Pilot Quartierwohnzimmer Wetzikon - Begleitstudie 2015 2017 - Joëlle Zimmerli - Age-Stiftung

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Pilot Quartierwohnzimmer Wetzikon - Begleitstudie 2015 2017 - Joëlle Zimmerli - Age-Stiftung
Joëlle
Zimmerli
Raum +
Gesellschaft

Pilot
Quartierwohnzimmer
Wetzikon
Begleitstudie 2015 – 2017
Pilot Quartierwohnzimmer Wetzikon - Begleitstudie 2015 2017 - Joëlle Zimmerli - Age-Stiftung
Pilot Quartierwohnzimmer Wetzikon - Begleitstudie 2015 2017 - Joëlle Zimmerli - Age-Stiftung
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Inhalt
1     Ausgangslage                                       4
1.1   Neue Angebote                                      4
1.2 Pilotphase                                           5
1.3 Fragestellung Begleitstudie                          7

2     Anknüpfung an das Alterskonzept                    8
2.1 Partnerschaftsmodell mit der Stadt Wetzikon          8
2.2 Investition in den Mehrwert der Wohninfrastruktur   11

3     Konzept des Quartierwohnzimmers                   12
3.1 Aufgaben von local communitywork                    12
3.2 Nutzungskonzept                                     13
3.3 Kosten                                              15
3.4 Herausforderungen im zeitlichen Ablauf              15

4     Untersuchungsfragen und Methodik                  17
4.1 Untersuchungsgegenstände                            17
4.2 Erhebungsmethoden                                   17

5     Ergebnisse aus den Teilprojekten                  20
5.1 Angebote im Quartierwohnzimmer                      20
5.2 Diversifizierung der Bewirtschaftung                35
5.3 Siedlungs- und Quartierentwicklung                  40
5.4 Entscheidungen im Vorstand                          43

6     Erkenntnisse und Empfehlungen                     44
6.1 Projektspezifische Empfehlungen zur
      Verstetigung des Projekts                         44
6.2 Übertragbarkeit des Modells                         45
Pilot Quartierwohnzimmer Wetzikon - Begleitstudie 2015 2017 - Joëlle Zimmerli - Age-Stiftung
1 Ausgangslage   4

1 Ausgangslage                                                                                            die asw in einem Erweiterungsbau der bestehen-
                                                                                                          den Siedlung an der Kreuzackerstr. 1/7 dreissig
Die Genossenschaft Alterssiedlung Wetzikon asw                                                            2 ½- und 3 ½-Zimmerwohnungen eingeweiht. In
ist die grösste Anbieterin von Alterswohnungen                                                            diesem Neubau wird auch ein neues Konzept für
in der Stadt Wetzikon. Sie besitzt 202 Wohnungen                                                          den Gemeinschaftsraum eingeführt. Hier soll ein
an vier Standorten. Zielgruppe der asw sind ältere                                                        «Quartierwohnzimmer» entstehen (Grafik 1.0.1,
Einwohnerinnen und Einwohner von Wetzikon,                                                                Seite 4).
die ihre Wohnung wechseln und eine altersge-
rechte und preiswerte Wohnung in einem Umfeld                                                             Die asw wurde 1959 auf Initiative der Vormund-
suchen, das den Kontakt zu Mitbewohnerinnen                                                               schaftsbehörde Wetzikon gegründet. Die Stadt
und Mitbewohnern ermöglicht. Ende 2014 hat                                                                hat seither den Aufbau des Wohnungsbestands
                                                                                                                             der asw mit der Vergabe von Land zu
                                                                                                                             günstigen Bedingungen im Baurecht
   N                                                                                                                         unterstützt. Gemäss den Statuten
                                                                                                                             hat Wetzikon das Recht, einen Ver-
                            W
                       AS
                                                                              Kre

                            7                                                                                                treter in den Vorstand abzuordnen.
                                                                               uza

                                                                                                                             Dies ist in der Regel ein Mitglied des
                                                                                   c ke

                                                                                                                             Stadtrats. Heute ist es der Sozialvor-
                                                                                       rst
                                                                                         ras

                                                                                                                             stand Remo Vogel. Daneben ist auch
                                                                                              se

                                                                                                                             die Altersbeauftragte der Stadt We-
                                 ,                                                                                           tizkon im Vorstand vertreten.
                              en
                          l ag ung
                        n
                     n a hw
               a r te msc
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                                                                                                                             1.1 Neue Angebote
                                                                                       W                                     Die Altersbeauftragte und das Vor-
                            W                                                  AS
                                                                                       1
                          AS 6                                                                                               standsmitglied Vroni Mazenauer
                            25                Z
                                         QW                                                                                  initiiert in Anknüpfung an das Al-
                                                                                                                             terskonzept 2011 der Stadt Wetzikon,
                                                      a   tz
                                                   pl                                                                        dass mit der Inbetriebnahme des
                                              st
                                         Po                                                                le
                                                                                                        el                   Neubaus auch neue Dienstleistungen
                                                                                                   st
                                                                                          l   te
                                                                                   s   ha                                    eingeführt werden. Diese Dienstleis-
                            Pa

                                                                              Bu
                                rk

                                                                                                                             tungen sollen die Kontakte unter den
                                pl
                                 at

                                                                      s   e
                                                                   as
                                     z

                                                              tr                                             tz              Bewohnerinnen und Bewohnern in
                                                         fs                                      p      la
                                                     o                                        rk
                                              h   nh                                    Pa                                   der Siedlung fördern. Weiter sollen
                                         Ba                                                                              t
                                                                                                                  P   os     sie das Wohnen zu Hause möglichst
                                                                                                                             lange ermöglichen.
  Quartierwohnzimmer (QWZ)               ASW-Liegenschaft Bahnhofstr. 256

  ASW-Liegenschaften Kreuzackerstr. 1 und Kreuzackerstr. 7
                                                                                                                             Die asw beauftragt in der Folge die
Grafik 1.0.1 Verortung des Quartierwohnzimmers in der                                                                        Entwicklung zweier Angebote: Ein
neuen Siedlung. Kartengrundlage: GIS Stadt Wetzikon.                                                                         Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss
Pilot Quartierwohnzimmer Wetzikon - Begleitstudie 2015 2017 - Joëlle Zimmerli - Age-Stiftung
1 Ausgangslage   5

                                                               1.2 Pilotphase
                                                               Die neuen Angebote der asw werden
                                                               allerdings nicht als festes Angebot
                                                               eingeführt, sondern im Rahmen ei-
                                                               ner zweijährigen Pilotphase von Fe-
                                                               bruar 2015 bis Februar 2017 getestet.
                                                               Der Vorstand der Genossenschaft
                                                               lässt es offen, ob anschliessend ein
                                                               ständiges Angebot weitergeführt
                                                               wird. In der Pilotphase sollen Erfah-
                                                               rungen gesammelt werden, auf de-
                                                               ren Basis der Vorstand eine Entschei-
                                                               dung zur Fortführung treffen kann.

                                                               Da die Angebote in einer befristeten
                                                               Phase eingeführt werden, vergibt
                                                               die asw den Aufbau und die Leitung
                                                               des Quartierwohnzimmers einer ex-
                                                               ternen Mandatsträgerin, Doris Neu-
                                                               häusler, Inhaberin und Geschäfts-
                                                               führerin der local communitywork
Das Quartierwohnzimmer als Veranstaltungsort mit unter-        gmbh. Für die temporäre Siedlung-
schiedlichen Raumnutzungen. Fotos: Doris Neuhäusler.           sassistenz wird eine Spitex-Mitarbei-
                                                               terin im Mandat angestellt. Die beide
soll den Siedlungsbewohnenden und ihren Nach-      Mandatsträgerinnen sind der Altersbeauftragten
barinnen und Nachbarn im Quartier als «Quar-       und dem Vorstandsmitglied Vroni Mazenauer un-
tierwohnzimmer» für unterschiedliche Nutzun-       terstellt. In Bezug auf operative Fragen ergeben
gen zur Verfügung stehen. Daneben soll eine        sich zudem Schnittstellen mit der Geschäftsstelle
«Siedlungsassistenz» vor Ort persönliche Dienst-   und den Hauswarten der asw (Grafik 1.2.1, Seite 6).
leitungen im Bereich Altersfragen anbieten.
                                                   Die Age Stiftung fördert das Pilotprojekt – na-
Das Quartierwohnzimmer wird im Erdgeschoss         mentlich das Quartierwohnzimmer – mit einem
des Neubaus eingerichtet. Daneben werden Ge-       Förderbeitrag. Sie begründet die Bewilligung da-
werberäume an eine Gesundheitspraxis sowie         mit, dass sich die asw für einen neuartigen An-
an der Kreuzackerstrasse an eine Werbeagentur      satz für die Quartier- und Nachbarschaftsarbeit
vermietet.                                         entschieden hat. Die Bauträger und die Stadt
                                                   Wetzikon würden damit signalisieren, dass sie
                                                   unter altersgerechtem Lebensraum mehr als eine
                                                   hindernisfreie Wohninfrastruktur verstehen:
                                                   gut zugängliche professionelle Beratung und In-
Pilot Quartierwohnzimmer Wetzikon - Begleitstudie 2015 2017 - Joëlle Zimmerli - Age-Stiftung
1 Ausgangslage      6

  ASW                                                                              Aufbau und Projektverantwor-
                                     Vorstand                                     tung Pilot Quartierwohnzimmer
                           Jean Pierre Kuster (Präsident)                             und Siedlungsassistenz:
                               Remo Vogel (Stadtrat)                               Altersbeauftragte Stadt Wetzikon
                        Vroni Mazenauer (Altersbeauftragte)                             Vorstandsmitglied ASW
                                5 weitere Mitglieder                                       Vroni Mazenauer

  Strategische Ebene            Geschäftsstelle                                               Mandat
                                                                                          Begleitstudie
  Operative Ebene         Katharina Hohermuth, ab 2015                              Zimraum Raum + Gesellschaft
                                                                                         Dr. Joëlle Zimmerli

         Hauswarte                   Pilot                        Pilot               Siedlungsassistenz
        Zwei Ehepaare        Quartierwohnzimmer           Siedlungsassistenz         Mitarbeiterin der Spitex,
                               Externes Mandat              Beitrag an Spitex       Wechsel infolge Mutterschaft
                                  2015 – 2017                 2015 – 2017

                        Bewohnerinnen und Bewohner                                             Mandat
                                                                                       Quartierwohnzimmer
                                                                                        local communitywork
                                                                                          Doris Neuhäusler

Grafik 1.2.1 Organigramm der asw und Anbindung der Altersbeauftragten, der Mandate Quartierwohn-
zimmer, Siedlungsassistenz und Begleitstudie. Quelle: eigene Darstellung.

formation durch die Siedlungsassistenz sowie                   Der Vorstand der asw führt im Januar 2016 eine
die Möglichkeit, sich mit einem stimmungsvol-                  Retraite durch. In diesem Rahmen wird auch über
len Angebot von local communitywork als ältere                 die Zukunft des Quartierwohnzimmers und der
Quartierbewohnerin oder älterer Quartierbewoh-                 Siedlungsassistenz diskutiert. Als Entscheidungs-
ner im sozialen Umfeld integrieren zu können.                  grundlage für das Traktandum entwickelt die
                                                               Mandatsträgerin Doris Neuhäusler mit Unterstüt-
An den Förderbeitrag der Age Stiftung ist die Ver-             zung der Age Stiftung zwei Modelle. Die Altersbe-
gabe einer Begleitstudie gebunden. Diesen Auf-                 auftragte und das Vorstandsmitglied Vroni Maze-
trag vergibt die asw an Zimraum. Mit der Begleit-              nauer stellt mit Unterstützung von Zimraum aus
studie sollen die Erfahrungen aus der Pilotphase               den Erkenntnissen der Zwischenauswertungen
dokumentiert und ausgewertet werden. Bereits                   die zentralen Fragen zusammen, die der Vorstand
kurz nach dem Start zeichnete sich ab, dass ein                im Nachgang der Retraite für eine Weiterführung
möglichst zeitnahes Lernen aus den Erfahrungen                 der Angebote behandeln soll.
sinnvoll wäre. Im Rahmen der Auftragsklärung
halten die Auftraggeberin und Auftragnehmerin                  Im zweiten Pilotjahr etablieren sich die Angebote
deshalb fest, dass im ersten Jahr nach jeweils eini-           Quartierwohnzimmer und Siedlungsassistenz
gen Monaten eine Zwischenauswertung erfolgt,                   parallel zum Entscheidungsprozess des Vorstands.
deren Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der                   Zimraum führt nach Abschluss der Pilotphase
Angebote genutzt werden können.                                die letzten Datenerhebungen und Gespräche zur
Pilot Quartierwohnzimmer Wetzikon - Begleitstudie 2015 2017 - Joëlle Zimmerli - Age-Stiftung
1 Ausgangslage   7

Schlussbilanzierung durch. Zu diesem Zeitpunkt      potenziellen betrieblichen Synergien sollen die
sind die wesentlichen Entscheidungen vom Vor-       Rollenprofile der Hauswarte überprüft werden,
stand bereits getroffen.                            die nach Ablauf der Pilotphase 2017 pensioniert
                                                    werden. Idealerweise können so die Ausschrei-
                                                    bungsprofile zur Neubesetzung der Hauswarte
1.3 Fragestellung                                   geschärft werden.

Begleitstudie                                       Schliesslich wird der Mehrwert des Quartier-
                                                    wohnzimmers als «gewerbliche» Erdgeschoss-
Die Begleitstudie soll Erkenntnisse bringen, wie    nutzung unmittelbar in seiner Wirkung auf eine
das Quartierwohnzimmer von der älteren Be-          Belebung der Bahnhofstrasse wie auch in Bezug
wohnerschaft sowie weiteren Nutzerinnen und         auf Synergien mit lokalen Vereinen, Institutionen
Nutzern angenommen wird. Untersucht wird,           und Gewerbe beleuchtet. In diesem Zusammen-
ob das Quartierwohnzimmer den Bedürfnissen          hang spielt auch die Altersbeauftragte der Stadt
der Bewohnerinnen und Bewohnern entspricht,         Wetzikon eine Rolle. Sie bezieht ihr Büro in der
welchen Mehrwert es dem Siedlungsleben bietet       neuen Siedlung an der Bahnhofstrasse und steht
und welche Ausstrahlungskraft es auf das Quar-      der Mandatsträgerin des Quartierwohnzimmers
tier hat.                                           wesentlich beim Aufbau des Fachnetzwerks zur
                                                    Seite.
Ein weiterer Untersuchungsgegenstand sind die
neuen Ansprechpersonen:
.. Die Mandatsträgerin, die einen Anschub
    an unterschiedliche Aktivitäten in Zusam-
    menarbeit mit einem lokalen Netzwerk
    lanciert und das Quartierwohnzimmer als
    Ausgangspunkt weiterer Aktivitäten auf-
    baut.
.. Die Spitex vor Ort, die als Siedlungsassistenz
    persönliche Dienstleistungen für die Alltags-
    bewältigung im Rahmen von aufsuchender
    Arbeit und Bezugspflege anbietet.

Untersucht wird ihre Einbindung in die Orga-
nisation sowie ihre Rollen in Bezug auf die Be-
dürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner. Im
Zentrum steht die Frage, ob die Verteilung von
Aufgaben auf Personen mit unterschiedlichen
Kompetenzen zu einem Mehrwert für die Bewoh-
nerinnen und Bewohner sowie zur Entlastung der
Geschäftsstelle und der Hauswarte der Genos-
senschaft führt. Aus den Erkenntnissen zu den
Pilot Quartierwohnzimmer Wetzikon - Begleitstudie 2015 2017 - Joëlle Zimmerli - Age-Stiftung
2 Anknüpfung an das Alterskonzept   8

2 Anknüpfung an                                       rem Alltag, zur Förderung der aktiven Teilnahme

das Alterskonzept
                                                      am gesellschaftlichen Leben, zur Bereitstellung
                                                      von Angeboten, die bei Bedarf in Anspruch ge-
                                                      nommen werden können und zum Ausbau der
Die neue Siedlung der asw befindet sich an der        gegenseitigen Hilfe und Solidarität innerhalb der
Bahnhofstrasse im Ortsteil Kempten der Stadt          Generationen und zwischen diesen auf.
Wetzikon an zentraler Lage (Grafik 2.0.1, Seite 9).
                                                      Die Stadt Wetzikon setzt sich dafür ein, dass ihre
Der Neubau schliesst eine Lücke direkt gegenüber      Einwohnerinnen und Einwohner im Alter Wahl-
der Post (Grafik 2.0.2, Seite 10). Im nahen Umfeld    möglichkeiten in Bezug auf ihre Wohnform haben
befinden sich diverse Läden, Restaurants und          und auch den Wunsch verwirklichen können, so
Dienstleistungsanbieter. Mit dem zurückverset-        lange wie möglich im eigenen Privathaushalt zu
zen Neubau entsteht zwischen der Fassade des          leben. Als Leitsatz ist auch formuliert, dass die
Gebäudes und der Bahnhofstrasse der «Postplatz»       Angebote für alte Menschen auf der Ebene or-
im Eigentum der asw, der als halböffentlicher Be-     ganisiert sind, auf der sie den Bedarf am besten
gegnungsort genutzt werden kann. Der Neubau           abdecken können. Dazu zählen auch die Nachbar-
an der Bahnhofstrasse ist direkt mit dem beste-       schaft und das Quartier.
henden Gebäude der asw an der Kreuzackerstra-
sse 1 verbunden und bildet über einen gemein-         Die von der asw in der Pilotphase getesteten An-
samen Innenhof eine Siedlung mit dem dritten          gebote leiten sich aus dieser Strategie ab.
Gebäude an der Kreuzackerstrasse 7.
                                                      Finanzierung
Das Quartierwohnzimmer im Erdgeschoss des
Neubaus soll sich zum Dreh- und Angelpunkt der        Da die neuen Genossenschaftswohnungen mehr
neuen Angebote der Genossenschaft asw entwi-          als eine hindernisfreie Wohninfrastruktur bie-
ckeln. Um diese Angebote besser zu verstehen,         ten und dadurch einen Mehrwert im Interesse
werden sie in aktuelle Fragen der Stadt- und Quar-    der Stadt Wetzikon generieren, beteiligt sich
tierentwicklung eingebettet.                          die Stadt mit einem symbolischen finanziellen
                                                      Betrag an der Pilotphase (Tabelle 2.1.1, Seite 11).
                                                      Ihren grossen Beitrag leistet sie, indem die Al-
2.1 Partnerschafts-                                   tersbeauftragte der Stadt Wetzikon einen Teil ih-

modell mit der Stadt                                  res Arbeitspensums für den Aufbau der Angebote
                                                      einsetzen darf und die asw respektive die Man-
Wetzikon                                              datsträgerin für das Quartierwohnzimmer von
                                                      der Vernetzung der Altersbeauftragten mit lokal
Alterskonzept Stadt Wetzikon                          tätigen Organisationen profitiert. Die asw bringt
                                                      Eigenleistungen in Form der Bruttomonatsmiete
Das Alterskonzept der Stadt Wetzikon aus dem          für 25 Monate ein. Ein kleiner Betrag resultiert
Jahr 2011 fordert eine ganzheitliche Betrach-         aus der Vermietung des Quartierwohnzimmers
tungsweise des Alters. Es zeigt Ansätze zur Stär-     an externe Personen und Organisationen. Der üb-
kung der Selbstständigkeit der Menschen in ih-
Pilot Quartierwohnzimmer Wetzikon - Begleitstudie 2015 2017 - Joëlle Zimmerli - Age-Stiftung
2 Anknüpfung an das Alterskonzept   9

                                                                                                     Zentrum
                                                                                                     Kempten
                                                                        Bahnhof
                                                                        Kempten                       
                                                                                            
                                                                                                     

                                                               Bahnhofstrasse

                                                   Zentrum
                                                   Wetzikon
             

                                     Bahnhofstrasse

                                                               Spital
                          Bahnhof
                          Wetzikon
                                            

    Talstrasse 23                         Spitalstrasse 30                     Kreuzackerstrasse 1
   Haus a                                 Haus 1                                32 2.5-Zimmerwohnungen
   4 2-Zimmerwohnungen                    2 1.5-Zimmerwohnungen                 7 3.5-Zimmerwohnungen
   12 2.5-Zimmerwohnungen                 22 2.5-Zimmerwohnungen                 Kreuzackerstrasse 7
   Häuser b + c                           Haus 2                                30 2.5-Zimmerwohnungen
   8 1.5-Zimmerwohnungen                  11 1 – 1.5-Zimmerwohnungen             Bahnhofstrasse 256
   23 2.5-Zimmerwohnungen                 12 2.5-Zimmerwohnungen
                                                                                17 2.5-Zimmerwohnungen
                                                                                13 3 – 3.5-Zimmerwohnungen
                                                                                + Quartierwohnzimmer

Grafik 2.0.1 Standort der neuen Siedlung in Wetzikon (Nr. 5). Luftbild: GIS-ZH Open Data.

rige Betrag wird von Stiftungen eingebracht (Ta-              an die Siedlungsassistenz, Honorare für die Be-
belle 2.1.1, Seite 11).                                       gleitstudie sowie für Marketing und Kommunika-
                                                              tion. Das Honorar für die Mandatsträgerin schlüs-
Die Kosten für die Pilotphase beziehen sich auf               selt sich etwa hälftig in die Projektentwicklung
Sachausgaben, die Finanzierung von Aktivitäten                sowie den effektiven Betrieb des Quartierwohn-
im Quartierwohnzimmer, die Honorare für das                   zimmers auf.
Mandat Quartierwohnzimmer und die Beiträge
Pilot Quartierwohnzimmer Wetzikon - Begleitstudie 2015 2017 - Joëlle Zimmerli - Age-Stiftung
Haushalt-
                                                                                                                                                                                                                                     geschäft
                                                                                                                                                                                                                                                          Theater

                                                                                                                                                                                                                              Coiffeur

                                                                                                                                                                                                                              Metzgerei
                                                                                                                                                                                                             Restaurant
                                                                                                                                                                                                                          Lebensmittel-   Lebensmittel-
                                                                                                                                                                                                                            geschäft        geschäft

                                                                                               Bahnhof
                                                                                               Kempten                                                                                                Restaurant
                                                                                                                                                                           Lebensmittel-        Kleider-
                                                                                                                                                                             geschäft           geschäft
                                                                                                                                                                                                Restaurant                                                  Tankstelle
                                                                                                                                                                           Bahnhofstrasse                                                 Autohändler

                                                                                                                                                                                   Coiffeur
                                                                                                                                                           Blumen-
                                                                                                                                           Coiffeur        geschäft
                                                                                                                                                                           ATM
                                                                                                                                         Drogerie                Wein-
                                                                                                                                    Kleider-                    geschäft   Autohaus
                                                                                                                                    geschäft
                                                                                                                                  Post
                                                                                                                                                                                 Venenzentrum
                                                                                                                                Haltestelle    Postplatz

                                                                                                                                 Solarium
                                                                                                                    Tattoo-
                                                                                                                   geschäft   Werbe-                 ASW
                                                                                                                              agentur               Neubau
                                                                                                                                      ASW
                                                                                                 Pedicure                                                    
                                                                                             Metzgerei                            
                                                                                           Restaurant                                         
                                                                                           Zentrum      Coiffeur                                      ASW
                                                                                           Wetzikon

Grafik 2.0.2 Standort der neuen Siedlung (Nr. 3) in Kempten. Luftbild: GIS-ZH Open Data.
                                                                                                                                                                                                                                                                         2 Anknüpfung an das Alterskonzept

                                                                                             Kreuzackerstrasse 1                    Kreuzackerstrasse 7                    Bahnhofstrasse 256
                                                                                            32 2.5-Zimmerwohnungen                  30 2.5-Zimmerwohnungen                   17 2.5-Zimmerwohnungen
                                                                                                                                                                                                                                                                         10

                                                                                            7 3.5-Zimmerwohnungen                                                            13 3 – 3.5-Zimmerwohnungen
2 Anknüpfung an das Alterskonzept   11

Tabelle 2.1.1 Finanzierung der Angebote Quartierwohnzimmer in der Pilotphase.
Quelle: asw / local communitywork gmbh.

Fr. 32’200    Eigenleistungen Auftraggeberin (Bruttomonatsmiete für 25 Monate)

Fr. 3’200     Eigenwirtschaftlichkeit im Projekt (v.a. Mietzinseinnahmen)

Fr. 7’500     Stadt Wetzikon

Fr. 10’000    Stiftung Solidaritätsfonds Wohnbaugenossenschaften Schweiz

Fr. 125’000   Realisierungsbeitrag Age Stiftung

Fr. 65’000    Entwicklungsbeitrag Age Stiftung

Fr. 242’900   Total Betrag

2.2 Investition in den                                          Quartier- und Stadtumfeld vorhanden sind. Oder

Mehrwert der Wohn-                                              sie leisten einen eigenen Beitrag an die Verfüg-
                                                                barkeit solcher Angebote sowie eine gute Nach-
infrastruktur                                                   barschaft.

Gemeinnützige, private und institutionelle Wohn-                In der Stadt Wetzikon besteht ein Mangel an
ungsanbieter stehen angesichts des demogra-                     Quartiertreffpunkten, die sich an den Bedürf-
fischen Wandels einer älter werdenden Mieter-                   nissen von Pensionierten orientieren. Die asw
schaft und mehr älteren Personen auf Wohnungs-                  hat sich deshalb entschieden, diese Lücke zu fül-
suche gegenüber. Sowohl bei der bestehenden                     len und eine Gewerbefläche im Erdgeschoss als
älteren Mieterschaft als auch bei den älteren                   «Quartierwohnzimmer» für die Bewohnerinnen
Wohnungssuchenden verändern sich Bedürfnisse                    und Bewohner einzurichten mit der Option, die-
in Bezug auf das Wohnen im Alter. Diese Bedürf-                 ses Angebot auch für Personen aus dem Quartier
nisse beziehen sich zum Teil auf die Wohnungsin-                zu öffnen. Mit der Spitex als «Siedlungsassistenz»
frastrukturen. Hier steht die Hindernisfreiheit im              vor Ort, der Altersbeauftragen, welche ihr Büro
Vordergrund. Zentral ist aber auch das Bedürfnis,               im Neubau bezieht, sowie der Gesundheitspraxis
in einem Umfeld zu wohnen, das den Austausch                    konzentriert die asw Gesundheitsangebote an der
mit anderen Menschen sowie die Alltagsbewälti-                  Bahnhofstrasse und trägt damit zu kürzeren We-
gung bis ins hohe Alter ermöglicht. Werden diese                gen für die eigenen Bewohnerinnen und Bewoh-
Bedürfnisse mit dem Angebot eines Wohnungs-                     ner sowie zu einem Versorgungsschwerpunkt für
anbieters befriedigt, so erhöht sich die Wohnqua-               die Quartierbevölkerung und eine Adresse für lo-
lität und damit die Attraktivität des Wohnraums                 kal tätige Organisationen bei.
für diese Zielgruppe.

Wohnungsanbieter haben unterschiedliche Mög-
lichkeiten, diese Bedürfnisse abzudecken. Sie
können sich darauf beschränken, hindernisfreie
Wohninfrastruktur anzubieten und darauf hof-
fen, dass sich das nachbarschaftliche Leben er-
gibt und die versorgungsrelevanten Angebote im
3 Konzept des Quartierwohnzimmers   12

3 Konzept des                                     Die Arbeiten zur Bewirtschaftung des Quartier-

Quartierwohn-
                                                  wohnzimmers umfassen Raumeinrichtung, Inbe-
                                                  triebnahme, Nutzungskonzept und Koordination

zimmers
                                                  von Nutzungen:
                                                  .. Koordination Architekt und IT-Lieferant in
                                                     der Planungsphase.
Das Quartierwohnzimmer richtet sich in ers-       .. Konzept und Umsetzung einer kooperativen
ter Linie an die Bewohnerinnen und Bewohner          Einrichtung des Innen- und Aussenraums
der Siedlungen an der Bahnhofstrasse 256 und         inklusive regelmässige Nachbestückung (z. B.
Kreuzackerstrasse 1 und 7. Daneben soll gemäss       Deko, Blumen).
dem Konzept von local communitywork aber          .. Gewährleistung der Raumreservationen per
auch die Quartierbevölkerung angesprochen            Kalender und Telefon, Erstellen der Miet-
werden. Neben älteren Personen wird auch eine        verträge und Koordination der Schlüsselüber-
Durchmischung mit Jüngeren angestrebt.               gaben zwischen Hauswarten und Dritt-
                                                     mietern.
                                                  .. Koordination der Nutzung des Quartierwohn-
3.1 Aufgaben von local                               zimmers durch die Siedlungsassistentin.

communitywork                                     Die Mandatsträgerin sichert die gastfreund-
                                                  schaftliche Qualität, die das Vertrauen innerhalb
Die Mandatsträgerin für das Quartierwohnzim-      der Nachbarschaften fördert. Sie macht regelmäs-
mer übernimmt Aufgaben in der Projektorgani-      sig Marketing für die Aktivitäten im Quartier-
sation, Konzeption, Bewirtschaftung sowie in      wohnzimmer.
der Organisation von Angeboten. Sie baut zudem
ein Netzwerk von Anbietern von Aktivitäten im     Die Aufgaben werden während der Pilotphase
Quartierwohnzimmer auf.                           kontinuierliche angepasst.

Aufbau und Bewirtschaftung des                    Feste Angebote durch local
Quartierwohnzimmers                               communitywork

Die Arbeiten zum Aufbau des Quartierwohnzim-      Die Mandatsträgerin bietet als feste Angebote des
mers umfassen:                                    Quartierwohnzimmers zwei Formate an. Die Be-
.. Konzept, Offerte, Auftrag und Finanzierungs-   wohnerinnen und Bewohner werden als koopera-
   anträge bei den Stiftungen.                    tive Leistungsersteller in die Bereitstellung dieser
.. Erstellung eines Masterplans mit Phasen,       Angebote einbezogen.
   Meilensteinen und Projektsitzungen.
.. Einladung, Organisation und Aufbereitung       Während der Pilotphase soll gemäss Konzept ein-
   von Sitzungen während der Pilotphase,          mal wöchentlich ein Suppeznacht für ca. 40 Per-
   im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Age       sonen organisiert werden. Eine Gruppe von fünf
   Stiftung und der Begleitstudie.                bis acht Bewohnerinnen und Bewohnern sollen
                                                  von der Projektleiterin als Gastgeber gewonnen,
3 Konzept des Quartierwohnzimmers   13

                                                                  Zu den Aufgaben von local communi-
                                                                  tywork zählen:
                                                                  .. Einladung, Organisation und
                                                                     Durchführung inklusive Gäste-
                                                                     einladung und Kulturbeiträge.
                                                                  .. Rekrutieren und Anleiten
                                                                     von Bewohnenden für die koope-
                                                                     rative Leistungserstellung.
                                                                  .. Anschluss an bestehende Initi-
                                                                     ativen, z. B. Tavolata Migros
                                                                     Ostschweiz zwecks Etablierung
                                                                     einer Tavolata in Wetzikon.

                                                                  Die Mandatsträgerin unterstützt zu-
                                                                  dem Bewohnende und Externe bei
                                                                  der Organisation und Werbung für
                                                                  Workshops und Kurse im Quartier-
                                                                  wohnzimmer.

                                                                  Netzwerke

                                                                  Eine wesentliche Aufgabe von local
Das Quartierwohnzimmer als Treffpunkt und Ausgangsort für         communitywork ist auch der Aufbau
Bekanntschaften. Fotos: Gerold Schmid.                            einer Adressdatenbank mit aktiv Be-
                                                                  teiligten, lokalen Akteuren, Schlüs-
angeleitet und unterstützt werden. Zu den Essen       selpersonen in der Nachbarschaft und allgemein
sollen regelmässig trendige Gäste zu Politik, Ge-     Interessierten am Quartierwohnzimmer. Die lo-
schichte und Kultur eingeladen werden.                kal nicht vernetzte Mandatsträgerin erhält dabei
                                                      Unterstützung der Altersbeauftragen Vroni Maze-
Das Format «Service Events» soll vier Mal pro Jahr,   nauer.
also acht Mal in der Pilotphase, jeweils freitags
und / oder samstags auf dem Postplatz vor dem
Neubau durchgeführt werden. Local communi-
tywork erfasst im Vorfeld der Events den Bedarf
und die Eigenleistung der Bewohnenden und or-
ganisiert die Events in Kooperation mit diversen
externen Anbietern und mit Unterstützung der
Stadt Wetzikon. Sie ist bei den Anlässen jeweils
vor Ort.
3 Konzept des Quartierwohnzimmers   14

3.2 Nutzungskonzept                                                Nutzungsformen

Die Mandatsträgerin erstellt vor dem Start des                     Zu den Nutzungsformen zählen gemäss Konzept:
Quartierwohnzimmers ein Nutzungskonzept.                           .. Interessenspezifische Anlässe
Dieses regelt folgende Punkte:                                     .. Öffentliche und halböffentliche Anlässe
                                                                   .. Private Feste und Gruppenanlässe
Zweck des Quartierwohnzimmers
                                                                   Das Quartierwohnzimmer kann von Montag bis
Zielgruppe des Quartierwohnzimmers sind alle                       Sonntag, 8 bis 22 Uhr genutzt werden. Die teilöf-
Bewohnerinnen und Bewohner der asw sowie die                       fentlichen und öffentlichen Angebote sollen ei-
Nachbarinnen und Nachbarn im Quartier.                             nen niederschwelligen Zugang für die Bewoh-
                                                                   nerinnen und Bewohner der Siedlung und des
Das Quartierwohnzimmer ist Ausgangspunkt für                       Quartiers ermöglichen.
sämtliche Aktivitäten und bietet dem Projekt eine
Standortadresse. Angestrebt wird eine täglich                      Im Nutzungskonzept sind auch Informationen
mehrstündige Nutzung tagsüber und abends. Mit                      zur Einrichtung und Infrastruktur, zur Nutzung
der permanenten Präsenz soll ein belebter, schau-                  von Aussenraum und Nebenräumen, zur Finan-
fensterähnlicher Ausstrahlungsort entstehen.                       zierung sowie zu den Zuständigkeiten und zum
                                                                   Ablauf bei Vermietung und Reinigung enthalten.
                                                                   Es wird auch auf die Werbung aufmerksam ge-
                                                                   macht, die durch die Mandatsträgerin gemacht

Tabelle 3.3.1 Finanzielle Aufwendungen für die Leistungserstellung im Quartierwohnzimmer.

Ausgabe                                                                                  Betrag (Fr.)

Sachausgaben einmalig                                                                    16’000

Einrichtung Quartierwohnzimmer                                                           5’500

Beamer, Audio-Anlage                                                                     10’500

Sachausgaben wiederkehrend für 25 Monate                                                 33’260

Nettomiete exkl. Betriebs- und Nebenkosten                                               32’200

Verbrauchsmaterial                                                                       1’060

Leistungserstellung im Quartierwohnzimmer für 25 Monate                                  77’80

Betreuung und Koordination Quartierwohnzimmer (Projektleitung)                           46’000

«Suppeznacht»: ungedeckte Kosten inkl. Marketing / Kommunikation                         1’600

«Service Events»: ungedeckte Kosten                                                      6’800

Marketing / Kommunikation                                                                23’400

Leistungserstellung

Organisationen                                                                           Wird durch Organisation abgedeckt

Seniorinnen und Senioren                                                                 Nicht entlöhntes Engagement

Ausgaben total                                                                           127’060*

* plus Arbeitsleistungen der Organisationen (selbsttragend) und SeniorInnen (nicht entlöhnt)
3 Konzept des Quartierwohnzimmers   15

                                                                    Entscheidungskompetenz

                                                                    Die Entscheidungskompetenz, für
                                                                    welchen Zweck und zu welchen Be-
                                                                    dingungen das Quartierwohnzim-
                                                                    mer genutzt wird, liegt während der
                                                                    Pilotphase bei der Mandatsträgerin.

                                                                    3.3 Kosten
                                                                    Die finanziellen Aufwendungen für
                                                                    das Quartierwohnzimmer in der
                                                                    Pilotphase sind in der Tabelle 3.3.1,
                                                                    Seite 14 aufgestellt. Grafik 3.3.1, Seite
  Quartierwohnzimmer (Wohnkosten)   Wohnungen (Miete)
                                                                    15 zeigt die Finanzierung der Räum-
  Erschliessung (Nebenkosten)       Gewerberäume (Miete)
                                                                    lichkeiten im Erdgeschoss.
Grafik 3.3.1 Finanzierung des Quartierwohnzimmers,
visualisiert als Teil des Erdgeschosses. Kartengrundlage:           Der Aufwand für den Betrieb des
GIS Stadt Wetzikon.                                                 Quartierwohnzimmers geht effektiv
                                                                    über diese Ausgaben hinaus, da die
wird, beispielsweise Aushänge im Quartierwohn-          Leistungen der Organisationen, welche selbsttra-
zimmer, Postkarten, Plakate, Projektblog sowie          gend sind, und das Engagement der Seniorinnen
Mailings und Anschlagbretter.                           und Senioren materiell nicht in Erscheinung tre-
                                                        ten. Das Quartierwohnzimmer baut also wesent-
Nutzergruppen                                           lich auf einem Akteursnetzwerk von Professionel-
                                                        len und dem Engagement von Laien auf. Zentral
Zu den Nutzergruppen zählen:                            ist bei diesem Modell, dass es ältere Personen
.. Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlun-              sowohl als Anbieter von Interessensgruppen und
   gen asw. Sie organisieren auf Anstoss der            festen Formaten als auch als konsumierende Ziel-
   Moderatorin feste Angebote mit, initiieren           gruppe integriert. Auf diesen Wegen sollen sie zu
   Interessengruppen und nehmen bei den                 einer Stärkung des Sozialraums in der Siedlung
   Angeboten teil.                                      und im Quartier sowie zu einer höheren Wohn-
.. Nachbarinnen und Nachbarn im Quartier.               qualität beitragen.
   Diese können bei der Organisation der festen
   Angeboten mithelfen, Interessengruppen
   initiieren und bei Angeboten teilnehmen.
.. Gruppierungen, Vereine, Unternehmen, so-
   fern durch deren Angebot gegenüber den
   Bewohnerinnen und Bewohnern der Siedlung
   und des Quartiers ein Mehrwert entsteht.
2014              2015                                              2016                                              2017
                                                                                                                                                          9   10   11   12 1    2   3   4   5   6   7   8   9   10   11   12 1    2   3   4   5   6   7   8   9   10   11   12 1    2   3

                                                                                                                  Konzeptphase Quartierwohnzimmer

                                                                                                                      Pilotphase Quartierwohnzimmer

                                                                                                                        Pilotphase Siedlungsassistenz

                                                                                                                    Veranstaltungen für Fachpersonen

                                                                                                                              Stamm – Netzwerktreffen

                                                                                                                 Zwischenauswertungen Begleitstudie

                                                                                                              Erstellen Projektfragen für den Vorstand

                                                                                                                         Projekt-Controlling-Sitzungen

                                                                                                                                      Retraite Vorstand

                                                                                                                              Ausfall Altersbeauftragte

                                                                                                            Ausfall und Teilzeitarbeit Geschäftsführerin
                                                                                                                                                                                                                                                                                            3 Konzept des Quartierwohnzimmers

                                                                                                                        Wechsel Siedlungsassistenzen

Grafik 3.4.1 Projektverlauf und personelle Konstellationen in der Pilotphase. Quelle: Eigene Darstellung.
                                                                                                                                                                                                                                                                                            16
4 Untersuchungsfragen und Methodik      17

3.4 Herausforderungen                                          4 Untersuch-
im zeitlichen Ablauf                                           ungsfragen und
Im Verlauf der zwei Pilotjahre verändert sich die              Methodik
personelle Konstellation in der Genossenschaft
diverse Male. Zum Zeitpunkt der Einführung des
Quartierwohnzimmers und der Siedlungsassis-                    4.1 Untersuchungs-
tenz findet der Wechsel von der langjährigen zur
neuen Geschäftsleitung statt. In der Pilotphase
                                                               gegenstände
fallen sowohl die Altersbeauftragte als auch die
Geschäftsführerin mehrere Monate aus gesund-                   Die Begleitung und Auswertung der Pilotphase
heitlichen Gründen aus. Die von der Spitex ange-               wird in drei Forschungsthemen aufgeteilt. Diese
stellte Siedlungsassistenz wird aufgrund einer                 sind auf Tabelle 3 dargestellt und fassen das in
Schwangerschaft ausgewechselt. Daneben war                     Kapitel 1.3 formulierte Erkenntnisinteresse so-
nicht per se mit einer hohen Kooperationsbereit-               wie die Fragestellungen zusammen (Tabelle 4.1.1,
schaft der Hauswarte zu rechnen, da diese kurz                 Seite 17).
vor der Pensionierung standen.

Diese Umstände führen auch dazu, dass der ge-                  4.2 Erhebungsmethoden
plante Austausch zwischen der Mandatsträgerin
des Quartierwohnzimmers, der Altersbeauftrag-                  Der Pilot Quartierwohnzimmer folgt dem Nut-
ten und der Geschäftsstelle der asw erschwert                  zungskonzept, das in Kapitel 3.4 beschrieben wor-
war und sich keine gefestigte Kooperationskultur               den ist. Aufgrund der nicht sichergestellten per-
entwickelte (Grafik 3.4.1, Seite 16).                          sonellen Ressourcen seitens der Geschäftsstelle
                                                               sowie dem nicht genügend geprüften gemeinsa-
                                                               men Verständnis zum Vorgehen sind allerdings
                                                               viele Aspekte beim Start der Pilotphase nicht

Tabelle 4.1.1 Forschungsthemen und Erhebungsmethoden.

    Forschungsthemen                        Erkenntnisinteresse                    Fragestellung

1   Angebote Quartierwohnzimmer             Wohnqualität: Mehrwert der Angebote    Entsprechen die Angebote den Bedürf-
                                            für das Zusammenleben der älteren      nissen der Siedlungs- und Quartier-
                                            Menschen aus Siedlung und Quartier.    bewohnenden?
2   Diversifizierung der Siedlungsbewirt-   Entlastung der Verwaltung: Mehrwert    Wie werden die Anliegen der älteren
    schaftung                               der Angebote zur Verteilung der An-    Siedlungsbewohnenden mit der
                                            liegen der Siedlungsbewohnenden auf    Diversifizierung von unterschiedlichen
                                            Personen mit unterschiedlichen         Ansprechpartnern aufgenommen?
                                            Kompetenzen und Rollen.
3   Belebung und Aufwertung Siedlung        Mikrostandortqualität: Mehrwert des    Wie trägt die halböffentlich genutzte
    und Quartier sowie Vernetzung der       «Quartierwohnzimmers» auf die Be-      Erdgeschossfläche zu einer Belebung
    Organisationen                          lebung der Bahnhofstrasse sowie die    der Siedlung und des Quartiers, insbe-
                                            Vernetzung mit lokal tätigen Organi-   sondere der Bahnhofstrasse, bei?
                                            sationen und Gewerbe.
4 Untersuchungsfragen und Methodik   18

                          Januar                                Januar                                    Januar       Mai
                           2015                                  2016                                      2017       2017

    Zwischenauswertung

     Gewerbebefragung

             Fokusgruppe

        Einzelgespräche

             Strich- und
    Veranstaltungslisten

     Erfassung Anfragen

          Fotografische
         Dokumentation

    Schlussauswertung

Grafik 4.2.1 Datenerhebungen während des Untersuchungszeitraums. Quelle: Eigene Darstellung.

geklärt. Aus diesem Grund wird die Begleitstu-                   Die Erhebungen finden zu verschiedenen Zeit-
die mit einem explorativen und offenen Ansatz                    punkten statt, um Veränderungen messen zu
durchgeführt. Ziel ist es, fortlaufend Erkenntnisse              können. Im ersten Jahr wird nach jeweils vier Mo-
zu gewinnen, die in die Weiterentwicklung der                    naten eine Zwischenauswertung gemacht. Eine
Angebote einfliessen können.                                     dritte Auswertung erfolgt nach einem Jahr. Die
                                                                 Schlussauswertung wird zum Abschluss der Pi-
Als Erhebungsmethoden werden qualitative                         lotphase nach zwei Jahren gemacht (Grafik 4.2.1,
und quantitative Ansätze verfolgt (Tabelle 4.2.1,                Seite 18).
Seite 18).

Tabelle 4.2.1 Als Erhebungsmethoden werden qualitative und quantitative Ansätze verfolgt.

      Forschungsthemen                        Erhebungsmethoden

1     Angebote Quartierwohnzimmer             Veranstaltungsliste mit Angaben zu Organisation und Durchführung
                                              Strichlisten zur Erhebung der Besuchenden bei Veranstaltungen
                                              2 Fokusgruppengespräche mit Nutzenden des Quartierwohnzimmers
                                              2x 4 Gespräche mit Organisatorinnen von Aktivitäten
2     Diversifizierung der Siedlungsbewirt-   2x 1-monatige Erhebungen von Anfragen an die Rollenträger
      schaftung                               5 Gespräche mit den Rollenträgern
3     Belebung und Aufwertung Siedlung        2x Befragungen von Gewerbe an der Bahnhofstrasse
      und Quartier sowie Vernetzung der       Wöchentliche fotografische Aufnahmen des Quartierwohnzimmers von aussen
      Organisationen                          2x 4 Gespräche mit eingebundenen Organisationen und Veranstaltern
4 Untersuchungsfragen und Methodik   19

Strichlisten und Veranstaltungslisten                  Bei der Zusammenstellung wird auf eine Mi-
                                                       schung nach Geschlecht und Wohnort geachtet.
Während der Pilotphase führt die Mandatsträge-         Es sollen Personen aus der neuen und alten Sied-
rin eine Liste, in welcher sie sämtliche Aktivitä-     lung der asw sowie Personen aus dem Quartier
ten erfasst. Zu jeder Aktivität hält sie im Wesent-    vertreten sein. Bei den Fokusgruppen nehmen je-
lichen folgende Informationen fest: Datum, Ort,        weils vier Personen zweimal teil. Zwei Personen
Organisation im Lead sowie Unterstützung und           sind entweder beim ersten oder zweiten Gespräch
Rolle der Mandatsträgerin.                             dabei. Bei den Einzelgesprächen werden zwei Per-
                                                       sonen zweimal und vier Personen jeweils einmal
Im ersten Pilotjahr führen die Mandatsträgerin         befragt (Tabelle 4.2.2, Seite 19).
und die Altersbeauftragte an 22 grösseren Ver-
anstaltungen Strichlisten zu den Besucherinnen         Zu beiden Zeitpunkten werden auch Einzelgesprä-
und Besuchern. Sie erheben, wie viele Personen         che mit Personen aus Organisationen geführt,
teilgenommen haben, welcher Altersgruppe und           die in das Quartierwohnzimmer involviert sind.
Geschlecht sie zugehören und ob sie in der Genos-      Dazu zählen die Migros Ostschweiz, der Quartier-
senschaft wohnen oder von auswärts kommen.             verein Kempten, das Pfarreizentrum sowie die
Da die wichtigsten Erkenntnisse nach dem ersten        Stadtplanung Wetzikon und die Gemeinnützige
Jahr vorhanden sind, werden im zweiten Pilotjahr       Baugenossenschaft Wetzikon.
keine solchen Listen mehr geführt. Ein Bewohner,
der grössere Essen und Reisen organisiert, hat er-     Erfassung von Anfragen
gänzend zu diesen Listen weitere Statistiken zu
Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung              Für die Erfassung der Anfragen von Bewohnerin-
gestellt.                                              nen und Bewohner finden eine zweiwöchige Tes-
                                                       terhebung im April 2015 (13.4. – 30.4.2015), eine
Fokusgruppen und Einzelgespräche                       zweimonatige Detailerhebung im vierten Quar-
                                                       tal 2015 (22.10. – 17.12.15) sowie eine Monatserhe-
Die Fokusgruppen- und Einzelgespräche mit en-          bung im Januar 2017 statt. Nach Abschluss der Pi-
gagierten Bewohnerinnen und Bewohnern sowie            lotphase werden ergänzend dazu drei Interviews
Nutzerinnen und Nutzern des Quartierwohn-              zu den Rollenprofilen und Projekterfahrungen
zimmers werden zweimal durchgeführt. Einmal            mit der Mandatsträgerin, der Geschäftsführerin
im Dezember 2015 nach dem ersten Pilotjahr             sowie der Altersbeauftragten geführt.
und einmal im Februar 2017 nach Abschluss der
Pilotphase.

Tabelle 4.2.2 Hintergrund der befragten Personen.

                      Mann        Frau      Bahnhofstr. 256   Kreuzackerstr. 1   Kreuzackerstr. 7      Quartier

Fokusgruppen mit        2           5             3                  2                   0                 2
Engagierten und
Nutzerinnen
Einzelgespräche zur     2           4             3                  0                   1                 2
Organisation von
Angeboten
5 Ergebnisse aus den Teilprojekten   20

Folgende Personen haben bei den Erhebungen            5 Ergebnisse aus
                                                      den Teilprojekten
Anfragen erfasst:
.. Mandatsträgerin Quartierwohnzimmer
.. Siedlungsassistenz
.. Zwei Hauswarte
.. Geschäftsführerin                                  5.1 Angebote im
.. Altersbeauftragte
                                                      Quartierwohnzimmer
Die verschiedenen Ansprechpersonen erfassen
die Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner           Die nächsten Kapitel beschreiben, wer Aktivitä-
sowie den zeitlichen Bearbeitungsaufwand. Die         ten im Quartierwohnzimmer organisiert, wer sie
Anliegen sind in Kategorien gefasst. Zusätzlich er-   nutzt und wie die Aktivitäten zum Zusammen-
heben sie Alter, Geschlecht, Haushaltsgrösse, Art     leben in der Siedlung und im Quartier beitragen.
der Kontaktaufnahme und Ausdrucksfähigkeit.
                                                      Aktivitäten im Quartierwohnzimmer
Die umfangreiche Datenerhebung wird mit den
Ansprechpersonen an einer Sitzung besprochen.         Während der Pilotphase werden über 440 Akti-
Bei der Testerhebung liefern die Beteiligten bis      vitäten im Quartierwohnzimmer dokumentiert.
auf eine Ausnahme qualitativ gute Erfassungen.        128 finden im ersten Jahr (2015) statt, 317 im
Die zweimonatige Detailerhebung bringt wich-          zweiten Jahr (2016).
tige Erkenntnisse, zeigt aber seitens der Datener-
fassenden auch Widerstände gegen die Erfassung        Am häufigsten werden Veranstaltungen an Mon-
jedes einzelnen Anliegens und die lange Erhe-         tagen durchgeführt (Grafik 5.1.1, Seite 21). Dies ist
bungsdauer. Aus diesem Grund werden bei der           auf den wöchentlich stattfindenen Montagstreff,
zweiten Erhebung die Anliegen pauschal pro Mo-        die Jassgruppe und das Trauerseminar zurück-
nat erfasst.                                          zuführen. Ein weiterer gut genutzter Tage ist der
                                                      Donnerstag mit dem Englisch-Konversationskurs,
Gewerbebefragung                                      dem Gedächtnistraining sowie Workshops und
                                                      Sitzungen. Im zweiten Jahr etablieren sich der
Zu Beginn und nach Abschluss der Pilotphase           Freitag mit den neu eingeführten Veranstaltun-
werden auch Gespräche mit lokalen Gewerbetrei-        gen Freitagstreff, Gymnastik und Wähenzmittag
benden geführt, um deren Einschätzung der Situ-       sowie der Dienstag mit der Mittagsrunde De-
ation in Kempten sowie ihren Bezug zum Quar-          menz, Spitex-Kafi und Malgruppe.
tierwohnzimmer abzuholen. Befragt werden eine
Werbeagentur, ein Blumenladen, ein Coiffeur,          Am Wochenende wird das Quartierwohnzimmer
eine Drogerie, ein Ledermodegeschäft, eine Metz-      kaum genutzt. Dies verändert sich auch im zwei-
gerei und ein Sportgeschäft.                          ten Jahr nicht. Zu den wenigen Aktivitäten zählen
                                                      «Zäme go laufe», die Service-Events und Märkte,
                                                      Familienfeste und Ausflüge.
5 Ergebnisse aus den Teilprojekten   21

120         112

100
                                                                                             Die grosse Mehrheit der Aktivitäten
 80
                                                                                             findet im Quartierwohnzimmer statt
                                                   63
 60    52                                                                                    (Grafik 5.1.4, Seite 22). Der Saal im Ne-
                                                               48
                          43
 40                                                                                          bengebäude sowie der Postplatz vor
                                        28
                                   19         23
 20                                                       13              16                 dem Quartierwohnzimmer haben je
                     7                                               10                  7
                                                                                    4
  0                                                                                          nach Veranstaltungsformat eine er-
                                                                                             gänzende Bedeutung. Im Saal werden

                                              g
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                                                                               nn
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                                                                                             besonders grosse Veranstaltungen

                                                     Fr
                                         ne
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                                                                                             durchgeführt, die im Quartierwohn-
   2015         2016
                                                                                             zimmer keinen Platz haben, und der
Grafik 5.1.1 Anzahl der Veranstaltungen nach                                                 Postplatz kommt bei den Märkten
Wochentagen. Daten: Veranstaltungsliste.                                                     und Service-Events zum Zuge. Das
                                                                                             Quartierwohnzimmer dient auch
Die Aktivitäten im Quartierwohnzimmer finden                                   als Ausgangspunkt für Veranstaltungen, die an-
vor allem vormittags (9 – 11 Uhr) oder am späte-                               derswo durchgeführt werden, etwa Ausflüge
ren Nachmittag ab 16 Uhr statt. Am Mittag und                                  oder Picknicke. Im zweiten Jahr wird das «Café»,
Abend ist das Quartierwohnzimmer kaum ge-                                      ein kleiner Gemeinschaftsraum an der Kreuza-
nutzt. Dies verändert sich bis zum Ende der Pilot-                             ckerstrasse 1, als erweiterter Raum des Quartier-
phase nicht (Grafik 5.1.2, Seite 21).                                          wohnzimmers genutzt, etwa für den Literaturzir-
                                                                               kel. Die Diversifizierung der Veranstaltungsorte
Im Quartierwohnzimmer etablieren sich zwei                                     auf die unterschiedlichen Raumtypen hat sich in
Zeitformate: 1.5- bis 2-stündige Anlässe als Norm                              der Pilotzeit erst allmählich ergeben. So wurde
und halbtägige Veranstaltungen als zusätzliches                                der Saal erst spät als zusätzlicher Austragungs-
Format. Die Zahl der halbtägigen Veranstaltun-                                 ort für grosse Veranstaltungen einbezogen und
gen hat im zweiten Pilotjahr zugenommen (Gra-                                  einige Veranstaltungen wie etwa die Ausflüge,
fik 5.1.3, Seite 22).                                                          die nicht unmittelbar im Quartierwohnzimmer
                                                                               ausgeführt werden, werden nicht zum Quartier-
                                                                                             wohnzimmer gezählt (Grafik 5.1.5,
200
                                                                                             Seite 23).
                                                   162
150
                                                                                             Wer organisiert Aktivitäten?
100             95

                                                                                             Die Aktivitäten im Quartierwohn-
 50                                           45
           32                                                       26                       zimmer werden von der Mandatsträ-
                                   19                                               14
                                                               12
                               5                                                4
  0                                                                                          gerin, den Bewohnenden der Genos-
                                                                                             senschaft, der Siedlungsassistenz,
           gs

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                                                                               ag
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                                                                          an
      rm

                       M

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                                                                         G
  Vo

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                                                                                             professionell tätigen Organisationen
                                    N

   2015         2016
                                                                                             angeboten.
Grafik 5.1.2 Anzahl der Veranstaltungen nach
Tageszeiten. Daten: Veranstaltungsliste.
5 Ergebnisse aus den Teilprojekten   22

120
                                           109
100
                                                                                                Die Terminkoordination erfolgt mit
80
                                                                                                einem Kalender, der im Quartier-
60                                                             55         52                    wohnzimmer aufgehängt wird, und
                                          46
                             41
40                                                                                              in dem sich jedermann für eine Ak-
                                                      22                                   19
 20                                                                                   12        tivität eintragen kann – sowohl die
            10          10                                 9          9
        0        2 3                2 0          3                             1 0
    0                                                                                           Bewohnenden als auch Externe. Die
                                                                                                Schlüsselübergabe für den Raum er-
                                  h

                                                 h

                                                                      h

                                                                               h

                                                                                       r
        1h

                 h

                        h

                                          h

                                                           h

                                                                                     eh
                 0

                               75

                                                 5
                        5

                                          0

                                                           0

                                                                    0

                                                                               5
             1,

                                      2,

                                                        3,

                                                                4,
                                               2,
                      1,

                                                                           4,
    er

                                                                                    m
                              1,

                                                                                                folgt nach anfänglichen Unklarhei-
 ig

                                                                                er
en

                                                                               od
W

                                                                                                ten über die Hauswarte. Die Abläufe

                                                                               h
                                                                           5
    2015         2016
                                                                                                verstetigen sich im Verlauf der Pilot-
Grafik 5.1.3 Anzahl der Veranstaltungen nach Dauer.                                             phase – die Schnittstelle bildet dabei
Daten: Veranstaltungsliste.                                                                     immer die Mandatsträgerin.

Die Mandatsträgerin koordiniert die Aktivitäten,                                   Eine Auswertung der Rolle der Mandatsträgerin
macht Werbung, leitet die Bewohnerinnen und                                        zeigt, dass sie bis in den Herbst des ersten Pilot-
Bewohner bei der Organisation an und führt ein                                     jahrs direkt in die Organisation und Durchfüh-
Kernangebot wie die Service-Events oder den Sup-                                   rung von Aktivitäten involviert ist. Anschlie-
peznacht selbst durch. Zu den Marketingmass-                                       ssend beschränkt sich ihre Rolle zunehmend auf
nahmen zählen Beiträge im eigenen Gemeinde-                                        die Koordination und ihre Anwesenheit. Bei im-
teil des Lokalblatts Regio, zweimal werden die                                     mer mehr Veranstaltungen übernimmt sie auch
öffentlichen Plakatständer der Stadt Wetzikon                                      keine Rolle mehr. Das Quartierwohnzimmer ent-
für Werbung zur Verfügung gestellt und die Man-                                    wickelt nach einer Anschubzeit eine starke Eigen-
datsträgerin sorgt dafür, dass das Logo des Quar-                                  dynamik (Grafik 5.1.6, Seite 25).
tierwohnzimmers auf der Website von externen
Veranstaltern gezeigt wird.                                                                     Die grösseren Events wie etwa der
                                                                                                Osterbrunch werden im ersten Jahr
                     2015                                           2016
                                                                                                von der Mandatsträgerin organisiert
                                                                                                und von einer Kerngruppe von Be-
                                                                                                wohnern mitgetragen. Diese über-
                                                                                                nehmen die Organisation bis zum

                             82 %                                          93 %                 Abschluss der Pilotphase. Zu dieser
                                                                                                Gruppe gehören vorwiegend Män-
                                                                                                ner. Die Gruppe wird von einem Be-
                                                                                                wohner vorangetrieben, der auch fast
    Quartierwohnzimmer (111 / 82 %)                  Quartierwohnzimmer (296 / 93 %)
                                                                                                monatlich Carreisen sowie grosse
    Private Wohnung (4 / 3 %)                        QWZ / Postplatz (4 / 1 %)
                                                                                                Essen wie den Schübligzyschtig or-
    Postplatz / Saal (8 / 6 %)                       QWZ / Saal (2 / 1 %)
                                                                                                ganisiert. Ein Bewohner organisiert
    Sonstige Räume (3 / 2 %)                         Saal (2 / 1 %)
                                                                                                jährlich eine Kutschenfahrt. Die Mo-
    Ausflugsziel (10 / 7 %)                          Extern (12 / 4 %)
                                                                                                tivation der Veranstalter ist gemäss
                                                     Garten (1 / 0 %)
                                                                                                Fokusgruppengespräch und Einzelin-
Grafik 5.1.4 Veranstaltungsort. Daten: Veranstaltungsliste.                                     terviews, etwas Komplexeres zu or-
5 Ergebnisse aus den Teilprojekten   23

                                                                 Orte der Veranstaltungen

                                                                   Postplatz (Bahnhofstr. 256)

                                                                   Quartierwohnzimmer (Bahnhofstr. 256)

                                                                   Saal (Kreuzackerstr. 1)
                                                                  «Café»/Gemeinschaftsraum
                                                                  (Kreuzackerstr. 1)

                                                                 Infrastruktur/Zugänge

                                                                   Zugänge

                                                                   Toiletten

                                                                   Kochnische

                                                                   Beamer

                                              
                                                                 Einschränkungen

                                                                 Postplatz ist nur bei Schönwetter benutz-
                                                                   bar, kein Winterdienst: Wird daher für
                                                                   Veranstaltungen kaum berücksichtigt.
                                 
                                                                 Autoverbot auf Postplatz: Keine Märkte
                                                                   mit Verkaufsmobilen möglich.
                                                                Putzraum und zwei Toiletten sind nicht
                                                                   rollstuhlgängig.

                                                                 Feuerpolizeilich darf diese Türe nicht ab-
                                                                   geschlossen werden: Alle QWZ-Besucher
                                                                   haben somit Zugang zur ganzen Liegen-
                                                                   schaft.

                                                                 Ständige Bestuhlung im Aussenraum
                                                                   ist nur in diesem Bereich zugelassen: Kein
                                                                   Cafeteria-Betrieb auf Postplatz möglich.

Grafik 5.1.5 Orte der Veranstaltungen, Infrastruktur und Einschränkungen organisatorischer und
(bau)rechtlicher Natur. Kartengrundlage: GIS Stadt Wetzikon.
5 Ergebnisse aus den Teilprojekten   24

                                                                    fast ausschliesslich von Frauen orga-
                                                                    nisiert und von Frauen besucht.

                                                                    Eine Quartierbewohnerin organisiert
                                                                    in anfänglicher Zusammenarbeit
                                                                    mit der Mandatsträgerin die beiden
                                                                    offenen Treffs jeden Montag sowie
                                                                    jeden letzten Freitag des Monats und
                                                                    eine monatliche Tavolata in einer
                                                                    Gruppe von etwa sieben Frauen. Ihre
                                                                    Motivation ist es, das Quartierwohn-
                                                                    zimmer nach aussen für das Quartier
                                                                    zu öffnen.

                                                                    Im zweiten Jahr entwickelt die Sied-
                                                                    lungsassistenz zusammen mit der
                                                                    Altersbeauftragten der Stadt Wetzi-
                                                                    kon die zwei Angebote Gymnastik
                                                                    und Spitex-Kafi. Zum fast monatlich
                                                                    durchgeführten Spitex-Kafi werden
                                                                    Experten zu Gesundheitsthemen ein-
                                                                    geladen.
Das Quartierwohnzimmer wird bei grossen Veranstaltungen
auf den Postplatz erweitert. Fotos: Gerold Schmid.                  Diverse Organisationen, viele aus
                                                                    dem Gesundheitsbereich, buchen
ganisieren, andere an einem Erlebnis teilhaben zu      den Raum für Veranstaltungen. Sie haben das
lassen und Personen, die selbst wenig aktiv sind,      Bedürfnis nach einem geeigneten Raum für ihre
eine Freude zu machen. Für die Bewohnerinnen           Veranstaltung. Einige Organisatoren erhoffen sich
und Bewohner übernimmt er gemäss den Aus-              eine Nachfrage nach ihrem Angebot aus der Sied-
sagen aus den Fokusgruppen eine integrierende          lung. Diese Hoffnung wird teilweise enttäuscht,
Funktion, da er in der Lage ist, relativ rasch «Man-   wie das Gespräch zum Gedächtnistraining bei-
power» zu organisieren und die Events nach den         spielhaft zeigt, das kaum von den Bewohnenden
Bedürfnissen der Zielgruppen auszurichten.             genutzt wird (Tabelle 5.1.1, Seite 26).

Einzelne Bewohnerinnen und Bewohner organi-            Eine Auswertung der Aktivitäten zeigt, dass ein
sieren auf Initiative der Mandatsträgerin Inter-       Grossteil der Organisatoren Laien sind. Die Be-
essensgruppen, etwa die Jassgruppe, den Litera-        wohnerinnen und Bewohner sowie die Quar-
turzirkel oder eine Malgruppe. Ihre Motivation ist     tierbewohnerin organisieren zusammen mit der
es, einem Hobby nachzugehen und freundschaft-          Mandatsträgerin deutlich mehr als einen Drittel
liche Kontakte in einer Gruppe aufzubauen und          der Veranstaltungsformate und führen deutlich
zu vertiefen. Diese Interessensgruppen werden          über die Hälfte aller Veranstaltungen durch –
5 Ergebnisse aus den Teilprojekten     25

                                   1.1.                                  1.1.                                                 31.12.
                                  2015                                  2016                                                  2016

        Entwicklung der Rolle der Mandatsleiterin, kumuliert

                                250

                                200

                                150

                                100
Kumulation der PL-Aktivitäten

                                 50

                                  0

                                          Organisation   Durchführung   Werbung   Koordination            Keine Rolle

        Veranstaltungen, total: 444

                                  4

                                  3

                                  2
Anzahl pro Tag

                                  1

                                  0

        Veranstaltungen durch Mandatsträgerin Quartierwohnzimmer organisiert (Lead), total: 39

                                  2
Anzahl pro Tag

                                  1

                                  0

        Grafik 5.1.6 Entwicklung der Rolle der Mandatsträgerin, Entwicklung der Anzahl von Veranstaltungen
        und von Angeboten initiert durch Projekleitung. Daten: Veranstaltungsliste.
5 Ergebnisse aus den Teilprojekten     26

viele Formate finden regelmässig statt. Die                 schliessend die Verantwortung abgeben möchte.
Mandatsträgerin des Quartierwohnzimmers or-                 Einzelne Frauen haben sich im Verlauf des Pilot-
ganisiert etwa einen Viertel der Veranstaltungs-            jahrs zeitweise aus dem Engagement zurückgezo-
formate. Da es sich vielfach um Einzel-Events               gen, weil es ihnen entweder selbst gesundheitlich
handelt, machen diese nur knapp zehn Prozent                schlechter ging oder sie sich vermehrt um Partner
aller Veranstaltungen aus. Die Mandatsträgerin              oder Familienangehörige kümmern mussten.
initiiert im ersten Jahr diverse Formate mit den
Bewohnerinnen und Bewohnern, die später von                 Für Unmut sorgt bis zum Ende der Pilotphase das
ihnen übernommen und selbständig weiterge-                  Thema Aufräumen. So stellen die Bewohnerinnen
führt werden. Professionelle Organisationen sind            und Bewohner fest, dass sie das Quartierwohn-
für ein gutes Drittel der Veranstaltungsformate             zimmer nach den Veranstaltungen, die von pro-
verantwortlich (Tabelle 5.1.2, Seite 27).                   fessionellen Organisationen durchgeführt wer-
                                                            den, häufig nicht aufgeräumt vorfinden.
Aus den Fokusgruppen- und Einzelgesprächen
wird ersichtlich, dass sich die Bewohnerinnen               Wer nutzt das Wohnzimmer?
und Bewohner mit viel Herzblut engagieren, dass
ihre Bereitschaft und Möglichkeiten aber auch               Gemäss dem Konzept des Quartierwohnzimmers
beschränkt sind. Der Initiant der gemeinsamen               soll das Angebot unterschiedliche Zielgruppen
Essen und Reisen kündigt an, dass er die Organi-            ansprechen. Im Fokus stehen die Bewohnerinnen
sation nur noch ein Jahr machen werde, und an-              und Bewohner. Daneben sollen die Angebote auch

Tabelle 5.1.1 Anzahl Aktivitäten nach Organisatoren, aufgeteilt nach Laien und professionellen Organi-
sationen sowie bezeichnet mit der Zielgruppe (offen oder nur auf Einladung). Daten: Veranstaltungsliste.

Von Bewohnenden, der Mandatsträgerin,         2015   2016   Von professionellen Organisationen               2015        2016
der Siedlungsassistenz sowie einer                          organisiert
Quartierbewohnerin organisiert
Montagstreff (offen)                           34     51    Englisch-Konversationskurs (offen)                            34

Jassgruppe (auf Einladung)                            44    Sitzungen / Kurse (auf Einladung)                  9          24

Malgruppe (auf Einladung)                             22    Kurs Gedächtnistraining (offen)                               21

Freitagstreff (offen)                          10     19    Trauerseminar (offen)                                         11

Ausflug (auf Einladung)                        9      10    Mittagsrunde Demenz (offen)                                   10

Grosse Essen / zäme ässe (auf Einladung)       18     9     Treffpunkt Bewegung: zäme go laufe (offen)                    10

Wähen-Zmittag (auf Einladung)                         7     Veranstaltung (offen)                              1          8

Familienfest (auf Einladung)                   2      5     Geschlossener Anlass (auf Einladung)               3          4

Märkte / Service Events (offen)                4      4     Erzählkaffee (offen)                               2

Interessensgruppe (auf Einladung und offen)    21     3

Workshop (auf Einladung)                       9      1

Stamm (auf Einladung)                          3      3

Gymnastik (auf Einladung)                             11

Spitex-Kafi (auf Einladung)                    1      8

Total                                         113    194    Total                                             15         122
5 Ergebnisse aus den Teilprojekten     27

Tabelle 5.1.2 Auswertung der Aktivitäten nach Organisatoren. Daten: Veranstaltungsliste.

Organisator (Lead)                          Unterschiedliche           %         Anzahl Veranstaltungen                     %
                                         Veranstaltungsformate
Bewohnerinnen und Bewohner                             27             34 %                     214                         48 %

Professionelle Organisationen                          27             34 %                     120                         27 %

Mandatsträgerin QWZ                                    21             27 %                      39                         9%

Quartierbewohnerin                                     3               4%                       32                         7%

Siedlungsassistenz                                     6               8%                       22                         5%

Altersbeauftragte                                      6               8%                       16                         4%

Genossenschaft asw                                     2               3%                       2                          0%

für Nachbarinnen und Nachbarn im Quartier zur               Aus Sicht der Genossenschaft asw interessiert es,
Verfügung stehen.                                           wer von den Bewohnerinnen und Bewohnern an
                                                            den Aktivitäten teilnimmt. Im Rahmen der Da-
Eine Auswertung der Aktivitäten nach Zielgrup-              tensammlung wurde deshalb für eine Reihe von
pen zeigt, dass je ein gutes Viertel der Aktivitäten        Events dokumentiert, aus welchen Häusern der
sowohl für Bewohnende als auch Interessierte                Genossenschaft die Teilnehmerinnen und Teil-
veranstaltet werden (Tabelle 5.1.3, Seite 27). Zu           nehmer kommen, welches Geschlecht sie haben,
den offenen Veranstaltungen der Bewohnenden                 welcher Altersgruppe sie angehören und wie viele
und der Mandatsträgerin zählen unter anderem                externe Personen darunter sind.
der Montags- und Freitagstreff, die Märkte und
Service-Events.                                             Die Auswertungen zeigen, dass viele Aktivitäten
                                                            hauptsächlich von den Bewohnenden des Neu-
Mehr als vierzig Prozent der Aktivitäten werden             baus an der Bahnhofstrasse genutzt werden, also
von den Bewohnenden für sich selbst organisiert             von den jüngeren und aktiven Senioren, die von
und bei rund zehn Prozent der Aktivitäten laden             den Fokusgruppen-Teilnehmenden sowie den
Organisationen einen geschlossenen Kreis ein                Aussenstehenden in den Interviews auch als «ein-
(Tabelle 5.1.3, Seite 26). Meist handelt es sich dabei      geschworene Gemeinschaft» bezeichnet werden.
um Kurse oder Sitzungen (siehe auch Tabelle 5.1.1,
Seite 26).                                                  Der Anteil der Männer ist deutlich geringer als
                                                            jener der Frauen. Dies führt unter den Bewohnen-
                                                            den sowie den involvierten Personen zur Wahr-

Tabelle 5.1.3 Zielgruppen der Aktivitäten. Daten: Veranstaltungsliste.

Von und für                                                                                                Anzahl           %

Von den Bewohnenden, der Mandatsträgerin und Siedlungsassistenz für die Bewohnenden                          183           41 %

Von Bewohnenden und der Mandatsträgerin für Bewohnende und Interessierte                                      124          28 %

Von Organisationen für Interessierte und Bewohnende                                                           97           22 %

Von den Organisationen für einen geschlossenen Kreis                                                          40           9%

Total                                                                                                        444       100 %
5 Ergebnisse aus den Teilprojekten   28

nehmung, dass Männer schlecht in die Angebote                     Aktivitäten zu organisieren. An der Kreuzacker-
eingebunden sind. Diese Wahrnehmung ist al-                       strasse wiederum besteht trotz grossem Saal als
lerdings irreführend. Ein Vergleich der Zahl mit                  Gemeinschaftsraum keine Tradition, initiativ
dem Anteil Männern in der Genossenschaft zeigt,                   etwas zu organisieren. Während die Bewohne-
dass sie im exakten Anteil engagiert sind. So sind                rinnen und Bewohner der Kreuzackerstrasse im
28 Prozent der Nutzer der dokumentierten Veran-                   ersten Jahr wenig sichtbar sind, nehmen sie im
staltungen Männer und der Anteil Männer in den                    zweiten Jahr an mehr Anlässen teil und werden
Siedlungen Bahnhofstrasse und Kreuzackerstra-                     auch selbst aktiver.
sse entspricht 28 Prozent. Dies trifft allerdings nur
für die grösseren Veranstaltungen zu. So besteht                  Das fortschreitende Alter und die abnehmende
lediglich eine Interessensgruppe ausschliesslich                  Gesundheit führen sowohl zu weniger Engage-
aus Männern. In den weiteren Interessensgrup-                     ment als auch zu weniger Teilhabe. So sind die
pen sind sie kaum vertreten.                                      über 80-Jährigen als Nutzergruppe deutlich un-
                                                                  tervertreten. Gut funktionieren die grossen Essen,
Die Integration der Bewohnerinnen und Bewoh-                      die alle paar Monate durchgeführt werden. Diese
ner der Siedlung Kreuzackerstr. 1 / 7, die sich un-               locken auch alte und gebrechliche Personen an
mittelbar neben der Bahnhofstrasse befindet,                      (Grafik 5.1.7. Seite 28). Dies ist gemäss den Organi-
verläuft harzig, schreitet im Projektverlauf aber                 satoren mit einem erhöhten Aufwand verbunden:
sichtbar voran. Erklärungsgründe für die geringe                  Es braucht Platz für Rollstühle und Rollatoren und
Präsenz der Kreuzackerstrasse im Quartierwohn-                    vom Sich-Setzen über das Schöpfen und Essen
zimmer gibt es mehrere: Hier wohnen deutlich                      dauert alles ein bisschen länger.
mehr alte und gebrechlichere Personen, die sich
aufgrund ihrer geringeren Ressourcen wenig                        Die Auswertung der Aktivitäten zeigt, dass ein
nach aussen orientieren und engagieren. Seitens                   grosser Teil des Angebots für Interessierte offen
der Bewohnenden der Bahnhofstrasse bestehen                       ist und damit auch Personen aus dem Quartier
auch Abgrenzungsversuche: Sie fordern die Be-                     offensteht (Tabelle 5.1.1, Seite 26 und Tabelle 5.1.3,
wohnenden der Kreuzackerstrasse auf, eigene                       Seite 27). Dieses Ergebnis muss allerdings differen-
                                                                               ziert beurteilt werden. So zeigt die
 20
 18                                                                            Analyse der Teilnehmenden, dass es
 16
                                                                               bei den offenen Veranstaltungen nur
 14                                                                    9
                       5
 12                                                                            wenige Schnittmengen zwischen den
 10                                                                            Bewohnenden der Genossenschaft
  8                    5                    1
                                              1                        5
  6                                         1                                  sowie Personen von aussen gibt. Das
  4                    3
                                            6                          3       heisst, nur wenige Bewohnende neh-
  2                    3                                                   1
  0                                                                    1       men an offenen Veranstaltungen der
             14. Januar              4. Februar             25. November       Organisatoren teil und umgekehrt
                2015                    2015                     2015
                                                                               nehmen nur wenige Personen aus
Alter (Jahre):
                                                                               dem Quartier an den Veranstaltun-
   < 60          60 – 65   65 – 70     70 – 75    75 – 80       > 80
                                                                               gen teil, die von den Bewohnenden
Grafik 5.1.7 Anzahl Teilnehmende am Suppeznacht,                               organisiert werden. Bei den Personen
nach Alter. Daten: Zähllisten.                                                 von auswärts handelt es sich zudem
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