Praxishilfe Neophyten - Umweltberatung Luzern

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Praxishilfe Neophyten - Umweltberatung Luzern
Problempflanzen erkennen und richtig handeln

Praxishilfe Neophyten

Aufrechte Ambrosie    →6      Riesen-­Bärenklau   →8    Staudenknöterich   →10   Drüsiges Springkraut   →12

Amerikanische Goldruten→14    Greiskraut          →16   Essigbaum          →18   Einjähriges ­Berufkraut →20

Erdmandel­gras       →22      Kirschlorbeer       →24   Sommer­flieder     →26   Seidiger Hornstrauch   →28

Asiatische Geissblätter →30   Robinie             →32   Götterbaum         →34   Paulownie              →36
Praxishilfe Neophyten - Umweltberatung Luzern
Invasive Neophyten                                                                                         Inhaltsverzeichnis

Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen. Ursprünglich kamen diese bei uns nicht vor.                            Rechtliche Grundlagen                                    4
Durch den Menschen gelangten sie als Nutz- oder Gartenpflanzen zu uns oder wur-
                                                                                                              Empfohlenes Vorgehen                                     5
den ­eingeschleppt.
Die meisten exotischen Pflanzen sind eine Bereicherung und gefährden weder Mensch noch
Natur. Nur bei einem Teil von ihnen handelt es sich um exotische Problempflanzen, soge­
                                                                                                              Aufrechte Ambrosie                                       6
nannte invasive Neophyten. Haben sie sich einmal ausserhalb von Gärten und Parkanlagen
etabliert, fallen sie durch ihren üppigen Wuchs und ihre schnelle Verbreitung auf. Sie                        Riesen-­Bärenklau                                        8
­werden zu einem wachsenden Problem, weil sie
                                                                                                              Japanischer Stauden­knöterich                           10
→ sich unkontrolliert ausbreiten,                                                                             Drüsiges Springkraut                                    12
→ die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden,
                                                                                                              Amerikanische Goldruten                                 14
→ einheimische Pflanzen und Tiere verdrängen,
→ Bauten schädigen,                                                                                           Schmal­­­blättriges Greiskraut                          16
→ Böschungen destabilisieren,
                                                                                                              Essigbaum                                               18
→ naturnahe Lebensräume beeinträchtigen,
→ Ertragsausfälle in der Land- und Forstwirtschaft verursachen,                                               Einjähriges ­Berufkraut                                 20
→ schwierig zu bekämpfen sind.
                                                                                                              Erdmandel­gras                                          22
Wegen ihres grossen Schadpotentials müssen invasive Neophyten aktiv und gezielt                               Kirschlorbeer                                           24
­bekämpft werden. Eine weitere Verbreitung und Verschleppung der exotischen Problem­
                                                                                                              Sommer­flieder                                          26
 pflanzen kann durch gezielte Massnahmen verhindert werden. Dabei gilt es möglichst
 ­frühzeitig zu handeln und die richtigen Massnahmen zum richtigen Zeitpunkt umzusetzen.                      Seidiger Hornstrauch                                    28
  Helfen Sie mit und entfernen Sie invasive Neophyten in Ihrer Umgebung, damit diese
                                                                                                              Asiatische Geissblätter                                 30
  sich nicht unbeabsichtigt in die Nachbarschaft und in naturnahe Lebensräume ausbreiten.
                                                                                                              Robinie                                                 32
                                                                                                              Götterbaum                                              34
                                                                                                              Paulownie                                               36

                                                                                                              Bekämpfungsmethoden                                     38
                                                                                                              Einsatz von Herbiziden                                  40
                                                                                                              Transport | Entsorgung | Reinigung von Arbeitsgeräten   42
                                                                                                              Aushub und Baustellen                                   42
                                                                                                              Nachkontrollen | Prävention und Begrünung               43
                                                                                                              Jahresüberblick Bekämpfung                              44
                                                                                                              Kontakte und Beratung                                   46

Invasive Neophyten wie die Goldruten bilden Monokulturen und verdrängen einheimische Pflanzen und Tiere.

2                                                                                                                                                                          3
Praxishilfe Neophyten - Umweltberatung Luzern
Rechtliche Grundlagen                                                                                                           Empfohlenes Vorgehen
Gesetze, Pflichten und korrektes Verhalten

                   Verbotene invasive Neophyten gemäss Freisetzungsverordnung                                                   Richtig Erkennen
                   In der Freisetzungsverordnung (FrSV) sind einige invasive Neophyten verboten.                                Die erfolgreiche Bekämpfung invasiver Neophyten beginnt mit der sicheren Erkennung der ­
                                                                                                                                Problempflanzen. Die wichtigsten Merkmale der häufigsten Pflanzen sind in dieser Praxishilfe
                   → Es ist nicht erlaubt, diese Pflanzen zu verkaufen, neu anzupflanzen oder zu                                zusammengefasst.
                       ­verpflanzen, ­zu vermehren oder als Blumenstrauss zu verschenken.
                   → Grundeigentümer sind verpflichtet, auch die indirekte Verbreitung zu ver­                                  Richtig Erfassen
                       hindern – ­­zum ­Beispiel durch Wurzeln im Aushub oder Samen im Kompost.                                 Die sinnvolle und effiziente Bekämpfung invasiver Neophyten ist nur möglich, wenn ­deren
                                                                                                                                ­Vor­kommen bekannt sind. Folglich ist es wichtig, alle Bestände invasiver Neophyten zu
                   → Alle Pflanzenteile dürfen nur zu Entsorgungszwecken transportiert werden.
                                                                                                                                 erfassen, Bekämpfungsmassnahmen regelmässig nachzutragen und die Ergebnisse
                   → Fortpflanzungsfähige Pflanzenteile wie Samen, Wurzeln und Blüten dürfen                                     von ­Kontrollen festzu­halten.
                       nur in ­einer ­professionellen Platz- oder Boxenkompostierung, in einer                                   Die Kantone bieten die Möglichkeit, Standorte digital zu erfassen. Kantonale Fachstellen
                       ­thermo­philen Vergärung oder im Kehricht entsorgt werden.1                                               ­(Kontakt­angaben auf der letzten Seite) stehen für Beratungen zur Verfügung und zeigen,
                                                                                                                                  wie die Daten erfasst werden können. Mehrheitlich erfolgt die Kartierung mit Hilfe der
                   → Grundeigentümer sollen nach Möglichkeit verbotene Arten aktiv
                                                                                                                                  Info-Flora-Applikationen (Invasiv-App sowie Neophyten-Feldbuch) auf www.infoflora.ch.
                       ­bekämpfen und die ­Bestände ausrotten.

                                                                                                                                Richtige Strategie
                                                                                                                                Sind die Vorkommen bekannt, ist es von Vorteil, eine Strategie festzulegen, wie den ­invasiven
                                                                                                                                Neophyten begegnet werden soll. Geeignete Bekämpfungsmassnahmen gilt es ­anschliessend
                                                                                                                                sorgfältig zu planen sowie die finanziellen und personellen Ressourcen ­sicherzustellen. Die
                   Allgemeine Sorgfaltspflicht bezüglich invasiver Neophyten                                                    kantonalen Fachstellen stehen für Beratungen zur Verfügung.
                   Das Bundesgesetz über den Umweltschutz (USG) und die Freisetzungs­ver­ord­
                   nung (FrSV) nehmen Grundeigentümer grundsätzlich in die Pflicht, die                                         Bekämpfung
                   ­Ausbreitung von ­invasiven, gebietsfremden Arten zu verhindern. ­Im Umgang
                                                                                                                                Die Bekämpfung dauert oft mehrere Jahre. Sie erfordert Ausdauer und Kontinuität und hat
                    mit gebietsfremden Pflanzen wird deshalb von allen Akteuren eine hohe
                                                                                                                                nur bei korrekter Ausführung Erfolg. Fallweise braucht es professionelle Unterstützung. Jede
                    ­Sorgfaltspflicht erwartet.
                                                                                                                                Be­kämpfungsmassnahme sollte kartiert und dokumentiert sein.
                   → Invasive Neophyten sollen nicht mehr neu angepflanzt werden und sind
                       in der Natur, in ­Gärten sowie Parkanlagen zu entfernen.                                                 Nachbehandlung
                                                                                                                                In der Regel müssen die Bekämpfungsmassnahmen je nach Art im gleichen Jahr und in
                   → Die unkontrollierte Ausbreitung muss verhindert werden. Um das un­­­ge­
                                                                                                                                den ­fol­genden Jahren wiederholt werden. Einmalige Bekämpfungen ohne Nachbehandlung
                       wollte Versamen zu verhindern, sollen Blütenstände vor der Samen­reife
                                                                                                                                sind oft nutzlos.
                       abgeschnitten werden.
                   → Zur Entsorgung fortpflanzungsfähiger Pflanzenteile wie Samen, Wurzeln                                      Nachkontrolle
                       und ­Blüten wird die professionelle Platz- oder Boxenkompostierung, die
                                                                                                                                Auch bei erfolgreicher Bekämpfung müssen die Flächen in den Folgejahren kontrolliert
                       ­thermophile Vergärung ­(Abbau von biogenem Material in Abwesenheit
                                                                                                                                ­werden. Im Boden ruhende Samen und Wurzelteile oder vergessene Pflanzen können wieder
                        von Sauerstoff bei 53-58 °C) oder die Entsorgung im ­Kehricht empfohlen.
                                                                                                                                 austreiben und sich ausbreiten. Ist ein Bestand definitiv eliminiert, ist der Erfolg fest­zuhalten und
                        Die Feldrand- oder Gartenkompostierung ist für die Entsorgung zu unter-
                                                                                                                                 zu kartieren.
                        lassen.1
                   → Das Freisetzen oder Deponieren invasiver Neophyten in und am Rande von
                       Natur­schutzgebieten, Gewässern oder Wäldern ist ausdrücklich verboten.

                   1   siehe auch Merkblatt «Kompostieren, Vergären und Verbrennen invasiver Neophyten» der AGIN, www.agin.ch

4   Rechtliche Grundlagen                                                                                                                                                                                       Empfohlenes Vorgehen      5
Praxishilfe Neophyten - Umweltberatung Luzern
Aufrechte                                                                                              Erkennungsmerkmale

Ambrosie                                                                                               Wuchs
                                                                                                       20 bis 150 cm hohe, einjährige, stark ver-
auch Ambrosia, Aufrechtes Traubenkraut
                                                                                                       zweigte, buschartige Staude, stirbt im Winter
Ambrosia artemisiifolia
                                                                                                       ab, überwintert in Form von Samen
Herkunft: Nordamerika

                                                                                                                                                         5 bis 15 cm
Wichtig
→ Neuanpflanzung und Verschleppung
    verboten
→ Meldepflicht: Funde den Fachstellen                                                                                                                  Blätter
  melden                                                                                                                                               dreieckig bis oval im Umriss, Blätter regel-
→ Handlungspflicht: aktiv bekämpfen                                                                                                                    mässig fiederteilig, Blattunterseite hellgrün,
→ Pollen können starke Allergien auslösen                                                                                                              riecht nach Gras, Blätter an der Basis
                                                                                                                                                       ­gegenständig , im oberen Teil wechsel­
                                                                                                                                                       ständig

                                                                                                       Keimpflanze                                     Standorte
                                                                                                       wächst jedes Jahr von April bis September       trockener, offener Boden in Gärten unter
                                                                                                       neu aus den Samen                               ­Vogelfutterplätzen, Strassen- und Bahn­
                                                                                                                                                        böschungen, Kiesgruben, Deponien, Bau­
                                                                                                                                                        stellen und Äcker

                                                                                                                                                       Verwechslungsgefahr
Bekämpfung
→ immer mit Handschuhen und während der Blütezeit mit Staubmaske bekämpfen
→ ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen und sofort in Plastiksack entsorgen

Entsorgung
→ ganze Pflanze im Kehricht entsorgen

                                                                                                                                                         bis 10 cm
Ausbreitung und Vermehrung
→ Ausbreitung ausschliesslich über Samen                                                                                                               Gemeiner Beifuss, Vorderseite                Rückseite
→ unbewusste Verbreitung der Samen mit Aushub, Samenmischungen oder Kleintierfutter
                                                                                                                                                       Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris):
→ Samen im Boden über 10 Jahre keimfähig
                                                                                                                                                       ­einheimisch, Blattunterseite weissfilzig, riecht
                                                                                                                                                        nach ­Wermuth-Tee
Kalender                                                                                                                                                Verlot’scher Beifuss (Artemisia verlotiorum):
Blütezeit                April   Mai    Juni        Juli      Aug       Sept         Okt   Nov   Dez   Blüte (Juli bis Oktober)                         gebietsfremd, Blätter mit g­ anzrandigen
Samenreife               April   Mai    Juni        Juli      Aug       Sept         Okt   Nov   Dez   grünliche, unscheinbare, kleine, aufrechte       ­Abschnitten
                                                                                                       ­Blütenstände (männliche Blüten) und kleine       Amarant, Gänsefuss, Hundskamille sowie das
Bekämpfungszeitraum      April   Mai    Juni        Juli      Aug       Sept         Okt   Nov   Dez
                                                                                                        Blütenstände in den Blattachsen (weibliche       für Vieh giftige Jakobs-Kreuzkraut
    ausreissen                                 ganze Pflanze mit Wurzel ausreissen                      Blüten)
Entsorgung                                     ganze Pflanze im Kehricht entsorgen                     Stängel
                                                                                                       häufig rötlich, besonders im oberen Teil
Weitere Informationen: www.ambrosia.ch                                                                 ­behaart, robust und stark verzweigt
6   Aufrechte Ambrosie                                                                                                                                                                 Aufrechte Ambrosie   7
Praxishilfe Neophyten - Umweltberatung Luzern
Riesen-­                                                                                                     Erkennungsmerkmale

Bärenklau                                                                                                    Wuchs
                                                                                                             bis zu 4 m hohe, kräftige, zweijährige,
Heracleum mantegazzianum
                                                                                                             ­bei Schnitt auch mehrjährige Staude, bildet
Herkunft: Kaukasus
                                                                                                              ­dichte Bestände

Wichtig
→ Neuanpflanzung und Verschleppung
     ­verboten

                                                                                                                                                                     bis 3 m
→ Achtung Verbrennungsgefahr: Saft
     kann bei Sonne zu Verbrennungen der
     Haut führen, Pflanzen nicht berühren
                                                                                                                                                                   Blätter
                                                                                                                                                                   mit Stiel bis 3 m lang, tief eingeschnitten,
                                                                                                                                                                   ­gezähnt, gegen das Ende zugespitzt, Unterseite
                                                                                                                                                                    kurz behaart, Blätter sterben im Winter ab

                                                                                                                                                                   Standorte
Bekämpfung                                                                                                                                                         feuchte, nährstoffreiche Standorte in Wäldern,
                                                                                                                                                                   Uferzonen, Parkanlagen, Gebüschen, Depo­nien
→ immer lange Kleider, Handschuhe und Schutzbrille tragen
                                                                                                                                                                   und Kiesgruben
→ vor der Versamung Wurzelstock 20 cm unter der Erdoberfläche abstechen
→ um Versamung zu verhindern, Blütenstände vor Samenreife abschneiden                                        Blüte (Juni bis September)
                                                                                                                                                                   Verwechslungsgefahr
→ Einsatz von Herbizid nur in Absprache mit kantonaler Fachstelle                                            im Durchmesser bis zu 50 cm grosse Dolden,
                                                                                                             weisse bis gelbgrüne Blüten
Entsorgung
→ Schnittgut ohne Wurzeln, Samen oder Blüten kompostieren
→ Pflanzenteile mit Samen in Plastiksäcken transportieren und im Kehricht entsorgen

Ausbreitung und Vermehrung
→ Ausbreitung vor allem über Samen
→ unbewusste Verbreitung der Samen und Wurzelstücke mit dem Aushub
→ Samen im Boden 5 bis 10 Jahre keimfähig

Kalender
Blütezeit               April   Mai      Juni      Juli       Aug       Sept       Okt        Nov      Dez                           Blütenknospe kurz vor Blüte
                                                                                                                                                                                                          Engelwurz
Samenreife              April   Mai      Juni      Juli       Aug       Sept       Okt        Nov      Dez   Stängel
                                                                                                                                                                   Engelwurz/Brustwurz (Angelica sylvestris):
                                                                                                             rot gesprenkelt, behaart, hohl, bis 10 cm dick
Bekämpfungszeitraum     April   Mai      Juni      Juli       Aug       Sept       Okt        Nov      Dez                                                         ­einheimisch, weniger starker Wuchs, bis 3 m,
    einzeln                      Wurzelstock vor Versamung 20 cm unter Erdoberfläche abstechen                                                                      Stängel glatt, Dolden stark gewölbt
                                                                                                             Samen (Juli bis November)
                                                                                                                                                                    Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium):
    flächig                                 Blütenstände abschneiden, weitere Ausbreitung verhindern         flache, ovale, 10 bis 14 mm lange und 6 bis
                                                                                                                                                                    einheimisch, weniger gross, Blattrand rundlich,
                                                                                                             8 mm breite Samen, mehrere 1000 Samen
                                  Pflanzen ohne Samen:         Samenstände: immer im Kehricht                                                                       Stängel grün
Entsorgung
                                ­kompostieren/vergären                   entsorgen                           pro Dolde möglich
                                                                                                                                                                    Laserkraut und weitere Doldenblütler
8    Riesen-Bärenklau                                                                                                                                                                           Riesen-Bärenklau   9
Praxishilfe Neophyten - Umweltberatung Luzern
Japanischer                                                                                                        Erkennungsmerkmale

Stauden­knöterich                                                                                                  Wuchs
                                                                                                                   bis zu 3 m hohe Staude, mehrjährig, Blätter
Reynoutria japonica
                                                                                                                   und Stängel sterben im Winter ab, bildet
Herkunft: Ostasien
                                                                                                                   dichte Bestände

                                                                                                                                                                     10 bis 20 cm
Wichtig
→ Neuanpflanzung und Verschleppung v   ­ erboten
→ Bekämpfung sehr anspruchsvoll
→ Beratung bei kantonalen Fachstellen einholen                                                                                                                     Blätter
→ verursacht Schäden an Bauten; bei Bauvorhaben                                                                                                                    kahl, breit, eiförmig, 10 bis 20 cm lang, röhrig
   Bestände melden                                                                                                                                                 geformte Blattscheide, oben zugespitzt, ­unten
                                                                                                                                                                   rechtwinklig gestutzt, wechselständig
Bekämpfung
→ kleine und junge Bestände ausreissen und Wurzeln ausgraben                                                                                                       Standorte
→ Bestände durch intensives Schneiden oder Beweiden eindämmen                                                      Wurzel                                          Ufer, Strassen- und Eisenbahnböschungen,
→ Bestand wo sinnvoll und möglich mit professioneller Baubegleitung komplett ausbaggern                            aussen rot bis dunkelbraun, innen gelb bis      Gärten, Waldränder und Deponiebereiche
→ Bestand mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen wirkungs­los                          orange, wurzelt bis 3 m tief
   und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (Absprache mit kantonaler Fachstelle)                                                                              Andere gebietsfremde, invasive Asiatische
→ alternative Methoden wie Abdecken, Umgraben oder Salzsole in Absprache mit der ­                                 Austrieb                                        Stauden­knöteriche
   kantonalen Fachstelle umsetzen                                                                                  im Frühling schlagen die winterharten, unter-   Bekämpfung wie Japanischer Staudenknöterich
→ Bekämpfungsmassnahmen über mehrere Jahre wiederholen                                                             irdischen Triebe sehr rasch wieder aus (wie
                                                                                                                   Spargelsprossen)
Entsorgung
→ alle Pflanzenteile im Kehricht entsorgen oder thermophil vergären lassen
→ beim Aufladen, Transportieren sowie beim Bekämpfen an Gewässern Verlust von Spross- und
   Wurzelteilen verhindern; bereits kleinste Stücke können wieder ausschlagen!
→ bei grossen Mengen Schnittgut ausserhalb der Hochwasserlinie auf Haufen vertrocknen lassen
→ belasteten Aushub fachgerecht entsorgen und in Deponie für genügend Überdeckung
   sorgen (mehr als 5 m)

Ausbreitung und Vermehrung
                                                                                                                                                                                                    Himalajaknöterich
→ Ausbreitung durch kleinste Wurzel- und Sprossstücke möglich
→ unbewusste Verbreitung mit Aushub, Schnittgut oder als Schwemmgut                                                                                                Himalajaknöterich (Polygonum polystachyum):
   Gefahr: Bildung von neuen Beständen                                                                                                                             1 bis 2 m hohe Staude, Blätter gestielt, schmaler
                                                                                                                   Blüte (Juli bis September)                      als Japanischer Staudenknöterich (bis 30 cm
Kalender                                                                                                           viele kleine, weisse Blüten an verzweigtem      lang, 10 cm breit), Blattunterseite behaart (mit
Blütezeit                April        Mai        Juni       Juli        Aug            Sept   Okt      Nov   Dez   Blütenstand                                     Lupe sichtbar)
Bekämpfungszeitraum      April        Mai        Juni       Juli        Aug            Sept   Okt      Nov   Dez
                                                                                                                                                                   Sachalin Staudenknöterich (Reynoutria sacha­
                                                                                                                   Stängel                                         linensis): grosse, bis 4 m hohe Staude, Blätter
  kleiner Bestand                ganze Pflanze mit Wurzel ausreissen und restliche Wurzeln ausgraben
                                                                                                                   dunkelrot gesprenkelt,                          unten herzförmig und grösser und schmaler als
  3 bis 6 Schnitte                          alle drei Wochen Pflanzen schneiden
                                                                                                                   kahl, hohl und meist in                         Japanischer Staudenknöterich (bis 40 cm lang)
  ausbaggern                Bestand inkl. Erdreich mit Wurzeln (> 3 m Radius um Pflanze) ausbaggern                Zickzack-Linie geformt                          Bastardknöterich (Reynoutria x bohemica):
  Blattapplikation                          evtl. Schnitt          Blattap­plikation                                                                               Zwischenform mit v­ erschiedenen Merkmalen
Entsorgung                             Pflanzen vergären oder im Kehricht entsorgen/Aushub deponieren                                                              der Stauden­knöteriche

10 Japanischer Staudenknöterich                                                                                                                                                       Japanischer Staudenknöterich 11
Praxishilfe Neophyten - Umweltberatung Luzern
Drüsiges                                                                                                      Erkennungsmerkmale

Springkraut                                                                                                   Wuchs
                                                                                                              bis 2 m hohe Staude, einjährig, stirbt im
Impatiens glandulifera
                                                                                                              ­Winter ab und überwintert in Form von
Herkunft: Himalaja
                                                                                                               ­Samen, bildet dichte Bestände                    10 bis 15 cm

                                                                                                                                                             Blätter
                                                                                                                                                             10 bis 15 cm lang, rötlicher Blattstiel, Rand
                                                                                                                                                             ­gezähnt, leicht giftig, gegenständig
Wichtig
→ Neuanpflanzung und Verschleppung
    ­verboten
→ einjährige, relativ leicht zu bekämpfende
    Pflanze

                                                                                                              Wurzeln
Bekämpfung                                                                                                                                                   Stängel
                                                                                                              geringe Wurzeltiefe mit Kronwurzeln, ähnlich
                                                                                                                                                             rot bis blassrosa, leicht durchscheinend, kahl,
→ Pflanzen vor der Blütezeit mit Wurzeln ausreissen                                                           wie beim Mais
                                                                                                                                                             leicht giftig, mit hohlen Segmenten und Kno-
→ grösste Bekämpfungserfolge durch mehrmaliges Ausreissen vor der Blütezeit
                                                                                                                                                             ten (ähnlich Bambus), Drüsen in Blattachseln
→ grosse Bestände spätestens zu Beginn der Blütenbildung und vor der Reife der ersten
    ­Samen bodennah mähen, alle 2 bis 4 Wochen bis im Herbst wiederholen
                                                                                                                                                             Standorte
→ Einsatz von Herbizid nicht zweckmässig
                                                                                                                                                             auf feuchtem bis nassem, nährstoffreichem
                                                                                                                                                             Boden an Ufern, auf Deponien, in Ried­
Entsorgung                                                                                                                                                   gebieten, Waldlichtungen und Gärten
→ Schnittgut ohne Blüten kompostieren oder ohne Bodenkontakt vor Ort deponieren
→ Pflanzenteile mit Samen im Kehricht entsorgen                                                                                                              Verwechslungsgefahr
→ Vorsicht beim Transport von Pflanzen mit reifen Samen: kleine Mengen immer in Säcken
    transportieren, grosse Mengen nicht mehr abführen – liegen lassen
                                                                                                              Jungpflanzen
Ausbreitung und Vermehrung                                                                                    quirlig angeordnete und gezähnte Blätter mit
                                                                                                              rötlichem Blattstiel und Stängel
→ Ausbreitung ausschliesslich über Samen
→ unbewusste Verbreitung mit Aushub, durch verunreinigte Geräte und durch den Schleuder-
                                                                                                              Blüte (Juli bis zum ersten Frost)
  mechanismus der Samenkapseln während des Transports
                                                                                                              mehrere rosa Blüten
→ Samen im Boden bis 6 Jahre keimfähig
                                                                                                                                                                                               Wald-Springkraut
                                                                                                              Samen (August bis zum ersten Frost)
Kalender                                                                                                      reife Samen springen bei Berührung auf,        Wald-Springkraut (Impatiens noli-tangere):
Blütezeit                 April     Mai       Juni         Juli    Aug        Sept       Okt      Nov   Dez   werden bis 7 m weit geschleudert               einheimisch, stumpf gezähnte Blätter, gelbe
Samenreife                April     Mai       Juni         Juli    Aug        Sept       Okt      Nov   Dez
                                                                                                                                                             Blüten
                                                                                                                                                             Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parvi­
Bekämpfungszeitraum       April     Mai       Juni         Juli    Aug        Sept       Okt      Nov   Dez
                                                                                                                                                             flora): gebietsfremd, nicht invasiv, spitz
   ausreissen                         vor Blüte ausreissen               mehrere Nachbehandlungen
                                                                                                                                                             gezähnte Blätter, gelbe, kleine Blüten
   1 bis 5 Schnitte                         alle 2 bis 4 Wochen jeweils vor Blütenbildung mähen                                                              Balfours Springkraut (Impatiens balfourii):
Entsorgung                    kompostieren oder vergären
                                                                     in Säcken transportieren und im                                                         ­invasiv, nur bis 1 m hoch, wechselständige
                                                                            Kehricht entsorgen                                                                Blätter, Stängel ohne Drüsen
12 Drüsiges Springkraut                                                                                                                                                                 Drüsiges Springkraut 13
Praxishilfe Neophyten - Umweltberatung Luzern
Amerikanische                                                                                                       Erkennungsmerkmale

Goldruten
Kanadische/Spätblühende Goldruten
Solidago canadensis und Solidago gigantea
Herkunft: Nordamerika

                                                                                                                                                                      8 bis 10 cm
Wichtig
→ Neuanpflanzung und Verschleppung                                                                                  Wuchs                                            Blätter
   ­verboten                                                                                                        60 bis 120 cm (selten bis 250 cm) hohe           8 bis 10 cm lang, schmal, am Ende zugespitzt,
                                                                                                                    ­Staude, mehrjährig, Blätter und Stängel ster-   gezähnt, wechselständig
                                                                                                                     ben im Winter ab, bildet dichte Bestände
Bekämpfung                                                                                                                                                           Standorte
→ Einzelpflanzen bei feuchtem Boden von Hand mit Wurzeln und mit Hilfe einer                                        Wurzeln                                          licht- und wärmebedürftige Pflanze – trockene
  ­Spatengabel ausreissen                                                                                           bilden Ausläufer, starkes Wachstum, Austrieb     bis feuchte Böden an Strassen- und Bahn­
→ grosse Bestände durch Abtragen des Bodens (max. 30 cm) definitiv entfernen, rasche                                aus kleinsten Stücken möglich                    böschungen, Wegränder und in Gärten, Kies-
   ­Wiederbegrünung sicherstellen                                                                                                                                    gruben, Riedwiesen
→ um Samenflug zu verhindern, alle Bestände spätestens zur Blütezeit idealerweise mehrmals                          Blüte (Juli bis Oktober)
    mähen und ­Schnittgut abführen                                                                                  viele gelbe Blüten                               Verwechslungsgefahr

Entsorgung
→ Schnittgut ohne Wurzeln, Samen oder Blüten kompostieren
→ Um den Verlust von Wurzeln und Samen beim Transport zu verhindern, Pflanzen in Säcken
   ­abführen und im Kehricht entsorgen
→ Aushub mit Wurzeln in Deponie fachgerecht entsorgen und rasch mindestens 1 m
   ­überdecken

Ausbreitung und Vermehrung
→ Verbreitung der leichten Flugsamen durch den Wind
→ Ausbreitung über Samen oder Wurzelstücke                                                                          Samen (August bis Dezember)
→ unbewusste Verbreitung der Wurzeln mit dem Aushub und durch verunreinigte Geräte                                  pro Blütenstand bis 20 000 leichte Samen
                                                                                                                    mit grauem Haarkranz
Kalender
Blütezeit                April        Mai       Juni       Juli      Aug       Sept         Okt    Nov        Dez
Samenreife               April        Mai       Juni       Juli      Aug       Sept         Okt    Nov        Dez                                                                                      Weidenröschen

Bekämpfungszeitraum      April        Mai       Juni       Juli      Aug       Sept         Okt    Nov        Dez                                                    hohe Verwechslungsgefahr vor der Blüte:
  ausreissen                           mit Wurzeln ausreissen              Nachbehandlung                                                                            Wald-Weidenröschen (Epilobium angusti­fo­
                                                                                                                                                                     lium): Blätter ± ganzrandig, netzaderig, Unter-
  1 bis 3 Schnitte                              alle 5 bis 6 Wochen jeweils zur Blütezeit mähen
                                                                                                                                                                     seite bläulich-grün
  abtragen                             alle Wurzeln bis 30 cm Tiefe und 1 m Radius um Pflanzen abtragen
                                                                                                                                                                     Weiden-­Alant (Inula salicina): Blätter am R
                                                                                                                                                                                                                ­ ande
                        Schnittgut ohne Blüten/Wurzeln/Samen           Blüten/Wurzeln/Samen                         Stängel                                          fein bewimpert
Entsorgung Schnittgut
                              kompostieren oder vergären                im Kehricht entsorgen
                                                                                                                    Kanadische Goldruten: grün, behaart              Schweizer Alant (Inula helvetica): Blätter unter-
Entsorgung Aushub                Aushub in Deponie professionell deponieren und für Überdeckung > 1m sorgen
                                                                                                                    Spätblühende Goldruten: meist kahl, rötlich      seits grauhaarig
14 Amerikanische Goldruten                                                                                                                                                                 Amerikanische Goldruten 15
Praxishilfe Neophyten - Umweltberatung Luzern
Schmal­­­                                                                                                           Erkennungsmerkmale

blättriges                                                                                                          Wuchs
                                                                                                                    20 bis 100 cm hohe Staude, mehrjährig, stark
Greiskraut                                                                                                          verzweigt und am Grund oft holzig, ­Zweige
                                                                                                                    am Boden liegend und erst dann in die Höhe
auch Schmalblättriges Kreuzkraut                                                                                    wachsend, bildet auf offenen ­Flächen dichte
Senecio inaequidens                                                                                                 Bestände
Herkunft: Südafrika

                                                                                                                                                                                                                     6 bis 7 cm
Wichtig
→ Neuanpflanzung und Verschleppung
    ­verboten
→ Pflanze für Mensch und Nutztiere giftig
                                                                                                                                                                   Blätter
                                                                                                                                                                   schmal, unverzweigt, 6 bis 7 cm lang, 2 bis
Bekämpfung                                                                                                                                                         3 mm breit, teils mit knorpeligen Zähnchen
→ kleine Bestände mit Wurzeln und mit Hilfe einer Spatengabel ausreissen
→ grosse Bestände durch Abtragen des Bodens (max. 30 cm) definitiv entfernen,                                                                                      Standorte
  ­rasche ­Wiederbegrünung sicherstellen                                                                                                                           warme, trockene, offene Böden entlang von
→ um Samenflug zu verhindern, Bestände vor der Blütezeit alle 6 Wochen mähen                                                                                       Strassen und Eisenbahn, auf Schotterplätzen,
                                                                                                                                                                   Flachdächern und in Kiesflächen
Entsorgung
                                                                                                                                                                   Einheimische Kreuzkräuter
→ Schnittgut sofort abführen (Verhinderung der Versamung durch Notreifung)
→ Schnittgut ohne Wurzeln, Samen oder Blüten kompostieren
→ Verlust von Wurzeln und Samen beim Transport verhindern, Pflanzen in Säcken
    ­abführen und im Kehricht entsorgen
                                                                                                                    Blüte (Juni bis zum ersten Frost)
→ Aushub mit Wurzeln fachgerecht entsorgen und in Deponie rasch und mindestens
                                                                                                                    viele gelbe Blüten, Durchmesser des
    1 m ­überdecken
                                                                                                                    ­Köpfchens 1.5 bis 2.5 cm

Ausbreitung und Vermehrung
→ Verbreitung der leichten Flugsamen durch den Wind
→ unbewusste Verbreitung über weite Distanzen an Fahrzeugen (Reifen) sowie
    durch den Fahrtwind                                                                                                                                                        Rosette und Blüte des Jakobs-Kreuzkrautes
                                                                                                                                                                   Das einheimische Jakobs-Kreuzkraut (Senecio
Kalender                                                                                                                                                           jacobaea) und das Wasser-Kreuzkraut
Blütezeit                 April       Mai        Juni       Juli      Aug       Sept        Okt   Nov         Dez                                                  (Senecio aquaticus) sind für Tiere ebenfalls
Samenreife                April       Mai        Juni       Juli      Aug       Sept        Okt   Nov         Dez                                                  giftig. Die Bekämpfung dieser Arten wird des-
Bekämpfungszeitraum       April       Mai        Juni       Juli      Aug       Sept        Okt   Nov         Dez   Samen (Juli bis zum ersten Frost)              halb empfohlen. Im Unterschied zum Schmal­
   ausreissen                           ausreissen                  mehrere Nachbehandlungen
                                                                                                                    pro Pflanze bis zu 30 000 Samen mit Haar-      blätt­rigen Kreuzkraut haben ­Jakobs- und
                                                                                                                    kranz-Fallschirmchen                           ­Wasser-Kreuzkraut ge­fiederte Blätter und
   1 bis 3 Schnitte                         alle 6 Wochen jeweils vor der Blütezeit mähen
                                                                                                                                                                    wachsen anfänglich als ­Rosetten, bevor die
   abtragen                                             Wurzeln bis 30 cm Tiefe abtragen                            Zweige                                          Pflanzen in die Höhe wachsen und ähnlich
Entsorgung Schnittgut
                         Schnittgut ohne Samen/Wurzeln/Blüten
                                                                      Samen/Wurzeln/Blüten im Kehricht entsorgen    kahl, stark verzweigt, am Grund oft holzig,     dem Schmal­blätt­rigen Greiskraut blühen.
                               kompostieren oder vergären
                                                                                                                    Zweige zuerst dem Boden anliegend, dann
Entsorgung Aushub                 Aushub in Deponie professionell entsorgen und für Überdeckung > 1m sorgen
                                                                                                                    aufrecht
16 Schmalblättriges Greiskraut                                                                                                                                                           Schmalblättriges Greiskraut 17
Praxishilfe Neophyten - Umweltberatung Luzern
Essigbaum                                                                                                      Erkennungsmerkmale
Rhus typhina
                                                                                                               Wuchs
Herkunft: Nordamerika
                                                                                                               Sommergrüner, bis 8 m hoher Baum, bildet
                                                                                                               durch Wurzelausläufer und Stockausschlag
                                                                                                               dichte, strauchartige Bestände

Wichtig
→ Neuanpflanzung und Verschleppung
   ­verboten
→ Hautkontakt meiden, Pflanze (vor allem

                                                                                                                                                                bis 3 0 cm
   der Milchsaft) schwach giftig

Bekämpfung                                                                                                                                                    Blätter
                                                                                                                                                              aus Teilblättern zusammengesetzt, bis 30 cm
→ einzelne und junge Pflanzen mit Wurzeln ausreissen
                                                                                                                                                              lang, einzelne Teilblätter gezackt, unpaarig
→ kleinere Bestände fällen und gleichzeitig Wurzeln ausgraben oder fräsen
                                                                                                                                                              gefiedert, herbstliche Rotfärbung
→ Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen
   ­wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten)
                                                                                                                                                              Standorte
→ alle Austriebe grosser Bestände sowie Einzelbäume ringeln
                                                                                                                                                              sonnige Lagen, oft auf eher trockenem Boden
   Achtung: Gefahr durch Instabilität
                                                                                                                                                              in Gärten kultiviert, verwildert an Böschungen,
                                                                                                                                                              auf Brachland, in Kiesgruben, am ­Waldrand
Entsorgung                                                                                                     Blüte (Mai bis Juni)
                                                                                                                                                              sowie in Lichtungen und Hecken
                                                                                                               bis 20 cm lange Kolben, rötliche (weibliche)
→ Wurzeln, Blüten und Samen im Kehricht entsorgen oder thermophil vergären lassen
                                                                                                               oder gelbgrüne (männliche) Blüten
→ Holz als Schnitzel oder Stückholz verwendbar                                                                                                                Verwechslungsgefahr
→ Aushub mit Essigbaumwurzeln fachgerecht entsorgen und in Deponie mind. 5 m überdecken
                                                                                                               Samen (August bis in den Winter)
                                                                                                               rotbraun behaarter, kompakter, kolbenartiger
Ausbreitung und Vermehrung                                                                                     Fruchtstand mit kleinen, orangebraunen
→ Ausbreitung vor allem über Wurzeln, selten via Samen                                                         ­Samen
                                                                                                                                                                                    gezähntes Teilblatt des Essigbaums
→ unbewusste Verbreitung der Wurzeln mit dem Aushub (Wurzelvorkommen im Umkreis
   von 10 m um Essigbaum) und durch verunreinigte Geräte

Kalender                                                                                                                                                         Teilblatt des Götterbaums mit charakteristischem Zahn
Blütezeit             April      Mai       Juni         Juli     Aug       Sept          Okt   Nov      Dez
                                                                                                                                                              Götterbaum (Ailanthus ­altissima): invasiv,
Samenreife            April      Mai       Juni         Juli     Aug       Sept          Okt   Nov      Dez
                                                                                                                                                              Blätter bis 90 cm lang, fast ganz­randige Teil­
Bekämpfungszeitraum   April      Mai       Juni         Juli     Aug       Sept          Okt   Nov      Dez
                                                                                                                                                              blätter, riecht unangenehm (erinnert an Pop-
  ausreissen                                      ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen                                                                        corn) → 34
  ringeln                                    gesamten Bestand mit je 3 Ringen ringeln                                                                         weitere einhei­mische Sträucher und Bäume
                                                                 Schnittflächen                                Zweige                                         mit zu­­sam­men­gesetzten Blättern, wie die
  Herbizid
                                                                   behandeln                                   junge Triebe dick, filzig behaart (an Bast     Esche, Vogelbeere oder die ebenfalls invasive
Entsorgung Pflanze      Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, Holz als Schnitzel oder Stückholz verwenden   des Hirschgeweihs erinnernd), Rinde älterer    Robinie → 32
Entsorgung Aushub                          Aushub mit Wurzeln professionell deponieren                         Triebe kahl

18 Essigbaum                                                                                                                                                                                           Essigbaum 19
Einjähriges                                                                                                          Erkennungsmerkmale

­Berufkraut                                                                                                          Wuchs
                                                                                                                     ein-, zwei- oder bei Schnitt mehrjährige, bis
Erigeron annuus
                                                                                                                     120 cm hohe krautige Pflanze, aufrechter,
Herkunft: Nordamerika
                                                                                                                     oben meist verzweigter, behaarter Stängel,
                                                                                                                     bildet auf ­offenen Flächen dichte Bestände

Wichtig

                                                                                                                                                                      bis 10 cm
→ Pflanzen breiten sich in Naturschutzge-
    bieten und im Siedlungsgebiet stark aus
→ rasche Verbreitung über weite Strecken
                                                                                                                                                                     Blätter
                                                                                                                                                                     hellgrün, verschiedene Blattformen von ­rundlich
                                                                                                                                                                     (unten) bis schmal (oben), meist stumpf und
                                                                                                                                                                     grob gezähnt, am Stängel ­wechselständig ,
                                                                                                                                                                     beidseits flaumig behaart

                                                                                                                                                                     Standorte
                                                                                                                     Jungpflanze
                                                                                                                                                                     auf offenen, lückigen Flächen, früher im ­Garten
                                                                                                                     bodennahe Rosette im ersten Jahr
                                                                                                                                                                     als Zierpflanze angepflanzt, verwildert an
Bekämpfung                                                                                                                                                           Strassenrändern, Böschungen, in Bahn­arealen,
                                                                                                                                                                     Wiesen und auf Brachflächen
→ Pflanzen alle 3 bis 4 Wochen vor der Blütezeit mit Wurzeln ausreissen
→ mehrmalig tief mähen und sofort abführen (Verhinderung der Versamung durch Notreifung)
                                                                                                                                                                     Verwechslungsgefahr
    Achtung: einmaliges Mähen fördert das Wachstum und verschlimmert die Situation

Entsorgung
→ Schnittgut ohne Wurzeln, Samen oder Blüten kompostieren
→ Pflanzenmaterial mit Samen im Kehricht entsorgen

Ausbreitung und Vermehrung
→ Ausbreitung ausschliesslich über Flugsamen
→ Wind: unkontrollierte Verbreitung über weite Distanzen
→ Samen im Boden über 5 Jahre keimfähig                                                                                                                                                       Blüten der echten Kamille
                                                                                                                                                                     gebietsfremdes Kanadisches Berufkraut
                                                                                                                                                                     ­(Erigeron canadensis) oder heimisches Scharfes
Kalender                                                                                                             Blüte (Juni bis Oktober)                         Berufkraut (Erigeron acris): beide haben jedoch
Blütezeit                   April     Mai         Juni       Juli      Aug       Sept          Okt   Nov       Dez   viele Körbchenblüten, jede Blüte mit vielen      kürzere Blütenblätter
Samenreife                  April     Mai         Juni       Juli      Aug       Sept          Okt   Nov       Dez   sehr schmalen (0.5 mm), weissen bis lila         verschiedene Kamillen (Hundskamillen, Echte
Bekämpfungszeitraum         April     Mai         Juni       Juli      Aug       Sept          Okt   Nov       Dez   ­Blütenblättern und gelben Staubblättern         Kamille, Strandkamille): breite und weniger
   ausreissen                  ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen, mehrmals wiederholen                                                                             zahlreiche Blütenblätter sowie geteilte Blätter
                                                                                                                     Samen (Juli bis zum ersten Frost)
   3 bis 6 Schnitte                         alle 3 bis 4 Wochen vor der Blütezeit tief mähen
                                                                                                                     pro Pflanze bis 50 000 leichte Flugsamen mit
Entsorgung Pflanze              Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, Schnittgut ohne Blüten kompostieren
                                                                                                                     Haarkranz
20 Einjähriges Berufkraut                                                                                                                                                                     Einjähriges Berufkraut 21
Erdmandel­-                                                                                                     Erkennungsmerkmale

gras                                                                                                            Wuchs
                                                                                                                bis 50 cm, selten bis 90 cm hoch, kräftiges
auch Knöllchen oder Essbares ­Zyperngras                                                                        Sauergras, bildet durch Wurzelausläufer
Cyperus esculentus                                                                                              ­dichte Bestände
Herkunft: ungewiss

Wichtig
→ gefürchtetes Ackerunkraut
→ unerwünschte Ausbreitung in
   ­Landwirtschaftsflächen
→ Beratung durch Fachstellen einholen
→ Fundstellen dem kantonalen Pflanzen-
   schutzdienst melden

                                                                                                                Wurzelknöllchen (August bis Oktober)              Blüte (Juli bis Oktober)
                                                                                                                mehrere 100 Knöllchen bzw. Erdmandeln in          Blütenstand mit mehreren bis 10 cm langen
Bekämpfung                                                                                                      bis 40 cm Tiefe, Knöllchen bis zu 6 Jahre         Ästen mit 6 bis 12 mm langen, bräunlich/gelb-
                                                                                                                keimfähig, frosthart und essbar                   lichen Ährchen an der Spitze, Blütenstand
→ weitere Bearbeitung des Bodens unterlassen, unkontrollierte Ausbreitung verhindern
                                                                                                                                                                  von mehreren Hochblättern überragt
→ kleine Bestände mit dem Boden ca. 50 cm tief ausgraben und Aushub mit Kehricht ­entsorgen
→ grössere Bestände mechanisch (hacken), mit Dampf, chemisch oder durch Anpassung der
   Fruchtfolge bekämpfen
→ offenen Boden rasch mit konkurrenzstarken Pflanzen begrünen, zum Beispiel mit Kunstwiese

Entsorgung
→ Aushub mit Wurzelknöllchen im Kehricht entsorgen oder professionell deponieren und
   rasch überdecken, damit Knöllchen nicht mit Fahrzeugen erneut verbreitet werden

Ausbreitung und Vermehrung
→ Ausbreitung vor allem über Erdmandeln sowie Samen

                                                                                                                                                                   bis 90 cm hoch
→ unkontrollierte Verschleppung der Knöllchen (Erdmandeln) durch Maschinen und
   ­Erdbewegungen                                                                                               Jungpflanze
→ Geräte vor Weiterfahrt zum nächsten Einsatz reinigen bzw. nur gereinigte Maschinen ­einsetzen                 relativ späte Keimung bei höheren Bodentem-
                                                                                                                peraturen in typisch gelb- bis hellgrüner Farbe
Kalender
                                                                                                                Blätter                                           Standorte
Blütezeit             April     Mai       Juni        Juli     Aug       Sept        Okt    Nov           Dez
                                                                                                                hellgrün, glänzend, steif, deutliche Mittelrin-   vorwiegend in landwirtschaftlichen Acker­
Knöllchenbildung      April     Mai       Juni        Juli     Aug       Sept        Okt    Nov           Dez
                                                                                                                ne (V-Form), dreizeilige Anordnung, unbe-         flächen, seltener im Bereich von Baustellen,
Bekämpfungszeitraum   April     Mai       Juni        Juli     Aug       Sept        Okt    Nov           Dez   haart, 5 bis 10 mm breit, Blätter kürzer als      in Gärten, im Tessin auch auf feuchten
  ausgraben                           Bestand mit Knöllchen ausgraben                                           Stängel                                           ­Stellen, in Gräben und Teichen
  hacken                            mehrmals hacken
  dämpfen                     einmal dämpfen bis 40 cm tief                                                     Stängel                                           Verwechslungsgefahr
                                                                                                                dreikantig, gefüllt, unbehaart                    verschiedene ­Seggenarten und weitere, teils
  Herbizid                            angepasst je nach Einsatzort und Einsatzzeit
                                                                                                                                                                  gebietsfremde Zyperngräser
Entsorgung Aushub         Aushub mit Knöllchen mit dem Kehricht entsorgen oder professionell deponieren

22 Erdmandelgras                                                                                                                                                                                Erdmandelgras 23
Kirschlorbeer
Prunus laurocerasus
                                                                                                               Erkennungsmerkmale

Herkunft: Südwestasien                                                                                         Wuchs
                                                                                                               immergrüner, bis 6 m hoher Strauch, bildet
                                                                                                               nach Schnitt durch Wurzelausläufer teilweise
                                                                                                               dichte Bestände

                                                                                                                                                                 8 bis 15 cm
Wichtig
→ Neuanpflanzungen vermeiden
→ Pflanzen entfernen und
   durch einheimische Arten ersetzen
                                                                                                                                                                Blätter
→ alle Pflanzenteile enthalten giftige
                                                                                                                                                                ledrig, kahl, oben dunkelgrün glänzend, unten
   Blausäure
                                                                                                                                                                hellgrün, wechselständig , giftig

                                                                                                                                                                Standorte
                                                                                                                                                                in Gärten kultiviert, verwildert an Wald­rändern
                                                                                                                                                                und in Wäldern, Hecken, Böschungen und auf
Bekämpfung                                                                                                                                                      Deponien
→ Jungpflanzen mit Wurzeln ausreissen
                                                                                                                                                                Verwechslungsgefahr
→ ältere Sträucher fällen und gleichzeitig Wurzeln ausgraben oder fräsen
→ Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen
   ­wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten)
→ um Versamung zu verhindern, Beeren vor Samenreife abschneiden und entsorgen

Entsorgung
                                                                                                               Blüte (April)
→ Schnittgut ohne Früchte kompostieren
                                                                                                               weisse, vielblütige, 10 bis 15 cm lange,
→ Früchte und Wurzeln im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder thermophil
                                                                                                               ­aufrechte Traube
   vergären
→ wildes Deponieren verboten

Ausbreitung und Vermehrung
                                                                                                                                                                                   Frucht und Blätter der Stechpalme
→ Ausbreitung vor allem durch Früchte, selten durch Spross- und Wurzelstücke
                                                                                                                                                                Stechpalme (Ilex aquifolium): einheimisch,
→ ungewollte Ausbreitung durch wildes Deponieren von Pflanzenmaterial
                                                                                                                                                                Blätter ebenfalls immergrün und ledrig, aber
→ unkontrollierte Ausbreitung der Früchte bzw. der Samen durch Vögel
                                                                                                                                                                stachelig gezähnt, obere Blätter älterer Pflan-
                                                                                                                                                                zen auch ganzrandig − analog dem Kirsch­
Kalender                                                                                                                                                        lorbeer, dunkelgrün glänzend, leuchtend rote,
Blütezeit             April      Mai        Juni      Juli      Aug       Sept       Okt       Nov       Dez                                                    beerenartige Frucht
Samenreife            April      Mai        Juni      Juli      Aug       Sept       Okt       Nov       Dez                                                    Buchs (Buxus sempervirens): einheimisch,
Bekämpfungszeitraum   April      Mai        Juni      Juli      Aug       Sept       Okt       Nov       Dez                                                    Blätter ebenfalls immergrün und ledrig, aber
  ausreissen                            ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen oder ausgraben                                                                     oval und nur 1 bis 2,5 cm lang, 5 bis 6 mm ­lange
                                                                Schnittflächen                                                                                  Frucht (braune Kapsel)
  Herbizid                                                                                                     Frucht (August bis Oktober)
                                                                  behandeln
                                                                                                               anfänglich grüne, später rote und schliesslich
Entsorgung               Pflanzen mit Frucht und Wurzeln im Kehricht entsorgen, Holz als Schnitzel verwenden
                                                                                                               schwarze, giftige Steinfrüchte
24 Kirschlorbeer                                                                                                                                                                                   Kirschlorbeer 25
Sommer­flieder                                                                                                Erkennungsmerkmale

                                                                                                                                                                10 bis 25 cm
auch Schmetterlingsstrauch
                                                                                                              Wuchs
Buddleja davidii
                                                                                                              sommergrüner, bis 4 m hoher Strauch, bildet
Herkunft: China
                                                                                                              auf offenen Flächen dichte Bestände

Wichtig
→ Neuanpflanzungen vermeiden
→ Pflanzen entfernen und
   durch ein­heimische Arten ersetzen
                                                                                                                                                              Blätter
→ rasche Verbreitung über weite Strecken
                                                                                                                                                              lang zugespitzt, gezähnt und lanzettlich,
                                                                                                                                                              ­Unterseite graufilzig behaart, gegenständig

                                                                                                                                                              Standorte
                                                                                                                                                              keimt auf offenem Boden, in Gärten kultiviert,
Bekämpfung                                                                                                    Blüte (Juli bis September)                      verwildert an Ufern, in Wildbächen, Kies­gru­
→ Jungpflanzen mit Wurzeln ausreissen, ältere Sträucher mit Wurzelstock ausgraben                             in der Regel violette, durch Zucht auch lila,   ben, Waldrändern, auf Lichtungen sowie an
→ Flächen mit grossen Beständen intensiver nutzen oder mähen                                                  weisse oder dunkle, zylindrische, bis 50 cm     Strassen- und Bahnböschungen
→ Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen                           lange Rispen
   ­wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten)                                                                               Verwechslungsgefahr
→ um Versamung zu verhindern, Blütenstände vor Samenreife abschneiden und entsorgen

Entsorgung
→ Schnittgut ohne Blüten kompostieren
→ Pflanzenteile mit Blüten und Samen im Kehricht entsorgen
→ Vorsicht beim Transport von reifen Samen: kleine Mengen immer in Säcken transportieren,
   grosse Mengen nicht mehr abführen, sondern liegen lassen

Ausbreitung und Vermehrung
→ Ausbreitung vor allem über Flugsamen
                                                                                                                                                                                             Gewöhnlicher Flieder
→ Wind: unkontrollierte Verbreitung über weite Distanzen
                                                                                                                                                              Es besteht kaum Verwechslungsgefahr.
→ Samen sind im Boden lange keimfähig
                                                                                                              Samen (Oktober bis in den Winter)               Der in Gärten beliebte, ebenfalls gebiets­
                                                                                                              pro Strauch bis 3 Millionen leichte Samen in    fremde G   ­ ewöhnliche Flieder (Syringa vulgaris)
Kalender                                                                                                      länglichen Kapseln, öffnen sich im Winter-      hat ähnliche Blüten und Blütenfarben. Der
Blütezeit             April      Mai       Juni       Juli      Aug       Sept      Okt       Nov       Dez   halbjahr                                        ­Ge­wöhnliche Flieder blüht jedoch früher
Samenreife            April      Mai       Juni       Juli      Aug       Sept      Okt       Nov       Dez
                                                                                                                                                               ­(April/Mai) und hat sattgrüne, ­ganzrandige
                                                                                                                                                                und herzförmige Blätter. Eine ­Ver­wilderung
Bekämpfungszeitraum   April      Mai       Juni       Juli      Aug       Sept      Okt       Nov       Dez
                                                                                                                                                                konnte bis jetzt noch nicht ­be­ob­achtet
  ausreissen                  ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen oder ausgraben
                                                                                                                                                                ­wer­den, weshalb der Gewöhn­liche Flieder
                                                                Schnittflächen                                                                                   nicht zu den invasiven Neo­phyten zählt.
  Herbizid
                                                                  behandeln
Entsorgung                     Pflanzen mit Samen im Kehricht entsorgen, Holz als Schnitzel verwenden

26 Sommerflieder                                                                                                                                                                              Sommerflieder 27
Seidiger                                                                                                            Erkennungsmerkmale

Hornstrauch                                                                                                         Wuchs
                                                                                                                    sommergrüner, bis 4 m hoher Strauch, bildet
Weisser Hartriegel
                                                                                                                    dichte Bestände durch Wurzelausläufer und
Cornus sericea
                                                                                                                    auf dem Boden liegende, wurzelbildende Äste
Herkunft: Nordamerika

                                                                                                                                                                       bis 14 cm
Wichtig
→ Neuanpflanzungen vermeiden
→ Pflanzen entfernen und
   durch ein­heimische Arten ersetzen
                                                                                                                                                                     Blätter
                                                                                                                                                                     ganzrandig, oval, oft zugespitzt, bis 14 cm
                                                                                                                                                                     lang, Unterseite graugrün, gegenständig
                                                                                                                    Blüte (April)
                                                                                                                                                                     Standorte
                                                                                                                    viele weisse Blüten, halbkugeliger Blütenstand
                                                                                                                                                                     feuchte bis nasse Böden, in Gärten kultiviert,
Bekämpfung                                                                                                                                                           verwildert in Hecken, an Waldrändern, Ufern
                                                                                                                                                                     und in Riedwiesen
→ Jungpflanzen mit Wurzeln ausreissen
→ ältere Sträucher fällen und gleichzeitig Wurzeln ausgraben oder fräsen
                                                                                                                                                                     Verwechslungsgefahr
→ Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen
   ­wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten)
→ um Versamung zu verhindern, Beeren vor Samenreife abschneiden und entsorgen

Entsorgung
→ alle Pflanzenteile im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder thermophil vergären
→ wildes Deponieren verboten

                                                                                                                    Frucht (August bis Oktober)
Ausbreitung und Vermehrung                                                                                          weisse, fleischige Früchte
→ Ausbreitung durch Früchte sowie durch Spross- und Wurzelstücke
→ ungewollte Ausbreitung durch wildes Deponieren von Pflanzenmaterial
→ unkontrollierte Ausbreitung der Früchte bzw. der Samen durch Vögel
→ unbewusste Ausbreitung der Wurzeln auch mit Aushub möglich                                                                                                                                           Roter Hartriegel

                                                                                                                                                                     Roter Hartriegel (Cornus sanguinea):
Kalender                                                                                                                                                             ­ein­heimisch, junge Zweige sonnenseitig rot,
Blütezeit                 April     Mai        Juni      Juli       Aug       Sept       Okt       Nov        Dez                                                     schattseitig grünlich, rasch verholzend,
Samenreife                April     Mai        Juni      Juli       Aug       Sept       Okt       Nov        Dez
                                                                                                                                                                      Zweige brechen leicht, schwarze, härtere
                                                                                                                                                                      Früchte, deutlich kürzere Blätter
Bekämpfungszeitraum       April     Mai        Juni      Juli       Aug       Sept       Okt       Nov        Dez
                                                                                                                                                                      Kornelkirsche (Cornus mas): einheimisch, gelbe
  ausreissen                               ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen oder ausgraben
                                                                                                                                                                      Blüten (im März) sowie rote, olivengrosse,
                                                                    Schnittflächen                                  Zweige                                            einzelne Früchte im Sommer, deutlich kürzere
  Herbizid
                                                                      behandeln
                                                                                                                    auch ältere Zweige leuchtend grün, gelb oder      Blätter
Entsorgung                   alle Pflanzenteile im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder vergären
                                                                                                                    rot, sehr biegsam (brechen nicht)
28 Seidiger Hornstrauch                                                                                                                                                                        Seidiger Hornstrauch 29
Asiatische                                                                                                           Erkennungsmerkmale

Geissblätter                                                                                                         Wuchs
                                                                                                                     bis 10 m hohe, teilweise immergrüne
Henrys / Japanisches Geissblatt
                                                                                                                     ­Schlingpflanze, bildet auch im Unterholz
Lonicera henryi und Lonicera japonica
                                                                                                                      ­dichte Bestände
Herkunft: China und Japan
                                                                                                                     Stängel
                                                                                                                     verholzt, kletternd oder über Boden
                                                                                                                     ­kriechend
Wichtig

                                                                                                                                                                          3 bis 12 cm
→ Neuanpflanzungen vermeiden
→ Pflanzen entfernen und
    ­durch ­ein­heimische Arten ersetzen
→ Pflanze schwach giftig
                                                                                                                                                                        Blätter
                                                                                                                                                                         länglich, nicht verwachsen, gegenständig                     ,
Bekämpfung                                                                                                                                                              oben dunkelgrün, unten heller
→ junge Pflanzen mit Wurzeln ausreissen                                                                                                                                 Henrys Geissblatt: 3 bis 12 cm lang, fester
                                                                                                                     Blüte Henrys Geissblatt
→ ältere, kletternde Bestände bodennah abschneiden und Pflanzen hängend trocknen lassen                                                                                 Japanisches Geissblatt: 3 bis 6 cm lang,
→ flächige Bestände halbjährlich mähen, schneiden oder mulchen                                                                                                          ­weicher

Entsorgung                                                                                                                                                              Standorte
                                                                                                                                                                        in Gärten kultiviert, verwildert in Wäldern,
→ alle Pflanzenteile im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder thermophil vergären
                                                                                                                                                                        Hecken, an Waldrändern, Ufern und in
→ wildes Deponieren verboten
                                                                                                                                                                        ­Gebüschen

Ausbreitung und Vermehrung                                                                                                                                              Verwechslungsgefahr
→ Ausbreitung durch Früchte sowie Spross- und Wurzelstücke
→ ungewollte Ausbreitung durch wildes Deponieren von Pflanzenmaterial                                                Blüte Japanisches Geissblatt

→ unkontrollierte Ausbreitung der Früchte bzw. der Samen durch Vögel                                                 Blüte (Juni bis August)
→ unbewusste Verbreitung der Wurzeln und Sprossstücke mit Aushub                                                     Henrys Geissblatt: 1.5 bis 2.5 cm lang, gelb bis
                                                                                                                     orangerot oder rosa
Kalender                                                                                                             Japanisches Geissblatt: stark duftend, 3 bis
                                                                                                                     4 cm lang, erst weiss mit rosa, später gelb
Blütezeit                    April      Mai       Juni       Juli      Aug       Sept       Okt       Nov      Dez
                                                                                                                                                                                        Frucht und Blätter
Samenreife                   April      Mai       Juni       Juli      Aug       Sept       Okt       Nov      Dez                                                                       Garten-Geissblatt       Frucht Wald-­Geiss­blatt
Bekämpfungszeitraum          April      Mai       Juni       Juli      Aug       Sept       Okt       Nov      Dez                                                      Garten-Geissblatt (Lonicera caprifolium):
   ausgraben
                               ganze Pflanzen mit Wurzeln ausreissen oder                                                                                               ­gebietsfremd, orange bis leuchtend
                                               ausgraben
                                                                                                                                                                         rote Früchte, oberstes Blattpaar mitein­an­der
   schneiden                 bodennah abschneiden, hängen lassen                                                                                                         verwachsen
   mähen                                 1. Schnitt                                 2. Schnitt                                                                           Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum):
   mulchen                               1. Mulchen                                2. Mulchen                        Beeren Henrys und Japanisches Geissblatt            einheimisch, blaugrüne Blattunterseite,
Entsorgung Pflanzen                    hängende Pflanzenteile vor Ort austrocknen lassen, lange Sprossstücke         Frucht (September bis November)                     ­wohlriechende Blüten, dunkelrote Früchte
ohne Früchte / Wurzeln                                  zusammentragen und entsorgen                                 Henrys Geissblatt: Früchte blauschwarz
Entsorgung Pflanzen
                                     Früchte und Wurzeln mit dem Kehricht entsorgen oder thermophil vergären         Japanisches Geissblatt: Früchte schwarz
mit Früchten / Wurzeln

30 Asiatische Geissblätter                                                                                                                                                                                   Asiatische Geissblätter 31
Robinie                                                                                                     Erkennungsmerkmale
auch Falsche Akazie
Robinia pseudoacacia                                                                                        Wuchs
Herkunft: Nordamerika                                                                                       sommergrüner, bis 25 m hoher Baum, bildet
                                                                                                            nach Schnitt durch Wurzelausläufer dichte,
                                                                                                            strauchartige Bestände, Rinde graubraun mit
                                                                                                            tiefen Längsrissen

Wichtig
→ Neuanpflanzung vermeiden
→ Pflanzen entfernen und                                                                                                                                                                       15 bis 3 0 cm
  durch ­ein­heimische Arten ersetzen
                                                                                                                                                              Blätter
→ alle Pflanzenteile sind giftig
                                                                                                                                                              aus 7 bis 21 Teilblättern zusammengesetzt,
                                                                                                                                                              Teilblatt oval, ganzrandig, 2 bis 5 cm lang,
                                                                                                                                                              unpaarig gefiedert

                                                                                                                                                              Standorte
                                                                                                            Blüte (Mai bis Juni)
Bekämpfung                                                                                                                                                    trocken-warme Lagen, als Strassen- und Park-
                                                                                                            weisse, süss duftende, hängende Blüten­
                                                                                                                                                              baum sowie als Nutzbaumart im Wald ange-
→ junge Pflanzen mit Wurzeln ausreissen                                                                     trauben
                                                                                                                                                              pflanzt, verwildert in lichten Wäldern, an
→ alle Austriebe grosser Bestände sowie Einzelbäume ringeln
                                                                                                                                                              Ufern, Böschungen, Strassenrändern und in
   Achtung: Gefahr durch Instabilität                                                                                              Frucht (September
                                                                                                                                                              extensiv bewirtschafteten Wiesen
→ Einzelbäume fällen und gleichzeitig Wurzeln ausgraben oder fräsen                                                                bis in den Winter)
→ Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen                                                abgeflachte, braune, bis
                                                                                                                                                              Verwechslungsgefahr
   ­wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten)                                                    10 cm lange ­Hülse,
                                                                                                                                   schwarze, bohnenähnli-
Entsorgung                                                                                                                         che ­Samen
→ Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder thermophil
   vergären
→ Holz als Schnitzel oder Stückholz verwenden

Ausbreitung und Vermehrung
→ Ausbreitung vor allem über Samen
→ rasches Überwachsen grosser Flächen durch Wurzelausläufer                                                                                                                                         Vogelbeere
                                                                                                                                                              Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior):
Kalender                                                                                                                                                      ­einheimisch, schwarze Knospen, grünliche
Blütezeit             April     Mai       Juni       Juli      Aug       Sept      Okt       Nov      Dez                                                      Blüten, die vor den Blättern erscheinen
Samenreife            April     Mai       Juni       Juli      Aug       Sept      Okt       Nov      Dez                                                      Vogelbeere (Sorbus aucuparia): einheimisch,
Bekämpfungszeitraum   April     Mai       Juni       Juli      Aug       Sept      Okt       Nov      Dez
                                                                                                                                                               rote Früchte, rote Herbstfärbung und scharf
                                                                                                                                                               gezähnte Teilblätter
  ausreissen                           ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen oder ausgraben
  ringeln                                    gesamter Bestand mit je 3 Ringen ringeln                                                                         weitere Sträucher und Bäume mit zusam-
                                                                                                            Zweige
  Herbizid
                                                               Schnittflächen                                                                                 mengesetzten Blättern, wie der ­invasive
                                                                 behandeln                                  Spross mit 3 cm langen, rotbraunen Dornen
                                                                                                                                                              Götterbaum → 34 und der Essigbaum → 18
Entsorgung Pflanze       Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, Holz als wertvolles Nutzholz verwenden

32 Robinie                                                                                                                                                                                          Robinie 33
Götterbaum
Ailanthus altissima
                                                                                                             Erkennungsmerkmale

Herkunft: China                                                                                              Wuchs
                                                                                                             sommergrüner, bis 30 m hoher Baum, bildet
                                                                                                             nach Schnitt durch Wurzelausläufer dichte,
                                                                                                             strauchartige Bestände, Rinde graubraun bis
                                                                                                             schwarzbraun, längs gestreift
Wichtig
→ Neuanpflanzung vermeiden
                                                                                                                                                                                                         bis 90 cm
→ Pflanzen entfernen und
   durch ­ein­heimische Arten ersetzen                                                                                                                          Blätter
→ wächst sehr rasch                                                                                                                                             aus 9 bis 25 Teilblättern zusammengesetzt,
→ kann allergische Reaktionen auslösen                                                                                                                          bis 90 cm lang, riecht stark (an Popcorn erin-
→ kann Schäden an Bauten verursachen                                                                                                                            nernd), keine Herbstfärbung, Teilblätter bis
                                                                                                                                                                10 cm lang, ganzrandig, am Grund oft asym-
                                                                                                                                                                metrisch und mit charakteristischen Zähnen

                                                                                                                                                                Standorte
Bekämpfung                                                                                                   Jungpflanzen                                       trockener Boden in warmen Lagen, als Stras-
                                                                                                             Wuchshöhen aus Keimling nach einer Saison          sen- und Parkbaum kultiviert, verwildert
→ junge Pflanzen mit Wurzeln ausreissen
                                                                                                             1 bis 2 m, aus Wurzelbrut bis 3 m möglich,         an Wegrändern, Bahn- und Strassenböschun-
→ alle Austriebe grosser Bestände sowie Einzelbäume ringeln
                                                                                                             Keimung auch aus kleinsten Ritzen                  gen, in Hecken und in lichten Wäldern
   Achtung: Gefahr durch Instabilität
→ Einzelbäume fällen und gleichzeitig Wurzeln ausgraben oder fräsen
                                                                                                             Blüte (Juni bis Juli)                              Verwechslungsgefahr
→ Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen
                                                                                                             gelblichweisse, vielblütige Rispen mit starkem
   ­wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten)
                                                                                                             Geruch, männliche und weibliche Blüten auf
                                                                                                             verschiedenen Bäumen
Entsorgung                                                                                                                                                        Teilblatt des Götterbaums mit charakteristischem Zahn
→ Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder thermophil
   vergären
→ Holz als Schnitzel oder Stückholz verwenden
                                                                                                                                                                                     gezähntes Teilblatt des Essigbaums

Ausbreitung und Vermehrung                                                                                                                                      Essigbaum (Rhus typhina): invasiv, Blätter bis
                                                                                                                                                                30 cm lang, einzelne Teilblätter aber gezackt
→ Ausbreitung vor allem über Samen der weiblichen Bäume
                                                                                                                                                                und mit herbstlicher Rotfärbung → 18
→ unkontrollierte Ausbreitung der Samen mit Wind oder Wasser

Kalender
Blütezeit             April    Mai       Juni         Juli      Aug       Sept         Okt   Nov      Dez
Samenreife            April    Mai       Juni         Juli      Aug       Sept         Okt   Nov      Dez
                                                                                                                                                                                            Schwarze Knospe der Esche
Bekämpfungszeitraum   April    Mai       Juni         Juli      Aug       Sept         Okt   Nov      Dez
                                                                                                                                                                Esche (Fraxinus excelsior): schwarze Knospen,
  ausreissen                                    ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen
                                                                                                                                                                grünliche, vor den Blättern erscheinende
  ringeln                                   gesamter Bestand mit je 3 Ringen ringeln                                                                            Blüten
  Herbizid
                                                                Schnittflächen                               Samen (August bis in den Winter)                   weitere Sträucher und Bäume mit zusam­
                                                                  behandeln
                                                                                                             geflügelt, gedreht, gelb bis rötlich, 3 bis 5 cm   mengesetzten Blättern, wie die invasive Robi-
Entsorgung Pflanze    Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, Holz als Schnitzel oder Stückholz verwenden
                                                                                                             lang, bis 1 cm breit                               nie → 32 oder die einheimische Vogelbeere
34 Götterbaum                                                                                                                                                                                          Götterbaum 35
Paulownie
Blauglockenbaum
                                                                                                              Erkennungsmerkmale

Paulownia tomentosa                                                                                           Wuchs
Herkunft: China                                                                                               sommergrüner, 10 bis 15 m (selten bis 25 m)
                                                                                                              ­hoher, stark verzweigter Baum

                                                                                                              Rinde

                                                                                                                                                                über 30 cm
                                                                                                              junge Rinde glatt,
                                                                                                              mit hellen Punkten
Wichtig
                                                                                                                                                              Blätter
→ Neuanpflanzungen vermeiden
                                                                                                                                                               bis über 30 cm grosse, herzförmige, ganz­
→ Pflanzen entfernen und
                                                                                                                                                               randige, gegenständige , unterseits filzig
   durch ­ein­heimische Arten ersetzen
                                                                                                                                                              ­behaarte Blätter
→ wächst sehr rasch

                                                                                                                                                              Standorte
                                                                                                                                                              in Parkanlagen kultiviert, gelegentlich ­ver­wil-
                                                                                                                                                              dert auf Ruderalflächen, Bahnböschungen,
                                                                                                                                                              Industriebrachen, im Siedlungsgebiet und an
                                                                                                                                                              Waldrändern

Bekämpfung                                                                                                                                                    Verwechslungsgefahr
→ junge Pflanzen mit Wurzeln ausreissen
→ Einzelbäume ringeln – Achtung: Gefahr durch Instabilität
→ Einzelbäume fällen und gleichzeitig Wurzeln ausgraben oder fräsen
→ Schnittflächen mit Herbizid gemäss Vorschrift behandeln, sofern andere Massnahmen
   ­wirkungslos und Einsatz von Herbizid am Standort erlaubt (ChemRRV beachten)
                                                                                                              Zweige
Entsorgung                                                                                                    junge Zweige mit klebrigen Drüsenhaaren
→ Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, professionell kompostieren oder thermophil
                                                                                                              Blüte (April bis Mai)
  vergären
                                                                                                              lila bis blauviolette, glockenförmige, 4 bis
→ Holz als Schnitzel oder Stückholz verwenden
                                                                                                              7 cm lange Blüten in vielblütigen Rispen

Ausbreitung und Vermehrung
→ Ausbreitung vor allem über Samen
→ unkontrollierte Verbreitung mit Wind oder Wasser

Kalender
Blütezeit             April    Mai      Juni     Juli     Aug      Sept     Okt      Nov       Dez      Jan
Samenreife            April    Mai      Juni     Juli     Aug      Sept     Okt      Nov       Dez      Jan
Bekämpfungszeitraum   April    Mai      Juni     Juli     Aug      Sept     Okt      Nov       Dez      Jan                                                                            Frucht des Trompetenbaums
  ausreissen                           ganze Pflanze mit Wurzeln ausreissen oder ausgraben                    Samen (im Winter)                               Trompetenbaum (Catalpa bignonioides):
  Herbizid
                                                          Schnittflächen                                      rundliche, ca. 4 cm grosse, im reifen Zustand   ­gebietsfremd, weisse Blüten, lange und dünne
                                                            behandeln
                                                                                                              verholzte Kapsel, mit bis zu 1200 leichten       Fruchtkapseln
Entsorgung Pflanze     Wurzeln und Samen im Kehricht entsorgen, Holz als Schnitzel oder Stückholz verwenden
                                                                                                              ­Samen, leicht giftig
36 Paulownie                                                                                                                                                                                       Paulownie 37
Bekämpfungsmethoden                                                                             Ringeln: Bekämpfung von Bäumen
                                                                                                Gehölze mit Tendenz zu Wurzelausläufern und Stockausschlag lassen sich durch Ringeln
→ Invasive Neophyten sollen aktiv bekämpft werden!                                              ­kostengünstig, effizient und wirkungsvoll bekämpfen. Korrekt und sorgfältig ausgeführtes
→ Es gilt die weitere Ausbreitung zu verhindern und die Bestände möglichst zu eliminieren!       ­Ringeln kann die Bildung von Trieben aus Wurzeln meist ganz und Stockausschläge stark ver-
→ Kleine Bestände lassen sich durch rasches und konsequentes Handeln gut bekämpfen!               mindern, was zum Absterben des Bestandes führen kann.
→ Wichtig sind Wiederholungen der Massnahmen und Nachkontrollen über mehrere Jahre!
→ Korrekt ausgewählte und ausgeführte Methoden erhöhen die Erfolgsaussichten!                   → Wichtig: Die Rinde (Borke, Bast und Kambium) in drei Ringen um den gesamten Stamm
→ Eine professionelle Unterstützung bei der Bekämpfung wird ausdrücklich empfohlen!               e­ ntfernen. Das Holz (Splint) darf dabei nur geringfügig verletzt werden. Die Ringe (ca. 3 bis
→ Kennen Sie bessere Bekämpfungsmethoden? Melden Sie diese den kantonalen Stellen!                 5 cm breit) können bei alten dicken Bäumen mit der Motorsäge und bei jungen Bäumen
                                                                                                   mit dem Sackmesser gemacht werden. Die Ringe müssen nicht gerade sein. Bei kleinen
Ausreissen                                                                                         Stammdurchmessern kann anstelle von drei, ein rund 10 cm breiter Ring abgeschält werden.
                                                                                                → Allfällig auftretende Stockausschläge bei einer Nachkontrolle wieder ringeln.
Mit dem Ausreissen von Hand oder beispielsweise mit der Stechgabel können vor allem kleine
                                                                                                → Wichtig: Bei Bäumen, die miteinander im Stamm oder im Wurzelbereich verwachsen sind
und neue Bestände invasiver Neophyten bekämpft werden. Das Ziel ist jeweils, die gesamte
                                                                                                   (z. B. Robinie, Götterbaum, Essigbaum), müssen immer alle Stämme geringelt werden
Pflanze mit der Wurzel auszureissen, was bei feuchtem Boden am besten funktioniert. Aufgrund
                                                                                                   ­(z. B. alle Bäume der gleichen Art in einem Umkreis von 5 m).
von verbleibenden Wurzelteilen oder Samen im Boden (auch vom Vorjahr), müssen die Mass-
                                                                                                → Geringelte Bäume sterben innerhalb von 1 bis 4 Jahren langsam ab.
nahmen regelmässig und über mehrere Jahre hinweg wiederholt werden.
                                                                                                → Wichtig: Geringelte Bäume dürfen vor dem vollständigen Absterben nicht gefällt werden.

Ausgraben oder abtragen                                                                                   bei dicken ­Bäumen:
                                                                                                          3 Ringe um den gesamten
Sind die Bestände grösser und treiben Wurzeln immer wieder von Neuem aus, kann mit                        Stamm mit Motorsäge
                                                                                                                                                                                               nicht geringelt
dem Bagger der ganze Bestand ausgegraben oder der Boden grossflächig abgeschürft werden.                  Abstand ­zwischen Ringen
Wichtig ist, dass dabei alle Wurzelteile, auch diejenigen im Umkreis des Bestandes, entfernt              3 – 10 cm
werden. Eine professionelle Umsetzung ist zwingend, damit der grosse finanzielle Aufwand                  1. Ring direkt oberhalb
gerecht­fertigt werden kann. Der korrekte Transport ohne Materialverlust sowie die korrekte               ­Wurzelläufer
Entsorgung des Aushubes auf einer professionellen Deponie und die Sicherstellung einer genü-
gend grossen Überdeckung ist zu gewährleisten. Informieren Sie die Deponiebetreiber vorgän-
gig ent­sprechend.
                                                                                                                                                                               geringelt:
Intensiver nutzen: Schnitt oder Beweidung                                                                                                                   bei dünnen         Rinde (Borke, Bast und

                                                                                                                                                ca. 10 cm
                                                                                                                                                            ­Bäumen:           ­Kambium) um den gesamten
Viele invasive Neophyten ertragen keine intensive Nutzung. Besteht die Möglichkeit, einen                                                                    ein rund 10 cm     Stamm vollständig entfernen,
­Bestand invasiver Neophyten alle drei bis sechs Wochen zu mähen, kann damit das Wachstum                                                                    breiter Ring um    Splint (äusserer Holzkörper,
 der Neophyten stark reduziert werden. Entscheidend ist, dass der Bestand durch die inten­                                                                   den gesamten       10 bis 20 Jahrringe) nicht
                                                                                                                                                             Stamm              durchtrennen
 sivere Nutzung nicht mehr zum Blühen kommt. Damit kann eine weitere Ausbreitung verhindert
 werden. Der Bestand verschwindet dadurch nicht, sondern geht nur langsam zurück. Eine ent-
 sprechende Nutzung muss darum langfristig erfolgen. Alternativ zur Mahd kann auch inten-       → Achtung: Geringelte Bäume können instabil werden und dadurch Personen oder Objekte
 siver beweidet werden, wobei ebenfalls Langfristigkeit und eine gute Betreuung notwendig          gefährden. ­Daher müssen geringelte Bäume gut beobachtet und gefällt werden, sobald sie
 sind (Vorsicht bei Pflanzen mit giftigen Inhaltsstoffen).                                         voll­ständig ­abgestorben sind. Für Bäume im Siedlungsgebiet werden andere Möglichkeiten,
                                                                                                   wie bei­spiels­weise Stockfräsen empfohlen.
Samenstände abschneiden
Können Bekämpfungsmassnahmen nicht rechtzeitig durchgeführt werden, sollen die Blüten-          Stockfräsen
stände vor der Samenreife abgeschnitten werden. Bei Stauden kann dies durch eine rechtzeitige   Bei Gehölzen mit Tendenz zu Stockausschlag wird der gesamte Stock ausgefräst, was verhin-
Mahd sichergestellt werden. Bei Sträuchern muss entsprechend geschnitten werden. Mit dieser     dert, dass er wieder ausschlägt. Bei Gehölzen, die in der Lage sind, aus vorhandenen Wurzeln
Massnahme können invasive Neophyten nicht zurückgedrängt werden, eine weitere Ausbreitung       wieder auszuschlagen (z. B. Götterbaum, Essigbaum), müssen zusätzlich alle ­Wurzeln ausge-
wird jedoch verhindert. Bei Gehölzen besteht die Gefahr, dass die Bestände nach dem Rück-       graben werden. Nur so kann der Bestand wirkungsvoll bekämpft werden. Die ­hohen ­Kosten
schnitt durch Wurzel­ausläufer und Stockausschlag dichter werden und dadurch eine wirkungs-     rechtfertigen diese Methode meist nur im Siedlungsgebiet.
volle Bekämpfung noch schwieriger wird. Deshalb ist Ringeln bei Gehölzen oft die bessere
Bekämpfungsmethode.
38 Bekämpfungsmethoden                                                                                                                                                         Bekämpfungsmethoden 39
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