PRESS REVIEW Thursday, February 25, 2021 - Daniel Barenboim Stiftung Barenboim-Said Akademie & Pierre Boulez Saal

 
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PRESS REVIEW

         Daniel Barenboim Stiftung
Barenboim-Said Akademie & Pierre Boulez Saal

       Thursday, February 25, 2021
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PRESS REVIEW                                                      Thursday, February 25, 2021

Msn Nachrichten, BSA
Sturm auf das US-Kapitol: Der Hass war schon lange organisiert. By Jacob Eder

Rbb24
Berliner Philharmoniker und die Goldenen Zwanziger: Ein Abend im Moka Efti

Der Tagesspiegel
Komische Oper bleibt auch im April geschlossen

Internet Intelligenz
Stardirigentin Simone Young im stern-Podcast „Die Boss“: „Nennt mich nicht Maestra!“

Der Tagesspiegel
Das Gorki und die türkischen Gefängnisse

Frankfurter Allgemeine Zeitung
Musiker gegen die Politik der Kunstferne. Was die Initiative „Aufstehen für die Kunst“ plant

Rbb Inforadio
Redakteur Lennart Garbes hat nachgefragt, wie wichtig Kunst und Kultur für den gesellschaftlichen
Zusammenhalt sind

Der Tagesspiegel
Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot plant in Paris und Marseille Test-Konzerte, an denen
auch Menschen mit dem Virus teilnehmen können

Die Zeit
Die britische Regierung will gegen die „Cancel-Culture“ an den Universitäten kämpfen
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Internet

                                                                                                                           J/ msn nachrichten
Quelle:    msn Schweiz (de) vom 24.02.2021 (Internet-Publikation, Redmond, WA 98052-6399)
Auch in:   1 weitere Quelle »

                                          AÄW:           37.389€
Visits:    24.925.698                     Reichweite:    830.856                            Autor:   Jacob Eder                           Weblink

                    Sturm auf das US-Kapitol: Der Hass war schon
                    lange organisiert

                    © Olivier Douliery/AFP/Getty Images Anhänger des damaligen US-Präsidenten Donald Trump während der Proteste
                    am 6. Januar in Washington, die in der Erstürmung des Kapitols gipfelten

                    Jacob Eder ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Barenboim-Said Akademie in
                    Berlin. Er forscht unter anderem im Bereich der Erinnerungskultur, der transatlantischen Beziehun­
                    gen, der Geschichte des Antisemitismus, der Geschichte des Humanitarismus und der Migrations­
                    geschichte. Die historischen Wurzeln der Bewegung, die am 6. Januar in Washington das US-Kapi­
                    tol stürmte, reichen weit zurück, analysiert Eder - und die Gefahr bleibt.
                    Für Joe Bidens designierten Justizminister Merrick Garland hat die Aufklärung der Ereignisse am
                    US-Kapitol vom 6. Januar oberste Priorität, das ist in seiner Senatsanhörung deutlich geworden.
                    Am Dienstag setzte der Senat das Thema zudem selbst erstmals explizit auf die Tagesordnung. In
                    einer mehrstündigen Anhörung konzentrierten sich die Senatorinnen und Senatoren vor allem auf
                    die Frage, wie es dem Mob gelingen konnte, die Sicherheitskräfte zu überwinden und in das Ge­
                    bäude einzudringen. Die Anhörung führte eindrücklich vor Augen, dass es vor dem Angriff zu mass­
                    iven Versäumnissen und Pannen gekommen war. Sie erhärtete zugleich aber auch den Eindruck,
                    dass es sich bei den Ereignissen in Washington nicht um einen spontanen Gewaltausbruch ent­
                    täuschter und durchgeknallter Trump-Anhänger gehandelt hatte, sondern um einen gezielt vorbe­
                    reiten und organisierten terroristischen Angriff.
                    Inzwischen ist nämlich bekannt, dass Dutzende derjenigen, die in den Kongressbüros nach Unter­
                    lagen suchten, die Zerstörung anrichten wollten, Abgeordnete zu jagen versuchten und sogar die
                    Hinrichtung des damaligen Vizepräsidenten Mike Pence forderten, als White Supremacists und po­
                    tenzielle domestic terrorists bereits unter FBI-Beobachtung gestanden hatten. Einige hatten im Vor­
                    feld Schlachtpläne ausgearbeitet, Gebäudepläne des Kapitols analysiert, sie waren vorbereitet,
                    ausgerüstet und bewaffnet in Washington erschienen. Gegen etwa 250 Personen haben die Behör­
                    den bereits Anklage erhoben, gegen knapp doppelt so viele wird ermittelt.
                    Geraune vom Krieg nicht als bloße Spinnerei abtun
                    Soweit heute bekannt, gehören etwa 50 von ihnen rechtsradikalen und gewaltbereiten Organisatio­
                    nen wie den Three Percenters, Proud Boys und Oath Keepers an, die immer mehr in den Fokus
                    der Ermittler rücken. Den Mitgliedern der beiden letztgenannten Organisationen werfen die Straf­
                    verfolgungsbehörden vor, schon kurz nach der Wahl im November den gewaltsamen Umsturz ge­
                    plant zu haben - sogar von Krieg war die Rede. Zuletzt wurde am Freitag Anklage gegen sechs

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25.2.2021                                 Konzertkritik | Berliner Philharmoniker und die Goldenen Zwanziger: Ein Abend im Moka Efti | rbb24
Konzertkritik | Berliner Philharmoniker
Ein Abend im Moka Efti
24.02.21 | 10:43 Uhr

In den 1920ern war das Moka Efti legendär in Berlin: Kaffeehaus, aber extravagant ausgestattet und mit
eigenem Konzertsaal. Am Dienstag erweckten die Philharmoniker es wieder zum Leben - mit Musik und
Texten aus der Zeit. Von Maria Ossowski

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25.000 Tassen Kaffee hat das Berliner Café Moka Efti pro Tag verkauft, viele davon in den frühen
Morgenstunden. Das Café, gelegen an der Leipziger Straße Ecke Friedrichstraße, war ein Tanzhaus mit
Fischrestaurant, aber auch Friseur, Billardsalon, Diktierstube für Briefe und Schachsaal - vor allem aber besaß
es die erste Rolltreppe von Berlin. 1929 war das Moka Efti der schärfste Ort der Riesenstadt.

Am Dienstagabend erweckten Mitglieder der Berliner Philharmoniker das legendäre Tanzhaus wieder zum
Leben - mit schwungvoller Musik aus den 1920er-Jahren. Dazu rezitierte Dagmar Manzel Texte aus dieser Zeit
- wie diese Erinnerung der Tänzerin Josephine Baker: "Die Stadt hatte einen juwelenartigen Glanz, besonders
bei Nacht. Die riesigen Cafés erinnerten mich an Ozeandampfer, die vom Rhythmus ihrer Orchester
angetrieben werden. Überall war Musik."

                                                   Lässig auf der Bühne
   MEHR ZUM THEMA
                                                   Die Philharmoniker im kleinen Ensemble tragen am
                                                   Dienstagabend keine Fräcke, keine Fliegen, keine langen Kleider.
   Online-Festival "Goldene                        Lässig in blauen Hosen und schwarzen Hemden spielen sie Jazz,
   Zwanziger" der Berliner
   Philharmonie
                                                   Tangos, Charleston, Swing, der Flötist Michael Hasel hat den
   Musikalische Reise in eine                      Abend zusammengestellt und dirigiert.
   Zeit der Gegensätze
                                               Die Kameras der "Digital Concert Hall" sind gnädig: kein Schwenk
                                               auf verlassene Ränge und leere Reihen in der Philharmonie,
                                               stattdessen strahlend blaue Lichter, intime Momentaufnahmen
                                               der Musiker und ihrer Instrumente. Sprecherin Dagmar Manzel
zitiert zwischen den Musikstücken Trude Hesterbergs Erinnerungen an die 20er Jahre: "Alles wurde kürzer:
die Haare, die Kleider, die Liebe, der Schlaf. Das Leben spielte sich ab, wenn es dunkel wurde. Der bunte
Flittermantel der Nacht deckte die grausamen Blößen des Tages zu. Aus den Hausfluren krochen dunkle
Gestalten. Ist noch dunkleren Vorschlägen. Zigarren? Zigaretten? Kokain? Det is Berlin!"

Entdeckung des Abends

Der Berliner Komponist Stefan Wolpe ist eine Entdeckung dieses
wunderbaren Konzertes. Zu Unrecht ist er nicht so bekannt wie
Kurt Weill. Als Jude und Kommunist mußte er fliehen, vielleicht
auch deshalb geriet er in Vergessenheit.

Die 20er Jahre voller Vergnügungssucht und politischer Gewalt,
voller Reichtum und Elend - die Berliner Philharmoniker
präsentieren sie mit Dagmar Manzel literarisch und musikalisch
mit großer Poesie, mit Melancholie und mit der morbiden
Lebenslust ihres berühmtesten Werks, Kurt Weills "Dreigroschenoper". Ein Abend im Moka Efti, das alte Berlin
lebt auf. Möge dieses musikalische Schmuckstück bitte nach Corona nochmal vor Publikum glänzen.

Beitrag von Maria Ossowski

https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2021/02/konzertkritik-moka-efti-babylon-berlin-berliner-philharmoniker-l.html                              1/1
25.2.2021                                         https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474893/22-23

        Donnerstag, 25.02.2021, Tagesspiegel / Kultur

        NACHRICHT

        Komische Oper bleibt auch

        im April geschlossen

        Während die anderen Berliner Bühnen bislang ihre Veranstaltungen nur bis Os-
        tern abgesagt haben, hat sich die Komische Oper Berlin jetzt entschlossen, das
        Haus bis Ende April geschlossen zu halten. „Gegenüber Künstler*innen,
        Mitarbeiter*innen und Besucher*innen erscheint dies nach eingehender Prüfung
        der unterschiedlichen Interessen als der richtige Schritt“, teilte die Komische Oper
        mit. Ab dem 1. Mai 2021 soll der Spielbetrieb in der Behrenstraße in Mitte dann
        mit einem „komplett überarbeiteten“ Spielplan wieder aufgenommen werden. Tsp

https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474893/22-23                                                     1/1
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        Donnerstag, 25.02.2021, Tagesspiegel / Kultur

        Gedanken, die durch Wände gehen
        Das Gorki und die türkischen Gefängnisse
        Von Patrick Wildermann

                                                                                                              © Lutz Knospe
                                        Im Gorki-Garten. Nachbau einer Gefängniszelle von Can Dündar.

        Can Dündars Gefängniszelle steht jetzt im Garten des Maxim Gorki Theaters. Ein Raum mit
        einer Grundfläche von knapp vier mal vier Metern, karg eingerichtet. Es gibt nur Pritsche,
        Tisch und Waschbecken. Der Boden besteht aus Metallgittern, unter der Decke hängen ein
        paar Neonleuchten. Ein denkbar lebensfeindlicher Ort. Der Kubus ist von außen einsehbar,
        innen aber wirft die Spiegelfolie der großen Scheiben ringsum nur das Bild des Betrachters
        zurück. Was ein Big-Brother-Gefühl der permanenten Beobachtung schaffen soll.

        „Sie sehen nicht nur eine Gefängniszelle, vielmehr ist es eine Miniatur der Türkei, des größ-
        ten Journalistengefängnisses der Welt“, sagt der Journalist Can Dündar. In ähnlichen Räu-
        men waren oder sind prominente politische Gefangene wie Ahman Altan, Osman Kavala, Pe-
        ter Steudtner oder Deniz Yücel eingesperrt. Und Aberhunderte weitere kritische Köpfe.
        Dündar, der ehemalige Chefredakteur der regierungskritischen Zeitung Cumhuriyet, war
        2015 im Istanbuler Hochsicherheitsgefängnis Silivri inhaftiert, für 92 Tage. Das Schlimmste

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        sei ja, erklärt er im sonnigen Gorki-Garten, dass man nie wissen konnte, wie lange der Horror
        dauert. „Osman Kavala hat in vier Jahren keinen Richter gesehen.“

        „Silivri. prison of thoughts“ heißt die Installation, die Dündar zusammen mit Shahrzad Rah-
        mani entworfen hat. Der abstrakte Nachbau seiner Zelle ist ein Teil des Projekts „stronger
        still“ am Gorki Theater, das jetzt der Presse vorgestellt wurde. Bis Publikum kommen darf,
        wird wohl noch ein bisschen Zeit vergehen.

        Mit „stronger still“ startet das Gorki seinen 5. Berliner Herbstsalon. Der wird in diesem Fall
        nicht die gewohnte, kondensierte Kunstschau bieten. Sondern eine Reihe von
        Veranstaltungen, die sich übers ganze Jahr ziehen. „stronger still“ will mit einer Reihe von
        Ausstellungen und Talks nicht nur den Fokus darauf richten, wie in der Türkei „jeden Tag
        das Recht gebeugt wird“, sagt Gorki-Intendantin Shermin Langhoff. Vielmehr feiert das Pro-
        jekt den Widerstandsgeist derjenigen, die sich von Haft und haltlosen Anklagen nicht ein-
        schüchtern oder mundtot machen lassen.

        „Ich verstehe nicht, warum sie uns ins Gefängnis werfen, wo wir doch stärker noch daraus
        hervorgehen“, wird die kurdische Künstlerin und Journalistin Zehra Dozan zitiert. Sie
        musste sich wegen „Propaganda für eine terroristische Vereinigung“ vor Gericht verantwor-
        ten – weil sie ein Foto von türkischen Sicherheitskräften nachgemalt und verfremdet hatte.
        In der Haft nutzte sie Zeitungspapier, Stofffetzen oder Unterwäsche als Leinwand, Farben
        stellte sie aus Salatblättern oder Menstruationsblut her. Wo ein Wille ist, da ist auch Kunst.

        Die Geschichte von Zehra Dozan – die in Kürze die Ausstellung „prison no. 5“ im Gorki Kiosk
        eröffnen wird – begegnet einem auch im „museum of small things“. Dieses Museum der klei-
        nen Dinge ist im Studio des Gorki zu erleben. Can Dündar und der Regisseur Hakan Savae
        Mican stellen darin alltägliche Objekte vor, anhand derer die Geschichten von politischen
        Gefangenen auf Videoscreens erzählt werden. Da ist der Einwegrasierer, umfunktioniert
        zum Instrument, mit dessen Hilfe die Mitglieder der Protestband Grup Yorum auch hinter
        Gittern weiter komponiert haben. Oder die Wasserflasche des inhaftierten Popstars Atilla
        Tae, deren Etikett benutzt wurde, um Botschaften von Zelle zu Zelle zu transportieren. Krea-
        tivität lässt sich nicht einsperren. Patrick Wildermann

        26. Februar, 19.30 Uhr: „Undoing Prison“ – Panel mit Zehra Dozan, Can Dündar, Asla Erdozan
        / Livestream, anschließend online, www.gorki.de

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25.2.2021                                                   https://zeitung.faz.net/webreader-v3/index.html#/466493/9

        F.A.Z. - Feuilleton                                                                                         Donnerstag, 25.02.2021

                          Musiker gegen die Politik der Kunstferne
                                         Was die Initiative „Aufstehen für die Kunst“ plant

        Allein fünf Matthäus-Passionen seien in Madrid im März geplant, schimpft Kevin Conners von
        der Leinwand herunter. Und in Deutschland? Da würden „Goethe, Schiller, Wagner wegge-
        sperrt“, müssten freischaffende Künstler als Sprechstundenhilfen, im Lager oder der Bäckerei
        arbeiten, um über die Runden zu kommen. Millionen gingen als staatliche Hilfen in die Wirt-
        schaft, Kleckerbeträge in die Kunst. Der aus Madrid zugeschaltete Sänger setzt an diesem Mitt-
        woch den Ton, als die von ihm mitgegründete Initiative „Aufstehen für die Kunst“ in München
        auf einer Pressekonferenz die Ungleichbehandlung verschiedener Branchen beklagt.

        So zeigt der Sänger Christian Gerhaher auf Konzerne wie Lufthansa oder TUI „mit ihren Kreuz-
        fahrtschiffen“, die mit Milliardenbeträgen unterstützt würden, während der Sänger Wolfgang
        Ablinger-Sperrhacke moniert, dass die „angeblich systemrelevanten Lieferketten“ der Autoin-
        dustrie kaum unterbrochen worden seien. Nicht zuletzt auch wegen „quarantänebefreiter
        Berufe“ wie denen der Fernfahrer, die zudem auch kaum getestet worden seien. Kein Wunder,
        meint der Sänger, „dass die Industrie wirtschaftlich so glänzend durch die Pandemie kommt“.
        Mehrfach wird er auf der Veranstaltung zudem darauf hinweisen, dass es ja sein Wirken war,
        das in Österreich im Mai 2020 zum Rücktritt der Kulturstaatssekretärin „wegen unzureichen-
        der Öffnungsmaßnahmen“ führte.

        Von den politischen Entscheidungsträgern fühlt sich die Initiative, die nach eigenen Angaben
        von zahlreichen Künstlern, Chören, Orchestern oder Musikverlagen unterstützt wird, im Stich
        gelassen. Zurückzuführen ist das laut Ausführungen der Sänger nicht zuletzt auf eine ausge-
        prägte „Kunstferne“ der Politik, von der man Salzburg- und Bayreuth-Fan Angela Merkel
        ausnimmt, nicht aber das Gros der Ministerpräsidenten. Abhilfe soll nun ein Eilantrag der
        Initiative vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof schaffen: Die – von der Politik verfügte
        – Ungleichbehandlung verschiedener Branchen im Lockdown sei weder mit dem Grundgesetz
        noch mit wissenschaftlichen Erkenntnissen vereinbar. Die im Grundgesetz verankerte Kunst-
        freiheit muss demnach ebenso wie die Religions- oder Versammlungsfreiheit gewertet – und
        daher wie diese auch im Lockdown gewährleistet werden.

        Geplant war der Gang vors Gericht schon im Dezember, er wurde dann aber wegen der Ausru-
        fung des Katastrophenfalls zurückgestellt. Jetzt, so führte es der Rechtsanwalt Wolfram Hertel
        aus, werde man die nächsten Beratungen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten
        Anfang März abwarten. Sollten demnach Theater, Museen und Opernhäuser in den Öffnungs-
        plänen nicht angemessen bedacht werden, wird Klage eingereicht. Warum das gerade in
        Bayern geschehen soll, erklärt der Anwalt nicht zuletzt mit einer wissenschaftlichen Studie der
        TU München.

https://zeitung.faz.net/webreader-v3/index.html#/466493/9                                                                                    1/2
25.2.2021                                                   https://zeitung.faz.net/webreader-v3/index.html#/466493/9

        In einem Pilotprojekt mit der Bayerischen Staatsoper mit fünfhundert Besuchern wurde das
        Infektionsrisiko untersucht. Das Fazit: Es wurde keine „erhöhte Infektionswahrscheinlichkeit“
        für das Publikum festgestellt. Vorausgesetzt allerdings, dass Bedingungen erfüllt sind, die
        kaum für jede Region und jedes kulturelle Angebot gelten können: Zum einen wurden Inzi-
        denzwerte zwischen 35 und 100 je 100000 Einwohner angenommen. Zum anderen ein Haus
        wie die Staatsoper untersucht, das nicht nur laut Studie über ein „elaboriertes Hygienekonzept“
        (zum Beispiel Bestuhlung mit ausreichendem Abstand) verfügt, sondern auch über ein nicht
        minder elaboriertes Lüftungssystem (Frischluftaustausch von sechzig Kubikmeter je Person
        und Stunde).

        Darüber hinaus – auch das wird bei der Entscheidung des Gerichts eine Rolle spielen – basie-
        ren die Ergebnisse der Studie auf Untersuchungen von September bis Ende Oktober 2020.
        Spätestens seitdem sind die Varianten des Virus als neue Unbekannte hinzugekommen. Doch
        auch die Varianten ändern laut Initiative nichts an dem positiven Ergebnis. „Die Sicherheits-
        vorkehrungen schützen auch gegen die Mutanten.“ Karin Truscheit

https://zeitung.faz.net/webreader-v3/index.html#/466493/9                                                               2/2
25.2.2021                                            Wozu Kultur? Für ein Erlebnis von Gemeinschaft | Inforadio

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Do 25.02.2021 | 07:55 | Kultur
Wozu Kultur? Für ein Erlebnis von Gemeinschaft
Ist Kultur ein verzichtbares Hobby? Oder sind Kunst und Kultur sogar existenziell für unsere
Demokratie? Redakteur Lennart Garbes hat nachgefragt, wie wichtig Kunst und Kultur für den
gesellschaftlichen Zusammenhalt sind.

Stand vom 25.02.2021

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        Donnerstag, 25.02.2021, Tagesspiegel / Kultur

        Experiment mit Infizierten
        Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot plant in Paris und Mar-
        seille Test-Konzerte, an denen auch Menschen mit dem Virus teilneh-
        men können

                                                                                                    © Martin Bureau/AFP
                                       Leerer Louvre. Die Kulturnation wehrt sich gegen Schließungen.

        In den letzten Wochen hatten sich im französischen Kultursektor die Fälle von regiona-
        lem Ungehorsam gegen die nationalen Corona-Auflagen gehäuft: Bürgermeister
        erklärten, ihre geschlossenen Museen eigenmächtig für Publikum zu öffnen. Der Bür-
        germeister von Marseille verkündete den „kulturellen Notstand“. In verschiedenen klei-
        nen und großen Kommunen öffneten einige Theater symbolisch für eine Stunde, als
        Akt des Protestes. Die Kulturnation macht Druck auf Kulturministerin Roselyne
        Bachelot.

        Sie hat nun Test-Konzerte angekündigt. Diese sollen Ende März und Anfang April in
        Marseille und Paris unter wissenschaftlicher Begleitung endgültig beweisen, dass man
        unter Einhaltung der Hygieneregeln Kultur vor Publikum veranstalten kann.
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        „Einen Sommer ohne Festivals wird es nicht geben“, sagte Bachelot bei einem Fernseh-
        auftritt vor wenigen Tagen und beruhigte so die aufgebrachten und wirtschaftlich dem
        Ruin zutreibenden Kulturarbeiter des Nachbarlandes. Seit Wochen hatten die Druck
        auf die Kulturministerin gemacht, diverse Protestaktionen organisiert, an der Bastille
        demonstriert und eine Klage vor dem Verfassungsgericht eingereicht. Hauptargument:
        Der laizistische Staat genehmigt religiöse Versammlungen, nicht aber das Spielen vor
        Publikum. Mit einer Reihe von Test-Konzerten will Roselyne Bachelot nun für die fran-
        zösische Kultur eine Öffnungsperspektive schaffen.

        Bei La Chaine Info sagte sie: Es soll zwei Experimente in Marseille geben, Konzerte mit
        jeweils 1000 Personen auf Sitzplätzen, von denen sie aber auch aufstehen dürfen. Sie
        werden vorher getestet. Auch Menschen mit positiven Testergebnis dürfen in den Saal.
        Bachelot will eine realistische Konzertsituation testen. „In Paris werden die Leute
        stehen, ein sehr wichtiger Test, weil er eine problematische Konzertsituation
        simuliert“, sagte sie bei einem ihrer Fernsehauftritte.

        Bereits im August letzten Jahres hatte die Universitätsmedizin Halle in der Arena Leip-
        zig ein Testkonzert mit Sänger Tim Bendzko durchgeführt. Im Dezember veranstaltete
        das Primavera Sound Festival in Barcelona ein weiteres Testkonzert, auch der Londo-
        ner „The 100 Club“ legte nach. Bei allen Konzerten kam es nicht zu Infektionen. In Leip-
        zig wurden die Besucher mit Contact-Tracern verfolgt. Es wurde ermittelt, welche Flä-
        chen sie berührten, ihre Laufwege wurden erfasst, Bewegungsmuster aufgezeichnet,
        die Dauer von Kontakten zwischen den Konzertbesuchern, verschiedene Sitzdichten
        überprüft. Aber bei allen bisherigen Konzertexperimente waren keine Gäste
        zugelassen, die zuvor positiv auf Corona getestet worden waren.

        Genau hier geht Bachelot neue Wege: Man wird, wie angekündigt, auch Menschen mit
        dem Virus in den Saal lassen, alle Konzertbesucher werden nach einer und zwei Wo-
        chen erneut getestet. Das Marseiller Experiment, Ende März, begleitet das nationale
        Gesundheits- und Medizinforschungsinstitut INSERM. Das Pariser Konzert mit 5000
        stehenden Zuschauern wird zusätzlich vom Pariser Krankenhausverband begleitet.
        Alle Konzertbesucher – im Alter von 20 bis 40 Jahren und ohne Vorerkrankung – be-
        kommen Desinfektionsmittel, es herrscht Maskenzwang. Ein wissenschaftliches
        Kolloquium, so die Planung, soll die Ergebnisse am 8. April auswerten.

        Wenn es zu keiner Infektion gekommen ist, haben die Kulturszene und ihre Kulturmi-
        nisterin neue Argumente an der Hand. Wenn sich allerdings Menschen infizieren, hat
        Roselyne Bachelot ein ethisches Problem.

        Während in Deutschland die Bereitschaft vorhanden ist, auf Kultur im Dienste der Pan-
        demiebekämpfung zu verzichten, ist in Frankreich der Wertemaßstab ein anderer: Die
        Kulturnation geht ein höheres Risiko ein. Deshalb zitieren Medien wie „La Chaine Info“

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        gerne Stimmen wie die des angesehenen Pariser Infektiologen Éric Caumes. „Ich
        glaube, die Gesundheitsdebatte nimmt in dieser Krise einen zu großen Raum ein. Wir
        hören viel zu wenig die Stimme der Philosophen. Wir müssen wieder anfangen zu
        leben, sonst versinken wir in einer pessimistischen Lähmung.“

        Auch Lokalpolitiker erklären das Leben ohne Kultur zum zentralen Problem. So rief
        der Marseiller Bürgermeister Benoît Payan den kulturellen Notstand, aus und kündigte
        autonome Theateröffnungen an. Auch der grüne Lyoneser Bürgermeister Grégory Dou-
        cet opponierte gegen die Zentralmacht, als er die eigenwillige Öffnung von zwei Museen
        der Rhônestadt ankündigte. Die Kultur wird zum Instrument einer Fronde, mit der sich
        die Provinz gegen Macrons Zentralmacht auflehnt. Daran waren bislang vor allem
        grüne Bürgermeister beteiligt. Im Februar hatte aber auch der Rassemblement
        National-Bürgermeister Louis Aliot im südfranzösischen Perpignan nachgezogen. Ge-
        gen seine Entscheidung, eigenwillig vier Museen der Stadt zu öffnen, geht inzwischen
        der Präfekt gerichtlich vor.

        Die kluge Roselyne Bachelot weiß natürlich um das politische Kalkül, das Macrons
        Opposition, oder besser Oppositionen, verfolgen. Ihr Vorstoß mit den Testkonzerten ist
        auch ein Versuch, sich in der hitzigen Kulturdebatte etwas Luft zu verschaffen und die
        staatliche Politik auch in Kulturfragen wieder sichtbar zu machen. Eberhard Spreng

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        Feuilleton · Jan Roß                                                                                             Lesezeit: 4 Min.

        Toleranz statt Respekt
        Die britische Regierung will gegen die Cancel-Culture an den Universitäten kämpfen. Aber
        geht es nur um die Meinungsfreiheit oder auch um eine Fortsetzung der konservativen Brexit-
        Kampagne? VON JAN ROSS

        Muss der Staat einschreiten, um der Intoleranz linker Gesinnungswächter entgegenzutre-
        ten und die Meinungs- und Redefreiheit vor allem an den Universitäten zu sichern? Die
        konservative britische Regierung meint: ja. Bildungsminister Gavin Williamson hat in der
        vergangenen Woche dem Unterhaus in London einen Aktionsplan gegen die Cancel-Cultu-
        re vorgelegt – die Verdrängung missliebiger Gedanken und Denker aus der akademischen
        Öffentlichkeit, durch Mobbing, Ausladung oder Kündigung.

        Williamson will unter anderem die Studentenvertretungen auf größeren Respekt vor der
        Redefreiheit verpflichten, die Lizenzierung akademischer Institutionen von ihrer Achtung
        der Meinungsvielfalt abhängig machen, den Opfern der Cancel-Culture ein Recht auf Scha-
        densersatz verschaffen und eine Ombudsperson berufen, die Verstöße gegen ein tolerantes
        Diskussionsklima untersuchen soll. Die Maßnahmen, so der Minister in einem Beitrag für
        die Tageszeitung Daily Telegraph, sollen einer »realen und alarmierenden Gefahr von Zen-
        sur« entgegenwirken. Natürlich sieht er, obwohl er das nicht ausspricht, diese Zensurge-
        fahr in erster Linie gegen konservative Ansichten gerichtet. Also gegen Leute, die für tradi-
        tionelle Lebensformen, den Kapitalismus oder eine patriotische Sicht der britischen Ge-
        schichte eintreten.

        Das Vereinigte Königreich, könnte man sagen, ist das europäische Testgelände für die Kul-
        turkämpfe der Gegenwart. Amerikanische Debatten, wie im vergangenen Jahr rund um die
        Black-Lives-Matter-Bewegung, werden auf der Insel schneller und intensiver aufgenom-
        men und verarbeitet als auf dem Kontinent. Britische Konflikte von heute sind daher oft
        ein Vorgeschmack europäischer Auseinandersetzungen von morgen. Das macht die neue
        Diskussion um Pluralismus und Toleranz auch auf der anderen Seite des Kanals interes-
        sant.

        In Großbritannien sind die Cancel-Culture und die Frage der Meinungsfreiheit seit mehre-
        ren Jahren ein großes Thema. Der prominenteste Fall war der Streit um Joanne K. Rowling,
        die Schöpferin von Harry Potter, die sich mit ihrem Beharren auf einer biologisch bestimm-
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        ten Geschlechtsidentität von Frauen den Zorn der Trans-Community und ihrer Unterstüt-
        zer zugezogen hat. Aber die Reihe der Konflikte um das Recht auf Rede und Gehör ist lang,
        und viele davon haben sich im Bildungswesen abgespielt: In Cambridge wurde dem antife-
        ministischen kanadischen Psychologen und YouTube-Star Jordan Peterson ein Stipendium
        entzogen. In Oxford hat man die frühere Innenministerin Amber Rudd eine halbe Stunde
        vor einem geplanten Auftritt aus dem Programm genommen, wegen ihrer Rolle bei der ille-
        galen Abschiebung karibischstämmiger Briten während ihrer Amtszeit. Das Elite-Internat
        Eton kündigte einem Lehrer, der in einem Video reaktionäre Männlichkeitsideale vertreten
        hatte. 170 Kolonialismusforscher erklärten es für skandalös, dass in Oxford ein Forschungs-
        projekt zum moralischen Für und Wider des Imperialismus organisiert werden sollte.

        Die Ideen der »Wokeness« und der politischen Korrektheit sind dabei im akademischen
        Großbritannien keineswegs unangefochten; im vergangenen Dezember etwa haben sie ei-
        ne empfindliche Niederlage erlitten. Als die Universitätsleitung in Cambridge vorschreiben
        wollte, Studenten, Dozenten und Gastredner müssten »respektvoll« mit den Anschauun-
        gen und Identitäten anderer umgehen, erhob sich Protest gegen die potenziell repressive
        Wirkung einer solchen Regelung: Scharfe, polemische Kritik, die unweigerlich zu einem vi-
        talen intellektuellen Leben gehört, hätte mit dieser Art von Diskursetikette leicht diskredi-
        tiert und unterbunden werden können. Nach einer Gegenkampagne besorgter Wissen-
        schaftler wurde stattdessen die alternative Formulierung beschlossen, dass »Mitarbeiter,
        Studenten und Gäste die abweichenden Meinungen anderer tolerieren« sollten. Toleranz
        statt Respekt: Die klassische liberale Vorstellung von guten Debattensitten hatte diesmal
        über die moderne identitätspolitische Variante gesiegt.

        Studenten- und Dozentenvertretungen, generell keine Freunde des konservativen Kabi-
        netts in London, halten die Initiative von Bildungsminister Williamson für überflüssig. Sie
        bestreiten, dass der akademische Pluralismus überhaupt bedroht sei; die University and
        Colleges Union etwa erklärt, die Regierung kämpfe »gegen Phantomgefahren für die Rede-
        freiheit«. Doch sind es nicht nur linientreue Parteigänger der Konservativen, die das Pro-
        blem für durchaus real halten. Der Politologe Vernon Bogdanor etwa, einer der angesehens-
        ten britischen Verfassungsexperten und ein höchst unabhängiger Kopf, hat bereits im ver-
        gangenen Jahr staatliche Schutzmaßnahmen gegen die Diskriminierung unbequemer Posi-
        tionen gefordert und den intellektuellen und politischen Konformismus im akademischen
        Milieu beklagt: Man könne, so Bogdanor, »über das Empire oder auch über den Brexit in ei-
        ner Kneipe in Hartlepool eine lebendigere Debatte bekommen« als in einer englischen Uni-
        versität.
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        Gleichzeitig ist klar, dass die Tories, die britischen Konservativen, die Auseinandersetzung
        mit der Cancel-Culture als willkommene politische Mobilisierungschance nutzen. »Sie ha-
        ben ein Thema entdeckt«, hat der frühere Bildungsminister David Blunkett von der opposi-
        tionellen sozialdemokratischen Labour Party bemerkt, »das in der Wählerschaft Widerhall
        findet, und sie haben sich entschieden, es auszubeuten.« Manche Tory-Strategen glauben
        nämlich, dass ein »war on woke«, ein Kulturkampf gegen die linksliberale Ideenwelt von
        Feminismus, Antikapitalismus, Antirassismus und nationaler Selbstkritik, den Konservati-
        ven neue ideologische Kontur und Schlagkraft verleihen könnte.

        Im Grunde geht es dabei um eine Fortsetzung der Brexit-Kampagne. Die Tories sind seit
        dem Referendum von 2016 zur Partei der »Leaver« geworden, jener Briten, die aus der EU
        ausscheiden wollten. Zur politischen Weltanschauung dieser Gruppe gehört nicht nur die
        Distanz zum europäischen Integrationsprojekt. Sondern viele Brexit-Anhänger sind sozial-
        und kulturkonservative Patrioten, die weit über das Thema EU hinaus die Vorstellungen
        des progressiven Milieus verwerfen. Als im Sommer die amerikanische Black-Lives-Matter-
        Bewegung über den Atlantik ausstrahlte und im Vereinigten Königreich Statuen von histo-
        rischen Figuren attackiert wurden, die in den Sklavenhandel oder die Verwaltung des Em-
        pire verwickelt waren, da stießen derartige Aktionen unter Brexit-Befürwortern auf beson-
        ders strikte Ablehnung. Angriffe auf das nationale Erbe und überhaupt auf traditionelle
        Werte sind in dieser Welt nicht populär.

        Der Kampf gegen die Cancel-Culture ist geeignet, solche Tory-Anhänger anzusprechen und
        zu motivieren: Die ideologischen Energien, die der Brexit entbunden hat, sollen nach dem
        vollbrachten Ausscheiden aus der EU nicht ungenutzt bleiben, sondern weiter der konser-
        vativen Sache zugutekommen. Dies ist potenziell ergiebiger Polarisierungsstoff. Nicht dass
        die Sorge um akademische Freiheit und Meinungsvielfalt in Großbritannien aus der Luft
        gegriffen wäre. Aber die Regierung spielt auch mit einer fortdauernden ideologischen Spal-
        tung des Landes.

        Siehe auch S. 41 zur deutschen Cancel-Culture

        Foto [M]: Jonathan Brady/pa/dpa
        Wer will Churchill canceln? Eine beschmierte Statue in London

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