PIU mobil.2050 Radverkehr - Förderungen und Good-Practice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle Interessierten

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PIU mobil.2050 Radverkehr - Förderungen und Good-Practice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle Interessierten
PIU                      mobil.2050 Radverkehr
PLANUNGSVERBAND
INNSBRUCK UND UMGEBUNG   Förderungen und Good-Pract ice-Beispiele
                         für die PIU Gemeinden und alle Interessier ten
                                                                      1
PIU mobil.2050 Radverkehr - Förderungen und Good-Practice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle Interessierten
mobil.2050 Radverkehr
                   Förderungen und Good-Pract ice-Beispiele
            für die PIU Gemeinden und alle weiteren Interessier ten

                Inhalt, Impressum                             2        Entschärfung von Gefahrenstellen                        17
                Zum Geleit, Vorwort                           3        Verkehrsberuhigung                                      17
                Förderungen                                 ab 4       Wegweisung, Beschilderung                               19
                 Bundesförderungen                            4        Radabstellanlagen                                       19
                 Förderungen Land Tirol                       5        Kommunikation und Kooperation                           21
                 Überregionale und Regionale Förderungen      5        Gemeindeinterne Organisation                            22
                 Tiroler Mobilitätsprogramm 2022-2030         8        Kombinierter (Rad-)Verkehr                              24
                 Förderungen aus EU-Mitteln                  10        Winterräumung                                           25
                Good Practice Beispiele                    ab 11       Vorrang für Radfahrer:innen                             26
                 Analyse und Zielsetzung                     12        Straßen-Um- und -Rückbau                                26
                 Radrouten-Netz                              13       Ähnliche Good-Practice-Kataloge                          27

    Impressum   Geschäftsstelle des Planungsverbands
                Innsbruck und Umgebung
                                                                   Erarbeitung und für den Inhalt verantwortlich:
                                                                   Mag. Rainer Krismer, unter Mitarbeit von:
                                                                   Land Tirol (Teresa Kallsperger, Martin Gassner, Michael Bürger,
                Arge GemNova & beratung krismer                    Katharina Oppl), Universität Innsbruck (Markus Mailer, Stephan
                Mag. Rainer Krismer                                Tischler), Klimabündnis Tirol (Maria Legner, David Mittelholz),
                Mag. (FH) Norbert Pfleger                          Energie Tirol (Sophie Koppensteiner, Barbara Erler-Klima), VVT
                M: office@piu.gv.at                                (Alexandra Medwedeff)
                T: +: +43/699/1788 8802 (Krismer)
                oder +43/660/704 5231 (Pfleger)                    Druck: Druckerei Aschenbrenner, Kufstein. Satz: contentfarm.eu
                                                                   Fotos: © bei den jeweiligen Gemeinden.

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PIU mobil.2050 Radverkehr - Förderungen und Good-Practice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle Interessierten
Zum Geleit                                                                 Vorwort

Die Tirolerinnen und Tiroler nutzen immer mehr das Fahrrad für ihre All-   Mit dem Projekt MOBIL 2050 unterstützt das Land Tirol und der Planungs-
tagswege wie beispielsweise die tägliche Fahrt zur Arbeit. Die Gemeinden   verband Innsbruck und Umgebung (PIU) die Gemeinden gezielt bei der
und das Land Tirol haben diesen Bedarf erkannt und wollen die daraus re-   Vorbereitung und Planung v.a. von überörtlichen Radwegen. Das Land
sultierende Chance bzgl. Verkehrsbelastung, Klimakrise etc. noch stärker   Tirol finanziert das Projekt, um seine bestehenden Konzepte mit den Ge-
nutzen. Deshalb forciert der Planungsverband Innsbruck und Umgebung        meinden abgestimmt zur Umsetzung zu bringen.
(PIU) den Ausbau der Radinfrastruktur ganz besonders.
                                                                           In Mobil 2050 geht es um Information, Koordination und Beratung der Ge-
Konkret haben wir unter anderem das Projekt Mobil 2050 ins Leben ge-       meindeverantwortlichen zum Ausbau der Radinfrastruktur.
rufen. Der PIU unterstützt seine Mitgliedsgemeinden gezielt bei der Vor-
bereitung und Planung von überörtlichen Radwegen.                          Ein wesentlicher Schritt dabei ist die umfassende Information zu mögli-
                                                                           chen Förderungen und vorhandenen guten Beispielen.
Einen wichtigen Zwischenschritt darf ich Ihnen hiermit präsentieren: Mit
dieser Broschüre und online auf der PIU-Website wurden zwei wichtige       Deshalb finden Sie auf den folgenden Seiten eine Erstinformation über
Informations- und Motivationsinstrumente erarbeitet: Eine Übersicht über
die vorhandenen und großzügigen Förderungen für Gemeinden und ein           • Förderungen für Gemeinden bei der Errichtung der Radinfrastruktur
Katalog mit guten Beispielen. Ich hoffe, dass die vielen Anregungen und       und
Verweise dazu beitragen, dass möglichst viele Gemeinden die Fördertöpfe     • gute Beispiele, die die breite Palette an Möglichkeiten zeigen.
in Anspruch nehmen und dazu motiviert werden können, möglichst zahl-
reiche Maßnahmen pro Radverkehr umzusetzen.                                Wir möchten alle Interessierten damit auch inspirieren und motivieren.
                                                                           Sie finden immer wieder grundlegende Informationen eingestreut, ebenso
Für die PIU-Geschäftsstelle sind diese beiden Kataloge die schriftliche    wie Ansprechpartner und weitere Quellen zur eigenen Vertiefung.
Grundlage zur Unterstützung der Gemeinden. Sie wird die Informationen
in den Planungsverbänden vorstellen und die Gemeinden bei den weiteren     Die Good-Practice-Beispiele stammen nicht nur aus dem PIU-Gebiet, son-
Schritten beraten. Dabei kann der PIU auf ein Netzwerk an Fachleuten zu-   dern auch aus anderen Teilen Tirols, um Ideen und Anreize zu bieten.
rückgreifen, die bereits bei der Katalogerstellung mitgewirkt haben. Mit
dem Katalog wollen wir gleich zu Beginn der kommenden Gemeinderats-        Ein großer Dank ergeht dabei an die Expert:innen des Landes Tirol aus den
periode frischen Schwung in die Rad-Infrastruktur im Zentralraum brin-     Landesabteilungen Mobilitätsplanung sowie Landesstraßen und Radwe-
gen.                                                                       ge, vom Klimabündnis Tirol und Energie Tirol sowie der Universität Inns-
                                                                           bruck für Ihre Inputs und Mitarbeit!

                                             Bgm. Thomas Öfner, Zirl
                    Obmann Planungsverband Innsbruck und Umgebung
                                              Innsbruck im Mai 2022                                     PIU Geschäftsstelle, Innsbruck im Mai 2022

                                                                                                                                                   3
PIU mobil.2050 Radverkehr - Förderungen und Good-Practice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle Interessierten
Förderungen - Übersicht                        Förderungen                                         Bundesförderungen

                                               Zur Forcierung von klimafreundlichen Mobilitäts-
                                               lösungen werden Investitionen im Radverkehr auf
                                                                                                   1 AKTIONSPROGRAMM
    Förderungen des Bundes
                                               regionaler und kommunaler Ebene gefördert.            „klimaaktiv mobil“ aktive
    1. Aktionsprogramm „klimaaktiv mobil“
                                               Dazu bestehen aktuell verschiedene, kombinier-        Mobilität und Mobilitäts-
       Radverkehr und Mobilitätsmanagement     bare Fördermöglichkeiten. Hier eine Orientierung:     management
    Förderungen Land Tirol                     Planung und Konzepte:
                                                                                                   Dieses Aktionsprogramm ist ein Programm des
    2. Förderung für überregionale und          • Förderung von regionalen Radwegekonzep-          Klima- und Energiefonds der österreichischen
       regionale Radwegprojekte in Tirol          ten sowie von Planungen werden unter Punkt       Bundesregierung.
       (im Rahmen des bestehenden Tiroler         2 (Tiroler Radkonzept) beschrieben.
                                                                                                   Dieses Programm fördert die Schaffung neuer In-
       Radkonzepts 2015 – 2020)                                                                    frastruktureinrichtungen für den Fußverkehr und
                                                • Übergreifende Konzepte, Schnittstellen zwi-
    3. Tiroler Mobilitätsprogramm                                                                  den Radverkehr und will so zu einer vermehrten
                                                  schen verschiedenen Verkehrsformen, flan-
       2022 bis 2030                              kierende Maßnahmen etc. werden in Punkt 3        Nutzung Aktiver Mobilitätsformen und einer Erhö-
                                                  (Tiroler Mobilitätspro­gramm 2022-2030) be-      hung der Lebensqualität motivieren.
    Weitere Fördermöglichkeiten                   schrieben.
                                                                                                   Das umfasst unter anderem:
    4. Förderung aus dem Europäischen          Radwegeinfrastruktur sowie begleitende Maß-
       Landwirtschaftsfonds für die Entwick-   nahmen:                                              • Radverkehrsprojekte
       lung des ländlichen Raums (ELER)
                                                • Zuerst ist das Projekt beim Bund einzureichen     • regionale Radnetzausbauprogramme
                                                  wie unter Punkt 1 beschrieben.                    • Radschnellverbindungen
                                                • Nach Vorliegen der Entscheidung des Bundes        • Fußverkehr
                                                  beantragt die Gemeinde die Förderung des
                                                  Landes für überregionale und regionale Rad-       • Mobilitätsmanagement für umweltfreundli-
                                                  wegprojekte.                                        che Personenmobilität
                                                • Zusätzlich können Maßnahmen über das Tiro-        • Bewusstseinsbildende Maßnahmen
                                                  ler Mobilitätsprogramm 2022 bis 2030 geför-
                                                  dert werden.                                     Gefördert werden bspw. Investitionsmehrkosten,
                                                                                                   Kosten für Planung und Betrieb. Die Förderung
                                               Wir unterstützen Sie dabei gerne.                   erfolgt entweder in Form eines Prozentsatzes der

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Förderungen Land Tirol

förderungsfähigen Investitionsmehrkosten (30 %
                                                       Weitere Informationen zu klima:aktiv:
                                                                                               2 Förderung für überregionale
oder 50%) oder als Pauschale.
                                                                                                 und regionale Radwegprojekte
Das Förderansuchen muss vor Umsetzung der
Maßnahme bei der Kommunalkredit Public Con-               Regionale Radnetzausbauprogramme:
                                                                                                 in Tirol (im Rahmen des
sulting GmbH erfolgen.                                                                           bestehenden Tiroler Rad-
Die Einreichung von Bundesförderungen bzgl. der                                                  konzepts)
Infrastruktur gilt als Voraussetzung für die Einrei-
chung des Landesfördungen.                                                                     Das Ziel der Förderung ist die abgestimmte Pla-
                                                                                               nung, Errichtung und Instandsetzung von überre-
                                                                                               gionalen und regionalen Radrouten und Radwe-
                                                                                               gen im Rahmen des Tiroler Radkonzepts von 2015
                                                                                               – 2020 (wurde im Juni 2020 verlängert).
                                                                      Radverkehr:              Förderrichtlinie

                                                                                               Die offiziellen Informa-   Dieser Link bringt Sie
                                                                                               tionen zur Förderung       direkt zur Förderricht-
                                                                                               finden Sie auf der Web-    linie (Pdf zum Down-
                                                                                               seite des Landes Tirol:    load):

  Es empfiehlt sich eine nähere Betrachtung
  und Beratung.
                                                                Radschnellverbindungen:
  klima:aktiv hat hier eine eigene Beratungs-
  stelle eingerichtet:

  komobile GmbH, Gmunden
  Kirchengasse 3
  A- 4810 Gmunden
  E: mobilitaetsmanagement@komobile.at
  T: +43 7612 70 911
  W: www.komobile.at

                                                                                                                                                5
PIU mobil.2050 Radverkehr - Förderungen und Good-Practice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle Interessierten
ALLTAG                 FREIZEIT
                                                                                                                                     Überreg. / regionale Verbindung
                                                                                  KRITERIEN                             KATEGORIEN    S           R I          R II       F
                                                                                  FÜHRUNG
Auszug aus der Förderrichtlinie                                                   Durchgehend befahrbar                               X            X            X         X
                                                                                  Verkehrssicher                                      X            X            X         X
                                                                                  Einbindung in Netz                                  X            X            X         X
Förderbare Vorhaben                                                               Direkte Wegführung, keine Umwege                    X            X
                                                                                  Intermodale Umsteigemöglichkeit                     X            X                      X
    • Planungen und Konzepte                                                      Querungen und Kreuzungen vermeiden                  X
                                                                                  Trennprinzip
    • Errichtung von Gemeinde-verbindenden Radwegen                                 ausschließlich Radverkehr, Radweg                 X
                                                                                    komb. Geh- und Radweg, Radstreifen                             X
    • Instandhaltung von überregionalen und regionalen Radverkehrsanlagen         Mischprinzip
      und Radrouten                                                                 nur „Anrainerverkehr“                                                       X         X
                                                                                    geringerer Kfz-Verkehr
    • Maßnahmen zur Hebung der Verkehrssicherheit                                 Abseits von Lärmquellen                                                                 X
                                                                                  Landschaftlich attraktiv                                                                X
Förderungswürdige Aufwendungen                                                    EINRICHTUNG
                                                                                  Gute Bewässerung                                    X            X            X         X
    • Kosten für vorbereitende Untersuchungen und Planungen                       Frei von Hindernissen                               X            X            X         X
                                                                                  Befestigte, glatte Oberfäche                        X            X                      X
    • Investitionskosten für die Errichtung, Verbesserung oder Instandhaltung     Breite des Verkehrsraumes (Zweirichtung)
                                                                                    ≥ 4,5m (Überholmöglichkeit)                       X
                                                                                    ≥ 3,5m (Anhänger | Anhänger)                                   X
Förderungsfähig sind die Investitionskosten abzüglich der Finanzierungsbeiträ-      ≥ 2,5m (Rad | Anhänger)                                                     X         X
ge der Europäischen Union, des Bundes, und Finanzierungsbeiträge durch Dritte.    Kurvenradius außerorts
                                                                                    ≥ 22m (bis zu 30 km/h)                            X            X
Voraussetzungen                                                                     ≥ 14m (bis zu 25 km/h)                                                      X
                                                                                    ≥ 8m (bis zu 20 km/h)                                                                 X
                                                                                  Steigung
Die Landesförderung für Radinfrastruktur ist eine Anschlussförderung an den         ≤ 3%                                              X            X
Bund. Dem Ansuchen um Landesförderung muss die Förderzu- oder Absage                ≤ 6% (bis 500m)                                                             X
der Bundesförderung (KPC) beigelegt werden (nicht für Planungen und Konzepte).      ≤ 8% (bis 250m)                                                                       X
                                                                                  WARTUNG
    • Vorhaben im Einklang mit den Zielsetzungen des Radkonzepts Tirol, den       Erhaltung                                           X            X            X         X
                                                                                  Reinigung                                           X            X            X         X
      Prinzipien der nachhaltigen Mobilität und des Klimaschutzes sowie der       Winterdienst                                        X            X
      Verkehrssicherheit.                                                         AUSSTATTUNG
                                                                                  Beschilderung                                       X            X            X         X
    • Grundsätzliche Einhaltung der Qualitätskriterien der Anlage 1 der u.a.      Abstellanlagen an Zielen                            X            X            X         X
      Richtlinie hinsichtlich „Führung – Errichtung – Wartung – Ausstattung“      Einkehrmöglichkeiten                                                                    X
      (siehe Tabelle)                                                             Rastplätze                                                                              X
                                                                                  Servicestationen                                    X                                   X
                                                                                  Beleuchtung                                         X
    • Die Planung, Errichtung und Instandhaltung von Radverkehrsanlagen           Infotafeln                                                                              X
      oder Radrouten hat so zu erfolgen, dass die betriebliche Erhaltung durch    Attraktivierung (Mülleimer, Fußstützen,...)         X
      den Förderwerber sichergestellt werden kann.
                                                                                 Tabelle: Auszug aus der Förderrichtlinie: Die Qualitätskriterien

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PIU mobil.2050 Radverkehr - Förderungen und Good-Practice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle Interessierten
FÖRDERSATZ je Qualitätsstufe bis zu
                                                              FÖRDERGEGENSTAND
Förderausmaß                                                                                                                S         R I         R II         F

 • Folgende Förderprozentsätze von den Brutto-Inves-               Planungen , Konzepte, Evalautionen, Verkehrssi-
                                                              A                                                                      70 %*                   50 %*
   titionskosten (inkl. USt.) können gewährt werden                cherheitsüberprüfung, Beschilderungen
   (Höchstsätze), mögliche Abschläge laut § 4 Abs. 2 sind
   zu berücksichtigen (Auszüge aus der Förderrichtlinie,           Errichtung, Verbesserung und Instandhaltung
   Tabelle rechts):                                           B    von Radfahranlagen und Radrouten                      70 %*       60 %*       60 %*       50 %*
                                                                   Anmerkung: Mobiliar wird nicht gefördert
Ansuchen                                                                  * Für finanzschwache Gemeinden kann eine weitere Erhöhung der prozentsätze um 10 % erfolgen.

 • Das Förderungsprojekt ist ausführlich darzustellen und     KATEGORIE              BEZEICHNUNG                                KURZBESCHREIBUNG
   zu begründen.

 • Dem Ansuchen ist ein Finanzierungsplan für die Verwirk-         S                  Schnellradweg              Radweg höchster Kategorie mit hohem Potential
   lichung des Vorhabens mit Gesamtkosten, Eigenleistun-
   gen, eingesetzten Eigenmitteln, zugesagten oder bean-                                                                  Gemeindeverbindender Radweg
                                                                   RI              Regionaler Radweg I
   tragten Subventionen dritter Stellen und der beantragten                                                                   mit hoher Bedeutung
   Förderung beizulegen. Bei Aufwendungen gemäß § 2
                                                                  R II            Regionaler Radweg II                    Gemeindeverbindender Radweg
   Abs. 3 lit. b sind zusätzlich Baupläne beizulegen.

 • Eine Vorlage für ein Auszahlungsansuchen finden Sie             F         Freizeitradweg, tourist. Radweg    Überregionale, touristische Radwegverbindungen
   auf der Homepage des Landes – dieses kann eine Hilfe
   für das Förderansuchen sein (s. QR-Code unten).
                                                              Anmerkungen

                                                              1) Radwege und Radrouten mit ausschließlich lokaler Bedeutung sind innerhalb dieser Förder-
                                                                 richtlinie nicht förderfähig.
                                                              2) Kombinierte Geh- und Radwege sind nur bis zur anrechenbaren Breite eines entsprechenden
                                                                 Radweges innerhalb dieser Förderrichtlinie förderfähig.
 Ansuchen
                                                              Abschläge
 Amt der Tiroler Landesregierung
 Abteilung Landesstraßen und Radwege                          a) Bei nicht gerechtfertigter (i.S. des §2 (2)b) Abweichung von den Qualitätsstandards gem.
 Herrengasse 3, 6020 Innsbruck                                   Anlage 2: bis zu -25 %.
 E: landesstrasse@tirol.gv.at                                 b) Bei Verzicht von Synergien für Alltags- und Freizeitverkehr auf Grund nicht abgestimmter
 T: +512 508 4001                                                Planung der Routen- oder Bauausführung: bis zu -10 %.

                                                                                                                                                                     7
PIU mobil.2050 Radverkehr - Förderungen und Good-Practice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle Interessierten
3 Tiroler Mobilitätsprogramm 2022 – 2030

Das Tiroler Mobilitätsprogramm gibt es seit 2008      Im Folgenden werden diese zusammenge-             • Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und
und wurde nun nach 2013 im Jahr 2022 das zwei-        fasst dargestellt:                                  Schul- und Bildungsprojekte
te Mal verlängert. Es liefert Anreize, Alltags- und
Freizeitwege möglichst emissionsarm zurückzu-                                                           • der Mobilitäts-Check.
legen. Dabei fokussiert es auf den Fuß- und Rad-      Wer wird gefördert?                              Beachten Sie bitte die weiteren Voraussetzungen
verkehr, die in Verbindung mit einem leistungs-
                                                                                                       zur Förderung (im §2 Abs.2 und Abs.3 der Förder-
fähigen Öffentlichen Verkehr die Basis für ein         • Gemeinden, Gemeindeverbände, Gemeinde-        richtlinien – bspw. zur Zielsetzung einer nachhal-
zukunftsgerechtes Verkehrssystem bilden sollen.          kooperationen oder juristische Personen mit   tigen Mobilität).
                                                         Gemeindebeteiligung;
Den Informationsfalter zum Tiroler Mobilitätspro-
                                                                                                       Weiters können Gemeinden, Schulen und Vereine
gramm 2022-2030 finden Sie hier:                       • Schulen, Bildungseinrichtungen und gemein-    eine Förderung für die Neuanschaffung von E-
                                                         nützige Vereine.                              Transportfahrrädern erhalten (25% bzw. 50% der
                                                                                                       Netto-Anschaffungskosten bzw. maximal 1000,--
                                                      Was wird gefördert?                              bzw. 2000,-- Euro). Näheres hier im Infofalter:

                                                       • Planungen und Konzepte zum Fuß- und Rad-
                                                         verkehr sowie zum ÖV

                                                       • Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssi-
                                                         cherheit in diesen drei Bereichen
Die einführende Webseite enthält weitere Links
und führt Sie auch weiter zur Seite des Mobilitäts-    • Maßnahmen zur Verbesserung intermodaler
programms mit vertiefenden Informationen:                Schnittstellen, unter anderem auch die Er-
                                                         richtung von Abstellanlagen für den Radver-
                                                         kehr

                                                       • Maßnahmen zur Förderung von Sharing-An-
                                                         sätzen, wie bspw. E-Carsharing-Fahrzeuge
                                                         und E-Ladestellen dazu

                                                       • Maßnahmen zur Verbesserung des Fuß- und
                                                         Radverkehrs

8
PIU mobil.2050 Radverkehr - Förderungen und Good-Practice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle Interessierten
Nicht Radverkehrsbezogen und ergänzend im Mo-        Förderwürdig sind folgende Aufwendungen:               • Kostenaufstellung       bzw.       Gesamtfinanzie-
bilitätsprogramm sind die Förderungen für E-Car-                                                              rungsnachweis
sharing (siehe Informationsblatt und Leitfaden)...    • Kosten für vorbereitende Untersuchungen
                                                        und Planungen                                       • bei Infrastrukturmaßnahmen sind zusätzlich
                                                                                                              Baupläne beizulegen
                                                      • Investitionskosten, soweit sie nicht mit ande-
                                                        ren Landesmitteln unterstützt werden.               • Förderansuchen bei anderen Fördergebern
                                                                                                              zum gleichen Vorhaben sind anzugeben. Die-
                                                      • Förderfähig sind immer die Nettokosten.               se werden bei der Förderberechnung in Abzug
                                                                                                              gebracht (siehe § 2 Abs. 3 Fördergegenstand).
                                                      • Finanzierungsbeiträge der EU oder des Bun-
                                                        des sind möglich und vorher in Abzug zu bringen.    • Juristische Personen haben zusätzliche Nach-
                                                                                                              weise vorzulegen.
...und E-Ladestellen (siehe Informationsblatt und    Förderhöhe
                                                                                                           Eine Sammlung aller Pu-    Zur      Informationssei-
Leitfaden).
                                                                                                           blikationen des Landes     te Mobilitätssterne von
                                                     Es gibt zwei Fördersätze: den Standard-Förder-
                                                                                                           Tirol zu Verkehr und Mo-   Energie Tirol:
                                                     satz und den erhöhten Fördersatz. Ersterer ist al-    bilität finden Sie hier:
                                                     len Antragsteller:innen zugänglich, den erhöhten
                                                     Fördersatz erhalten alle, die sich vorher einem
                                                     Mobilitäts-Check unterzogen haben.

                                                     Der Mobilitäts-Check kann im Rahmen der Tiroler
                                                     Mobilitätsauszeichnung („Tiroler Mobilitätsster-
                                                     ne“) durchgeführt oder direkt beauftragt werden.
                                                     Er hat jeweils eine Gültigkeit von zwei Jahren. Die
Dasselbe gilt für die Förderungen von Beleuch-       Ausschreibung zu den Tiroler Mobilitätssternen
tungen bei Haltestellen und Unterführungen (sie-     von Energie Tirol erfolgt jährlich am Jahresbe-
he Infoblatt):                                       ginn.
                                                                                                             Ansuchen (schriftlich)
                                                     Förderansuchen (Fördersätze s. Tabelle S. 9)
                                                                                                             Amt der Tiroler Landesregierung
                                                      • Schriftliches, formloses Ansuchen inkl. einer        Abteilung Mobilitätsplanung
                                                        Darstellung des Vorhabens und Begründung             Herrengasse 3, 6020 Innsbruck
                                                                                                             E: mobilitaetsplanung@tirol.gv.at
                                                                                                             T: +512 508 4081

                                                                                                                                                              9
PIU mobil.2050 Radverkehr - Förderungen und Good-Practice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle Interessierten
Förderungen aus EU-Mitteln

 FÖRDERGEGENSTAND
                                                                     FÖRDERSATZ BIS ZU               4 ELER Entwicklung des
                                                             STANDARD                 ERHÖHT
      Einstiegsberatung durch die Abteilung
                                                                                                       ländlichen Raums
 A                                                                       kostenlos
      Mobilitätsplanung
      Mobilitäts-Check (zum Erhalt des erhöhten
                                                                                                     Mit dem Förderungsantrag im Rahmen des AK-
 B                                                                         50 %                      TIONSPROGRAMM „klimaaktiv mobil“ wird gleich-
      Fördersatzes)
      Verkehrskonzepte und Verkehrssicherheitsana-
                                                                                                     zeitig auch die Förderung aus dem Europäischen
 C                                                              25 %                   50 %          Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des
      lysen mit Schwerpunkt auf dem Umweltverbund
      Erstellung lokaler Radverkehrsanlagen für den
                                                                                                     ländlichen Raums (ELER) beantragt. Die Möglich-
 D
      Alltagsradverkehr
                                                                        bis zu 30 %                  keit der Kofinanzierung aus EU-Mitteln wird im
                                                                                                     Zuge dieser Beurteilung geprüft.
      Abstellanlagen für Fahrräder (Alltagsradverkehr)
 E                                                              15 %                   30 %
      und Tretroller (Schulbereich)
                                                                                                     Hier die Links zu den EU Förderungen für
      Radboxen (VVT-Tarifsystem) an intermodalen                                                     Betriebe....
 F                                                              25 %                   50 %
      Schnittstellen (ausg. ÖBB-Bahnhöfen und -Halten)

 G    E-Carsharing-Fahrzeuge (VVT-Tarifsystem)                   –             € 5.000 / Fahrzeug

      E-Ladestellen (Standsäule oder Wallbox)
 H                                                               –             80 % (max. € 4.000)
      für E-Carsharing-Fahrzeuge

 I    E- Transportfahrräder und Transportfahrräder       25 % (max. € 1.000)   50 % (max. € 2.000)

      Beleuchtung von Haltestellen und Unter-
 J                                                       25 % (max. € 1.000)   50 % (max. € 2.000)
      führungen

 K    Autofreier Tag, Mobilitäts-/Sattelfeste                  € 750                  € 1.500
                                                                                                     ...und zu Umweltförderungen:
 L    Sonstige Bewusstseinsbildungsmaßnahmen                    25 %                   50 %

      Schul- und Bildungsprojekte bis € 300 pro
 M                                                           100 % (bis € 300 / Veranstaltung)
      Veranstaltung
      Schul- und Bildungsprojekte ab € 301 pro              € 300 zzgl. der € 300 übersteigende
 N
      Veranstaltung                                                   Betrag zu 50 %

 O    Sonstige Mobilitätsvorhaben nach Rücksprache                      bis zu 50 %

Tabelle: Die Fördersätze im Einzelnen

10
Mobil 2050 Radfahren - GOOD-PRACTICE-Beispiele

Eine grundlegende Bemerkung

Das Schaffen eines Angebots (gute Infrastruktur
etc.) WIRKT! (s. Bild rechts)

Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten. Und
wer Radwege sät, wird Radverkehr ernten. Die
wissenschaftlichen Begriffe dafür lauten “An-
gebotsplanung” und „induzierter Verkehr“ –
eine gut belegte Tatsache. Die gute Nachricht:
Sie gilt auch für andere Verkehrsmittel.

Radfahrer:innen müssen sich sicher fühlen, es
darf keine Gefahrenstellen und Lücken im Netz
geben, sonst wird das Angebot nicht angenommen.

Im Alltagsverkehr sollten möglichst direkte, um-
wegfreie Verbindungen vorhanden sein. Im Frei-
zeitverkehr sind Erlebniswert und Routeninfor-
mationen wichtig.

Aufbau und Inhalt dieses Good-Practice-
Katalogs:

 • Er umfasst die wesentlichen Bereiche, in de-
   nen Gemeinden aktiv werden können.

 • In jedem Aktionsbereich werden ein bis zwei
   umgesetzte Beispiele vorgestellt.

 • Diese umfassen Titel, Kurzbeschreibung, evtl.   Warum fahren so viele Menschen in den Niederlanden mit dem Rad? Weil die Infrastruktur genau dafür
   Bilder und die Ansprechpartner:innen in den     und so gemacht wurde, dass sie es tun. Diese Karte zeigt die Rad-Netzdichte in Zentraleuropa.
   Beispielgemeinden, bei denen direkt nachge-                                                                         Quelle: https://www.opencyclemap.org/
   fragt werden kann.

                                                                                                                                                               11
1. Analyse und Zielsetzung

                                                 PRO-BYKE-Radberatungen für Gemeinden                   • Teilnahme an EMW | Europäische Mobilitäts-
  Wir haben Beispiele aus folgenden Bereichen                                                             woche
  zusammengestellt, in denen Gemeinden tätig     Das PRO-BYKE-Programm unterstützt Gemeinden
  werden können, um den Radverkehr zu stärken:   dabei, eine Analyse der Ist-Situation und darauf      Die Projektschritte sind:
     • Analyse und Zielsetzung                   aufbauend eine Maßnahmenplanung für die Stei-          • Vor-/Erstbesprechung
                                                 gerung des Alltags-Radverkehrs zu erstellen.
     • Radrouten-Netz                                                                                   • Radteam-Bildung
     • Entschärfung von Gefahrenstellen          Es ist standardisiert und beinhaltet einen Start-
                                                 Workshop und eine Radtour durch die Gemeinde           • Start-Workshop und Erhebung mit Radtour
     • Verkehrsberuhigung                        sowie zwei Arbeits-Workshops zur Ausarbeitung            durch Gemeinde (Videoauswertung)
     • Wegweisung, Beschilderung                 des Maßnahmenplans.                                    • Workshop mit Diskussion der Radtour-
     • Abstellanlagen                                                                                     Ergebnisse und Maßnahmenvorschläge
                                                 Interessierte Gemeinden werden vom Klimabünd-
     • Kommunikation und Kooperation             nis Tirol begleitet und untersuchen dabei die drei     • 2. Workshop zur Maßnahmenplanung
                                                 Bereiche Organisation, Infrastruktur und Kom-
     • Gemeindeinterne Organisation und          munikation.                                            • Umsetzung
       Vorbildwirkung der Gemeinde
                                                 Der Maßnahmenplan umfasst acht Mindestmaß-            Die Radkoordinator:innen treiben die Umsetzung
     • Kombinierter (Rad-)Verkehr /
       „Multimodale Mobilität“                   nahmen, die sich als Grundvoraussetzung für eine      voran. Einmal pro (Folge-)Jahr erfolgt eine Evalu-
                                                 weitere zielgerichtete Arbeit herausgestellt haben:   ation der Umsetzung und ein tirolweites Radver-
     • Winterräumung                                                                                   netzungstreffen.
     • Vorrang für Radfahrer:innen                • Ansprechperson in der Gemeinde für Radver-
                                                    kehr
     • Straßen-Um- und -Rückbau
                                                  • Vision Radverkehr (idealerweise mit Be-
  Anschließend stellen wir Ihnen noch Beispie-      schluss im GR oder Verkehrsausschuss)
  le für ähnliche Good-Practice-Kataloge vor.     • Abstellanlagen: Erhebung
                                                  • Gefahrenstellen: Erhebung, Entschärfung
                                                                                                         Ansprechpartner:in:
ProByke                                           • Regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit und Kom-
                                                    munikation: Gemeindezeitung & Homepage               Klimabündnis Tirol
Maßnahmenplan,
                                                                                                         A-6020 Innsbruck, Müllerstraße 7
Download bei                                      • Eigener Menüpunkt auf Homepage „Kommu-               DI Maria Legner
Klimabündnis Tirol:                                 naler Radverkehr“                                    T: 0512/583558-23
                                                                                                         M: maria.legner@klimabuendnis.at
                                                  • Durchführung Radveranstaltungen

12
2. Radrouten-Netz

                                                 1) Bozen: Lückenloses Netz an Radwegen
Andere Analyse-Angebote
                                                 Aufbauend auf einer umfassenden Analyse (u.a.
Eine Analyse der gesamten Mobilitäts-”Pa-        saisonale Modal Split-Erhebungen) hat die Stadt
lette” erhalten Sie mit den Mobilitäts-Check /   Bozen einen Nachhaltigen Mobilitätsplan („PUMS
den Tiroler Mobilitätssternen. Diese stan-       2030“) erarbeitet, der eine Strategie und große
dardisierte Erhebung der kommunalen Ver-         Projekte für den Ausbau der Radinfrastruktur bis
kehrssituation bietet eine gute Grundlage für    2030 enthält.
weitere Schritte und umfasst alle Mobilitäts-
formen: Neben der aktiven Mobilität zu Fuß       Darauf aufbauend wird jeweils ein kurzfristiger
und mit dem Rad auch den motorisierten In-       Verkehrsplan erstellt, der die aktuellen Maßnah-
dividualverkehr (MIV), das Parken und den Öf-    men der nächsten zwei Jahre umfasst. Beide ge-
fentlichen Personen-Nahverkehr sowie zahl-       hen über die unmittelbare Radinfrastruktur hin-
reiche Soft-Facts wie Kommunikation und          aus.
gemeindeinterne Organisation.
                                                 Um kurze Verbindungen herzustellen, werden ge-
Gemeinden, die ei-                               zielt etliche Fahrradbrücken gebaut.
nen Mobilitäts-Check
durchführen, können                              Große Verkehrserreger und Zielgruppen werden
im Tiroler Mobilitäts-                           besonders angesteuert: Schulen, Gewerbegebiete
programm 2022-2030                               und Industriebetriebe.
einen erhöhten Förder-
satz beziehen.                                   An neuralgischen Kreuzungen wurden intelligen-
                                                 te Querungen geschaffen, Radwege umgestaltet
Information bei:                                 und verbreitert, um die Sicherheit zu erhöhen.
Energie Tirol
Gerald Flöck, MSc
T: +43 512/58 99 13-23
E: gerald.floeck@energie-tirol.at

Im Rahmen des Tiroler Mobilitätsprogramms
bietet die Abteilung Mobilitätsplanung des
Landes Tirol eine kostenlose Erstberatung,       Bilder v. o. nach u.: Radinfrastruktur quer durch ganz
insbesondere zu den Förderungen der Maß-         Bozen; Schaffung eigener Fahrradbrücken, Radwege
nahmen, an.                                      im Grünen.
                                                           Quelle: Präsentation „Nachhaltige Mobilität“ in Bozen.

                                                                                                                    13
2. Radrouten-Netz

2) Netz- und Routenplanung in Tiroler                  en, die letztlich auch ein Rückgrat für das Radnetz
   Gemeinden und Planungsräumen                        des Alltagsverkehrs bilden können.

Nachfolgend werden Initiativen vorgestellt, die        Planungsverband Hall und Umgebung
schon abgeschlossen oder weit gediehen sind,
                                                       Ein gemeindeübergreifendes Radwegenetz mit
aber auch solche, die sich bezüglich Radwegnetz
                                                       Hauptachsen in Nord-Süd-Richtung und in West-
noch in einer Planungsphase befinden.
                                                       Ost-Richtung. Ab 2021 wurde auch die Beschilde-
Münster                                                rung der Radwege mit den Hauptachsen erneuert.

Ein gutes Beispiel für eine „überlegte Reihenfol-      Planungsverband Schwaz-Jenbach und Umge-
ge“ in der Planung: Zuerst wurde überlegt, wo          bung
die Radler:innen fahren sollen, in naher Zukunft
                                                       Das Radverkehrskonzept bildet die Grundlage, um
werden die Routen nach Prioritäten baulich adap-
                                                       die Infrastruktur für den Radverkehr in der Region
tiert. Eine bestehende Landstraße (teilweise Weg)
                                                       Schwaz in den nächsten Jahren zu verbessern. Es
wurde bereits zum Radweg. Die weiteren Schritte
                                                       zeigt wichtige Maßnahmen, wie etwa vermehr-
befinden sich Anfang 2022 noch in Planung.
                                                       te Innquerungen zwischen Schwaz und seinen
Zirl                                                   Nachbargemeinden, auf.

Erarbeitung eines Radnetzes, umgesetzt ohne
bauliche Maßnahmen mit Ausnahme der Innbrü-
cke in Zirl, immer mit guter Beschilderung; Be-
werbung und Bekanntmachung durch Print- und
Onlinekarte (TiRollt).

Imst

Wie in Zirl wurde ein Radroutennetz erstellt. Mit-
telfristig sind in Imst auch bauliche Verbesserun-
gen geplant (z.B. Unterführung).

Eine Initiative aus dem Bezirk Imst: Im Ötztal zeigt
der Ötztalradweg, wie auch Initiativen, die vom        Bilder v. o. nach u.: Schwaz: Planungsgruppe für das
Freizeitverkehr bzw. Tourismus ausgehen, dazu          Radverkehrskonzept; Hall: Moderne Beschilderung für
beitragen können, wichtige Radachsen auszubau-         die Radweginfrastruktur; Imst: Radwegenetz.

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Ansprechpartner:innen                     INFO Radroutennetz                                     • Trennen vs. Mischen: Es müssen nicht nur
                                                                                                   ausgewiesene Radwege sein – immer wieder
Stadt Bozen, Amt für Mobilität            In Bezug auf ein Radrouten-Netz ist wichtig zu wis-      erfolgt die Wegführung innerorts auf beste-
Ing. Ivan Moroder (Direktor)              sen:                                                     henden Straßen und Wegen (z.B. mit Mehr-
Ing. Brunella Franchini                                                                            zweckstreifen oder Verkehrsberuhigung). Ob
T: +39 0471 997578                         • Ausgangspunkt der Planung sind die großen             für den Radverkehr mit dem Mischprinzip auf
E: brunella.franchini@gemeinde.bozen.it      Quell- und Zielpunkte des Alltagsverkehrs             der Fahrbahn ausreichende Qualität und Si-
                                             (Wohngebiete, Schulen, Betriebe etc.) und             cherheit geboten werden kann, hängt dabei
Gemeinde Münster                             auch Freizeiteinrichtungen und -routen. Die           von vielen Faktoren ab (z.B. Stärke und Ge-
Ing. Thomas Mai, BSc MBA, Vbm.               direkte Verbindung dieser Punkte ergibt das           schwindigkeit des Kfz-Verkehrs, Anteil des
T: +43 664 80 83 33 103                      sogenannte Wunschliniennetz.                          Schwerverkehrs, Anzahl und Ausgestaltung
E: thomasmai@aon.at                                                                                von Knotenpunkten und Zufahrten). Je nach-
Renate Doppelbauer, Klimabeauftragte       • Bei der Umsetzung des Wunschliniennetzes              dem können auch in Abhängigkeit von der ver-
T: +43 676 793 89 57                         in ein reales Wegenetz ist für den Alltagsver-        fügbaren Breite verschiedene Anlagenformen
E: klima@muenster.at                         kehr („Der Weg dient als Strecke zum Ziel“) die       sinnvoll sein (siehe Wissens-Box unten).
                                             möglichst direkte Verbindung neben Attrakti-
Marktgemeinde Zirl                           vität, Komfort und Sicherheit das wesentliche       • Zur Vermeidung von Umwegen sollte auch
Bauamt & Infrastruktur                       Planungskriterium:                                    Radfahren gegen die Einbahn und in Fußgän-
T: 05238 54001                                                                                     gerzonen ermöglicht werden. Das Radfahren
E: marktgemeinde@zirl.gv.at                   • keine großen Umwege oder starke Steigungen;
                                                                                                   gegen die Einbahn ist sicher, wobei in der Pla-
                                              • näher an das Ziel herangeführt als der vor-        nung besonders auf parkende Autos (Schräg-
Stadtgemeinde Imst                              handene Autoparkplatz, etc.                        parken) und auf die Gestaltung der Knoten-
Norbert Praxmarer
                                                                                                   punkte und Zufahrten zu achten ist. Radfahren
T: 0664-825 8230                           • Im Freizeitverkehr („Der Weg ist das Ziel“) ist
                                                                                                   in Fußgängerzonen ist abhängig von der Zahl
M: praxmarer@stwimst.at                      der Erholungs- bzw. Erlebniswert wichtiger,
                                                                                                   der Radfahrer:innen und Passant:innen dann
                                             weshalb bei höherer Qualität auch eher Umwe-
Stadt Hall Bauamt                                                                                  verträglich, wenn die vorgeschriebene Schritt-
                                             ge in Kauf genommen werden.
Ing. Peter Angerer, Leitung Bauamt                                                                 geschwindigkeit eingehalten wird. Das kann
Ing. Klaus Lechner, Projektleiter          • Wesentlich ist, dass das Netz vollständig             z.B. durch die Oberflächengestaltung (Pflaster,
T: + 43 (0) 5223 5845 - 3107                 ist und keine Lücken und Gefahrenstellen              Muldenrinnen) unterstützt werden.
M: klaus.lechner@stadthall.at                aufweist. Gerade in den Bereichen, wo die
                                                                                                Bozen setzt darüber hinaus auf gezielte Kommu-
                                             Verkehrsbelastung hoch und der verfüg-
PV 24 - Schwaz, Jenbach und Umgebung                                                            nikation/Marketing, sowie umfassende Angebote
                                             bare Platz gering ist, ist ein sicheres Ange-
Stabsstelle Mobilität der BH Schwaz                                                             wie Abstellanlagen, Bike-Sharing, Werkstätten
                                             bot für den Radverkehr besonders wichtig.
OR DI Ewald Moser, Leitung                                                                      etc., sowie Motivation und Schulung (u.a. auch an
T: +43 5242 6931 5805                                                                           Schulen).
ewald.moser@tirol.gv.at

                                                                                                                                                 15
WISSENSBOX Radroutennetz                              auf der Fahrbahn, wobei die zulässige Höchstge-       Für Hauptrouten des Radverkehrs besteht seit ei-
                                                       schwindigkeit dann auf 30 km/h begrenzt werden        niger Zeit auch die Möglichkeit, diese als Fahrrad-
 Bei den Radverkehrsanlagen reicht die Palette von     sollte.                                               straßen auszuweisen. Sie fördern die Bündelung
 getrennt geführten Radwegen über Radfahrstrei-                                                              des Radverkehrs auf Hauptachsen, die auch bevor-
 fen bis zu Mehrzweckstreifen. Wichtig ist jeden-      Definitionen und weitere                              rangt sein sollten.
 falls, dass die Regelbreiten eingehalten werden. In   Hinweise zu diesen Anlagen
 der gerade neu überarbeiteten Richtlinie sind dabei   finden sich im „Planungs-                             In den Knotenpunkten steht eine sichere und flüs-
 Ausbauqualitäten unterschieden, die insbesondere      leitfaden Radverkehr“ des                             sige Verkehrsführung bei der Gestaltung im Mit-
 auch die zunehmende Bedeutung von Lastenrädern        Landes, der sich noch an                              telpunkt. Wichtig sind klare Vorrangverhältnisse
 berücksichtigen. Bei Ausbaustufe A kann ein Las-      der früheren Richtlinie ori-                          und gute Sichtbeziehungen. Häufiger Nachrang
 tenrad im Richtungsverkehr ein anderes Lastenrad      entiert, deren Regelbreiten                           reduziert die Attraktivität des Radfahrens ebenso
 überholen, bei Ausbaustufe B kann ein einspuriges     etwa zwischen den Ausbau-                             wie unklare Führung und komplizierte Abbiegevor-
 Fahrrad ein Lastenrad überholen, bei Ausbaustufe      stufen B und C liegen:                                gänge (z.B. indirektes Linksabbiegen), die auch die
 C kann ein Lastenrad die Radfahranlage befahren.                                                            Sicherheit negativ beeinflussen.
                                                       Zur Unterstützung des Radverkehrs im Mischver-
 Demnach liegt die Grundbreite für einen Zwei-         kehr insbesondere hinsichtlich ausreichender Ab-      Besonders beachtet werden sollte auch die Füh-
 richtungsradweg in Stufe C bei 2,6 und in Stufe A     stände zu geparkten Fahrzeugen bzw. beim Über-        rung des Radverkehrs im Bereich von Haltestellen
 bei 4,0 Meter, bei Einrichtungsradwegen in Stu-       holen durch Kraftfahrzeuge können sogenannte          des Öffentlichen Verkehrs. Auch hierzu bietet der
 fe C bei 1,3 und bei Stufe A bei 2,6 Metern, wobei    Sharrows eingesetzt werden. Diese können aber         Planungsleitfaden Gestaltungshinweise.
 jeweils auch Schutzstreifen zur Fahrbahn bzw. zu      Anlagen bzw. Geschwindigkeitsbeschränkungen
 Abstellstreifen für Fahrzeuge vorzusehen sind.        im Mischverkehr nicht ersetzen.
 Zur Förderung der Leichtigkeit und Flüssigkeit des
 Radverkehrs kann seit einiger Zeit auch die Benut-    Eine weitere Möglichkeit sind gemischte Geh-und
 zungspflicht von Radwegen aufgehoben werden.          Radwege. Diese sollten allerdings nur bei geringen
 Dies ist insbesondere in Erwägung zu ziehen, wenn     Frequenzen im Fuß- und Radverkehr eingesetzt
 die Regelbreiten bei vorhandenen Radwegen nicht       werden, mindestens 3 Meter breit sein plus Schutz-
 gegeben sind.                                         streifen zu Fahrbahnen und neben Längsparkstrei-
                                                       fen und im Ortsgebiet auch wegen Hauszugängen
 Bei Radfahr- und Mehrzweckstreifen beträgt die        etc. eher nicht eingesetzt werden. Fußgängerzo-
 Gesamtbreite inklusive des notwendigen Schutz-        nen können für den Radverkehr entweder gene-
 streifens 1,5 Meter zwischen Fahrstreifen Bord-       rell oder zeitbegrenzt freigegeben werden, wobei
 stein bzw. 2,0 Meter zwischen Fahrstreifen und        wiederum auf die Frequenz des Fuß- und Radver-
 Längsparkstreifen bei einer Geschwindigkeit bis 50    kehrs, die Platzverhältnisse und eine Gestaltung zu
 km/h in Ausbaustufe C. Sollten diese Breiten nicht    achten ist, die ein verträgliches Geschwindigkeits-
 möglich sein, bleibt die Führung im Mischverkehr      niveau fördert.                                       Bild: Radwegenetz Hall

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3. Entschärfung von Gefahrenstellen                  4. Verkehrsberuhigung

Haiming: Planung einer komplexen Kreuzung            1) Schulwege

Mitten im Ortszentrum, nahe der regionalen Mit-      Vielleicht erscheint dieser Punkt nicht auf den
telschule, münden sechs Straßen in eine zentrale     ersten Blick als wichtige Maßnahme zur Förde-
Straßenfläche. Dies führt zu Interessenskonflik-     rung des Radverkehrs. Der zweite Blick eröffnet:
ten zwischen Fußgänger:innen, Radfahrer:innen,       ein radfreundliches Umfeld wie bspw. die Ver-
Motorisiertem Individualverkehr (MIV) und Bus-       kehrsberuhigung bei Schulen oder im Ortskern
sen. Eine neue Planung soll den Verkehrsablauf       oder Geschwindigkeitsreduktion und -kontrolle
sicherer gestalten und insbesondere Räume für        machen Radfahren attraktiver und sicherer – das
die schwachen Verkehrsteilnehmer:innen schaf-        Zufußgehen meist auch. Beispiele dafür gibt es
fen.                                                 viele. Hier einige Ideengeber:

Die Planung ist noch nicht gänzlich abgeschlos-      Lans
sen.
                                                     In Lans ist der KfZ-Verkehr beim neuen Schul-
Um das Projekt sichtbar zu machen, haben Schü-       Campus „Drehscheibe“ ab der Einfahrt zur Tiefga-
ler:innen die gesperrte Fläche im Rahmen der Eu-     rage grundsätzlich ausgesperrt, so dass auch das
ropäischen Mobilitätswoche bemalt und auf diese      „Eltern-Taxi“ nicht vor die Schule fahren kann. Für
Art einen ersten Einblick in eine mögliche Zukunft   diese wurde eine eigene „Kiss & Walk“-Zone ein-
gestattet (siehe Bilder rechts).                     gerichtet.

                                                     Schulstraße Axams

                                                     Als Schulstraße wird eine temporäre Sperrung
                                                     einer Straße für den motorisierten Individualver-
                                                     kehr zu den Bring- und Abholzeiten im Bereich
                                                     von Schulen bezeichnet. Dies wird im Normalfall
                                                     mit einer Beschilderung und mit einer Absperrung
                                                     umgesetzt.
  Ansprechpartner:in:
  Gemeinde Haiming                                   Die erste wurde 1989 in Bozen errichtet – inzwi-
  Claudia Melmer                                     schen sind sie europaweit etabliert. Meist werden
  Regionale Klimaschutzbeauftragte                   die Straßen 30 Minuten vor und nach den Schul-
  T: +43 650 241 05 33                               zeiten gesperrt.
  E: claudia.melmer@gmx.at

                                                                                                     17
Durch das resultierende deutlich geringere Ver-
kehrsaufkommen kommen mehr Kinder mit dem                                                                Weitere Informationen
Rad, dem Roller oder zu Fuß zur Schule.
                                                                                                          • Auch rund um das Schulzentrum Wörgl be-
Schulbushaltestelle                                                                                         ruhigen seit 2021 etliche Schulstraßen den
                                                                                                            Verkehr (Ansprechperson ist der Direktor
In Langkampfen wurde eine Haltestelle für den                                                               der VS Wörgl 1, Reinhard Angerer).
Schulbus von der Hauptstraße auf eine Neben-
straße in unmittelbare Nähe zur Schule verlegt,                                                           • Tempo 30 im gesamten Gemeindegebiet ist
somit können die Kinder gefahrlos zur Schule ge-                                                            eine Maßnahme, die Radfahrer:innen und
hen. Da bei der Schule direkt bautechnisch kein                                                             deren Sicherheit stärkt. Dies haben einige
                                                                                                            Tiroler Gemeinden umgesetzt, beispiels-
Platz für eine Haltestelle ist, bot sich diese Lösung
                                                                                                            weise im Westlichen Mittelgebirge oder
an.                                                     Wohnstaßenplanung in Nassereith / St. Wendelin      Mieming. Informationen zu Tempo 30 fin-
                                                                                                            den Sie bspw. im mobile 01/06 des Landes
2) Wohnstraße                                                                                               (QR-Code links unten).
                                                          Ansprechpartner:innen
Wohnstraßen bei Siedlungsentwicklung Nasse-                                                               • Begegnungszonen wie in Telfs oder Prutz
reith St. Wendelin: In der Gurgltal-Gemeinde wur-         Gemeinde Axams                                    motivieren, mit dem Rad ins Zentrum zu
de ein neues Siedlungsgebiet im Ortsteil St. Wen-         Ing. Patricia Ennemoser, Tiefbauamt               fahren – insbesondere, wenn die Radabs-
delin erschlossen. Um nicht nur den Kindern das           T: +43 5234 68110 98                              tellanlagen direkt dort situiert sind und
Radfahren zu erleichtern, wurden in der Gesamt-           E: tiefbauamt@axams.gv.at                         die Parkmöglichkeiten für PKW weniger
planung bereits Wohnstraßen fixiert.                                                                        attraktiv und entfernter platziert sind. In-
                                                          Planungsverband 18 westliches Mittelgebirge       formationen zu Begegnungszonen finden
                                                          Deniz Scheerer                                    Sie bspw. im mobile 06/21 des Landes
                                                          T: +43-5234-68110                                 (QR-Code rechts unten).
                                                          E: kem.mittelgebirge@axams.gv.at

                                                          Gemeinde Lans
                                                          Wolfgang Muglach, Amtsleiter
                                                          T: +43 512/377378
                                                          E: gemeinde@gemeinde-lans.at

                                                          Gemeinde Nassereith
                                                          Gerhard Spielmann, Amtsleiter
                                                          T: +43 (0)5265 5212
                                                          E: amtsleiter@nassereith.tirol.gv.at

18
5. Wegweisung, Beschilderung                                                                        6. Radabstellanlagen

Die Radwege-Beschilderung wird auch als Visi-                                                       Nachfolgend werden einige Radabstellanlagen
tenkarte für die Radfahr-Eignung angesehen.           Ansprechpartner:innen                         vorgestellt, die verschiedene Tiroler Gemeinden
                                                                                                    aufgestellt haben.
Vom Land Tirol gibt es Vorgaben für eine tirolweit    Land Tirol, Abteilung
einheitliche Beschilderung. Sie hat nicht nur ei-     Landesstraßen und Radwege                     Die Broschüre des Landes „mobile 03/07 – Rad-
nen großen Nutzen im Freizeitverkehr, sondern ist     Herrengasse 3, 6020 Innsbruck                 fahren fördern“ (Innsbruck 2007)
auch sichtbares Zeichen für den Stellenwert und       T: +43 512 508 4001
die Motivation für das Radfahren.                     E: landesstrasse@tirol.gv.at

Alle Informationen (wie bspw. grafische Vorga-        Marktgemeinde Zirl
ben, Planungshinweise etc.) stellt das Land Tirol     Bauamt & Infrastruktur
auf der Webseite des Landes zur Verfügung:            T: 05238 54001
                                                      E: marktgemeinde@zirl.gv.at

                                                      Stadt Hall
                                                      Ing. Peter Angerer, Leitung Bauamt
                                                      Ing. Klaus Lechner, Projektleiter
                                                      T: + 43 (0) 5223 5845 - 3107                  stellt grundlegende Informationen zu Abstellan-
                                                      E: klaus.lechner@stadthall.at                 lagen bereit (Positionierung, Anzahl Stellbügel
                                                                                                    und Platzbedarf, gut geeignete Typen etc.). Um
                                                      Stadtgemeinde Imst                            die Landesförderung zu erhalten, müssen die zu
                                                      Norbert Praxmarer, Obmann Umwelt-, Energie-
                                                                                                    errichtenden Abstellanlagen für den Alltagsrad-
                                                      und Naturschutz-Ausschuss
                                                      T: 0664-825 8230                              verkehr bestimmt und diebstahlsicher sein. Zu-
Die Gemeinden Zirl, Hall und Umgebung und                                                           dem sollen die allgemeinen Qualitätskriterien für
                                                      E: praxmarer@stwimst.at
Imst und deren Regionen waren bei den ersten,                                                       Abstellanlagen (siehe Broschüre „Mobile 03/17,
die das Tiroler Radwege-Leitsystem umfassend                                                        Radfahren fördern!“ auf S. 13-17) eingehalten
umgesetzt haben.                                                                                    werden.

                                                                                                    Gute Umsetzungen finden Sie beispielsweise in
                                                                                                    folgenden Gemeinden:

                                                                                                    Alpbach bei der Mittelschule

                                                                                                    Lenker-Bügel statt sogenannter „Felgenkiller“,
                                                                                                    überdacht und in Schulnähe aufgestellt.

            Bild: Beschilderung der Radwege in Imst
                                                                                                                                                  19
Wattens
                                                       Weitere Informationen                                hof) und aufgrund der teureren Räder brauchen
Radabstellanlagen mit Orts-Branding: In der                                                                 die Radfahrer:innen noch mehr Sicherheit. Dafür
Marktgemeinde Wattens hat der Bauhof vor einiger       Die in Innsbruck mehrfach zu findenden „Rad-         geeignete Radabstellboxen werden im Kapitel 9
Zeit begonnen, Radabstellanlagen selbst zu bauen.      Häuser“, die die IVB selbst gebaut hat, entstam-     „Kombinierter (Rad-)Verkehr / Multimodale Mobi-
Dies ermöglicht eine kostengünstige Herstellung,       men demselben Prinzip (Selbstfertigung im Bau-       lität“ vorgestellt.
das ortseigene Branding steigert die Identifikation.   hof und Werbeeffekt durch Logoplatzierung etc.).
                                                       Die ergänzende Bereitstellung von kleinen Ser-       In Schulen werden immer wieder auch eigene
Die dabei verwendeten Holz-Querstreben sind zu-
                                                       vicestationen (Werkzeug, Luftpumpe) an zentra-       Scooter-Abstellanlagen errichtet, wie bspw. in der
dem noch freundlicher zu Rahmen und Lack der
                                                       len und besonders frequentierten Abstellanlagen      Völser oder Lanser Volks- und der Mittelschule.
Räder.
                                                       ist eine wertvolle Unterstützung der Radfahrer:in-
                                                       nen.                                                 Rad-Abstellanlagen in Wohnanlagen
Axams
                                                       Dass Abstellanlagen – groß genug, zentral plat-      Als Baubehörde schreiben immer mehr Gemein-
PKW-Stellplätze wurden zu Radstellplätzen um-                                                               den bei Neu- oder Umbauten von Wohnanlagen
funktioniert: In Axams wurden Radabstellanlagen        ziert, Radschonend, überdacht usw. – einen
                                                       wichtigen Beitrag zur Förderung des Radfahrens       zentrale Radabstellanlagen vor (manchmal auch
mit Bügel auf PKW-Parkplätzen errichtet. Auch                                                               verbunden mit einer Reduktion der Parkplätze).
                                                       leisten, hat sich bereits herumgesprochen. Dem-
als Signal für neue Prioritäten.                                                                            Diese sollte im Erdgeschoss, nahe an den Ein-
                                                       entsprechend zahlreich sind gute Beispiele zu
                                                       finden.                                              gängen und in versperrbaren, gut beleuchteten
                                                                                                            Räumen platziert sein. Je besser die Anbindung
                                                       Neben den dargestellten seien noch Anlagen in        ans Radnetz ist, desto mehr werden sie genutzt.
Bilder v. l. n. r.: Alpbach: Radabstellanlage in der
                                                       Fulpmes, Sölden, Kufstein, Volders und Zirl er-      Analog könnten auch Abstellanlagen bei Betrie-
Schule; Wattens: Gebrandete Radabstellanlage der
                                                       wähnt. Bei längerer Verweildauer (bspw. am Bahn-     ben vorgeschrieben werden.
Marktgemeinde; Axams: Radabstellanlage auf ehe-
maligem Parkplatz.

20
7. Kommunikation und Kooperation

                                              Bewusstseinsbildung und Motivation fürs Rad-        Längerfristige Aktionen
Ansprechpartner:innen                         fahren sind nicht nur Aufgabe von Land und Bund,
                                              auch (und erst recht) die Gemeinden können hier     Unter „Tirol Radelt“ bietet das Land Tirol einen
Gemeinde Alpbach                              viel bewirken und diese Kommunikation mit der       Fahrradwettbewerb an, der Personen jeglichen
Renate Candlin                                                                                    Alters und sportlicher Leistung zum Radfahren
                                              unmittelbar nützlichen und konkreten Informa-
Klimaschutzbeauftragte                                                                            motiviert (Link siehe QR-Code rechts unten).
T: +43 5336 5224-13                           tion zu Routen, Beschilderung oder anderer In-
M: +43 681 10423410                           frastruktur verknüpfen. Etliche Gemeinden ha-
                                              ben bereits eigene Kampagnen gestartet, manche      Dabei werden gefahrene Radkilometer gesam-
E: umwelt@alpbach.tirol.gv.at                                                                     melt – die besten Gemeinden, Betriebe und Or-
                                              auch zielgruppenspezifisch für Bildungseinrich-
Marktgemeinde Wattens                         tungen oder Betriebe. Die Aktionen werden selbst-   ganisationen erhalten Preise ebenso wie zufällig
Mag. (FH) Gabriele Felkl                      verständlich durch eine breite Berichterstattung    ausgeloste Teilnehmer:innen. Laufende Aktionen
Marketing                                     in der Gemeindezeitung und den Regionalmedien       motivieren zusätzlich. Mehrere Bundesländer und
T: +43 5224 5858-15                           begleitet.                                          „Österreich radelt“ haben das Konzept übernom-
E: gabriele.felkl@wattens.com                                                                     men.
                                              Kooperationen mit Schulen
Gemeinde Axams                                                                                    Die „EMW – Europäische Mobilitätswoche“ ist
Ing. Patricia Ennemoser, Tiefbauamt                                                               in zahlreichen Gemeinden bereits jährlicher Fix-
                                              In Alpbach hat die Gemeinde in der Volksschule
T: +43 5234 68110 98                                                                              punkt im September. Das Klimabündnis Tirol bie-
E: tiefbauamt@axams.gv.at                     Radfahrkurse angestoßen.
                                                                                                  tet dazu jährlich einen Workshop zum Finden von
Planungsverband 18 westliches Mittelgebirge   Die Europäische Mobilitätswoche (auch bekannt       Ideen für neue Aktionen.
Deniz Scheerer                                unter „Autofreie Tage“) bietet eine sehr bekannte
T: +43-5234-68110                             Plattform (Link siehe QR-Code links unten) für
E: kem.mittelgebirge@axams.gv.at              Information und Kooperation: oft sind die örtli-
                                              chen Schulen intensiv eingebunden, wie bspw. in
                                              Haiming beim Rad-Reparatur-Tag mit Schulung
                                              für die Jugendlichen.

                                              Feste und dem Rad gewidmete Tage

                                              Die Marktgemeinde Wattens hat mehrfach ein
                                              großes Radfest veranstaltet. Die e5-Gemeinde
                                              Virgen führte mehrfach einen Rad-Sicherheitstag
                                              durch, bei dem die Virger:innen ihre Räder über-
                                              prüfen lassen konnten.

                                                                                                                                               21
8. Gemeindeinterne Organisation

                                                                                            Gibt es in der Gemeindeverwaltung Personen, de-
 Weitere Ideen im Bereich Kommunikation           Ansprechpartner:innen                     nen die Radverkehrs-Aufgaben klar zugewiesen
                                                                                            sind? Wer ist politisch für den Radverkehr verant-
 Volders und Wattens haben eine Exkursion         Gemeinde Alpbach
                                                  Renate Candlin
                                                                                            wortlich? Diese und ähnliche Fragen geben einen
 nach Vorarlberg durchgeführt.
                                                  Klimaschutzbeauftragte                    Hinweis auf die Bedeutung des Radfahrens in
 Wattens, Inzing und Zirl veranstalteten ein      T: +43 5336 5224-13                       einer Gemeinde und sind stark mitentscheidend,
 „Radl-Kino“, in dem der Strom durch die am       M: +43 681 10423410                       wie kontinuierlich das Thema vorankommt. Wir
 Stand radelnden Zuseher erzeugt wurde.           E: umwelt@alpbach.tirol.gv.at             alle wissen: mit sogenannten „Kümmerern“ geht
                                                                                            deutlich mehr weiter.
 Zirl, Kematen und Inzing haben jährlich seit     Marktgemeinde Wattens
 2019 gemeinsam eine Radtour in der Region        Mag. (FH) Gabriele Felkl                  Nicht zu vergessen ist die Vorbildwirkung: Bürg-
 organisiert.                                     Marketing                                 ermeister:innen, die mit dem Rad unterwegs sind,
                                                  T: +43 5224 5858-15                       haben nicht nur mehr Kontaktmöglichkeiten zu
 Eine Sternfahrt wie in Kirchbichl ermöglicht     E: gabriele.felkl@wattens.com             den Bürger:innen, sondern signalisieren radver-
 ortsteilspezifisches Kennenlernen der Radwe-                                               kehrliche Möglichkeiten und Potenziale.
                                                  Gemeinde Virgen
 ge.                                              Albin Mariacher
                                                  T: +43 4874 5202-18                       Rad-Koordinationsteam Zirl
 Breitenbach hat zu einem Mobilitäts-Café ein-
                                                  E: mariacher@virgen.at
 geladen (Abendveranstaltung mit Bürgerbe-                                                  Das Zirler Rad-Koordinationsteam besteht aus
 teiligung).                                      Stadt Innsbruck                           zwei Personen, eine in der Gemeindeverwaltung
                                                  Fuß- und Radkoordination                  und eine ehrenamtliche Person. Ein solches Team
 Im Masterplan Radverkehr der Stadt Inns-         Amt für Tiefbau                           gibt es auch in Imst. In beiden Gemeinden ist es
 bruck ist ein ganzes Kapitel diesem Thema        T: +43 512 5360 3101                      aus dem PRO-BYKE-Prozess heraus entstanden
 gewidmet (Kap. 3 „Bewusstsein schaffen“ ab       E: fuss-radkoordination@innsbruck.gv.at   (siehe PRO-BYKE Projekt), beide haben sich so-
 Seite 79).                                                                                 gleich an die Umsetzung des Maßnahmenkata-
                                                  Klimabündnis Tirol
 Eine Kooperation mit Betrieben (bspw. Rad-       David Mittelholz, MSc, Mobilität
                                                                                            logs gemacht.
 geschäfte) bündelt die Kräfte – Beispiele sind   Tirol Radelt
                                                  T: +43 512 583558-17
                                                                                            Diensträder und Leihräder
 gemeinsam betriebene Rad-Servicestationen
 oder das Radfest der Gemeinde Sölden zu-         E: david.mittelholz@klimabuendnis.at
                                                                                            Im Rahmen von Wattens Wheels (Link siehe
 sammen mit der Bike Republic Sölden; in Nas-                                               QR-Code am Textende, S. 23) stellt die Markt-
 sereith betreibt bspw. der Tourismusverband                                                gemeinde Gratis-Räder zur Verfügung, die jede:r
 eine Ladestation.                                                                          im gesamten Ortsgebiet frei nutzen kann. Zur
                                                                                            Abholung und Abgabe stehen mehrere Sammel-
                                                                                            punkte zur Verfügung (bspw. der Bahnhof, alle

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Sporteinrichtungen, die Begegnungszone, die
Destination Wattens, das Swarovski Werksareal           Weitere Ideen: Lasten- und Diensträder
oder Wohngebiete).
                                                        Ähnliche Aktionen finden wir zahlreich in Tirol:
Es umfasst auch E-Bikes und Lastenräder. In der         die Gemeinde Alpbach fährt mit einem E-Las-
integrierten Aktion „Job-Rad“ bieten Wattener Fir-      tenrad (QR-Code links unten) Müll einsam-
men ihren Mitarbeiter:innen zu günstigen Kondi-         meln, Pflanzen bewässern oder einsetzen. Die-
                                                        ses Lastenrad kann auch ausgeliehen werden
tionen Räder zur betrieblichen und privaten Nut-
                                                        und wird den Schulen zur Verfügung gestellt.
zung an.
                                                        KLARA heißen die drei Kufsteiner Lastenräder,
                                                        die an drei Standorten entliehen werden können
                                                        (QR-Code rechts unten). Diese sind auch im E-
                                                        Carsharing „Bee-Car“ integriert. In Wörgl wurde
                                                        im neugebauten Teil der Südtiroler Siedlung ein
                                                        Lastenrad angeschafft, das in die E-Carsharing-
                                                        Plattform floMobil integriert ist.

                                                        Das Ortsmarketing der e5-Gemeinde St. Jo-
                                                        hann hat mit dem örtlichen Radhändler für
                                                        fünf Betriebe E-Lastenräder bestellt und spe-
                                                        ziell gebrandet.

                                                        Diensträder in der Gemeindeverwaltung gibt
                                                        es beispielsweise in Lienz, Nassereith, Kuf-
                                                        stein oder Zirl. In etlichen Gemeinden sind die
                                                        Bürgermeister:innen selbst mit dem Rad unter-
                                                        wegs.

Bilder v. o. nach u.: Das Lastenrad der Gemeinde Alp-
bach; Aus dem Prospekt „Klara“, dem Lastenrad der
Gemeinde Kufstein; Leihräder in Wattens.

                                                                                                       23
9. Kombinierter (Rad-)Verkehr / „Multimodale Mobilität“

Mit Multimodaler Mobilität ist die Nutzung meh-      Axams, Lans oder Innsbruck (das „Rad-Haus“ der
rerer Verkehrsformen gemeint - abwechselnd,          IVB). Der Mobilitätsknotenpunkt in Götzens ver-      Weitere Informationen
situationsabhängig und auch in Kombination.          bindet eine Radabstellanlage, eine Bushaltestel-
Zum Beispiel werden Rad und Bus kombiniert.          le, eine E-Ladestation und Carsharing mitten im      Rad-Abstellanlagen bei Bahnhöfen sind prak-
                                                                                                          tisch überall zu finden. Hier gilt es sicherzustel-
Verkehrsknotenpunkte, die es ermöglichen, die        Dorfzentrum.
                                                                                                          len, dass sie nahe am Bahnhofseingang, über-
jeweils passendsten und effizientesten Verkehrs-
                                                     Neben dem Verwenden des eigenen Rads ermög-          dacht, diebstahlsicher, Rad-schonend etc. sind.
formen zu nutzen, fördern und erleichtern Multi-
modalität.                                           lichen auch Leihräder eine Kombination von Bus       In Zukunft werden seitens des VVT versperrbare
                                                     und Rad.                                             Fahrradboxen an Bahnhöfen und Knotenpunk-
Da der öffentliche Verkehr das Rückgrat der multi-                                                        ten des öffentlichen Verkehrs für Gemeinden
oder intermodalen Mobilität ist, braucht es beson-   Dass Bike-Sharing – Leih-Rad-Systeme – nicht
                                                                                                          angeboten werden. Die Beschaffung und der
ders an dessen Haltestellen Stellplätze für Räder    nur etwas für große Städte ist, zeigt Kufstein:      Betrieb der Boxen erfolgt in enger Zusammen-
und E-Carsharing sowie kurze Wege für die fuß-       dort laufen die Planungen für das Nextbike-Ver-      arbeit mit der ÖBB. Die Boxen verfügen über ein
läufige Erreichbarkeit.                              leihsystem, im Mai 2022 erfolgt der Startschuss.     elektronisches Schließsystem und werden über
                                                     Die Verbreitung dieser Systeme über den VVT in       eine Internetplattform buchbar sein.
Abstellanlagen bei Bushaltestellen                   möglichst vielen Gemeinden ermöglicht ÖV-Nut-
                                                     zer:innen, die erste und die letzte Meile mit dem    Neben der Fahrrad-Mitnahme in vielen Zügen
Rad-Abstellanlagen – für das eigene Rad – bei Bus-   Rad zurückzulegen, ohne dass sie ihr Rad in Bus      der ÖBB bieten auch verschiedene Bus-Unter-
haltestellen findet man zum Beispiel in Götzens,     oder Bahn mitnehmen.                                 nehmen Rad-Anhänger an (bspw. die Ötztaler
                                                                                                          Linien). Im Alpbachtal, dem Pitztal und auf der
                                                                                                          Linie J in Innsbruck sind Rad-Träger hinten auf
                                                                                                          den Bussen montiert.

  Ansprechpartner:innen
  Gemeinde Götzens
  Ing. Michael Zangerl, Bauamtsleiter
  T: +43 5234 32 202
  E: m.zangerl@goetzens.tirol.gv.at
  und
  David Volderauer, Bauamt
  T: +43 5234 32 202
  E: d.volderauer@goetzens.tirol.gv.at               Götzens: Radabstellanlage und E-Carsharing bei der
                                                     Bushaltestelle/Gemeindeamt
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