Frühjahr 2018 - Bank Austria
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Branchen Überblick Österreich Inhalt Inhalt 3 Branchenkonjunktur - Zusammenfassung 4 Branchen im Detail: 4 Lebensmittelerzeugung 5 Chemische Industrie 6 Kunststoffwarenerzeugung 7 Stahlindustrie 8 Metallwarenerzeugung 9 Maschinenbau 10 Fahrzeugerzeugung 11 Elektroindustrie 12 Bauwirtschaft 13 Handel 14 Dienstleistungskonjunktur 15 Disclaimer und Impressum Autor: Günter Wolf UniCredit Bank Austria AG Economics & Market Analysis Austria Rothschildplatz 1 1020 Wien Telefon +43 (0)50505-41954 Fax +43 (0)50505-41050 e-Mail: econresearch.austria@unicreditgroup.at Stand: Mai 2018 UniCredit Research Seite 2
Branchen Überblick Österreich Zusammenfassung Branchenklima im Frühjahr 2018: sonnig Branchenklima Österreich Standardisierte Konjunkturindikatoren, April 2018 2,5 abkühlend sonnig 2,0 Dienstleistungen 1,5 1,0 Kfz-Industrie Metallwarenerz. Produktion* 0,5 Industrie ges. Lebensmittelerz. Maschinenbau Bau 0,0 Kunststoffwaren Chemie IKT -0,5 Einzelhandel Stahlind. Elektrotechnik -1,0 -1,5 trüb aufklarend -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 Geschäftsvertrauensindex *Jüngste verfügbare Daten; Vdg. d. 3-Monatsdurchschnitte zur Vorperiode Bau: Umsatz nominell Einzelhandel: Umsatz real Dienstl.: Geschäftstätigkeit der letzten 3 Monate Q.: Eurostat; UniCredit Research Industriewachstum beschleunigt sich 2018 In den ersten Monaten 2018 hat sich das Produktionswachstum einiger großer Industriebranchen, in der Elektro-, Chemie- und Stahlindustrie, im Vergleich zur überdurchschnittlich dynamischen Vorperiode leicht abgekühlt, ohne dass die Unternehmen an Ge- schäftsvertrauen verloren hätten. Weitere Zuwächse sind zu erwarten, wobei zumindest die Elektroindustrie ihren Wachstumshöhe- punkt aber überschritten haben dürfte. Andere Sektorschwergewichte, wie die Fahrzeugerzeugung und der Maschinenbau, verbuchen seit Jahresbeginn hohe Produktionszuwächse und signalisierten noch im April viel Optimismus und damit eine anhaltend dynami- sche Branchenentwicklung. Im Industriedurchschnitt ist das Branchenklima im April sonnig geblieben. Angetrieben vor allem von der robusten Investitionsgüternachfrage in Europa wird die Österreichs Industrie, die schon 2017 um durchschnittlich 4,7 % zuge- legt hat, 2018 voraussichtlich mit einem noch höheren Produktionswachstum im Bereich von zumindest 5 % beenden. Baukonjunktur bleibt lebhaft Österreichs Bauwirtschaft erreichte 2017 ein ungewöhnlich hohes Umsatzplus von 7,4 % nominell. Das Wachstumstempo am Bau ist Anfang 2018 hoch geblieben, das Branchenklima blieb sonnig und sollte sich auch in den nächsten Monaten nicht stärker eintrü- ben. Dafür sprechen die weiterhin günstigen Rahmenbedingungen für Bauprojekte. Die Beurteilung der Auftragslage erreichte im April sogar einen Rekordwert und sorgt für eine steigende Bauleistung. Dennoch wird das Branchenwachstum im Gesamtjahr 2018 unter dem Vorjahresergebnis bleiben, vor allem weil die Wohnbauleistung ihren Zenit überschritten haben dürfte. Handelsklima von sonnig bis trüb Im Autohandel ist das Klima im ersten Quartal 2018 sonnig geblieben. Der Umsatz wird in den nächsten Monaten weiter zulegen. Allerdings kündigen die schwächeren Kfz-Neuzulassungen der letzten Monate eine Abkühlung der Spartenkonjunktur an. Der Groß- handel profitiert von der lebhaften Industrie- und Exportkonjunktur; stärkere Zuwächse berichten der Maschinen-, Baustoff- und Pharmagroßhandel. Hingegen wachsen die Sparten im Großhandel mit konsumnahen Gebrauchsgütern unterdurchschnittlich. Der Einzelhandel sollte 2018 von der hervorragenden Konsumentenstimmung profitieren und das schwache Umsatzplus vom Vorjahr von 0,6 % real übertreffen. Aktuell berichtet aber nur der Lebensmittelhandel kräftige Umsatzgewinne, während die guten Rahmen- bedingungen die Unternehmen im Nicht-Nahrungsmittelhandel noch nicht erreichten. Das Branchenklima ist trüb geblieben. Dienstleistungskonjunktur verliert an Tempo Das Branchenklima ist 2018 bisher ungetrübt sonnig geblieben. Im Verkehrsbereich und bei den freien Berufen sind die Unterneh- men im April sogar noch optimistischer geworden. Das Geschäftsvertrauen ist im Sektordurchschnitt zuletzt aber etwas schwächer ausgefallen, aufgrund des gestiegenen Pessimismus einiger großer wirtschaftsnaher Dienstleistungsbereiche, den IT-Diensten, der Arbeitskräftevermittlung und der Werbung. Auch im Beherbergungs- und Gaststättenwesen, dem Wachstumssieger im Dienstleis- tungssektor vom Vorjahr, kündigen die aktuellen Stimmungsindikatoren 2018 eine Konjunkturverlangsamung an. UniCredit Research Seite 3 Mai 2018
Branchen Überblick Österreich Lebensmittel- und Getränkeerzeugung Lebensmittel- und Ertragreiche Lebensmittelerzeugung (Branchenklima: sonnig) Getränkeerzeugung Geschäftsvertrauen Lebensmittelerzeugung Das Branchenklima in der Lebensmittelerzeugung Standardisierte Erhebungswerte Getränkeindustrie 2,4 Industrie ist trotz etwas schwächerer Geschäftsvertrauens- werte im April 2018 sonnig geblieben; die Unter- 1,6 nehmen beurteilten zwar ihre Auftragslage schwä- 0,8 cher, sind aber in den Produktionserwartungen 0,0 überwiegend optimistisch geblieben und signali- -0,8 sieren damit weiter steigende Produktionszahlen. -1,6 Etwas vorsichtiger zeigten sich die Getränkeher- -2,4 steller in der jüngsten Konjunkturerhebung, wo sie Apr.16 Aug.16 Dez.16 Apr.17 Aug.17 Dez.17 Apr.18 Q.: EU Kommission; UniCredit Research in der Mehrzahl mit einer rückläufigen Produktion in den nächsten Monaten rechneten. Produktion Im Vorjahr hat sich das Produktionswachstum der Vdg. z. Vj., saisonbereinigt, geglättet Lebensmittel- u. Getränkeerz. Industrie Lebensmittelerzeugung mit 1,8 % etwas verlang- 8% samt beziehungsweise ist in der Getränkeerzeu- 6% gung mit 3,5 % erstmals seit vier Jahren wieder 4% deutlich gestiegen. Trotz des Knicks im Geschäfts- 2% vertrauen im April sind die Chancen auf weitere 0% Zuwächse 2018 in den wichtigsten Absatzmärkten -2% der Nahrungsmittel- und Getränkeerzeugung noch -4% Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 nicht vergeben, sodass die Branche in Summe ihr Q.: Statistik Austria; UniCredit Research Vorjahresergebnis erreichen sollte. Wie in anderen konsumnahen Industriebranchen bleibt das Wachstum in der Nahrungsmittel- und Getränkeer- zeugung sättigungsbedingt unter dem Sektor- Beschäftigung durchschnitt. Vdg. z. Vj., saisonbereinigt Industrie ges. Lebensmittel- u. Getränkeerz. 5% 4% Österreichs Lebensmittel- und Getränkeindustrie 3% ist langfristig ein stabiler industrieller Arbeitgeber 2% geblieben, der notwendige Strukturbereinigungen 1% längst erledigt hat. Mit dem relativ starken Pro- 0% duktionswachstum 2017 in der Lebensmitteler- -1% Mär.16 Jun.16 Sep.16 Dez.16 Mär.17 Jun.17 Sep.17 Dez.17 Mär.18 zeugung ist auch die Beschäftigung in der Branche Q.: Statistik Austria; UniCredit Research überdurchschnittlich stark gestiegen (wobei das hohe Beschäftigungsplus von 4,1 % im Gesamt- jahr vermutlich auch statistische Ursachen hatte). UniCredit Research Seite 4 Mai 2018
Branchen Überblick Österreich Chemische Industrie Chemische Industrie Positiv geladene Chemiekonjunktur (Branchenklima: aufklarend) Geschäftsvertrauen Standardisierte Erhebungswerte Industrie Chemische Industrie Im April hat sich das hohe Geschäftsvertrauen der 2,0 Chemieunternehmen leicht abgekühlt, ohne das 1,5 Branchenklima nennenswert zu verschlechtern. 1,0 Zudem signalisieren die bessere Beurteilung der 0,5 Auftragslage und die Produktionserwartungen für 0,0 die nächsten Monate weitere Zuwächse. Vor dem -0,5 Hintergrund der lebhaften europäischen Investiti- -1,0 onskonjunktur sollte die Chemieindustrie 2018 im Apr.16 Aug.16 Dez.16 Apr.17 Aug.17 Dez.17 Apr.18 Q.: EU Kommission; UniCredit Research Vergleich zum Vorjahr an Wachstumstempo ge- winnen. 2017 verbuchte die Branche nach zwei Produktion negativen Jahren ein Produktionsplus von 2,4 % Vdg. z. Vj., saisonbereinigt, geglättet und deutlich gestiegene Erzeugerpreise. Chemische Industrie Industrie 8% 4% Im März und April 2018 sind die Erzeugerpreise wieder gesunken, wofür in erster Linie die Preisent- 0% wicklung bei Kunststoffen und Düngemittel ver- antwortlich ist. Gleichzeitig haben die Preise für -4% Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 technische Chemikalien im Großhandel weiter zu- Q.: Statistik Austria; UniCredit Research gelegt - ein Hinweis auf die unverändert starke Auftragseingänge Nachfrage in dem Segment. Zudem erwarteten im Vdg. z. Vj., saisonbereinigt, geglättet Chemische Industrie 20% April wieder mehr Chemieunternehmen höhere 15% Verkaufspreise in den nächsten Monaten. 10% 5% 0% -5% In der Chemieindustrie hat in den letzten drei Jah- -10% -15% ren die Zahl der Arbeitsplätze langsam, aber konti- Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 nuierlich zugenommen, wobei die leichte Abküh- Q.: Statistik Austria; UniCredit Research lung der Zuwächse 2017 vor dem Hintergrund des Beschäftigung stark gestiegenen Arbeitsplatzangebots im Jahr Vdg. z. Vj., saisonbereinigt Industrie ges. Chemische Industrie davor gesehen werden muss. Dass sich das Be- 5% schäftigungswachstum im ersten Quartal 2018 4% noch beschleunigt hat, bestätigt die weiterhin gute 3% Konjunkturentwicklung in der Branche. Eine Mehr- 2% zahl der Unternehmen erwartete im April weiter 1% steigende Beschäftigungszahlen. 0% -1% Mär.16 Jun.16 Sep.16 Dez.16 Mär.17 Jun.17 Sep.17 Dez.17 Mär.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research UniCredit Research Seite 5 Mai 2018
Branchen Überblick Österreich Kunststoffwarenerzeugung Kunststoffwarenerzeugung Beständige Kunststoffwarennachfrage (Branchenklima: aufklarend) Geschäftsvertrauen Standardisierte Erhebungswerte Industrie Kunststoffwarenerzeugung 2,0 Die Kunststoffwarenerzeugung hat das hohe 1,6 Wachstumstempo vom vierten Quartal des Vorjah- 1,2 res Anfang 2018 eingebüßt. In den letzten Mona- 0,8 ten ist auch das Geschäftsvertrauen der Unterneh- 0,4 0,0 men etwas abgekühlt, liegt aber unverändert auf -0,4 einem sehr hohen Niveau. Noch im April zeigten -0,8 sich die Unternehmen mit der Auftragslage mehr- -1,2 Apr.16 Aug.16 Dez.16 Apr.17 Aug.17 Dez.17 Apr.18 heitlich zufrieden und sind hinsichtlich der weite- Q.: EU Kommission; UniCredit Research ren Produktionsentwicklung optimistisch geblie- ben. Angetrieben von der lebhaften Investitionskon- Produktion Vdg. z. Vj., saisonbereinigt, geglättet junktur im Inland, im Hochbau beispielsweise und Kunststoffwarenerzeugung Industrie Teilen der Industrie, sowie von der weiterhin star- 14% ken Exportnachfrage, kann die Kunststoffverarbei- 12% 10% tung mit einem ähnlich hohen Produktionsplus 8% wie im Vorjahr rechnen. Die Branche ist 2017 um 6% 4% 4,8 % und damit rascher als in den letzten fünf 2% Jahren gewachsen. 0% -2% Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research Zusätzlich zur Produktionsleistung sind 2017 die Erzeugerpreise erstmals seit Jahren wieder gestie- gen; damit konnten die Kunststoffverarbeiter zu- mindest einen Teil der höheren Rohkunststoff- preise an die Kunden weitergeben. Wie die sehr Beschäftigung Vdg. z. Vj., saisonbereinigt optimistischen Preiserwartungen der Unterneh- Industrie ges. Kunststoffwarenerzeugung 5% men im April 2018 zeigten, kann mit weiteren 4% Preissteigerungen gerechnet werden. 3% 2% 1% Die solide Kunststoffwarenkonjunktur sorgt letzt- 0% endlich auch für eine wachsende Zahl an Arbeits- -1% plätzen: Das Beschäftigungswachstum von durch- Mär.16 Jun.16 Sep.16 Dez.16 Mär.17 Jun.17 Sep.17 Dez.17 Mär.18 schnittlich 1 % in den letzten zwei Jahren hat sich Q.: Statistik Austria; UniCredit Research im ersten Quartal 2018 auf mehr als 2 % be- schleunigt. UniCredit Research Seite 6 Mai 2018
Branchen Überblick Österreich Stahlindustrie Stahlindustrie Stahlindustrie mit Rekordauslastung (Branchenklima: aufklarend) Geschäftsvertrauen Standardisierte Erhebungswerte Industrie Stahlindustrie Das Branchenklima in der Stahlindustrie hat sich 1,8 1,5 im April 2018 leicht verschlechtert, ausgelöst vom 1,2 niedrigeren Produktionswachstum im Vergleich 0,9 zum Vorquartal. Zwar hat auch das Geschäftsver- 0,6 trauen der Unternehmen etwas gelitten, blieb aber 0,3 0,0 weiterhin im positiven Bereich. Im April sind die -0,3 Produktionserwartungen sogar wieder optimisti- -0,6 scher geworden. Apr.16 Aug.16 Dez.16 Apr.17 Aug.17 Dez.17 Apr.18 Q.: EU Kommission; UniCredit Research Österreichs Stahlindustrie beendete 2017 mit ei- Produktion Vdg. z. Vj., saisonbereinigt, geglättet nem Produktionswachstum von hohen 6,6 % und Stahlindustrie Industrie 12% infolge gestiegener Stahlpreise mit einem zwei- 10% stelligen Umsatzplus. Die Stahlnachfrage bleibt 8% 6% 2018 lebhaft, angetrieben von der robusten Inves- 4% titionskonjunktur in Europa, die sich wiederum auf 2% 0% die hohe Kapazitätsauslastung vieler Industrie- -2% branchen stützt. Im EU-Schnitt berichtet die In- -4% -6% dustrie insgesamt ebenso wie die Stahlindustrie Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research im ersten Halbjahr 2018 Auslastungszahlen auf dem Vorkrisenniveau von 2007; in Österreich liegt Auftragseingänge die Kapazitätsauslastung noch deutlich darüber. Vdg. z. Vj., saisonbereinigt, geglättet Stahlindustrie 25% Letztendlich ist Österreichs Stahlindustrie auf- 20% grund der Spezialisierung auf hochwertige und we- 15% nig konjunktursensible Nischen überdurchschnitt- 10% 5% lich konkurrenzstark. Insofern würde die Zollerhö- 0% hung für US-Exporte die Branchenentwicklung im -5% Land weniger beeinträchtigen als auf europäischer -10% Ebene. Unter der Annahme, dass ein weitreichen- -15% Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 der Handelskonflikt vermieden wird, kann die Q.: Statistik Austria; UniCredit Research Branche 2018 mit einem Produktionsplus von Beschäftigung rund 6 % rechnen. Vdg. z. Vj., saisonbereinigt Industrie ges. Stahlindustrie 5% Dass die Beschäftigung in der Stahlindustrie seit 4% Jahren praktisch ohne Unterbrechung wächst, ist 3% bemerkenswert und Ausdruck der sehr guten wirt- 2% schaftlichen Position der Branche im internationa- 1% len Konkurrenzumfeld. Die Zahl an Arbeitsplätzen 0% ist seit 2011 kontinuierlich gestiegen, noch im ers- -1% ten Quartal 2018 um weitere 3 %. Mär.16 Jun.16 Sep.16 Dez.16 Mär.17 Jun.17 Sep.17 Dez.17 Mär.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research UniCredit Research Seite 7 Mai 2018
Branchen Überblick Österreich Metallwarenerzeugung Metallwarenerzeugung am Konjunktur- Metallwarenerzeugung höhepunkt (Branchenklima: sonnig) Geschäftsvertrauen Standardisierte Erhebungswerte Industrie Metallwarenerzeugung 2,0 Das hohe Geschäftsvertrauen der Metallwarener- 1,6 zeuger ist im April 2018 nochmals gestiegen, an- 1,2 getrieben von den guten Beurteilungen der Auf- 0,8 tragslage und dem Optimismus der Unternehmen 0,4 hinsichtlich der Produktionsaussichten in den 0,0 -0,4 nächsten Monaten. Die Branchenproduktion hat -0,8 schon in den ersten zwei Monaten 2018 kräftig zu- Apr.16 Aug.16 Dez.16 Apr.17 Aug.17 Dez.17 Apr.18 Q.: EU Kommission; UniCredit Research gelegt. Produktion Vdg. z. Vj., saisonbereinigt, geglättet Metallwarenerzeugung Industrie Wie das hohe Volumen der verbuchten Bestellun- 14% 12% gen und die positive Beurteilung der aktuellen Auf- 10% tragslage zeigen, waren die Auftragsbücher der 8% Metallwarenerzeuger noch im April gut gefüllt. Die 6% 4% Branche profitiert besonders von der Erholung der 2% Unternehmensinvestitionen im Inland und einigen 0% großen europäischen Märkten. -2% Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research Voraussichtlich wird das Produktionswachstum Auftragseingänge von über 10 % in den letzten zwei Quartalen im Vdg. z. Vj., saisonbereinigt Metallwarenerzeugung weiteren Jahresverlauf abflachen, auch weil ein er- 15% 12% heblicher Teil der Branchennachfrage von der Bau- 9% konjunktur abhängt, die im Lauf des Jahres an 6% Schwung verliert. In Summe sollte die Metallwa- 3% 0% renproduktion 2018 dennoch etwas rascher als im -3% Vorjahr zulegen, vorläufig um etwa 7 %. -6% Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research Das hohe Beschäftigungswachstum im ersten Beschäftigung Quartal 2018 unterstreicht die positive Branchen- Vdg. z. Vj., saisonbereinigt Industrie ges. Metallwarenerzeugung prognose. Ähnlich der Entwicklung in der Stahlin- 5% dustrie ist die Zahl der Beschäftigten in der Metall- 4% warenerzeugung trotz der schwachen Konjunktur 3% in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen 2% und zeigt das Bild einer stabilen und nachhaltigen 1% Branchenentwicklung. 0% -1% Mär.16 Jun.16 Sep.16 Dez.16 Mär.17 Jun.17 Sep.17 Dez.17 Mär.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research UniCredit Research Seite 8 Mai 2018
Branchen Überblick Österreich Maschinenbau Maschinenbau im Aufschwung Maschinenbau (Branchenklima: sonnig) Geschäftsvertrauen Standardisierte Erhebungswerte Industrie Maschinenbau Österreichs Maschinenbauer gewinnen seit Anfang 2,0 1,6 2017 fast kontinuierlich an Geschäftsvertrauen; im 1,2 März und April 2018 lag der Vertrauensindex erst- 0,8 mals wieder auf dem Vorkrisenniveau von 2008. 0,4 Die Basis dafür sind die gute Beurteilung der aktu- 0,0 ellen Auftragslage und die optimistischen Produk- -0,4 -0,8 tionserwartungen. Darüber hinaus wächst die Pro- -1,2 duktionsleistung der Branche seit Monaten jeweils Apr.16 Aug.16 Dez.16 Apr.17 Aug.17 Dez.17 Apr.18 Q.: EU Kommission; UniCredit Research im Vergleich zur Vorperiode und sorgt für ein an- haltend sonniges Branchenklima. Produktion Vdg. z. Vj., saisonbereinigt, geglättet Maschinenbau Industrie 10% 8% 6% 4% Die Maschinenbestellungen nehmen seit fast zwei 2% Jahren stetig zu. Besonders starke Nachfrageim- 0% pulse kommen von außerhalb Europas ebenso wie -2% aus der EU, wo die Nachfrage nach Maschinen und -4% Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 Ausrüstungsinvestitionen 2018 der wesentliche Q.: Statistik Austria; UniCredit Research Wachstumstreiber ist. Vorausgesetzt, dass ein weitreichender Handelsstreit mit den USA abge- Auftragseingänge Vdg. z. Vj., saisonbereinigt, geglättet wendet werden kann, wird die Maschinenbaukon- Maschinenbau 24% junktur in Österreich den Schwung vom ersten 20% Quartal im weiteren Jahresverlauf beibehalten. Da- 16% mit würde sich das Produktionswachstum von 12% 8% 4,8 % 2017 auf zumindest 7 % beschleunigen. 4% 0% -4% -8% Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research Die Zahl der Arbeitsplätze im Maschinenbau Beschäftigung Vdg. z. Vj., saisonbereinigt Maschinenbau Industrie ges. wächst seit Jahren, seit 2017 sogar mit zuneh- 5% mendem Tempo. Die Entwicklung bestätigt nicht 4% nur die Konjunkturerholung, sondern auch die Tat- 3% sache, dass die Branche im Industrievergleich ein 2% relativ sicherer Arbeitgeber geblieben ist. 1% 0% -1% Mär.16 Jun.16 Sep.16 Dez.16 Mär.17 Jun.17 Sep.17 Dez.17 Mär.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research UniCredit Research Seite 9 Mai 2018
Branchen Überblick Österreich Fahrzeugerzeugung Fahrzeugerzeugung Fahrzeugerzeugung beschleunigt (Branchenklima: sonnig) Geschäftsvertrauen Standardisierte Erhebungswerte Industrie Kfz-Industrie 3,0 Das sonnige Branchenklima der Kfz-Industrie hält 2,5 schon seit Mitte 2017 an, wobei die Branchenkon- 2,0 junktur in den letzten Monaten erheblich an 1,5 Schwung gewonnen hat. Noch im April 2018 ha- 1,0 ben sich die Produktionserwartungen der Unter- 0,5 nehmen der Kfz-Industrie weiter verbessert und 0,0 signalisieren eine anhaltend dynamische Bran- -0,5 chenentwicklung (für den sonstigen Fahrzeugbau -1,0 Apr.16 Aug.16 Dez.16 Apr.17 Aug.17 Dez.17 Apr.18 sind keine Stimmungsindikatoren verfügbar). Ein Q.: EU Kommission; UniCredit Research wesentlicher Teil der Nachfragezuwächse im ver- Produktion gangenen Halbjahr stammt von Neuaufträgen von Vdg. z. Vj., saisonbereinigt, geglättet Kfz-Industrie Industrie Magna, die noch in den nächsten Monaten die Auf- 25% tragsbücher der Branche füllen wird. 20% 15% Voraussichtlich wird die Fahrzeugerzeugung die 10% hohen zweistelligen Wachstumsraten der ersten 5% Monate nicht über das gesamte Jahr 2018 verbu- 0% -5% chen können. Bereits im April waren die Unterneh- -10% men in der Beurteilung der Auftragslage, beson- Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 ders der Exportaufträge, zurückhaltender. Aufgrund Q.: Statistik Austria; UniCredit Research der hohen Marktsättigung muss in großen europäi- Auftragseingänge schen Automärkten noch 2018 mit schwächeren Vdg. z. Vj., saisonbereinigt Fahrzeugerzeugung 40% Absatzzahlen gerechnet werden, sowohl im Pkw- 32% Markt als auch bei Nutzfahrzeugen. Zudem be- 24% droht der mögliche Handelsstreit der EU mit den 16% USA besonders die deutsche Autoindustrie und da- 8% mit viele heimische Zulieferbetriebe. In Summe wird sich das Produktionswachstum der Fahrzeug- 0% erzeugung 2018 dennoch beschleunigen, von -8% Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 4,9 % 2017 auf vorläufig etwa 9 %. Q.: Statistik Austria; UniCredit Research Beschäftigung Industrie ges. Vdg. z. Vj., saisonbereinigt Kfz-Industrie Mit dem Aufschwung der Kfz-Konjunktur ist die Ka- Kfz lt. Konj.erhebung pazitätsauslastung der Branche kräftig gestiegen, 24% 21% wobei die Unternehmen schon seit mehr als vier 18% Quartalen Auslastungszahlen wie zuletzt vor der 15% 12% Krise Anfang 2008 berichten. In weiterer Folge 9% wurden überdurchschnittlich viele neue Arbeits- 6% plätze in der Branche geschaffen, vor allem bei 3% Magna in Graz. 0% -3% Mär.16 Jun.16 Sep.16 Dez.16 Mär.17 Jun.17 Sep.17 Dez.17 Mär.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research UniCredit Research Seite 10 Mai 2018
Branchen Überblick Österreich Elektro- und Elektronikindustrie Elektro- und Elektronikindustrie Elektroindustrie steht noch unter Strom (Branchenklima: aufklarend) Geschäftsvertrauen Elektrotechnik Standardisierte Erhebungswerte Informations- u. Kommunikationst. Industrie In den ersten Monaten 2018 hat sich das Bran- 2,5 2,0 chenklima aufgrund des schwächeren Produktions- 1,5 anstiegs im Vergleich zu den Vorperioden etwas 1,0 verschlechtert. Allerdings verbucht die Branche 0,5 0,0 schon seit mehr als einem Jahr überdurchschnitt- -0,5 lich hohe Wachstumsraten, sowohl die Hersteller -1,0 elektrotechnischer Ausrüstungen als auch von In- -1,5 Apr.16 Aug.16 Dez.16 Apr.17 Aug.17 Dez.17 Apr.18 formations- und Kommunikationstechnologie Q.: EU Kommission; UniCredit Research (kurz: Elektronik). Zudem haben die Unternehmen Produktion in den letzten Monaten kaum an Geschäftsver- Vdg. z. Vj., saisonbereinigt, geglättet trauen eingebüßt. Im April sind die kurzfristigen Elektroindustrie Industrie 15% Produktionserwartungen in der Elektrotechnik et- 12% was pessimistischer geworden, während der Opti- 9% mismus in der Elektronik wieder zugenommen hat. 6% 3% In Summe hat die Elektroindustrie den Konjunktur- 0% Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 höhepunkt vermutlich schon überschritten und Q.: Statistik Austria; UniCredit Research wird das sehr hohe Produktionswachstum der letz- ten zwei Jahre von 10 % im Jahr 2018 nicht mehr Auftragseingänge Vdg. z. Vj., saisonbereinigt, geglättet Elektroindustrie erreichen. Allerdings kann die Branche ein weiteres 36% Mal über dem Industrieschnitt wachsen, voraus- 30% 24% sichtlich um rund 8 %. Die Grundlage der anhal- 18% tend guten Branchenkonjunktur ist die hohe Kon- 12% 6% kurrenzfähigkeit vieler Unternehmen. Zudem profi- 0% tiert die Elektroniksparte als spezialisierter Zuliefe- -6% rer von der weiterhin lebhaften Nachfrage (nicht -12% Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 nur) der internationalen Kfz-Industrie beziehungs- Q.: Statistik Austria; UniCredit Research weise die Hersteller elektrotechnischer Ausrüstun- gen von der dynamischen Investitionskonjunktur Beschäftigung Vdg. z. Vj., saisonbereinigt in großen Exportmärkten. Industrie ges. Elektroindustrie 6% 5% 4% Der Großteil der neuen Arbeitsplätze 2017 sind in 3% der Elektrotechnik entstanden. In der Elektronik- 2% sparte hat das Beschäftigungswachstum erst 2018 1% an Tempo zugelegt. 0% -1% Mär.16 Jun.16 Sep.16 Dez.16 Mär.17 Jun.17 Sep.17 Dez.17 Mär.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research UniCredit Research Seite 11 Mai 2018
Branchen Überblick Österreich Bauwirtschaft Bauwirtschaft Baukonjunktur bleibt lebhaft (Branchenklima: sonnig) Geschäftsvertrauen Standardisierte Erhebungswerte Hochbau Baugewerbe Tiefbau Österreichs Bauwirtschaft beendete 2017 mit ei- 3,0 2,5 nem überdurchschnittlich hohen Umsatzplus von 2,0 7,4 % nominell. Das Wachstumstempo am Bau ist 1,5 Anfang 2018 hoch geblieben, das Branchenklima 1,0 blieb sonnig und sollte sich auch in den nächsten 0,5 0,0 Monaten nicht stärker eintrüben. Dafür sprechen die -0,5 weiterhin günstigen Rahmenbedingungen für Bau- -1,0 projekte, wie die starke Nachfrage in vielen Berei- Apr.16 Aug.16 Dez.16 Apr.17 Aug.17 Dez.17 Apr.18 Q.: EU Kommission; UniCredit Research chen und die vorteilhaften Finanzierungskonditio- nen. Im April erreichte die Beurteilung der Auftrags- Hoch- und Tiefbauumsätze nominell, saisonber., Vdg. z . Vj. lage sogar einen Rekordwert. Im Gesamtjahr 2018 Hochbau (inkl. Baugewerbe) Tiefbau 15% bleibt das Branchenwachstum voraussichtlich aber 12% unter dem Vorjahresergebnis, vor allem weil die 9% Wohnbauleistung ihren Zenit überschritten haben 6% dürfte. 3% 0% Die Zuwächse im Hochbau wurde 2017 maßgeblich -3% -6% vom Wohnungsneubau und von den Baunebenge- -9% werben getragen; der Wirtschaftsbau stagnierte. An- Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research fang 2018 blieb der Hochbau noch in Schwung; die Bauaufträge Unternehmen beurteilten ihre Auftragslage im April Auftragseingänge, saisonber., Vdg. z . Vj. Ø 2017 Ø Jän 18 - Feb 18 aber schon zurückhaltender als in den Vormonaten. 15% 12% Der Tiefbauumsatz ist im Jänner und Februar 2018 9% etwas langsamer als im Vorquartal gewachsen; zu- gleich sind aber die Auftragseingänge stark gestie- 6% gen bzw. beurteilten die Unternehmen ihre Auf- 3% tragslage noch im April deutlich besser. Neue 0% Wachstumsrekorde sind trotz der noch geplanten Gesamt Hochbau (inkl. Baugewerbe) Tiefbau Q.: Statistik Austria; UniCredit Research Mehrausgaben im Straßen- und Bahnbau aber nicht in Sicht. Baubeschäftigung Beschäftigungsindizes, saisonber., Vdg. z. Vj. Hochbau (inkl. Baugewerbe) Tiefbau 12% Die Beschäftigungsentwicklung am Bau spiegelt die 9% aktuell gute Auftragslage, nicht nur im beschäfti- 6% gungsintensiven Hochbau. Etwa seit Mitte 2017 3% wachsen auch die Beschäftigungskapazitäten im 0% Tiefbau (wobei die erratische Beschäftigungsände- -3% rung großteils statistische Ursachen hat). -6% -9% Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research UniCredit Research Seite 12 Mai 2018
Branchen Überblick Österreich Handel Handel Einzelhandel bleibt zurück (Branchenklima Handel: sonnig bis trüb) Geschäftsvertrauen Standardisierte Erhebungswerte Kfz-Handel Einzelhandel 2,4 Im Autohandel ist das Klima im ersten Quartal 2018 1,8 sonnig geblieben. Der Spartenumsatz ist in den ers- 1,2 ten zwei Monaten noch kräftig gestiegen und sollte 0,6 weiter zulegen, wie die hohen Vertrauenswerte der 0,0 letzten Monate zeigen. Allerdings kündigen die -0,6 langsamer wachsenden Kfz-Neuzulassungen in den -1,2 letzten Monaten eine Abkühlung der Spartenkon- -1,8 junktur an. Das hohe Umsatzplus von rund 6 % real Apr.16 Aug.16 Dez.16 Apr.17 Aug.17 Dez.17 Apr.18 Q.: EU Kommission; UniCredit Research vom Vorjahr, wird der Kfz-Handel 2018 voraussicht- lich verfehlen. KFZ-Handel Umsatzveränderung z . Vj., saisonbereinigt nominell real Der Großhandel profitierte 2017 von der dynami- 18% 15% schen Industrie- und Exportentwicklung und konnte 12% ein überdurchschnittlich hohes Umsatzwachstum 9% 6% von 1,9 % real verbuchen. In den letzten Monaten 3% hat die Sparte zwar an Schwung verloren, v. a. im 0% anteilsmäßig wichtigen Rohstoffhandel. Stärkere -3% -6% Zuwächse erzielten der Maschinen-, Baustoff- und Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research Pharmagroßhandel, wobei sich die erfreuliche In- dustrieprognose für 2018 als eine weitere Konjunk- Großhandel turstütze erweisen wird. Gleichzeitig verliert der Umsatzveränderung z . Vj., saisonbereinigt nominell real Großhandel mit konsumnahen Gebrauchsgütern 10% aufgrund des Verdrängungswettbewerbs von Seiten 8% der Hersteller und des Einzelhandels Anteile. 6% 4% 2% Seit Anfang 2017 verbessert sich die Konsumenten- 0% stimmung kontinuierlich, vor allem aufgrund der -2% Realeinkommenszuwächse und der besseren Bedin- -4% gungen am Arbeitsmarkt. Davon wird der Einzelhan- Feb.16 Jun.16 Okt.16 Feb.17 Jun.17 Okt.17 Feb.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research del profitieren und 2018 das schwache Umsatzplus Einzelhandelssparten von 0,6 % real 2017 übertreffen, auch wenn das Umsatzveränderung nom., saisonbereinigt vorläufig hohe Umsatzwachstum im Lebensmittel- Nahrungsmittelh. Nicht-Nahrungsmittelh. o.T. Tankstellen 12% handel im März voraussichtlich wieder etwas ab- 9% kühlt. Auf jeden Fall konnten die guten Rahmenbe- 6% dingungen die Einzelhändler, vor allem im Bereich 3% des Nicht-Nahrungsmittelhandels, derzeit noch 0% nicht überzeugen, gemessen daran, dass das Ge- -3% -6% schäftsvertrauen im März und April deutlich gesun- -9% ken ist und sich das Branchenklima in Summe ver- Mär.16 Jul.16 Nov.16 Mär.17 Jul.17 Nov.17 Mär.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research schlechterte. UniCredit Research Seite 13 Mai 2018
Branchen Überblick Österreich Dienstleistungen Dienstleistungen (Branchenklima: sonnig) Dienstleistungsumsätze Geschäftsvertrauen Standardisierte Erhebungswerte Dienstleistungen Veränderung z. Vorjahresquartal, nom. 2016 2017 2,0 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 1,6 Dienstleistungen insgesamt 2,6% 2,8% 4,2% 4,0% 4,5% 1,2 Verkehr und Lagerei 1,6% 2,9% 4,7% 2,7% 4,3% 0,8 Beherbergung u. Gastronomie 4,5% 2,4% 8,1% 4,2% 5,5% 0,4 Information u. Kommunikation -0,4% 2,2% 1,7% 2,3% 3,8% Freiberufliche, techn. Dl. 4,7% 3,9% 1,9% 7,7% 4,4% 0,0 Sonstige wirtschaftliche DL 3,4% 2,9% 5,0% 3,3% 4,1% -0,4 Apr.16 Aug.16 Dez.16 Apr.17 Aug.17 Dez.17 Apr.18 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research Q.: EU Kommission; UniCredit Research 2017 hat sich die Dienstleistungskonjunktur beschleunigt; der Sektorumsatz ist um 3,8 % nominell und damit ähnlich rasch wie zuletzt 2008 gestiegen. Das Branchenklima ist auch 2018 bisher ungetrübt sonnig geblieben. Der leichte Knick in der Geschäftsver- trauensentwicklung im Sektordurchschnitt ist vor allem dem gestiegenen Pessimismus einiger großer wirtschaftsnaher Dienstleis- tungsbereichen geschuldet, wie den IT-Diensten, der Arbeitskräftevermittlung und der Werbung. Zugleich sind die Unternehmen im Verkehrsbereich und bei den freien Berufen im April bezüglich der Nachfrage in den nächsten Monaten noch optimistischer gewor- den. In Summe ist die Entwicklung ein Hinweis darauf, dass von der Industrie und der Bauwirtschaft als die zentralen Kunden der wirtschaftsnahen Dienstleistungssparten weiterhin starke Nachfrageimpulse kommen, die Sektoren aber zum Teil ihren Wachs- tumshöhepunkt bereits überschritten haben. Der Umsatz des Bereichs Verkehr und Lagerei ist 2017 um 3,7 % nominell gestiegen, mit überdurchschnittlich hohen Zuwächsen in der Lagerhaltung und einem durchschnittlichen Ergebnis im Landverkehr, der anteilsmäßig größten Sparte. Beide Sparten sind im April 2018 hinsichtlich der weiteren Nachfrageentwicklung zuversichtlicher geworden. Unter dem Bereichsergebnis lag das Um- satzwachstum der Paketdienste mit 3,1 %. Die Sparte profitiert zwar unverändert vom florierenden Onlinehandel, wie der starke Zuwachs der Online-Shopper an der Bevölkerung vermuten lässt. Allerdings blieb der Preisdruck bei den Paketdiensten hoch und dürfte in den ersten Monaten 2018 noch gestiegen sein. Zuletzt sind die Unternehmen im April in den Preis- und Nachfrageerwar- tungen wieder vorsichtiger geworden. Den wesentlichen Beitrag zum Wachstum der Informations- und Kommunikationsdienste von 2,5 % nominell 2017 lieferten ein- mal mehr die IT-Anbieter (sie tragen rund die Hälfte zum Bereichsumsatz bei). Wie die Unternehmensbefragungen zeigen, hat sich das Umsatzwachstum der Sparte 2018 bisher noch nicht verlangsamt, wird aber im weiteren Jahresverlauf das hohe Vorjahreser- gebnis voraussichtlich nicht erreichen. Die Verlage beendeten 2017 mit einem leichten Minus, das sie entsprechend den Unterneh- menseinschätzungen der letzten Monate auch noch nicht ausgleichen konnten. Ebenso sind die Umsätze kleinerer Sparten, wie der Kinos und Filmvertriebe, weiter gesunken. Hingegen verbuchten die Telekomanbieter 2017 erstmals seit zehn Jahren wieder ein Umsatzwachstum, von rund 1 % nominell. Für die Sparten stehen keine Befragungen zur aktuellen Konjunktur zur Verfügung; im Telekombereich signalisieren aber die anhaltenden Preisrückgänge 2018, dass sich die Spartenkonjunktur noch nicht entspannte. Das Beherbergungs- und Gaststättenwesen blieb 2017 mit einem Umsatzplus von 4,9 % nominell Wachstumssieger im Dienstleis- tungssektor. Für 2018 zeichnet sich eine Verlangsamung der Spartenkonjunktur ab; bis April ist das Geschäftsvertrauen sowohl bei den Beherbergungsbetrieben als auch in der Gastronomie abgekühlt. UniCredit Research Seite 14 Mai 2018
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