PrivatFonds-Managementbericht per 30. Juni 2020 - Das Kapitalmarktumfeld - Rückblick und Ausblick - Union Investment
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Kapitalmarktumfeld im Rückblick 1. Januar bis 30. Juni 2020 Coronavirus belastet globale Aktienmärkte Coronavirus sorgt für hohe Nachfrage nach US-Staatsanleihen Nach den deutlichen Kursanstiegen im Jahr 2019 mussten die globalen Aktienmärkte im ersten Quartal 2020 infolge der Coro- Die Rentenmärkte starteten zunächst freundlich ins Jahr 2020. na-Pandemie massive Kurseinbußen hinnehmen. Im zweiten Vor allem risikobehaftete Papiere legten deutlich zu. Bis in den Quartal konnten sie sich wieder erholen, lagen jedoch seit Jahres- Februar hinein schien das neuartige Coronavirus vor allem ein beginn per saldo im Minus. Der MSCI-World-Index verlor im Be- Problem für China, jedoch nicht für den Rest der Welt zu sein. richtszeitraum insgesamt 6,2 Prozent (in lokaler Währung). In den Einhergehend mit der folgenden weltweiten Ausbreitung des Virus USA büßte der Dow Jones Industrial Average in lokaler Währung waren dann die als sicher geltenden Bundesanleihen und US- 9,6 Prozent ein und der S&P 500 ging um 4,0 Prozent zurück. Schatzanweisungen von den Anlegern als sicherer Hafen gesucht. In Europa brach der EURO STOXX 50 in den vergangenen sechs Gleichzeitig kam es bei den risikobehafteten Papieren aufgrund Monaten um 13,6 Prozent ein, während der STOXX Europe 600 der enormen Verunsicherung zu starken Kursverlusten. Zu diesem um 13,3 Prozent nachgab. In Japan sank der Nikkei 225 um Zeitpunkt erhöhten sich die Risikoaufschläge von Peripherie- 5,8 Prozent und die Schwellenländerbörsen gaben 6,5 Prozent ab. Staatsanleihen, Unternehmensanleihen sowie Schuldverschreibun- gen aus den Schwellenländern deutlich. Darüber hinaus kam es In den ersten beiden Wochen des Jahres sorgten Entspannungen zu ungewöhnlichen Marktverwerfungen. im Handelskonflikt sowie die Hoffnung auf eine Beschleunigung der Wachstumsdynamik noch für neue Rekordstände an den Dies veranlasste die Notenbanken, umfassende Maßnahmen Börsen. Im weiteren Verlauf führten jedoch die globale Ausbrei- pakete zu schnüren, die teils bis in den Juni hinein aufgestockt tung des Coronavirus und die daraufhin in vielen Ländern be- wurden. Flankierend kam Unterstützung von fiskalischer Seite hin- schlossenen Eindämmungsmaßnahmen zu einem Einbruch an den zu. Die Größenordnung der Konjunkturprogramme erreichte dabei Börsen. Die damit verbundenen Einschränkungen des täglichen historische Dimensionen. Daraufhin stabilisierte sich der Renten- Lebens lösten eine globale Rezession aus. Daraufhin schnürten markt. Die Aussicht auf einen EU-Wiederaufbaufonds sorgte vor viele Regierungen und die großen Notenbanken Hilfspakete von allem in der Peripherie trotz zahlreicher Neuemissionen zuletzt für historischer Dimension. eine hohe Nachfrage und entsprechende Kursgewinne. Von Jah- resbeginn bis Ende Juni lagen Peripherieanleihen mit 1,4 Prozent In den USA wurde ein Konjunkturprogramm in Höhe von mehr als im Plus (Index ICE BofA Euro Government für die Peripherie). Die 2 Billionen US-Dollar verabschiedet und auch in Deutschland sum- Kernmärkte gewannen 2,4 Prozent hinzu, sodass sich auf Gesamt- mieren sich verschiedene Maßnahmen für Unternehmen und Ar- marktebene (iBoxx Euro Sovereigns) für das erste Halbjahr ein Zu- beitnehmer auf 1,3 Billionen Euro. Unterstützend wirkte auch die gewinn von 2 Prozent ergab. US-Staatsanleihen verteuerten sich Ankündigung eines europäischen Wiederaufbaufonds über 500 auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US) unter dem Eindruck Milliarden Euro, den Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam der Zinssenkungen durch die Fed hingegen um 9,2 Prozent. Unter- mit dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron vor- nehmensanleihen gaben um 1,3 Prozent nach. Rententitel aus geschlagen hatte. Zudem haben die wichtigsten Zentralbanken den Schwellenländern verloren nach zunächst sehr starken Einbu- ihre Geldpolitik deutlich gelockert und massive Anleiheankauf ßen per Ende Juni 2,9 Prozent. programme aufgelegt. Durch den Schulterschluss von Fiskal- und Geldpolitik gelang es, die Märkte zunächst zu stabilisieren. Im April zeigte sich, dass die strikten Eindämmungsmaßnahmen für einen Rückgang der Neuinfektionen in den Industrieländern ge- sorgt hatten. Daraufhin führten immer mehr Staaten schrittweise Lockerungen ein. Diese sind die Voraussetzung für ein Wieder- hochfahren der globalen Wirtschaftstätigkeit. Der wachsende Op- timismus sorgte schließlich ab April für eine Markterholung. Im Juni nahmen jedoch aufgrund der erneut deutlich steigenden US- Infektionszahlen die Marktschwankungen wieder zu. 2
Kapitalmarktumfeld im Rückblick 1. Januar bis 30. Juni 2020 Corona-Krise löst Korrektur an den Rohstoff- märkten aus Rohstoffe standen bereits zu Beginn des Berichtszeitraums unter Abgabedruck, allen voran der Energiesektor. Die gezielte Tötung des iranischen Generals Soleimani löste zunächst noch einen Preis- sprung bei Öl aus, weil Marktteilnehmer eine mögliche Eskalation der Lage im Nahen Osten befürchteten. Doch schon kurze Zeit später dominierte das neuartige Coronavirus die Nachrichtenlage. Schnell breitete sich das Virus von China aus auf weitere Länder aus. Weltweit wurden umfangreiche Eindämmungsmaßnahmen getroffen, die zu einem deutlichen Wachstumseinbruch führten. Damit einher ging eine stark rückläufige Nachfrage nach Rohstof- fen allgemein, besonders aber nach Rohöl. Die OPEC und Russ- land kündigten umfangreiche Produktionskürzungen an, die trotz ihrer Höhe nicht ausreichten, um den Markt zu stabilisieren. Mitte April notierte Öl der Sorte WTI erstmals im Minus. Ein Fass kostete zwischenzeitlich minus – 37 US-Dollar. Hierfür waren der Kontrakt- wechsel und hohe Lagerbestände verantwortlich. Ende April zeig- ten die Eindämmungsmaßnahmen gegen Corona Wirkung. Ab Mai kam es dann zu ersten Lockerungsmaßnahmen und einer neuen Normalität. Dies sorgte für große Preissprünge nach oben. Von da an zeigten auch die Produktionskürzungen Wirkung, sodass ein Teil der Verluste aufgeholt werden konnte. Öl der Sorte Brent ver- lor seit Jahresbeginn dennoch 38 Prozent an Wert. Industriemetalle litten ebenfalls stark unter dem Einbruch der Weltwirtschaft. Auch hier überstieg das Angebot die Nachfrage. Nachdem in China die Beschränkungen gelockert wurden, keimte etwas Hoffnung auf. Im Juni zeichnete sich dann eine Erholung der Weltwirtschaft ab, was zu wachsendem Kaufinteresse führte. Kupfer konnte seine Verluste fast vollständig wettmachen, weil Investoren Minenschließungen in Chile, dem größten Förderland, fürchteten. Aluminium, Zink und Blei verloren im Berichtszeitraum zwischen 8 und 12 Prozent. In diesem von großer Unsicherheit geprägten Marktumfeld war Gold als sicherer Hafen gesucht und verbuchte ein Plus von mehr als 17 Prozent. Industrienahe Edelmetalle büßten zunächst ein, erholten sich später aber wieder kräftig. Lediglich der Preis für Platin war Ende Juni noch nennenswert im Minus. Für den gesam- ten Rohstoffmarkt bedeutete dies, gemessen am MS-RADAR-Index ex. Agrar, im Berichtszeitraum einen Rückgang um 14,9 Prozent. 3
Ausblick auf das dritte Quartal 2020 Corona wird zum Katalysator tiv- beziehungsweise Niedrigzinsumfeld hält daher nicht nur an, sondern es verschärft und verbreitert sich sogar. Besonders wich- Das Coronavirus wird den Beginn der 2020er Jahre an den Kapi- tig ist diese Hilfe für den Euroraum. Bereits vor Corona war die talmärkten entscheidend prägen. Denn der konjunkturelle Ein- wirtschaftliche Lage von Ländern wie Italien angespannt. Durch bruch ist doppelt so tief wie in der Finanzkrise 2008 und erfolgte die Wachstumseinbußen und die Konjunkturprogramme verringert in deutlich kürzerer Zeit. Nach den Prognosen unserer Volkswirte sich daher die Schuldentragfähigkeit. Mit den Maßnahmen der wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone im Jahr 2020 Europäischen Zentralbank und den Vorschlägen für einen Wieder- um 8,5 Prozent schrumpfen. Deutschland sollte die Krise dabei aufbaufonds dürfte dieses Problem wirkungsvoll adressiert sein, mit Einbußen von 6,7 Prozent noch vergleichsweise glimpflich das heißt, die politischen Risikoprämien für Anlagen im Euroraum überstehen. Besonders gravierend dürften die Folgen in Italien sollten weiter sinken. Das dürfte auch den Außenwert des Euro (–11,7 Prozent) und Spanien (–11,5 Prozent) sein. Selbst die USA, stützen. in den vergangenen Jahren der Hort wirtschaftlicher Stabilität, werden mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 7,0 Pro- Die Corona-Krise wird für einige Trends – wie beispielsweise zent hart getroffen. Die konjunkturelle Talsohle dürfte dabei be- Deglobalisierung und Marktkonzentration – wie ein Katalysator reits im zweiten Quartal 2020 erreicht worden sein. Die umfang- wirken und sie beschleunigen. Die Globalisierung dürfte sich reichen wirtschafts- und geldpolitischen Stützungsmaßnahmen weiter verlangsamen und daher als Wohlstands- und Wachstums lindern den Einbruch und verbessern die mittelfristige Perspektive. treiber an Kraft verlieren. Vor allem bei kritischen Gütern wie Durch eine ab Mitte 2021 einsetzende nachhaltige Erholung Schutzausrüstung oder Impfstoffen werden die Regierungen auf sollten die Volkswirtschaften wieder auf den Wachstumspfad zu- den Ausbau heimischer Produktionskapazitäten dringen. Ebenso rückfinden (BIP-Prognose 2021: USA +3,6 Prozent, Euroraum hat die Krise die Anfälligkeit globaler Lieferketten schonungslos +3,3 Prozent). offengelegt, was zu einer größeren Bevorratung und der Verkür- zung von Lieferketten der Unternehmen führen sollte. Eine weitere Eine Prognose über den weiteren Pandemieverlauf ist aber mit Folge der Pandemie dürfte die Stärkung robuster Unternehmen erheblichen Unsicherheiten behaftet. Eine erneute Ausbreitung sein. Das gleichzeitige Ausscheiden bereits angeschlagener Unter- mit neuerlichen Eindämmungsmaßnahmen würde zu zusätzlichen nehmen wird eine höhere Konzentration in vielen Branchen, mit Wachstumseinbußen führen und die Erholung weiter verzögern. der perspektivischen Chance auf höhere Margen und Gewinne, Aus vergleichbaren Vorkommnissen der Vergangenheit lässt sich zur Folge haben. Durch die hohen Kursgewinne der letzten Mo ableiten, dass die betroffenen Volkswirtschaften nach der Epi nate sollte kurzfristig das Anstiegspotenzial der Märkte begrenzt demie begleitet von fiskal- und geldpolitischen Stimuli wieder auf sein. Mittelfristig dürften unter den genannten Aspekten gut aus- den ursprünglichen Wachstumspfad einschwenken sollten, wenn gewählte Risikoanlagen interessante Chancen bieten. auch verzögert und möglicherweise auf einem etwas niedrigeren Niveau, da einmal verlorene Produktionszeit oder Konsummög lichkeiten (wie Restaurantbesuche, Kurzurlaube, Messen etc.) sich später nicht mehr nachholen lassen. Ein wesentlicher Stützpfeiler der Krisenbekämpfung sind die Hilfs- maßnahmen von Regierungen und Notenbanken und damit eine Abkehr von der Austerität. Auch künftig wird der wirtschaftspoliti- sche Fokus auf Wachstumsförderung und nicht auf der Bekämp- fung öffentlicher Haushaltsdefizite liegen. Um die Tragfähigkeit der weltweiten Staatsschulden zu gewährleisten, ist aber eine fortgesetzte geldpolitische Unterstützung unerlässlich. Die Zentral- banken werden ihre Gläubigerrolle im Markt für Staatsanleihen ausbauen und auf Jahre hinaus die Renditen drücken. Das Nega- 4
Chancen und Risiken Die Chancen im Einzelnen: Die Risiken im Einzelnen: • Teilnahme an den Ertragschancen internationaler Aktien-, Renten-, • Risiko marktbedingter Kursschwankungen sowie Ertragsrisiko Währungs- und Rohstoffmärkte und Wechselkursrisiko • Durch aktives Management und die Risikostreuung von Anlage- • Risiko des Anteilwertrückgangs wegen Zahlungsverzug/-unfähig- klassen wird eine Erwirtschaftung von Zusatzerträgen angestrebt keit einzelner Aussteller beziehungsweise Vertragspartner • Breite Streuung des Anlagekapitals über Direktinvestments, • Risiken im Zusammenhang mit den Investmentanteilen der Ziel- ausgewählte Zielfonds und über die Zielfonds in eine Vielzahl fonds (zum Beispiel Risiko der eingeschränkten beziehungsweise von Einzelwerten fehlenden Handelbarkeit, Strategiekonzentration) • Das Vermögensmanagement im Investmentfonds wird als Son- • Erhöhte Kursschwankungen und Ausfallrisiken bei Anlagen mit dervermögen behandelt, das heißt, im Fall einer Insolvenz der hoher Verzinsung, erhöhten Bonitätsrisiken sowie aus Schwellen- Investmentgesellschaft oder der Depotbank geht das Fonds beziehungsweise Entwicklungsländern möglich vermögen nicht in die Konkursmasse ein, sondern bleibt eigen- • Die Fonds legen einen wesentlichen Teil ihres Vermögens in ständig erhalten Vermögenswerten an, die ihrem Wesen nach hinreichend liquide • Sie nutzen das ausgewiesene Wissen des Fondsmanagements sind, unter bestimmten Umständen aber ein relativ niedriges von Union Investment Liquiditätsniveau erreichen können. Aufgrund des Einsatzes von Finanzinstrumenten und/oder bestimmter Techniken kann sich das Portfolio konzeptionell marktgegenläufig verhalten • Der Fondsanteilwert weist aufgrund der Zusammensetzung der Fonds (zum Beispiel Derivate) und/oder der für die Fondsverwal- tung verwendeten Techniken (zum Beispiel Hebelwirkung) ein erhöhtes Kursschwankungsrisiko auf • Bei kurzfristigen Marktverwerfungen können Entwicklungen unter Umständen nicht korrekt oder nur zeitverzögert erkannt werden. Bei einer einschneidenden Änderung der Kapitalmarktsituation verbunden mit einer grundlegenden Veränderung der Wechselwir- kungen zwischen den einzelnen Anlageklassen (Strukturbrüche), ist zwischenzeitlich ein deutlich erhöhtes Risiko nicht auszuschließen • Am Ende der aktuellen Wertsicherungsperiode kann das Wert sicherungsniveau unterschritten werden. Bei Veräußerung vor diesem Zeitpunkt besteht keine Wertsicherung • Risiko durch Ersetzen der Wertsicherungsperioden aufgrund konzeptbedingter Höchststandssicherung und Löschen der vor herigen Wertsicherungsperiode Aus Geld Zukunft machen Ihre Kontaktmöglichkeiten Rechtliche Hinweise Die Inhalte dieses Managementberichts stellen keine Hand- lungsempfehlung dar, sie ersetzen weder die individuelle Union Investment Service Bank AG Ausführliche produktspezifische Informationen und Hin- Anlageberatung durch die Bank noch die individuelle, Weißfrauenstraße 7 weise zu Chancen und Risiken der Fonds entnehmen Sie qualifizierte Steuerberatung. Dieses Dokument wurde 60311 Frankfurt am Main bitte den Verkaufsprospekten, den Anlagebedingungen, von der Union Investment Privatfonds GmbH und der Telefon 069 2567-2075 den wesentlichen Anlegerinformationen sowie den Jah- Union Investment Luxembourg S. A. mit Sorgfalt entwor- Telefax 069 2567-2275 res- und Halbjahresberichten, die Sie kostenlos in deut- fen und hergestellt, dennoch übernimmt Union Investment privatfonds@union-investment.de scher Sprache in Ihrer Bank oder über den Kundenservice keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollstän- www.union-investment.de der Union Investment Service Bank AG erhalten. Diese digkeit. Dokumente bilden die allein verbindliche Grundlage für den Kauf der Fonds. Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen: 30. Juni 2020, soweit nicht anders angegeben.
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