, hat die Pandemie und ihre Auswirkungen uns und unsere Jahresplanung gehörig durcheinandergewirbelt und in kürzester Zeit Prioritäten und gelernte Handlungsmuster in Frage gestellt. Mit der Pandemie leben und neue Wege finden war somit unser Motto für den Rest des Jahres. Dank der finanziellen Unterstützung der Teilnehmer*innen der Deutschen Postcode Lotterie konnten wir mit dem Projekt „Hannover aktiv für Umwelt und Klima” diverse Corona-konforme Aktivitäten und Umweltbildungsformate umsetzen und dadurch einen kleinen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Sichere Orte sowie ermächtigende und motivierende Formate erlaubten uns und allen Teilnehmenden Momente der Sicherheit und Achtsamkeit trotz, mit und auch ein stückweit durch Corona. Die für November 2020 geplante Mitgliederversammlung konnte aufgrund der aktuellen Corona-Situation leider nicht stattfinden und wird 2021 nachgeholt. Wir schließen das Jahr mit einer Publikation zum Thema solidarische Stadt und freuen uns sehr, in 2021 gemeinsam mit Euch Hannover weiter auf dem Weg zu einer umweltgerechten Stadt zu unterstützen. Wir freuen uns in 2021 auf Euch, Euer Engagement und darauf gemeinsam mit Euch Hannover ein Stück weiter auf dem Weg zu einer umweltgerechten Stadt zu unterstützen. KOMMT MIT UNS IN KONTAKT! Bleibt gesund und aktiv, HERMANN HUSEN, EBERHARD LÜTGE UND MARTIN STUTZBACH Ökostadt e.V. Hausmannstr. 9 - 10 EUER VORSTAND VON ÖKOSTADT E. V. 30159 Hannover www.oekostadt.de info@oekostadt.de oekostadt oekostadt_hannover 3
INHALT TEAM work ist der einzige Weg für uns ...SEITE 5 HANNOVER AKTIV FÜR KLIMA UND UMWELT Projektübersicht Juni bis Dezember 2020 ...SEITE 8 ARBEITEN BEI ÖKOSTADT E.V. Ein Interview mit der Projektleiterin Eva-Maria ...SEITE 10 PROJEKTEINBLICKE Richtung klimagerechtes Hannover ...SEITE 12 THEMEN Was uns vorantreibt ...SEITE 18 NETZWERK für Kooperation statt Konkurrenz ...SEITE 22 KOOPERATION Kultur des Wandels ...SEITE 23 DIE SOLIDARISCHE STADT(KARTE) Ein Interview mit Karen & Lars ...SEITE 24 AUSBLICK auf das, was kommt ...SEITE 26 Ökostadt e. V. als gemeinnütziger Verein fördert seit 1992 Umweltschutz durch aktive Beteiligungskultur und gemeinschaftliches Nutzen (Sharing Community). Wir besetzen Klimaschutz positiv, zeigen die Chancen des Wandels und die Co-Benefits einer mutigen städtischen Transformation auf. So schaffen wir neue Räume für Innovation und nachhaltige Ideen in der Stadt und Freiräume für ihre Bewohner*innen. Dabei stehen wir für die Vision einer umweltgerechten Stadt ein. Unterstützt uns! Wenn Dir unsere Arbeit für ein sozialgerechtes und klimapositives Hannover gefällt und Du mehr von unseren Aktionen, Events und Publikationen für Hannover sehen möchtest, unterstütze uns gerne mit einer finanziellen Spende. Ganz einfach an: Ökostadt e. V. IBAN: DE22 2505 0180 0000 7479 63 BIC: SPKHDE2HXXX (Sparkasse Hannover) Paypal: www.paypal.com/paypalme/Oekostadt
TEAM work ist der einzige Weg für uns RT M ÜLLER THIELE DET TE ALENA BERNA WER? WER? Alena, 28, Sie-Pronomen Bernadette, 21, Sie-Pronomen ANSPRECHPARTNERIN FÜR… ANSPRECHPARTNERIN FÜR… n an … Umweltbildung …Social Media ym We …Parking Day …Springerin für alle Projekte ina ©N Lebt vegan und lässt sich aktuell zur veganen Ernährungsberaterin Studiert in Hannover Landschaftsarchitektur und Umweltplanung ausbilden. und lebt in Hannover- Limmer. WARUM ENGAGIERST DU DICH BEI ÖKOSTADT E.V.? WARUM ENGAGIERST DU DICH BEI ÖKOSTADT E.V.? Wir haben das Glück, auf einem wunderschönen, einzigartigen Die Folgen des menschgemachten Klimawandels sind in ihrer Gänze und vielfältigen Planeten zu leben, der uns mehr schenkt als wir noch nicht absehbar. Allerdings geben uns Extremwetterereignisse brauchen. Menschen wieder mehr zur Natur zu führen und für einen jährlich einen Vorgeschmack auf das, was kommen wird. Um achtsamen Umgang zu sensibilisieren, ist mir ein großes Anliegen. jedem Menschen ein erfülltes Leben zu ermöglichen, müssen wir Deshalb freue ich mich, bei und mit Ökostadt unser schönes noch viel verändern. Hannover umweltgerechter gestalten zu dürfen. E R ASS AUFLEG BIBA N CA R L A WER? WER? Biba, 24, kein Pronomen Carla, 26, Sie-Pronomen ANSPRECHPARTNER FÜR… ANSPRECHPARTNERIN FÜR… …Stadtteilspaziergänge …Kommunikation und …Umweltbildung Kampagnenplanung Studiert Biologische Diversität und Ökologie und versucht Ist Grafikdesignerin und setzt ihre Kompetenz gerne in nachhaltigen Naturwissenschaften kritischer zu Denken. Themen ein. WARUM ENGAGIERST DU DICH BEI ÖKOSTADT E.V.? WARUM ENGAGIERST DU DICH BEI ÖKOSTADT E.V.? Ich sehe eine große Möglichkeit, verschiedene politische Kämpfe Hannover ist bunt, Hannover ist grün. Um allen Bürger*innen einen durch die Umweltbewegung, deren Dringlichkeit immer weiter Einblick in die wertvolle Arbeit von Ökostadt zu ermöglichen, steigt, zu verbinden. Dafür ist es sehr wichtig, allen Menschen engagiere ich mich gerne in der Öffentlichkeitsarbeit. Um Hannover Zugang zu u. a. Wissen zu vermitteln. Eine solidarische, klimagerechter, nachbarschaftsfreundlicher und umweltschonender selbstkritische Umweltbewegung kann sehr kraftvoll sein! zu gestalten bin ich aktiv bei der Umsetzung dabei. 5
CES A HAUFE-ELI IA KÖS TERS RLOT T -MA R CA EVA WER? WER? Carlotta, 24, Sie-Pronomen Eva-Maria, 31, Sie-Pronomen ANSPRECHPARTNERIN FÜR… ANSPRECHPARTNER FÜR… n n an an …Solidarische Stadt(Karte) …Hannover aktiv für Klima ym ym We We …Akteursmapping für und Umwelt ina ina Hannover …Kommunikation und ©N ©N Netzwerkarbeit ...NaturKultur Hannover WARUM ENGAGIERST DU DICH BEI ÖKOSTADT E.V.? Treiben aktuelle Themen, inspirierende Menschen, lebendige Ich arbeite mit an der solidarischen Stadt(Karte) für Hannover. Natur, vielfältige Kultur, gesellschaftliche Herausforderungen und Hier werden Projekte kartiert, die sich mit den Themen der nachhaltiger Wandel an. Arbeitet als Referentin für Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit, Umweltgerechtigkeit und sozialen Transformation und Weltkirche. der Stadt auseinandersetzen. Karten sind ein machtvolles Medium, bilden aber meist nur eine einzelne Sichtweise auf einen Raum ab. WARUM ENGAGIERST DU DICH BEI ÖKOSTADT E.V.? (Städtische) Räume und Zusammenleben sind aber nicht starr und eindimensional. Durch die Visualisierung in unserer Karte werden Da ich eine große Chance darin sehe, gemeinsam mit & für Orte gelebter Utopien, abseits vom kapitalistischen, patriarchalen Menschen „vor meiner Haustür“ einen zeitgemäßen, modernen und imperialistischen Mainstream, sichtbarer gemacht. Unter und kreativen Wandel bottom up zu gestalten: für mehr Grün, für anderem mit dem Ziel, Menschen Anlaufstellen und Alternativen ein klimagerechteres Hannover, für eine lebendige, vielfältige und aufzuzeigen und Zugänge zu schaffen für eine zugänglichere, barrierefreie Umweltbildung. sozialere und umweltgerechtere Stadt für und mit allen. E GRACZ MANZK JULIA KAREN WER? WER? Julia, 32, Sie-Pronomen Karen, 28, Sie-Pronomen ANSPRECHPARTNERIN FÜR… ANSPRECHPARTNERIN FÜR… n n an an ym ...Community Garden Lindener …Stadtteilspaziergänge ym We We Marktplatz …Solidarische (Stadt)Karte ina ina ...Urban Gardening ©N ©N WARUM ENGAGIERST DU DICH BEI ÖKOSTADT E.V.? Studiert in Hildesheim und lebt seit mehreren Jahren in Hannover- Linden. Der urbane Lebensraum bietet viel Potential, gemeinschaftlich nachhaltige Verbesserungen und Veränderungen anzuschieben. Die WARUM ENGAGIERST DU DICH BEI ÖKOSTADT E.V.? klima- und umweltgerechte Gestaltung unserer Nachbarschaften bringt den Menschen und der Natur die Vielfalt zurück, die das Leben Ich finde es spannend, ein Teil einer engagierten, inspirierenden zukunftsfähig macht. Gruppe von Menschen zu sein, die stetig wächst und offen für Ideen und Input jeglicher Art ist. Wir teilen die Vorstellung einer grüneren Stadt, einer Art Oase, die es zu verwirklichen gilt. Jede*r Einzelne leistet dafür einen Beitrag im Rahmen seiner*ihrer Kompetenzen und Ressourcen, was die Zusammenarbeit bei Ökostadt erfüllend und zugleich lehrreich macht. 6
LUME LARS B WER? WARUM ENGAGIERST DU DICH BEI ÖKOSTADT E.V.? Lars, 38, Er-Pronomen Ich stehe für Gerechtigkeit. Gerechtigkeit für Natur, Mensch und ANSPRECHPARTNER FÜR… Tier! Da die Mehrheit der Menschen in Städten lebt, ist mein n an …Kooperation und politische Antrieb: ein achtsames Miteinander von Natur & Mensch auch in ym We Arbeit den Städten zu ermöglichen. ina …Strategie und Projekt- ©N entwicklung Für mich funktioniert sozial-gerechter Umwelt- und Klimaschutz primär über den Aufbau von resilienten Städten und Strukturen Setzt sich seit vielen Jahren in Deutschland und im sowie einer Neubewertung des Wandels als Chance. Darum ist es internationalen Bereich für die Energiewende, Kohleausstieg mein größtes Anliegen, gemeinsam mit den Menschen die Chancen und eine sozial-gerechte & klimapositive Gesellschaft durch den der notwendigen Transformation unserer Gesellschaft hin zu einer Aufbau resilienter Strukturen ein. umweltgerechten und klimapositiven Stadt erlebbar und sichtbar zu machen. WIR DANKEN UNSEREN AKTIVEN UNTERSTÜTZER*INNEN! CHRISTIAN VUKOMANOVIC CLAUDIA BUMP COCO FANNY DIDOU ART DIRECTION STADTTEILSPAZIERGÄNGE STADTTEILSPAZIERGÄNGE ILLUSTRATION KARLA FRANIELCZYK LEA REICH NINA WEYMANN GRAFIKDESIGN STADTTEILSPAZIERGÄNGE FOTOGRAFIE 7
HANNOVER AKTIV FÜR KLIMA UND UMWELT Projektübersicht Juni bis Dezember 2020 Der Projektname ist Wort für Wort Programm geworden: Durch das Jahresprojekt und der großzügigen finanziellen Unterstützung der Teilnehmer*innen der Deutschen Postcode Lotterie konnte der Verein sehr aktiv werden und sowohl nach innen wie nach außen wirken. Mit der personellen Aufstockung aus verschiedenen Fachbereichen, Lebenswelten und Blickwinkeln ist „Hannover aktiv für Klima und Umwelt“ trotz, mit oder sogar durch Corona zu einem lebendigen Projekt geworden. Menschen behutsam zusammen bringen, den Sommer über draußen sein, die eigene Resilienz stärken, eine mentale Corona-Pause einlegen, Brachflächen zu grünen Oasen verwandeln, Stadtteile auf ihr nachhaltiges Potential erkunden, Pflanzen, Bohren, Diskutieren und Utopien entwickeln – das alles wurde möglich gemacht durch ein junges, engagiertes Team und viele Hannoveraner*innen, denen eine klimagerechte Transformation ihrer Stadt am Herzen liegt. Die zahlreichen Bausteine des Jahresprojektes (siehe Projekteinblicke ab Seite 12) gliedern sich in drei Hauptaktivitäten, die Bürger*innen zu aktivem Umwelt- und Klimaschutz im Alltag motivieren und diesen positiv besetzen. Anhand der Maßnahmen wurde interaktiv Aufklärung und Wissen rund um den Klimaschutz vermittelt sowie ein positives Narrativ verbreitet. Im Austausch mit Menschen aus der Stadt wurden Kräfte freigesetzt, Synergien gebündelt und wichtige Zeichen in die Stadt, Wirtschaft und Politik gesendet! nn a ym We ina ©N n an ym We ina ©N 8
S IN G T H E CHANGE IS T H E N EW GREY Z IE RGÄNGE SHOWC A T (KARTE) GR E E N TE ILS P A CH E S TA D T IGE STADT SOLIDARIS Hannover - meine, deine, unsere Stadt! N AC H HA L Mit offenen Augen, gemeinsamen Ideen Engagement & Teilhabe für ein sozial-gerechtes und ein paar Tipps und Tricks rund um Nachhaltigkeit, & klimapositives Hannover – unter diesem Motto ist eine analoge und Konsumvermeidung und Sharing-Modelle konnte rund 17 mal gemeinsam digitale Karte entstanden, die Wissen bündelt, Engagement sichtbar erkundet werden, wie grün die Südstadt, List, Linden, Nordstadt und macht und einen niedrigschwelligen Überblick der hannoverschen Kronsberg schon sind. Die Teilnehmenden haben regionale Beispiele, Akteurslandschaft gibt. Mit rund 150 Organisationen, moderner Graphik Initiativen und Menschen, für die Umweltschutz selbstverständlich ist, und empowernden Texten ist sie nicht nur Kühlschranktür-tauglich, kennen gelernt und so einen greifbaren und vorbildlichen Zugang zu sondern eine solidarische und mutmachende Karte für den Weg einer Klima- und Umweltschutz kennen gelernt. klimagerechten, städtischen Transformation! T IN 2020 R DENING PROJE K T BUDGE URBAN GA Anhand rund 15 verschiedener partizipativer Formate für Deutsche Postcode Lotterie 28.000 EUR Kinder, Einsteiger*innen, bestehende Co-Gardening-Projekte bis hin Eigenmittel 6.282 EUR zur Formation zwei neuer Urban-Gardening-Gruppen wurden viele Drittmittel 3.020 EUR Menschen aktiviert, auf dem heimischen Balkon, vor der eigenen Haustür Crowdfunding 1.594 EUR an der Baumscheibe oder im nachbarschaftlichen Garten-Projekt aktiv Spenden 1.104 EUR zu werden. Dabei spielt die Umdeutung städtischer Kulturräume wie Straßen, Parkplätze und Brachflächen hin zu Freiräumen für Mensch Crowd- Spenden und Natur eine bedeutende Rolle. Eigenes Gemüse anbauen, Naschgärten funding anlegen, Kräuterbeete an ungewöhnlichen Orten pflanzen: essbare 4% 3% Stadtteile ist eine Vision, die Ökostadt mit Menschen vor Ort vorantreibt. 7,5% Dritt- mittel 15,5% Eigenmittel ÖKOSTADT BEDANKT SICH HERZLICH FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG BEI DEN TEILNEHMER*INNEN DER DEUTSCHEN POSTCODE LOTTERIE! 70% Deutsche Postcode Lotterie I B T IN 20 21? S B L E S T E T I GUNG! WA V ER en e it e re g rüne Oas ffen w in e Wir scha r*innen-Projekte d ie t ra n sformativ a in Nachb Hannover. n r Wir nutze Dialoges in den ganz s c hen hinte Kraft des und en die M e n gen a z ie rgängen Wir mach sichtbar und brin Stadt t e ils p e re Stadtte ile. del auf w e it dem Wan che Stadt(Karte) integriere n ris die Solida dtteilebene. Sta 9
ARBEITEN BEI ÖKOSTADT E. V. Ein Interview mit der Projekt- leiterin Eva-Maria WAS GENAU MACHST DU ALS PROJEKTLEITERIN BEI ÖKOSTADT? Als Projektleiterin gestalte ich das Projekt „Hannover aktiv für Umwelt und Klima“ wesentlich mit – durch inhaltliche Impulse, Formatideen, Netzwerktätigkeiten und einer großen Portion Vision und Motivation. Dazu kommt aber auch ein enormer organisatorischer Akt: ich behalte den Überblick aller Teilaktivitäten, fordere und fördere den Austausch und die Kommunikation im Team, führe und halte Fäden bei mir zusammen, stehe in engem Austausch zur Ökostadt-Leitung. ÖKOSTADT WAR DEIN ERSTER SCHRITT IN DIE HANNOVERSCHE TRANSFORMATIONS-LANDSCHAFT, WIE HAST DU DIE ARBEIT WAHRGENOMMEN? Ein halbes Jahr (unter Corona-Bedingungen) ist zu kurz um die vielfältige und große Akteurslandschaft wirklich kennen zu lernen. Meine Wahrnehmung ist, dass es ganz viele engagierte Initiativen und leidenschaftliche Menschen in Hannover gibt, die sich für eine sozialökologische Transformation einsetzen. Damit sind sie einigen Personen an politisch bedeutsamen Schnittstellen schon Einiges voraus. Deswegen wäre ein wichtiger Schritt, die Vernetzung aller Initiativen, Kräfte und Visionen zu bündeln und wirkungsvoll Richtung Politik voran zu bringen. Auf der anderen Seite gibt es noch viele Stadtteile und Menschen in Hannover, die „auf der Strecke bleiben“ und die es mitzunehmen gilt – stellvertretend natürlich für einen echten Querschnitt der Gesellschaft. WARUM HAST DU DICH ENTSCHIEDEN FÜR ÖKOSTADT ZU ARBEITEN UND WAS GEFÄLLT DIR AN DEINER ARBEIT? Ich wollte aktiver werden im Klima- und Umweltschutz, vor meiner Haustür, in meiner Stadt! Da ich gerade in einer Phase des Umbruchs war, hat mein Bauchgefühl mir gesagt, dass Ökostadt dafür der richtige Partner ist und ich dort viel lernen kann, die Szene erschließen und auch viele meiner bisherigen Kompetenzen aus der Kulturvermittlung anwenden kann: komplexe Themen kreativ n an ym verwerten, neue Zielgruppen ansprechen, Formate entwickeln und Menschen von etwas begeistern We und ihnen die Relevanz und Selbstwirksamkeit ihres Tuns spiegeln. Eine glückliche Fügung war natürlich ina auch, dass diese Projektleitungsstelle gerade frei war und Lars und ich gut zusammengefunden haben! ©N 10
WIE SIND DIE ENTSCHEIDUNGSPROZESSE UND KANNST DU DICH UND DEINE IDEEN EINBRINGEN? Das Spektrum reicht von einer Idee die über Nacht kommt und am nächsten Tag auf den Weg gebracht wird bis hin zu Dingen, die viele Gespräche, Überzeugungsarbeit und internen wie externen Austausch benötigen und am Ende vielleicht doch auf das nächste Jahr verschoben werden müssen. So ein großer und gewachsener Verein wie Ökostadt e. V. vereint viele Facetten, Arbeitsweisen, Haupt- und Ehrenamt, Generationen, Meinungen und eben auch Prozesse – das macht ihn so vielfältig und bürgernah wie er ist. Diese Meinungen zu respektieren und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wo mein Platz, mein Gestaltungsfreiraum, mein überzeugtes Einfach-Machen und auch Zurückhaltung erforderlich sind, ist an sich schon ein Prozess, für den ich sehr dankbar bin. Eine gute strukturelle Basis, kreative Köpfe mit verschiedenen Meinungen, ein gemütlicher Arbeitsplatz in der Nähe zur Natur so wie Vertrauen in das, was man tut, sind für mich Kerne wirkungsrelevanter Arbeit. Das alles habe ich bei Ökostadt entdeckt und daran gilt es anzuknüpfen und es auszubauen. FÜR WEN IST ARBEITEN BEI ÖKOSTADT GENAU DAS RICHTIGE UND n an WAS FÜR MENSCHEN SUCHT IHR BEI ÖKOSTADT? ym We Das ist einfach: Wir suchen Menschen, denen Umwelt- und Klimaschutz in ina ihrer Stadt nicht gleichgültig ist und die Lust haben, sich aktiv mit ihren Ideen ©N einzubringen. Alter, Erfahrung oder Stadtteil sind dabei erstmal unwichtig. Hilfreich ist es, ein bisschen Zeit und Organisationstalent mitzubringen, da wir häufig dezentral und eigenständig arbeiten. „Wenn du also das Gefühl hast, es muss dringend was passieren – in deiner Stadt, in deinem Umfeld, dann nimm diesen Impuls als Anlass und melde dich unverbindlich bei Ökostadt e. V. oder werde Mitglied im Verein und unterstütze unsere Arbeit!“ 11
PROJEKTEINBLICKE Richtung klimagerechtes Hannover ALLES NEU BEI ÖKOSTADT E. V.? FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG DER DEUTSCHEN POSTCODE LOTTERIE Veränderungen beginnen von innen – so auch bei Ökostadt. Mit der Dank der Teilnehmer*innen der Deutschen Postcode Lotterie erfolgte Schaffung einer neuen Position für Strategie und Kooperation wurde zur Jahresmitte die erste Projektfinanzierung für das Jahr 2020 im Januar der Startpunkt für die interne Erneuerung und Veränderung und damit die Möglichkeit, die Gestaltung Hannovers hin zu einer gelegt. Mit Lars konnte ein erfahrener Strategieentwickler mit klimapositiven und umweltgerechten Stadt weiter voranzutreiben. Schwerpunkt Zivilgesellschaft und Energiewirtschaft gewonnen werden. Das Projekt „Hannover aktiv für Umwelt und Klima“ ermöglichte Ökostadt, all die vielen Aktivitäten und Veranstaltungen umzusetzen, Mit der ersten Projektfinanzierung des Jahres 2020 ist um die sowie das Engagement und Ehrenamt zu fördern. Durch diese Projektleitung Eva-Maria mit Alena, Claudia, Johanna, Julia, Bernadette, Initialfinanzierung konnten wir uns mit innovativen Formaten in der Biba, Karen, Carla & Carlotta ein engagiertes Team entstanden. aktiven Akteurslandschaft zurückmelden und weitere potentielle So konnte die Vision von Ökostadt aktiv anhand verschiedener Förder*innen für Projektideen begeistern. Das Ziel der Projekte ist Projektbausteine in die Stadtgesellschaft getragen werden! es, den Transformationsprozess positiv zu besetzen und damit einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. n an ym We ina ©N 12
©N in a We ym an n n yman a We © Nin ÖKOSTADT E. V. ZU BESUCH AUF DEM HOF LUNA IN FREDEN Durch einen Zuschuss der Landeshauptstadt Hannover aus dem Bereich „Bürgerschaftliches Engagement“ hatte Ökostadt die Möglichkeit, „alte Bekannte“, Partner*innen und Freunde von Ökostadt zu besuchen: Cheryl und Thom vom bio- dynamischen „Hof Luna“ in Freden. Dieser Hof steht mit seinen Menschen für eine lebendige Landwirtschaft nach permakulturellen Prinzipien und leistet einen unermüdlichen Beitrag zur ökologischen Bildung auf dem Land. Einen Tag lang haben wir uns ausgetauscht, geackert, geerntet, gekocht und Visionen über eine Verzahnung der Arbeit im Bereich ©N Klima- und Umweltschutz zwischen Stadt und Land gesponnen. ina Gleichzeitig konnten wir das hohe ehrenamtliche Engagement des We Ökostadt-Teams dadurch wertschätzen und einen Tag lang ganz ym an praxisnah in der Natur sein. Das war bestimmt nicht der n letzte Besuch dort, denn gemeinsame Pläne warten darauf, in die Tat umgesetzt zu werden! ©N ina We ym an n n an ym We na Ni © nn yma a We © Nin 13
PROJEKTEINBLICKE Richtung klimagerechtes Hannover SHARING: UNSERE KLASSIKER NEUES BOOT IN DER TEILBOOT-FLOTTE TEILSOLAR 2020 – VIEL ARBEIT, VIEL ERTRAG Im Frühjahr 2020 konnte die teilBoot Flotte am Steinhuder Meer um ein Das Jahr begann mit der bisher aufwändigsten Störungsbeseitigung weiteres Boot, die „Undine“, erweitert werden. Nach einer Überholung bei unseren Anlagen. Ort ist die PV-Anlage auf der Grundschule des Bootes wurde die Udine an der Ostsee mit 5 Crews in 5 Wochen in Tiefenriede. Trotz Austauschs eines Wechselrichters setzten sich den Gewässern um Rügen und Hiddensee ausgiebig getestet. Ausfälle seit Ende 2019 fort und wir mussten anschließend nach schwierigen Untersuchungen feststellen, dass eine ganze Charge Seit Ende August sind alle Boote zurück in heimischen Gewässern und Solarmodule eines Herstellers (28 Stück!) durch Korrosion defekt können ab März 2021 über das Stadtmobil-Buchungsportal für die neue waren. Gutachter bescheinigten einen Fabrikationsfehler, der Saison reserviert werden. aber wegen Insolvenz des Herstellers nicht reklamiert werden konnte. Somit war ca. ein Sechstel der Anlage außer Betrieb. In der NEUER ZUWACHS IN DER TEILFAMILIE? Diskussion mit dem Vorstand wurde beschlossen, diese Elemente zu ersetzen, da ein wirtschaftlicher Einsatz neuer Module bis Ganz nach dem Vorbild von Stadtmobil, teilBoot und teilSolar haben zum Ende der Anlagenlaufzeit wahrscheinlich ist. Aufwändige wir auch beim Arbeitsumfeld eine ressourcenschonende Alternative Demontage, Abtransport, neue Montage und Installation der Module zum eigenen Arbeitsplatz als Pilotprojekt Co-Working gestartet. konnte von unserer kleinen Aktiven-Gruppe zusammen mit einer Elektrofirma von Januar bis April kostengünstig geleistet werden. Durch den schnellen Zuwachs des Teams an Aktiven, Engagierten und Wir waren froh, dass wir die gesamte Anlage Anfang April – kurz Mitarbeiter*innen bei Ökostadt auf fast 10 Menschen ist das Vorstandsbüro nach Frühlingsbeginn – wieder in Betrieb nehmen konnten. Seitdem im Umweltzentrum für einen kreativen Projektalltag auch in Zeichen der läuft sie störungsfrei und insbesondere die neuen Module zeigen aktuellen Abstandsvorraussetzungen viel zu klein geworden. gute Erträge. Im SufiZen-Projekt in der Paul-Dohrmann-Schule hat Ökostadt So auch bei den anderen Anlagen: Die 2019 mit viel Schweiß auf sich daher zurück zum Ursprung begeben und gemeinsam mit ein neues Schuldach wieder aufgebaute Anlage in Groß Goltern wasmitherz e. V. und Transition Town Hannover e. V. die geplante ist gut angelaufen und zeigt ordentliche Erträge. Störungsfrei und Suffizienz-Akademie mit einem Co-Working Bereich gestartet. zuverlässig läuft auch die Anlage auf der Schule Wasserkampstraße. Im September hat sich unsere Gruppe getroffen, um die Anlage auf der Mensa zu kontrollieren und die Module zu reinigen, um die Beeinträchtigungen durch Staub, Moos und sonstigen Dreck zu reduzieren. Das Gleiche wurde im Oktober auf dem Dach der Landesbibliothek durchgeführt. Insgesamt sind nun alle Anlagen wieder gut in Schuss und liefern uns Dank des sonnenreichen Sommers hervorragende Erträge! 14
PROJEKTEINBLICKE Richtung klimagerechtes Hannover ZUKUNFT LERNEN UND GESTALTEN BALKONIA. EINE DIGITALE AUSSTELLUNG DER URBANEN OASEN HANNOVERS Ein halbes Jahr lang hat Ökostadt die Menschen in Hannover gefragt, wie es hinter ihren Fassaden, Gängen und Türen aussieht und um Einblicke in die grünen und bunten Oasen der Stadt gebeten. Durch Corona wurde der heimische Balkon und dessen Potential durch viele Menschen neu definiert: sie können lebendige, grüne, intime, familiäre aber auch einsame Orte sein. Und: Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Dabei herausgekommen ist eine kleine utopische Galerie, hinterlegt mit hannoverscher Musik und urbanen Hinterhaus-Eindrücken. Unter allen Einsendungen konnte Ökostadt in Kooperation mit dem EMF-Verlag und dem Verlag Dorling Kindersley grüne Buchpreise sowie Workshop-Plätze und Baumscheiben- Startersets verlosen und somit eine große mediale Reichweite erzielen! GREEN IS THE NEW GREY. ALTERNATIVE STADTTEILSPAZIERGÄNGE DURCH HANNOVERS STADTTEILE Hannover ist grün! Jeder Stadtteil hat viele grüne Seiten, von einer lebendigen Nachbarschaft über Urban Gardening-Projekte bis hin zur Do it yourself- Werkstatt und nachhaltigen Shops & Cafés. Mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen vor Ort, hat Ökostadt Gebäude, Initiativen und Menschen besucht, die mit Herz und Mut ihren Stadtteil umweltbewusst gestalten. Darüber hinaus haben die Teilnehmenden kreative Ideen, ungenutztes Potential und bislang noch graue Ecken entdeckt und somit ein Bewusstsein und Austausch über einen klimagerechten Kiez geschaffen. Hannover hat noch viel ungenutztes Potential Richtung nachhaltigen Konsum, Sharing-Community und Umweltschutz zu bieten: Im kommenden Jahr werden die Spaziergänge weiterentwickelt und die Routen auf weitere Stadtteile erweitert. KIDS FOR NATURE. EIN NACHHALTIGER SOMMER MIT DEN KLIMAHELD*INNEN VON HEUTE Ökostadt durfte rund 70 Kinder im Rahmen der „Feriencard Hannover“ durch die Sommerferien begleiten. Im wöchentlichen Rhythmus fanden sechs spielerische Workshops mit Themen rund um Natur, Umwelt & Ernährung statt. Viele Stadtkinder haben kaum die Möglichkeit sich mit der Ökologie, die sie umgibt, zu befassen. Zudem ist sie in der Stadt oft versteckt oder wird durch äußere Einflüsse überblendet. Hier möchte Ökostadt einen wichtigen Impuls für nachhaltige Umweltbildung setzen und niedrigschwellige Angebote ermöglichen, die Kinder über den Workshop hinaus mit in ihre Familien nehmen. 15
PROJEKTEINBLICKE Richtung klimagerechtes Hannover GEMEINSAME MOBILITÄT MOBILITÄTSWENDE JETZT! DER PARK(ING)DAY 2020 Parkplätze werden zu grünen Oasen, zu positiven Orten und zu kleinen Utopien des guten Lebens! Abgase, Lärm, Stau, Stress auf den Straßen – Autos dominieren das Stadtbild Hannovers. Auf dem Weg zu einer klimapositiven und umweltgerechten Stadt ist es höchste Zeit für eine sozialgerechte Neuaufteilung des öffentlichen Raums und eine ganzheitliche Mobilitätswende. Der globale Park(ing) Day am 18.09 war ein guter Anlass, ein hannoverweites Zeichen zu setzen. So verwandelten Bewohner*innen und Initiativen die Parkplätze der Straßen Hannovers von tristen Abstellplätzen zu Freiräumen für Mensch und Natur. Es war aber auch ein Vorfahrts-Signal für Radfahrende und Fußgänger*innen und Nutzer*innen von Sharing-Diensten wie Stadtmobil. Ökostadt hat die verschiedenen Aktivitäten auf den Straßen der Stadt in einer “Park(ing)-Day Action Map” zusammen gefasst, um mit allen Akteur*innen gemeinsam ein deutliches Zeichen für eine sofortige Mobilitätswende zu setzen. ZWEITER ANLAUF: STADTMÖBEL (PARKLETS) FÜR FAHRRADGARAGEN STATT PARKPLÄTZE HANNOVERS PARKPLÄTZE Der Beginn der sozial-gerechten Neuaufteilung des öffentlichen Die erste von 10 Fahrradgaragen für Hannover steht nach mehreren Raums und die Reaktivierung des Kulturraums Straße Jahren Eigeninitiative in der List. Auch das noch von Lotta Braunert und Hermann Husen gestartete und Ökostadt e. V. startet gemeinsam mit der Stadt Hannover einen vorangetriebene Projekt zur Etablierung von Parklets (Stadtmöbel Pilot zur Neuaufteilung des öffentlichen Raums und installierte auf Parkplätzen) konnte in diesem Jahr mit neuer Energie weiter am 26.05.2020 die erste von 10 Kleinst-Fahrradgaragen im verfolgt werden. Nachdem der erste Standort in Limmer mit dem urbanen Umfeld. Kooperationspartner LiNa Limmer Nachbarschaft leider nicht zur Umsetzung kommt, gibt es nun einen zweiten Piloten in der Südstadt. „NACH VIELEN JAHREN KRAFTANSTRENGUNG UND DEN VIELEN SACHVER- HALTEN, DIE BEI DER AUFSTELLUNG EINER SOLCHEN FAHRRADGARAGE ZU Ziel ist es, dem Bedeutungsverlust der Straße als Heimat und Raum BEACHTEN SIND, FREUE ICH MICH JETZT VOR ALLEM DARAUF, MEIN RAD des gesellschaftlichen Diskurses und kulturellen Austausches durch NOCH HÄUFIGER NUTZEN ZU KÖNNEN.“ die Dominanz des Autos aktiv entgegen zu wirken. Dafür werden wir in einem ersten Pilotprojekt Parkplätze vor den Räumlichkeiten des OLAF BUSACKER Projektpartners TANKE e. V. mit Hilfe von Parklets in einen flexibel INITIATOR UND NUTZER DER FAHRRADGARAGE nutzbaren Möglichkeits- und Begegnungsraum umwandeln. Ziel ist es, die Fahrten mit dem PKW auf das Fahrrad zu verlegen und Zudem setzen die Parklets allein durch die Blockierung und so letztendlich die PKW Anzahl in der Stadt zu reduzieren. Begrünung von Parkflächen ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit, und auch alle damit verknüpften Themen wie Entschleunigung Das Rad steht im Idealfall direkt vor der Haustür im Zugriff, oder Konsumkritik. Sie können vielseitig genutzt und bespielt ist leicht zugänglich aber zugleich geschützt vor Witterung werden um Werte einer nachhaltigen Gesellschaft zu vermitteln, zu und Diebstahl. Das mühsame Tragen des Fahrrades durch enge sensibilisieren und Präsenz der Aktualität zu zeigen. Treppenhäuser oder steile Kellertreppen entfällt. Ideal z. B. für schwere oder teure Fahrräder. Damit wird das Fahrrad für innerstädtische Wege in Hannover noch attraktiver und leistet 16 einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende.
PROJEKTEINBLICKE Richtung klimagerechtes Hannover CO-GARDENING PROJEKTE Räume schaffen, Menschen zusammenbringen, Diskussionen anregen und Ressourcen zur Verfügung stellen, um gemeinsam zu Gärtnern und eine Dekarbonisierung der Stadt voran zu bringen. n COMMUNITY GARDEN AM LINDENER MARKTPLATZ man ey in aW Austausch, Gardening, Kaffeeklatsch, Sonne, Vögel, Natur: in der Davenstedter Straße am Lindener ©N Markplatz ist aus einer Brachfläche ein grünes Biotop für Mensch und Tier entstanden. Der neue Freiraum lädt zum Verweilen, Entspannen, Gärtnern und jeder Menge Pflanzenkunde ein. Gras und Schotter wurde durch mediterrane Kräuter, Nutzpflanzen und einem kleinen Naschgarten ersetzt. Weitere Elemente sind eine große Bank sowie die Gestaltung der Wände – so wird der Community Garten optisch, inhaltlich und gesellschaftlich ein Ort der Erholung, der zeigt, welches Potential für Nachbarschaft und Kiez in autodominierten Brachflächen stecken kann! Begleitet und cofinanziert wurde das Projekt durch eine mehrwöchige Crowdfunding- Kampagne bei HannoverMachen vom Bürgerbüro Stadtentwicklung e. V.. AUFTAKT „NATURKULTUR“ FÜR EINE ESSBARE LIST „Schaufenster der Landwirtschaft“: ein Jahr lang gemeinsam bauen, pflanzen, pflegen, gießen, ernten, teilen, genießen. Eine intergenerationale Gruppe aus der List setzt sich intensiv mit Urban Gardening von A-Z auseinander, teilt Wissen und gestaltet den Prozess eines neuen Co-Gardening Projektes gemeinschaftlich. Im Herbst wurden gemeinsam mit der Ackerpause am Coworkingspace Hannover-List fünf Hochbeete gebaut und bepflanzt sowie einige Baumscheiben in der List umgestaltet. Durch die praktischen Elemente hat sich eine Gruppe geformt, die gemeinsam mit weiteren Kooperationspartner*innen an einer Vision für einen Lister Gemeinschaftsgarten arbeitet. Die kalte Jahreszeit wird zur Planung und Strukturierung eines positiven Gegenentwurfs zum Kulturraum Straße genutzt, um dann im Frühjahr 2021 an die Umsetzung zu gehen. Gruppe, Beete und Ideen dürfen wachsen! URBAN GARDENING: STARTER – WORKSHOPS In verschiedenen Workshops ist Ökostadt mit zahlreichen Menschen aus Hannover und Region in vielfältige Themen, Formate, Natur & Erde eingetaucht. Ein zentrales Thema dabei war die Konzeption, Bau, Beschichtung und Bepflanzung von Hochbeeten. Als umweltfreundliche, ressourcenarme und ertragsreiche Form des Stadtgärtnerns konnte Ökostadt in verschiedenen Stadtteilen Hochbeete aufstellen. Darüber hinaus ging es immer auch um ökologische Kreisläufe im urbanen Kontext, die die Teilnehmenden mit dem Bau von Wurmkisten zur Humusgewinnung ein Stück weit schließen konnten. Essbare Stadt, Zero Waste, nachhaltige Ernährung: Das Thema Ernährung zieht sich gemeinsam mit dem Ernährungsrat der Stadt wie ein roter Faden durch die au se erp Aktionen, Workshops und Kampagnen von Ökostadt. Ac k © 17
THEMEN Was uns vorantreibt FREIRÄUME FÜR NATUR UND MENSCH Wie ist eine Partnerschaft zwischen Mensch und Natur in der Stadt möglich? Synergien, aus denen alle Beteiligten Kraft schöpfen anstatt sich gegenseitig auszubeuten? Hannover schenkt ihren Bürger*innen viel Freiraum, Brachflächen, Wasser, Wald und Wiesen. Diese Freiräume gilt es zu pflegen und auszubauen. Für mehr saubere Luft, Oasen der Achtsamkeit, Lebensraum für Artenvielfalt und natürliche Kühlungssysteme für erhitzte Städte. Dafür braucht es generationenübergreifende Bildung und Wissensvermittlung rund um Umwelt-, Klima- und Artenschutz. Ökostadt lotet solche Freiräume in Stadtteilspaziergängen aus, deutet sie in Workshops, Baumscheiben-Pflanzungen oder am International Parking-Day um und verbreitet Berichte, Bilder und Informationen darüber in Presse und Social Media. 18
ESSBARE STADT In selbstgebauten Hochbeeten, Balkon-Projekten, Bienenwiesen, Naschgärten oder Kräuterstreifen: eine essbare Stadt kann funktionieren und gleichzeitig ein hohes Bewusstsein für Lebensmittel, Selbstversorgung und Lieferketten schaffen. Think global, eat local – der Austausch über unsere Lebensmittel ist genauso existentiell wie eine umfassende Renaturalisierung unserer Straßen, Plätze, Gebäude. Eine essbare Stadt schmeckt nicht nur gut, sondern schließt Wissenslücken, treibt die Dekarbonisierung voran und steht für eine sozial-ökologische Transformation, in der sich heterogene Menschengruppen in Gemeinschaftsgärten und Urban-Gardening Projekten gemeinsam für die gute Sache einsetzen. Ökostadt schafft Räume und Strukturen für Initiativen zur Essbaren Stadt und unterstützt Co-Gardening-Projekte in ihrer Entwicklung und Gestaltung. Der Verein bündelt Themen und Interessen engagierter Menschen und bringt diese zusammen. 19
ann a Weym © Nin GEMEINSAME MOBILITÄT IN DER STADT Wie wollen wir uns in Zukunft durch unsere Stadt bewegen? Wie reduzieren wir Autos und Parkflächen und werden gleichzeitig mobiler? Wie können Konzepte einer autofreien Nachbar*innenschaft umgesetzt werden? Autofreie Zonen bedeuten nicht nur bessere Luftqualität und weniger Kosten bei gleichzeitiger Ressourcenschonung, sondern auch mehr Platz und Sicherheit für alle Bewohner*innen sowie solidarische Begegnungsräume für Mensch und Natur. Die Stadt Hannover bietet dafür bereits attraktive Alternativen zum Auto als Verkehrsmittelwahl. So sind die Stadtrandgebiete, sowie die Region Hannover durch gut getaktete Verbindungen gut angebunden und können gegebenenfalls durch flexible Bedarfsangebote wie Car- und Bike-Sharing oder Rufbusse ergänzt werden. Sharing- und ÖPNV-Angebote sind sehr bediener*innenfreundlich, bieten Mobilitäts-Flatrates und CO2-freie Mobilität. Ökostadt setzt sich schon lange für mobile Sharing-Modelle wie Carsharing (ehemals teilAuto) und teilBoot ein und baut diese Angebote sowie seine Sharing-Mobility-Community weiterhin aus. Darüber hinaus unterstützt der Verein bei der Installation von Fahrradgaragen und versucht seine Arbeit autofrei umzusetzen. 20
KLIMAPOSITIVES HANNOVER Hannover als sozialgerechte und klimapositive Stadt hebt die 1,5 Grad Ziele des internationalen Pariser Klimaabkommens in das Zentrum jeder politischen Entscheidung und gesellschaftlichen Handelns. Diese Anstrengung bedarf der ganzen Vielfalt unserer Gesellschaft und aller beteiligter Akteur*innen – sei es aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft oder Bürger*innenschaft. Es braucht klaren politischen Willen und mutige sowie innovative Entscheidungsträger*innen, die die notwendige gesellschaftliche Transformation als eine Chance begreifen und nicht singulär als technologische Transformation. Ein „weiter so“ in der Wirtschaft und der Gesellschaft nur mit grün gewaschener Energie aus alten Kohlekraftwerken, eine Mobilitätswende, die weiter das Auto in den Vordergrund stellt und einem Ernährungssystem was nicht lokale, saisonale und biologische pflanzliche Lebensmittel priorisiert, wird erfolglos und mit einem negativen Beigeschmack aufgenommen werden. Es ist Zeit für eine neue Aufbruchstimmung, ein Bündeln der Kräfte und eine Stadt, die konsequent Rahmenbedingungen zur Klimapositivität schafft, gefolgt von einer kommunalen Vorreiterrolle, die lokale Wertschöpfung entstehen lässt und so den Markt für die dann folgenden Privatinvestitionen bereitet und dabei die wissenschaftlichen Erkenntnisse als Ziel und nicht als politische Absichtserklärung versteht! Ökostadt wird als Teil der aktiven Klima- und Umweltbewegung weiter die aktuellen Entscheidungsträger*innen auf dem Weg zu einer klimapositiven Stadt unterstützen. Dafür ist ein Projekt geplant, welches mit Gewerbetreibenden aktuelle CO2-Emissionen analysiert und konkrete Maßnahmen zur Reduktion dieser auf ein Minimum entwickelt. Sogenannte Klimawälder (bestenfalls in der Region) führen diese Emissionen dann wieder dem natürlichen Kohlenstoff- Zyklus zu. 21
NETZWERK für Kooperation statt Konkurrenz Wir durften in diesem Jahr die positive Energie der Kooperation und des gemeinsamen Schaffens im Kreise der aktiven Partner*innenschaft erfahren und wollen dieses Netz, das Hand-in-Hand denken, arbeiten und unterstützen in den nächsten Jahren weiter ausbauen. Wir stellen die Wirkungskraft einer Aktion oder Kooperation in den Vordergrund und handeln JETZT, mit Weitsicht und Wertschätzung für die tollen Erfolge und Ergebnisse, die einzelne Initiativen und Organisationen täglich hervorbringen. Dieses Engagement mit Herz und Leidenschaft motiviert uns, dort zu unterstützen und einzuspringen. WIR BEDANKEN UNS BEI UNSEREN PARTNER*INNEN IN 2020! LANDESHAUPTSTADT HANNOVER: BÜRGERSCHAFTLICHES ENGAGEMENT TRANSITION TOWN WISSENSCHAFTSLADEN KULTUR DES WANDELS ACKERDEMIE ERNÄHRUNGSRAT HANNOVER GEMEINSCHAFTSGARTEN BAULÜCKE EMF-VERLAG VERLAG DORLING KINDERSLEY NABU HANNOVER COWORKINGSPACE HANNOVER-LIST ACKERPAUSE DER GEMÜSEACKERDEMIE LOSELADEN HANNOVER NATURFREUNDEJUGEND HOODY MOLTKEPLATZ WASMITHERZ E. V. GESELLSCHAFT FÜR AUSSERORDENTLICHE ZUSAMMENARBEIT 24 GRAD CAFÉ UND KAFFERÖSTEREI ELFIE & IGNAZ O8-STUDIO STADT-TEIL-WERKSTATT NORDSTADT LINDEN BACKT ZUKUNFTSDISKURSE GESELLSCHAFTLICHER ZUSAMMENHALT ...UND VIELE WEITERE! 22
KOOPERATION Kultur des Wandels Neben den vielen anderen Organisationen, Initiativen und Projekten, mit denen Ökostadt in 2020 zusammengearbeitet hat, möchten wir als „Top-Kooperation des Jahres“ einem unserer Partner*innen besondere Aufmerksamkeit schenken: dem Team und der Organisation von Kultur des Wandels um Stephanie und Joy! Die Kooperation reichte von gemeinsamen Aktionen wie dem Workcamp auf dem Küchengartenplatz, dem Ideen-Picknick auf dem Lichtenbergkreisel und den Workshops rund um die Entstehung des Community Gardens am Lindener Marktplatz über gemeinsame Stadtteilspaziergänge bis zur Kooperation bei der ersten nachhaltigen Stadtteilkarte für Linden. Oft reichte auch die Social Media Unterstützung, ein Like, das Teilen eines Beitrages etc. um die Reichweite zu erhöhen und die gemeinsame Kernbotschaft an die Menschen zu bringen. In der Sache, der Aufrichtigkeit und der Hingabe für eine klimagerechte Gesellschaft und eine Kultur des Wandels sind die aktiven Menschen bei KdW und Ökostadt vereint. Das lässt sich an der unbeschwerten und von Beginn an vertrauensvollen Zusammenarbeit über das ganze Jahr 2020 ablesen. Im Vordergrund stand immer die Wirkung und nicht die Selbstdarstellung, eine erfrischende Erkenntnis. Durch die Überwindung der Organisationsgrenzen und das zur Seite stellen des Branding konnten wir unserer Ressourcen vereinen und uns durch unsere unterschiedlichen Ansätze und Arbeitsweisen gegenseitig unterstützen, die Wirkung verstärken und die Reichweite und den Spaß vermehren. Gemeinsam haben wir in diesem nde ls Jahr so viel mehr erreichen können, als dies alleine möglich gesessen wäre. Wa des ltur Ku to s: Für uns ist dies auf jeden Fall eine Kooperationsform der Zukunft Fo und eine Arbeitsweise, die wir als Baseline für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Akteure*innen an den Tag legen werden. Nur GEMEINSAM können wir den gesellschaftlichen und kulturellen Wandel erreichen, den es braucht, um eine Krise als Chance zu begreifen und so zu begleiten, dass eine sozial-gerechte und klimapositive Gesellschaft das Ziel ist. Liebes KdW-Team: Herzlichen Dank für das tolle gemeinsame Jahr 2020, den Vertrauensvorschuss und die vielen spannenden und guten Aktionen. Wir freuen uns auf die Fortsetzung und Neuerfindung unserer Zusammenarbeit im Jahr 2021. Noch mehr freuen wir uns, wenn wir eine ähnliche Art der Zusammenarbeit zukünftig noch öfter erfahren dürfen, die Angst beiseite legen und uns überall dort unterstützen, wo wir GEMEINSAM mehr erreichen können! 2323
DIE SOLIDARISCHE STADT(KARTE) Ein Interview mit Karen & Lars Am 01.11.2020 ist die SOLIDARISCHE STADT(KARTE) für Hannover online gegangen. In 9 Kategorien sind aktive Akteur*innen, Initiativen, Vereine und wirtschaftliche Akteur*innen des hannoverschen Transformationsprozess zusammengeführt. So können weit über 100 Möglichkeiten des Engagements gebündelt und aufgezeigt werden. Die Karte zeigt anschaulich, wer bereits an dem Aufbau eines lebenswerten, resilienten und n gesunden Hannover für ALLE arbeitet! Und wie jede*r Einzelne unterstützen, kooperieren oder m an ey selbst aktiv werden kann, um gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein klimapositives Hannover inaW ©N möglich zu machen. Die SOLIDARISCHE STADT(KARTE) ist ein erster Schritt, die Hannoveraner*innen und Kiezstrukturen zu bestärken und eine mutige, fortschrittliche Transformation gemeinsam zu gestalten. WAS IST DIE SOLIDARISCHE STADT(KARTE) FÜR DICH? Karen: Die Ergebnisse der Karte machen mir Mut und motivieren. Mir selbst ist bei den Recherchearbeiten immer wieder aufgefallen, wie vielfältig und bunt unsere Stadt ist. Auch wenn ich immer dachte, ich hätte einen groben Überblick über die laufenden Projekte und bestehenden Initiativen – wurde ich immer wieder positiv überrascht. Mit der Karte haben wir es zwar geschafft, 150 Organisationen zusammenzutragen, aber das ist längst nicht alles, was Hannover im Bereich gesellschaftlicher Zusammenhalt und klimagerechte Stadt zu bieten hat. Das zeigt, wie weit wir in Hannover im Transformationsprozess bereits sind. Zugleich müssen wir allerdings weitere Impulse zur Bestärkung der Hannoveraner*innen und der Kiezstrukturen setzen, um die mutige und fortschrittliche Transformation gemeinsam zu gestalten. Dabei kann die Solidarische Stadt(Karte) ein solcher Impuls sein. WIE IST DIE IDEE DER KARTE ENTSTANDEN? Lars: Die Idee einer solchen Karte ist keine neue. In der Vergangenheit gab es immer wieder ähnliche Produkte und Menschen mit genau dieser Idee. Ich habe rund 7 Jahre nicht in Hannover gelebt. Als ich vor fast 2 Jahren zurückkam, wollte ich mich wieder in „der Szene“ zurechtfinden. Dabei bin ich ziemlich schnell auf die „Karte von Morgen“ gestoßen. Durch meine engen Kontakte nach Leipzig ist mir auch die „Karte des Wandels“ der dortigen Transition Town Bewegung untergekommen. Mir war direkt klar, dass ein solches, modern gestaltetes Produkt in unserem Hannover noch fehlt. Eva-Maria ging es ähnlich. Sie hat sozusagen die gleiche Reise gemacht wie ich und wollte sich beruflich in der Transformationsszene in Hannover einfinden und verwirklichen. Auch ihr fiel die Suche nach einer passenden Organisation schwer, weil es einfach kein informationsbündelndes Produkt gab. Mit Karen kam eine dritte Person hinzu, die diese Idee bereits vor einigen Jahren im Zuge eines anderen Projektes umsetzen wollte. Wenn wir drei nun alle vor demselben Problem standen, ergeht es Anderen wohl ähnlich. WIE WAR DER ENTWICKLUNGSPROZESS? Karen: Wir haben erst einmal geschaut, was es bereits gibt und wo wir Entwicklungspotential an den bestehenden Produkten sehen. Uns war klar: die Informationen müssen übersichtlich dargeboten werden. Wonach gehen die Leute? Na klar, erst einmal schaut man nach Nähe und Lokalität. Als zweites wird man danach gehen, welche Themen für einen persönlich interessant sind. So stand dann schon einmal die Idee der thematischen Unterteilung. Die neun Cluster sind innerhalb der Recherchearbeiten gewachsen, wurden immer wieder verändert und standen auch erst kurz vor dem Abschluss gänzlich fest. Dabei hat uns die Partei „Radikal:Klima“ aus Berlin ebenso inspiriert, wie das Manifest von Fridays for Future hier aus Hannover. Konzeptionell haben wir hierbei aber auch einfach sehr viel wissenschaftliche Unterstützung von unseren Freund*innen des Projektes „Zukunftsdiskurse Gesellschaftlicher Zusammenhalt” und dem WiLa bekommen. 24
WELCHE HÜRDEN GAB ES? Lars: Zunächst einmal haben wir die neun Cluster schön akademisch hergeleitet und bei der Recherche festgestellt, dass die Welt da leider ganz anders aussieht. Work in progress! Wir sind also wieder und wieder in Feedback-Schleifen gegangen, um am Ende unsere momentan finalen Themenfelder zu bekommen. Dabei sind wir uns sicher, dass auch diese Version nur ein Zwischenschritt sein kann und die Ergebnisse im Wandel bleiben. Kleinere Rückschläge gab es während des Entstehungsprozesses immer wieder. Uns war bereits im Vorhinein klar, dass nicht jede*r unsere Idee der Solidarischen Stadt(Karte) toll finden wird. Das war teilweise auch der Fall. Viele Organisationen und Initiativen waren wahnsinnig kooperativ, wohingegen in einigen Feldern die Kooperationsbereitschaft noch wachsen darf. WIE SIEHT DIE ZUKUNFT DER KARTE AUS? WAS IST EURE VISION? Karen: Wir wollten mit der Solidarischen Stadt(Karte) einen Aufschlag wagen, der möglichst eine Kettenreaktion mit sich bringt. Wir haben Räume und Möglichkeiten gesehen und versucht sie aufzuzeigen, um Hannover ein Stück weit partizipativer zu machen. Dabei gibt es mehr Stellschrauben als die, die wir bislang gesehen haben. Und genau dort sehen wir die Zukunft der Karte. Wir möchten in den Austausch gehen, uns und die Karte weiterentwickeln. Wir wollen weg vom Wettbewerb, hin zur bedingungslosen Kooperation, neue Leute erreichen und sagen: „Schau mal, das gibt es alles in deinem Hannover!“. Deshalb ist es prinzipiell egal, welche Person oder Organisation die Idee der Solidarischen Stadt(Karte) aufgreift, fortführt und wandelt. Wenn wir es schaffen, den Pool an engagierten Menschen kontinuierlich zu vergrößern, sind wir auf dem richtigen Weg. Die bestehenden Netzwerke der Organisationen und Initiativen sind, ebenso wie das vorhandene Wissen, kostbar und müssen einfach allen Menschen zugänglich gemacht werden. Ein offener, mitreißender Transformationsprozess ist unsere Vision. Die Solidarische Stadt(Karte) ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung. DIE SOLIDARISCHE STADT(KARTE) IST IN HANNOVERS LOSELÄDEN GEGEN EINE SOLIDARISCHE SPENDE ODER ZUM DOWNLOAD UNTER OEKOSTADT.DE/SOLIDARISCHESTADTKARTE ERHÄLTLICH. 25
AUSBLICK auf das, was da kommt Hannover befindet sich in einem weitreichenden Umbruch: Regionaler ökonomischer Strukturwandel, demografischer und sozialer Wandel und die Dekarbonisierung der Gesellschaft weit über den Wandel von Energieversorgung und Mobilitätsmuster hinaus. In bestimmten Nischen der Gesellschaft (Pioniere) hat das Momentum der notwendigen Veränderung eine positive Eigendynamik entwickelt. Hier werden durch individuelle Maßnahmen und hohe Eigeninitiative auf persönlicher Ebene, Wege zum klimapositiven Alltag schnell und innovativ umgesetzt und Modelle einer gerechten Gesellschaft entworfen. Somit besteht das Wissen und die Erfahrungen für eine sozial- gerechte Transformation hin zu einer nachhaltigen und klimapositiven Gesellschaft zumindest bereits in Teilen und wird in den verschiedenen Kreativzentren der Stadt erprobt, weiterentwickelt und immer wieder neu gedacht. Durch die bestehende Positionierung von Ökostadt e. V. als lange etablierter Akteur in der Nachhaltigkeitsszene wollen wir eine Brückenfunktion in neue gesellschaftliche Bereiche einnehmen. Wir wollen mit dem Thema klimapositives Hannover die heterogene Stadtgesellschaft erreichen und einen offenen kulturellen Austausch anstoßen. Wir treten durch das Aufzeigen und Vermitteln positiver Trends gegen eine mögliche Spaltung der Gesellschaft ein. VISION? Auch in 2021 werden wir Klimaschutz und Umweltgerechtigkeit weiterhin positiv besetzen und uns auf die Chancen einer städtischen Transformation fokussieren. Wir wollen neue Räume für Innovation und nachhaltige Ideen in der Stadt sowie Freiräume für ihre Bewohner*innen schaffen. Dabei stehen wir für die Vision einer sozial- und umweltgerechten, positiven Stadt Hannover ein. und ) w e it e r ausbauen a rte ndel ris che Stadt(K urslandschaft den Wa . li d a IR.. ...die s o Akte m it der aktiven ern vorantr eiben. W geme in s a m k ti o n s fe ld lnen A in den einze EN ktiven ln mit den a rzielen. ERD te s H a n d e gestimm größere Wir kung e tion und ab 1W h K o o p e ra e in e n o c h ...durc r*innen t und chen Akteu üdstadt, Lis 202 e ll s c h a ft li e n in d er S zivilges den Bewohn . er*inn m m it IN in s a u n d S ta d tteile geme n H a n n o v e rs initiieren traßen, Orte dtteil e ...Essbare S weiteren Sta o ve r mitgestalt en. e s H a n n zu fü r e in klimapositiv tw o rtl ic h e n Parteien mapla n veran in e n a lt e rnativen Kli e n e b e g le iten und die tigen. .. .e e b u m u n a le r und Bundes ungsprogrammen erm auf kom Wahl- und R egier rte z u r # K li m awahl2021 ft s fä h ig e n te in d a s a utodominie hr 2021 d zukun -Momen .d a s p o li ti s che Wahlja n E n ts c h e idungen un s u m fre ie Oasen AHA .. mutige und ko n m d urch grüne n. del und n d N a tu r g esta lt e n , u n n o v e r s z u integriere h a ft lichen Wan Me n s c h u tb il d H a e s e lls c eiräume für Stad und g ...weitere Fr h e n , w ir ts chaftlichen n politis c h o li s ti s c h , durch eine Chance begegnen! akrise nd als 26 L N ! # AC T N OW Der Klim amit sozial-gerecht u DE d ...JETZT HAN
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