PIERRE-LAURENT AIMARD BRAD LUBMAN 10.5.2022
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HR-SINFONIEORCHESTER FR ANKFURT PIERRE- L AURENT AIMARD BR AD LUBMAN 10.5. 2022 W W W. M U S I K F E S T- H A M B U R G . D E
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Dienstag, 10. Mai 2022 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie für Kenner | 4. Konzert HR-SINFONIEORCHESTER FRANKFURT PIERRE-LAURENT AIMARD KL AVIER DIRIGENT BRAD LUBMAN George Crumb (*1929) A Haunted Landscape (1984) ca. 20 Min. Augusta Read Thomas (*1964) Words of the Sea (1995/96) … words of the sea … … the ever-hooded, tragic-gestured sea … … beyond the genius of the sea … … mountainous atmospheres of sky and sea … (Homage to Debussy) ca. 20 Min. Pause Olivier Messiaen (1908–1992) Réveil des oiseaux für Klavier und Orchester (1953) Minuit 4h du matin, l’aube, le réveil des oiseaux Chants de la matinée Midi ca. 20 Min. Claude Vivier (1948–1983) Orion (1979) ca. 15 Min.
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WILLKOMMEN U nd plötzlich stand dieser Papst der Musik im selben Raum« – so erinnert sich Pierre-Laurent Aimard an seine erste Begegnung mit dem Komponisten Olivier Messiaen. Schnell wurde er, damals gerade zwölf Jahre alt, zum bevorzugten Interpreten des franzö sischen Meisters und zum leidenschaft- lichen Verfechter zeitgenössischer Musik. Auch am heutigen Abend widmet sich der Pianist gemeinsam mit dem hr-Sinfo- nieorchester Frankfurt unter der Leitung von Brad Lubman der musikalischen Moderne: Sämtliche Stücke stammen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und doch spricht jedes eine völlig eigene musikalische Sprache.
DIE MUSIK Die Natur übt seit jeher einen großen Reiz auf Musiker aus. Vermutlich ließen sich schon die steinzeitlichen Erfinder der Knochenflöte vom Gesang der Vögel, von Wasserfällen oder dem Rauschen des Windes inspirieren. Nicht weniger kreativ griffen die Meister späterer Epochen auf Klangphänomene aus der Natur zurück, Vivaldis Vier Jahreszeiten und Beetho- vens »Pastorale« sind berühmte Beispiele dafür. Und auch die noch recht jungen Werke des heutigen Abends spiegeln Naturerscheinungen: die unendliche Vielfalt der Vogelstim- men, das Meer und den Sternenhimmel; mal in flüchtigen Momentaufnahmen, mal als weite musikalische Landschaft, die sich vor dem inneren Auge ausbreitet. Passend zum In- ternationalen Musikfests Hamburg, das sich in diesem Jahr dem Motto »Natur« widmet. KOSMISCHES DRÖHNEN Dass es Orte auf der Welt gibt, die von einer geradezu mys- teriösen Aura umgeben sind, davon war der Amerikaner George Crumb fest überzeugt. Musik wiederum, so glaubte er, könne das Geheime, Transzendente offenbaren. Und so tastete er sich mit flirrenden Klängen in die traumhaf- ten Sphären seiner Imagination vor. Zu seinem eigenwilli- gen Personalstil fand George Crumb in den 1960er Jahren, nachdem er sich in den USA und Berlin beim einflussreichen Komponisten Boris Blacher hatte ausbilden lassen. Statt sich der konstruktivistischen Regelwut der vorherrschenden Avantgarde zu unterwerfen, erforschte er die Klänge in sei- nem Inneren und bezog insbesondere die Stille als wesentli- ches Element in sein Komponieren mit ein. Die nächtliche Landschaft, die George Crumb in A Haun- ted Landscape (Eine verwunschene Landschaft) mit beklem- mender Schönheit entwirft, könnte ein Abbild des Unbewus-
DIE MUSIK sten sein. Ein konkretes Programm legt der Komponist dem groß besetzten und in allen nur denkbaren Farben funkeln- den Orchesterwerk ganz bewusst nicht zugrunde. Ausge- hend von einem »kosmischen Dröhnen« in tiefsten Bass- regionen setzt sich sein musikalisches Gewebe nach und nach aus einzelnen Klangereignissen zusammen und steu- ert auf einen Höhepunkt zu. Danach verliert die Musik wie- der an Dichte, bis zum von pochenden Lauten aufgeschreck- ten Ausgang: eine »Heimsuchung« durch Erinnerungen aus längst vergangenen Zeiten, die sich in die verborgenen Schichten unseres Bewusstseins geschlichen haben. Für je- den mögen sie etwas anderes bedeuten, für George Crumb vielleicht die »Geister der verschwundenen Indianer«, die er George Crumb beim Gedanken an seine eigene Heimat West Virginia wahr- zunehmen meinte. DIE STIMME DES MEERES Wie in der Malerei oder in der Literatur gehört das Meer auch in der Musik zu den beliebtesten Sujets überhaupt. Mit Claude Debussys sinfonischem Seestück La Mer (1905) nennt die US-amerikanische Komponistin Augusta Read Thomas eine besonders schillernde Inspirationsquelle für ihr Or- chesterwerk Words of the Sea (Worte des Meeres). Program- matisch liegen ihm außerdem Teile des Gedichts The Idea of Order at Key West (Die Idee der Ordnung in Key West) zu- grunde, in dem der US-Lyriker Wallace Stevens lebensver- ändernde Naturerfahrungen schildert. Die so elementar wir- kende Stimme des Meeres hörbar zu machen, Stevens’ Worte in die sublimierte Sprache der Musik zu übersetzen, hat die Augusta Read Thomas Entstehung des Stücks angeregt. Jedem der vier Teile liegt eine andere Phrase aus be- sagtem Gedicht zugrunde. Nach ihr richtet sich der jewei- lige Charakter und poetische Gehalt der Musik: Während der erste Satz »Worte des Meeres« transportiert, gibt sich der zweite als Sinnbild des »ewig verhangenen, tragisch be-
Claude Monet: Brechende Wellen (1881) wegten Meeres« zu erkennen. Der dritte blickt rätselhaft »jenseits des Ge- nius des Meeres«. Und vom gebirgsähnlichen Zusammenspiel von Himmel und Meer erzählt der vierte Satz – eine Hommage an den Klangfarbenma- ler Claude Debussy. Wie im Spiel der Wellen befindet sich das musikalische Material in ständi- ger Bewegung; zwischen den einzelnen Sätzen bilden sich feine motivische Bezüge. Nicht zuletzt macht sich in der von Kontrasten und spontaner Gestik geprägten Klanglandschaft das Denken des 2003 verstorbenen Postmoder- ne-Pioniers Luciano Berio bemerkbar, den Augusta Read Thomas als einen ihrer wichtigsten Einflüsse bezeichnet. In seinen auftrumpfenden, die einzel- nen Instrumentengruppen virtuos hervorhebenden Passagen trägt das Stück darüber hinaus dem Gedanken eines Concerto Grosso Rechnung – dem baro- cken Vorgänger des Solokonzerts.
DIE MUSIK EIN ORNITHOLOGISCHES KLAVIERKONZERT Die Quellen, aus denen der Franzose Olivier Messiaen seinen völlig unver- wechselbaren Stil entwickelte, sind so reich wie bei wohl keinem anderen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Hier fließen Vorbilder wie Claude De- bussy, Igor Strawinsky und Anton Webern ebenso ein wie gregorianische Ge- sänge, Zahlenmystik, indische Rhythmen und synästhetische Erfahrungen (Messiaen assoziierte Töne mit Farben und umgekehrt). Die unmittelbarste Inspiration lieferte ihm jedoch die Natur in Form von Vogellauten, die der tief- gläubige Messiaen als Offenbarungen der Schöpfung ansah. Rund 700 Vö- gel, einheimische, aber auch exotische Exemplare, konnte er an ihren R ufen erkennen. Seine gefiederten Kollegen nannte er »die größten Künstler un- ter den Lebewesen« und führte die Bezeichnung »Ornithologe« auf seiner V isitenkarte. In transkribierter Form tauchen Vogellaute erstmals 1951 im Stück La merle noire (Die schwarze Amsel) für Flöte und Klavier auf. Das 1953 in Donaueschingen uraufgeführte »Erwachen der Vögel« – Réveil des oiseaux – ist Messiaens erstes Werk, in dem der zwischenzeitlich perfektionierte »style oiseau« jedes Detail der Partitur durchdringt. Dieses Klavierkonzert folgt dem Tagesprogramm der Vögel: Es beginnt mit dem vom Olivier Messiaen Solo-Klavier intonierten mitternächtlichen Gesang einer Nachtigall. Zunächst sind es Nachtvögel wie Steinkauz, Wendehals und Nachtschwalbe, die sich ihr anschließen. Jeder Vogel wird – neben seinem Ruf – durch bestimmte Klangfarben charakterisiert, die Messiaen auf das ge- samte Orchester samt reichhaltiger Holzbläserbeset- zung, aber auch allerhand silbrig-helltönenden Instru- menten wie Glockenspiel und Celesta verteilt. Mit den ersten Sonnenstrahlen gegen vier Uhr mor- gens erwacht die Vogelwelt: In Trompeten und Holzblas- instrumenten sind Gartenspötter, Wiedehopf und Sing- drossel zu hören; in das nach und nach einsetzende Tutti mischen sich Rotkehlchen, Amsel und Gartenrot- schwanz. Selbst Laien ist der Ruf des Kuckucks vertraut, doch noch lauter erschallt (in den Hörnern und Strei- chern) der Gesang des Pirols. Sobald die Sonne aufgeht, bricht das Orchestertutti ab. Nun hat die Mönchsgras- mücke ihren großen Auftritt – in einem virtuosen Solo des Klaviers, das von den offenkundig zu den Langschlä- fern gehörenden Turteltauben fortgeführt wird und ein
erneutes Durcheinander von Vogelstimmen einleitet. Der Morgengesang endet mit einer großen Kadenz des Klaviers, bis am Mittag (Midi) das große Schweigen einsetzt. Nur noch »Als Jugendlicher hatte ich zwei Buchfinken (Solo-Violinen) sowie das Klopfen des Bunt- sieben Jahre lang Klavier- unterricht bei Yvonne Loriod spechts (Woodblock) lassen sich vernehmen. Mit einem letzt- (Messiaens Frau). Messiaens maligen, aus weiter Ferne dringenden Kuckucksruf (Tempel- Musik wurde für mich zur blocks) endet das Stück. organischsten, natürlichsten musikalische Sprache. »Réveil des oiseaux« war das erste Stück, an dem ich gemeinsam KOSMISCHE RÄUME mit Messiaen selbst gearbeitet habe, da war ich 15 Jahre alt. Durch eine Bluttat endete in der Nacht vom 7. auf den 8. März Er strahlte immer so von innen 1983 in Paris das Leben des Komponisten Claude Vivier. Ein heraus, wenn er über die Vögel schrecklicher Verlust für die Musikwelt, denn schon die we- sprach. nigen Werke, die er während seiner kurzen Lebensspanne – Pierre-Laurent Aimard vollenden konnte, weisen den Kanadier als eine heraus ragende Begabung aus. Während seiner musikalischen Aus- bildung (etwa bei Karlheinz Stockhausen in Köln), aber auch aus spirituellen Begegnungen mit den Kulturen Asiens und des Nahen Ostens, formte sich die auf einer eigenen Form von Tonalität basierende Stimme Viviers. In seinem 1979 ent- standenen Orchesterwerk Orion ist sie erstmals in ausge- reifter Form zu hören. Im Zentrum des Stücks steht eine vierteilige Melodie, die verschiedene Entwicklungss tufen durchmacht. Vivier vertraut sie zu Beginn der Trompete an. Nach fortschreitender Defragmentierung kehrt das Material an seinen Ausgangspunkt zurück und wird durch ein cho- ralartiges Orchestertutti feierlich bekräftigt. Zwar bezieht sich der Titel Orion zunächst nur auf das äquatoriale Sternbild. Von ihm ausgehend verweist der Kom- ponist aber auf die Gesamtheit des Kosmos – in der Überzeu- gung, dass sich die »inneren Räume« des Menschen in ihm spiegelten. In den irisierenden Klängen der Schlagzeug-Pas- sagen offenbart sich die Schönheit des Alls. Wilde Orches- terausbrüche wiederum symbolisieren die Bedrohlichkeit Claude Vivier seiner unentrinnbaren Weite. Mitten hinein tönt wie ein Wi- derhall des Menschen der Ruf »he-o« – als stünde unsere Spezies in direkter Kommunikation mit dem Kosmos. STEPHAN SCHWARZ-PETERS
BIOGR AFIEN BRAD LUBMAN DIRIGENT »Jeder seiner Auftritte beweist, dass Brad Lubman einer der besten Diri- genten ist – mit einer besonderen Leidenschaft für zeitgenössische Musik«, schwärmt das Online-Magazin Resmusica. Für seine eindrucksvollen Werke und Interpretationen erlangte der US-amerikanische Dirigent und Komponist in den vergangenen beiden Jahrzehnten weltweit Anerkennung. Brad Lubman pflegt Partnerschaften mit Klangkörpern wie dem Sympho- nieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem WDR Sinfonieorchester und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Neben seiner regen Tätigkeit in Deutschland ist er mit einem umfangreichen Repertoire von der Klassik bis zur neuesten Orchestermusik häufiger Gast bei international bedeutenden Orchestern wie dem Concertgebouworkest, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und dem Los Angeles Philharmonic. Außerdem arbeitete er mit einigen der wichtigsten Ensembles für Neue Musik zusammen, darunter das Ensemble Modern, die London Sinfonietta und die Los Angeles Philhar- monic New Music Group. Darüber hinaus ist Brad Lubman künstlerischer Leiter und Mitgründer von Signal, einem Ensemble für zeitgenössische Musik. Mit der in New York ansäs- sigen Formation entstanden mehrere preisgekrönte Aufnahmen: Die Einspie- lung von Steve Reichs Music for 18 Musicians etwa wurde mit einem Diapason d’Or ausgezeichnet. 2019 leitete Brad Lubman das Ensemble bei der Urauffüh- rung von Reichs Komposition Reich/Richter anlässlich der Eröffnung des neuen New Yorker Kulturzentrums The Shed. Seine Erfahrung gibt er zudem als Pro- fessor für Dirigieren an der Eastman School of Music in Rochester weiter. Auch als Komponist ist Brad Lubman erfolgreich: 2017 war er Composer in Residence beim Grafenegg Festival. Seine Werke wurden von so renommier- ten Orchestern wie dem Los Angeles Philharmonic und dem Tonkünstler-Or- chester in Wien gespielt. Im Musikverein Wien wurde 2020 sein Stück Varia- tion for RB uraufgeführt, das dem Pianisten Rudolf Buchbinder gewidmet ist.
BIOGR A FIEN PIERRE-LAURENT AIMARD KL AVIER Pierre-Laurent Aimard gilt als Schlüsselfigur des gegenwärtigen Musik lebens. Er arbeitete eng mit zahlreichen führenden Komponisten zusammen, darunter György Ligeti, dessen gesamte Klavierwerke er auf CD einspielte. Seine Interpretationen der Musik von Karlheinz Stockhausen, George Benja- min und Pierre Boulez basieren auf einem intensiven Austausch mit den Kom- ponisten. So ernannte ihn Pierre Boulez im Alter von 19 Jahren zum ersten Solo-Pianisten des von ihm mitgegründeten Ensemble intercontemporain. Ein besonderes Verhältnis verband Aimard auch zu Olivier Messiaen. Viele Jahre lang stand er in enger Verbindung zum Komponisten und dessen Ehe- frau Yvonne Loriod, die ihn seit seinem zwölften Lebensjahr am Klavier unter- richtete. »Messiaens Musik wurde für mich zur organischsten, natürlichsten musikalische Sprache«, so Aimard. Von der Zeitung The Guardian wurde der Franzose als »einer der besten Messiaen-Interpreten überhaupt« gepriesen. Zu den Höhepunkten der aktuellen Saison zählten Auftritte mit den Münch- ner Philharmonikern, dem Philharmonia Orchestra und dem San Francisco Symphony unter Dirigenten wie Kent Nagano, Pablo Heras-Casado und Esa- Pekka Salonen. Auch bei Soloabenden und Kammermusikprojekten setzt sich Aimard mit Hingabe für die zeitgenössische Musik ein: Zuletzt führte er Werke von Klaus Ospald und Mark Andre auf. Daneben spielte er Messiaens Vingt Regards in der Philharmonie de Paris und im Concertgebouw Amsterdam. In der Elbphil- harmonie interpretierte er zuletzt Werke von Helmut Lachenmann im Trio mit dem Klarinettisten Mark Simpson und dem Cellisten Jean-Guihen Queyras. Neben seiner Tätigkeit als Pianist ist Pierre-Laurent Aimard auch als Diri- gent erfolgreich. Zudem war er künstlerischer Leiter des US-amerikanischen Ojai Music Festivals und des Aldeburgh Festivals. 2017 wurde er mit dem prestigeträchtigen Ernst von Siemens Musikpreis geehrt; im Januar 2022 er- hielt er den Léonie Sonning Musikpreis, eine der wichtigsten Auszeichnungen für Kulturschaffende in Skandinavien.
BIOGR A FIEN HR-SINFONIEORCHESTER FRANKFURT Das hr-Sinfonieorchester Frankfurt wurde 1929 als eines der ersten Rundfunk-Sinfonieorchester Deutschlands gegrün- det. Es zählt seit Jahrzehnten zu den international führen- den Orchestern für das Repertoire Gustav Mahlers und An- ton Bruckners. Berühmt für seine hervorragenden Bläser, den kraftvollen Streicherklang und seine dynamische Spiel- kultur, steht der Klangkörper des Hessischen Rundfunks mit seinem neuen Chefdirigenten Alain Altinoglu auch für ein in- teressantes und vielseitiges Repertoire. Mit innovativen Konzertformaten wie dem regelmäßig stattfindenden »Music Discovery Project«, vielbeachteten CD-Produktionen und Digitalangeboten, der steten Präsenz in europäischen Musikzentren wie Wien, Madrid und Paris sowie regelmäßigen Tourneen nach Asien unterstreicht das hr-Sinfonieorchester seine exponierte Position in der euro- päischen Orchesterlandschaft und genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. Bekannt geworden durch die Maßstäbe setzenden Erst- einspielungen der Urfassungen von Bruckners Sinfonien und die erste digitale Gesamtaufnahme aller Mahler-Sinfonien, begründete das hr-Sinfonieorchester Frankfurt eine Tradi- tion in der Interpretation romantischer Literatur. Sie strahlte vom langjährigen Chef- und heutigen Ehrendirigenten Eliahu Inbal über seine Nachfolger Dmitrij Kitajenko und Hugh Wolff bis in die Ära des heutigen »Conductor Laureate« Paavo Järvi und zu Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada aus, der das Orchester zuletzt sieben Jahre mit großem Erfolg leitete.
Entscheidende Akzente in seinem Engagement für die Tradition wie für die zeitgenössische Musik gleichermaßen setzte das Orchester schon mit sei- nem ersten Chefdirigenten Hans Rosbaud unmittelbar nach der Gründung. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau unter Kurt Schröder, Winfried Zillig und Otto Matzerath entwickelte sich das hr-Sinfonieorchester Frankfurt in den 1960er bis 1980er Jahren unter Dean Dixon und Eliahu Inbal schließlich zu einem Orchester von internationalem Format mit Gastspielen in aller Welt und vielfach ausgezeichneten Schallplatten- und CD-Editionen. So erschienen in den letzten Jahren unter anderem die mit einem Echo Klas- sik und einem Gramophone Classical Music Award ausgezeichnete Einspie- lung der Violinkonzerte von Benjamin Britten und Erich Wolfgang Korngold sowie eine ebenfalls mit einem Gramophone Award prämierte Einspielung der Sinfonien von Franz Schmidt.
BESE TZUNG VIOLINE I VIOLA Ulrich Joachim Edelmann* Andra Darzins** Maximilian Junghanns Erik Wenbo Xu Sorin Christian Ionescu Kerstin Hüllemann Werner Thomas Mehlin Steffen Weise Peter Zelienka Christoph Fassbender Yu-Lin Tsai Georg Katsouris Sha Katsouris Kinga Maria Roesler-Kraus Hovhannes Mokatsian Dashiel Nesbitt Mariane Vignand Josef Hundsbichler Yihua Jin-Mengel Wolfgang Tluck Laurent Weibel Gabriel Tamayo Yana Zelenogorska Oscar Holch Barbara Maria Kink Wandi Xu VIOLONCELLO May Pitchayapa Lueangtawikit Peter-Philipp Staemmler** Karolina Weltrowska Gottfried Roßner Annette Edelgard Müller VIOLINE II Christiane Steppan Maximilian Simon** Maja Schwamm Klaus-Robert Schwamm Arnold Ilg Ulrike Mäding-Lemmerich Barbara Maria Petit Shoko Magara di Nonno Ulrich Horn Stefanie Maria Pfaffenzeller Daniela Shemer Ayako Kasai Kitti Ella-Enseleit Daniel Kroh Akemi Mercer-Niewöhner KONTRABASS Rachelle Frances Hunt Boguslaw Furtok** Grace Kyung Eun Lee Simon Backhaus Sonja Metzendorf Ioan Cristian Braica Stephanie Weimer-Meeßen Johannes Stähle Ildiko Bors-Masson Ulrich Martin Franck Miri Kim Albert Chudzik Stefan Otto Jona Rehlich
FLÖTE TUBA Clara Andrada De La Calle** Paul Schrank Bettina Hommen Marta Santamaria PAUKEN Franziska Both Martin Ruda OBOE SCHLAGWERK José Luis Garcia Vegara** Konrad Odo Graf (Klaviaturglockenspiel)** Doga Sacilik Burkhard Roggenbuck Michael Höfele Raúl Flores Aloy Yuka Ohta KLARINETTE Thomas Ringleb Jochen Tschabrun** Špela Mastnak Andreas Oberaigner Ulrich Büsing HARFE Sven Van Der Kuip Anne-Sophie Bertrand** Maja Dvoracek FAGOTT Carsten Wilkening** KLAVIER & CELESTA Daniel Mohrmann Ricarda Bard-Bäumer Bernhard Straub HACKBRETT HORN Matthias Würsch Marc Christian Gruber** Gerda Ruth Sperlich * Konzertmeister Thomas Christian Sonnen ** Stimmführer:in Tristan Seyb TROMPETE Sebastian Berner** Maja Helmes Norbert Haas POSAUNE Oliver Christoph Siefert** Mario Montes Aguilera Patrick Flassig
TIPP ZUKUNFTSMUSIK Sie ist Sängerin, Geigerin, Komponistin und Produzentin: Ca- roline Shaw lebt Musik mit jeder Faser. Mit Anfang 30 erhielt sie den prestigeträchtigen Pulitzer-Preis; sie arbeitete mit Rap-Star Kanye West, schrieb Filmmusik, Orchester- und Kammermusik für Stars wie Renée Fleming und den Cellis- ten Yo-Yo Ma, nur um sich im nächsten Moment mit der In- die-Rockband The National zusammenzutun. In Hamburg stellt Shaw nun mit dem Ensemble Sō Percussion ihr neu- estes Album vor. Zu Marimbas, Steel Drums und dezenter Elektronik tritt sie darauf zum ersten Mal als Solosängerin in Erscheinung – und auch das hat sie drauf. 17. Mai 2022 | 19:30 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren. IMPRESSUM Herausgeber: HamburgMusik gGmbH Geschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen Margedant Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler, François Kremer, Julika von Werder, Juliane Weigel-Krämer, Janna Berit Heider, Nina van Ryn Lektorat: Reinhard Helling Gestaltung: breeder design Druck: Flyer-Druck.de Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, antje.sievert@kultur-anzeigen.com BILDNACHWEIS Jan van Kessel: Concert of Birds, 1660–1670 (National Gallery of Art Washington); George Crumb (unbezeichnet); Augusta Read Thomas (Anthony Barlich); Claude Monet: Les vagues déferlantes, 1881 (California Palace of the Legion of Honor); Olivier Messiaen (Ralph Fassey); Claude Vivier (J.A. Billard); Brad Lubman (Peter Serling); Pierre-Lau- rent Aimard (Julia Wesely); hr-Sinfonieorchester Frankfurt (Ben Knabe); Caroline Shaw (Dayna Szyndrowski)
FÖRDERKREIS INTERNATIONALES MUSIKFEST HAMBURG Jürgen Abraham Corinna Arenhold-Lefebvre und Nadja Duken Ingeborg Prinzessin zu Schleswig-Holstein und Nikolaus Broschek Annegret und Claus-G. Budelmann Christa und Albert Büll Birgit Gerlach Ulrieke Jürs Ernst Peter Komrowski Dr. Udo Kopka und Jeremy Zhijun Zeng Helga und Michael Krämer Sabine und Dr. Klaus Landry Marion Meyenburg K. & S. Müller Zai und Edgar E. Nordmann Christiane und Dr. Lutz Peters Änne und Hartmut Pleitz Engelke Schümann Martha Pulvermacher Stiftung Margaret und Jochen Spethmann Birgit Steenholdt-Schütt und Hertigk Diefenbach Farhad Vladi Anja und Dr. Fred Wendt Constanze und Christian Wriedt sowie weitere Förderer, die nicht genannt werden möchten
WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN PRINCIPAL SPONSORS PRODUCT SPONSORS FÖRDERSTIFTUNGEN Montblanc Coca-Cola Claussen-Simon-Stiftung SAP Hawesko Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung Kühne-Stiftung Melitta Ernst von Siemens Musikstiftung Julius Bär Ricola G. u. L. Powalla Bunny’s Stiftung Deutsche Telekom Störtebeker Hans-Otto und Porsche Engelke Schümann Stiftung Haspa Musik Stiftung CLASSIC SPONSORS Hubertus Wald Stiftung Aurubis Körber-Stiftung Bankhaus Berenberg Mara & Holger Cassens Stiftung Commerzbank AG Programm Kreatives Europa DZ HYP der Europäischen Union Edekabank GALENpharma Hamburg Commercial Bank STIFTUNG Hamburger Feuerkasse ELBPHILHARMONIE Hamburger Sparkasse HanseMerkur Jyske Bank A/S FREUNDESKREIS KRAVAG-Versicherungen ELBPHILHARMONIE + Wall GmbH LAEISZHALLE E.V. M.M.Warburg & CO ELBPHILHARMONIE CIRCLE
N AT U R 28.4. — 1.6.2022 11.05.2022 Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks | Yannick Nézet-Séguin 15.05.2022 Münchner Philharmoniker | Daniele Gat ti 16.05.2022 Patricia Kopatchinskaja | Mahler Chamber Orchestra 30./31.05./ 01.06.2022 Oslo Philharmonic | Klaus Mäkelä u.v.m. W W W. M U S I K F E S T- H A M B U R G . D E
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