Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) - www.europa-fuer-niedersachsen.de
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Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) www.europa-fuer-niedersachsen.de
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Impressum Herausgeber: Naturparkregion Lüneburger Heide e.V. Schloßplatz 6 21423 Winsen (Luhe info@naturpark-lueneburger-heide.de www.naturpark-lueneburger-heide.de Konzept, Redaktion und Gestaltung: Simon Hagmann / Hilke Feddersen Naturpark Lüneburger Heide e.V. Druck: Warlich Druck Meckenheim GmbH, August 2019 Abbildungen: Naturparkregion Lüneburger Heide e.V. Fotos: S. 4 Nds. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz; S. 5, 15, 20, 24 Naturpark Lüneburger Heide; S. S. 28 Grund u. Oberschule Neuenkirchen; S. 33 Alfred Toefper Akademie für Naturschutz; S. 34 Barfußpark Lüneburger Heide; S. 35 Heide-Himmel; S. 36 LK Heidekreis; S. 38 Heide-Ranger®; S. 39 Kunstverein und Stiftung Springhornhof Neuenkirchen; S. 41 Lüneburger Heide GmbH; S. 42 Geschichts- und Museumsverein Buchholz i.d.N.; S. 43 Hebrokstiftung; S. 44 BUND Elbe-Heide; S. 47 VNP Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide; S. 48 Nds. Landesforsten; S. 50 Wildpark Lüneburger Heide 2
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Inhalt Grußwort des Umweltministers ................................................................................................................................ 4 Grußwort des Naturparkvorsitzenden ...................................................................................................................... 5 1. Das Projekt Naturpark-Plan BNE .................................................................................................................... 7 2. Der Naturpark im Profil .................................................................................................................................... 9 3. BNE im Naturpark ......................................................................................................................................... 11 3.1. Konzept und Anspruch von BNE ................................................................................................................ 11 3.2. Bestandsanalyse ........................................................................................................................................ 12 Formale BNE im Naturpark ......................................................................................................................... 13 Non-formale BNE im Naturpark .................................................................................................................. 16 Daten zu BNE im Naturpark Lüneburger Heide ......................................................................................... 19 Informelle BNE im Naturpark ...................................................................................................................... 20 3.3. Stärken-Schwächen-Analyse ...................................................................................................................... 22 4. Die Entwicklung von BNE bis 2030 ............................................................................................................... 23 4.1. Die „lernende Region“ ................................................................................................................................. 23 4.2. Die Rolle des Naturparks ............................................................................................................................ 25 4.3. Handlungsfelder und Ziele .......................................................................................................................... 25 Kommunikation & Sichtbarkeit .................................................................................................................... 25 Angebotsentwicklung & Qualifikation .......................................................................................................... 27 Strukturen & Vernetzung............................................................................................................................. 30 5. Einrichtungen und Projekte für BNE im Naturpark ........................................................................................ 32 3
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Grußwort des Umweltministers Sehr geehrte Damen und Herren, zum ersten Mal legt der Naturpark Lüneburger Heide einen Naturparkplan Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) vor. BNE vermittelt Menschen aller Altersgruppen Gestaltungskompetenz zu ökologischen, ökonomischen und sozialen Fragestellungen – ein Ansatz, der gut zu den Naturparken und ihren Zielen passt. Die Naturparke verstehen sich als Modellregionen für BNE im ländlichen Raum, und die Kulturlandschaft der Lüneburger Heide ist ein Ort kritischer Begegnungen zwischen Mensch und Natur. Hier setzt man sich auseinander, und hier wird Nachhaltigkeit aktiv gelebt. Daher soll der Naturparkplan den gesetzlichen Auftrag zu mehr Bildung in Sachen Nachhaltigkeit als zukunftsfähiges Konzept tragen. Seine Erstellung wurde durch das Land Niedersachsen sowie die Europäische Union (EFRE-Richtlinie „Landschaftswerte“) gefördert. Der Naturparkplan ist durch partizipative Methoden in Arbeitskreisen und Tagungen mit breiter Beteiligung durch Kommunen, Schulen, außerschulische Lernorte, Vereine, Verbände und Tourismus unterstützt worden. Er zeichnet eine Vision der „Lernenden Region“ Naturpark Lüneburger Heide bis 2030: BNE wird hier als gesamtgesellschaftliches Projekt aufgefasst. Gleichzeitig soll der Naturparkplan als Instrument der gezielten Regionalentwicklung dienen. So benennt er beispielsweise Förderschwerpunkte, um Angebote auszubauen und ungenutzte Potenziale auszuschöpfen. Das Ziel: Projekt- und Netzwerkstrukturen sollen über kommunale Grenzen hinweg aufgebaut werden und der Naturpark als bindendes Element und Koordinator fungieren. Dass dieser Naturparkplan nun fertig gestellt ist zeigt uns, dass der Naturpark Lüneburger Heide zukunftsorientiert denkt und handelt. In unserer Gesellschaft ist das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile verankert und wird mit Blick in die Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Wir brauchen Menschen, die sich für einen naturschonenden Lebensstil einsetzen. Die vorleben, wie wir die schönen Landschaften erhalten, die natürlichen Ressourcen schonen und unsere Arten schützen. Diese Themen werden vor allem für heranwachsende Generationen an Bedeutung gewinnen. Der Naturparkplan zeigt mit seinem Fokus auf die Bildung für nachhaltige Entwicklung Möglichkeiten auf. Es liegt an uns allen, diese zu nutzen und mit Leben zu füllen. Ihr Olaf Lies. 4
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Grußwort des Naturparkvorsitzenden Sehr geehrte Damen und Herren, unser Naturpark Lüneburger Heide gehört zu den ältesten Naturparken Deutschlands und ist heute über 1000 Quadratkilometer groß. Er versteht sich traditionell als Bindeglied einer Region, die ein Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum von hoher Qualität ist. Diese Qualität wollen wir sichern und weiter verbessern. Ganz im Sinne unseres Leitbildes: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist sie zu gestalten.“ Der nun vorliegende Naturparkplan Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist hierfür ein sehr gutes Instrument. BNE ist eine Zukunftsaufgabe, die alle Menschen etwas angeht, nicht nur im Bereich der Schulen, sondern gerade auch außerhalb. Dieser Plan ist das Ergebnis einer breiten regionalen Zusammenarbeit von Kommunen, Bildungsträgern, Vereinen, Verbänden und Organisationen. All diesen gilt unser Dank für ihr großes Engagement. Dank gilt aber auch dem Land Niedersachsen und der Europäischen Union, die die Erstellung dieses Plans ganz maßgeblich mittels der EFRE-Richtlinie „Landschaftswerte“ gefördert haben. Das Engagement so vieler Akteure aus der Region zeigt, dass die Kulturlandschaft Lüneburger Heide ein engagierter Ort des Lernens ist und der Naturpark mit dem Thema BNE ein Forum für die Begegnung und den Diskurs zwischen Tradition und nachhaltiger Entwicklung bildet. Unsere Stärken, z.B. in der Umweltbildung, gilt es nun auszubauen und mit neuen Themenfeldern zu bereichern. So wollen wir noch mehr Menschen aller Altersgruppen ansprechen und dabei sowohl mit den Einwohner*innen als auch Besucher*innen in einen Dialog treten. Denn Themen wie Mobilität, Ressourcenverbrauch, Biodiversität oder Konsum werden weiter an Relevanz gewinnen und sind wesentlich für die kommenden Generationen. Hierbei gilt es, die Menschen der Region über Teilnahme- und Gestaltungsmöglichkeiten direkt einzubinden. Der Naturparkplan soll dabei eben nicht nur ein strategisches Konzept sein, sondern für lebendige Diskussionen sorgen und dabei als eine Leitplanke für die Vision der „lernenden Naturparkregion“ fungieren. Ich wünsche mir deshalb, dass es uns mit diesem Plan gelingt, viele Menschen, Kommunen, Bildungsträger, Vereine, Verbände und Organisationen zu erreichen, um unsere liebens- und lebenswerte Naturparkregion Lüneburger Heide nachhaltig zu erhalten und zu entwickeln. Ihr Olaf Muus. 5
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Einleitung Die nachhaltige Entwicklung von Kulturlandschaften Bildungsarbeit im Kontext einer nachhaltigen in Deutschland ist eine wichtige Voraussetzung Entwicklung erörtert. Auf diesem Wege konnte die dafür, eine lebenswerte Umwelt zu schaffen, dem aktuelle und zukünftige Bedeutung von BNE in der Klimawandel zu begegnen und wertvolle Naturparkregion analysiert, diskutiert, bewertet und Lebensräume für die biologische Vielfalt zu in eine gemeinsame Zielsetzung übersetzt werden. erhalten. Naturparken kommt als Modellregionen Mit der Fertigstellung des Naturparkplans BNE wird einer nachhaltigen Entwicklung dabei die dieser Prozess zusammengefasst und für alle besondere Aufgabe zu, ein gelingendes Beteiligten nachvollziehbar gemacht. Gleichzeitig Nebeneinander des Menschen und seiner markiert er den Startschuss für die Umsetzung natürlichen Umgebung zu gestalten. Bildung für zahlreicher Vorhaben in den kommenden Jahren, nachhaltige Entwicklung (BNE) ist hierfür ein mit denen neue Potentiale erschlossen und elementarer Baustein, um Ansatzpunkte und bisherige Schwachstellen behoben werden sollen. Lösungswege auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft aktiv zu gestalten. Mit dem nun Kapitel 1 gibt Einblick in den Projektrahmen des vorliegenden Naturparkplan BNE steckt sich der Naturparkplans und zeigt die Prämissen des Naturpark Lüneburger Heide das Ziel, bis zum Jahr Gesamtvorhabens auf. Kapitel 2 präsentiert in 2030 die Vision einer „Lernenden Region“ zu knapper Form die demografischen und strukturellen verwirklichen. Das darin enthaltene Konzept soll Hintergründe des Naturparks Lüneburger Heide sicherstellen, dass Maßnahmen und Projekte und stellt dessen Aufgabenschwerpunkte vor. In aufeinander abgestimmt und in Synergie mit bereits Kapitel 3 geht der Plan auf den Status Quo von existierenden Aktivitäten umgesetzt werden BNE im Naturpark ein und gliedert die Ergebnisse können. der durchgeführten Bestandsanalyse in drei Abschnitte zu formaler, non-formaler und Der Naturparkplan BNE ist das Ergebnis eines informeller BNE. Kapitel 4 stellt anschließend die intensiven Dialogs zwischen regionalen Akteuren Vision der „lernenden Region“ vor, sowie drei und Leistungsträgern des Naturparks Lüneburger Handlungsfelder samt der damit verbundenen Heide. Im Rahmen zahlreicher Einzelgespräche, Zielsetzungen und Entwicklungsschwerpunkte für Workshops und Pilotmaßnahmen wurden über die kommenden Jahre. Kapitel 5 führt abschließend einen Projektzeitraum von drei Jahren die die wichtigsten regionalen Leistungsträger und unterschiedlichsten Facetten erfolgreicher Institutionen für BNE im Naturpark auf. 6
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE 1. Das Projekt Naturpark-Plan BNE Naturparkpläne werden grundsätzlich über einen über die „Landschaftswerte“-Richtlinie des EFRE- mehrjährigen Zeitraum als strategische Förderfonds für den ländlichen Raum bewilligt. Entwicklungskonzepte genutzt. Ein Großteil der Naturparke in Deutschland nutzt derzeit einen Die Bestimmung des IST-Zustandes von BNE im Naturparkplan für die Planung und das Naturpark Lüneburger Heide bildete den Grundstein Management ihrer Tätigkeiten, in der Regel bündelt für die Analyse von Stärken und Schwächen, dabei ein zentrales Plandokument die Chancen und Risiken. Für die Datenerhebung verschiedenen Aufgabenschwerpunkte und kamen vielfältige Instrumente und Formate zum Themenbereiche der Naturparkarbeit. Seltener wird Einsatz, darunter Online-Umfragen, Workshops und ein Naturparkplan auch für einzelne Teilbereiche Vor-Ort-Besuche bei Bildungseinrichtungen. Die verfasst und genutzt – der „Naturparkplan BNE“ ist daraufhin durchgeführten Pilotmaßnahmen dienten insofern auch in diesem Kontext ein Novum in im Kontext der Planerstellung zwei vorrangigen Niedersachsen. Zielen: zum einen der Überprüfung von Annahmen über den IST-Zustand, zum anderen der Erprobung Mehr als ein Jahr bevor die Novelle des neuer Angebotsformate für die Weiterentwicklung Bundesnaturschutzgesetzes am 1. Januar 2018 von BNE im Naturpark. Dabei ergaben sich die BNE auch offiziell zum Auftrag deutscher Inhalte der Maßnahmen (u.a. die Naturparke erklärte, begannen die Planungen im „Bildungslandkarte“, siehe S. 16) aus der Naturpark Lüneburger Heide für eine systematische Netzwerkarbeit mit regionalen Akteuren, die in Auseinandersetzung mit dem Thema. Dank einer Arbeitsgruppen am Projekt mitwirkten und die Förderrichtlinie des Landes Niedersachsen und mit Umsetzung der Maßnahmen begleiteten. Unterstützung der Europäischen Union konnte die Projektierung eines auf BNE fokussierten Der dritte Projektabschnitt stellt die Synthese der Naturparkplans im September 2016 erfolgreich vorangegangenen Schritte dar und umfasst die initiiert und das Förderprojekt „Naturparkplan Übersetzung der im Projektverlauf gesammelten Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE“ auf den Erkenntnisse in ein zukunftsorientiertes Ent- Weg gebracht werden. wicklungskonzept. Zentraler Meilenstein war hierfür die BNE-Regionalkonferenz im April 2019, bei der Mit einem Gesamtvolumen von 189.000€ über die Abstimmung von Entwicklungsschwerpunkten einen Zeitraum von 3 Jahren wurde das Vorhaben sowie die Formulierung einer Vision bis zum Jahr 7
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE 2030 angestoßen werden konnte. beantragt, welches nahtlos an die Erstellung des Den Abschluss des Projekts bildete die Redaktion Naturparkplans anschließt und zunächst bis 2022 und Produktion des Naturparkplans, wozu die Aktivitäten im Bereich BNE konzeptionell und nochmals Beiträge zahlreicher Einrichtungen und finanziell absichert. Das Projekt fand im Augsut Partner eingeholt wurden. Parallel wurde die 2019 seinen geplanten Abschluss, die stolze Fortsetzung der Arbeit des Naturparks Lüneburger Übergabe des fertigen Naturparkplans BNE an alle Heide im Folgeprojekt „Umsetzung des regionalen Partner sowie das Nds. Naturparkplans BNE in der Lüneburger Heide“ Umweltministerium folgte Anfang September. Abbildung 1: Der Naturpark Lüneburger Heide erstreckt sich heute über 1070km². 8
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE 2. Der Naturpark im Profil In Deutschland gibt es 105 besonders wertvolle Hannover eine malerische Heimat und vielfältige Kulturlandschaften, die als Naturparke geschützt Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Der Naturpark ist sind (Stand 2019). Sie alle bewahren und vieles zugleich: eine lebenswerte Region mit entwickeln etwas Einzigartiges und wollen ausgeprägter regionaler Identität, ein Erholungsort Bewohner*innen und Besucher*innen dafür für Einheimische und Touristen, ein begeistern und sensibilisieren. Der Naturpark Großschutzgebiet mit einzigartiger biologischer Lüneburger Heide wurde als einer der ersten Vielfalt in seiner Tier- und Pflanzenwelt und auch Naturparke in Deutschland gegründet und zählt ein Raum für kritische Naturerfahrung und Bildung heute zu den größten und bekanntesten seiner Art. für nachhaltige Entwicklung. Auf über tausend Quadratkilometern umfasst er die größten zusammenhängenden Heideflächen Für alle Naturparke formuliert das Wartburger Mitteleuropas, die im Naturschutzgebiet Lüneburger Programm des Verbandes Deutscher Naturparke Heide rund um den Wilseder Berg und im Herzen von 2018 die vier Aufgabenfelder Natur- & des Naturparks jährlich tausende Naturbegeisterte Landschaftsschutz, Erholung & nachhaltiger anlocken. Aber auch mit ihren Mooren, Wäldern, Tourismus, Bildung für nachhaltige Entwicklung Heidebächen und vitalen Dörfern samt alten sowie nachhaltige Regionalentwicklung (siehe Hofanlagen und reetgedeckten Häusern weiß diese Abbildung 2). Naturparke verfolgen damit das Ziel, einmalige Kulturlandschaft zu beeindrucken. als Modellregionen für die Stärkung des ländlichen Raums, den Erhalt der biologischen Vielfalt, den Insgesamt dünn besiedelt, ist der Naturpark Klimaschutz und damit für ein nachhaltiges Mit- und Lüneburger Heide heute eine Zuzugsregion, die Nebeneinander von Mensch und Natur einzutreten. jenseits der großen Metropolregionen Hamburg und Fläche: 107.701,09 Hektar Einwohnerzahl: 88.135 (Stand 30.06.2018) Trägerschaft: Gemeinnütziger Verein „Naturparkregion Lüneburger Heide e.V.“ Ausweisung: Erstmalig 1956, Erweiterung auf aktuelle Größe 2007 Schutzgebiete: 48.436,46 Hektar (44,94%) Landschaftsarten: Wald (43,8%), Agrarflächen (28,1%), Grünland (11,2%), Heide- und Magerrasenflächen (7,5%), Siedlungs- und Verkehrsflächen (6,9%), Moore (0,6%), Gewässer (0,6%). 9
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Abbildung 2: Aufgaben und Ziele von Naturparken in Deutschland Aufgrund historisch gewachsener Strukturen Bildung sowie Kommunen und Einzelpersonen an. konzentriert sich der Naturpark Lüneburger Heide Sie alle unterstützen durch ihre Mitarbeit die in der derzeit vor allem auf die Entwicklung und Pflege der Vereinssatzung festgeschriebenen Ziele einer Kulturlandschaft, in der die Nutzung als Erholungs- nachhaltigen Regionalentwicklung. und Tourismusregion im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung verwirklicht wird. Bildung für In allen Bereichen seiner Arbeit ist der Naturpark nachhaltige Entwicklung auf formaler, non-formaler auf die Kooperation mit seinen Partnern in der und informeller Ebene (siehe Kapitel 3) kommt mit Region angewiesen. Dies gilt insbesondere auch dem Naturparkplan BNE als zusätzlicher für BNE und führt bei Projekten in Trägerschaft des Schwerpunkt hinzu. Naturparks regelmäßig zur Einbindung regionaler Pädagogen und Einrichtungen. Die Profile dieser Der Verein fördert in diesem Kontext aktiv die Partner, mitsamt ihren inhaltlichen interkommunale Zusammenarbeit und ist Moderator Arbeitsschwerpunkten, Zielgruppen und und Koordinator für das Zusammenwirken seiner Entwicklungszielen können in Kapitel 5 ab Seite 32 vielen Partner. Ihm gehören über 100 institutionelle eingesehen werden. Mitglieder aus den Bereichen Tourismus, Wirtschaft, Naturschutz, Forst- und Landwirtschaft, 10
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE 3. BNE im Naturpark Dieses Kapitel geht auf den Anspruch von BNE sowie als Teil der Gesellschaft aktiv zu engagieren. sowie grundsätzliche inhaltliche und didaktische Diese „Gestaltungskompetenz“ bildet den Herausforderungen von Bildung im Kontext Überbegriff für jene Fähigkeiten, die zur Teilhabe nachhaltiger Entwicklung ein. Es folgt eine an einer nachhaltigen Mensch-Natur-Beziehung Bestandsanalyse des aktuell vorhandenen BNE- unerlässlich sind. Dazu zählen u.a.: Angebotes in der Region sowie der Rahmenbedingungen für BNE im Naturpark • In heterogenen Gruppen an Entscheidungs- Lüneburger Heide. prozessen teilhaben können. • Weltoffen und vorausschauend denken und 3.1. Konzept und Anspruch von BNE handeln können. Gravierender denn je greift der Mensch heute durch • Eigene Leitbilder und die Leitbilder anderer sein Leben und Wirtschaften in natürliche reflektieren können. Ökosysteme ein, mit globalen Folgen für das Klima und die Biodiversität der Tier- und Pflanzenwelt. Parallel macht die zunehmende Digitalisierung des Ursachen und Wirkungen sind dabei gnauso oft Lernens im 21. Jahrhundert deutlich, welchen unübersichtlich, vielfältig und umstritten wie es Ansprüchen sich Bildung in einer vernetzten Welt zukunftsfähige Lösungen sind. Um solche gegenübersieht: nicht mehr die Beschaffung von komplexen Problemstellungen besser verstehen Information steht im Vordergrund, sondern das und aktiv lösen zu können, bedarf es neben Verstehen systematischer Zusammenhänge und technischen und politischen Antworten vor allem die Kompetenz zur Beteiligung an der auch einer Weiterentwicklung der Art und Weise, Lösungsfindung für gesamt-gesellschaftliche wie Bildung gedacht und praktiziert wird. Hier setzt Problemstellungen. Um Gestaltungskompetenz zu Bildung für nachhaltige Entwicklung an: fördern, müssen Bildungsangebote daher angepasst, weiterentwickelt oder gänzlich neu Während umfangreiches Wissen zum inhaltlichen geschaffen werden. Dies bedeutet im gesamten Dreiklang von Ökologie, Wirtschaft und Bildungssektor einen Entwicklungsprozess für Gesellschaft wichtig bleibt, betont BNE vor allem Lernende, aber auch für Pädagogen in schulischen den Erwerb von Kompetenzen. Diese erlauben es und außerschulischen Einrichtungen. dem Einzelnen, sich in einer rasant verändernden, komplexen Welt zu orientieren und sich individuell 11
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Schulwesen, Ausbildung Formale BNE mit pädagogischem Auftrag innerhalb schulischer und Hochschulen Institutionen, z.B.: Projektwoche Sachunterricht. Angebote Non-Formale BNE außerhalb schulischer Institution, mit außerschulischer pädagogischem Auftrag, z.B.: Exkursion zum Schulbauernhof. Freizeitaktivitäten und Informelle BNE ohne pädagogischen Schwerpunkt und Naherholung außerhalb einer schulischen Institution, z.B.: Führungen, Sommerferiencamp. Abbildung 3: Formen und Kontexte von BNE. Für die Transformation von Bildung im Sinne von oder den Besuch eines landwirtschaftlichen BNE kann von einer inhaltlichen und einer Betriebs für den Lernenden stärker an seine didaktischen Dimension ausgegangen werden, Lebensrealität anschlussfähig gemacht. Auch welche in engem Bezug zueinander stehen: spielerische Ansätze oder intragenerationelle Inhaltlich soll BNE disziplinäre Grenzen überwinden Lernformate rücken verstärkt in den didaktischen und Menschen dazu befähigen, die Welt als ein Fokus. komplexes Zusammenspiel zahlreicher Faktoren zu verstehen. Ein regionales Beispiel aus dem Für erfolgreiche BNE ist demnach eine sinnvolle Naturpark Lüneburger Heide: Die Betrachtung des Kombination formaler, non-formaler und informeller Stickstoffkreislaufes im Unterricht kann sowohl Lernsituationen eine zentrale Herausforderung unter ökologischen Gesichtspunkten im Bio- (siehe Abbildung 3). Zusammengefasst ist BNE Unterricht (Standortfaktoren für das Wachstum der nicht als Ablösung bestehender Bildungsarbeit zu Besenheide) als auch unter Betrachtung verstehen, sondern als eine inhaltliche und wirtschaftsgeographischer Aspekte (Schweinezucht didaktische Erweiterung schulischer und in Süd-Niedersachsen, Konsummuster beim außerschulischer Aktivitäten. Dafür bietet der Fleischverzehr) im Sachunterricht erfolgen. Naturpark Lüneburger Heide mit seiner facettenreichen Kulturlandschaft, in der Mensch Didaktisch setzt BNE hingegen neue Akzente in der und Natur in vielfältiger Weise miteinander Art und Weise, wie sich Lernende Wissen und interagieren, ein hervorragendes Potential. Kompetenzen in einer komplexen Welt aneignen können: kooperative und außerschulische 3.2. Bestandsanalyse Lernformen werden verstärkt integriert. Inhalte Die Kulturlandschaft des Naturparks Lüneburger werden z.B. durch Rollenspiele, interaktive Medien Heide ist heute die Kulisse für vielfältige 12
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Bildungsangebote und eine fundierte Einrichtungen mit explizitem Bildungsauftrag. Dies Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe der kann über Leitbilder, besondere Personalstellen, Region genauso wie mit landschaftsökologischen gezielte Projektmaßnahmen oder Zertifizierungen Fragestellungen. Dafür sorgen zahlreiche erfolgen. Einrichtungen, die allesamt eigene Schwerpunkte und Themen in die abwechslungsreiche Der Neu- und Ausbau von Kapazitäten im Bildungslandschaft des Naturparks einbringen. Für frühkindlichen Betreuungsangebot in eine Betrachtung des Status Quo von BNE im Niedersachsen hat für BNE im Naturpark vielfältige Naturpark Lüneburger Heide bietet sich die Potentiale geschaffen, die Arbeit inhaltlich und Unterscheidung der Teilbereiche formaler, non- konzeptionell zu bereichern. Dabei ist jedoch formaler und informeller Bildungskontexte an. festzustellen, dass BNE in den Kindertagesstätten der Region bislang kaum explizite Anwendung Diese Struktur macht insofern Sinn, als dass findet. Zu erwähnen sind in diesem Kontext erfolgreiche Bildungsarbeit grundsätzlich lediglich die insgesamt 5 Waldkindergärten in den zielgruppengerecht stattfinden muss – hier macht Naturparkgemeinden Buchholz i.d.N., Tostedt, BNE keine Ausnahme. Überdies spielt Jesteburg und Amelinghausen, welche im Sinne lebenslanges Lernen gerade für BNE eine der Waldpädagogik einen regelmäßigen Kontakt in bedeutende Rolle: Kleinkinder, Schüler*innen, den Naturraum Wald herstellen. junge Erwachsene, Berufstätige oder Senioren – alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen Die Verankerung von BNE in Schulen schreitet in nehmen durch ihre Handlungen in Schule, im Niedersachsen insgesamt, wie auch im Naturpark Berufsalltag oder in ihrer Freizeit direkten Einfluss Lüneburger Heide, langsam aber stetig voran. Mehr auf ihre Umwelt und sind dabei regelmäßig als ein Drittel der Schulen im Naturpark maßen formalen und informellen Lernprozessen BNE bei einer Online-Umfrage im Jahr 2017 eine ausgesetzt. „große oder prägende Bedeutung“ bei. In den Grundschulen fällt die Rolle, welche BNE im Lern- Formale BNE im Naturpark und Lehralltag der Schüler*innen und Kollegien Unter formaler BNE ist die konzeptionelle, spielt, bislang allerdings gering aus. Während mit inhaltliche und didaktische Verankerung von BNE- dem „Naturpark-Schule“-Projekt ab 2016 (siehe orientierten Lernprozessen in pädagogischen Schlaglicht, S. 15) erste Grundschulen für eine Einrichtungen zu verstehen, d.h. in intensive Auseinandersetzung mit BNE im Rahmen Kindertagesstätten, allen Schulformen, einer Partnerschaft gewonnen werden konnten, Hochschulen und sonstigen öffentlichen scheitert eine Umsetzung an vielen Grundschulen 13
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE zumeist an mangelnden Personalkapazitäten oder Gewicht, als dass eine zunehmende Anzahl konkurrierender Schwerpunktsetzung. weiterführender Schulen Ganztagesangebote schaffen (müssen), im Rahmen derer Dies ist zum einen der geringen Größe vieler außerschulische Kooperationen in den kommenden ländlicher Schulstandorte im Naturpark geschuldet, Jahren erheblich an Bedeutung gewinnen werden. zum anderen der hohen Arbeitsbelastung im Die Erfahrungen im Naturpark haben gezeigt, dass Kollegium und dem noch geringen Stellenwert von eine Verankerung von BNE im Schulprofil mit relativ BNE in der Lehrerausbildung und bei den hohen Anfangsinvestitionen in den Bereichen kommunalen Trägern. Erfreulicher stellt sich die Konzept, Kommunikation und Fortbildung des Lage an weiterführenden Schulen im Naturpark dar, Kollegiums einhergeht. Dem stehen anschließend welche vorrangig in den Grundzentren verortet sind. jedoch auch erhebliche Mehrwerte bei der Neben den „Naturpark-Schulen“ in Hanstedt und Bewältigung unterschiedlicher schulischer Neuenkirchen wurden weitere Einrichtungen als Ansprüche gegenüber, z.B. in den Bereichen „Umweltschule in Europa“ (Jesteburg, Hanstedt, außerschulisches Lernen, Standortattraktivität und Salzhausen) mit BNE-Leitbild durch das Land Ganztagesangebot. Niedersachsen ausgezeichnet. Hier profitieren die Schulen u.a. von der Fachberatung BNE durch die Im Naturpark besteht insgesamt weiterhin großes Nds. Landesschulbehörde in Lüneburg. Überdies ist Potential zum Ausbau von BNE in formalen der Aufbau nachhaltiger Schülerfirmen an obig Bildungseinrichtungen, wobei neben der genannten Schulen als Vorzeigemaßnahme mit Naturparkverwaltung auch das Engagement der regionalem Wirtschaftsbezug zu bewerten. kommunalen Schulträger sowie der zuständigen Landeseinrichtungen gefragt ist. Zu den Auch von Partnerschaften mit den pädagogischen Herausforderungen für die Verstetigung von BNE Einrichtungen der Nds. Landesforsten sowie der an Schulen im Naturpark Lüneburger Heide zählen VNP Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide neben überregional relevanten Faktoren wie dem profitieren einzelne weiterführende Schulen in der Fachkräftemangel auch regionalspezifische Region. Gleichwohl besteht hinsichtlich der Aspekte wie oftmals ortsfremde Lehrkräfte oder Verknüpfung schulischer Arbeit mit Mobilitätskosten für außerschulische Aktivitäten wie außerschulischen BNE-Angeboten in der gesamten Exkursionen zu außerschulischen Lernorten im Region weiterhin erheblicher Informations- und Naturpark. Koordinationsbedarf. Dies fällt umso mehr ins 14
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Schlaglicht - Naturpark-Schule Drei Schulen in Sprötze-Trelde, in Hanstedt und in Neuenkirchen sind seit 2016 als „Naturpark- Schule“ ausgezeichnet worden. Kern des Projekts ist die Verankerung von BNE im Leitbild der Schule sowie eine langjährige Kooperation zwischen Schule und dem Naturpark Lüneburger Heide. Im Unterricht und auf Exkursionen erleben die Schüler*innen jedes Jahr die schönsten und spannendsten Seiten des Naturparks Lüneburger Heide. Viele außerschulische Partner wie Waldpädagogen, Landwirte und Sportvereine werden dabei einbezogen. Die Schülerinnen und Schüler lernen auf diese Weise ihre Heimatregionen kennen und werden für das Einzigartige dieser Region begeistert. Möglich gemacht wird dieses Projekt des Naturparks Lüneburger Heide durch die finanzielle Unterstützung der Nds. Bingo-Umweltstiftung, der Landkreise Harburg und Heidekreis, der Stadt Buchholz i.d. Nordheide, der Gemeinde Neuenkirchen sowie durch die Sparkasse Harburg-Buxtehude und die Kreissparkasse Soltau. Die räumliche Nähe des Naturparks zur Leuphana Rein inhaltlich bietet BNE in formalen Universität Lüneburg wirkt sich ebenfalls positiv auf Schulkontexten eine große Bandbreite von verschiedene BNE-Projekte aus. Im Rahmen der Anknüpungspunkten. Viele verschiedene Arbeit des „Zukunftszentrum Lehrerbildung“ (ZZL) Unterrichtsformate erlauben die Auseinander- wirkte der Naturpark Lüneburger Heide gemeinsam setzung mit Themen wie dem Klimawandel, dem mit seiner Naturpark-Schule in Sprötze-Trelde aktiv alltäglichen Ressourcenverbrauch, dem an der Verbesserung der Lehrer*innenausbildung individuellen Mobilitätsverhalten der Schüler*innen, für BNE im Sachunterricht mit. Die Durchführung der Teilhabe an demokratischen eines Proseminars zur Rolle der zertifizierten Natur- Entscheidungsprozessen oder auch „Klassikern“ und Landschaftsführer*innen (ZNL) in den wie der Müllvermeidung. Letztgenannter Umweltwissenschaften unterstreicht darüber hinaus Themenkomplex lässt sich oftmals mit geringem den Mehrwert, welchen die Kooperation von Aufwand in praktische Formen des Engagements Naturpark und Hochschule hat. mit Gestaltungsspielraum und sichtbaren Effekten 15
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE für die Umwelt übersetzen und kann als Kompetenzen zu regionalspezifischen Themen und Sprungbrett für komplexere Projekte dienen. Konflikten mit Nachhaltigkeitsbezug vermitteln. Für Tagesexkursionen, Projekttage oder Non-formale BNE im Naturpark mehrtägige Aufenthalte stehen im Naturpark BNE setzt einen starken Fokus auf die Lüneburger Heide zahlreiche non-formale Angebote Bereicherung des formalen Lernalltags an Schulen zur Verfügung. Dabei liegt der thematische Fokus um Angebote jenseits des Klassenzimmers. Solche eines Großteils der Angebote auf den regionalen sog. „non-formalen“ Lernumgebungen umfassen Ökosystemen der Kulturlandschaft und ihrer demnach sowohl außerschulische Lernorte (ALOs) Bewirtschaftung: Wald, Heide, Moor sowie Grün- als auch den Austausch mit Akteuren aus und Offenland. Hier sind besonders das Wirtschaft, Gesellschaft und Naturschutz. ALOs Waldpädagogikzentrum (WPZ) der Nds. nehmen im Kontext von BNE im Naturpark Landesforsten in Ehrhorn, das Regionale Lüneburger Heide eine zentrale Rolle ein, da sie an Umweltbildungszentrum (RUZ) der Alfred-Toepfer- der Schnittstelle zwischen Naturraum und Akademie in Schneverdingen sowie die Lebensalltag ihren Besucher*innen Wissen und Bildungseinrichtungen der VNP Stiftung Verein Schlaglicht – Die Bildungslandkarte Die verschiedenen außerschulischen Lernorte (ALOs) im Naturpark sind die besten Orte, um mit der Schulklasse die Geheimnisse der Kulturlandschaft Lüneburger Heide zu erforschen. Ob für den Bio-, Geschichts- oder Kunstunterricht: die vielfältigen Angebote werden von pädagogischen Fachkräften vermittelt und anschaulich erlebbar gemacht. Im Arbeitskreis BNE kommen Naturpark und ALOs regelmäßig zusammen, um neue Formate oder gemeinsame Aktionen zu planen. Ein Ergebnis ist die „Bildungslandkarte“ (rechts im Bild), welche viele der vorhandenen Angebote für Schulen auf einer Karte verzeichnet 16
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Naturschutzpark in Wilsede, Niederhaverbeck und zuletzt durch den Naturpark Lüneburger Heide Undeloh zu nennen. Nicht im Naturpark gelegen, eingebracht werden. dort aber mit seinen mobilen Angeboten aktiv, ist das Umweltbildungszentrum der Stadt Lüneburg Die Vielfalt non-formaler Bildungsanbieter im (SCHUBZ). Naturpark geht mit einer entsprechenden Heterogenität einher, sowohl in puncto inhaltlich- Diese größeren Einrichtungen werden durch eine didaktischer Ausgestaltung als auch der Reihe kleinerer außerschulischer Lernorte ergänzt, personellen und materiellen Ausstattung vor Ort. welche das inhaltliche Spektrum der Umweltbildung Hier haben einzelne Anbieter in den letzten Jahren um zusätzliche regionale Besonderheiten erweitern: Modernisierungsvorhaben angestrengt und Die Oldendorfer Totenstatt wird durch das teilweise veraltete Formate an die archäologische Museum Oldendorf/Luhe sowie die Herausforderungen moderner BNE angepasst. archäologischen Angebote der Erlebnisschmiede in Neben weiteren, notwendigen Investitions- Südergellersen erlebbar gemacht. Das Deutsche Maßnahmen stellt die Erreichbarkeit der Angebote, Ameisen-Erlebniszentrum in Ehrhorn macht in gerade außerhalb der durch den Heide-Shuttle (ein Terrarien die heimlichen Herrscher der Erde kostenfreies Freizeit-Busangebot) bedienten erlebbar. Landschaft und Kunst verbindet derweil Saisonmonate Juli-Oktober, einige Anbieter und der Kunstverein Springhornhof mit seinen ihre Zielgruppen vor Probleme. Bildungsangeboten in Schneverdingen oder die Kunststätte Bossard in Jesteburg. Auch hinsichtlich der adressierten Zielgruppen konnte der große Anteil von Angeboten für In der Samtgemeinde Amelinghausen 2017 neu Grundschulen zugunsten anspruchsvollerer entstanden ist der NaturCampus Bockum mit Lerninhalte für die Sekundarstufen angepasst Angeboten zum sozialen Lernen sowie Wasserkraft werden – hier besteht jedoch weiter und Biodiversität. Positiv hervorzuheben ist die Handlungsbedarf, um der wachsenden Nachfrage Rolle, welche die Wald- und weiterführender Schulen zu begegnen (siehe S. Streuobstpädagog*innen im Naturpark Lüneburger 19). Die ALOs sehen sich überdies mit hohen, Heide als aktive Fachkräfte an den saisonal bedingten Auslastungsschwankungen unterschiedlichen ALOs spielen. Hier profitiert die konfrontiert, was sich wiederum auf die Attraktivität Region von den Fort- und Ausbildungskapazitäten, der Einrichtungen und Betriebe als Arbeitgeber welche durch die Alfred Toepfer Akademie für auswirkt. Ein Mangel an gut ausgebildeten Naturschutz sowie durch das Engagement der Fachkräften wurde auf Netzwerktreffen immer Landesforsten, des BUND, den Verein wieder artikuliert. Naturschutzpark, die Klosterforsten und nicht 17
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Insgesamt ist die Nachfrage nach den Ein- und konzeptionell vorbereitet und soll mittelfristig für alle Mehrtagesangeboten der ALOs im Naturpark, außerschulischen Lernorte realisiert werden. basierend auf den Umfragewerten des Naturparks aus den Jahren 2017 und 2019, weiterhin groß. Um die Zusammenarbeit außerschulischer Lernorte Maßgeblich wird diese Entwicklung durch ein weiter zu verbessern, existiert im Naturpark wachsendes Interesse an Themen des Lüneburger Heide seit 2013 das „Netzwerk Nachhaltigkeitsdiskurses an den Schulen der Umweltbildung“, welches im Rahmen der Region begünstigt. Gleichwohl sehen sich non- Planerstellung in den „Arbeitskreis BNE“ überführt formale Bildungsangebote im Naturpark zum Teil wurde. Zweimal im Jahr kommen hier auf Einladung mit dem Problem der Konkurrenz durch andere des Naturparks regionale Bildungsträger Ausflugs- und Freizeitziele in den Metropolregionen zusammen und beraten gemeinsame Aktivitäten. Hamburg und Hannover konfrontiert. Dieses Netzwerk soll unter möglichst umfassender Beteiligung formaler, non-formaler und informeller Umso stärker fallen die Defizite in puncto Akteure fortgeführt und ausgeweitet werden. Sichtbarkeit der vorhandenen Angebote auf. So war nur ein kleiner Teil der schulischen Einrichtungen in einer Online-Umfrage 2017 mit den Angeboten von ALOs im Naturpark vertraut. Während die größeren Bildungsanbieter von der Öffentlichkeitsarbeit ihrer Trägerorganisation profitieren (z.B. das WPZ durch die Nds. Landesforsten), können kleinere Anbieter diesen Marketingaufwand selten leisten. Bislang findet keine konzertierte Kommunikationsarbeit für non-formale Bildungsangebote im Naturpark statt. Die Entwicklung der „Bildungslandkarte“ (siehe Abbildung S. 16), war eine Pilotmaßnahme des Naturparks, um dieser „Unsichtbarkeit“ der ALOs entgegenzuwirken. Sie wurde seitens der Schulen äußerst positiv aufgenommen und soll fortgesetzt werden. Eine Erweiterung des Informationsangebotes für Schulen und weitere Zielgruppen ist z.B. in Form eines umfassenden BNE-Angebotskatalogs bereits 18
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Daten zu BNE im Naturpark Lüneburger Heide Ausgewählte Ergebnisse einer Online-Umfrage an Grund- und weiterführenden Schulen im Naturpark Lüneburger Heide (2018-2019), N=35 A Bekanntheitsgrad außerschulischer BNE-Lernorte im Naturpark in Prozent. B Bewertung der BNE-Angebote an außerschulischen Lernorten im Naturpark. Erlebnisschmiede Südergellersen NaturCampus Bockum Preisgestaltung Kunstverein Springhornhof Heide-Ranger Jan Brockmann Erreichbarkeit Waldkräuterey Ehrhorn Schlecht Deutsches Ameisen-Erlebniszentrum RUZ Alfred Toepfer Akademie Modernität der Inhalte Befriedigend Waldpädagogikzentrum Lüneburger… Gut Akademie Verein Naturschutzpark (VNP) Wildpark Lüneburger Heide Pädagogische Kompetenz Hervorragend Barfußpark Lüneburger Heide Hagenbecks Tierpark Nah am Curriculum Heidepark Soltau 0 20 40 60 80 100 0% 20% 40% 60% 80% 100% C Stellenwert von BNE an der befragten Schule. D Bewertung der Verfügbarkeit außerschulischer BNE-Angebote nach Jahrgangsstufen. Primarstufe Spielt keine Rolle Geringer Stellenwert Schlecht Mittleren Stellenwert Sekundarstufe I Befriedigend Hoher Stellenwert Gut 19 Sekundarstufe II Hervorragend 0% 50% 100%
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Informelle BNE im Naturpark Der Naturpark Lüneburger Heide ist Teil der BNE wird dann als informell bezeichnet, wenn touristischen Destination Lüneburger Heide, welche Lernprozesse nicht den primären Zweck einer jährlich über 8 Mio. Übernachtungen verzeichnet. Aktivität ausmachen und „nebenbei“ passieren. Der Anteil der kritischen, natur-interessierten Dies ist i.d.R. bei touristischen Angeboten mit Tages- und Mehrtagestouristen hat in diesem Erlebnischarakter der Fall, z.B. beim Besuch eines Kontext über die letzten Jahre hinweg stetig an Tierparks oder bei Führungen durch ein Bedeutung gewonnen. Entsprechend werden Naturschutzgebiet. Angebote zur Natur- und Kulturlandschaft Lüneburger Heide nachgefragt, was zu guten Marktvoraussetzungen für die im Naturpark aktiven Schlaglicht – Zertifizierte Natur- und Landschaftsführer*innen Wie viele Eiszeiten gab es in der Lüneburger Heide? Was hat die „Plackerei“ mit traditioneller Heidebauernwirtschaft zu tun? Und gibt es einen regionalen Klimawandel? Diese und viele weitere Fragen können die zwanzig im Mai 2019 ausgezeichneten Natur- und Landschaftsführer*innen der Naturparke Südheide und Lüneburger Heide nun Schülern und interessierten Touristen auf Ihren Führungen beantworten. Als Botschafter*innen der Kulturlandschaft sind sie wichtige Leistungsträger für BNE und die touristische Naherholung in der Region. Als Selbstständige, als Mitarbeiter an außerschulischen Lernorten oder als Angestellte der Tourismusverbände verbinden sie Bildung und Wertschöpfung. Das Zertifikat wird durch die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz verliehen und gilt für 5 Jahre. 20
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE Gästeführer*innen sowie die zertifizierten Natur- Einrichtungen sind dort auch geführte Touren sowie und Landschaftsführer*innen (ZNL) geführt hat. Der auf junge Zielgruppen abgestimmte Programme Naturpark hat infolge dessen seine Aus- und buchbar, welche die regionale Tier- und Fortbildung sowie die unterstützende Arbeit für Pflanzenwelt zum Gegenstand haben. Auch diese Leistungsträger informeller BNE seit 2016 kleinere Standorte wie z.B. die Waldkräuterey in intensiviert. In Kooperation mit der Alfred Toepfer Ehrhorn verbinden naturnahe Kulinarik und Akademie für Naturschutz wurden 2018-2019 Kräuterpädagogik zu einem stark nachgefragten zwanzig ZNLer*innen ausgebildet, wobei der Angebot informeller BNE im Naturpark. Lehrgang als Pilotmaßnahme erstmalig den Während der Naturpark Lüneburger Heide keine Themenblock BNE in das bundesweit geltende Aufgabe in der touristischen Vermarktung BANU-Curriculum – dem Lehrplan für angehende informeller Bildungsangebote wahrnimmt, konnten Natur- und Landschaftsführer - integrierte. Das die Vernetzung und die Fortbildung von Akteuren erhebliche Interesse am ZNL-Lehrgang macht den und Multiplikator*innen von BNE in der großen Stellenwert des Zertifikats und der Tätigkeit Naherholung ebenfalls unterstützt und intensiviert als qualifizierter Gästeführer in der Region deutlich. werden. Flankiert wurden die Maßnahmen des Im Kontext informeller BNE, jedoch auch als Naturparks durch das vom Bundesverband der wichtige Leistungsträger der örtlichen Touristik und Naturparke initiierte Projekt „Katzensprung“, Botschafter der Kulturlandschaft Lüneburger Heide, welches BNE-Bildungsangebote für Touristen in wird die Bedeutung gut ausgebildeter ZNLer*innen den Fokus nahm und auf reges Interesse und Gästeführer*innen in den kommenden Jahren touristischer Leistungsträger aus Hotellerie, weiter zunehmen und sollte durch den Naturpark Gastronomie und Naturerlebnisanbieter stieß. Eine entsprechend begleitet werden. Die Rolle der Fortsetzung dieses Prozesses in Zusammenarbeit ZNLer*innen bei der Vermittlung kritischer Themen mit der Lüneburger Heide GmbH sowie mit den des Nachhaltigkeitsdiskurses - z.B. die Rückkehr örtlichen Tourismusakteuren bleibt ein Schwerpunkt des Wolfes oder die regionalen Folgen des der Naturparkarbeit für die Entwicklung informeller Klimawandels - ist für die Sensibilisierung von BNE-Angebote in der Lüneburger Heide. Einheimischen und Besucher*innen des Naturparks von hohem Wert Insgesamt ist festzustellen, dass das gesteigerte Interesse von Besucher*innen und Bewohner*innen Starke Akteure informeller BNE im Naturpark sind des Naturparks Lüneburger Heide an regionalen in der Region u.a. der Wildpark Lüneburger Heide Aspekten nachhaltiger Entwicklung informelle BNE- in Nindorf sowie der Barfußpark Lüneburger Heide Bildungsangebote zu einem attraktiven in Egestorf. Als besucherstarke, erlebnisorientierte Marktsegment gemacht hat. 21
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE 3.3. Stärken-Schwächen-Analyse Die Aufstellung fasst die Inhalte der Bestandsanalyse in knapper Form zusammen. Die blauen Felder enthalten abgeleitete Handlungsempfehlungen für BNE im Naturpark. Interne… Stärken Schwächen • Angebotsvielfalt in der Umweltbildung • Mangelnde Bekanntheit vorhandener Angebote. • Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten im Naturpark • Geringe Angebotsvielfalt jenseits der Ökologie. • Zunehmende Verbindung mit Schulen • Saisonal bedingte Auslastungsschwankungen. Externe… • Aufgebaute regionale Netzwerkstrukturen • Schwere Erreichbarkeit mit ÖPNV. • Teils veraltete Infrastruktur an Lernorten. Chancen • Nachfrage an (Ganztages-)Schulen Formate für BNE in Ganztagsschulen konzipieren Kommunikationsmaßnahmen intensivieren. • Wachsende Zielgruppe kritisch- und in non-formalen Kooperationen umsetzen. Inhaltliche Diversität ökonomischer, sozialer und interessierter Touristen Informelle Bildungsformate mit Leistungsträgern kultureller BNE-Angebote fördern. • Fördermöglichkeiten für Projekte & touristisch in Wert setzen. Modernisierung von Einrichtungen über Maßnahmen vorhanden Förderprojekte anstoßen. Risiken • Mangel an Fachkräften für BNE Kreisübergreifende Integration von Maßnahmen. Außersaisonale Angebote fördern, Anreize für • Konkurrenz mit überregionalen Netzwerkformate zwecks eines regelmäßigen Fachkräfte setzen. Angeboten der Metropolregionen interkommunalen Austauschs erweitern. Regionale Mobilitätsangebote für Schulen • Parallelstrukturen auf regionaler Ebene. schaffen. 22
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE 4. Die Entwicklung von BNE bis 2030 Der Naturparkplan BNE stellt für das kommende Für BNE verschreibt der Naturpark sich der Vision Jahrzehnt die Weichen einer zielgerichteten und einer „lernenden Region Naturpark Lüneburger kontinuierlichen Entwicklung von Strukturen und Heide“. Damit formuliert der Naturpark den Angeboten für BNE im Naturpark Lüneburger Anspruch, sich bis zum Jahr 2030 als attraktiver Heide. Nach der vorangehenden Bestandsanalyse und innovativer Standort formaler, non-formaler und enthält dieses Kapitel die dafür notwendige informeller BNE zu etablieren. Durch sein Wirken Zukunftsvision sowie die im Zuge des dreijährigen und in enger Zusammenarbeit mit regionalen Projektverlaufs identifizierten Handlungsfelder mit Partnern und Bildungseinrichtungen will der Zielen und Entwicklungsschwerpunkten. Naturpark einen entscheidenden Beitrag zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung im Bereich BNE 4.1. Die „lernende Region“ leisten. Vier Aspekte sollen den Naturpark im Jahr Im Zuge der Naturparkplan-Erstellung konnten 2030 als „Lernende Region“ auszeichnen: zahlreiche Menschen im Rahmen ebenso zahlreicher Pilotmaßnahmen, Arbeitskreistreffen Vielfalt: Einwohner*innen und Besucher*innen des und auf der BNE-Tagung im April 2019 daran Naturparks profitieren unabhängig von Alter, mitwirken, Bildung für nachhaltige Entwicklung als Herkunft und sozialem Hintergrund von ein anspruchsvolles Zukunftsprojekt im Naturpark Bildungsangeboten, wirken an diesen mit und Lüneburger Heide zu definieren. Die gemeinsam nehmen aktiv Teil an deren Gestaltung. Inhaltlich erarbeiteten Ergebnisse wurden anschließend in steht dabei die Auseinandersetzung mit Fragen eine Vision für BNE übersetzt, welche für die Arbeit nachhaltigen Konsums und ethischen Wirtschaftens des Naturparks und seiner regionalen Partner als auf Augenhöhe mit solchen nach einer maßgebliche Leitplanke für zukünftige lebenswerten Gesellschaft und ökologischer Anstrengungen und Projektvorhaben dienen soll. Verantwortung. BNE regt die Bewohner*innen und Dabei stehen die unterschiedlichen Ansprüche, Besucher*innen des Naturparks zu Toleranz, Kompetenzen und Schwerpunkte aller Akteure im Austausch, Dialog, Engagement und kritischem Kontext einer Kulturlandschaft, deren Bewahrung Diskurs an. das Erbe und die Grundlage für ein gutes Leben in der Lüneburger Heide bildet. Kompetenz: Im Naturpark werden regionale Antworten auf globale Probleme nachhaltiger Entwicklung erarbeitet und verständlich und 23
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE zielgruppengerecht aufbereitet. BNE vermittelt Ressourcen bestmögliche Rahmenbedingungen zu dabei aktuelles Wissen und bildet zeitgleich die schaffen. Regelmäßige Netzwerkarbeit schafft Kompetenz zur aktiven Gestaltung einer Transparenz und lässt alle Beteiligten am nachhaltigen Gesellschaft aus. Bildungsangebote Erfahrungsschatz der Region teilhaben. werden von qualifiziertem Fachpersonal betreut und entsprechen hohen didaktischen und inhaltlichen Identität: Die Kulturlandschaft Lüneburger Heide Anforderungen. Der Naturpark Lüneburger Heide ist wird durch Bildung für nachhaltige Entwicklung im als Region mit ausgeprägter Kompetenz im Bereich Naturpark als schützenswertes Erbe sowie als nachhaltiger Kulturlandschaftsentwicklung etabliert. lebendige Heimatregion erlebbar gemacht. Dabei steht ein nachhaltiges Mit- und Nebeneinander von Kooperation: BNE wird im Naturpark als ein Natur und Mensch im Mittelpunkt des regionalen Gemeinschaftsprojekt gelebt und im ständigen Selbstverständnisses. Den Bewohner*innen und Austausch zum Wohle aller beteiligten Akteure Besucher*innen des Naturparks werden der Wert, weiterentwickelt. Dafür arbeiten Schulen, die Fragilität sowie die Veränderungsprozesse der außerschulische Lernorte, Kommunen und Akteure Kulturlandschaft über geeignete Bildungsangebote aus allen Bereichen der Gesellschaft eng vermittelt. zusammen, um durch eine Bündelung von Abbildung 4: Dialog auf der BNE-Tagung des Naturparks im April 2019 in Hanstedt. 24
Naturparkplan Lüneburger Heide für den Teilaspekt BNE 4.2. Die Rolle des Naturparks 4.3. Handlungsfelder und Ziele Der Naturpark hat im Rahmen der Planerstellung Gilt die Vision der „lernenden Region“ Naturpark seine aktive Rolle bei der qualitativen und Lüneburger Heide als anvisierter Idealzustand, so quantitativen Aufwertung von BNE in der Region soll der Naturparkplan BNE vor allem die Grundlage gemeinsam mit seinen Partnern reflektiert. Als für die Steuerung und Förderung regionaler starker Befürworter der Vision einer „Lernenden Aktivitäten darstellen. Es wurden drei Region“ wird BNE ein zentrales Arbeitsfeld des Handlungsfelder identifiziert, welche jeweils mit Naturparks bleiben. So will der Naturpark einen strategischen Zielsetzungen sowie entsprechenden wichtigen Beitrag leisten, um die Kulturlandschaft Entwicklungsschwerpunkten verknüpft sind. Lüneburger Heide als Modellregion für BNE im ländlichen Raum in Deutschland weiter- Kommunikation & Sichtbarkeit zuentwickeln. Aus der Bestandsanalyse haben sich klare Defizite hinsichtlich der Bekanntheit existierender Angebote Im Mittelpunkt des Engagements durch den und Projekte sowie eine mangelnde Assoziation Trägerverein Naturparkregion Lüneburger Heide des Naturparks mit dem Themenfeld BNE ergeben. e.V. soll seine vernetzende Funktion innerhalb der Damit der Naturpark Lüneburger Heide und seine Region stehen, welche sich sowohl auf die Partner die Vision der „Lernenden Region“ Zusammenarbeit mit formalen Bildungs- erfolgreich umsetzen können, müssen demnach einrichtungen, den kontinuierlichen Austausch mit vorhandene Angebote, Beteiligungsmöglichkeiten außerschulischen Lernorten und Bildungsanbietern und auch die Zielsetzungen von BNE verstärkt an sowie auch auf die Kooperation mit Akteuren der die Bewohner*innen und Besucher*innen des touristischen Naherholung im Sinne von BNE Naturparks kommuniziert werden. erstreckt. Mit dem bei der Europäischen Union beantragten Folgeprojekt Umsetzung des Kommunikation nach außen setzt Naturparkplans BNE plant der Naturpark zunächst zielgruppengerechte Adressierung voraus, um ein bis 2022 die personelle Begleitung der regionalen heterogenes Klientel zu erreichen: nur bei Maßnahmen durch die Geschäftsstelle. Es ist entsprechender Information können z.B. Schulen überdies die gezielte Ergänzung und Unterstützung aus einer Fülle von Inhalten das ideale Format zur des existierenden Angebots innerhalb der Region Ergänzung des Curriculums auswählen. Die durch eigene Maßnahmen beabsichtigt. Qualität von Kommunikation muss daran gemessen werden, ob sie zielgruppengerecht, verlässlich und medienadäquat erfolgt. Vor dem Hintergrund zahlreicher ortsfremder Lehrkräfte an regionalen 25
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