Praxishilfe Neophyten - Umweltberatung Luzern
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Problempflanzen erkennen und richtig handeln Praxishilfe Neophyten Aufrechte Ambrosie →6 Riesen-Bärenklau →8 Staudenknöterich →10 Drüsiges Springkraut →12 Amerikanische Goldruten→14 Greiskraut →16 Essigbaum →18 Einjähriges Berufkraut →20 Erdmandelgras →22 Kirschlorbeer →24 Sommerflieder →26 Seidiger Hornstrauch →28 Asiatische Geissblätter →30 Robinie →32 Götterbaum →34 Paulownie →36
Invasive Neophyten Inhaltsverzeichnis Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen. Ursprünglich kamen diese bei uns nicht vor. Rechtliche Grundlagen 4 Durch den Menschen gelangten sie als Nutz- oder Gartenpflanzen zu uns oder wur- Empfohlenes Vorgehen 5 den eingeschleppt. Die meisten exotischen Pflanzen sind eine Bereicherung und gefährden weder Mensch noch Natur. Nur bei einem Teil von ihnen handelt es sich um exotische Problempflanzen, soge Aufrechte Ambrosie 6 nannte invasive Neophyten. Haben sie sich einmal ausserhalb von Gärten und Parkanlagen etabliert, fallen sie durch ihren üppigen Wuchs und ihre schnelle Verbreitung auf. Sie Riesen-Bärenklau 8 werden zu einem wachsenden Problem, weil sie Japanischer Staudenknöterich 10 → sich unkontrolliert ausbreiten, Drüsiges Springkraut 12 → die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden, Amerikanische Goldruten 14 → einheimische Pflanzen und Tiere verdrängen, → Bauten schädigen, Schmalblättriges Greiskraut 16 → Böschungen destabilisieren, Essigbaum 18 → naturnahe Lebensräume beeinträchtigen, → Ertragsausfälle in der Land- und Forstwirtschaft verursachen, Einjähriges Berufkraut 20 → schwierig zu bekämpfen sind. Erdmandelgras 22 Wegen ihres grossen Schadpotentials müssen invasive Neophyten aktiv und gezielt Kirschlorbeer 24 bekämpft werden. Eine weitere Verbreitung und Verschleppung der exotischen Problem Sommerflieder 26 pflanzen kann durch gezielte Massnahmen verhindert werden. Dabei gilt es möglichst frühzeitig zu handeln und die richtigen Massnahmen zum richtigen Zeitpunkt umzusetzen. Seidiger Hornstrauch 28 Helfen Sie mit und entfernen Sie invasive Neophyten in Ihrer Umgebung, damit diese Asiatische Geissblätter 30 sich nicht unbeabsichtigt in die Nachbarschaft und in naturnahe Lebensräume ausbreiten. Robinie 32 Götterbaum 34 Paulownie 36 Bekämpfungsmethoden 38 Einsatz von Herbiziden 40 Transport | Entsorgung | Reinigung von Arbeitsgeräten 42 Aushub und Baustellen 42 Nachkontrollen | Prävention und Begrünung 43 Jahresüberblick Bekämpfung 44 Kontakte und Beratung 46 Invasive Neophyten wie die Goldruten bilden Monokulturen und verdrängen einheimische Pflanzen und Tiere. 2 3
Rechtliche Grundlagen Empfohlenes Vorgehen Gesetze, Pflichten und korrektes Verhalten Verbotene invasive Neophyten gemäss Freisetzungsverordnung Richtig Erkennen In der Freisetzungsverordnung (FrSV) sind einige invasive Neophyten verboten. Die erfolgreiche Bekämpfung invasiver Neophyten beginnt mit der sicheren Erkennung der Problempflanzen. Die wichtigsten Merkmale der häufigsten Pflanzen sind in dieser Praxishilfe → Es ist nicht erlaubt, diese Pflanzen zu verkaufen, neu anzupflanzen oder zu zusammengefasst. verpflanzen, zu vermehren oder als Blumenstrauss zu verschenken. → Grundeigentümer sind verpflichtet, auch die indirekte Verbreitung zu ver Richtig Erfassen hindern – zum Beispiel durch Wurzeln im Aushub oder Samen im Kompost. Die sinnvolle und effiziente Bekämpfung invasiver Neophyten ist nur möglich, wenn deren Vorkommen bekannt sind. Folglich ist es wichtig, alle Bestände invasiver Neophyten zu → Alle Pflanzenteile dürfen nur zu Entsorgungszwecken transportiert werden. erfassen, Bekämpfungsmassnahmen regelmässig nachzutragen und die Ergebnisse → Fortpflanzungsfähige Pflanzenteile wie Samen, Wurzeln und Blüten dürfen von Kontrollen festzuhalten. nur in einer professionellen Platz- oder Boxenkompostierung, in einer Die Kantone bieten die Möglichkeit, Standorte digital zu erfassen. Kantonale Fachstellen thermophilen Vergärung oder im Kehricht entsorgt werden.1 (Kontaktangaben auf der letzten Seite) stehen für Beratungen zur Verfügung und zeigen, wie die Daten erfasst werden können. Mehrheitlich erfolgt die Kartierung mit Hilfe der → Grundeigentümer sollen nach Möglichkeit verbotene Arten aktiv Info-Flora-Applikationen (Invasiv-App sowie Neophyten-Feldbuch) auf www.infoflora.ch. bekämpfen und die Bestände ausrotten. Richtige Strategie Sind die Vorkommen bekannt, ist es von Vorteil, eine Strategie festzulegen, wie den invasiven Neophyten begegnet werden soll. Geeignete Bekämpfungsmassnahmen gilt es anschliessend sorgfältig zu planen sowie die finanziellen und personellen Ressourcen sicherzustellen. Die Allgemeine Sorgfaltspflicht bezüglich invasiver Neophyten kantonalen Fachstellen stehen für Beratungen zur Verfügung. Das Bundesgesetz über den Umweltschutz (USG) und die Freisetzungsverord nung (FrSV) nehmen Grundeigentümer grundsätzlich in die Pflicht, die Bekämpfung Ausbreitung von invasiven, gebietsfremden Arten zu verhindern. Im Umgang Die Bekämpfung dauert oft mehrere Jahre. Sie erfordert Ausdauer und Kontinuität und hat mit gebietsfremden Pflanzen wird deshalb von allen Akteuren eine hohe nur bei korrekter Ausführung Erfolg. Fallweise braucht es professionelle Unterstützung. Jede Sorgfaltspflicht erwartet. Bekämpfungsmassnahme sollte kartiert und dokumentiert sein. → Invasive Neophyten sollen nicht mehr neu angepflanzt werden und sind in der Natur, in Gärten sowie Parkanlagen zu entfernen. Nachbehandlung In der Regel müssen die Bekämpfungsmassnahmen je nach Art im gleichen Jahr und in → Die unkontrollierte Ausbreitung muss verhindert werden. Um das unge den folgenden Jahren wiederholt werden. Einmalige Bekämpfungen ohne Nachbehandlung wollte Versamen zu verhindern, sollen Blütenstände vor der Samenreife sind oft nutzlos. abgeschnitten werden. → Zur Entsorgung fortpflanzungsfähiger Pflanzenteile wie Samen, Wurzeln Nachkontrolle und Blüten wird die professionelle Platz- oder Boxenkompostierung, die Auch bei erfolgreicher Bekämpfung müssen die Flächen in den Folgejahren kontrolliert thermophile Vergärung (Abbau von biogenem Material in Abwesenheit werden. Im Boden ruhende Samen und Wurzelteile oder vergessene Pflanzen können wieder von Sauerstoff bei 53-58 °C) oder die Entsorgung im Kehricht empfohlen. austreiben und sich ausbreiten. Ist ein Bestand definitiv eliminiert, ist der Erfolg festzuhalten und Die Feldrand- oder Gartenkompostierung ist für die Entsorgung zu unter- zu kartieren. lassen.1 → Das Freisetzen oder Deponieren invasiver Neophyten in und am Rande von Naturschutzgebieten, Gewässern oder Wäldern ist ausdrücklich verboten. 1 siehe auch Merkblatt «Kompostieren, Vergären und Verbrennen invasiver Neophyten» der AGIN, www.agin.ch 4 Rechtliche Grundlagen Empfohlenes Vorgehen 5
Aufrechte Erkennungsmerkmale Ambrosie Wuchs 20 bis 150 cm hohe, einjährige, stark ver- auch Ambrosia, Aufrechtes Traubenkraut zweigte, buschartige Staude, stirbt im Winter Ambrosia artemisiifolia ab, überwintert in Form von Samen Herkunft: Nordamerika 5 bis 15 cm Wichtig → Neuanpflanzung und Verschleppung verboten → Meldepflicht: Funde den Fachstellen Blätter melden dreieckig bis oval im Umriss, Blätter regel- → Handlungspflicht: aktiv bekämpfen mässig fiederteilig, Blattunterseite hellgrün, → Pollen können starke Allergien auslösen riecht nach Gras, Blätter an der Basis gegenständig , im oberen Teil wechsel ständig Keimpflanze Standorte wächst jedes Jahr von April bis September trockener, offener Boden in Gärten unter neu aus den Samen Vogelfutterplätzen, Strassen- und Bahn böschungen, Kiesgruben, Deponien, Bau stellen und Äcker Verwechslungsgefahr Bekämpfung → immer mit Handschuhen und während der Blütezeit mit Staubmaske bekämpfen → ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen und sofort in Plastiksack entsorgen Entsorgung → ganze Pflanze im Kehricht entsorgen bis 10 cm Ausbreitung und Vermehrung → Ausbreitung ausschliesslich über Samen Gemeiner Beifuss, Vorderseite Rückseite → unbewusste Verbreitung der Samen mit Aushub, Samenmischungen oder Kleintierfutter Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris): → Samen im Boden über 10 Jahre keimfähig einheimisch, Blattunterseite weissfilzig, riecht nach Wermuth-Tee Kalender Verlot’scher Beifuss (Artemisia verlotiorum): Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Blüte (Juli bis Oktober) gebietsfremd, Blätter mit g anzrandigen Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez grünliche, unscheinbare, kleine, aufrechte Abschnitten Blütenstände (männliche Blüten) und kleine Amarant, Gänsefuss, Hundskamille sowie das Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Blütenstände in den Blattachsen (weibliche für Vieh giftige Jakobs-Kreuzkraut ausreissen ganze Pflanze mit Wurzel ausreissen Blüten) Entsorgung ganze Pflanze im Kehricht entsorgen Stängel häufig rötlich, besonders im oberen Teil Weitere Informationen: www.ambrosia.ch behaart, robust und stark verzweigt 6 Aufrechte Ambrosie Aufrechte Ambrosie 7
Riesen- Erkennungsmerkmale Bärenklau Wuchs bis zu 4 m hohe, kräftige, zweijährige, Heracleum mantegazzianum bei Schnitt auch mehrjährige Staude, bildet Herkunft: Kaukasus dichte Bestände Wichtig → Neuanpflanzung und Verschleppung verboten bis 3 m → Achtung Verbrennungsgefahr: Saft kann bei Sonne zu Verbrennungen der Haut führen, Pflanzen nicht berühren Blätter mit Stiel bis 3 m lang, tief eingeschnitten, gezähnt, gegen das Ende zugespitzt, Unterseite kurz behaart, Blätter sterben im Winter ab Standorte Bekämpfung feuchte, nährstoffreiche Standorte in Wäldern, Uferzonen, Parkanlagen, Gebüschen, Deponien → immer lange Kleider, Handschuhe und Schutzbrille tragen und Kiesgruben → vor der Versamung Wurzelstock 20 cm unter der Erdoberfläche abstechen → um Versamung zu verhindern, Blütenstände vor Samenreife abschneiden Blüte (Juni bis September) Verwechslungsgefahr → Einsatz von Herbizid nur in Absprache mit kantonaler Fachstelle im Durchmesser bis zu 50 cm grosse Dolden, weisse bis gelbgrüne Blüten Entsorgung → Schnittgut ohne Wurzeln, Samen oder Blüten kompostieren → Pflanzenteile mit Samen in Plastiksäcken transportieren und im Kehricht entsorgen Ausbreitung und Vermehrung → Ausbreitung vor allem über Samen → unbewusste Verbreitung der Samen und Wurzelstücke mit dem Aushub → Samen im Boden 5 bis 10 Jahre keimfähig Kalender Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Blütenknospe kurz vor Blüte Engelwurz Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Stängel Engelwurz/Brustwurz (Angelica sylvestris): rot gesprenkelt, behaart, hohl, bis 10 cm dick Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez einheimisch, weniger starker Wuchs, bis 3 m, einzeln Wurzelstock vor Versamung 20 cm unter Erdoberfläche abstechen Stängel glatt, Dolden stark gewölbt Samen (Juli bis November) Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium): flächig Blütenstände abschneiden, weitere Ausbreitung verhindern flache, ovale, 10 bis 14 mm lange und 6 bis einheimisch, weniger gross, Blattrand rundlich, 8 mm breite Samen, mehrere 1000 Samen Pflanzen ohne Samen: Samenstände: immer im Kehricht Stängel grün Entsorgung kompostieren/vergären entsorgen pro Dolde möglich Laserkraut und weitere Doldenblütler 8 Riesen-Bärenklau Riesen-Bärenklau 9
Japanischer Erkennungsmerkmale Staudenknöterich Wuchs bis zu 3 m hohe Staude, mehrjährig, Blätter Reynoutria japonica und Stängel sterben im Winter ab, bildet Herkunft: Ostasien dichte Bestände 10 bis 20 cm Wichtig → Neuanpflanzung und Verschleppung v erboten → Bekämpfung sehr anspruchsvoll → Beratung bei kantonalen Fachstellen einholen Blätter → verursacht Schäden an Bauten; bei Bauvorhaben kahl, breit, eiförmig, 10 bis 20 cm lang, röhrig Bestände melden geformte Blattscheide, oben zugespitzt, unten rechtwinklig gestutzt, wechselständig Bekämpfung → kleine und junge Bestände ausreissen und Wurzeln ausgraben Standorte → Bestände durch intensives Schneiden oder Beweiden eindämmen Wurzel Ufer, Strassen- und Eisenbahnböschungen, → Bestand wo sinnvoll und möglich mit professioneller Baubegleitung komplett ausbaggern aussen rot bis dunkelbraun, innen gelb bis Gärten, Waldränder und Deponiebereiche → Bestand mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen wirkungslos orange, wurzelt bis 3 m tief und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (Absprache mit kantonaler Fachstelle) Andere gebietsfremde, invasive Asiatische → alternative Methoden wie Abdecken, Umgraben oder Salzsole in Absprache mit der Austrieb Staudenknöteriche kantonalen Fachstelle umsetzen im Frühling schlagen die winterharten, unter- Bekämpfung wie Japanischer Staudenknöterich → Bekämpfungsmassnahmen über mehrere Jahre wiederholen irdischen Triebe sehr rasch wieder aus (wie Spargelsprossen) Entsorgung → alle Pflanzenteile im Kehricht entsorgen oder thermophil vergären lassen → beim Aufladen, Transportieren sowie beim Bekämpfen an Gewässern Verlust von Spross- und Wurzelteilen verhindern; bereits kleinste Stücke können wieder ausschlagen! → bei grossen Mengen Schnittgut ausserhalb der Hochwasserlinie auf Haufen vertrocknen lassen → belasteten Aushub fachgerecht entsorgen und in Deponie für genügend Überdeckung sorgen (mehr als 5 m) Ausbreitung und Vermehrung Himalajaknöterich → Ausbreitung durch kleinste Wurzel- und Sprossstücke möglich → unbewusste Verbreitung mit Aushub, Schnittgut oder als Schwemmgut Himalajaknöterich (Polygonum polystachyum): Gefahr: Bildung von neuen Beständen 1 bis 2 m hohe Staude, Blätter gestielt, schmaler Blüte (Juli bis September) als Japanischer Staudenknöterich (bis 30 cm Kalender viele kleine, weisse Blüten an verzweigtem lang, 10 cm breit), Blattunterseite behaart (mit Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Blütenstand Lupe sichtbar) Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Sachalin Staudenknöterich (Reynoutria sacha Stängel linensis): grosse, bis 4 m hohe Staude, Blätter kleiner Bestand ganze Pflanze mit Wurzel ausreissen und restliche Wurzeln ausgraben dunkelrot gesprenkelt, unten herzförmig und grösser und schmaler als 3 bis 6 Schnitte alle drei Wochen Pflanzen schneiden kahl, hohl und meist in Japanischer Staudenknöterich (bis 40 cm lang) ausbaggern Bestand inkl. Erdreich mit Wurzeln (> 3 m Radius um Pflanze) ausbaggern Zickzack-Linie geformt Bastardknöterich (Reynoutria x bohemica): Blattapplikation evtl. Schnitt Blattapplikation Zwischenform mit v erschiedenen Merkmalen Entsorgung Pflanzen vergären oder im Kehricht entsorgen/Aushub deponieren der Staudenknöteriche 10 Japanischer Staudenknöterich Japanischer Staudenknöterich 11
Drüsiges Erkennungsmerkmale Springkraut Wuchs bis 2 m hohe Staude, einjährig, stirbt im Impatiens glandulifera Winter ab und überwintert in Form von Herkunft: Himalaja Samen, bildet dichte Bestände 10 bis 15 cm Blätter 10 bis 15 cm lang, rötlicher Blattstiel, Rand gezähnt, leicht giftig, gegenständig Wichtig → Neuanpflanzung und Verschleppung verboten → einjährige, relativ leicht zu bekämpfende Pflanze Wurzeln Bekämpfung Stängel geringe Wurzeltiefe mit Kronwurzeln, ähnlich rot bis blassrosa, leicht durchscheinend, kahl, → Pflanzen vor der Blütezeit mit Wurzeln ausreissen wie beim Mais leicht giftig, mit hohlen Segmenten und Kno- → grösste Bekämpfungserfolge durch mehrmaliges Ausreissen vor der Blütezeit ten (ähnlich Bambus), Drüsen in Blattachseln → grosse Bestände spätestens zu Beginn der Blütenbildung und vor der Reife der ersten Samen bodennah mähen, alle 2 bis 4 Wochen bis im Herbst wiederholen Standorte → Einsatz von Herbizid nicht zweckmässig auf feuchtem bis nassem, nährstoffreichem Boden an Ufern, auf Deponien, in Ried Entsorgung gebieten, Waldlichtungen und Gärten → Schnittgut ohne Blüten kompostieren oder ohne Bodenkontakt vor Ort deponieren → Pflanzenteile mit Samen im Kehricht entsorgen Verwechslungsgefahr → Vorsicht beim Transport von Pflanzen mit reifen Samen: kleine Mengen immer in Säcken transportieren, grosse Mengen nicht mehr abführen – liegen lassen Jungpflanzen Ausbreitung und Vermehrung quirlig angeordnete und gezähnte Blätter mit rötlichem Blattstiel und Stängel → Ausbreitung ausschliesslich über Samen → unbewusste Verbreitung mit Aushub, durch verunreinigte Geräte und durch den Schleuder- Blüte (Juli bis zum ersten Frost) mechanismus der Samenkapseln während des Transports mehrere rosa Blüten → Samen im Boden bis 6 Jahre keimfähig Wald-Springkraut Samen (August bis zum ersten Frost) Kalender reife Samen springen bei Berührung auf, Wald-Springkraut (Impatiens noli-tangere): Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez werden bis 7 m weit geschleudert einheimisch, stumpf gezähnte Blätter, gelbe Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Blüten Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parvi Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez flora): gebietsfremd, nicht invasiv, spitz ausreissen vor Blüte ausreissen mehrere Nachbehandlungen gezähnte Blätter, gelbe, kleine Blüten 1 bis 5 Schnitte alle 2 bis 4 Wochen jeweils vor Blütenbildung mähen Balfours Springkraut (Impatiens balfourii): Entsorgung kompostieren oder vergären in Säcken transportieren und im invasiv, nur bis 1 m hoch, wechselständige Kehricht entsorgen Blätter, Stängel ohne Drüsen 12 Drüsiges Springkraut Drüsiges Springkraut 13
Amerikanische Erkennungsmerkmale Goldruten Kanadische/Spätblühende Goldruten Solidago canadensis und Solidago gigantea Herkunft: Nordamerika 8 bis 10 cm Wichtig → Neuanpflanzung und Verschleppung Wuchs Blätter verboten 60 bis 120 cm (selten bis 250 cm) hohe 8 bis 10 cm lang, schmal, am Ende zugespitzt, Staude, mehrjährig, Blätter und Stängel ster- gezähnt, wechselständig ben im Winter ab, bildet dichte Bestände Bekämpfung Standorte → Einzelpflanzen bei feuchtem Boden von Hand mit Wurzeln und mit Hilfe einer Wurzeln licht- und wärmebedürftige Pflanze – trockene Spatengabel ausreissen bilden Ausläufer, starkes Wachstum, Austrieb bis feuchte Böden an Strassen- und Bahn → grosse Bestände durch Abtragen des Bodens (max. 30 cm) definitiv entfernen, rasche aus kleinsten Stücken möglich böschungen, Wegränder und in Gärten, Kies- Wiederbegrünung sicherstellen gruben, Riedwiesen → um Samenflug zu verhindern, alle Bestände spätestens zur Blütezeit idealerweise mehrmals Blüte (Juli bis Oktober) mähen und Schnittgut abführen viele gelbe Blüten Verwechslungsgefahr Entsorgung → Schnittgut ohne Wurzeln, Samen oder Blüten kompostieren → Um den Verlust von Wurzeln und Samen beim Transport zu verhindern, Pflanzen in Säcken abführen und im Kehricht entsorgen → Aushub mit Wurzeln in Deponie fachgerecht entsorgen und rasch mindestens 1 m überdecken Ausbreitung und Vermehrung → Verbreitung der leichten Flugsamen durch den Wind → Ausbreitung über Samen oder Wurzelstücke Samen (August bis Dezember) → unbewusste Verbreitung der Wurzeln mit dem Aushub und durch verunreinigte Geräte pro Blütenstand bis 20 000 leichte Samen mit grauem Haarkranz Kalender Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Weidenröschen Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez hohe Verwechslungsgefahr vor der Blüte: ausreissen mit Wurzeln ausreissen Nachbehandlung Wald-Weidenröschen (Epilobium angustifo lium): Blätter ± ganzrandig, netzaderig, Unter- 1 bis 3 Schnitte alle 5 bis 6 Wochen jeweils zur Blütezeit mähen seite bläulich-grün abtragen alle Wurzeln bis 30 cm Tiefe und 1 m Radius um Pflanzen abtragen Weiden-Alant (Inula salicina): Blätter am R ande Schnittgut ohne Blüten/Wurzeln/Samen Blüten/Wurzeln/Samen Stängel fein bewimpert Entsorgung Schnittgut kompostieren oder vergären im Kehricht entsorgen Kanadische Goldruten: grün, behaart Schweizer Alant (Inula helvetica): Blätter unter- Entsorgung Aushub Aushub in Deponie professionell deponieren und für Überdeckung > 1m sorgen Spätblühende Goldruten: meist kahl, rötlich seits grauhaarig 14 Amerikanische Goldruten Amerikanische Goldruten 15
Schmal Erkennungsmerkmale blättriges Wuchs 20 bis 100 cm hohe Staude, mehrjährig, stark Greiskraut verzweigt und am Grund oft holzig, Zweige am Boden liegend und erst dann in die Höhe auch Schmalblättriges Kreuzkraut wachsend, bildet auf offenen Flächen dichte Senecio inaequidens Bestände Herkunft: Südafrika 6 bis 7 cm Wichtig → Neuanpflanzung und Verschleppung verboten → Pflanze für Mensch und Nutztiere giftig Blätter schmal, unverzweigt, 6 bis 7 cm lang, 2 bis Bekämpfung 3 mm breit, teils mit knorpeligen Zähnchen → kleine Bestände mit Wurzeln und mit Hilfe einer Spatengabel ausreissen → grosse Bestände durch Abtragen des Bodens (max. 30 cm) definitiv entfernen, Standorte rasche Wiederbegrünung sicherstellen warme, trockene, offene Böden entlang von → um Samenflug zu verhindern, Bestände vor der Blütezeit alle 6 Wochen mähen Strassen und Eisenbahn, auf Schotterplätzen, Flachdächern und in Kiesflächen Entsorgung Einheimische Kreuzkräuter → Schnittgut sofort abführen (Verhinderung der Versamung durch Notreifung) → Schnittgut ohne Wurzeln, Samen oder Blüten kompostieren → Verlust von Wurzeln und Samen beim Transport verhindern, Pflanzen in Säcken abführen und im Kehricht entsorgen Blüte (Juni bis zum ersten Frost) → Aushub mit Wurzeln fachgerecht entsorgen und in Deponie rasch und mindestens viele gelbe Blüten, Durchmesser des 1 m überdecken Köpfchens 1.5 bis 2.5 cm Ausbreitung und Vermehrung → Verbreitung der leichten Flugsamen durch den Wind → unbewusste Verbreitung über weite Distanzen an Fahrzeugen (Reifen) sowie durch den Fahrtwind Rosette und Blüte des Jakobs-Kreuzkrautes Das einheimische Jakobs-Kreuzkraut (Senecio Kalender jacobaea) und das Wasser-Kreuzkraut Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez (Senecio aquaticus) sind für Tiere ebenfalls Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez giftig. Die Bekämpfung dieser Arten wird des- Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Samen (Juli bis zum ersten Frost) halb empfohlen. Im Unterschied zum Schmal ausreissen ausreissen mehrere Nachbehandlungen pro Pflanze bis zu 30 000 Samen mit Haar- blättrigen Kreuzkraut haben Jakobs- und kranz-Fallschirmchen Wasser-Kreuzkraut gefiederte Blätter und 1 bis 3 Schnitte alle 6 Wochen jeweils vor der Blütezeit mähen wachsen anfänglich als Rosetten, bevor die abtragen Wurzeln bis 30 cm Tiefe abtragen Zweige Pflanzen in die Höhe wachsen und ähnlich Entsorgung Schnittgut Schnittgut ohne Samen/Wurzeln/Blüten Samen/Wurzeln/Blüten im Kehricht entsorgen kahl, stark verzweigt, am Grund oft holzig, dem Schmalblättrigen Greiskraut blühen. kompostieren oder vergären Zweige zuerst dem Boden anliegend, dann Entsorgung Aushub Aushub in Deponie professionell entsorgen und für Überdeckung > 1m sorgen aufrecht 16 Schmalblättriges Greiskraut Schmalblättriges Greiskraut 17
Essigbaum Erkennungsmerkmale Rhus typhina Wuchs Herkunft: Nordamerika Sommergrüner, bis 8 m hoher Baum, bildet durch Wurzelausläufer und Stockausschlag dichte, strauchartige Bestände Wichtig → Neuanpflanzung und Verschleppung verboten → Hautkontakt meiden, Pflanze (vor allem bis 3 0 cm der Milchsaft) schwach giftig Bekämpfung Blätter aus Teilblättern zusammengesetzt, bis 30 cm → einzelne und junge Pflanzen mit Wurzeln ausreissen lang, einzelne Teilblätter gezackt, unpaarig → kleinere Bestände fällen und gleichzeitig Wurzeln ausgraben oder fräsen gefiedert, herbstliche Rotfärbung → Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten) Standorte → alle Austriebe grosser Bestände sowie Einzelbäume ringeln sonnige Lagen, oft auf eher trockenem Boden Achtung: Gefahr durch Instabilität in Gärten kultiviert, verwildert an Böschungen, auf Brachland, in Kiesgruben, am Waldrand Entsorgung Blüte (Mai bis Juni) sowie in Lichtungen und Hecken bis 20 cm lange Kolben, rötliche (weibliche) → Wurzeln, Blüten und Samen im Kehricht entsorgen oder thermophil vergären lassen oder gelbgrüne (männliche) Blüten → Holz als Schnitzel oder Stückholz verwendbar Verwechslungsgefahr → Aushub mit Essigbaumwurzeln fachgerecht entsorgen und in Deponie mind. 5 m überdecken Samen (August bis in den Winter) rotbraun behaarter, kompakter, kolbenartiger Ausbreitung und Vermehrung Fruchtstand mit kleinen, orangebraunen → Ausbreitung vor allem über Wurzeln, selten via Samen Samen gezähntes Teilblatt des Essigbaums → unbewusste Verbreitung der Wurzeln mit dem Aushub (Wurzelvorkommen im Umkreis von 10 m um Essigbaum) und durch verunreinigte Geräte Kalender Teilblatt des Götterbaums mit charakteristischem Zahn Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Götterbaum (Ailanthus altissima): invasiv, Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Blätter bis 90 cm lang, fast ganzrandige Teil Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez blätter, riecht unangenehm (erinnert an Pop- ausreissen ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen corn) → 34 ringeln gesamten Bestand mit je 3 Ringen ringeln weitere einheimische Sträucher und Bäume Schnittflächen Zweige mit zusammengesetzten Blättern, wie die Herbizid behandeln junge Triebe dick, filzig behaart (an Bast Esche, Vogelbeere oder die ebenfalls invasive Entsorgung Pflanze Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, Holz als Schnitzel oder Stückholz verwenden des Hirschgeweihs erinnernd), Rinde älterer Robinie → 32 Entsorgung Aushub Aushub mit Wurzeln professionell deponieren Triebe kahl 18 Essigbaum Essigbaum 19
Einjähriges Erkennungsmerkmale Berufkraut Wuchs ein-, zwei- oder bei Schnitt mehrjährige, bis Erigeron annuus 120 cm hohe krautige Pflanze, aufrechter, Herkunft: Nordamerika oben meist verzweigter, behaarter Stängel, bildet auf offenen Flächen dichte Bestände Wichtig bis 10 cm → Pflanzen breiten sich in Naturschutzge- bieten und im Siedlungsgebiet stark aus → rasche Verbreitung über weite Strecken Blätter hellgrün, verschiedene Blattformen von rundlich (unten) bis schmal (oben), meist stumpf und grob gezähnt, am Stängel wechselständig , beidseits flaumig behaart Standorte Jungpflanze auf offenen, lückigen Flächen, früher im Garten bodennahe Rosette im ersten Jahr als Zierpflanze angepflanzt, verwildert an Bekämpfung Strassenrändern, Böschungen, in Bahnarealen, Wiesen und auf Brachflächen → Pflanzen alle 3 bis 4 Wochen vor der Blütezeit mit Wurzeln ausreissen → mehrmalig tief mähen und sofort abführen (Verhinderung der Versamung durch Notreifung) Verwechslungsgefahr Achtung: einmaliges Mähen fördert das Wachstum und verschlimmert die Situation Entsorgung → Schnittgut ohne Wurzeln, Samen oder Blüten kompostieren → Pflanzenmaterial mit Samen im Kehricht entsorgen Ausbreitung und Vermehrung → Ausbreitung ausschliesslich über Flugsamen → Wind: unkontrollierte Verbreitung über weite Distanzen → Samen im Boden über 5 Jahre keimfähig Blüten der echten Kamille gebietsfremdes Kanadisches Berufkraut (Erigeron canadensis) oder heimisches Scharfes Kalender Blüte (Juni bis Oktober) Berufkraut (Erigeron acris): beide haben jedoch Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez viele Körbchenblüten, jede Blüte mit vielen kürzere Blütenblätter Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez sehr schmalen (0.5 mm), weissen bis lila verschiedene Kamillen (Hundskamillen, Echte Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Blütenblättern und gelben Staubblättern Kamille, Strandkamille): breite und weniger ausreissen ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen, mehrmals wiederholen zahlreiche Blütenblätter sowie geteilte Blätter Samen (Juli bis zum ersten Frost) 3 bis 6 Schnitte alle 3 bis 4 Wochen vor der Blütezeit tief mähen pro Pflanze bis 50 000 leichte Flugsamen mit Entsorgung Pflanze Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, Schnittgut ohne Blüten kompostieren Haarkranz 20 Einjähriges Berufkraut Einjähriges Berufkraut 21
Erdmandel- Erkennungsmerkmale gras Wuchs bis 50 cm, selten bis 90 cm hoch, kräftiges auch Knöllchen oder Essbares Zyperngras Sauergras, bildet durch Wurzelausläufer Cyperus esculentus dichte Bestände Herkunft: ungewiss Wichtig → gefürchtetes Ackerunkraut → unerwünschte Ausbreitung in Landwirtschaftsflächen → Beratung durch Fachstellen einholen → Fundstellen dem kantonalen Pflanzen- schutzdienst melden Wurzelknöllchen (August bis Oktober) Blüte (Juli bis Oktober) mehrere 100 Knöllchen bzw. Erdmandeln in Blütenstand mit mehreren bis 10 cm langen Bekämpfung bis 40 cm Tiefe, Knöllchen bis zu 6 Jahre Ästen mit 6 bis 12 mm langen, bräunlich/gelb- keimfähig, frosthart und essbar lichen Ährchen an der Spitze, Blütenstand → weitere Bearbeitung des Bodens unterlassen, unkontrollierte Ausbreitung verhindern von mehreren Hochblättern überragt → kleine Bestände mit dem Boden ca. 50 cm tief ausgraben und Aushub mit Kehricht entsorgen → grössere Bestände mechanisch (hacken), mit Dampf, chemisch oder durch Anpassung der Fruchtfolge bekämpfen → offenen Boden rasch mit konkurrenzstarken Pflanzen begrünen, zum Beispiel mit Kunstwiese Entsorgung → Aushub mit Wurzelknöllchen im Kehricht entsorgen oder professionell deponieren und rasch überdecken, damit Knöllchen nicht mit Fahrzeugen erneut verbreitet werden Ausbreitung und Vermehrung → Ausbreitung vor allem über Erdmandeln sowie Samen bis 90 cm hoch → unkontrollierte Verschleppung der Knöllchen (Erdmandeln) durch Maschinen und Erdbewegungen Jungpflanze → Geräte vor Weiterfahrt zum nächsten Einsatz reinigen bzw. nur gereinigte Maschinen einsetzen relativ späte Keimung bei höheren Bodentem- peraturen in typisch gelb- bis hellgrüner Farbe Kalender Blätter Standorte Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez hellgrün, glänzend, steif, deutliche Mittelrin- vorwiegend in landwirtschaftlichen Acker Knöllchenbildung April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez ne (V-Form), dreizeilige Anordnung, unbe- flächen, seltener im Bereich von Baustellen, Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez haart, 5 bis 10 mm breit, Blätter kürzer als in Gärten, im Tessin auch auf feuchten ausgraben Bestand mit Knöllchen ausgraben Stängel Stellen, in Gräben und Teichen hacken mehrmals hacken dämpfen einmal dämpfen bis 40 cm tief Stängel Verwechslungsgefahr dreikantig, gefüllt, unbehaart verschiedene Seggenarten und weitere, teils Herbizid angepasst je nach Einsatzort und Einsatzzeit gebietsfremde Zyperngräser Entsorgung Aushub Aushub mit Knöllchen mit dem Kehricht entsorgen oder professionell deponieren 22 Erdmandelgras Erdmandelgras 23
Kirschlorbeer Prunus laurocerasus Erkennungsmerkmale Herkunft: Südwestasien Wuchs immergrüner, bis 6 m hoher Strauch, bildet nach Schnitt durch Wurzelausläufer teilweise dichte Bestände 8 bis 15 cm Wichtig → Neuanpflanzungen vermeiden → Pflanzen entfernen und durch einheimische Arten ersetzen Blätter → alle Pflanzenteile enthalten giftige ledrig, kahl, oben dunkelgrün glänzend, unten Blausäure hellgrün, wechselständig , giftig Standorte in Gärten kultiviert, verwildert an Waldrändern und in Wäldern, Hecken, Böschungen und auf Bekämpfung Deponien → Jungpflanzen mit Wurzeln ausreissen Verwechslungsgefahr → ältere Sträucher fällen und gleichzeitig Wurzeln ausgraben oder fräsen → Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten) → um Versamung zu verhindern, Beeren vor Samenreife abschneiden und entsorgen Entsorgung Blüte (April) → Schnittgut ohne Früchte kompostieren weisse, vielblütige, 10 bis 15 cm lange, → Früchte und Wurzeln im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder thermophil aufrechte Traube vergären → wildes Deponieren verboten Ausbreitung und Vermehrung Frucht und Blätter der Stechpalme → Ausbreitung vor allem durch Früchte, selten durch Spross- und Wurzelstücke Stechpalme (Ilex aquifolium): einheimisch, → ungewollte Ausbreitung durch wildes Deponieren von Pflanzenmaterial Blätter ebenfalls immergrün und ledrig, aber → unkontrollierte Ausbreitung der Früchte bzw. der Samen durch Vögel stachelig gezähnt, obere Blätter älterer Pflan- zen auch ganzrandig − analog dem Kirsch Kalender lorbeer, dunkelgrün glänzend, leuchtend rote, Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez beerenartige Frucht Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Buchs (Buxus sempervirens): einheimisch, Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Blätter ebenfalls immergrün und ledrig, aber ausreissen ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen oder ausgraben oval und nur 1 bis 2,5 cm lang, 5 bis 6 mm lange Schnittflächen Frucht (braune Kapsel) Herbizid Frucht (August bis Oktober) behandeln anfänglich grüne, später rote und schliesslich Entsorgung Pflanzen mit Frucht und Wurzeln im Kehricht entsorgen, Holz als Schnitzel verwenden schwarze, giftige Steinfrüchte 24 Kirschlorbeer Kirschlorbeer 25
Sommerflieder Erkennungsmerkmale 10 bis 25 cm auch Schmetterlingsstrauch Wuchs Buddleja davidii sommergrüner, bis 4 m hoher Strauch, bildet Herkunft: China auf offenen Flächen dichte Bestände Wichtig → Neuanpflanzungen vermeiden → Pflanzen entfernen und durch einheimische Arten ersetzen Blätter → rasche Verbreitung über weite Strecken lang zugespitzt, gezähnt und lanzettlich, Unterseite graufilzig behaart, gegenständig Standorte keimt auf offenem Boden, in Gärten kultiviert, Bekämpfung Blüte (Juli bis September) verwildert an Ufern, in Wildbächen, Kiesgru → Jungpflanzen mit Wurzeln ausreissen, ältere Sträucher mit Wurzelstock ausgraben in der Regel violette, durch Zucht auch lila, ben, Waldrändern, auf Lichtungen sowie an → Flächen mit grossen Beständen intensiver nutzen oder mähen weisse oder dunkle, zylindrische, bis 50 cm Strassen- und Bahnböschungen → Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen lange Rispen wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten) Verwechslungsgefahr → um Versamung zu verhindern, Blütenstände vor Samenreife abschneiden und entsorgen Entsorgung → Schnittgut ohne Blüten kompostieren → Pflanzenteile mit Blüten und Samen im Kehricht entsorgen → Vorsicht beim Transport von reifen Samen: kleine Mengen immer in Säcken transportieren, grosse Mengen nicht mehr abführen, sondern liegen lassen Ausbreitung und Vermehrung → Ausbreitung vor allem über Flugsamen Gewöhnlicher Flieder → Wind: unkontrollierte Verbreitung über weite Distanzen Es besteht kaum Verwechslungsgefahr. → Samen sind im Boden lange keimfähig Samen (Oktober bis in den Winter) Der in Gärten beliebte, ebenfalls gebiets pro Strauch bis 3 Millionen leichte Samen in fremde G ewöhnliche Flieder (Syringa vulgaris) Kalender länglichen Kapseln, öffnen sich im Winter- hat ähnliche Blüten und Blütenfarben. Der Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez halbjahr Gewöhnliche Flieder blüht jedoch früher Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez (April/Mai) und hat sattgrüne, ganzrandige und herzförmige Blätter. Eine Verwilderung Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez konnte bis jetzt noch nicht beobachtet ausreissen ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen oder ausgraben werden, weshalb der Gewöhnliche Flieder Schnittflächen nicht zu den invasiven Neophyten zählt. Herbizid behandeln Entsorgung Pflanzen mit Samen im Kehricht entsorgen, Holz als Schnitzel verwenden 26 Sommerflieder Sommerflieder 27
Seidiger Erkennungsmerkmale Hornstrauch Wuchs sommergrüner, bis 4 m hoher Strauch, bildet Weisser Hartriegel dichte Bestände durch Wurzelausläufer und Cornus sericea auf dem Boden liegende, wurzelbildende Äste Herkunft: Nordamerika bis 14 cm Wichtig → Neuanpflanzungen vermeiden → Pflanzen entfernen und durch einheimische Arten ersetzen Blätter ganzrandig, oval, oft zugespitzt, bis 14 cm lang, Unterseite graugrün, gegenständig Blüte (April) Standorte viele weisse Blüten, halbkugeliger Blütenstand feuchte bis nasse Böden, in Gärten kultiviert, Bekämpfung verwildert in Hecken, an Waldrändern, Ufern und in Riedwiesen → Jungpflanzen mit Wurzeln ausreissen → ältere Sträucher fällen und gleichzeitig Wurzeln ausgraben oder fräsen Verwechslungsgefahr → Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten) → um Versamung zu verhindern, Beeren vor Samenreife abschneiden und entsorgen Entsorgung → alle Pflanzenteile im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder thermophil vergären → wildes Deponieren verboten Frucht (August bis Oktober) Ausbreitung und Vermehrung weisse, fleischige Früchte → Ausbreitung durch Früchte sowie durch Spross- und Wurzelstücke → ungewollte Ausbreitung durch wildes Deponieren von Pflanzenmaterial → unkontrollierte Ausbreitung der Früchte bzw. der Samen durch Vögel → unbewusste Ausbreitung der Wurzeln auch mit Aushub möglich Roter Hartriegel Roter Hartriegel (Cornus sanguinea): Kalender einheimisch, junge Zweige sonnenseitig rot, Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez schattseitig grünlich, rasch verholzend, Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Zweige brechen leicht, schwarze, härtere Früchte, deutlich kürzere Blätter Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Kornelkirsche (Cornus mas): einheimisch, gelbe ausreissen ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen oder ausgraben Blüten (im März) sowie rote, olivengrosse, Schnittflächen Zweige einzelne Früchte im Sommer, deutlich kürzere Herbizid behandeln auch ältere Zweige leuchtend grün, gelb oder Blätter Entsorgung alle Pflanzenteile im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder vergären rot, sehr biegsam (brechen nicht) 28 Seidiger Hornstrauch Seidiger Hornstrauch 29
Asiatische Erkennungsmerkmale Geissblätter Wuchs bis 10 m hohe, teilweise immergrüne Henrys / Japanisches Geissblatt Schlingpflanze, bildet auch im Unterholz Lonicera henryi und Lonicera japonica dichte Bestände Herkunft: China und Japan Stängel verholzt, kletternd oder über Boden kriechend Wichtig 3 bis 12 cm → Neuanpflanzungen vermeiden → Pflanzen entfernen und durch einheimische Arten ersetzen → Pflanze schwach giftig Blätter länglich, nicht verwachsen, gegenständig , Bekämpfung oben dunkelgrün, unten heller → junge Pflanzen mit Wurzeln ausreissen Henrys Geissblatt: 3 bis 12 cm lang, fester Blüte Henrys Geissblatt → ältere, kletternde Bestände bodennah abschneiden und Pflanzen hängend trocknen lassen Japanisches Geissblatt: 3 bis 6 cm lang, → flächige Bestände halbjährlich mähen, schneiden oder mulchen weicher Entsorgung Standorte in Gärten kultiviert, verwildert in Wäldern, → alle Pflanzenteile im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder thermophil vergären Hecken, an Waldrändern, Ufern und in → wildes Deponieren verboten Gebüschen Ausbreitung und Vermehrung Verwechslungsgefahr → Ausbreitung durch Früchte sowie Spross- und Wurzelstücke → ungewollte Ausbreitung durch wildes Deponieren von Pflanzenmaterial Blüte Japanisches Geissblatt → unkontrollierte Ausbreitung der Früchte bzw. der Samen durch Vögel Blüte (Juni bis August) → unbewusste Verbreitung der Wurzeln und Sprossstücke mit Aushub Henrys Geissblatt: 1.5 bis 2.5 cm lang, gelb bis orangerot oder rosa Kalender Japanisches Geissblatt: stark duftend, 3 bis 4 cm lang, erst weiss mit rosa, später gelb Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Frucht und Blätter Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Garten-Geissblatt Frucht Wald-Geissblatt Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Garten-Geissblatt (Lonicera caprifolium): ausgraben ganze Pflanzen mit Wurzeln ausreissen oder gebietsfremd, orange bis leuchtend ausgraben rote Früchte, oberstes Blattpaar miteinander schneiden bodennah abschneiden, hängen lassen verwachsen mähen 1. Schnitt 2. Schnitt Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum): mulchen 1. Mulchen 2. Mulchen Beeren Henrys und Japanisches Geissblatt einheimisch, blaugrüne Blattunterseite, Entsorgung Pflanzen hängende Pflanzenteile vor Ort austrocknen lassen, lange Sprossstücke Frucht (September bis November) wohlriechende Blüten, dunkelrote Früchte ohne Früchte / Wurzeln zusammentragen und entsorgen Henrys Geissblatt: Früchte blauschwarz Entsorgung Pflanzen Früchte und Wurzeln mit dem Kehricht entsorgen oder thermophil vergären Japanisches Geissblatt: Früchte schwarz mit Früchten / Wurzeln 30 Asiatische Geissblätter Asiatische Geissblätter 31
Robinie Erkennungsmerkmale auch Falsche Akazie Robinia pseudoacacia Wuchs Herkunft: Nordamerika sommergrüner, bis 25 m hoher Baum, bildet nach Schnitt durch Wurzelausläufer dichte, strauchartige Bestände, Rinde graubraun mit tiefen Längsrissen Wichtig → Neuanpflanzung vermeiden → Pflanzen entfernen und 15 bis 3 0 cm durch einheimische Arten ersetzen Blätter → alle Pflanzenteile sind giftig aus 7 bis 21 Teilblättern zusammengesetzt, Teilblatt oval, ganzrandig, 2 bis 5 cm lang, unpaarig gefiedert Standorte Blüte (Mai bis Juni) Bekämpfung trocken-warme Lagen, als Strassen- und Park- weisse, süss duftende, hängende Blüten baum sowie als Nutzbaumart im Wald ange- → junge Pflanzen mit Wurzeln ausreissen trauben pflanzt, verwildert in lichten Wäldern, an → alle Austriebe grosser Bestände sowie Einzelbäume ringeln Ufern, Böschungen, Strassenrändern und in Achtung: Gefahr durch Instabilität Frucht (September extensiv bewirtschafteten Wiesen → Einzelbäume fällen und gleichzeitig Wurzeln ausgraben oder fräsen bis in den Winter) → Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen abgeflachte, braune, bis Verwechslungsgefahr wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten) 10 cm lange Hülse, schwarze, bohnenähnli- Entsorgung che Samen → Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder thermophil vergären → Holz als Schnitzel oder Stückholz verwenden Ausbreitung und Vermehrung → Ausbreitung vor allem über Samen → rasches Überwachsen grosser Flächen durch Wurzelausläufer Vogelbeere Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior): Kalender einheimisch, schwarze Knospen, grünliche Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Blüten, die vor den Blättern erscheinen Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Vogelbeere (Sorbus aucuparia): einheimisch, Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez rote Früchte, rote Herbstfärbung und scharf gezähnte Teilblätter ausreissen ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen oder ausgraben ringeln gesamter Bestand mit je 3 Ringen ringeln weitere Sträucher und Bäume mit zusam- Zweige Herbizid Schnittflächen mengesetzten Blättern, wie der invasive behandeln Spross mit 3 cm langen, rotbraunen Dornen Götterbaum → 34 und der Essigbaum → 18 Entsorgung Pflanze Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, Holz als wertvolles Nutzholz verwenden 32 Robinie Robinie 33
Götterbaum Ailanthus altissima Erkennungsmerkmale Herkunft: China Wuchs sommergrüner, bis 30 m hoher Baum, bildet nach Schnitt durch Wurzelausläufer dichte, strauchartige Bestände, Rinde graubraun bis schwarzbraun, längs gestreift Wichtig → Neuanpflanzung vermeiden bis 90 cm → Pflanzen entfernen und durch einheimische Arten ersetzen Blätter → wächst sehr rasch aus 9 bis 25 Teilblättern zusammengesetzt, → kann allergische Reaktionen auslösen bis 90 cm lang, riecht stark (an Popcorn erin- → kann Schäden an Bauten verursachen nernd), keine Herbstfärbung, Teilblätter bis 10 cm lang, ganzrandig, am Grund oft asym- metrisch und mit charakteristischen Zähnen Standorte Bekämpfung Jungpflanzen trockener Boden in warmen Lagen, als Stras- Wuchshöhen aus Keimling nach einer Saison sen- und Parkbaum kultiviert, verwildert → junge Pflanzen mit Wurzeln ausreissen 1 bis 2 m, aus Wurzelbrut bis 3 m möglich, an Wegrändern, Bahn- und Strassenböschun- → alle Austriebe grosser Bestände sowie Einzelbäume ringeln Keimung auch aus kleinsten Ritzen gen, in Hecken und in lichten Wäldern Achtung: Gefahr durch Instabilität → Einzelbäume fällen und gleichzeitig Wurzeln ausgraben oder fräsen Blüte (Juni bis Juli) Verwechslungsgefahr → Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen gelblichweisse, vielblütige Rispen mit starkem wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten) Geruch, männliche und weibliche Blüten auf verschiedenen Bäumen Entsorgung Teilblatt des Götterbaums mit charakteristischem Zahn → Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder thermophil vergären → Holz als Schnitzel oder Stückholz verwenden gezähntes Teilblatt des Essigbaums Ausbreitung und Vermehrung Essigbaum (Rhus typhina): invasiv, Blätter bis 30 cm lang, einzelne Teilblätter aber gezackt → Ausbreitung vor allem über Samen der weiblichen Bäume und mit herbstlicher Rotfärbung → 18 → unkontrollierte Ausbreitung der Samen mit Wind oder Wasser Kalender Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Schwarze Knospe der Esche Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Esche (Fraxinus excelsior): schwarze Knospen, ausreissen ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen grünliche, vor den Blättern erscheinende ringeln gesamter Bestand mit je 3 Ringen ringeln Blüten Herbizid Schnittflächen Samen (August bis in den Winter) weitere Sträucher und Bäume mit zusam behandeln geflügelt, gedreht, gelb bis rötlich, 3 bis 5 cm mengesetzten Blättern, wie die invasive Robi- Entsorgung Pflanze Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, Holz als Schnitzel oder Stückholz verwenden lang, bis 1 cm breit nie → 32 oder die einheimische Vogelbeere 34 Götterbaum Götterbaum 35
Paulownie Blauglockenbaum Erkennungsmerkmale Paulownia tomentosa Wuchs Herkunft: China sommergrüner, 10 bis 15 m (selten bis 25 m) hoher, stark verzweigter Baum Rinde über 30 cm junge Rinde glatt, mit hellen Punkten Wichtig Blätter → Neuanpflanzungen vermeiden bis über 30 cm grosse, herzförmige, ganz → Pflanzen entfernen und randige, gegenständige , unterseits filzig durch einheimische Arten ersetzen behaarte Blätter → wächst sehr rasch Standorte in Parkanlagen kultiviert, gelegentlich verwil- dert auf Ruderalflächen, Bahnböschungen, Industriebrachen, im Siedlungsgebiet und an Waldrändern Bekämpfung Verwechslungsgefahr → junge Pflanzen mit Wurzeln ausreissen → Einzelbäume ringeln – Achtung: Gefahr durch Instabilität → Einzelbäume fällen und gleichzeitig Wurzeln ausgraben oder fräsen → Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten) Zweige Entsorgung junge Zweige mit klebrigen Drüsenhaaren → Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder thermophil Blüte (April bis Mai) vergären lila bis blauviolette, glockenförmige, 4 bis → Holz als Schnitzel oder Stückholz verwenden 7 cm lange Blüten in vielblütigen Rispen Ausbreitung und Vermehrung → Ausbreitung vor allem über Samen → unkontrollierte Verbreitung mit Wind oder Wasser Kalender Blütezeit April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Jan Samenreife April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Jan Bekämpfungszeitraum April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Jan Frucht des Trompetenbaums ausreissen ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen oder ausgraben Samen (im Winter) Trompetenbaum (Catalpa bignonioides): Herbizid Schnittflächen rundliche, ca. 4 cm grosse, im reifen Zustand gebietsfremd, weisse Blüten, lange und dünne behandeln verholzte Kapsel, mit bis zu 1200 leichten Fruchtkapseln Entsorgung Pflanze Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, Holz als Schnitzel oder Stückholz verwenden Samen, leicht giftig 36 Paulownie Paulownie 37
Bekämpfungsmethoden Ringeln: Bekämpfung von Bäumen Gehölze mit Tendenz zu Wurzelausläufern und Stockausschlag lassen sich durch Ringeln → Invasive Neophyten sollen aktiv bekämpft werden! kostengünstig, effizient und wirkungsvoll bekämpfen. Korrekt und sorgfältig ausgeführtes → Es gilt die weitere Ausbreitung zu verhindern und die Bestände möglichst zu eliminieren! Ringeln kann die Bildung von Trieben aus Wurzeln meist ganz und Stockausschläge stark ver- → Kleine Bestände lassen sich durch rasches und konsequentes Handeln gut bekämpfen! mindern, was zum Absterben des Bestandes führen kann. → Wichtig sind Wiederholungen der Massnahmen und Nachkontrollen über mehrere Jahre! → Korrekt ausgewählte und ausgeführte Methoden erhöhen die Erfolgsaussichten! → Wichtig: Die Rinde (Borke, Bast und Kambium) in drei Ringen um den gesamten Stamm → Eine professionelle Unterstützung bei der Bekämpfung wird ausdrücklich empfohlen! e ntfernen. Das Holz (Splint) darf dabei nur geringfügig verletzt werden. Die Ringe (ca. 3 bis → Kennen Sie bessere Bekämpfungsmethoden? Melden Sie diese den kantonalen Stellen! 5 cm breit) können bei alten dicken Bäumen mit der Motorsäge und bei jungen Bäumen mit dem Sackmesser gemacht werden. Die Ringe müssen nicht gerade sein. Bei kleinen Ausreissen Stammdurchmessern kann anstelle von drei, ein rund 10 cm breiter Ring abgeschält werden. → Allfällig auftretende Stockausschläge bei einer Nachkontrolle wieder ringeln. Mit dem Ausreissen von Hand oder beispielsweise mit der Stechgabel können vor allem kleine → Wichtig: Bei Bäumen, die miteinander im Stamm oder im Wurzelbereich verwachsen sind und neue Bestände invasiver Neophyten bekämpft werden. Das Ziel ist jeweils, die gesamte (z. B. Robinie, Götterbaum, Essigbaum), müssen immer alle Stämme geringelt werden Pflanze mit der Wurzel auszureissen, was bei feuchtem Boden am besten funktioniert. Aufgrund (z. B. alle Bäume der gleichen Art in einem Umkreis von 5 m). von verbleibenden Wurzelteilen oder Samen im Boden (auch vom Vorjahr), müssen die Mass- → Geringelte Bäume sterben innerhalb von 1 bis 4 Jahren langsam ab. nahmen regelmässig und über mehrere Jahre hinweg wiederholt werden. → Wichtig: Geringelte Bäume dürfen vor dem vollständigen Absterben nicht gefällt werden. Ausgraben oder abtragen bei dicken Bäumen: 3 Ringe um den gesamten Sind die Bestände grösser und treiben Wurzeln immer wieder von Neuem aus, kann mit Stamm mit Motorsäge nicht geringelt dem Bagger der ganze Bestand ausgegraben oder der Boden grossflächig abgeschürft werden. Abstand zwischen Ringen Wichtig ist, dass dabei alle Wurzelteile, auch diejenigen im Umkreis des Bestandes, entfernt 3 – 10 cm werden. Eine professionelle Umsetzung ist zwingend, damit der grosse finanzielle Aufwand 1. Ring direkt oberhalb gerechtfertigt werden kann. Der korrekte Transport ohne Materialverlust sowie die korrekte Wurzelläufer Entsorgung des Aushubes auf einer professionellen Deponie und die Sicherstellung einer genü- gend grossen Überdeckung ist zu gewährleisten. Informieren Sie die Deponiebetreiber vorgän- gig entsprechend. geringelt: Intensiver nutzen: Schnitt oder Beweidung bei dünnen Rinde (Borke, Bast und ca. 10 cm Bäumen: Kambium) um den gesamten Viele invasive Neophyten ertragen keine intensive Nutzung. Besteht die Möglichkeit, einen ein rund 10 cm Stamm vollständig entfernen, Bestand invasiver Neophyten alle drei bis sechs Wochen zu mähen, kann damit das Wachstum breiter Ring um Splint (äusserer Holzkörper, der Neophyten stark reduziert werden. Entscheidend ist, dass der Bestand durch die inten den gesamten 10 bis 20 Jahrringe) nicht Stamm durchtrennen sivere Nutzung nicht mehr zum Blühen kommt. Damit kann eine weitere Ausbreitung verhindert werden. Der Bestand verschwindet dadurch nicht, sondern geht nur langsam zurück. Eine ent- sprechende Nutzung muss darum langfristig erfolgen. Alternativ zur Mahd kann auch inten- → Achtung: Geringelte Bäume können instabil werden und dadurch Personen oder Objekte siver beweidet werden, wobei ebenfalls Langfristigkeit und eine gute Betreuung notwendig gefährden. Daher müssen geringelte Bäume gut beobachtet und gefällt werden, sobald sie sind (Vorsicht bei Pflanzen mit giftigen Inhaltsstoffen). vollständig abgestorben sind. Für Bäume im Siedlungsgebiet werden andere Möglichkeiten, wie beispielsweise Stockfräsen empfohlen. Samenstände abschneiden Können Bekämpfungsmassnahmen nicht rechtzeitig durchgeführt werden, sollen die Blüten- Stockfräsen stände vor der Samenreife abgeschnitten werden. Bei Stauden kann dies durch eine rechtzeitige Bei Gehölzen mit Tendenz zu Stockausschlag wird der gesamte Stock ausgefräst, was verhin- Mahd sichergestellt werden. Bei Sträuchern muss entsprechend geschnitten werden. Mit dieser dert, dass er wieder ausschlägt. Bei Gehölzen, die in der Lage sind, aus vorhandenen Wurzeln Massnahme können invasive Neophyten nicht zurückgedrängt werden, eine weitere Ausbreitung wieder auszuschlagen (z. B. Götterbaum, Essigbaum), müssen zusätzlich alle Wurzeln ausge- wird jedoch verhindert. Bei Gehölzen besteht die Gefahr, dass die Bestände nach dem Rück- graben werden. Nur so kann der Bestand wirkungsvoll bekämpft werden. Die hohen Kosten schnitt durch Wurzelausläufer und Stockausschlag dichter werden und dadurch eine wirkungs- rechtfertigen diese Methode meist nur im Siedlungsgebiet. volle Bekämpfung noch schwieriger wird. Deshalb ist Ringeln bei Gehölzen oft die bessere Bekämpfungsmethode. 38 Bekämpfungsmethoden Bekämpfungsmethoden 39
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