Hand in Hand - Gemeinsam Schönes erleben schwerpunkt tagespflege - Schwesternverband
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2 :: 2019 Hand in Hand Das Magazin des Schwesternverbandes ISSN 1866-198X schwerpunkt tagespflege Gemeinsam Schönes erleben
Impressum Liebe Leserinnen und Leser, „Hand in Hand“ „ambulant vor stationär“ ist das Motto, das gerade in den letzten Jahren Das Magazin in der Gesundheitspolitik immer wichtiger geworden ist. Auch wir als des Schwesternverbandes Träger stellen uns dem Thema und haben unsere ambulanten Angebote ISSN 1866-198X weiter ausgebaut, um eine Versorgung zu Hause, auch in ländlichen Re- Nr. 2 | 2019 gionen, zu ermöglichen. Auflage: 3.700 Exemplare Vielen Betroffenen gar nicht bekannt, aber von großer Bedeutung, ist die teilstationäre Tagespflege. Denn das Problem vieler alter Menschen, HERAUSGEBER die zu Hause alleine leben und durch einen ambulanten Pflegedienst Schwesternverband oder Verwandte versorgt werden, ist die Vereinsamung. Sie sind zwar in Pflege und Assistenz gGmbH der Lage, sich noch mit Hilfe selbst zu versorgen, aber wenn die Ange- Der Vorstand hörigen den Tag über arbeiten, nicht im selben Ort leben oder gar keine Im Eichenwäldchen 10 vorhanden sind, bleiben soziale Kontakte oft auf der Strecke. 66564 Ottweiler Die Tagespflege kann hier eine passende Lösung sein, denn dort trifft www.schwesternverband.de man sich mit Gleichgesinnten, is(s)t in Gesellschaft und erfährt etwas Abwechslung im Alltag. Gleichzeitig dient das Angebot pflegenden An- Redaktıon: gehörigen als Entlastung. In unserem Schwerpunktthema berichten wir Bettina Hönig (V.i.S.d.P.), aus unseren Tagespflege-Einrichtungen. T. 06824 909-105 Der Fachkräftemangel ist ein weiteres Thema, dem sich der Schwestern- Ein Tag in marketing@schwesternverband.de verband stellt. Neue Mitarbeiter*innen zu gewinnen, ist heute eine Her- ausforderung. Um sich dieser zu stellen und die neue Personalstrategie Es ist Montagmorgen kurz nach acht Uhr. Zwei FOTOS: Schwesternverband, (die wir in der letzten Ausgabe vorgestellt haben) konsequent umzuset- kleine Busse fahren in der Bahnhofstraße in Bit- der Tagespflege soweit nicht anders angegeben zen, wurde die Personalabteilung verstärkt, lesen Sie mehr dazu in der burg vor. Darin sitzen mehrere Senior*innen. In Rubrik „Der Schwesternverband als Arbeitgeber“. Auch optisch erregen der Tagespflege stehen die Betreuer*innen und Druck: reha GmbH, Saarbrücken wir zur Zeit Aufmerksamkeit: Anzeigen, Messeauftritte und und und – Pflegekräfte schon bereit und machen sich auf den der Schwesternverband zeigt sich in neuem Gewand. Sehen Sie selbst… Weg nach draußen. Nacheinander helfen sie den Namentlich gekennzeichnete Senior*innen aus den Bussen und begleiten sie in Artikel geben nicht unbedingt die Geselligkeit und Gemeinschaft die Räumlichkeiten der Tagespflege. Ansicht des Herausgebers wieder. Ihr Thomas Dane wird großgeschrieben „Schön, dass wir wieder hier sind. Ich freue mich jedes Mal, wenn wir hier ankommen. Ich möchte die Vorstandsvorsitzender Gesellschaft und täglichen Aktivitäten nicht mehr missen“, sagt Gertrud Pint. Die 90-Jährige kommt seit einigen Jahren in die Tagespflege nach Bitburg. Zu- Tagespflege vor lebte sie noch im eigenen Haus in Fließem, doch Editorial nachdem sie mehrmals gefallen war, zog sie zu ihrer Tochter nach Sefferweich. Sie ist Mutter von drei Kin- dern und erfreut sich mittlerweile nicht nur an Enkeln, 3
Gertrud Pint, 90 Jahre Maria Arens 85 Jahre — — sondern auch an Urenkeln. In die dienstleiterin Anja Schäfer. „Täg- „Schön, dass wir wieder hier sind. tenen Kartoffeln, Möhren, Apfelsi- Viehhaltung und Ackerbau mit. „Ich komme sehr gerne hierher. Seniorenbetreuung am alten Bit- lich überlegen wir uns etwas, was Ich freue mich jedes Mal wenn nen und Äpfel mit den Farben zu Neben der Arbeit auf dem Feld Die Mitarbeiter kümmern sich burger Bahnhof kommt sie gerne. wir mit den Gästen machen kön- wir hier ankommen. Ich möchte bemalen und nacheinander auf die erledigte sie die Buchhaltung und sehr gut um uns. Und auch das „Es kommt mir so vor, als ob ich erst nen. Dabei achten wir auch darauf, die Gesellschaft und täglichen Blätter zu drücken. Dabei sind viele den Schriftverkehr des Betriebs. kreative Arbeiten gefällt mir sehr. ein paar Wochen hierherkommen was körperlich möglich ist. Aber Aktivitäten nicht mehr missen.“ Gäste schon nach wenigen Farbak- Dazu ist sie Mutter von fünf Kin- Da staune ich manchmal selber, würde. Die Zeit vergeht wie im Flug besonders kreative Arbeiten wie zenten über das schöne Ergebnis dern. „Ich habe viel gearbeitet und dass ich das noch so fertig und jeden Tag wird uns etwas An- Basteln oder Singen gefallen unse- überrascht. So auch Maria Arens: die Knochen sind kaputt. Aber ich bekomme.Ich möchte die Aktivi deres geboten. Einfach toll“. ren Gästen am besten.“ „Das hätte ich ja nicht gedacht, dass habe meine Arbeit und den Hof täten nicht mehr missen.“ Die Gäste trudeln nacheinander Für diesen Vormittag haben die Bilder so schön werden. Das geliebt. Unsere Kunden waren im- ein und versammeln sich zuerst zu sich die Betreuer*innen ebenfalls macht richtig Spaß.“ mer sehr zufrieden mit uns“, erzählt einem ausgiebigen gemeinsamen eine kreative Aufgabe einfallen Jeden Montag besucht Maria sie. „Meine Kinder wohnen immer Frühstück. Die Betreuer*innen ha- lassen. Nachdem das Frühstück Arens die Tagespflege und manch- noch in meiner Nähe. Zum Bei- ben bereits den Tisch gedeckt und abgeräumt ist, wird der Tisch mit mal auch über einen längeren Zeit- spiel hat mein Sohn die ehemalige geben den Gästen die nötige Unter- großen Tischdecken ausgelegt. Die raum. „Ich komme sehr gerne hier- Scheune und den Stall zu einem stützung beim Brote schmieren. Es Gäste erhalten einen Kleiderschutz her. Die Mitarbeiter kümmern sich Wohnhaus umgebaut. Ich wohne werden angeregte Gespräche über und es werden mehrere Farbtöpf- sehr gut um uns. Und auch das kre- mit einer Pflegekraft im Haupthaus das Wochenende gehalten und chen auf den Tisch gestellt. Dazu ative Arbeiten gefällt mir sehr. Da nebenan.“ Neuigkeiten ausgetauscht. kommt noch eine kleine Kiste mit staune ich manchmal selber, dass Die Seniorengemeinschaft „Wenn die Gäste morgens da Obst, Gemüse und Blümchen. Die- ich das noch so fertigbekomme. am alten Bitburger Bahnhof wird Tagespflege Tagespflege sind, wird es hier lebendig. Sie ses Material sollen die Gäste als Dann bin ich sehr stolz auf mich.“ sich diesen Sommer vergrößern. unterhalten sich, lachen viel und Stempel nutzen und bunte Blätter Maria Arens ist 85 Jahre alt und Dann können sechs weitere Plät- erzählen sich Geschichten aus der bedrucken. Eifrig beginnen die arbeitete jahrelang im familienei- ze angeboten werden. „Für unsere 4 Vergangenheit“, berichtet Pflege- Gäste damit, die zurechtgeschnit- genen Landwirtschaftsbetrieb mit dementiell veränderten Gäste ha- 5
ben wir eine eigene neue Gruppe tikant gesellt sich dazu und spielt und dem Spielen, beginnen die stimmt textsicher ein Requiem Als ob ich selber gekocht hätte“, Seniorengemeinschaft mit Kaffee, hergerichtet. Dort können sich mit. „Toll, dass sich auch junge Gäste gemeinsam alte Lieder zu (Kirchenlied) auf Latein an. Zur lobt Gertrud Pint. Nach der Stär- Kuchen und Schnittchen, auf die die Betreuer*innen intensiver um Leute für den Beruf interessieren singen. Und auch die Betreuer sin- Stärkung gibt es zwischendurch kung können sich die Gäste beim sich die Gäste freuen, bevor es sie kümmern und auch gezieltere und auch aktiv mit anpacken“, lo- gen kräftig mit. „Gemeinsam zu einen kleinen Obstsalat. gemeinsamen Fernsehschauen, danach wieder mit dem Bus des Therapieeinheiten anbieten“, er- ben die Gäste das Engagement des singen, macht einfach Spaß. Nach diesem kreativen Vor- Zeitschriftenlesen oder einem Mit- Schwesternverbandes nach Hause klärt Anja Schäfer. Neben der Kre- jungen Mitarbeiters. „Hier kann er Ich mag es sehr zu singen und mittag steht eine Stärkung beim tagschlaf entspannen. geht. ativgruppe haben sich an diesem viel lernen. Die Mitarbeiter*innen habe auch 75 Jahre aktiv im Chor gemeinsamen Mittagessen auf Nachmittags geht es dann Morgen ein paar Gäste zusammen- hier sind sehr zuvorkommend, auf- gesungen. Noch heute habe ich dem Programm. „Das Essen hier mit weiteren kreativen und un- gesetzt und spielen eine Runde merksam und jeder Tag ist 1A“! viele Kirchenlieder im Kopf“, be- schmeckt super. Die koche die terhaltsamen Aktivitäten weiter. „Rummikub“. Auch der neue Prak- Während den Kreativarbeiten richtet Gertrud Pint stolz und Rotwurz wie eich dahemm. Lecker. Abgerundet wird der Tag in der Tagespflege Tagespflege 6 7
Die Tagespflege – Entlastung für Angehörige und Abwechslung für Senior*innen Senior*innen möchten so Die Tagespflege ist ein weiteres gel wochentags zwischen 8 und zurückziehen oder in der Klein- Wer hat Anspruch? Die Kosten lange es geht zuhause in den Angebot, das in dieser Kombinati- 16 Uhr, besucht werden kann. (Die gruppe zum Beispiel Karten spie- Die Tagespflege richtet sich Es handelt sich um eine Leis- eigenen vier Wänden leben. Die on genutzt werden kann, welches Öffnungszeiten variieren.) In dieser len. Angehörige und Senioren ent- an Menschen höheren Alters, die tung der Pflegeversicherung und Betreuung und Pflege durch An- viele Betroffene aber gar nicht Zeit erhalten die Senioren durch scheiden gemeinsam, an welchen tagsüber in der Regel auf sich al- ist in §41 Sozialgesetzbuch Elf gehörige, unterstützt von einem kennen. Es dient den pflegenden qualifiziertes Pflege- und Betreu- Tagen und wie oft in der Woche die leine gestellt sind und Schwierig- (SGB XI) geregelt. Die Kosten vari- Pflegedienst (ambulante und Angehörigen als Entlastung und ungspersonal einen abwechslungs- Tagespflege besucht werden soll. keiten haben, den Alltag alleine zu ieren je nach Einrichtung, Angebot teilstationäre Versorgung), ist Senior*innen erfahren den Be- reichen, strukturierten Tagesab- Sie können das Angebot an allen bewältigen. Für denjenigen, der und Region. Sie setzen sich zusam- ein Modell, das viele Betroffene such in einer solchen Einrichtung lauf mit gemeinsamem Frühstück, Tagen nutzen, aber auch nur an zum Beispiel selten Hunger oder men aus einer Unterbringungs- heute wählen und der vollstati- als willkommene Abwechslung. Mittagessen und ggf. Kaffeesnack. einem einzigen. Die Gäste werden, Durst verspürt, körperlich oder und Verpflegungspauschale, Inves- onären Unterkunft in einer Pfle- Wir haben für Sie die wichtigsten Dazwischen haben die Gäste die wenn gewünscht, vor ihrer Haustür kognitiv (etwa bei Demenz) be- titionskosten (Anschaffungs- und geeinrichtung vorziehen. Informationen zusammengefasst. Möglichkeit, an verschiedenen Be- abgeholt und am Nachmittag wie- einträchtigt ist und/oder sich nach Instandhaltungskosten) sowie den schäftigungen teilzunehmen, zum der nach Hause gebracht. Einige Gesellschaft sehnt, ist der Besuch Kosten, die für den individuellen Das Angebot Beispiel Gymnastik, Gedächtnist- Tagespflegen haben sogar sams- einer Tagespflege eine gute Alter- Pflegebedarf anfallen. Die Kosten Bei der Tagespflege handelt es raining oder kreativem Basteln. tags geöffnet oder ermöglichen native. Voraussetzung ist jedoch, für den individuellen Pflegebedarf sich um eine teilstationäre Ein- Wer lieber für sich sein möchte, eine stundenweise Betreuung. dass die Gäste transportfähig und sind abhängig von der Höhe des richtung, die tageweise, in der Re- kann sich auch mit einer Zeitung nicht bettlägerig sind. Ein Rollstuhl Pflegegrades. ist aber kein Hindernis, denn die Einrichtungen sind barrierefrei. Tagespflege Tagespflege 8 9
„Ein Rundumpaket Pflegende Angehörige sind häufig einer Mehrfachbelastung ausgesetzt. Sie müssen nicht nur für meinen Mann ihr eigenes Leben, die Familie und den Beruf organisieren, son- dern auch die Verantwortung und mich“ und Pflege ihrer Angehörigen übernehmen. Wenn die Pflege zu Hause nicht Schwesternverband: Frau Ba- douin, Ihr Ehemann besucht seit einiger Zeit die Seniorengemein- Zunächst nur montags, dienstags und donnerstags. Dann kam der Mittwoch hinzu und zuletzt auch immer gewährleistet werden kann, schaft am alten Bitburger Bahnhof. noch der Freitag. Nun besucht Die Tagespflege als Entlastung eine stationäre Einrichtung aber Gefällt es ihm dort? mein Mann die Tagespflege täglich. für Angehörige nicht notwendig ist, so können pfle- gebedürftige Senior*innen eine Ta- Dorothea Badouin: Ihm gefällt es sehr gut. Er besucht die Ta- Schwesternverband: Und wie sind Sie auf das Angebot des gespflege besuchen. Dort werden gespflege seit eineinhalb Jahren Schwesternverbandes aufmerk- sie nicht nur betreut und bei Bedarf und er hat bis heute noch nicht sam geworden? pflegerisch versorgt, besonders die einmal gesagt, dass er heute da Dorothea Badouin: Ursprüng- Angehörigen werden wesentlich nicht hingehen möchte. Man spürt lich hatte ich einen Gutschein für entlastet. Denn eine Rundum- Pfle- es einfach richtig, dass es sich dort einen Probetag für eine andere ge und -Betreuung beansprucht wohlfühlt. Tagespflege in Bitburg bekommen. Zeit, Einfühlungsvermögen und Schwesternverband: Das freut Aber nach dem Gespräch mit einer Hingabe. Durch den Besuch einer uns sehr. Ist es Ihnen schwergefal- Freundin, die ebenfalls vor Jah- Tagespflege können die Angehöri- len, Ihren Mann in einer Tagespfle- ren einen Pflegefall in der Fami- gen weiterhin berufstätig sein, ei- ge anzumelden? lie hatte, haben wir uns spontan gene Termine wahrnehmen oder Dorothea Badouin: Nun zu- dazu entschieden, die Tagespfle- im möglichen Krankheitsfall die nächst schreckt der Begriff „Tages- ge des Schwesternverbandes auf- zu pflegenden Familienmitglieder pflege“ schon ein wenig ab. Aber zusuchen. Wir sind einfach in die in guten Händen wissen. Dabei ge- wenn man sich das Angebot ge- Räumlichkeiten am alten Bitbur- winnen sie mehr Kraft und Energie nauer anschaut, dann ist das doch ger Bahnhof gegangen, um das und können sich liebevoll ihrem eine gute Sache. Meine Bedenken Konzept und die Mitarbeiter vor Tagespflege Tagespflege Angehörigen widmen. Wir haben waren gleich verflogen, besonders Ort kennenzulernen. Wir wurden mit einer pflegenden Angehörigen als ich Frau Schäfer kennengelernt gleich herzlich aufgenommen und gesprochen. habe. Wir haben klein angefangen. ausführlich beraten. 10 11
Schwesternverband: Worauf haben Sie beschäftigt. Wiederum erhalten wir von den Schwesternverband: Dann ist denn besonderen Wert gelegt? Pfleger*innen Rückmeldung, wenn etwas sein die Tagespflege ein „Rundumpaket“ Dorothea Badouin: Mir war es wichtig, dass sollte. Sei es positiv oder negativ. Dieser inten- für Sie? es eine intensive Betreuung für Demenzkran- sive Austausch hat mir schon sehr viel gehol- Dorothea Badouin: Ja und ich ke gibt. Mein Ehemann ist dement und mir fen. Manchmal war ich ratlos und das Team der kann es jedem empfehlen! Uns war es wichtig, dass man sich um Demente Tagespflege konnte mir gute Tipps geben, die Angehörige entlastet dieses Ange- kümmert und sie nicht teilnahmslos in der ich im Alltag problemlos umsetzen konnte. bot enorm und den Gepflegten ge- Gruppe sitzen. Das hätte ich es sehr schade Schwesternverband: Also erleichtert der fällt der Besuch in der Tagespflege gefunden. Aber hier ist es nicht so. Hier wer- ständige Austausch mit den Pflege- und Be- auch sehr gut. Sie können täglich den auch Demente in die Aktivitäten mit ein- treuungskräften auch Ihren Alltag zu Hause das Haus verlassen, treffen andere gebunden und es werden gesonderte Thera- in vielerlei Hinsicht. Menschen, können sich unterhal- pieeinheiten für sie angeboten. Dorothea Badouin: Auf jeden Fall. Nicht ten, Neuigkeiten austauschen und Schwesternverband: Die Seniorengemein- nur, dass mein Mann täglich in guter Ge- es werden verschiedene Tagesak- schaft am alten Bitburger Bahnhof wird sich sellschaft ist, ich kann mich auch wieder auf tivitäten unternommen. Sie erhal- im Sommer erweitern. Unter anderem wird mich konzentrieren. Ich stehe jeden Morgen ten gezielte Therapiemaßnahmen es ein erweitertes und intensiveres Angebot früh auf und bereite meinen Mann für die Ta- und die Pfleger*innen beschäftigen für Demenzkranke geben gespflege vor. Nachdem er abgeholt wurde sich intensiv mit ihnen. Ich kann Dorothea Badouin: Ja, das stimmt. Darüber kann ich eigene Termine wahrnehmen und mich zwar auch um meinen Mann bin ich auch sehr froh. Aber es ist nicht nur das mich mittags auch mal für ein Stündchen kümmern, aber in vielen Punkten spezielle therapeutische Angebot für Demenz- hinlegen. In dieser Zeit kann ich wieder Ener- bin ich doch einfach nicht dazu in kranke. Die Pfleger*innen achten darauf, wie gie tanken, besonders für die tägliche Pflege der Lage. Besonders, wenn es um Tagespflege Tagespflege es den Menschen geht und stehen immer im meines Mannes. Übrigens erhalte ich von den pflegerische Themen geht. Da bin engen Kontakt mit uns Angehörigen. Wir teilen Mitarbeiter*innen regelmäßig Gesundheits- ich froh, ein kompetentes Team zu ihnen mit, wenn uns etwas auffällt oder uns tipps, die auch für mich geeignet sind. kennen. 12 13
die tagespflege- einrichtungen des schwestern- 3 Oberkirch: „Fröhlichkeit ist die Sonne, die alles zum Blühen bringt!“ Dieser Spruch ziert zurzeit den Eingangsbereich verbandes der Tagespflege in Oberkirch. Mit bunten Blumenarrangements und ausgefallenen Dekoelementen hat der Frühling Einzug erhalten und erfreut nicht nur die heimischen Bienen und Insekten, sondern auch unsere Mitarbeiter*innen und die Besu- cher*innen vor Ort. Das Team der Tagespflege in Oberkirch ist seit April 2017 Teil des Schwesternverbandes. SAARLAND Otzenhausen, Schwalbach und Steinbach EIFEL Bitburg SÜDBADEN Oberkirch und Lahr IM BAU: Altenglan (siehe Foto oben) Rheinhausen (An beiden Standorten entstehen Service-Center mit Service-Wohnungen und der Integration des ambulanten Pflegedienstes). Tagespflege 3 Ottweiler-Steinbach: Im Außenbereich der Tagespflege in Ottweiler-Steinbach wurde eine kleine Boule-Spiel-Ecke eingerichtet. Bei schönem Wetter wird die Anlage gerne von den Gästen genutzt. Außerdem wird in Steinbach gegärtnert: ein Gast hat Blumen angepflanzt und kümmert sich auch um Radieschen sowie kleine Salatpflänzchen, die irgendwann zum 14 Mittagessen zubereitet werden können. 15
„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“ Neue Pflegeeinrichtung „Haus am Kyllufer“ in Kordel eröffnet Der Schwesternverband hat eine weitere kleine Pflegeeinrichtung für ältere Menschen in der Eifel eröffnet: das „Haus am Kyllufer“ in Kordel im Kreis Trier-Saarburg. Die neue Pflegeeinrichtung liegt zentral, ver- kehrsgünstig und wenige Meter vom Bahnhof entfernt. Die im Erdgeschoss des insgesamt dreigeschossigen Gebäudes integrierte Pflegeeinrichtung verfügt über drei Wohngruppen, in der insgesamt 45 pflegebedürf- tige Menschen versorgt werden. Alle Zimmer sind Einzelzimmer mit einem eigenen Badezimmer und jede Gruppe verfügt über einen gemütlichen Wohn- und Essbereich. Zudem ist der Weg für die Bewoh- ner*innen ins Grüne auf die Terrasse oder in den Gar- ten ebenerdig und barrierefrei leicht zu erreichen. Der Neubau wurde generationenübergreifend konzipiert, denn neben der Pflegeeinrichtung für ältere Menschen im Erdgeschoss, vermietet der Schwesternverband im ersten Obergeschoss 13 Kleinstwohnungen beispielsweise für Student*innen oder Angehörige. Außerdem wurden im ersten und zweiten Obergeschoss 26 barrierefreie Eigentums- wohnungen errichtet. 3 Otzenhausen: Die Tagespflege in Otzenhausen ist derzeit Ansichtskarten werden in der Gruppe vorgelesen und be- auf einer „Reise durch Deutschland“. Bei diesem Beschäf- sprochen. Wer war zum Beispiel einmal in Hamburg, kennt tigungsprojekt steht die Tagespflege per Ansichtskarten im Sehenswürdigkeiten und und und. So wird die Erinnerung Tagespflege Kontakt und Austausch mit anderen Einrichtungen in ganz der Gäste angeregt und die einzelnen Biographien werden Deutschland. beleuchtet. „Natürlich würden wir uns auch über Post aus Die Mitarbeiter*innen und Gäste erhalten Grüße aus vielen den anderen Einrichtungen des Schwesternverbandes freu- 16 verschiedenen Städten und Bundesländern. Die Texte der en“, sagt Pflegedienstleiterin Julia Frese. 17
Mitte April fand die offizielle Eröffnung statt. Dazu kamen zahl- reiche Gäste aus der Politik, dem Bauwesen, aber natürlich auch Be- wohner*innen und Mitarbeiter*in- nen des Schwesternverbandes. Besonders der Bürgermeister von Kordel, Medard Roth, freute sich über die Eröffnung: „Diese neue Pflegeeinrichtung ist ein echter Gewinn für unseren Ort. Die Men- Anfang April gab es für Inte- schen wollen in ihrer Heimatregion ressierte, Bekannte und Nachbarn alt werden. Wir haben unsere pfle- einen Tag der offenen Tür, der sehr gebedürftigen Bürger weiterhin in gut besucht war. Die Gäste waren unserer Ortsmitte und Angehörige von der neuen Einrichtung begeis- und Freunde können sie schnell tert. „Hier ist es wirklich sehr schön und unkompliziert täglich besu- und modern. Die Zimmer sind hell chen.“ und groß, das Personal aufmerk- Seit dem Einzug der ersten Be- sam und freundlich. Besser kann wohner am 01. April 2019 leben man es nicht haben“, berichtet eine bereits jetzt über 25 Bewohner*in- 18 begeisterte Besucherin. nen in der neuen Einrichtung 19
Eröffnung des Neubaus der „Häuser im Eichenwäldchen“ in Ottweiler Neue Heimat für 96 Bewohner*innen mit Schwerst- mehrfachbehinderungen und herausforderndem Verhalten Das 10-Millionen-Euro Pro- jekt ist die erste Pflegeeinrichtung Nach knapp einem Jahr Bau- im Saarland mit KfW 40-Ener- zeit wurde der Ersatzneubau giestandard und bietet Platz für der „Häuser im Eichenwäld- 96 Bewohner*innen in je drei chen“ in Ottweiler fertiggestellt Wohngruppen auf zwei Ebenen. und nun offiziell eröffnet. Zur In dem Neubau stehen allen Be- offiziellen Eröffnungsfeier be- wohner*innen ausschließlich Ein- grüßte der Geschäftsführer der zelzimmer mit eigenem Dusch- Schwesternverband Pflege und bad zur Verfügung, wodurch die Assistenz gGmbH, Thomas Dane, Lebensqualität deutlich erhöht rund 80 Gäste, darunter die Mi- wird. Der Umzug der Bewohner*in- nisterin für Soziales, Gesund- nen und Mitarbeiter*innen inner- heit, Frauen und Familie, Moni- halb und außerhalb des Bestand- ka Bachmann, den Landrat aus gebäudes fand bereits Mitte April Neueröffnung Neueröffnung Neunkirchen, Sören Meng, den statt und erfolgte an nur einem Tag. Bauherrn Wilfried Hack der Pro- 159 Bewohner*innen und 148 Mit- jekta GmbH aus Prüm sowie Eh- arbeitende haben ihre Lebens- renamtliche, Bewohner*innen und Arbeitsumgebung in wenigen 20 und Mitarbeiter*innen. Stunden verändert. 21
Rekordverdächtig ist die Bau- zeit für die neue Pflege- und Wohneinrichtung im pfälzi- Mal „Stein auf Stein“, Für dieses Vorhaben trafen Neunkirchen. Auch die Hauswirt- offiziellen Eröffnung gefiel es. schen Offenbach-Hundheim. Baubeginn für das „Haus in den Auen“ war Ende März, Ende Mai mal „Wand an Wand“ sich sehr viele tatkräftige Hel- schaftskräfte und Servicekräfte „Es ist sehr hell und freundlich stand schon der Rohbau aus Fer- fer*innen aus den Häusern im Ei- griffen mit an. „Wir sind ja nicht hier. Tolle neue Räumlichkeiten tigbauteilen und im Herbst die- Neue Bauprojekte gestartet chenwäldchen, aber auch aus den mehr die Jüngsten, aber wir sind für die Bewohner*innen. Es ist ses Jahres soll der Betrieb aufge- umliegenden Einrichtungen und mit Herzblut dabei“, berichtet eine sehr schön geworden“, sagte ein nommen werden. Dann stehen ehrenamtliche Helfer, um bei dem Servicekraft. Der Umzug war eine begeisterter Besucher nach einer 23 Service-Wohnungen und 45 Umzug anzupacken. „Das ist eine große Herausforderung für alle Be- Hausführung. Symbolisch wurde Pflegeplätze zur Verfügung. Da- Weitere Projekte Neueröffnung große Aktion. Da wird jede helfen- teiligten, doch es hat sich gelohnt. an diesem Tag den Hausherrinnen mit wird eine weitere Versor- de Hand gebraucht und wir helfen Nicht nur die Bewohner*innen Susanne Fasel und Bärbel Dollak gungslücke in ländlichen Raum einfach gerne,“ berichtet Martin und Mitarbeiter*innen fühlen sich von Thomas Dane und Wilfried zwischen Kusel und Lauterecken Schweizer, Einrichtungsleiter der in dem neuen Gebäude sehr wohl, Hack der Schlüssel zur neuen Ein- geschlossen. Außerdem entste- 22 Wohngruppen Unterer Markt in auch den eingeladenen Gästen der richtung überreicht. hen rund 45 neue Arbeitsplätze. 23
Bei Bedarf können die Mie- ter der Service-Wohnungen den Der Schwesternverband mit neuem Design ambulanten Pflegedienst des Schwesternverbandes in Anspruch nehmen. Dieser wird, wenige Kilo- meter entfernt, in Altenglan neue Räume beziehen. Dazu wird derzeit ein Neubau errichtet, welcher im Seit dem vergangenen Jahr hat der Schwesternverband seinen Unternehmensauftritt modernisiert. Herbst fertiggestellt werden soll. In dem neuen Gebäude, direkt gegenüber des „Haus im Glantal“, werden außerdem eine Tagespfle- ge und weitere Service-Wohnun- gen integriert. In beiden Projekten ist der Schwesternverband Mieter und Betreiber, Bauherr ist die Pro- jekta GmbH aus Prüm, mit denen das Verband schon zwei Bauvorha- ben erfolgreich umgesetzt hat. Etwas aufwändiger wird der Hierzu wurde nicht nur ein neu- SCHEISSJOBS Neubau „Wohnen im Alten Wei- WWW.KARRIERE.SCHWESTERNVERBAND.DE es Logo eingeführt, auch sämt- her“ für Menschen mit Beein- liche Flyer oder Broschüren ha- „ trächtigungen in Ottweiler. Das ben einen neuen, frischen Look GIBT ES Grundstück in direkter Innenstadt- erhalten. Auch Hausbeschilde- lage ist ideal, um eine Teilhabe am rungen oder Fahrzeuge werden VIELE. Gemeinwesen zu gestalten. Aller- derzeit „umgeflaggt“. Alles mit dings birgt die Hanglage über ei- dem Ziel, die Sichtbarkeit und nem Bach manche Herausforde- Präsenz des Schwesternverban- rung für die Baufirmen. Bis zum des deutlich zu erhöhen. Sommer 2020 soll es aber geschafft ICH MACH WAS RICHTIGES.“ sein, und dann können 32 Bewoh- ner*innen aus den „Häusern im Eichenwäldchen“ umziehen. Ein weiterer Schritt zur Dezentralisie- rung dieser Komplexeinrichtung. Schließlich ist in Südbaden in Kappel-Grafenhausen der Start- schuss gefallen für eine weitere Pflegeeinrichtung mit 45 Plätzen E S T E R und 20 seniorengerechten Woh- C H W SEI EI N ES nungen, das „Haus Taubergießen“. Auch bei diesem Projekt ist das Ziel, in den ländlichen Gemeinden # im Rheingraben eine wohnortna- ALTENPFLEG E. he Versorgung von Senior*innen HEILERZIEHUUNGSPFLEGE. sicherzustellen. Das Projekt wur- AUSBILD N G. HIER. Weitere Projekte Neues Gewand de in enger Abstimmung mit der Gemeinde entwickelt und wird bis Herbst 2020 von Projekt-Invest aus Lahr umgesetzt. 24 25
Auf Berufs- und Informations- messen ist der Schwesternverband mittlerweile ein echter Eyecatcher. Auffällige Messewände, ausgefalle- nes Werbematerial und eine ange- sagte Messeausstattung sorgen für viel Zuspruch am Stand und posi- tives Feedback. Derzeit arbeiten wir mit Hochdruck an der Neu- gestaltung unserer Webseite. Die alte Webseite ent- Auch vor unseren Mitarbeiter*innen haben wir sprach nicht mehr den heutigen Anforderungen nicht haltgemacht und unsere ambulanten Dienste und die Umstellung auf ein sog. responsives De- sowie die Kolleg*innen der Tagespflege mit Schwes- sign sorgt für eine optimale Darstellung – gerade ternverband-Poloshirts und -jacken ausgestattet. So auf mobilen Endgeräten. Neben modernem Design sieht man nicht nur, dass die Damen und Herren für überzeugt die neue Unternehmenswebseite durch uns arbeiten, sondern die reflektierenden Jacken Übersichtlichkeit, eine einfache Menüführung und schaffen auch Sicherheit im Straßenverkehr, denn Benutzerfreundlichkeit und ist unter der bekannten so sind unsere Mitarbeiter*innen, gerade im Winter, Adresse: www.schwesternverband.de zu erreichen. immer bestens sichtbar. Schauen Sie doch mal vorbei. Neues Gewand 26
kontakt Sophie Kiefer 06824 909-148 personal@schwesternverband.de Kristin Reuther 06824 909-112 kristin.reuther@schwesternverband.de Elisaweta Tarchis 06824 909-194 elisaweta.tarchis@schwesternverband.de Carola Götzinger 3 V.l.n.r. Carola Götzinger, Sophie Kiefer, Kristin Reuther und Elisaweta Tarchis 06824 909-195 servicestellefamilie@schwesternverband.de Der Schwesternverband als Arbeitgeber Verstärkung für die Personalabteilung Das Suchen und noch mehr das Personalrekrutierung Zusammenarbeit besteht dabei Finden von qualifizierten Mit- Seit Februar dieses Jahres be- mit der Marketingabteilung, dem arbeiter*innen gehört in der Ar- treut Sophie Kiefer den Bereich Personalmanagement sowie Kris- beitswelt derzeit zu einem der Personalrekrutierung. Nach dem tin Reuther, Assistenz der Personal- Personalentwicklung Personalentwicklung spezialisiert. Carola Götzinger (wir berichteten dringlichsten Themen, dem sich Masterstudium „Personal und Ar- leitung. Elisaweta Tarchis ist seit Juli „Ich stehe übrigens auch den Füh- in Ausgabe 01/2019) mit der „Ser- auch der Schwesternverband beit“ hat sie in diesem Gebiet be- Kristin Reuther, die nach ihrer 2018 als Referentin für Personal- rungskräften aller Gesellschaften vicestelle für Familie“ allen Mitar- stellt. reits erste Erfahrungen bei einem Ausbildung zur Kauffrau für Bü- entwicklung beim Schwestern- des Schwesternverbandes bera- beiter*innen und Führungskräf- Ebenso die Bindung der Mitar- anderen Träger sammeln können. rokommunikation ein Masterstu- verband tätig. Ihr Aufgabengebiet tend beiseite“, betont sie, denn das ten beratend und unterstützend beiter*innen und deren Weiter- Ihr Aufgabenbereich im Schwes- dium im Studiengang „Wirtschaft umfasst grundlegende Themen würde oft vergessen. „Ich denke zur Seite. Im Rahmen des „audit entwicklung ist ein Schwerpunkt, ternverband umfasst u.a. das Be- und Recht“ absolviert hat, unter- der Personalentwicklung. Diese verbandsweit, schaue was in eini- berufundfamilie“ erstellen Caro- dem sich das Unternehmen werbermanagement, die Bearbei- stützt bereits seit April 2017 die sind zum Beispiel die Gestaltung gen Regionen gut funktioniert und la Götzinger und Kristin Reuther verstärkt widmet. Um dies alles tung von Stellenausschreibungen, Personalleitung organisatorisch von Entwicklungsprogrammen, die versuche dies in den anderen Regi- ein Kontakthalte- und Wiederein- Der Schwesternverband als Arbeitgeber Der Schwesternverband als Arbeitgeber umzusetzen, wurde das Team die Konzeption und Durchführung und operativ bei allen täglich an- Beschreibung von Führungsleitli- onen ebenfalls umzusetzen.“ stiegsprogramm für Beschäftigte der Personalabteilung verstärkt. von sowie die Unterstützung bei fallenden Aufgaben. nien oder auch die Erarbeitung in Eltern- oder Pflegezeit. Ziele des So wurden die Verantwortlich- Jobmessen und damit nicht zuletzt Ein wichtiger Bestandteil ih- von Ideen zur Mitarbeiterbindung. Vereinbarkeit von Beruf Programms sind die Gestaltung der keiten für die Themen Rekrutie- die Rekrutierung von neuen Mitar- rer Arbeit ist die enge Kooperati- Sie arbeitet an einem Konzept, das und Familie beruflichen Pause und des Wieder- rung, Personalentwicklung und beiter*innen. on mit Sophie Kiefer hinsichtlich Entwicklungsinstrumente für Mit- Ein gutes Beispiel für die Zu- einstiegs sowie die Bindung qualifi- Vereinbarkeit von Beruf und Bei Anliegen hinsichtlich Stel- des Bewerbermanagements für arbeiter*innen und Führungskräf- sammenführung der Themen Mit- zierter Mitarbeiter an den Schwes- Familie bei vier Kolleginnen ge- lenausschreibungen und Personal- Führungskräfte. Darüber hinaus te umfasst und hat dabei auch eine arbeitergewinnung und -bindung ternverband. Darüber hinaus ist bündelt. rekrutierung steht Frau Kiefer allen arbeitet sie bei der Planung und Schnittstelle zu den Akademien ist die Gestaltung von Möglich- beispielsweise die Einführung des Mitarbeiter*innen und Führungs- Umsetzung aktueller Projekte des des Schwesternverbands. Elisa- keiten für die Vereinbarkeit von Betrieblichen Gesundheitsma- kräften als erste Ansprechpartne- Personalbereichs mit, wozu auch weta Tarchis ist Diplom-Psycho- Beruf und Familie. Als Ansprech- nagements ein wichtiger Baustein 28 rin beratend zur Seite. Eine enge das „audit berufundfamilie“ gehört. login und hat sich auf den Bereich partnerin für dieses Thema steht des Audits. 29
„Das Beste was mir passieren konnte“ Michel Gräß macht eine Ausbil- dung zum Heilerziehungspfleger Arbeitserfahrung im Vorkurs de nicht ins kalte Wasser geworfen, konnte immer zu sammeln seinen Vorgesetzen und Kolleg*innen gehen und um Seit September 2018 arbeitet Hilfe bitten. Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen Die Entscheidung, nach der Michel Gräß im „Wohnen für Kin- mit Beeinträchtigungen hat er bereits durch seine Mittleren Reife eine Ausbildung der und Jugendliche“ in Ottweiler. langjährige ehrenamtliche Tätigkeit. Und auch die in der Heilerziehungspflege zu Er befindet sich im sogenannten Arbeit mit behinderten Kindern hat er bereits durch beginnen, ist ihm nicht schwer- Vorkurs, der den Einstieg in die einen Ferienjob kennengelernt. Es gefalle ihm bei gefallen. Schließlich arbeitet zweijährige Fachschulausbildung den Kindern noch besser als bei den Erwachsenen. Michel Gräß seit er 13 Jahre alt der Heilerziehungspflege, ebnet. „Sie sind für so Vieles zu begeistern, sind so offen, das ist als Ehrenamtlicher in den Das „Wohnen für Kinder und macht mir noch mehr Spaß. Ich weiß gar nicht wie ich Ausbildung zum Heilerziehungspfleger Ausbildung zum Heilerziehungspfleger „Häusern im Eichenwäldchen“ Jugendliche“ ist für Michel Gräß es sagen soll… Es ist einfach gut.“ 24 Kinder mit Beein- in Ottweiler, einer Einrichtung ein Glücksgriff gewesen. „Die trächtigungen leben in der Einrichtung, drei zusätzli- für Menschen mit Beeinträchti- Einrichtung ist klein, familiär, ich che Plätze werden durch Kurzzeitpflegegäste belegt. gungen – auch noch heute gele- wurde direkt gut aufgenommen Michel Gräß ist den Wohngruppen 2 und 3 zugeteilt. gentlich, wenn er die Zeit dazu und wir haben ein gutes Klima Das ist der pflegerische Bereich, in dem die Kinder mit findet. Seine Mutter ist eben- im Team“, schwärmt er geradezu. mehreren oder schwereren Beeinträchtigungen leben. falls in diesem Beruf und beim Auch seine Praxisanleiterin lobt Manchmal geht er auch zu den „fitteren“ Kindern, aber Schwesternverband tätig und der Auszubildende: „Sie ist toll die Arbeit in der Pflege liege ihm eher. „Es ist einfach so kennt er die Arbeit, die Belas- und für mich ein echtes Vorbild, schön, wenn die Kinder, die sich teils kaum bewegen tung, aber auch die Freuden, die so menschlich und gut wie sie mit können, reagieren und mir kleine Zeichen geben, lä- 30 die Branche bietet. den Bewohnern umgeht.“ Er wur- cheln… Das erfüllt mich.“ 31
Der Vorkurs ist fast vorüber, aber Angst vor der „Ich kann mir nichts anderes vorstellen“ theoretischen Fachschulausbildung hat der 18-Jährige Dass die Ausbildung insgesamt ganze vier Jahre nicht, sondern er freue sich darauf. Die Lehrer*innen dauert, war für ihn kein Hindernis. Ganz im Gegen- gehen auf die Schüler*innen ein, es findet ein reger teil: die Ausbildung in der Heilerziehungspflege er- Austausch statt. Das merke er jetzt schon im Vorkurs, mögliche es ihm, später noch zu studieren und auch denn einmal in der Woche wird auch in dieser Zeit die Einsatzmöglichkeiten wären vielfältiger als zum die Schule besucht. Besonders gespannt ist er auf die Beispiel in der Altenpflege. Positiv findet er außerdem, die ausbildung in medizinisch-pflegerischen Inhalte des Unterrichts. dass der Schwesternverband ein Taschengeld von 400 Deshalb habe er sich auch für die Ausbildung beim Euro im Monat zahlt, das sei nicht bei jedem Träger der heilerziehungs- Schwesternverband entschieden, da dessen Kompe- so. Während der theoretischen Ausbildung will er die tenz in diesem Bereich besonders auf der Pflege und Möglichkeit nutzen und Meisterbafög beantragen. Betreuung von Menschen mit Schwerstmehrfach- behinderungen liegt. Ob es die richtige Entscheidung war, die Ausbil- dung zu beginnen, wollen wir wissen, oder ob er nicht pflege doch manchmal Zweifel hege. „Ich kann mir nichts an- deres vorstellen“, entgegnet er lächelnd und überzeugt. VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE AUFNAHME DER AUSBILDUNG IN DER HEILERZIEHUNGSPFLEGE: Wir wünschen weiterhin viel Spaß und Erfolg! • Mittlerer Bildungsabschluss und eine mindes- tens einjährige abgeschlossene Berufsausbil- dung im sozialpflegerischen Bereich, oder • der Besuch eines einjährigen Vorbereitungs- kurses mit praktischen und theoretischen Bewerbt Euch jetzt: Anteilen an einer Fachschule für Heilerzie- hungspflege, oder Die Akademie • zwei Jahre praktische Tätigkeit in einem so- im Schwesternverband zialpflegerischen Arbeitsfeld, dabei wird das Jägermeisterpfad 5 Freiwillige Soziale Jahr als ein Jahr anerkannt, 66538 Neunkirchen sodass noch ein Jahr zu absolvieren ist, oder akademie@schwesternverband.de Michel Gräß • eine mindestens dreijährige berufliche Tätig- — keit, davon mindestens zwei Jahre im sozial- „Habt keine Vorurteile und lasst pflegerischen Bereich. euch nicht abschrecken. Wenn • Zur Erfüllung der Voraussetzung wird in der man die Bewohner, also die Men Schule ein Vorbereitungskurs angeboten. schen mit Beeinträchtigungen, kennenlernt, dann sind das ganz DIE AUSBILDUNG IST GEGLIEDERT IN: Ausbildung zum Heilerziehungspfleger Ausbildung zum Heilerziehungspfleger andere Personen, als man vorher • zwei Jahre Fachschulausbildung (2.400 Std.) vermutet. Macht ein Praktikum Lernbereiche: z. B. Theorie und Praxis der Heil- oder geht Probearbeiten, denn erziehungspflege, Psychologie, Gesundheits- dann merkt man, wie schön es ist, und Krankheitslehre, Pflege, Sprachaufbau, die Menschen mit kleinen Dingen Gesprächsführung, Musisch-kreative Gestal- glücklich zu machen und wie viel tung und weitere Inhalte man von ihnen zurückbekommt.“ • ein Jahr fachpraktische Ausbildung in heil- erziehungspflegerischen Tätigkeitsfeldern, z. B. Einrichtungen der Behindertenhilfe, Tagesförderstätten und Wohnheimen 32 33
Eine geschützte Umgebung zum Leben und Arbeiten Elterninitiative „Lebensgemeinschaft Möwe Jonathan“ setzt sich für Menschen mit Autismus ein „Unsere Kinder werden er- Die Betreuung von Menschen wachsen. Aber alleine und ohne mit Autismus-Spektrum-Störun- Unterstützung können Sie nicht gen ist im Alltag eine Herausfor- leben. Besonders für Menschen derung. Sie haben eine Störung mit Autismus ist das eine sehr der Wahrnehmungsverarbeitung, nen den Alltag und wissen, wie ihre „In anderen Bundesländern gab ser Anliegen kämpfen. Dann wurde große Herausforderung“, be- leben mit Zwängen oder reagieren Kinder auf ungewohnte Umgebun- es bereits spezielle Einrichtungen uns seitens des Ministeriums die ginnt Gerhard Weber, Vorsitzen- empfindlich auf laute Geräusche gen oder befremdliche Situationen für Autisten. Wir haben mit dem Kooperation mit dem Schwestern- der des Elterninitiative „Lebens- oder reizvolle Farben. Sie scheuen reagieren. Sie suchten professi- Verein aktiv gekämpft, dass auch verband vorgeschlagen und wir gemeinschaft Möwe Jonathan“, sich vor sozialen Kontakten und onelle Unterstützung, denn der im Saarland solche entstehen“, be- nahmen direkt Kontakt auf. “ die Erzählungen zur Gründung- auch Veränderungen in täglichen Alltag mit ihren Kindern gestalte- richtet Stefan Fecht, 2. Vorsitzender Im Jahr 2003 wurde die erste geschichte des Vereins. „Schon Abläufen bereiten vielen große Pro- te sich oft schwierig und war sehr der „Lebensgemeinschaft Möwe Tagesförderstätte für Autisten in als unsere Kinder klein waren, bleme. anstrengend. Es war ihnen wichtig, Jonathan“. Doch bis dahin war es Saarlouis-Fraulautern eröffnet. haben wir uns mit anderen be- Gerhard Weber und Stefan eine Betreuungsmöglichkeit im ein langer Weg, wie er weiter er- „Diese Einrichtung war ein erster troffenen Eltern regelmäßig ge- Fecht sind Väter von Kindern mit Saarland entstehen zu lassen, die zählt: „Wir mussten viele Termine Erfolg“, erinnert sich Gerhard We- troffen und 1995 einen eigenen Autismus-Störungen. Sie und wei- die speziellen Bedürfnisse der Kin- u.a. beim Sozialministerium wahr- ber. „Doch unsere Kinder wurden Verein gegründet.“ tere 17 Mitglieder des Vereins ken- der berücksichtigt. nehmen und immer wieder für un- älter, und so war es uns irgend- Möwe Jonathan Möwe Jonathan 34 35
Förderkreis ermöglicht Bau wann auch ein Anliegen, eine Einrichtung zu haben, Stefan Fecht betont, dass es in Wohnformen in der unsere Kinder langfristig wohnen können. Eine für Menschen mit Autismus eine hohe personelle Betreuung und Unterstützung rund um die Uhr ist un- Ausstattung geben muss, um die Bewohner*innen von Gartenhaus, Grillplatz erlässlich.“ intensiv und optimal betreuen und fördern zu können. Möglich wurde dies 2013. In diesem Jahr wurde die Für solche und andere Themen engagiert er sich in Einrichtung „Wohnen Autismus Saar“ in Heusweiler verschiedenen Gremien und verbindet dies ebenfalls und Netzschaukel eröffnet, die sich wiederum an den konkreten indivi- mit seiner Position als Behindertenbeauftragter der duellen Bedürfnissen der Bewohner*innen orientiert, Stadt Saarbrücken-West. wie etwa sinnesarme Wandfarben oder Räume mit Die „Lebensgemeinschaft Möwe Jonathan“, un- individueller und funktionaler Raumgestaltung. Heu- terstützt die Einrichtung und ihre Bewohner*innen te leben 16 Bewohner*innen in Heusweiler. Darunter auch finanziell sowie mit handwerklichem Geschick. auch die Kinder von Gerhard Weber und Stefan Fecht. Beispielsweise spendete und errichtete sie mehrere Sie sind heute 34 und 30 Jahre alt. Sitzbänke und Tische, eine schöne Sinnesbank zum Die Anfänge waren schwer, wie sich Gerhard Weber Ausruhen und beteiligte sich finanziell an einem erinnert. Es habe bis heute gedauert, bis sich alle ein- großen Holzblockhaus für den Außenbereich und gelebt haben. „Sowohl die Pflegekräfte, wir Angehöri- Klimageräten für jede Wohngruppe. Das nächste ge und besonders die Bewohner*innen mussten sich Projekt, das sie gerne finanziell unterstützen möch- auf die neue Situation einstellen“, sagt Weber: „Aber ten, ist eine neue, modernere Funk-Alarmanlage für jetzt fühlen sie sich alle angekommen.“ Das Personal das Haus. Eine weitere Einrichtung für Menschen leiste tagtäglich sehr gute Arbeit. „Die Leistung der mit Autismus im Saarland steht ebenso auf dem Mitarbeiter*innen ist nicht hoch genug zu bewerten.“ Wunschzettel. Der Bedarf sei im Saarland weiterhin Stefan Fecht pflichtet ihm bei. Erst kürzlich hat er vorhanden und der Schwesternverband habe als wieder erfahren, was für eine ausgezeichnete Arbeit Träger solcher Einrichtungen nicht nur gute Erfah- in Heusweiler geleistet wird: „Meine Tochter war für rungen, sondern auch die fachlichen Kompetenzen. etwa drei Wochen krank. Die Pfleger*innen kümmer- ten sich sehr liebevoll und intensiv um sie. Sie war vollkommen in sich ruhend und hat sich wieder sehr gut erholt.“ Weitere Beschäftigungsprojekte für die Bewohner*innen des „Haus Hubwald“ in Eppelborn realisiert In den letzten Monaten wur- den weitere wichtige Beschäf- tigungsprojekte für die Bewoh- ner*innen des „Haus Hubwald“ in Eppelborn realisiert und so- mit die Tagesstruktur erweitert. Unter anderem wurde mit viel Arbeit und Engagement ein gro- ßes Gartenhaus mit Carport für die Bewohner*innen errichtet. Dort kann die Gartengruppe der Einrichtung auch im Winter Pflanzenarbeiten durchführen. Möwe Jonathan Außerdem gibt es hier genü- gend Platz, um beispielsweise Holzbänke zu reparieren oder mit einem neuen Anstrich auf- 36 zupeppen. 37
„Im Sommer wird das me benutzt werden kann. große Gartenhaus außer- Zur Sicherheit wurden dem für alle Bewohner- Fallschutzplatten zum gruppen als Begegnungs- Schutz vor Verletzungen haus fungieren“, berichtet um die Schaukel herum Einrichtungsleiter Ulrich angebracht. Ulrich Kaiser, Kaiser. „Dazu möchten sein Team und natürlich wir noch einen neuen die Bewohner*innen sind Grillplatz für ein gemüt- sehr glücklich mit den liches Beisammensein er- neuen Angeboten. „Mög- richten, der auch für be- lich wurde dies erst durch wegungseingeschränkte die großartige Arbeit un- Berichte aus den Einrichtungen Bewohner*innen gut er- seres Förderkreises“, lobt reichbar sein wird.“ Ein Kaiser. „Sie haben selbst weiteres Projekt ist im In- mit angepackt und den nenhof der Einrichtung Bewohner*innen diese entstanden. Hier wurde tollen Wünsche ermög- eine Netzschaukel ange- licht. Wir sind sehr dank- bracht, die auch von stark bar für diese Unterstüt- geistig beeinträchtigte zung.“ 38 Menschen ohne Proble- 39
„Ich glaub da steht ein Esel auf dem Flur!“ Tierischer Besuch in der Einrichtung „Haus im Glantal“ in Altenglan Die Bewohner*innen freuten Zunächst staunten die Bewoh- sich sehr über diesen Besuch und ner*innen nicht schlecht als hatten keine Scheu die Tiere zu Mitte April Helmut Drumm aus streicheln. Dazu versorgte Hel- Erdesbach mit zwei Eseln in die mut Drumm die Bewohner*innen Einrichtung „Haus im Glantal“ mit vielen interessanten Informa- kam. Dieser Besuch war aber tionen über die Esel und erklärte, keineswegs ungeplant, sondern dass man mit ihnen richtig schö- von der Einrichtung organisiert. ne Eseltouren durch das Glantal Allerdings sollte der Auftritt der machen kann. beiden Langohren ursprüng- Die soziale Betreuung hat- lich in der Cafeteria stattfinden, te für diesen Besuch natürlich doch die beiden sturen Esel wei- auch für das kulinarische Wohl- gerten sich, sodass der Besuch befinden der Esel gesorgt und kurzerhand auf die Terrasse viele Karotten gekauft. Einige Be- verlegt wurde. Bei dem schönen wohner*innen fütterten die Esel Sonnenschein an diesem Tag aber manche waren genauso stur war dies aber auch kein Problem. wie die Esel und gaben nichts von dem leckeren Gemüse ab und bissen selbst hinein. Berichte aus den Einrichtungen Berichte aus den Einrichtungen 40 41
Für den kleinen Goldendoodle ist ein solcher Einrichtungsbesuch ein besonderes Training, denn dabei übt er fleißig das Einhalten verschiedener Regeln im Umgang mit älteren Menschen. Beispiels- weise darf Therapiehund Fred nur in die Betten der Bewohner*innen, wenn seine mitgebrachte Decke ausgebreitet wird und er Söckchen trägt. Das schreiben die Hygiene- richtlinien der Einrichtung vor, die eingehalten werden müssen. Nach dieser müssen sich die Bewoh- ner*innen nach dem Besuch natür- lich auch die Hände waschen und desinfizieren. Im Anschluss waren sich alle einig: Fred soll wiederkommen! Auch Simone Meul und ihr Hund Wenige Wochen später gab es fühlten sich sehr wohl, sodass nun erneuten tierischen Besuch in regelmäßige Besuche eingeplant der Einrichtung „Haus am Glan- werden. Da bereits im vergangenen tal“. Dieses Mal von Therapiehund Jahr beispielsweise ein paar Eulen Fred. Er besuchte gemeinsam mit die Einrichtung besuchten, sind Frauchen Simone Meul die Be- wir gespannt darauf, welche Tiere wohner*innen und übte zugleich als nächstes die Bewohner*innen für seine Ausbildung zum Thera- überraschen werden! piebegleithund. Berichte aus den Einrichtungen Berichte aus den Einrichtungen 42 43
Handwerkliches Geschick gefragt NABU Ortsverein baut Nistkästen mit Senior*innen aus dem „Haus am Mühlenweg“ Nachdem die Fachleute den Bau der Holzkästen kurz erklärt hatten, konnten die Senior*innen loslegen. Ein Schreiner hatte das Holz vorbereitet. „Es wurde im Vor- feld abgeschmirgelt, damit keine Den Umweltschutz unterstützt haben die scharfen Kanten mehr da sind und Senior*innen des „Haus am Mühlenweg“, in- sich keiner verletzen kann“, erklärt dem sie zusammen mit dem Ortsverein des Dietmar Morgenstern aus Stein- NABU Nistkästen für Vögel bauten. bach. Er und Kassenwart Christoph Zehn Bewohner*innen der Pflegeeinrichtung Rath zeigten den Senior*innen ge- Berichte aus den Einrichtungen Berichte aus den Einrichtungen in Ottweiler-Fürth hatten sich an einem Tag nau, wo welches Holzteil befestigt im April im Multifunktionsraum eingefunden, werden muss und wie die Schrau- um mit Christoph Rath und Dietmar Mor- ben am besten versenkt werden. genstern vom NABU Ottweiler ihr handwerk- Die Männer und Frauen waren liches Geschick zu testen. gleichermaßen geschickt, bedien- Die Mitarbeiter*innen der Betreuung hatten ten gekonnt den Akkuschrauber gute Vorarbeit geleistet und die Tische sorg- und hatten sichtlich Freude an fältig mit Pappe abgeklebt, damit sie bei den der Arbeit. Schnell waren die ers- 44 Arbeiten nicht beschädigt werden. ten Nistkästen fertig. „Ich bin von 45
„Ein wunderbares Geschenk“ Bewohner*innen des „Haus Prümtal“ in Bettingen machten Kurztrip nach Lommel in Belgien „Diese Fahrt ist etwas sehr Besonderes. Es ist viel- leicht das letzte Mal, dass ich auf Reisen bin“, sagte den Socken“, freut sich Betreuungs- diesem Jahr bereits 120 Nistkästen einer der Bewohner, der gemeinsam mit vier wei- kraft Christine Anna-Gräß. „Es gebaut, wie Dietmar Morgenstern teren Bewohner*innen, zwei Pfleger*innen und gefällt mir richtig gut, wie die Be- berichtet, u.a. in Kooperation mit zwei Betreuer*innen einen kleinen Urlaub in dem wohner*innen mitarbeiten.“ Sie dem Kindergarten, dem Gymnasi- belgischen Ort Lommel verbrachte. und ihre Kolleginnen hatten schon um oder den Pfadfindern. Für dieses Vorhaben wurden ein geräumiger Trans- Wochen vorher mit den Senior*in- Das Aufstellen von Storchen- porter, Rollstühle und Pflegematerial organisiert. Mit nen über den Bau von Nistkästen nestern, die Wiederansiedlung von vollgepackten Koffern und reichlicher Verpflegung aus gesprochen und die Interessensla- Steinkäuzen oder geführte Wande- der Küche des Eifelhauses in Bitburg ging es dann An- ge der Bewohner*innen befragt, so- rungen sind weitere Projekte, die fang April auf die kleine Reise. Das Ziel war der Center- dass schließlich zehn Senior*innen der Ortsverein, der übrigens zu ei- park in Lommel, ein Feriendomizil mit vielen kleinen mitmachen wollten. nem der mitgliederstärksten Verei- Häusern, Wäldern und einer Seelandschaft. Im Anschluss an den Bau wur- ne in Ottweiler gehört, durchführt. Nach der Ankunft in den beiden kleinen Häusern, de gemeinsam nach geeigneten Nachwuchs im aktiven Bereich versammelten sich die Reisenden in einer gemütli- Berichte aus den Einrichtungen Berichte aus den Einrichtungen Plätzen rund um die Einrichtung ist jederzeit herzlich willkommen, chen Runde, um den 91. Geburtstag eines mitreisen- gesucht, an denen die Nistkästen animiert Morgenstern zum Mit- den Bewohners ausgiebig zu feiern. Am nächsten Tag befestigt werden können. Der Bau machen. „Fleißige Helfer, ob jung ging es nach Maastricht, um dort eine Schifffahrt auf der Nistkästen war die erste Aktion, oder alt, sind immer gern gesehen.“ der Maas zu unternehmen und die Sehenswürdigkei- die der NABU im „Haus am Müh- Mit den Senior*innenen aus dem ten der Stadt zu bewundern. lenweg“ durchgeführt hat; weitere „Haus am Mühlenweg“ hat der Ver- Am dritten und zugleich letzten Tag wurde ein Be- sollen folgen, wie Einrichtungs- ein auf jeden Fall neue interessierte such in den Streichelzoo unternommen. Dort warte- leiterin Andrea Laux verrät. Ins- und tüchtige Helfer gewonnen. ten Ziegen, Hühner, Pfauen, Hasen, Schafe und viele 46 gesamt hat der NABU Ottweiler in weitere Tiere auf die Reisegruppe. 47
Die Bewohner*innen und Mit- arbeiter*innen des „Haus Prümtal“ waren von den Tieren begeistert und streichelten und fütterten sie. Den Ausflug nutzten einige Bewoh- ner*innen auch dazu, weitere Stre- cken wieder selbständig und ohne Hilfe des Rollstuhles zurückzule- gen. Das machte bei Spaziergängen in der Natur besonders viel Spaß. Zum Abschluss des Tages erhol- te sich die Reisegruppe im nahege- legenen Café, welches an diesem Umgang mit Demenz Tag ein lustiges und komödianti- sches Animationsprogramm zu bieten hatte. Zugleich setzten sich die Animateure zu der Reisegrup- pe und verbreiteten gute Laune. So verbrachten alle noch einmal einen Schüler*innen der Akademie Wie gute Lebensqualität trotz einer Demenz- gemütlichen Abend in Belgien, be- vor es am nächsten Tag wieder zu- veranstalten Infotag erkrankung erhalten bleiben kann – darum ging es bei einem Informationstag in der Akademie des rück in die Eifel ging. Schwesternverbandes in Neunkirchen. Pflegekräf- te, Angehörige und andere Interessierte waren ge- kommen, um sich rund um das Thema aufklären zu lassen. Seit Ende März liefen dazu die Vorbereitungen Berichte aus den Einrichtungen Berichte aus den Einrichtungen der Altenpflegeschüler*innen, die sich zu der Zeit im „Diese Fahrt ist etwas sehr Blockunterricht des 2. Lehrjahres befanden. Behan- Besonderes. Es ist vielleicht delt wurde das Thema im Bereich Gerontopsychiat- das letzte Mal, dass ich auf rische Erkrankungen und Pflege von Menschen mit Reisen bin.“ dementiellen Erkrankungen. Lehrkraft Claudia Stapel war stolz auf ihre Schütz- linge: „Die Schüler*innen haben sich sehr engagiert, haben auch zu Hause gearbeitet und kreative Ideen 48 eingebracht. Sie waren mit Herzblut dabei, Hut ab.“ 49
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