Programm - Konzeptwerk Neue Ökonomie
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Programmübersicht Donnerstag, 21.02 Freitag, 22.02. Samstag, 23.02. Sonntag, 24.02. 09:30 - 11:00 Impulsvorträge Impulsvorträge Plenum Diagonale 1, Diagonale 1, 09:30 - 10:00 Hörsaal 1 (0603) Hörsaal 1 (0603) Diagonale 1, Hörsaal 1 (0603) Reflexions- 11:30 - 13:00 & Austausch- räume 10:00 - 12:00 Workshops Workshops Konferenz- abschluss 12:15 - 13:30 Diagonale 1, Hörsaal 1 (0603) 13:00 - 14:30 P A U S E 14:30 - 17:00 Workshops Workshops 17:00 Begrüßung, Einführung in die Konferenz 17:30 Diagonale 1, Hörsaal 1 (0603) Bezugsgruppen Bezugsgruppen 17:30 - 18:30 17:30 - 18:30 18:00 Bezugsgruppen 18:00 - 18:30 18:30 P A U S E 19:30 Auftaktpodium Diagonale 1, 20:00 Hörsaal 1 (0603) Kulturprogramm Kulturprogramm 22:00 Ausklang Henschelstr. 2
Inhalt Inhalt Herzlich Willkommen! 4 Der Organisationskreis stellt sich vor 8 Auftaktpodium - Donnerstag 12 Impulsvorträge - Freitag 13 Workshops - Freitag Vormittag 14 Workshops - Freitag Nachmittag 18 Impulsvorträge - Samstag 22 Workshops - Samstag Vormittag 23 Workshops - Samstag Nachmittag 26 Programm - Sonntag 29 Kulturprogramm 30 Wissenswertes rund um die Konferenz 32 Danke 34 Lageplan Universität Kassel 35
Editorial Herzlich Willkommen! Liebe Teilnehmer*innen der Konferenz Bildung Macht Zukunft, mit unserem Programm möchten wir ein mög- lichst breites Spektrum an Formaten und Adressat*innen integrieren, um Ihnen und uns einen Ort des Austauschs und der Vernetzung zu bieten. Angesprochen sind Menschen, die an der Ermöglichung von Bildungsprozessen be- teiligt sind und sich dabei als interessiert an BNE, Globalem Lernen und kritisch-emanzipa- torischer Bildungsarbeit wahrnehmen – also Bildungsakteur*innen aus Schule, der außer- schulischen Bildungsarbeit, aus sozialen Bewe- gungen, der Wissenschaft uvm. Wir haben ver- sucht, die Konferenz so zu gestalten, dass Sie weder an einer reinen Lehrer*innenfortbildung noch an einer wissenschaftlichen Fachta- gung oder einem Austauschraum von und für Aktivist*innen teilnehmen – sondern idealer- weise an alldem zugleich. Wichtig ist uns da- her, dass Sie einerseits die Möglichkeit haben, mit Menschen Ihrer „Profession“ in Kontakt und Austausch zu kommen, genauso aber auch mit Menschen aus Ihnen unbekannten Hand- lungs-, Diskurs- und Forschungsfeldern. 4
Editorial So vielschichtig wie das Spektrum der Adressat*innen sind Rahmenprogramm: daher auch unsere Formate und Bildungsräume: Da für Bildungsprozesse nicht nur die kognitiv-rationale Ebene, sondern ebenfalls auch körperlich-emotional- Die Konferenz startet am Donnerstag mit einer Podi- ästhetische Aspekte von großer Bedeutung sind, gibt es umsdiskussion, in der Akteur*innen aus unterschiedli- neben diesbezüglichen Workshops ein begleitendes Kul- chen Bereichen der formalen und non-formalen Bildung turprogramm, das sich kreativ mit den Themen der Kon- die Bedeutung von Bildung im Kontext einer sozial-öko- ferenz auseinandersetzt (siehe S. 30). Auf dem Markt der logischen Transformation diskutieren. Am Freitag und Möglichkeiten können Sie einige soziale Bewegungen, Samstag finden Impulse, Workshops, Bezugsgruppen- Initiativen und Vereine, die zu Themen der Konferenz ar- arbeit und ein Kulturprogramm statt. Wir gehen davon beiten, kennenlernen, mit Vertreter*innen ins Gespräch aus, dass Bildung im Kontext einer sozial-ökologischen kommen und Literatur sichten (siehe S. 33). Transformation zum einen zu Analyse und Kritik derzei- tiger gesellschaftlicher Strukturen und Verhältnisse beitra- Da die Konferenz ein Ort des Austauschs und des Mit- und gen kann – darauf liegt der Fokus am Freitag. Zum anderen Voneinander-Lernens sein soll, gibt es das Angebot, sich kann Bildung als ein Prozess des Irritierens, Experimen- festen Bezugsgruppen zuzuteilen und sich regelmäßig in tierens und Aufzeigens von Alternativen gesehen wer- kleinerer Runde mit Menschen aus Ihrem oder einem an- den, worauf der Samstag fokussiert. deren Bildungsbereich über Themen der Konferenz auszu- tauschen. Die Bezugsgruppen stellen eine wichtige Ebene Die Impulse und Workshops sollen ein breites Spektrum dar, die geeignet ist, uns aus unserer Filterblase zu befrei- unterschiedlicher Perspektiven auf eine sozial-ökologische en und neue Perspektiven anderer Akteure im Spektrum Transformation sowie bestehende Herausforderungen ab- von BNE, Globalem Lernen und transformativer Bildung bilden. Darunter sind beispielsweise wachstumskritische, kennenzulernen (mehr auf S. 32). postkoloniale oder queer-feministische Ansätze. Da wir als Organisationsteam das Programm entlang eines bestimm- Für ein angstfreies und offenes Arbeiten und Begegnen ten „Kompasses“ zusammengestellt haben (siehe S. 6), ist wünschen wir uns eine wertschätzende, dialogische und uns wichtig, dass sich auf der Konferenz dennoch Kontro- diskriminierungssensible Atmosphäre und haben dafür versen und Sensibilität für machtvolle Konsensproduktio- ein Awareness-Konzept erarbeitet (siehe S. 32). Eine nen abbilden – dazu zählt vor allem die Grundsatzfrage, ob Konferenz lebt natürlich nicht allein vom Angebot. Unser und inwiefern Bildung überhaupt „für etwas“ vereinnahmt Wunsch ist es, dass sich so viele Teilnehmer*innen wie werden kann, darf oder sollte. Für alles, was Sie noch ver- möglich einbringen können. Dies bezieht sich nicht nur auf tiefen wollen oder für die Diskussion von Schlussfolge- Inhaltliches, sondern auch auf Organisatorisches. Melden rungen aus der Konferenz können Sie am Sonntag die Sie sich gerne am Infopunkt, wenn Sie Lust und Kapazitä- Reflexions- und Austauschräume nutzen bzw. selbst ein ten haben, kleine Dienste (z.B. Abwasch, Auf- und Abbau Angebot organisieren (mehr dazu auf Seite 29). ö.ä.) zu übernehmen. Wir wünschen Ihnen und uns nun eine irritierende und in- spirierende Konferenz. Ihr Bildung Macht Zukunft-Orgateam In diesem Programmheft gibt es Fachwörter, die für alle unterschiedlich schwer oder einfach zu verstehen sind. Wenn Sie Nachfragen haben, können Sie gerne zum Infopunkt kommen. 5
Editorial „Bildung wird weitgehend nicht als Problem gesehen, der Mangel daran aber sehr wohl. Der allgemeine Glaube besagt, dass Bildung gut ist und je mehr wir davon haben, desto besser. […] Die Wahrheit ist, wenn wir nicht gut aufpassen, dann rüsten wir mit Bildung Menschen dafür aus, die Erde noch effektiver zu zerstören“ (eigene Übersetzung, Orr 2004) Wir freuen uns, dass wir in den kommenden vier Tagen gemeinsam daran weiterdenken, welche Rolle Bildung im Kontext einer sozial-ökologischen Transformation unserer Gesellschaft spielt und spielen kann. Wir wollen dabei mit dieser Konferenz vor allem Verbin- dungen herstellen. Zwischen der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und der „Kritischen Politischen Bildung“, zwi- schen Schule und außerschulischem Lernen, zwischen indi- viduellem Handeln und gesellschaftlichen Strukturen sowie zwischen Theorie und Praxis. Deshalb haben wir Menschen aus diesen verschiedenen Bereichen hierher eingeladen. Sie werden Lehrer*innen und Lehramtssudent*innen, Schulentwickler*innen, Erziehungswissenschaftler*inn en, Erlebnis- und Theaterpädagog*innen, Gärtner*innen und Gewerkschafter*innen, Klimaaktivist*innen und Men- schen, die sich in sozialen Bewegungen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung einsetzen, tref- fen, und bestimmt noch viele mehr. Wir freuen uns sehr, dass Sie mit Ihren verschiedensten Hintergründen an der Konferenz teilnehmen und wünschen Ihnen einen berei- chernden Austausch. Für den Austausch und das Programm auf der Konferenz haben wir uns drei Leitfragen gestellt, denen wir und Sie mit dieser Konferenz auf die Spur gehen können. Wie kön- nen wir im Kontext von Bildung: • ... eine kritische Haltung stärken & Machtstrukturen aufbrechen? • ... einen Umgang mit komplexen Zusammenhängen lernen & Ursachen globaler Krisen angehen? • ... Emanzipation fördern & Menschen für eine sozial- ökologische Veränderung der Gesellschaft bestärken? 6
Editorial Wir möchten auf dieser Konferenz dazu einladen, diese Deshalb ist es für uns wichtig, unser Verständnis von „Bil- Fragen aus vielfältigen Perspektiven anzugehen und zu dung“ zu hinterfragen, und uns damit zu beschäftigen, wel- besprechen. Als Organisationskreis ist es und dabei ein che Art von Bildung Potentiale beinhaltet eine sozial-öko- Anliegen, den ‚Rahmen‘ transparent zu machen, innerhalb logsichen Transformation zu unterstützen und in Zukunft dessen wir uns auf die Konferenz Bildung Macht Zukunft ein gutes Leben für alle zu ermöglichen. vorbereitet haben. Die Grundhaltung, die wir teilen, lässt Für uns ist eine entscheidende Frage dabei: Wer bestimmt, sich gut über den Titel der Konferenz nachvollziehen: was und wie wir lernen – und was nicht? Also die Frage nach der Macht. Diese wird in der Bildung für nachhaltige Bildung Macht Zukunft – Lernen für die sozial- Entwicklung aus unserer Sicht zu wenig gestellt. Sie ist aber ökologische Transformation? auf verschiedensten Ebenen relevant: auf globaler Ebene Von hinten her angefangen. Was genau eine sozial-öko- sowie im Klassenzimmer. Bestehende Machtverhältnisse logische Transformation bedeutet lässt sich nicht von A blockieren eine sozial-ökologische Transformation weil bis Z ausbuchstabieren. Das widerspräche auch unserem dadurch vor allem eine privilegierte Perspektive bestimmt, Verständnis von gesellschaftlicher Veränderung als einem was als Problem wahrgenommen wird und welche Lösun- Prozess, der davon lebt, dass an vielen Stellen, verschiede- gen gehört und verfolgt werden. Für eine Transformation ne Menschen Alternativen zum bestehenden System ent- in unserem Sinne müssen wir deshalb in und mit Bildung wickeln und ausprobieren, tiefgreifende Politikvorschläge Machtverhältnisse hinterfragen und damit verbundene einbringen und gesellschaftliche Gegenmacht aufbauen. Diskriminierung wie Rassismus, Sexismus und Klassismus Transformation bedeutet für uns eine grundlegende Ver- benennen. Eine kritische und emanzipatorische Bildung änderung unserer Denk-, Lebens- und Produktionsweisen nimmt solche Zusammenhänge in den Blick, hinterfragt im Globalen Norden, so dass wir die aktuelle ‚imperiale Le- die vermeintliche Alternativlosigkeit gesellschaftlicher Ver- bensweise‘ durch eine ‚solidarische Lebensweise‘ ablösen. hältnisse und macht Alternativen erfahrbar. D.h. dass das Gute Leben wenige nicht mehr auf Kosten In der direkten Lernsituation spielen Machtverhältnisse für Anderer geführt wird. ‚Sozial‘ und ‚ökologisch‘ dient dabei uns eine Rolle, wenn es darum geht, welche Inhalte und als Kompass, der die Richtung anzeigt, in die wir gehen Sichtweisen thematisiert werden – und welche nicht. Uns wollen. ist bewusst, dass dabei in der Beziehung von ‚Lehrenden‘ Wir stehen Positionen und Akteuren im Bereich Nachhal- und ‚Lernenden‘ in der Regel ein Machtgefälle besteht. Bil- tigkeit kritisch gegenüber, die Lösungen für ökologische dung im Kontext einer sozial-ökologischen Transformation und soziale Krisen allein in Technologie sehen und ge- beinhaltet für uns, dieses Machtgefälle kritisch zu hinter- sellschaftliche und wirtschaftliche Grundstrukturen dabei fragen und Ansätze für selbstbestimmtere und gleichzeitig nicht in Frage stellen. Positionen, die auf Ausgrenzung und kritische Lernräume zu finden. Nationalismus setzten, lehnen wir ab. In diesem Sinne verstehen wir Bildung im Kontext einer so- Die Rolle von Bildung im Kontext gesellschaftlicher Verän- zial-ökologischen Transformation als eine kritisch-emanzi- derung ist eine viel diskutierte und zwiespältige. Einerseits patorische politische Bildung. Das Fragezeichen am Ende wird viel Potenzial darin gesehen, über Bildungsangebote des Titels hat für uns dabei zwei Bedeutungen. Einerseits Denk- & Verhaltensweisen zu verändern und Lösungen für drücken wir damit aus, dass für uns Bildung nicht ‚instru- unsere globalen ökologischen wie sozialen Krisen zu ent- mentell‘ gemeint sein kann. Das Ziel einer kritisch-eman- wickeln und vor allem zu verbreiten. Andererseits ist das, zipatorischen Bildung liegt für uns vielmehr darin, durch was wir konventionell unter „Bildung“ verstehen, nämlich ‚Irritation‘ und ‚Inspiration‘ Menschen zum Hinterfragen, Schulen, Universitäten, Lehrpläne, Lehrmaterial etc. nach Widersprechen, anders Denken und Ausprobieren zu er- wie vor stark von den Annahmen geprägt, die uns u.A. in mutigen. Andererseits sagt es aus, dass wir gemeinsam diese Krisen geführt haben (z.B. Konkurrenzdenken, un- mit anderen Akteuren, die z.B. die Konferenz mitgestalten, hinterfragte Expert*innenkultur, Marktfixierung, Techno- auf der Suche nach ‚guten‘ Lernformaten und -orten sind logie als Lösung für alle Probleme etc.). Bildung befindet und diese gemeinsame Suche sicher auch nach der Konfe- sich also gewissermaßen im Dilemma. renz noch nicht abgeschlossen sein wird. Wir freuen uns auf eine gemeinsames Weiterarbeiten an der Idee Trans- formativer Bildung. 7
Der Organisationskreis stellt sich vor Der Organisationskreis stellt sich vor Veranstalter*innen und aktiver Organisationskreis Die Veranstalter*innen der Konferenz sind das Konzeptwerk Gesine Bade arbeitet und forscht im Bereich der Politischen Neue Ökonomie, die Universität Kassel (Fachgebiet Didak- Bildung in der Grundschule an der Universität Kassel. Bei tik der politischen Bildung) sowie das Forum Kritische Po- „Die Kopiloten e.V.“ entwickelt sie politische Lerngelegen- litische Bildung. heiten unter dem Motto: #gemeinsam.politisch.bilden Die Organisation der Konferenz wird von Lehrer*innen, außer- schulischen Multiplikator*innen, Wissenschaftler*innen und Nina Bärnreuther hat an der Cusanus Hochschule Ökono- zivilgesellschaftlichen Akteuren getragen. Die Arbeit im Orga- mie studiert und ist für Klimagerechtigkeit aktiv. nisationskreis wird etwa zur Hälfte ehrenamtlich geleistet. Wir leben an verschiedenen Orten und arbeiten hauptsächlich in Norbert Bernholt ist Geschäftsführer der Akademie Solida- unterschiedlichen Arbeitsgruppen (AGs). Als gesamter Orga- rische Ökonomie und Lehrer an einer Wirtschaftsschule. Er nisationskreis haben wir monatliche Telefonkonferenzen mit ist Mitglied der Gesellschaft für sozioökonomische Bildung rotierenden Delegierten aus den AGs, um eine größtmögliche und Wissenschaft und arbeitet in diversen Projekten zur Transparenz über die jeweiligen Arbeitsschritte zu schaffen, nachhaltigen Bildung im Fach Wirtschaft. aber auch um schwierige Fragestellungen gemeinsam zu dis- kutieren und allen die Möglichkeit zu geben, sich an Entschei- Patrick Brehm ist Wirtschaftspädagoge an einer Berufs- dungsprozessen zu beteiligen. Zudem kommen wir alle drei schule, Studienautor, BNE-Lobbyist und Netzjournalist. Auf Monate in Leipzig oder Kassel zusammen. An diesen Wochen- der Konferenz vertritt er die Initiative BiWiNa, die nachhal- enden treffen wir wichtige Entscheidungen basisdemokratisch tiges Denken in die Wirtschaftslehre bringen will. und im Konsens. Wir versuchen, die Konferenz auf eine Art zu organisieren und zu gestalten, die einer solidarischen Lernwei- Jannis Eicker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachge- se entspricht. biet Didaktik der politischen Bildung (Universität Kassel) und Mitglied des netzwerk n e. V.. Das netzwerk n un- terstützt studentische Nachhaltigkeitsinitiativen in ihren Transformationsbemühungen an Hochschulen. Anne-Katrin Holfelder ist im Projekt „Futurisierung von Politik“ am Institut für IASS in Potsdam tätig und beschäf- tigt sich mit Lehrer*innenbildung im Kontext einer sozial- ökologischen Transformation sowie mit Zukunftswahrneh- mungen von Jugendlichen. Nilda Inkermann promoviert im Graduiertenkolleg „Öko- logien des sozialen Zusammenhalts“ an der Uni Kassel und ist Teil der I.L.A. Werkstatt für globale Gerechtigkeit. Sebastian Jacobs ist Erziehungswissenschaftler, arbeitet an der Schnittstelle von Bildungstheorie und politischer Philosophie, interessiert sich für politische und kulturelle Bildung und ist nebenbei als Kulturmanager und Musiker aktiv. 8
Der Organisationskreis stellt sich vor Joana Jung beschäftigt sich in kollektiven, selbstorganisier- Fedelma Wiebelitz ist Teil der „Demokratischen Stimme ten Kontexten mit theatralen und interaktiven Methoden, der Jugend e.V.“, die einen einen selbstbestimmten und um strukturelle Unterdrückungsmechanismen sichtbar zu von den Studierenden aktiv mitgestalteten Bildungsweg machen und individuellen Handlungsspielraum zu ergrün- im Kontext der heutigen Hochschullandschaft realisieren den. möchten. Jana Kemper arbeitet in verschiedenen Zusammenhängen Sophie Yume ist Teil der kassel postkolonial und der Black im Bereich der machtkritischen Bildungsarbeit. and People of Color Hochschulgruppe in Kassel. Evelyn Linde nimmt in ihrer politischen Bildungsarbeit glo- Carina Flores, Nadine Kaufmann, Max Frauenlob und bale Machtstrukturen in den Blick und arbeitet zu Digitali- Christoph Sanders arbeiten beim Konzeptwerk Neue Öko- sierung, Feminismus und Klimagerechtigkeit. nomie e.V. im Bildungsteam. Martha Bordel macht dort Öffentlichkeitsarbeit. Das Konzeptwerk will Menschen die Johanna Neuffer beobachtet als Schulforscherin die ‚Neue Zuversicht geben, selbstbestimmt die Gesellschaft zu ver- Lernkultur‘ und Neue Steuerung im Schulwesen kritisch. ändern. Es macht Politik, indem es soziale Bewegungen, Bei Kreidestaub e.V. entwickelt sie neue Formate in der Wissenschaft und Zivilgesellschaft verbindet – und Lern- Lehrer*innenbildung. räume für kritische Bildungsarbeit schafft. Holger Oppenhäuser koordiniert im Attac-Bundesbüro die Andreas Eis leitet gemeinsam mit Bernd Overwien das Erstellung von Bildungsmaterial. Das globalisierungskriti- Fachgebiet Didaktik der Politischen Bildung an der Uni- sche Netzwerk Attac versteht sich als Bildungsbewegung versität Kassel. Schwerpunkte des Fachgebiets sind Glo- mit Aktionscharakter und Expertise. bales Lernen, europapolitische Bildung sowie kritische politische Bildung im Kontext von Schule, Unterricht und Friederike Preuschen bringt als Erlebnispädagogin Men- sozialen Bewegungen. schen mit Natur in Verbindung. Sie möchte Räume schaf- fen, in denen wir miteinander auf Augenhöhe über unsere Als Mitveranstalter der Tagung Bildung Macht Zukunft ver- Lebensweise und deren Auswirkungen reflektieren und treten sie zugleich das Forum kritische politische Bildung. Alternativen ausprobieren können. Dieses Forum verbindet Akteur*innen aus Wissenschaft, Bildungspraxis und sozialen Bewegungen, die Konzepte Lisa-Marie Staljan engagiert sich als Sozialpädagogin im und Praxisformate von Herrschaftskritik, Emanzipation Bildungsbereich für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Für und gesellschaftlichen Alternativen in der politischen Bil- das Institut für Kirche und Gesellschaft unterstützt sie die- dung diskutieren, erproben und bildungspolitisch stärken. se Konferenz, um die Entwicklung einer transformativen Bildung zu fördern. 9
Der Organisationskreis stellt sich vor „Beim ersten Orgakreistreffen dachte ich, das kann doch nicht funktionieren. Aber es funktioniert erstaunlich gut!“ Wir haben Leute aus dem Orgakreis gefragt warum sie eigentlich bei der Konferenz dabei sind, was sie mit einer kritischen und emanzipatorischen Bildung verbinden, was sie sich von der Konferenz erhoffen und auf welchen Pro- grammpunkt sie sich besonders freuen... Warum beteiligst du dich am Orgakreis für Bil- Was verbindest du mit einer kritischen und dung Macht Zukunft? emanzipatorischen Bildungsarbeit? Andreas: Die Idee für die Konferenz entstand vor zwei Jah- Andreas: Kritische Bildungsarbeit analysiert gesellschaft- ren in der Alten Schule Anspach. Ich war sehr begeistert, liche Verhältnisse, die zu Unmündigkeit, (globaler) Un- die nächste Tagung des Forums kritische politische Bil- gleichheit, Ausgrenzung, Ausbeutung und zur Zerstörung dung gemeinsam mit dem Konzeptwerk Neue Ökonomie natürlicher Lebensgrundlagen führen. Emanzipatorische vorbereiten zu können. Schließlich entstand ein größerer Bildung fragt nach Wegen der Befreiung aus diesen Herr- Orgakreis. Die basisdemokratische Arbeitsweise unter- schafts- und Unterdrückungsverhältnissen sowie nach al- scheidet sich wohltuend von der üblichen Leistungsshow ternativen Wegen solidarischer Selbstorganisation. im akademischen Betrieb. Anne: Eine Bildungsarbeit die aufzeigt, dass der Ist-Zustand Evelyn: In dem Prozess der Organisation verhandelten wir nicht „natürlich“ und damit unveränderlich ist. Zukünfte bereits viele der Fragen, um die es bei der Konferenz gehen müssen wieder geöffnet werden. Das kann zum einen die soll. Der Orgakreis ist also auch ein Raum in dem ich von Befähigung zu Kritik und die Reflexion über tiefgreifende und mit spannenden Menschen lerne. Das bringt Spaß! gesellschaftliche Denkmuster und Funktionslogiken sein. Zum anderen aber auch die Schaffung von Räumen, um Holger: Weil ich die unterschiedlichen Perspektiven, die Alternativen aufzuzeigen bzw. diese von den Lernenden auf der Konferenz und schon im Orgakreis zusammen selbst entwerfen und ausprobieren zu lassen. kommen, spannend finde. Evelyn: Kritische Bildungsarbeit fragt, wessen Wissen wir Jannis: Bei der Vorbereitung der Konferenz kann ich selbst weitergeben. Sie öffnet neue, globale Perspektiven auf un- viel lernen. Ich weiß noch, wie ich zum ersten Orgatreffen sere Gesellschaft, die Umwelt, uns selbst und unsere Kör- kam und angesichts der vielen Menschen mit so vielen per. Emanzipatorisch ist Bildung für mich, wenn Personen unterschiedlichen Perspektiven auf die Konferenz dachte: anfangen selbst kritische Fragen zu stellen und sie sich be- Das kann doch nicht funktionieren. Aber es funktioniert er- fähigt fühlen, (politisch) aktiv zu werden. staunlich gut! Holger: Für mich ist das eine Bildungsarbeit, die Herr- Nadine: weil ich finde, dass wir viel mehr Aufmerksamkeit schaftsverhältnisse hinterfragt und dazu anregt, politische erregen und eine viel lautere Stimme haben, wenn wir uns Perspektiven zur ihrer Überwindung zu entwickeln. zusammen tun und an einer gemeinsamen Sache arbei- ten. Ich träume ja von einer stärkeren „Bildungsbewegung“ Jannis: Kritisch-emanzipatorische Bildung bedeutet für als soziale Bewegung. Vielleicht kann die Konferenz da ih- mich nicht zuletzt, mich selbst auch immer mal wieder ren Beitrag zu leisten. komplett zurückzunehmen, und zunächst zu versuchen, die Perspektive und das Wissen der anderen Person zu Patrick: Jede Art der Bildung macht Zukunft. Aber wie viel verstehen, bevor ich meine eigene Perspektive mitteile. Zukunft wir als Menschheit dabei noch haben, hängt von der Art der Bildung ab. Nadine: Ich verbinde damit z.B., dass Widerständigkeit et- was positives ist. D.h. es ist eigentlich gut, wenn mir in der Rike: Ich beteilige mich am Orgakreis, weil ich mich für eine Bildungsarbeit Teilnehmer*innen auch widersprechen... Bildung im Sinne von „Degrowth” engagieren möchte. Dann hinterfragen sie Dinge. 10
Der Organisationskreis stellt sich vor Patrick: Den „Aha-Effekt“ Lernender, wenn sie ein Stück Nadine: Ich freue mich total darüber, dass sich viel mehr mehr Durchblick durch die Strukturen von Macht, Sprache, Lehrer*innen angemeldet haben, als wir erwartet haben. Ökonomie... gewinnen. Eine große Hoffnung von mir ist, dass es mit der Konferenz gelingt, den Bereich Schule viel stärker in die Debatte um Rike: Mit einer kritischen und emanzipatorischen Bildungs- Transformative Bildung einzubeziehen, als das bisher der arbeit verbinde ich einerseits die permanente Reflexion Fall ist. Und ich erhoffe mir, dass nach dem großen Interes- des eigenen pädagogischen Handelns in Bezug auf die The- se an der Konferenz vielleicht Leute auf die Idee kommen, men und Bedürfnisse der Menschen mit denen ich arbeite. eine Anschlusskonferenz zu organisieren. Wer mag? Zum anderen geht es mir darum Menschen zu stärken und zu sensibilisieren, damit sie eine eigene, kritische Haltung Patrick: Ich erhoffe mir einen guten Austausch schulisch zu gesellschaftlichen Verhältnissen entwickeln können und und außerschulisch Aktiver. sich trauen diese zu äußern. Rike: Den Aufbau bzw. Ausbau von Netzwerken und eine Verdichtung gemeinsamer Vorstellungen und Forderun- Was erhoffst du dir von der Konferenz? gen für die Umsetzung einer herrschaftskritischeren Bil- dung. Andreas: Ich erhoffe mir einen kontroversen Austausch über Bildungskonzepte zu den Themen Nachhaltigkeit so- wie ‚Globale Entwicklung‘. Kritische politische Bildung soll- Auf welchen Programmpunkt freust du dich am te zu einer Repolitisierung dieser Ansätze beitragen. Der meisten? Fokus von BNE liegt häufig nicht auf einem emanzipatori- schen Anspruch, sondern verlagert globale soziale Kämpfe Andreas: Auf das für mich neue Format der „Bezugsgrup- zurück in die individuelle Verantwortung von Konsumen- pen“ bin ich sehr gespannt. tinnen und privaten Akteuren. Holger: Auf das Auftaktpodium und auf den Workshop Holger: Einen Austausch und Synergie-Effekte zwischen „Wie kann eine kritische politisch-ökonomische Bildung verschiedenen Ansätzen kritischer Bildungsarbeit, die bis- aussehen?“ von Till Kühnhausen. her oft eher nebeneinander arbeiten. Nadine: Auf den Moment, wenn die Teilnehmer*innen an- Jannis: Von der Konferenz erhoffe ich mir einen kräftigen kommen und die Konferenz anfängt lebendig zu werden. Impuls für die hiesige Bildungslandschaft, denn angesichts Zählt das als Programmpunkt? aktueller Herausforderungen (Klimakrise, Erstarken der extremen Rechten, uvm.) brauchen wir eine sozial-ökolo- Patrick: Auf das Strampeln für‘s Fahrradkino. gisch orientierte und machtkritisch ausgerichtete Bildung mehr denn je! Rike: Auf die Workshops „Bildest du noch – oder transfor- mierst du schon?” und „Ecofeminism in the Anthropoce- ne”, und auf das Fahrradkino. 11
Auftaktpodium - Donnerstag Auftaktpodium - Donnerstag 19:30 - 21:30 Diagonale 1, Hörsaal 1 (0603) Welche Bildung macht derzeit Zukunft und welche Bildung wäre notwendig, um eine sozial-ökologische Transfor- mation zu unterstützen? Bildner*innen aus verschiedenen Praxisfeldern mit unter- Bettina Lösch ist akademische Rätin und Privatdozentin schiedlichen Schwerpunkten diskutieren u.a. über diese für Politikwissenschaft und politische Bildung an der Univer- Fragen. Um den Herausforderungen von nicht-nachhalti- sität Köln. Sie ist aktiv im Forum kritische politische Bildung. gen Strukturen und Denkmustern sowie ungleichen Chan- Bettina Lösch spricht in der Diskussion insbesondere aus der cen begegnen zu können, möchten wir auf dem Podium Perspektive als Wissenschaftlerin im Feld der kritischen politi- ein breites Spektrum an Perspektiven und Erfahrungen schen und ökonomischen Bildung. miteinander ins Gespräch bringen. Murat Akan ist seit über 15 Jahre in der außerschulischen, historisch-politischen Bildungsarbeit tätig. Die letzten zwei Jahre arbeitete er im Globalen Lernen beim EPIZ e.V. in Berlin. Jetzt ist er im Vorstand für KATE e.V. tätig. Murat Akan macht in der Diskussion insbesondere machtkritische und postkolonia- le Perspektiven auf Bildung für Globales Lernen stark. Dorothee Häußermann ist freiberufliche Bildungsrefe- rentin und Bewegungsarbeiterin. Sie ist bei Ende Gelände und dem Klima*Kollektiv aktiv. Seit 2010 organisiert sie Aktionen zivilen Ungehorsams gegen Kohle oder Veranstaltungen zu Kli- magerechtigkeit. Dorothee Häusermann bringt in die Diskussi- on ihre Erfahrungen von Sozialen Bewegungen als Lernräume für eine sozial-ökologische Transformation ein. Wulf Bödeker ist am Ministerium für Schule und Bildung in NRW tätig. Er ist Vorsitzender des „Fachforums Schule der nationalen Plattform zur Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und „BNE-Sprecher der Kultusministerkonferenz“. Wulf Böde- ker bringt Perspektiven auf Bildung für nachhaltige Entwick- lung insbesondere im Schulkontext in die Diskussion ein. 12
Impulsvorträge - Freitag Impulsvorträge - Freitag 09:30 Diagonale 1, Hörsaal 1 (0603) Am Konferenzfreitag geht es um einen David Löw Beer: Forderungen an eine polit-ökonomische Bildung analytischen und kritischen Blick auf David Löw Beer kritisiert in seinem Impulsvortrag, dass es den etablierten Ansätzen in der ökonomischen Bildung vor die Bereiche BNE und Globales Lernen allem darum geht Lernende in das bestehende System er- folgreich zu integrieren. Dagegen fehlen emanzipatorisch- sowie politische und ökonomische transformative Elemente. Dies verdeutlicht er an ausge- wählten Bildungsmaterialien. Daran anschließend werden Bildung. Dabei werden verschiedene Alternativen aufgezeigt und Forderungen auf inhaltlicher sowie struktureller Ebene an eine plural gedachte, ökono- machtkritische Perspektiven aufge- mische Bildung gestellt. zeigt, Alternativen vorgeschlagen und David Löw Beer ist als Ökonom am IASS in Potsdam tätig. Er beschäftigt sich u.a. mit Fragen zu ökonomischer Bildung wesentliche Aspekte einer kritischen im Kontext einer sozial-ökologischen Transformation und ist Autor von Bildungsmaterialien. und emanzipatorischen Bildung he- rausgearbeitet. Zum Einstieg in den Quix Kollektiv: Bildung macht kritisch? Tag gibt es dazu zwei Impulse: Lernen von intersektionalen Perspektiven Ausgehend von einer macht- und diskriminierungskriti- schen Befragung der Konzepte BNE und Globales Lernen wirft der Impulsvortrag Fragen nach Potenzialen kritischer und emanzipatorischer Bildung auf, die von der Konferenz und allen Beteiligten weiter- und mitgedacht werden kön- nen. Quix ist ein Kollektiv von unterschiedlichen Menschen, die als Trainer*innen in der machtkritischen Bildungsar- beit tätig sind. Sie wollen mit ihrer intersektionalen Bil- dungsarbeit für unterschiedliche Diskriminierungsformen und Machtverhältnisse sensibilisieren und damit eine dis- kriminierungssensible Gesellschaft mitgestalten. Sonja Bökle ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max- Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethni- scher Gesellschaften in Göttingen und ist u.a. im quix-kollektiv für kritische bildungsarbeit e.V. aktiv. Jana_Lou Herbst ist freiberuflich Trainer_in in der macht- kritischen Bildungsarbeit, promoviert zu diversitätskritischer Organisationsentwicklung und ist Teil des quix-kollektivs für kritische bildungsarbeit e.V. 13
Workshops - Freitag Vormittag Workshops - Freitag Vormittag Fokus: Analyse und Kritik //Analytische Workshops// Wie kann eine kritische politisch-ökonomische Postwachstumsökonomie - aber wie? Bildung aussehen? 11:30 - 13:00 Arnold-Bode Str. 02, Raum 0401 11:30 - 13:00 Nora-Platiel Str. 4, Raum 1219 Der Workshop möchte zum Verständnis beitragen, dass Für eine sozial-ökologische Transformation ist eine fun- die Grundmerkmale des kapitalistischen Systems mit jeder dierte Analyse und Kritik des Kapitalismus wichtiger denn Form von Postwachstumsökonomie unvereinbar sind und je. Die (kritische) politische Bildung tut sich mit der Aufga- welche Bedingungen demnach Voraussetzung wären, das be, auch ökonomische Zusammenhänge in den Blick zu Wachstumsparadigma zu verlassen. Die Darstellung ist nehmen, jedoch oftmals schwer. Auf welche Grundlagen leicht verständlich, wird anhand zahlreicher Daten belegt kann sich eine kritische politisch-ökonomische Bildung und ermöglicht das Erkennen grundsätzlicher Zusammen- stützen? Diese Frage wollen wir gemeinsam diskutieren. hänge. Till Kühnhausen Klaus Simon Diplom-Volkswirt, Dozent im Bereich Sozialwissenschaften/ Informatiker, Autor, Mitglied der Akademie Solidarische Öko- Ökonomische Bildung an der Uni Köln. Beteiligt am Forum kri- nomie. Aktuelle Publikationen: Das dienende Geld (Oekom tische politische Bildung. 2014), Zwickmühle Kapitalismus (Tectum-Verlag 2014), Zur Welt kommen (Büchner-Verlag 2018). Innovativ? Eine kritische Bestandsaufnahme zur Förderung politischer Jugendbildung durch unter- Der Orientierungsrahmen in Zeiten gesellschaftli- nehmensnahe Stiftungen cher Transformation - Lernen zwischen Migration 11:30 - 13:00 Arnold-Bode Str. 10, Raum 1102 und Populismus Unternehmensnahe Stiftungen fördern Nachhaltigkeits- 11:30 - 13:00 Arnold-Bode Str. 02, Raum 0409 projekte und ihr Engagement ist gern gesehen: Auch in Im Rahmen des Workshops werden die Ergebnisse von der politischen Bildung, die auf Projektmittel angewiesen Interviews diskutiert, welche im Jahr 2017 – nach dem ist. Der Workshop gibt Einblick in die Verflechtungen von Sommer der Migration – mit Politiklehrer*innen geführt Stiftungen mit Unternehmensinteressen und in die Repro- wurden. Welche Herausforderungen stellen sich ihnen in duktion sozialer Ungleichheit in innovativen Stiftungspro- Zeiten von Populismus und Migration im Unterricht? Wel- grammen, die sich an ‚benachteiligte Jugendliche‘ richten. che Strategien entwickeln sie? Was bedeutet dies für eine Anja Hirsch kritische Politische Bildung und Ansätze Globalen Lernens? Anja Hirsch, Dr. des., hat über innovative Ansätze unterneh- Nicholas Henkel mensnaher Stiftungen in der politischen Bildung an der Uni- Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Kassel und arbeitet versität Köln promoviert. Arbeitsschwerpunkte: Unterneh- im Projekt: Orientierungsrahmen in Zeiten gesellschaftlicher mensnahe Stiftungen/ CSR, politische Bildung und soziale Transformation - Lernen zwischen Populismus und Migration Ungleichheit. 14
Workshops - Freitag Vormittag Populistische Bewegung und demokratischer An- Bildest du noch – oder transformierst du schon? spruch: Wie umgehen mit (rechts)populistischen Reflexionsseminar über die Wirksamkeit unserer Bewegungen? Bildungsarbeit 11:30 - 13:00 Nora-Platiel Str. 5, 0109/0110 11:30 - 13:00 Kurt-Wolters Str. 5, Raum 0020 Sind populistische Bewegungen in einer entpolitisierten Aufbauend auf dem ‚Re.Activism Guide‘ des Smart CSOs Gesellschaft ein Zeichen einer (Re-)Politisierung? Bilden sie Lab, den Ideen von Harald Welzer und Hartmut Rosa und demokratische Anforderungen oder lassen sie sich als an- einigen Anderen wollen wir uns in diesem Seminar ge- ti-demokratisch beschreiben? Gemein scheint ihnen eine meinsam mit euch auf die Suche begeben: Wie wirkungs- anti-liberale Position. Wie aber umgehen mit diesem pro- voll ist unsere (Bildungs)Arbeit? Geben wir Anstöße für und/oder anti-demokratischen Phänomen? systemische Veränderungen? Falls nicht, wie können wir Claire Moulin-Doos uns, unsere Organisationen und Strategien so ausrichten, Professorin für Didaktik der Sozialkunde an der Universität dass sie das tun? Passau. Forschungsschwerpunkte: Demokratietheorien, Euro- Fabian Kursawe paforschung, politische Bewegungen, normative Grundlagen ist seit über 15 Jahren in der entwicklungspolitischen Bildungs- der deutschen schulischen politischen Bildung. arbeit aktiv. Er gründete den Verein mohio mit, bei dem er Frederik Metje seit dem auch tätig ist. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Mitglied am Fachgebiet der Didaktik der politischen Bildung zielgruppengerechte und ansprechende Vermittlung. an der Universität Kassel. Promotionsstipendiat der Hans- Konstantin Müller Böckler-Stiftung. Arbeitsschwerpunkte in politischer Philoso- war 15 Jahre aktiv in sozialen Bewegungen, versteht sich als phie, Affekt- und Emotionsforschung und politischer Bildungs- Bildungsaktivist und leitet heute die Bildungsarbeit beim Welt- philosophie. laden Magdeburg. Wichtig sind ihm globale Gerechtigkeit so- wie wirkungsvolles Handeln im politischen wie im pädagogi- schen Bereich. „Zukunft in den Knochen!“ Theorie und Praxis eines zukünftigen Kritikbegriffs 11:30 - 13:00 Kurt-Wolters Str. 5, Raum 0019 An die Wurzeln der Vielfachkrise – Kulturwandel BNE verfolgt u.a. den Anspruch „Zukunft lernen“. Wir fra- durch Transformative Bildung? gen, wie ein „Zukünftige Kritik lernen“ gestaltet werden 11:30 - 13:00 Mönchebergstr. 7, Raum 0614 könnte. Ziel ist es, einen Kritikbegriff, wie er beispielsweise „Das Problem ist nicht das System, sondern die Kultur, von Rahel Jaeggi oder Bruno Latour vertreten wird, für eine die das System geschaffen hat!“, sagt Bayo Akomolafe: Formulierung und Perspektivierung von Zukunft innerhalb Die Monokultur der Moderne hat unsere Vorstellungswelt politischer Bildungsprogramme produktiv zu machen. kolonialisiert und hält unsere Lösungen in der Logik des Kathrin Leipold Systems gefangen. Im Workshop wollen wir im Sinne eines war Stipendiatin* der Hans-Böckler-Stiftung und promoviert. „radikalen“ Wandels an die Wurzeln der Vielfachkrise ge- Sie arbeitet an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. hen und die kulturellen Muster unseres Denkens, Fühlens Sie beschäftigt sich u.a. mit der Verankerung von Kritik und und Handelns ergründen. Reflektion im Rahmen der Lehrer*innenausbildung. Timo Holthoff Judith Mahnert arbeitet für VENRO im EU-Projekt Bridge 47 – Building Global war Stipendiatin* der Hans-Böckler-Stiftung und promoviert. Citizenship (in Elternzeit) , wo er eine internationale Lernreise Seit über 10 Jahren ist sie in verschiedenen Kontexten der po- zu transformativer Bildung für systemischen Wandel begleitet. litischen Bildungsarbeit engagiert. Das umfasst auch eman- zipatorische Lehre im Kontext von bspw. Inklusion und Anti- diskriminierungspädagogik. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgm. Erziehungswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt/Main. 15
Workshops - Freitag Vormittag //Fortbildung, Lernformen und Materialien// Transformative Schule!? Machtverhältnisse im eigenen Lehren/Lernen er- 11:30 - 13:00 Systembau 1, Raum 0107 kennen und bearbeiten - eine Betzavta-Übung Wir ergründen, wie und an welchen Stellen das System 11:30 - 13:00 Nora-Platiel Str. 1, Raum 1311 Schule Haltungen reproduziert, die transformatives Den- Lehr-Lernprozesse sind immer auch von Machtstruktu- ken und Handeln verhindern. Wir fragen uns, ob und wie ren und Hierarchien geprägt. In dem Workshop wird eine diese Muster durchbrochen werden können. Wie transfor- Übung der Demokratiepädagogik Betzavta zu Machtver- mativ kann Schule sein? Wie und auf welchen Ebenen kön- hältnissen durchgeführt. Durch diese Übung wird das eige- nen Wege zur transformativen Schule gestaltet werden? ne Lehrverständnis und das eigene Verhältnis zu den Ler- Enrique Camelo Ortiz, Rafael Bendzsus, Philipp Noack nenden offengelegt und reflektierbar. Weitere Übungen und Franziska Mönnich werden vorgestellt und die Übertragbarkeit auf das eigene sind Teach First Fellows mit unterschiedlichen akademischen Lehren/Lernen diskutiert. Hintergründen. Wir sind an Schulen in sogenannten Internati- André Baier onalen Klassen tätig und gestalten Projekttage. Als Externe im ist PostDoc an der TU Berlin. Er setzt sich für die Demokratisie- System Schule verfügen wir über eine besondere Insider-Sicht. rung der Universität, insbesondere der Lehre ein. Er ist stellv. Vorsitzender des Nachhaltigkeitsrats der TU Berlin und Ver- trauensdozent der Rosa Luxemburg Stiftung. Global Woman - Frauen* in der globalen Sorgeöko- nomie 11:30 - 13:00 Mönchebergstr. 7, Raum 0608 Schuldenkrisen treffen Menschen Auch wenn Geschlechtergerechtigkeit mittlerweile ein ei- 11:30 - 13:00 Systembau 1, Raum 0104 genes SDG bildet und somit Bestandteil des BNE-Kanons Im Seminar erproben wir die Aktivitäten der vom deut- ist, fokussieren wir häufig die ‚anderen‘ Frauen, die wir schen Entschuldungsbündnis „erlassjahr.de - Entwick- als unterdrückt imaginieren. Der Workshop soll den Blick lung braucht Entschuldung e. V.“ entwickelten Broschüre öffnen für globale Verflechtungen von Frauen* und eige- „Schuldenkrisen treffen Menschen“ für die schulische und ne Positionen und Verstrickungen in ökonomie- und ge- außerschulische Bildungsarbeit. Gemeinsam wollen wir schlechtsspezifischen Machtstrukturen reflektieren. grundlegende Zusammenhänge des internationalen Fi- Silke Mumme nanzsystems am Beispiel aktueller und historischer Schul- studiert Umwelt- und Erziehungswissenschaften. denkrisen erkunden. Mara Liebal ist Referentin für Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit beim „#Herrschaftszeiten: Richtige Bildung im Fal- deutschen Entschuldungsbündnis erlassjahr.de. schen?“ Eva Hartmann 11:30 - 13:00 Systembau 3, Raum 306 vertritt als ehrenamtliches Vorstandsmitglied bei erlassjahr. Ökologische Krisen und damit auch alle Kämpfe und die de den Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg. Bildungsarbeit zu ihrer Überwindung und für eine sozial- Ihre Erfahrung als Lehrerin hat sie in die Entwicklung der Bro- ökologische Transformation der Gesellschaft sind einge- schüre „Schuldenkrisen treffen Menschen - Aktivitäten für die lassen in verschiedene Herrschaftsverhältnisse. Eine ge- schulische und außerschulische Bildungsarbeit“ von erlass- nauere Betrachtung der Unterdrückungskategorien Race, jahr.de eingebracht. Class und Gender macht deutlich, dass wir eben nicht alle im selben Boot sitzen, jedenfalls nicht auf demselben Deck. Wir wollen uns in diesem Workshop, gemeinsam und in Kleingruppen, darüber verständigen, wie Kapitalismus und Herrschaft in unserer Bildungsarbeit eigentlich abgebildet werden und inwieweit Bildung für nachhaltige Entwicklung einen Beitrag zum grundlegenden Umbau des Status Quo leisten kann. Steffen Kühne Referent für Sozialökologischen Umbau / Stellvertretender Direktor Akademie für Politische Bildung, Rosa- Luxemburg- Stiftung 16
//Reflexions- und Austauschraum// „Soviel du brauchst“ - BNE, Spiritualität und Suf- fizienz 11:30 - 13:00 Mönchebergstr. 7, Raum 0607 Die religiös motivierten Akteure im Bereich der BNE und des globalen Lernens sind eine wichtige Ressource auf dem Weg zu einer „großer Transformation“ der Gesell- schaft. Die alten religiösen Narrative aller Religionen stel- len ein reiches Erbe für die aktuellen Suffizienzdiskussi- onen und -strategien dar. Diesen Schatz gilt es zu heben und fruchtbar zu machen. Volker Rotthauwe Pfarrer, Dipl. Pädagoge, Organisationspsychologe, Systemi- scher Coach. Institut für Kirche und Gesellschaft der Ev. Kirche von Westfalen, Fachbereich „Nachhaltige Entwicklung“. Rassismus bildet? Rassismuskritik in Schule und Unterricht 11:30 - 13:00 Nora-Platiel Str. 9, Raum 0402 Globales Lernen in Form von interkultureller Bildung liegt im Trend. Eine zufriedenstellende Umsetzung ist jedoch im „Schulbetrieb“ schwer, da Lehrer*innen nicht ausreichend anitrassisitisch gebildet, Schulbücher ungeeignet und kriti- sche Ansätze in der Pädagogik marginalisiert sind. Im Work- shop wollen wir dies im Hinblick auf die Lehrer*innen(aus) bildung diskutieren und uns über gelungene rassismuskri- tische Bildungserfahrungen austauschen. David Weineck arbeitet an einer allgemein bildenden Schule in Tuttlingen (Baden-Württemberg) und kommt aus Hannover. Er ist GEW Mitglied und hat in diesem Rahmen Workshops für junge GEWler*innen organisiert. Ein Austausch über machtkritische Bildungsarbeit 11:30 - 13:00 Systembau 1, Raum 0108 Transformative Bildung, Globales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, (kritische) politische Bildung: Schon in der Ankündigung der Konferenz zeigt sich die Vielfalt der Ansätze in der Bildungsarbeit, die sich mit glo- balen Machtverhältnissen beschäftigen. Was diese Ansät- ze allerdings konkret und in der Bildungspraxis ausmacht, darüber gehen die Vorstellungen auseinander. In diesem Workshop möchten wir gemeinsam in einen Austausch darüber kommen, wie eine Bildungsarbeit aussehen kann, die explizit „machtkritisch“ ist. Folgende Fragen beschäfti- gen uns dabei: Wie können wir in unserer Bildungsarbeit Machtverhältnisse sichtbar machen und aufbrechen? Wie können wir unterschiedliche Positionierungen der Teilnehmer*innen in Machtverhältnissen mitdenken? Was bedeutet meine eigenen Positionierung für meine Bil- dungsarbeit? Basha Rueter, Jana Kemper Bildungsreferent*innen in der machtkritischen Bildungsarbeit, u.a. derzeit beim Informationsbüro Nicaragua. 17
Workshops - Freitag Nachmittag Workshops - Freitag Nachmittag Fokus: Analyse und Kritik //Analytische Workshops// Transformatives Lernen oder über die Suche nach Das globale Konzept „Entwicklung“ - Wer neuen Konzepten einer politischen Bildung zur so- entwickelt(e) wen warum? zial-ökologischen Transformation 14:30 - 17:00 Arnold-Bode Str. 02, Raum 0409 14:30 - 17:00 Arnold-Bode Str. 10, Raum 1102 Eurozentrisch, interessengeleitet, neo-kolonial etc.: Die EZ Unter dem Begriff der Transformativen Bildung findet samt der (entwicklungs-)politischen Bildungsarbeit (inkl. derzeit eine Suche nach neuen Konzepten kritischer po- BNE/Globales Lernen) muss sich mit kritischen Stimmen litischer Bildung zur sozial-ökologischen Transformation auseinandersetzen. Wir verschaffen uns einen Überblick statt. In diesem Workshop werden wir gemeinsam darü- über die Geschichte von „Entwicklung“ vom Kolonialdis- ber nachdenken, was Transformative Bildung leisten sollte kurs bis heute. Dabei schauen wir insbesondere auf post- und wie sie gelingen kann. Dazu werden verschiedene The- koloniale Kritik und was diese für politische Bildungsarbeit orien Transformativen Lernens vorgestellt und diskutiert. bedeuten kann. Julia Lingenfelder Chris Herrwig Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität zu Köln im ist selbstständiger Trainer/Referent/Facilitator u.a. in den Be- Bereich Politikwissenschaft und politische Bildung, Dissertati- reichen kritische Perspektiven auf „Entwicklung“ sowie macht- onsvorhaben zum Thema Transformative Bildung, Mitglied im kritische und diskriminierungssensible Bildungsarbeit. Forum kritische politische Bildung. Jona Blum ist Bildungsreferentin beim Konzeptwerk Neue Ökonomie in Emanzipative Bildung zwischen Haltung und Ereig- Leipzig. nis 14:30 - 17:00 Arnold-Bode Str. 02, Raum 0401 Emanzipation, was ist das eigentlich? Emanzipation stellt Was kostet die Natur? Ökonomische Denkmuster im weitläufig das – oder eines der – höchsten Bildungsziele Naturschutz - eine Herausforderung für die Bildung dar und ist dennoch als „Phänomen“ recht schwammig 14:30 - 17:00 Arnold-Bode Str. 02, Raum 0408 definiert. Daher wollen wir uns im Workshop der Eman- Klima- und Naturschutzpolitik mit Hilfe ökonomischer Inst- zipation widmen. Dabei liegt unser Fokus weniger auf den rumente wie z.B. der ökonomischen Bewertung von Natur praktischen Implikationen, sondern eher auf einer gene- zu verbessern, ist Trend. Doch welches Naturverständnis rellen Annäherung daran, was „Emanzipation“ – vor allem und Menschenbild vermitteln diese Ansätze? Gemeinsam verstanden als Ethos/Haltung und/oder Ereignis – eigent- wollen wir anhand aktueller Studien Begriffe wie Naturka- lich bedeuten kann. pital und Ökosystemdienstleistung analysieren. Kritische Frederik Metje politische Bildung im Nachhaltigkeitsdiskurs heißt für uns, Mitglied am Fachgebiet der Didaktik der politischen Bildung an immer wieder nach versteckten Annahmen und transpor- der Universität Kassel. Promotionsstipendiat der Hans-Böck- tierten Wirkungen scheinbarer Lösungsansätze zu fragen ler-Stiftung. Arbeitsschwerpunkte in politischer Philosophie, und dabei auch an den eigenen Denkstrukturen zu rütteln. Affekt- und Emotionsforschung und politischer Bildungsphilo- Anna Grebe sophie. studiert an der Cusanus Hochschule. Sie beschäftigt sich mit Verena Häseler Formen zivilgesellschaftlichen Engagements in urbanen Räu- promoviert mit einem bildungsphilosophischen Projekt, ist men und mit Narrativen sozial-ökologischer Transformation. Mitarbeiterin des Bildungsinstituts Wissen am Stern und lehrt Anne Kretzschmar an den Universitäten Kassel und Hildesheim. Sie interessiert hat an der Cusanus Hochschule im Master Ökonomie und Ge- sich besonders für (Medizin)Ethik, Ethik der Alterität, Sozial- sellschaft studiert. Sie ist aktiv in der Klimagerechtigkeitsbewe- und Bildungsphilosophie sowie die Philosophie(n) der Postmo- gung und hat ihre Masterarbeit über ökonomische Bewertung derne. von Natur geschrieben. 18
Workshops - Freitag Nachmittag Von der imperialen zur solidarischen Lebensweise: Ein analytischer Blick auf politische Bildungsarbeit Welche Rolle spielt Bildung? mit jungen Menschen mit und ohne Fluchterfah- 14:30 - 17:00 Nora-Platiel Str. 5, Raum 0109/0110 rungen – Beispiele und Herausforderungen aus der Unsere Lebens- und Produktionsweise ist imperial! Was Praxis dies genau bedeutet, möchten wir in diesem Workshop 14:30 - 17:00 Kurt-Wolters Str. 5, Raum 0020 thematisieren und uns mit dem Konzept der Imperialen Wie kann politische Bildungsarbeit mit jungen Geflüchte- Lebensweise auseinandersetzen. Den Fokus legen wir da- ten gelingen, um sozial-ökologische Veränderungen her- bei auf der stabilisierenden Wirkung, die Bildung für die vorzurufen? Was sind Herausforderungen? Am Beispiel Imperiale Lebensweise einnimmt. Bei diesem analytischen der Projekte: ‚Kannste mal schnell übersetzen – hier gibt‘s Blick möchten wir jedoch nicht stehen bleiben und fragen schon wieder Stress!?‘ & ‚Weltentausch‘ - interaktive Spiel- uns: In was für einer Welt wollen wir leben? Wie schaffen entwicklung zu Flucht & Asyl des Friedenskreis Halle e.V. wir es, nicht auf Kosten Anderer zu leben? Welche Prinzi- wollen wir diskutieren & Ideen für die eigene Praxis ent- pien dabei leitend sein sollten, erörtern wir anhand des wickeln. Konzepts der solidarischen Lebensweise. Und auch darin Franziska Blath, Julia Wenger übernimmt Bildung eine zentrale Rolle. arbeiten beim Friedenskreis Halle e.V., eine NGO, die seit über I.L.A. Kollektiv 25 Jahren in den Bereichen Friedensbildung, Friedensdienste Das interdisziplinäre I.L.A. Kollektiv setzt sich aus jungen und Friedenspolitik aktiv ist. Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen zusammen, die sich u.a. in Schreibwerkstätten mit Herausforderungen und Krisen unserer globalisierten Welt und alternativen Lebens- und Pro- duktionsweisen auseinandersetzen. Adultismus - dafür bist du zu jung 14:30 - 17:00 Kurt-Wolters Str. 5, Raum 0019 Adultismus beschreibt die Diskriminierungsstruktur jun- ger Menschen gegenüber auf Grund ihres Alters. Diese wird von unseren Konventionen, Gesetzen und sozialen Institutionen untermauert. Wie wir Adultismus konkret in unserem Alltag finden, wie er unsere Gesellschaft prägt und was wir dagegen tun können, wird in diesem Work- shop spielerisch, ernst und fragend vom Naiv Kollektiv the- matisiert. Luisa Kleine, Helen Britt sind organisiert im naiv kollektiv, mit dem wir versuchen das Thema Adultismus in die Gesellschaft zu tragen. Neben dem naiv kollektiv sind wir bei MOVE utopia und living utopia aktiv, leben in Gemeinschaft und machen Performances. 19
Workshops - Freitag Nachmittag //Fortbildung, Lernformen in Bezug auf (globale) Machtverhältnisse und die Erforschung von körperlicher Resonanz sind wichtige Bestandteile ihrer Ar- und Materialien// beit. Carolin Philipp ist Politik- und Erziehungswissenschaftlerin und wohnt in Sexualitäten, Geschlechter und Identitäten – 8 Bil- Athen und Berlin. Sie hat zu sozialen Bewegungen in der Krise dungsbausteine promoviert und arbeitet u.a. für glokal e.V. und das Gender 14:30 - 17:00 Möncheberg Str. 7, Raum 0614 Studies Institut der Panteion Universität Athen. Gegen die Thematisierung von nicht-heterosexuellen Le- bensweisen und der Infragestellung einer als natürlich ge- setzten Zweigeschlechtlichkeit wird nicht nur von den so- Ecofeminism in the Anthropocene - Diversity of genannten „Besorgten Eltern“ protestiert. Wir wollen euch human-nature relationships for a socio-ecological das Heft „Sexualitäten, Geschlechter und Identitäten – 8 transformation Bildungsbausteine“ (2018) der bpb vorstellen, Methoden 14:30 - 17:00 Nora-Platiel Str. 1, Raum 1311 ausprobieren und sie mit euch diskutieren. Who is „we“ in a ‚multispecies world‘, when ecofeminist, Madeline Doneit interdisciplinary natural and human scientists speak of ist in der LSBTIQ*-Jugendarbeit aktiv und Mitherausgeberin possible life in capitalist ruins? After an introduction of the des Sammelbands „Geschlecht ist politisch“ (2016). topics ecofeminism and anthropocene, we will read a se- Karolin Kalmbach lection of texts together. We will explore the possibilities ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei GeStik - Zentrum für of storytelling and make the experience of the collective Gender Studies an der Universität Köln. reading aloud as a learning method. Sina Ribak graduated in Landscape Use and Nature Conservation Engi- Rechtes Gedankengut in Natur- und Umweltbil- neering and in Cultural Management. From the perspectives dungsangeboten - Woran sind rechtsextreme In- of Ecology and the Arts, looking beyond Natural Sciences and tentionen bei BNE-Angeboten zu erkennen? Humanities, she explores the relations of humans and nature. 14:30 - 17:00 Nora-Platiel Str. 4, Raum 1219 She is driven by interdisciplinary, international, collaborative Ein Blick auf die Medien rechtsextremer Parteien und Pu- projects, that contribute to a social-ecologic transformation. blikationen zeigt: Natur- und Umweltschutz ist für sie ein In Berlin she is co-founder of the ‚Between Us and Nature – A Thema. Es wird ein Engagement für Natur-, Landschafts- Reading Club’. schutz und Heimat ausgedrückt. Erst auf den zweiten Blick wird der politisch rechtsextreme Inhalt erkennbar. Was ist wirklich gemeint? Was steckt hinter solchen Aussagen? Transformationsbildung im Unterricht. Potentiale, Pia Paust-Lassen Stolpersteine und Herausforderungen in der politi- Vorstand Berlin 21 e.V., Partner RENN, Sprecherin vom Part- schen und ökonomischen Bildung am Beispiel „re- nernetzwerk „außerschulische Bildungswelten“, Lehrbeauf- aler Utopien“ tragte im Master-Studiengang BNE/Netzwerkmanagement. 14:30 - 17:00 Mönchebergstr. 7, Raum 0608 Tanja W. Vorgestellt werden Chancen und Potentiale von Transfor- ist Diplompädagogin und seit vielen Jahren in politischer Bil- mationsbildung im Regelunterricht der politischen und dungsarbeit gegen Rassismus und für Klimaschutz aktiv. ökonomischen Bildung. Zudem sollen Forderungen für mehr Räume der Transformationsbildung an Schulen er- arbeitet werden. Ein erprobtes Unterrichtskonzept zu „Re- Connecting the dots: Geschichte Macht Körper alen Utopien“ wird vorgestellt, diskutiert und die nötigen 14:30 - 17:00 Systembau 3, Raum 0306 Materialien werden geteilt. Wie können wir Geschichte(n) ausgraben, lesen, erinnern Marcel Beyer und spürbar machen, lehren und für unsere Zukunftsent- arbeitet und forscht an der Cusanus Hochschule und als Leh- würfe verwenden? Angelehnt an das von glokal e.V. her- rer. ausgegebene digitale Lerntool connecting the dots (www. Sabine Gans connecting-the-dots.org), mit dem Wissen über globale arbeitet als Lehrerin, Beraterin für ökonomische Bildung des Macht- und Ungleichverhältnisse vermittelt werden kann, Ministeriums in Rheinland-Pfalz und bildet Lehramtsstudie- erforschen wir wie sich diese Geschichte in unsere Körper rende an der Uni Trier aus. einschreibt und unser Lernen beeinflusst. Kristina Kontzi ist systemische (Organisations-)Beraterin und Anti-Bias Multi- plikatorin. Mit ihrer Arbeit will sie bei der Schaffung von dis- kriminierungssensiblen Strukturen in Organisationen und in der Bildungsarbeit unterstützen. Aktuell beschäftigt sie sich mit verschiedenen somatischen Ansätzen und dem Lernen mit und durch den Körper. Mariana Lo Sasso arbeitet als Trainerin, Mediatorin und Beraterin; ihre Migrati- onsperspektive, die Entwicklung einer gemeinsamen Sprache 20
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