PIU mobil.2050 Radverkehr - Förderungen und Good-Practice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle Interessierten
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PIU mobil.2050 Radverkehr PLANUNGSVERBAND INNSBRUCK UND UMGEBUNG Förderungen und Good-Pract ice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle Interessier ten 1
mobil.2050 Radverkehr Förderungen und Good-Pract ice-Beispiele für die PIU Gemeinden und alle weiteren Interessier ten Inhalt, Impressum 2 Entschärfung von Gefahrenstellen 17 Zum Geleit, Vorwort 3 Verkehrsberuhigung 17 Förderungen ab 4 Wegweisung, Beschilderung 19 Bundesförderungen 4 Radabstellanlagen 19 Förderungen Land Tirol 5 Kommunikation und Kooperation 21 Überregionale und Regionale Förderungen 5 Gemeindeinterne Organisation 22 Tiroler Mobilitätsprogramm 2022-2030 8 Kombinierter (Rad-)Verkehr 24 Förderungen aus EU-Mitteln 10 Winterräumung 25 Good Practice Beispiele ab 11 Vorrang für Radfahrer:innen 26 Analyse und Zielsetzung 12 Straßen-Um- und -Rückbau 26 Radrouten-Netz 13 Ähnliche Good-Practice-Kataloge 27 Impressum Geschäftsstelle des Planungsverbands Innsbruck und Umgebung Erarbeitung und für den Inhalt verantwortlich: Mag. Rainer Krismer, unter Mitarbeit von: Land Tirol (Teresa Kallsperger, Martin Gassner, Michael Bürger, Arge GemNova & beratung krismer Katharina Oppl), Universität Innsbruck (Markus Mailer, Stephan Mag. Rainer Krismer Tischler), Klimabündnis Tirol (Maria Legner, David Mittelholz), Mag. (FH) Norbert Pfleger Energie Tirol (Sophie Koppensteiner, Barbara Erler-Klima), VVT M: office@piu.gv.at (Alexandra Medwedeff) T: +: +43/699/1788 8802 (Krismer) oder +43/660/704 5231 (Pfleger) Druck: Druckerei Aschenbrenner, Kufstein. Satz: contentfarm.eu Fotos: © bei den jeweiligen Gemeinden. 2
Zum Geleit Vorwort Die Tirolerinnen und Tiroler nutzen immer mehr das Fahrrad für ihre All- Mit dem Projekt MOBIL 2050 unterstützt das Land Tirol und der Planungs- tagswege wie beispielsweise die tägliche Fahrt zur Arbeit. Die Gemeinden verband Innsbruck und Umgebung (PIU) die Gemeinden gezielt bei der und das Land Tirol haben diesen Bedarf erkannt und wollen die daraus re- Vorbereitung und Planung v.a. von überörtlichen Radwegen. Das Land sultierende Chance bzgl. Verkehrsbelastung, Klimakrise etc. noch stärker Tirol finanziert das Projekt, um seine bestehenden Konzepte mit den Ge- nutzen. Deshalb forciert der Planungsverband Innsbruck und Umgebung meinden abgestimmt zur Umsetzung zu bringen. (PIU) den Ausbau der Radinfrastruktur ganz besonders. In Mobil 2050 geht es um Information, Koordination und Beratung der Ge- Konkret haben wir unter anderem das Projekt Mobil 2050 ins Leben ge- meindeverantwortlichen zum Ausbau der Radinfrastruktur. rufen. Der PIU unterstützt seine Mitgliedsgemeinden gezielt bei der Vor- bereitung und Planung von überörtlichen Radwegen. Ein wesentlicher Schritt dabei ist die umfassende Information zu mögli- chen Förderungen und vorhandenen guten Beispielen. Einen wichtigen Zwischenschritt darf ich Ihnen hiermit präsentieren: Mit dieser Broschüre und online auf der PIU-Website wurden zwei wichtige Deshalb finden Sie auf den folgenden Seiten eine Erstinformation über Informations- und Motivationsinstrumente erarbeitet: Eine Übersicht über die vorhandenen und großzügigen Förderungen für Gemeinden und ein • Förderungen für Gemeinden bei der Errichtung der Radinfrastruktur Katalog mit guten Beispielen. Ich hoffe, dass die vielen Anregungen und und Verweise dazu beitragen, dass möglichst viele Gemeinden die Fördertöpfe • gute Beispiele, die die breite Palette an Möglichkeiten zeigen. in Anspruch nehmen und dazu motiviert werden können, möglichst zahl- reiche Maßnahmen pro Radverkehr umzusetzen. Wir möchten alle Interessierten damit auch inspirieren und motivieren. Sie finden immer wieder grundlegende Informationen eingestreut, ebenso Für die PIU-Geschäftsstelle sind diese beiden Kataloge die schriftliche wie Ansprechpartner und weitere Quellen zur eigenen Vertiefung. Grundlage zur Unterstützung der Gemeinden. Sie wird die Informationen in den Planungsverbänden vorstellen und die Gemeinden bei den weiteren Die Good-Practice-Beispiele stammen nicht nur aus dem PIU-Gebiet, son- Schritten beraten. Dabei kann der PIU auf ein Netzwerk an Fachleuten zu- dern auch aus anderen Teilen Tirols, um Ideen und Anreize zu bieten. rückgreifen, die bereits bei der Katalogerstellung mitgewirkt haben. Mit dem Katalog wollen wir gleich zu Beginn der kommenden Gemeinderats- Ein großer Dank ergeht dabei an die Expert:innen des Landes Tirol aus den periode frischen Schwung in die Rad-Infrastruktur im Zentralraum brin- Landesabteilungen Mobilitätsplanung sowie Landesstraßen und Radwe- gen. ge, vom Klimabündnis Tirol und Energie Tirol sowie der Universität Inns- bruck für Ihre Inputs und Mitarbeit! Bgm. Thomas Öfner, Zirl Obmann Planungsverband Innsbruck und Umgebung Innsbruck im Mai 2022 PIU Geschäftsstelle, Innsbruck im Mai 2022 3
Förderungen - Übersicht Förderungen Bundesförderungen Zur Forcierung von klimafreundlichen Mobilitäts- lösungen werden Investitionen im Radverkehr auf 1 AKTIONSPROGRAMM Förderungen des Bundes regionaler und kommunaler Ebene gefördert. „klimaaktiv mobil“ aktive 1. Aktionsprogramm „klimaaktiv mobil“ Dazu bestehen aktuell verschiedene, kombinier- Mobilität und Mobilitäts- Radverkehr und Mobilitätsmanagement bare Fördermöglichkeiten. Hier eine Orientierung: management Förderungen Land Tirol Planung und Konzepte: Dieses Aktionsprogramm ist ein Programm des 2. Förderung für überregionale und • Förderung von regionalen Radwegekonzep- Klima- und Energiefonds der österreichischen regionale Radwegprojekte in Tirol ten sowie von Planungen werden unter Punkt Bundesregierung. (im Rahmen des bestehenden Tiroler 2 (Tiroler Radkonzept) beschrieben. Dieses Programm fördert die Schaffung neuer In- Radkonzepts 2015 – 2020) frastruktureinrichtungen für den Fußverkehr und • Übergreifende Konzepte, Schnittstellen zwi- 3. Tiroler Mobilitätsprogramm den Radverkehr und will so zu einer vermehrten schen verschiedenen Verkehrsformen, flan- 2022 bis 2030 kierende Maßnahmen etc. werden in Punkt 3 Nutzung Aktiver Mobilitätsformen und einer Erhö- (Tiroler Mobilitätsprogramm 2022-2030) be- hung der Lebensqualität motivieren. Weitere Fördermöglichkeiten schrieben. Das umfasst unter anderem: 4. Förderung aus dem Europäischen Radwegeinfrastruktur sowie begleitende Maß- Landwirtschaftsfonds für die Entwick- nahmen: • Radverkehrsprojekte lung des ländlichen Raums (ELER) • Zuerst ist das Projekt beim Bund einzureichen • regionale Radnetzausbauprogramme wie unter Punkt 1 beschrieben. • Radschnellverbindungen • Nach Vorliegen der Entscheidung des Bundes • Fußverkehr beantragt die Gemeinde die Förderung des Landes für überregionale und regionale Rad- • Mobilitätsmanagement für umweltfreundli- wegprojekte. che Personenmobilität • Zusätzlich können Maßnahmen über das Tiro- • Bewusstseinsbildende Maßnahmen ler Mobilitätsprogramm 2022 bis 2030 geför- dert werden. Gefördert werden bspw. Investitionsmehrkosten, Kosten für Planung und Betrieb. Die Förderung Wir unterstützen Sie dabei gerne. erfolgt entweder in Form eines Prozentsatzes der 4
Förderungen Land Tirol förderungsfähigen Investitionsmehrkosten (30 % Weitere Informationen zu klima:aktiv: 2 Förderung für überregionale oder 50%) oder als Pauschale. und regionale Radwegprojekte Das Förderansuchen muss vor Umsetzung der Maßnahme bei der Kommunalkredit Public Con- Regionale Radnetzausbauprogramme: in Tirol (im Rahmen des sulting GmbH erfolgen. bestehenden Tiroler Rad- Die Einreichung von Bundesförderungen bzgl. der konzepts) Infrastruktur gilt als Voraussetzung für die Einrei- chung des Landesfördungen. Das Ziel der Förderung ist die abgestimmte Pla- nung, Errichtung und Instandsetzung von überre- gionalen und regionalen Radrouten und Radwe- gen im Rahmen des Tiroler Radkonzepts von 2015 – 2020 (wurde im Juni 2020 verlängert). Radverkehr: Förderrichtlinie Die offiziellen Informa- Dieser Link bringt Sie tionen zur Förderung direkt zur Förderricht- finden Sie auf der Web- linie (Pdf zum Down- seite des Landes Tirol: load): Es empfiehlt sich eine nähere Betrachtung und Beratung. Radschnellverbindungen: klima:aktiv hat hier eine eigene Beratungs- stelle eingerichtet: komobile GmbH, Gmunden Kirchengasse 3 A- 4810 Gmunden E: mobilitaetsmanagement@komobile.at T: +43 7612 70 911 W: www.komobile.at 5
ALLTAG FREIZEIT Überreg. / regionale Verbindung KRITERIEN KATEGORIEN S R I R II F FÜHRUNG Auszug aus der Förderrichtlinie Durchgehend befahrbar X X X X Verkehrssicher X X X X Einbindung in Netz X X X X Förderbare Vorhaben Direkte Wegführung, keine Umwege X X Intermodale Umsteigemöglichkeit X X X • Planungen und Konzepte Querungen und Kreuzungen vermeiden X Trennprinzip • Errichtung von Gemeinde-verbindenden Radwegen ausschließlich Radverkehr, Radweg X komb. Geh- und Radweg, Radstreifen X • Instandhaltung von überregionalen und regionalen Radverkehrsanlagen Mischprinzip und Radrouten nur „Anrainerverkehr“ X X geringerer Kfz-Verkehr • Maßnahmen zur Hebung der Verkehrssicherheit Abseits von Lärmquellen X Landschaftlich attraktiv X Förderungswürdige Aufwendungen EINRICHTUNG Gute Bewässerung X X X X • Kosten für vorbereitende Untersuchungen und Planungen Frei von Hindernissen X X X X Befestigte, glatte Oberfäche X X X • Investitionskosten für die Errichtung, Verbesserung oder Instandhaltung Breite des Verkehrsraumes (Zweirichtung) ≥ 4,5m (Überholmöglichkeit) X ≥ 3,5m (Anhänger | Anhänger) X Förderungsfähig sind die Investitionskosten abzüglich der Finanzierungsbeiträ- ≥ 2,5m (Rad | Anhänger) X X ge der Europäischen Union, des Bundes, und Finanzierungsbeiträge durch Dritte. Kurvenradius außerorts ≥ 22m (bis zu 30 km/h) X X Voraussetzungen ≥ 14m (bis zu 25 km/h) X ≥ 8m (bis zu 20 km/h) X Steigung Die Landesförderung für Radinfrastruktur ist eine Anschlussförderung an den ≤ 3% X X Bund. Dem Ansuchen um Landesförderung muss die Förderzu- oder Absage ≤ 6% (bis 500m) X der Bundesförderung (KPC) beigelegt werden (nicht für Planungen und Konzepte). ≤ 8% (bis 250m) X WARTUNG • Vorhaben im Einklang mit den Zielsetzungen des Radkonzepts Tirol, den Erhaltung X X X X Reinigung X X X X Prinzipien der nachhaltigen Mobilität und des Klimaschutzes sowie der Winterdienst X X Verkehrssicherheit. AUSSTATTUNG Beschilderung X X X X • Grundsätzliche Einhaltung der Qualitätskriterien der Anlage 1 der u.a. Abstellanlagen an Zielen X X X X Richtlinie hinsichtlich „Führung – Errichtung – Wartung – Ausstattung“ Einkehrmöglichkeiten X (siehe Tabelle) Rastplätze X Servicestationen X X Beleuchtung X • Die Planung, Errichtung und Instandhaltung von Radverkehrsanlagen Infotafeln X oder Radrouten hat so zu erfolgen, dass die betriebliche Erhaltung durch Attraktivierung (Mülleimer, Fußstützen,...) X den Förderwerber sichergestellt werden kann. Tabelle: Auszug aus der Förderrichtlinie: Die Qualitätskriterien 6
FÖRDERSATZ je Qualitätsstufe bis zu FÖRDERGEGENSTAND Förderausmaß S R I R II F • Folgende Förderprozentsätze von den Brutto-Inves- Planungen , Konzepte, Evalautionen, Verkehrssi- A 70 %* 50 %* titionskosten (inkl. USt.) können gewährt werden cherheitsüberprüfung, Beschilderungen (Höchstsätze), mögliche Abschläge laut § 4 Abs. 2 sind zu berücksichtigen (Auszüge aus der Förderrichtlinie, Errichtung, Verbesserung und Instandhaltung Tabelle rechts): B von Radfahranlagen und Radrouten 70 %* 60 %* 60 %* 50 %* Anmerkung: Mobiliar wird nicht gefördert Ansuchen * Für finanzschwache Gemeinden kann eine weitere Erhöhung der prozentsätze um 10 % erfolgen. • Das Förderungsprojekt ist ausführlich darzustellen und KATEGORIE BEZEICHNUNG KURZBESCHREIBUNG zu begründen. • Dem Ansuchen ist ein Finanzierungsplan für die Verwirk- S Schnellradweg Radweg höchster Kategorie mit hohem Potential lichung des Vorhabens mit Gesamtkosten, Eigenleistun- gen, eingesetzten Eigenmitteln, zugesagten oder bean- Gemeindeverbindender Radweg RI Regionaler Radweg I tragten Subventionen dritter Stellen und der beantragten mit hoher Bedeutung Förderung beizulegen. Bei Aufwendungen gemäß § 2 R II Regionaler Radweg II Gemeindeverbindender Radweg Abs. 3 lit. b sind zusätzlich Baupläne beizulegen. • Eine Vorlage für ein Auszahlungsansuchen finden Sie F Freizeitradweg, tourist. Radweg Überregionale, touristische Radwegverbindungen auf der Homepage des Landes – dieses kann eine Hilfe für das Förderansuchen sein (s. QR-Code unten). Anmerkungen 1) Radwege und Radrouten mit ausschließlich lokaler Bedeutung sind innerhalb dieser Förder- richtlinie nicht förderfähig. 2) Kombinierte Geh- und Radwege sind nur bis zur anrechenbaren Breite eines entsprechenden Radweges innerhalb dieser Förderrichtlinie förderfähig. Ansuchen Abschläge Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung Landesstraßen und Radwege a) Bei nicht gerechtfertigter (i.S. des §2 (2)b) Abweichung von den Qualitätsstandards gem. Herrengasse 3, 6020 Innsbruck Anlage 2: bis zu -25 %. E: landesstrasse@tirol.gv.at b) Bei Verzicht von Synergien für Alltags- und Freizeitverkehr auf Grund nicht abgestimmter T: +512 508 4001 Planung der Routen- oder Bauausführung: bis zu -10 %. 7
3 Tiroler Mobilitätsprogramm 2022 – 2030 Das Tiroler Mobilitätsprogramm gibt es seit 2008 Im Folgenden werden diese zusammenge- • Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und und wurde nun nach 2013 im Jahr 2022 das zwei- fasst dargestellt: Schul- und Bildungsprojekte te Mal verlängert. Es liefert Anreize, Alltags- und Freizeitwege möglichst emissionsarm zurückzu- • der Mobilitäts-Check. legen. Dabei fokussiert es auf den Fuß- und Rad- Wer wird gefördert? Beachten Sie bitte die weiteren Voraussetzungen verkehr, die in Verbindung mit einem leistungs- zur Förderung (im §2 Abs.2 und Abs.3 der Förder- fähigen Öffentlichen Verkehr die Basis für ein • Gemeinden, Gemeindeverbände, Gemeinde- richtlinien – bspw. zur Zielsetzung einer nachhal- zukunftsgerechtes Verkehrssystem bilden sollen. kooperationen oder juristische Personen mit tigen Mobilität). Gemeindebeteiligung; Den Informationsfalter zum Tiroler Mobilitätspro- Weiters können Gemeinden, Schulen und Vereine gramm 2022-2030 finden Sie hier: • Schulen, Bildungseinrichtungen und gemein- eine Förderung für die Neuanschaffung von E- nützige Vereine. Transportfahrrädern erhalten (25% bzw. 50% der Netto-Anschaffungskosten bzw. maximal 1000,-- Was wird gefördert? bzw. 2000,-- Euro). Näheres hier im Infofalter: • Planungen und Konzepte zum Fuß- und Rad- verkehr sowie zum ÖV • Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssi- cherheit in diesen drei Bereichen Die einführende Webseite enthält weitere Links und führt Sie auch weiter zur Seite des Mobilitäts- • Maßnahmen zur Verbesserung intermodaler programms mit vertiefenden Informationen: Schnittstellen, unter anderem auch die Er- richtung von Abstellanlagen für den Radver- kehr • Maßnahmen zur Förderung von Sharing-An- sätzen, wie bspw. E-Carsharing-Fahrzeuge und E-Ladestellen dazu • Maßnahmen zur Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs 8
Nicht Radverkehrsbezogen und ergänzend im Mo- Förderwürdig sind folgende Aufwendungen: • Kostenaufstellung bzw. Gesamtfinanzie- bilitätsprogramm sind die Förderungen für E-Car- rungsnachweis sharing (siehe Informationsblatt und Leitfaden)... • Kosten für vorbereitende Untersuchungen und Planungen • bei Infrastrukturmaßnahmen sind zusätzlich Baupläne beizulegen • Investitionskosten, soweit sie nicht mit ande- ren Landesmitteln unterstützt werden. • Förderansuchen bei anderen Fördergebern zum gleichen Vorhaben sind anzugeben. Die- • Förderfähig sind immer die Nettokosten. se werden bei der Förderberechnung in Abzug gebracht (siehe § 2 Abs. 3 Fördergegenstand). • Finanzierungsbeiträge der EU oder des Bun- des sind möglich und vorher in Abzug zu bringen. • Juristische Personen haben zusätzliche Nach- weise vorzulegen. ...und E-Ladestellen (siehe Informationsblatt und Förderhöhe Eine Sammlung aller Pu- Zur Informationssei- Leitfaden). blikationen des Landes te Mobilitätssterne von Es gibt zwei Fördersätze: den Standard-Förder- Tirol zu Verkehr und Mo- Energie Tirol: satz und den erhöhten Fördersatz. Ersterer ist al- bilität finden Sie hier: len Antragsteller:innen zugänglich, den erhöhten Fördersatz erhalten alle, die sich vorher einem Mobilitäts-Check unterzogen haben. Der Mobilitäts-Check kann im Rahmen der Tiroler Mobilitätsauszeichnung („Tiroler Mobilitätsster- ne“) durchgeführt oder direkt beauftragt werden. Er hat jeweils eine Gültigkeit von zwei Jahren. Die Dasselbe gilt für die Förderungen von Beleuch- Ausschreibung zu den Tiroler Mobilitätssternen tungen bei Haltestellen und Unterführungen (sie- von Energie Tirol erfolgt jährlich am Jahresbe- he Infoblatt): ginn. Ansuchen (schriftlich) Förderansuchen (Fördersätze s. Tabelle S. 9) Amt der Tiroler Landesregierung • Schriftliches, formloses Ansuchen inkl. einer Abteilung Mobilitätsplanung Darstellung des Vorhabens und Begründung Herrengasse 3, 6020 Innsbruck E: mobilitaetsplanung@tirol.gv.at T: +512 508 4081 9
Förderungen aus EU-Mitteln FÖRDERGEGENSTAND FÖRDERSATZ BIS ZU 4 ELER Entwicklung des STANDARD ERHÖHT Einstiegsberatung durch die Abteilung ländlichen Raums A kostenlos Mobilitätsplanung Mobilitäts-Check (zum Erhalt des erhöhten Mit dem Förderungsantrag im Rahmen des AK- B 50 % TIONSPROGRAMM „klimaaktiv mobil“ wird gleich- Fördersatzes) Verkehrskonzepte und Verkehrssicherheitsana- zeitig auch die Förderung aus dem Europäischen C 25 % 50 % Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des lysen mit Schwerpunkt auf dem Umweltverbund Erstellung lokaler Radverkehrsanlagen für den ländlichen Raums (ELER) beantragt. Die Möglich- D Alltagsradverkehr bis zu 30 % keit der Kofinanzierung aus EU-Mitteln wird im Zuge dieser Beurteilung geprüft. Abstellanlagen für Fahrräder (Alltagsradverkehr) E 15 % 30 % und Tretroller (Schulbereich) Hier die Links zu den EU Förderungen für Radboxen (VVT-Tarifsystem) an intermodalen Betriebe.... F 25 % 50 % Schnittstellen (ausg. ÖBB-Bahnhöfen und -Halten) G E-Carsharing-Fahrzeuge (VVT-Tarifsystem) – € 5.000 / Fahrzeug E-Ladestellen (Standsäule oder Wallbox) H – 80 % (max. € 4.000) für E-Carsharing-Fahrzeuge I E- Transportfahrräder und Transportfahrräder 25 % (max. € 1.000) 50 % (max. € 2.000) Beleuchtung von Haltestellen und Unter- J 25 % (max. € 1.000) 50 % (max. € 2.000) führungen K Autofreier Tag, Mobilitäts-/Sattelfeste € 750 € 1.500 ...und zu Umweltförderungen: L Sonstige Bewusstseinsbildungsmaßnahmen 25 % 50 % Schul- und Bildungsprojekte bis € 300 pro M 100 % (bis € 300 / Veranstaltung) Veranstaltung Schul- und Bildungsprojekte ab € 301 pro € 300 zzgl. der € 300 übersteigende N Veranstaltung Betrag zu 50 % O Sonstige Mobilitätsvorhaben nach Rücksprache bis zu 50 % Tabelle: Die Fördersätze im Einzelnen 10
Mobil 2050 Radfahren - GOOD-PRACTICE-Beispiele Eine grundlegende Bemerkung Das Schaffen eines Angebots (gute Infrastruktur etc.) WIRKT! (s. Bild rechts) Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten. Und wer Radwege sät, wird Radverkehr ernten. Die wissenschaftlichen Begriffe dafür lauten “An- gebotsplanung” und „induzierter Verkehr“ – eine gut belegte Tatsache. Die gute Nachricht: Sie gilt auch für andere Verkehrsmittel. Radfahrer:innen müssen sich sicher fühlen, es darf keine Gefahrenstellen und Lücken im Netz geben, sonst wird das Angebot nicht angenommen. Im Alltagsverkehr sollten möglichst direkte, um- wegfreie Verbindungen vorhanden sein. Im Frei- zeitverkehr sind Erlebniswert und Routeninfor- mationen wichtig. Aufbau und Inhalt dieses Good-Practice- Katalogs: • Er umfasst die wesentlichen Bereiche, in de- nen Gemeinden aktiv werden können. • In jedem Aktionsbereich werden ein bis zwei umgesetzte Beispiele vorgestellt. • Diese umfassen Titel, Kurzbeschreibung, evtl. Warum fahren so viele Menschen in den Niederlanden mit dem Rad? Weil die Infrastruktur genau dafür Bilder und die Ansprechpartner:innen in den und so gemacht wurde, dass sie es tun. Diese Karte zeigt die Rad-Netzdichte in Zentraleuropa. Beispielgemeinden, bei denen direkt nachge- Quelle: https://www.opencyclemap.org/ fragt werden kann. 11
1. Analyse und Zielsetzung PRO-BYKE-Radberatungen für Gemeinden • Teilnahme an EMW | Europäische Mobilitäts- Wir haben Beispiele aus folgenden Bereichen woche zusammengestellt, in denen Gemeinden tätig Das PRO-BYKE-Programm unterstützt Gemeinden werden können, um den Radverkehr zu stärken: dabei, eine Analyse der Ist-Situation und darauf Die Projektschritte sind: • Analyse und Zielsetzung aufbauend eine Maßnahmenplanung für die Stei- • Vor-/Erstbesprechung gerung des Alltags-Radverkehrs zu erstellen. • Radrouten-Netz • Radteam-Bildung • Entschärfung von Gefahrenstellen Es ist standardisiert und beinhaltet einen Start- Workshop und eine Radtour durch die Gemeinde • Start-Workshop und Erhebung mit Radtour • Verkehrsberuhigung sowie zwei Arbeits-Workshops zur Ausarbeitung durch Gemeinde (Videoauswertung) • Wegweisung, Beschilderung des Maßnahmenplans. • Workshop mit Diskussion der Radtour- • Abstellanlagen Ergebnisse und Maßnahmenvorschläge Interessierte Gemeinden werden vom Klimabünd- • Kommunikation und Kooperation nis Tirol begleitet und untersuchen dabei die drei • 2. Workshop zur Maßnahmenplanung Bereiche Organisation, Infrastruktur und Kom- • Gemeindeinterne Organisation und munikation. • Umsetzung Vorbildwirkung der Gemeinde Der Maßnahmenplan umfasst acht Mindestmaß- Die Radkoordinator:innen treiben die Umsetzung • Kombinierter (Rad-)Verkehr / „Multimodale Mobilität“ nahmen, die sich als Grundvoraussetzung für eine voran. Einmal pro (Folge-)Jahr erfolgt eine Evalu- weitere zielgerichtete Arbeit herausgestellt haben: ation der Umsetzung und ein tirolweites Radver- • Winterräumung netzungstreffen. • Vorrang für Radfahrer:innen • Ansprechperson in der Gemeinde für Radver- kehr • Straßen-Um- und -Rückbau • Vision Radverkehr (idealerweise mit Be- Anschließend stellen wir Ihnen noch Beispie- schluss im GR oder Verkehrsausschuss) le für ähnliche Good-Practice-Kataloge vor. • Abstellanlagen: Erhebung • Gefahrenstellen: Erhebung, Entschärfung Ansprechpartner:in: ProByke • Regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit und Kom- munikation: Gemeindezeitung & Homepage Klimabündnis Tirol Maßnahmenplan, A-6020 Innsbruck, Müllerstraße 7 Download bei • Eigener Menüpunkt auf Homepage „Kommu- DI Maria Legner Klimabündnis Tirol: naler Radverkehr“ T: 0512/583558-23 M: maria.legner@klimabuendnis.at • Durchführung Radveranstaltungen 12
2. Radrouten-Netz 1) Bozen: Lückenloses Netz an Radwegen Andere Analyse-Angebote Aufbauend auf einer umfassenden Analyse (u.a. Eine Analyse der gesamten Mobilitäts-”Pa- saisonale Modal Split-Erhebungen) hat die Stadt lette” erhalten Sie mit den Mobilitäts-Check / Bozen einen Nachhaltigen Mobilitätsplan („PUMS den Tiroler Mobilitätssternen. Diese stan- 2030“) erarbeitet, der eine Strategie und große dardisierte Erhebung der kommunalen Ver- Projekte für den Ausbau der Radinfrastruktur bis kehrssituation bietet eine gute Grundlage für 2030 enthält. weitere Schritte und umfasst alle Mobilitäts- formen: Neben der aktiven Mobilität zu Fuß Darauf aufbauend wird jeweils ein kurzfristiger und mit dem Rad auch den motorisierten In- Verkehrsplan erstellt, der die aktuellen Maßnah- dividualverkehr (MIV), das Parken und den Öf- men der nächsten zwei Jahre umfasst. Beide ge- fentlichen Personen-Nahverkehr sowie zahl- hen über die unmittelbare Radinfrastruktur hin- reiche Soft-Facts wie Kommunikation und aus. gemeindeinterne Organisation. Um kurze Verbindungen herzustellen, werden ge- Gemeinden, die ei- zielt etliche Fahrradbrücken gebaut. nen Mobilitäts-Check durchführen, können Große Verkehrserreger und Zielgruppen werden im Tiroler Mobilitäts- besonders angesteuert: Schulen, Gewerbegebiete programm 2022-2030 und Industriebetriebe. einen erhöhten Förder- satz beziehen. An neuralgischen Kreuzungen wurden intelligen- te Querungen geschaffen, Radwege umgestaltet Information bei: und verbreitert, um die Sicherheit zu erhöhen. Energie Tirol Gerald Flöck, MSc T: +43 512/58 99 13-23 E: gerald.floeck@energie-tirol.at Im Rahmen des Tiroler Mobilitätsprogramms bietet die Abteilung Mobilitätsplanung des Landes Tirol eine kostenlose Erstberatung, Bilder v. o. nach u.: Radinfrastruktur quer durch ganz insbesondere zu den Förderungen der Maß- Bozen; Schaffung eigener Fahrradbrücken, Radwege nahmen, an. im Grünen. Quelle: Präsentation „Nachhaltige Mobilität“ in Bozen. 13
2. Radrouten-Netz 2) Netz- und Routenplanung in Tiroler en, die letztlich auch ein Rückgrat für das Radnetz Gemeinden und Planungsräumen des Alltagsverkehrs bilden können. Nachfolgend werden Initiativen vorgestellt, die Planungsverband Hall und Umgebung schon abgeschlossen oder weit gediehen sind, Ein gemeindeübergreifendes Radwegenetz mit aber auch solche, die sich bezüglich Radwegnetz Hauptachsen in Nord-Süd-Richtung und in West- noch in einer Planungsphase befinden. Ost-Richtung. Ab 2021 wurde auch die Beschilde- Münster rung der Radwege mit den Hauptachsen erneuert. Ein gutes Beispiel für eine „überlegte Reihenfol- Planungsverband Schwaz-Jenbach und Umge- ge“ in der Planung: Zuerst wurde überlegt, wo bung die Radler:innen fahren sollen, in naher Zukunft Das Radverkehrskonzept bildet die Grundlage, um werden die Routen nach Prioritäten baulich adap- die Infrastruktur für den Radverkehr in der Region tiert. Eine bestehende Landstraße (teilweise Weg) Schwaz in den nächsten Jahren zu verbessern. Es wurde bereits zum Radweg. Die weiteren Schritte zeigt wichtige Maßnahmen, wie etwa vermehr- befinden sich Anfang 2022 noch in Planung. te Innquerungen zwischen Schwaz und seinen Zirl Nachbargemeinden, auf. Erarbeitung eines Radnetzes, umgesetzt ohne bauliche Maßnahmen mit Ausnahme der Innbrü- cke in Zirl, immer mit guter Beschilderung; Be- werbung und Bekanntmachung durch Print- und Onlinekarte (TiRollt). Imst Wie in Zirl wurde ein Radroutennetz erstellt. Mit- telfristig sind in Imst auch bauliche Verbesserun- gen geplant (z.B. Unterführung). Eine Initiative aus dem Bezirk Imst: Im Ötztal zeigt der Ötztalradweg, wie auch Initiativen, die vom Bilder v. o. nach u.: Schwaz: Planungsgruppe für das Freizeitverkehr bzw. Tourismus ausgehen, dazu Radverkehrskonzept; Hall: Moderne Beschilderung für beitragen können, wichtige Radachsen auszubau- die Radweginfrastruktur; Imst: Radwegenetz. 14
Ansprechpartner:innen INFO Radroutennetz • Trennen vs. Mischen: Es müssen nicht nur ausgewiesene Radwege sein – immer wieder Stadt Bozen, Amt für Mobilität In Bezug auf ein Radrouten-Netz ist wichtig zu wis- erfolgt die Wegführung innerorts auf beste- Ing. Ivan Moroder (Direktor) sen: henden Straßen und Wegen (z.B. mit Mehr- Ing. Brunella Franchini zweckstreifen oder Verkehrsberuhigung). Ob T: +39 0471 997578 • Ausgangspunkt der Planung sind die großen für den Radverkehr mit dem Mischprinzip auf E: brunella.franchini@gemeinde.bozen.it Quell- und Zielpunkte des Alltagsverkehrs der Fahrbahn ausreichende Qualität und Si- (Wohngebiete, Schulen, Betriebe etc.) und cherheit geboten werden kann, hängt dabei Gemeinde Münster auch Freizeiteinrichtungen und -routen. Die von vielen Faktoren ab (z.B. Stärke und Ge- Ing. Thomas Mai, BSc MBA, Vbm. direkte Verbindung dieser Punkte ergibt das schwindigkeit des Kfz-Verkehrs, Anteil des T: +43 664 80 83 33 103 sogenannte Wunschliniennetz. Schwerverkehrs, Anzahl und Ausgestaltung E: thomasmai@aon.at von Knotenpunkten und Zufahrten). Je nach- Renate Doppelbauer, Klimabeauftragte • Bei der Umsetzung des Wunschliniennetzes dem können auch in Abhängigkeit von der ver- T: +43 676 793 89 57 in ein reales Wegenetz ist für den Alltagsver- fügbaren Breite verschiedene Anlagenformen E: klima@muenster.at kehr („Der Weg dient als Strecke zum Ziel“) die sinnvoll sein (siehe Wissens-Box unten). möglichst direkte Verbindung neben Attrakti- Marktgemeinde Zirl vität, Komfort und Sicherheit das wesentliche • Zur Vermeidung von Umwegen sollte auch Bauamt & Infrastruktur Planungskriterium: Radfahren gegen die Einbahn und in Fußgän- T: 05238 54001 gerzonen ermöglicht werden. Das Radfahren E: marktgemeinde@zirl.gv.at • keine großen Umwege oder starke Steigungen; gegen die Einbahn ist sicher, wobei in der Pla- • näher an das Ziel herangeführt als der vor- nung besonders auf parkende Autos (Schräg- Stadtgemeinde Imst handene Autoparkplatz, etc. parken) und auf die Gestaltung der Knoten- Norbert Praxmarer punkte und Zufahrten zu achten ist. Radfahren T: 0664-825 8230 • Im Freizeitverkehr („Der Weg ist das Ziel“) ist in Fußgängerzonen ist abhängig von der Zahl M: praxmarer@stwimst.at der Erholungs- bzw. Erlebniswert wichtiger, der Radfahrer:innen und Passant:innen dann weshalb bei höherer Qualität auch eher Umwe- Stadt Hall Bauamt verträglich, wenn die vorgeschriebene Schritt- ge in Kauf genommen werden. Ing. Peter Angerer, Leitung Bauamt geschwindigkeit eingehalten wird. Das kann Ing. Klaus Lechner, Projektleiter • Wesentlich ist, dass das Netz vollständig z.B. durch die Oberflächengestaltung (Pflaster, T: + 43 (0) 5223 5845 - 3107 ist und keine Lücken und Gefahrenstellen Muldenrinnen) unterstützt werden. M: klaus.lechner@stadthall.at aufweist. Gerade in den Bereichen, wo die Bozen setzt darüber hinaus auf gezielte Kommu- Verkehrsbelastung hoch und der verfüg- PV 24 - Schwaz, Jenbach und Umgebung nikation/Marketing, sowie umfassende Angebote bare Platz gering ist, ist ein sicheres Ange- Stabsstelle Mobilität der BH Schwaz wie Abstellanlagen, Bike-Sharing, Werkstätten bot für den Radverkehr besonders wichtig. OR DI Ewald Moser, Leitung etc., sowie Motivation und Schulung (u.a. auch an T: +43 5242 6931 5805 Schulen). ewald.moser@tirol.gv.at 15
WISSENSBOX Radroutennetz auf der Fahrbahn, wobei die zulässige Höchstge- Für Hauptrouten des Radverkehrs besteht seit ei- schwindigkeit dann auf 30 km/h begrenzt werden niger Zeit auch die Möglichkeit, diese als Fahrrad- Bei den Radverkehrsanlagen reicht die Palette von sollte. straßen auszuweisen. Sie fördern die Bündelung getrennt geführten Radwegen über Radfahrstrei- des Radverkehrs auf Hauptachsen, die auch bevor- fen bis zu Mehrzweckstreifen. Wichtig ist jeden- Definitionen und weitere rangt sein sollten. falls, dass die Regelbreiten eingehalten werden. In Hinweise zu diesen Anlagen der gerade neu überarbeiteten Richtlinie sind dabei finden sich im „Planungs- In den Knotenpunkten steht eine sichere und flüs- Ausbauqualitäten unterschieden, die insbesondere leitfaden Radverkehr“ des sige Verkehrsführung bei der Gestaltung im Mit- auch die zunehmende Bedeutung von Lastenrädern Landes, der sich noch an telpunkt. Wichtig sind klare Vorrangverhältnisse berücksichtigen. Bei Ausbaustufe A kann ein Las- der früheren Richtlinie ori- und gute Sichtbeziehungen. Häufiger Nachrang tenrad im Richtungsverkehr ein anderes Lastenrad entiert, deren Regelbreiten reduziert die Attraktivität des Radfahrens ebenso überholen, bei Ausbaustufe B kann ein einspuriges etwa zwischen den Ausbau- wie unklare Führung und komplizierte Abbiegevor- Fahrrad ein Lastenrad überholen, bei Ausbaustufe stufen B und C liegen: gänge (z.B. indirektes Linksabbiegen), die auch die C kann ein Lastenrad die Radfahranlage befahren. Sicherheit negativ beeinflussen. Zur Unterstützung des Radverkehrs im Mischver- Demnach liegt die Grundbreite für einen Zwei- kehr insbesondere hinsichtlich ausreichender Ab- Besonders beachtet werden sollte auch die Füh- richtungsradweg in Stufe C bei 2,6 und in Stufe A stände zu geparkten Fahrzeugen bzw. beim Über- rung des Radverkehrs im Bereich von Haltestellen bei 4,0 Meter, bei Einrichtungsradwegen in Stu- holen durch Kraftfahrzeuge können sogenannte des Öffentlichen Verkehrs. Auch hierzu bietet der fe C bei 1,3 und bei Stufe A bei 2,6 Metern, wobei Sharrows eingesetzt werden. Diese können aber Planungsleitfaden Gestaltungshinweise. jeweils auch Schutzstreifen zur Fahrbahn bzw. zu Anlagen bzw. Geschwindigkeitsbeschränkungen Abstellstreifen für Fahrzeuge vorzusehen sind. im Mischverkehr nicht ersetzen. Zur Förderung der Leichtigkeit und Flüssigkeit des Radverkehrs kann seit einiger Zeit auch die Benut- Eine weitere Möglichkeit sind gemischte Geh-und zungspflicht von Radwegen aufgehoben werden. Radwege. Diese sollten allerdings nur bei geringen Dies ist insbesondere in Erwägung zu ziehen, wenn Frequenzen im Fuß- und Radverkehr eingesetzt die Regelbreiten bei vorhandenen Radwegen nicht werden, mindestens 3 Meter breit sein plus Schutz- gegeben sind. streifen zu Fahrbahnen und neben Längsparkstrei- fen und im Ortsgebiet auch wegen Hauszugängen Bei Radfahr- und Mehrzweckstreifen beträgt die etc. eher nicht eingesetzt werden. Fußgängerzo- Gesamtbreite inklusive des notwendigen Schutz- nen können für den Radverkehr entweder gene- streifens 1,5 Meter zwischen Fahrstreifen Bord- rell oder zeitbegrenzt freigegeben werden, wobei stein bzw. 2,0 Meter zwischen Fahrstreifen und wiederum auf die Frequenz des Fuß- und Radver- Längsparkstreifen bei einer Geschwindigkeit bis 50 kehrs, die Platzverhältnisse und eine Gestaltung zu km/h in Ausbaustufe C. Sollten diese Breiten nicht achten ist, die ein verträgliches Geschwindigkeits- möglich sein, bleibt die Führung im Mischverkehr niveau fördert. Bild: Radwegenetz Hall 16
3. Entschärfung von Gefahrenstellen 4. Verkehrsberuhigung Haiming: Planung einer komplexen Kreuzung 1) Schulwege Mitten im Ortszentrum, nahe der regionalen Mit- Vielleicht erscheint dieser Punkt nicht auf den telschule, münden sechs Straßen in eine zentrale ersten Blick als wichtige Maßnahme zur Förde- Straßenfläche. Dies führt zu Interessenskonflik- rung des Radverkehrs. Der zweite Blick eröffnet: ten zwischen Fußgänger:innen, Radfahrer:innen, ein radfreundliches Umfeld wie bspw. die Ver- Motorisiertem Individualverkehr (MIV) und Bus- kehrsberuhigung bei Schulen oder im Ortskern sen. Eine neue Planung soll den Verkehrsablauf oder Geschwindigkeitsreduktion und -kontrolle sicherer gestalten und insbesondere Räume für machen Radfahren attraktiver und sicherer – das die schwachen Verkehrsteilnehmer:innen schaf- Zufußgehen meist auch. Beispiele dafür gibt es fen. viele. Hier einige Ideengeber: Die Planung ist noch nicht gänzlich abgeschlos- Lans sen. In Lans ist der KfZ-Verkehr beim neuen Schul- Um das Projekt sichtbar zu machen, haben Schü- Campus „Drehscheibe“ ab der Einfahrt zur Tiefga- ler:innen die gesperrte Fläche im Rahmen der Eu- rage grundsätzlich ausgesperrt, so dass auch das ropäischen Mobilitätswoche bemalt und auf diese „Eltern-Taxi“ nicht vor die Schule fahren kann. Für Art einen ersten Einblick in eine mögliche Zukunft diese wurde eine eigene „Kiss & Walk“-Zone ein- gestattet (siehe Bilder rechts). gerichtet. Schulstraße Axams Als Schulstraße wird eine temporäre Sperrung einer Straße für den motorisierten Individualver- kehr zu den Bring- und Abholzeiten im Bereich von Schulen bezeichnet. Dies wird im Normalfall mit einer Beschilderung und mit einer Absperrung umgesetzt. Ansprechpartner:in: Gemeinde Haiming Die erste wurde 1989 in Bozen errichtet – inzwi- Claudia Melmer schen sind sie europaweit etabliert. Meist werden Regionale Klimaschutzbeauftragte die Straßen 30 Minuten vor und nach den Schul- T: +43 650 241 05 33 zeiten gesperrt. E: claudia.melmer@gmx.at 17
Durch das resultierende deutlich geringere Ver- kehrsaufkommen kommen mehr Kinder mit dem Weitere Informationen Rad, dem Roller oder zu Fuß zur Schule. • Auch rund um das Schulzentrum Wörgl be- Schulbushaltestelle ruhigen seit 2021 etliche Schulstraßen den Verkehr (Ansprechperson ist der Direktor In Langkampfen wurde eine Haltestelle für den der VS Wörgl 1, Reinhard Angerer). Schulbus von der Hauptstraße auf eine Neben- straße in unmittelbare Nähe zur Schule verlegt, • Tempo 30 im gesamten Gemeindegebiet ist somit können die Kinder gefahrlos zur Schule ge- eine Maßnahme, die Radfahrer:innen und hen. Da bei der Schule direkt bautechnisch kein deren Sicherheit stärkt. Dies haben einige Tiroler Gemeinden umgesetzt, beispiels- Platz für eine Haltestelle ist, bot sich diese Lösung weise im Westlichen Mittelgebirge oder an. Wohnstaßenplanung in Nassereith / St. Wendelin Mieming. Informationen zu Tempo 30 fin- den Sie bspw. im mobile 01/06 des Landes 2) Wohnstraße (QR-Code links unten). Ansprechpartner:innen Wohnstraßen bei Siedlungsentwicklung Nasse- • Begegnungszonen wie in Telfs oder Prutz reith St. Wendelin: In der Gurgltal-Gemeinde wur- Gemeinde Axams motivieren, mit dem Rad ins Zentrum zu de ein neues Siedlungsgebiet im Ortsteil St. Wen- Ing. Patricia Ennemoser, Tiefbauamt fahren – insbesondere, wenn die Radabs- delin erschlossen. Um nicht nur den Kindern das T: +43 5234 68110 98 tellanlagen direkt dort situiert sind und Radfahren zu erleichtern, wurden in der Gesamt- E: tiefbauamt@axams.gv.at die Parkmöglichkeiten für PKW weniger planung bereits Wohnstraßen fixiert. attraktiv und entfernter platziert sind. In- Planungsverband 18 westliches Mittelgebirge formationen zu Begegnungszonen finden Deniz Scheerer Sie bspw. im mobile 06/21 des Landes T: +43-5234-68110 (QR-Code rechts unten). E: kem.mittelgebirge@axams.gv.at Gemeinde Lans Wolfgang Muglach, Amtsleiter T: +43 512/377378 E: gemeinde@gemeinde-lans.at Gemeinde Nassereith Gerhard Spielmann, Amtsleiter T: +43 (0)5265 5212 E: amtsleiter@nassereith.tirol.gv.at 18
5. Wegweisung, Beschilderung 6. Radabstellanlagen Die Radwege-Beschilderung wird auch als Visi- Nachfolgend werden einige Radabstellanlagen tenkarte für die Radfahr-Eignung angesehen. Ansprechpartner:innen vorgestellt, die verschiedene Tiroler Gemeinden aufgestellt haben. Vom Land Tirol gibt es Vorgaben für eine tirolweit Land Tirol, Abteilung einheitliche Beschilderung. Sie hat nicht nur ei- Landesstraßen und Radwege Die Broschüre des Landes „mobile 03/07 – Rad- nen großen Nutzen im Freizeitverkehr, sondern ist Herrengasse 3, 6020 Innsbruck fahren fördern“ (Innsbruck 2007) auch sichtbares Zeichen für den Stellenwert und T: +43 512 508 4001 die Motivation für das Radfahren. E: landesstrasse@tirol.gv.at Alle Informationen (wie bspw. grafische Vorga- Marktgemeinde Zirl ben, Planungshinweise etc.) stellt das Land Tirol Bauamt & Infrastruktur auf der Webseite des Landes zur Verfügung: T: 05238 54001 E: marktgemeinde@zirl.gv.at Stadt Hall Ing. Peter Angerer, Leitung Bauamt Ing. Klaus Lechner, Projektleiter T: + 43 (0) 5223 5845 - 3107 stellt grundlegende Informationen zu Abstellan- E: klaus.lechner@stadthall.at lagen bereit (Positionierung, Anzahl Stellbügel und Platzbedarf, gut geeignete Typen etc.). Um Stadtgemeinde Imst die Landesförderung zu erhalten, müssen die zu Norbert Praxmarer, Obmann Umwelt-, Energie- errichtenden Abstellanlagen für den Alltagsrad- und Naturschutz-Ausschuss T: 0664-825 8230 verkehr bestimmt und diebstahlsicher sein. Zu- Die Gemeinden Zirl, Hall und Umgebung und dem sollen die allgemeinen Qualitätskriterien für E: praxmarer@stwimst.at Imst und deren Regionen waren bei den ersten, Abstellanlagen (siehe Broschüre „Mobile 03/17, die das Tiroler Radwege-Leitsystem umfassend Radfahren fördern!“ auf S. 13-17) eingehalten umgesetzt haben. werden. Gute Umsetzungen finden Sie beispielsweise in folgenden Gemeinden: Alpbach bei der Mittelschule Lenker-Bügel statt sogenannter „Felgenkiller“, überdacht und in Schulnähe aufgestellt. Bild: Beschilderung der Radwege in Imst 19
Wattens Weitere Informationen hof) und aufgrund der teureren Räder brauchen Radabstellanlagen mit Orts-Branding: In der die Radfahrer:innen noch mehr Sicherheit. Dafür Marktgemeinde Wattens hat der Bauhof vor einiger Die in Innsbruck mehrfach zu findenden „Rad- geeignete Radabstellboxen werden im Kapitel 9 Zeit begonnen, Radabstellanlagen selbst zu bauen. Häuser“, die die IVB selbst gebaut hat, entstam- „Kombinierter (Rad-)Verkehr / Multimodale Mobi- Dies ermöglicht eine kostengünstige Herstellung, men demselben Prinzip (Selbstfertigung im Bau- lität“ vorgestellt. das ortseigene Branding steigert die Identifikation. hof und Werbeeffekt durch Logoplatzierung etc.). Die ergänzende Bereitstellung von kleinen Ser- In Schulen werden immer wieder auch eigene Die dabei verwendeten Holz-Querstreben sind zu- vicestationen (Werkzeug, Luftpumpe) an zentra- Scooter-Abstellanlagen errichtet, wie bspw. in der dem noch freundlicher zu Rahmen und Lack der len und besonders frequentierten Abstellanlagen Völser oder Lanser Volks- und der Mittelschule. Räder. ist eine wertvolle Unterstützung der Radfahrer:in- nen. Rad-Abstellanlagen in Wohnanlagen Axams Dass Abstellanlagen – groß genug, zentral plat- Als Baubehörde schreiben immer mehr Gemein- PKW-Stellplätze wurden zu Radstellplätzen um- den bei Neu- oder Umbauten von Wohnanlagen funktioniert: In Axams wurden Radabstellanlagen ziert, Radschonend, überdacht usw. – einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Radfahrens zentrale Radabstellanlagen vor (manchmal auch mit Bügel auf PKW-Parkplätzen errichtet. Auch verbunden mit einer Reduktion der Parkplätze). leisten, hat sich bereits herumgesprochen. Dem- als Signal für neue Prioritäten. Diese sollte im Erdgeschoss, nahe an den Ein- entsprechend zahlreich sind gute Beispiele zu finden. gängen und in versperrbaren, gut beleuchteten Räumen platziert sein. Je besser die Anbindung Neben den dargestellten seien noch Anlagen in ans Radnetz ist, desto mehr werden sie genutzt. Bilder v. l. n. r.: Alpbach: Radabstellanlage in der Fulpmes, Sölden, Kufstein, Volders und Zirl er- Analog könnten auch Abstellanlagen bei Betrie- Schule; Wattens: Gebrandete Radabstellanlage der wähnt. Bei längerer Verweildauer (bspw. am Bahn- ben vorgeschrieben werden. Marktgemeinde; Axams: Radabstellanlage auf ehe- maligem Parkplatz. 20
7. Kommunikation und Kooperation Bewusstseinsbildung und Motivation fürs Rad- Längerfristige Aktionen Ansprechpartner:innen fahren sind nicht nur Aufgabe von Land und Bund, auch (und erst recht) die Gemeinden können hier Unter „Tirol Radelt“ bietet das Land Tirol einen Gemeinde Alpbach viel bewirken und diese Kommunikation mit der Fahrradwettbewerb an, der Personen jeglichen Renate Candlin Alters und sportlicher Leistung zum Radfahren unmittelbar nützlichen und konkreten Informa- Klimaschutzbeauftragte motiviert (Link siehe QR-Code rechts unten). T: +43 5336 5224-13 tion zu Routen, Beschilderung oder anderer In- M: +43 681 10423410 frastruktur verknüpfen. Etliche Gemeinden ha- ben bereits eigene Kampagnen gestartet, manche Dabei werden gefahrene Radkilometer gesam- E: umwelt@alpbach.tirol.gv.at melt – die besten Gemeinden, Betriebe und Or- auch zielgruppenspezifisch für Bildungseinrich- Marktgemeinde Wattens tungen oder Betriebe. Die Aktionen werden selbst- ganisationen erhalten Preise ebenso wie zufällig Mag. (FH) Gabriele Felkl verständlich durch eine breite Berichterstattung ausgeloste Teilnehmer:innen. Laufende Aktionen Marketing in der Gemeindezeitung und den Regionalmedien motivieren zusätzlich. Mehrere Bundesländer und T: +43 5224 5858-15 begleitet. „Österreich radelt“ haben das Konzept übernom- E: gabriele.felkl@wattens.com men. Kooperationen mit Schulen Gemeinde Axams Die „EMW – Europäische Mobilitätswoche“ ist Ing. Patricia Ennemoser, Tiefbauamt in zahlreichen Gemeinden bereits jährlicher Fix- In Alpbach hat die Gemeinde in der Volksschule T: +43 5234 68110 98 punkt im September. Das Klimabündnis Tirol bie- E: tiefbauamt@axams.gv.at Radfahrkurse angestoßen. tet dazu jährlich einen Workshop zum Finden von Planungsverband 18 westliches Mittelgebirge Die Europäische Mobilitätswoche (auch bekannt Ideen für neue Aktionen. Deniz Scheerer unter „Autofreie Tage“) bietet eine sehr bekannte T: +43-5234-68110 Plattform (Link siehe QR-Code links unten) für E: kem.mittelgebirge@axams.gv.at Information und Kooperation: oft sind die örtli- chen Schulen intensiv eingebunden, wie bspw. in Haiming beim Rad-Reparatur-Tag mit Schulung für die Jugendlichen. Feste und dem Rad gewidmete Tage Die Marktgemeinde Wattens hat mehrfach ein großes Radfest veranstaltet. Die e5-Gemeinde Virgen führte mehrfach einen Rad-Sicherheitstag durch, bei dem die Virger:innen ihre Räder über- prüfen lassen konnten. 21
8. Gemeindeinterne Organisation Gibt es in der Gemeindeverwaltung Personen, de- Weitere Ideen im Bereich Kommunikation Ansprechpartner:innen nen die Radverkehrs-Aufgaben klar zugewiesen sind? Wer ist politisch für den Radverkehr verant- Volders und Wattens haben eine Exkursion Gemeinde Alpbach Renate Candlin wortlich? Diese und ähnliche Fragen geben einen nach Vorarlberg durchgeführt. Klimaschutzbeauftragte Hinweis auf die Bedeutung des Radfahrens in Wattens, Inzing und Zirl veranstalteten ein T: +43 5336 5224-13 einer Gemeinde und sind stark mitentscheidend, „Radl-Kino“, in dem der Strom durch die am M: +43 681 10423410 wie kontinuierlich das Thema vorankommt. Wir Stand radelnden Zuseher erzeugt wurde. E: umwelt@alpbach.tirol.gv.at alle wissen: mit sogenannten „Kümmerern“ geht deutlich mehr weiter. Zirl, Kematen und Inzing haben jährlich seit Marktgemeinde Wattens 2019 gemeinsam eine Radtour in der Region Mag. (FH) Gabriele Felkl Nicht zu vergessen ist die Vorbildwirkung: Bürg- organisiert. Marketing ermeister:innen, die mit dem Rad unterwegs sind, T: +43 5224 5858-15 haben nicht nur mehr Kontaktmöglichkeiten zu Eine Sternfahrt wie in Kirchbichl ermöglicht E: gabriele.felkl@wattens.com den Bürger:innen, sondern signalisieren radver- ortsteilspezifisches Kennenlernen der Radwe- kehrliche Möglichkeiten und Potenziale. Gemeinde Virgen ge. Albin Mariacher T: +43 4874 5202-18 Rad-Koordinationsteam Zirl Breitenbach hat zu einem Mobilitäts-Café ein- E: mariacher@virgen.at geladen (Abendveranstaltung mit Bürgerbe- Das Zirler Rad-Koordinationsteam besteht aus teiligung). Stadt Innsbruck zwei Personen, eine in der Gemeindeverwaltung Fuß- und Radkoordination und eine ehrenamtliche Person. Ein solches Team Im Masterplan Radverkehr der Stadt Inns- Amt für Tiefbau gibt es auch in Imst. In beiden Gemeinden ist es bruck ist ein ganzes Kapitel diesem Thema T: +43 512 5360 3101 aus dem PRO-BYKE-Prozess heraus entstanden gewidmet (Kap. 3 „Bewusstsein schaffen“ ab E: fuss-radkoordination@innsbruck.gv.at (siehe PRO-BYKE Projekt), beide haben sich so- Seite 79). gleich an die Umsetzung des Maßnahmenkata- Klimabündnis Tirol Eine Kooperation mit Betrieben (bspw. Rad- David Mittelholz, MSc, Mobilität logs gemacht. geschäfte) bündelt die Kräfte – Beispiele sind Tirol Radelt T: +43 512 583558-17 Diensträder und Leihräder gemeinsam betriebene Rad-Servicestationen oder das Radfest der Gemeinde Sölden zu- E: david.mittelholz@klimabuendnis.at Im Rahmen von Wattens Wheels (Link siehe sammen mit der Bike Republic Sölden; in Nas- QR-Code am Textende, S. 23) stellt die Markt- sereith betreibt bspw. der Tourismusverband gemeinde Gratis-Räder zur Verfügung, die jede:r eine Ladestation. im gesamten Ortsgebiet frei nutzen kann. Zur Abholung und Abgabe stehen mehrere Sammel- punkte zur Verfügung (bspw. der Bahnhof, alle 22
Sporteinrichtungen, die Begegnungszone, die Destination Wattens, das Swarovski Werksareal Weitere Ideen: Lasten- und Diensträder oder Wohngebiete). Ähnliche Aktionen finden wir zahlreich in Tirol: Es umfasst auch E-Bikes und Lastenräder. In der die Gemeinde Alpbach fährt mit einem E-Las- integrierten Aktion „Job-Rad“ bieten Wattener Fir- tenrad (QR-Code links unten) Müll einsam- men ihren Mitarbeiter:innen zu günstigen Kondi- meln, Pflanzen bewässern oder einsetzen. Die- ses Lastenrad kann auch ausgeliehen werden tionen Räder zur betrieblichen und privaten Nut- und wird den Schulen zur Verfügung gestellt. zung an. KLARA heißen die drei Kufsteiner Lastenräder, die an drei Standorten entliehen werden können (QR-Code rechts unten). Diese sind auch im E- Carsharing „Bee-Car“ integriert. In Wörgl wurde im neugebauten Teil der Südtiroler Siedlung ein Lastenrad angeschafft, das in die E-Carsharing- Plattform floMobil integriert ist. Das Ortsmarketing der e5-Gemeinde St. Jo- hann hat mit dem örtlichen Radhändler für fünf Betriebe E-Lastenräder bestellt und spe- ziell gebrandet. Diensträder in der Gemeindeverwaltung gibt es beispielsweise in Lienz, Nassereith, Kuf- stein oder Zirl. In etlichen Gemeinden sind die Bürgermeister:innen selbst mit dem Rad unter- wegs. Bilder v. o. nach u.: Das Lastenrad der Gemeinde Alp- bach; Aus dem Prospekt „Klara“, dem Lastenrad der Gemeinde Kufstein; Leihräder in Wattens. 23
9. Kombinierter (Rad-)Verkehr / „Multimodale Mobilität“ Mit Multimodaler Mobilität ist die Nutzung meh- Axams, Lans oder Innsbruck (das „Rad-Haus“ der rerer Verkehrsformen gemeint - abwechselnd, IVB). Der Mobilitätsknotenpunkt in Götzens ver- Weitere Informationen situationsabhängig und auch in Kombination. bindet eine Radabstellanlage, eine Bushaltestel- Zum Beispiel werden Rad und Bus kombiniert. le, eine E-Ladestation und Carsharing mitten im Rad-Abstellanlagen bei Bahnhöfen sind prak- tisch überall zu finden. Hier gilt es sicherzustel- Verkehrsknotenpunkte, die es ermöglichen, die Dorfzentrum. len, dass sie nahe am Bahnhofseingang, über- jeweils passendsten und effizientesten Verkehrs- Neben dem Verwenden des eigenen Rads ermög- dacht, diebstahlsicher, Rad-schonend etc. sind. formen zu nutzen, fördern und erleichtern Multi- modalität. lichen auch Leihräder eine Kombination von Bus In Zukunft werden seitens des VVT versperrbare und Rad. Fahrradboxen an Bahnhöfen und Knotenpunk- Da der öffentliche Verkehr das Rückgrat der multi- ten des öffentlichen Verkehrs für Gemeinden oder intermodalen Mobilität ist, braucht es beson- Dass Bike-Sharing – Leih-Rad-Systeme – nicht angeboten werden. Die Beschaffung und der ders an dessen Haltestellen Stellplätze für Räder nur etwas für große Städte ist, zeigt Kufstein: Betrieb der Boxen erfolgt in enger Zusammen- und E-Carsharing sowie kurze Wege für die fuß- dort laufen die Planungen für das Nextbike-Ver- arbeit mit der ÖBB. Die Boxen verfügen über ein läufige Erreichbarkeit. leihsystem, im Mai 2022 erfolgt der Startschuss. elektronisches Schließsystem und werden über Die Verbreitung dieser Systeme über den VVT in eine Internetplattform buchbar sein. Abstellanlagen bei Bushaltestellen möglichst vielen Gemeinden ermöglicht ÖV-Nut- zer:innen, die erste und die letzte Meile mit dem Neben der Fahrrad-Mitnahme in vielen Zügen Rad-Abstellanlagen – für das eigene Rad – bei Bus- Rad zurückzulegen, ohne dass sie ihr Rad in Bus der ÖBB bieten auch verschiedene Bus-Unter- haltestellen findet man zum Beispiel in Götzens, oder Bahn mitnehmen. nehmen Rad-Anhänger an (bspw. die Ötztaler Linien). Im Alpbachtal, dem Pitztal und auf der Linie J in Innsbruck sind Rad-Träger hinten auf den Bussen montiert. Ansprechpartner:innen Gemeinde Götzens Ing. Michael Zangerl, Bauamtsleiter T: +43 5234 32 202 E: m.zangerl@goetzens.tirol.gv.at und David Volderauer, Bauamt T: +43 5234 32 202 E: d.volderauer@goetzens.tirol.gv.at Götzens: Radabstellanlage und E-Carsharing bei der Bushaltestelle/Gemeindeamt 24
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