PIERRE-LAURENT AIMARD BRAD LUBMAN 10.5.2022

Die Seite wird erstellt Viona Witte
 
WEITER LESEN
PIERRE-LAURENT AIMARD BRAD LUBMAN 10.5.2022
HR-SINFONIEORCHESTER
                 FR ANKFURT
   PIERRE- L AURENT AIMARD
              BR AD LUBMAN
                     10.5. 2022

W W W. M U S I K F E S T- H A M B U R G . D E
PIERRE-LAURENT AIMARD BRAD LUBMAN 10.5.2022
MODERNE KULTUR IN
          EINZIGARTIGER GESTALT.

 WELCHE VISION
   MÖCHTEN SIE
VERWIRKLICHEN?
    PRINCIPAL SPONSOR

                   Julius Bär ist Principal Sponsor
                   der Elbphilharmonie Hamburg.

                                   juliusbaer.com
PIERRE-LAURENT AIMARD BRAD LUBMAN 10.5.2022
Dienstag, 10. Mai 2022 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal
Elbphilharmonie für Kenner | 4. Konzert

HR-SINFONIEORCHESTER FRANKFURT
PIERRE-LAURENT AIMARD KL AVIER
DIRIGENT BRAD LUBMAN

George Crumb (*1929)
A Haunted Landscape (1984)
ca. 20 Min.

Augusta Read Thomas (*1964)
Words of the Sea (1995/96)
… words of the sea …
… the ever-hooded, tragic-gestured sea …
… beyond the genius of the sea …
… mountainous atmospheres of sky and sea … (Homage to Debussy)
ca. 20 Min.

Pause

Olivier Messiaen (1908–1992)
Réveil des oiseaux für Klavier und Orchester (1953)
Minuit
4h du matin, l’aube, le réveil des oiseaux
Chants de la matinée
Midi
ca. 20 Min.

Claude Vivier (1948–1983)
Orion (1979)
ca. 15 Min.
PIERRE-LAURENT AIMARD BRAD LUBMAN 10.5.2022
Es ist das Besondere,
das Wellen schlägt.

    Der offizielle Weinpartner
      der Elbphilharmonie

                                   Mehr Infos unter:
                                 hawesko.de/elphi
PIERRE-LAURENT AIMARD BRAD LUBMAN 10.5.2022
WILLKOMMEN

U   nd plötzlich stand dieser Papst der
    Musik im selben Raum« – so erinnert
sich Pierre-Laurent Aimard an seine
erste Begegnung mit dem Komponisten
Olivier Messiaen. Schnell wurde er,
damals gerade zwölf Jahre alt, zum
bevorzugten Interpreten des franzö­
sischen Meisters und zum leidenschaft-
lichen Verfechter zeitgenössischer Musik.
Auch am heutigen Abend widmet sich
der Pianist gemeinsam mit dem hr-Sinfo-
nieorchester Frankfurt unter der Leitung
von Brad Lubman der musikalischen
Moderne: Sämtliche Stücke stammen aus
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Und doch spricht jedes eine völlig eigene
musikalische Sprache.
PIERRE-LAURENT AIMARD BRAD LUBMAN 10.5.2022
MUSIKALISCHE
LANDSCHAFTEN
  Zum Programm des heutigen Konzerts
PIERRE-LAURENT AIMARD BRAD LUBMAN 10.5.2022
DIE MUSIK

Die Natur übt seit jeher einen großen Reiz auf Musiker aus.
Vermutlich ließen sich schon die steinzeitlichen Erfinder der
Knochenflöte vom Gesang der Vögel, von Wasserfällen oder
dem Rauschen des Windes inspirieren. Nicht weniger kreativ
griffen die Meister späterer Epochen auf Klangphänomene
aus der Natur zurück, Vivaldis Vier Jahreszeiten und Beetho-
vens »Pastorale« sind berühmte Beispiele dafür. Und auch
die noch recht jungen Werke des heutigen Abends spiegeln
Naturerscheinungen: die unendliche Vielfalt der Vogelstim-
men, das Meer und den Sternenhimmel; mal in flüchtigen
Momentaufnahmen, mal als weite musikalische Landschaft,
die sich vor dem inneren Auge ausbreitet. Passend zum In-
ternationalen Musikfests Hamburg, das sich in diesem Jahr
dem Motto »Natur« widmet.

KOSMISCHES DRÖHNEN

Dass es Orte auf der Welt gibt, die von einer geradezu mys-
teriösen Aura umgeben sind, davon war der Amerikaner
George Crumb fest überzeugt. Musik wiederum, so glaubte
er, könne das Geheime, Transzendente offenbaren. Und
so tastete er sich mit flirrenden Klängen in die traumhaf-
ten Sphären seiner Imagination vor. Zu seinem eigenwilli-
gen Personalstil fand George Crumb in den 1960er Jahren,
nachdem er sich in den USA und Berlin beim einflussreichen
Komponisten Boris Blacher hatte ausbilden lassen. Statt
sich der konstruktivistischen Regelwut der vorherrschenden
Avantgarde zu unterwerfen, erforschte er die Klänge in sei-
nem Inneren und bezog insbesondere die Stille als wesentli-
ches Element in sein Komponieren mit ein.
   Die nächtliche Landschaft, die George Crumb in A Haun-
ted Landscape (Eine verwunschene Landschaft) mit beklem-
mender Schönheit entwirft, könnte ein Abbild des Unbewus-
PIERRE-LAURENT AIMARD BRAD LUBMAN 10.5.2022
DIE MUSIK

                      sten sein. Ein konkretes Programm legt der Komponist dem
                      groß besetzten und in allen nur denkbaren Farben funkeln-
                      den Orchesterwerk ganz bewusst nicht zugrunde. Ausge-
                      hend von einem »kosmischen Dröhnen« in tiefsten Bass-
                      regionen setzt sich sein musikalisches Gewebe nach und
                      nach aus einzelnen Klangereignissen zusammen und steu-
                      ert auf einen Höhepunkt zu. Danach verliert die Musik wie-
                      der an Dichte, bis zum von pochenden Lauten aufgeschreck-
                      ten Ausgang: eine »Heimsuchung« durch Erinnerungen
                      aus längst vergangenen Zeiten, die sich in die verborgenen
                      Schichten unseres Bewusstseins geschlichen haben. Für je-
                      den mögen sie etwas anderes bedeuten, für George Crumb
                      vielleicht die »Geister der verschwundenen Indianer«, die er
George Crumb          beim Gedanken an seine eigene Heimat West Virginia wahr-
                      zunehmen meinte.

                      DIE STIMME DES MEERES

                      Wie in der Malerei oder in der Literatur gehört das Meer
                      auch in der Musik zu den beliebtesten Sujets überhaupt. Mit
                      Claude Debussys sinfonischem Seestück La Mer (1905) nennt
                      die US-amerikanische Komponistin Augusta Read Thomas
                      eine besonders schillernde Inspirationsquelle für ihr Or-
                      chesterwerk Words of the Sea (Worte des Meeres). Program-
                      matisch liegen ihm außerdem Teile des Gedichts The Idea of
                      Order at Key West (Die Idee der Ordnung in Key West) zu-
                      grunde, in dem der US-Lyriker Wallace Stevens lebensver-
                      ändernde Naturerfahrungen schildert. Die so elementar wir-
                      kende Stimme des Meeres hörbar zu machen, Stevens’ Worte
                      in die sublimierte Sprache der Musik zu übersetzen, hat die
Augusta Read Thomas   Entstehung des Stücks angeregt.
                         Jedem der vier Teile liegt eine andere Phrase aus be-
                      sagtem Gedicht zugrunde. Nach ihr richtet sich der jewei-
                      lige Charakter und poetische Gehalt der Musik: Während
                      der erste Satz »Worte des Meeres« transportiert, gibt sich
                      der zweite als Sinnbild des »ewig verhangenen, tragisch be-
PIERRE-LAURENT AIMARD BRAD LUBMAN 10.5.2022
Claude Monet: Brechende Wellen (1881)

wegten Meeres« zu erkennen. Der dritte blickt rätselhaft »jenseits des Ge-
nius des Meeres«. Und vom gebirgsähnlichen Zusammenspiel von Himmel
und Meer erzählt der vierte Satz – eine Hommage an den Klangfarbenma-
ler Claude Debussy.
   Wie im Spiel der Wellen befindet sich das musikalische Material in ständi-
ger Bewegung; zwischen den einzelnen Sätzen bilden sich feine motivische
Bezüge. Nicht zuletzt macht sich in der von Kontrasten und spontaner Gestik
geprägten Klanglandschaft das Denken des 2003 verstorbenen Postmoder-
ne-Pioniers Luciano Berio bemerkbar, den Augusta Read Thomas als einen
ihrer wichtigsten Einflüsse bezeichnet. In seinen auftrumpfenden, die einzel-
nen Instrumentengruppen virtuos hervorhebenden Passagen trägt das Stück
darüber hinaus dem Gedanken eines Concerto Grosso Rechnung – dem baro-
cken Vorgänger des Solokonzerts.
PIERRE-LAURENT AIMARD BRAD LUBMAN 10.5.2022
DIE MUSIK

            EIN ORNITHOLOGISCHES KLAVIERKONZERT

             Die Quellen, aus denen der Franzose Olivier Messiaen seinen völlig unver-
             wechselbaren Stil entwickelte, sind so reich wie bei wohl keinem anderen
             Komponisten des 20. Jahrhunderts. Hier fließen Vorbilder wie Claude De-
             bussy, Igor Strawinsky und Anton Webern ebenso ein wie gregorianische Ge-
             sänge, Zahlenmystik, indische Rhythmen und synästhetische Erfahrungen
             (Messiaen assoziierte Töne mit Farben und umgekehrt). Die unmittelbarste
             Inspiration lieferte ihm jedoch die Natur in Form von Vogellauten, die der tief-
             gläubige Messiaen als Offenbarungen der Schöpfung ansah. Rund 700 Vö-
             gel, einheimische, aber auch exotische Exemplare, konnte er an ihren R   ­ ufen
             erkennen. Seine gefiederten Kollegen nannte er »die größten Künstler un-
             ter den Lebewesen« und führte die Bezeichnung »Ornithologe« auf seiner
            ­V isitenkarte.
                  In transkribierter Form tauchen Vogellaute erstmals 1951 im Stück La
              merle noire (Die schwarze Amsel) für Flöte und Klavier auf. Das 1953 in
             ­Donaueschingen uraufgeführte »Erwachen der Vögel« – Réveil des oiseaux –
              ist Messiaens erstes Werk, in dem der zwischenzeitlich perfektionierte »style
              oiseau« jedes Detail der Partitur durchdringt. Dieses Klavierkonzert folgt
                                    dem Tagesprogramm der Vögel: Es beginnt mit dem vom
                Olivier Messiaen    Solo-Klavier intonierten mitternächtlichen Gesang einer
                                    Nachtigall. Zunächst sind es Nachtvögel wie Steinkauz,
                                    Wendehals und Nachtschwalbe, die sich ihr anschließen.
                                    Jeder Vogel wird – neben seinem Ruf – durch bestimmte
                                    Klangfarben charakterisiert, die Messiaen auf das ge-
                                    samte Orchester samt reichhaltiger Holzbläserbeset-
                                    zung, aber auch allerhand silbrig-helltönenden Instru-
                                    menten wie Glockenspiel und Celesta verteilt.
                                       Mit den ersten Sonnenstrahlen gegen vier Uhr mor-
                                    gens erwacht die Vogelwelt: In Trompeten und Holzblas-
                                    instrumenten sind Gartenspötter, Wiedehopf und Sing-
                                    drossel zu hören; in das nach und nach einsetzende
                                    Tutti mischen sich Rotkehlchen, Amsel und Gartenrot-
                                    schwanz. Selbst Laien ist der Ruf des Kuckucks vertraut,
                                    doch noch lauter erschallt (in den Hörnern und Strei-
                                    chern) der Gesang des Pirols. Sobald die Sonne aufgeht,
                                    bricht das Orchestertutti ab. Nun hat die Mönchsgras-
                                    mücke ihren großen Auftritt – in einem virtuosen Solo
                                    des Klaviers, das von den offenkundig zu den Langschlä-
                                    fern gehörenden Turteltauben fortgeführt wird und ein
erneutes Durcheinander von Vogelstimmen einleitet. Der
Morgen­gesang endet mit einer großen Kadenz des Klaviers,
bis am Mittag (Midi) das große Schweigen einsetzt. Nur noch     »Als Jugendlicher hatte ich
zwei Buchfinken (Solo-Violinen) sowie das Klopfen des Bunt-     sieben Jahre lang Klavier-
                                                                unterricht bei Yvonne Loriod
spechts (Woodblock) lassen sich vernehmen. Mit einem letzt-
                                                                (Messiaens Frau). Messiaens
maligen, aus weiter Ferne dringenden Kuckucksruf (Tempel-       Musik wurde für mich zur
blocks) endet das Stück.                                        organischsten, natürlichsten
                                                                musikalische Sprache. »Réveil
                                                                des oiseaux« war das erste
                                                                Stück, an dem ich gemeinsam
KOSMISCHE RÄUME
                                                                mit Messiaen selbst gearbeitet
                                                                habe, da war ich 15 Jahre alt.
Durch eine Bluttat endete in der Nacht vom 7. auf den 8. März   Er strahlte immer so von innen
1983 in Paris das Leben des Komponisten Claude Vivier. Ein      heraus, wenn er über die Vögel
schrecklicher Verlust für die Musikwelt, denn schon die we-     sprach.
nigen Werke, die er während seiner kurzen Lebensspanne          – Pierre-Laurent Aimard
vollenden konnte, weisen den Kanadier als eine heraus­
ragende Begabung aus. Während seiner musikalischen Aus-
bildung (etwa bei Karlheinz Stockhausen in Köln), aber auch
aus spirituellen Begegnungen mit den Kulturen Asiens und
des Nahen Ostens, formte sich die auf einer eigenen Form
von Tonalität basierende Stimme Viviers. In seinem 1979 ent-
standenen Orchesterwerk Orion ist sie erstmals in ausge-
reifter Form zu hören. Im Zentrum des Stücks steht eine
vierteilige Melodie, die verschiedene Entwicklungs­s tufen
durchmacht. Vivier vertraut sie zu Beginn der Trompete an.
Nach fortschreitender Defragmentierung kehrt das Material
an seinen Ausgangspunkt zurück und wird durch ein cho-
ralartiges Orchestertutti feierlich bekräftigt.
   Zwar bezieht sich der Titel Orion zunächst nur auf das
äquatoriale Sternbild. Von ihm ausgehend verweist der Kom-
ponist aber auf die Gesamtheit des Kosmos – in der Überzeu-
gung, dass sich die »inneren Räume« des Menschen in ihm
spiegelten. In den irisierenden Klängen der Schlagzeug-Pas-
sagen offenbart sich die Schönheit des Alls. Wilde Orches-
terausbrüche wiederum symbolisieren die Bedrohlichkeit          Claude Vivier
seiner unentrinnbaren Weite. Mitten hinein tönt wie ein Wi-
derhall des Menschen der Ruf »he-o« – als stünde unsere
Spezies in direkter Kommunikation mit dem Kosmos.

                                  STEPHAN SCHWARZ-PETERS
BIOGR AFIEN

BRAD LUBMAN
DIRIGENT

»Jeder seiner Auftritte beweist, dass Brad Lubman einer der besten Diri-
genten ist – mit einer besonderen Leidenschaft für zeitgenössische Musik«,
schwärmt das Online-Magazin Resmusica. Für seine eindrucksvollen Werke
und Interpretationen erlangte der US-amerikanische Dirigent und Komponist
in den vergangenen beiden Jahrzehnten weltweit Anerkennung.
   Brad Lubman pflegt Partnerschaften mit Klangkörpern wie dem Sympho-
nieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem WDR Sinfonieorchester und
dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Neben seiner regen Tätigkeit
in Deutschland ist er mit einem umfangreichen Repertoire von der Klassik
bis zur neuesten Orchestermusik häufiger Gast bei international bedeutenden
Orchestern wie dem Concertgebouworkest, dem Orchestre Philharmonique
de Radio France und dem Los Angeles Philharmonic. Außerdem arbeitete er
mit einigen der wichtigsten Ensembles für Neue Musik zusammen, darunter
das Ensemble Modern, die London Sinfonietta und die Los Angeles Philhar-
monic New Music Group.
   Darüber hinaus ist Brad Lubman künstlerischer Leiter und Mitgründer von
Signal, einem Ensemble für zeitgenössische Musik. Mit der in New York ansäs-
sigen Formation entstanden mehrere preisgekrönte Aufnahmen: Die Einspie-
lung von Steve Reichs Music for 18 Musicians etwa wurde mit einem Dia­pason
d’Or ausgezeichnet. 2019 leitete Brad Lubman das Ensemble bei der Urauffüh-
rung von Reichs Komposition Reich/Richter anlässlich der Eröffnung des neuen
New Yorker Kulturzentrums The Shed. Seine Erfahrung gibt er zudem als Pro-
fessor für Dirigieren an der Eastman School of Music in Rochester weiter.
   Auch als Komponist ist Brad Lubman erfolgreich: 2017 war er Composer in
Residence beim Grafenegg Festival. Seine Werke wurden von so renommier-
ten Orchestern wie dem Los Angeles Philharmonic und dem Tonkünstler-Or-
chester in Wien gespielt. Im Musikverein Wien wurde 2020 sein Stück Varia-
tion for RB uraufgeführt, das dem Pianisten Rudolf Buchbinder gewidmet ist.
BIOGR A FIEN

PIERRE-LAURENT AIMARD
KL AVIER

Pierre-Laurent Aimard gilt als Schlüsselfigur des gegenwärtigen Musik­
lebens. Er arbeitete eng mit zahlreichen führenden Komponisten zusammen,
darunter György Ligeti, dessen gesamte Klavierwerke er auf CD einspielte.
Seine Interpretationen der Musik von Karlheinz Stockhausen, George Benja-
min und Pierre Boulez basieren auf einem intensiven Austausch mit den Kom-
ponisten. So ernannte ihn Pierre Boulez im Alter von 19 Jahren zum ersten
Solo-Pianisten des von ihm mitgegründeten Ensemble intercontemporain.
Ein besonderes Verhältnis verband Aimard auch zu Olivier Messiaen. Viele
Jahre lang stand er in enger Verbindung zum Komponisten und dessen Ehe-
frau Yvonne Loriod, die ihn seit seinem zwölften Lebensjahr am Klavier unter-
richtete. »Messiaens Musik wurde für mich zur organischsten, natürlichsten
musikalische Sprache«, so Aimard. Von der Zeitung The Guardian wurde der
Franzose als »einer der besten Messiaen-Interpreten überhaupt« gepriesen.
   Zu den Höhepunkten der aktuellen Saison zählten Auftritte mit den Münch-
ner Philharmonikern, dem Philharmonia Orchestra und dem San Francisco
Symphony unter Dirigenten wie Kent Nagano, Pablo Heras-Casado und Esa-
Pekka Salonen.
   Auch bei Soloabenden und Kammermusikprojekten setzt sich Aimard mit
Hingabe für die zeitgenössische Musik ein: Zuletzt führte er Werke von Klaus
Ospald und Mark Andre auf. Daneben spielte er Messiaens Vingt Regards in
der Philharmonie de Paris und im Concertgebouw Amsterdam. In der Elbphil-
harmonie interpretierte er zuletzt Werke von Helmut Lachenmann im Trio mit
dem Klarinettisten Mark Simpson und dem Cellisten Jean-Guihen Queyras.
   Neben seiner Tätigkeit als Pianist ist Pierre-Laurent Aimard auch als Diri-
gent erfolgreich. Zudem war er künstlerischer Leiter des US-amerikanischen
Ojai Music Festivals und des Aldeburgh Festivals. 2017 wurde er mit dem
prestigeträchtigen Ernst von Siemens Musikpreis geehrt; im Januar 2022 er-
hielt er den Léonie Sonning Musikpreis, eine der wichtigsten Auszeichnungen
für Kulturschaffende in Skandinavien.
BIOGR A FIEN

HR-SINFONIEORCHESTER
FRANKFURT
Das hr-Sinfonieorchester Frankfurt wurde 1929 als eines der
ersten Rundfunk-Sinfonieorchester Deutschlands gegrün-
det. Es zählt seit Jahrzehnten zu den international führen-
den Orchestern für das Repertoire Gustav Mahlers und An-
ton Bruckners. Berühmt für seine hervorragenden Bläser,
den kraftvollen Streicherklang und seine dynamische Spiel-
kultur, steht der Klangkörper des Hessischen Rundfunks mit
seinem neuen Chefdirigenten Alain Altinoglu auch für ein in-
teressantes und vielseitiges Repertoire.
   Mit innovativen Konzertformaten wie dem regelmäßig
stattfindenden »Music Discovery Project«, vielbeachteten
CD-Produktionen und Digitalangeboten, der steten Präsenz
in europäischen Musikzentren wie Wien, Madrid und Paris
sowie regelmäßigen Tourneen nach Asien unterstreicht das
hr-Sinfonieorchester seine exponierte Position in der euro-
päischen Orchesterlandschaft und genießt weltweit einen
hervorragenden Ruf.
   Bekannt geworden durch die Maßstäbe setzenden Erst-
einspielungen der Urfassungen von Bruckners Sinfonien und
die erste digitale Gesamtaufnahme aller Mahler-Sinfonien,
begründete das hr-Sinfonieorchester Frankfurt eine Tradi-
tion in der Interpretation romantischer Literatur. Sie strahlte
vom langjährigen Chef- und heutigen Ehrendirigenten Eliahu
Inbal über seine Nachfolger Dmitrij Kitajenko und Hugh Wolff
bis in die Ära des heutigen »Conductor Laureate« Paavo
Järvi und zu Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada aus, der
das Orchester zuletzt sieben Jahre mit großem Erfolg leitete.
Entscheidende Akzente in seinem Engagement für die Tradition wie für die
zeitgenössische Musik gleichermaßen setzte das Orchester schon mit sei-
nem ersten Chefdirigenten Hans Rosbaud unmittelbar nach der Gründung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau unter Kurt Schröder,
Winfried Zillig und Otto Matzerath entwickelte sich das hr-Sinfonieorchester
Frankfurt in den 1960er bis 1980er Jahren unter Dean Dixon und Eliahu Inbal
schließlich zu einem Orchester von internationalem Format mit Gastspielen
in aller Welt und vielfach ausgezeichneten Schallplatten- und CD-Editionen.
So erschienen in den letzten Jahren unter anderem die mit einem Echo Klas-
sik und einem Gramophone Classical Music Award ausgezeichnete Einspie-
lung der Violinkonzerte von Benjamin Britten und Erich Wolfgang Korngold
sowie eine ebenfalls mit einem Gramophone Award prämierte Einspielung
der Sinfonien von Franz Schmidt.
BESE TZUNG

VIOLINE I                      VIOLA
Ulrich Joachim Edelmann*       Andra Darzins**
Maximilian Junghanns           Erik Wenbo Xu
Sorin Christian Ionescu        Kerstin Hüllemann
Werner Thomas Mehlin           Steffen Weise
Peter Zelienka                 Christoph Fassbender
Yu-Lin Tsai                    Georg Katsouris
Sha Katsouris                  Kinga Maria Roesler-Kraus
Hovhannes Mokatsian            Dashiel Nesbitt
Mariane Vignand                Josef Hundsbichler
Yihua Jin-Mengel               Wolfgang Tluck
Laurent Weibel                 Gabriel Tamayo
Yana Zelenogorska              Oscar Holch
Barbara Maria Kink
Wandi Xu                       VIOLONCELLO
May Pitchayapa Lueangtawikit   Peter-Philipp Staemmler**
Karolina Weltrowska            Gottfried Roßner
                               Annette Edelgard Müller
VIOLINE II                     Christiane Steppan
Maximilian Simon**             Maja Schwamm
Klaus-Robert Schwamm           Arnold Ilg
Ulrike Mäding-Lemmerich        Barbara Maria Petit
Shoko Magara di Nonno          Ulrich Horn
Stefanie Maria Pfaffenzeller   Daniela Shemer
Ayako Kasai                    Kitti Ella-Enseleit
Daniel Kroh
Akemi Mercer-Niewöhner         KONTRABASS
Rachelle Frances Hunt          Boguslaw Furtok**
Grace Kyung Eun Lee            Simon Backhaus
Sonja Metzendorf               Ioan Cristian Braica
Stephanie Weimer-Meeßen        Johannes Stähle
Ildiko Bors-Masson             Ulrich Martin Franck
Miri Kim                       Albert Chudzik
                               Stefan Otto
                               Jona Rehlich
FLÖTE                         TUBA
Clara Andrada De La Calle**   Paul Schrank
Bettina Hommen
Marta Santamaria              PAUKEN
Franziska Both                Martin Ruda

OBOE                          SCHLAGWERK
José Luis Garcia Vegara**     Konrad Odo Graf (Klaviaturglockenspiel)**
Doga Sacilik                  Burkhard Roggenbuck
Michael Höfele                Raúl Flores Aloy
                              Yuka Ohta
KLARINETTE                    Thomas Ringleb
Jochen Tschabrun**            Špela Mastnak
Andreas Oberaigner
Ulrich Büsing                 HARFE
Sven Van Der Kuip             Anne-Sophie Bertrand**
                              Maja Dvoracek
FAGOTT
Carsten Wilkening**           KLAVIER & CELESTA
Daniel Mohrmann               Ricarda Bard-Bäumer
Bernhard Straub
                              HACKBRETT
HORN                          Matthias Würsch
Marc Christian Gruber**
Gerda Ruth Sperlich           * Konzertmeister
Thomas Christian Sonnen       ** Stimmführer:in
Tristan Seyb

TROMPETE
Sebastian Berner**
Maja Helmes
Norbert Haas

POSAUNE
Oliver Christoph Siefert**
Mario Montes Aguilera
Patrick Flassig
TIPP

ZUKUNFTSMUSIK
Sie ist Sängerin, Geigerin, Komponistin und Produzentin: Ca-
roline Shaw lebt Musik mit jeder Faser. Mit Anfang 30 erhielt
sie den prestigeträchtigen Pulitzer-Preis; sie arbeitete mit
Rap-Star Kanye West, schrieb Filmmusik, Orchester- und
Kammermusik für Stars wie Renée Fleming und den Cellis-
ten Yo-Yo Ma, nur um sich im nächsten Moment mit der In-
die-Rockband The National zusammenzutun. In Hamburg
stellt Shaw nun mit dem Ensemble Sō Percussion ihr neu-
estes Album vor. Zu Marimbas, Steel Drums und dezenter
Elektronik tritt sie darauf zum ersten Mal als Solosängerin
in Erscheinung – und auch das hat sie drauf.

17. Mai 2022 | 19:30 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal

                   Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

                   IMPRESSUM
                   Herausgeber: HamburgMusik gGmbH
                   Geschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen Margedant
                   Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler, François Kremer,
                   Julika von Werder, Juliane Weigel-Krämer, Janna Berit Heider, Nina van Ryn
                   Lektorat: Reinhard Helling
                   Gestaltung: breeder design
                   Druck: Flyer-Druck.de
                   Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier

                   Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, antje.sievert@kultur-anzeigen.com

                   BILDNACHWEIS
                   Jan van Kessel: Concert of Birds, 1660–1670 (National Gallery of Art Washington); George
                   Crumb (unbezeichnet); Augusta Read Thomas (Anthony Barlich); Claude Monet: Les
                   vagues déferlantes, 1881 (California Palace of the Legion of Honor); Olivier Messiaen
                   (Ralph Fassey); Claude Vivier (J.A. Billard); Brad Lubman (Peter Serling); Pierre-Lau-
                   rent Aimard (Julia Wesely); hr-Sinfonieorchester Frankfurt (Ben Knabe); Caroline Shaw
                   (Dayna Szyndrowski)
FÖRDERKREIS INTERNATIONALES
MUSIKFEST HAMBURG

Jürgen Abraham
Corinna Arenhold-Lefebvre und Nadja Duken
Ingeborg Prinzessin zu Schleswig-Holstein und Nikolaus Broschek
Annegret und Claus-G. Budelmann
Christa und Albert Büll
Birgit Gerlach
Ulrieke Jürs
Ernst Peter Komrowski
Dr. Udo Kopka und Jeremy Zhijun Zeng
Helga und Michael Krämer
Sabine und Dr. Klaus Landry
Marion Meyenburg
K. & S. Müller
Zai und Edgar E. Nordmann
Christiane und Dr. Lutz Peters
Änne und Hartmut Pleitz
Engelke Schümann
Martha Pulvermacher Stiftung
Margaret und Jochen Spethmann
Birgit Steenholdt-Schütt und Hertigk Diefenbach
Farhad Vladi
Anja und Dr. Fred Wendt
Constanze und Christian Wriedt

sowie weitere Förderer, die nicht genannt werden möchten
WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

PRINCIPAL SPONSORS   PRODUCT SPONSORS          FÖRDERSTIFTUNGEN
Montblanc            Coca-Cola                 Claussen-Simon-Stiftung
SAP                  Hawesko                   Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung
Kühne-Stiftung       Melitta                   Ernst von Siemens Musikstiftung
Julius Bär           Ricola                    G. u. L. Powalla Bunny’s Stiftung
Deutsche Telekom     Störtebeker               Hans-Otto und
Porsche                                           Engelke Schümann Stiftung
                                               Haspa Musik Stiftung
                     CLASSIC SPONSORS          Hubertus Wald Stiftung
                     Aurubis                   Körber-Stiftung
                     Bankhaus Berenberg        Mara & Holger Cassens Stiftung
                     Commerzbank AG            Programm Kreatives Europa
                     DZ HYP                       der Europäischen Union
                     Edekabank
                     GALENpharma
                     Hamburg Commercial Bank   STIFTUNG
                     Hamburger Feuerkasse      ELBPHILHARMONIE
                     Hamburger Sparkasse
                     HanseMerkur
                     Jyske Bank A/S            FREUNDESKREIS
                     KRAVAG-Versicherungen     ELBPHILHARMONIE +
                     Wall GmbH                 LAEISZHALLE E.V.
                     M.M.Warburg & CO

                     ELBPHILHARMONIE CIRCLE
N AT U R
                                   28.4. — 1.6.2022
                                                                 11.05.2022
                                                   Symphonieorchester des
                               Bayerischen Rundfunks | Yannick Nézet-Séguin
                                                               15.05.2022
                                    Münchner Philharmoniker | Daniele Gat ti
                                                                16.05.2022
                                                   Patricia Kopatchinskaja |
                                                 Mahler Chamber Orchestra
                                                     30./31.05./ 01.06.2022
                                           Oslo Philharmonic | Klaus Mäkelä

                                                                      u.v.m.

W W W. M U S I K F E S T- H A M B U R G . D E
W W W.ELBPHILHARMONIE.DE
Sie können auch lesen