Programmheft 08.08.2021 Ein Tag in Beidendorf - Festspiele ...

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Programmheft 08.08.2021 Ein Tag in Beidendorf - Festspiele ...
Programmheft 08.08.2021
Ein Tag in Beidendorf

                          Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern
Programmheft 08.08.2021 Ein Tag in Beidendorf - Festspiele ...
Sonntag, 08.08.2021 · Beidendorf, Kirche

               Ein Tag in Beidendorf
               Rezitale mit Mira Tujakbajewa und
               Nicholas Rimmer

               Mira Tujakbajewa Violine
               Nicholas Rimmer Klavier
               Sebastian Reck Lesung
               Dr. Mirjam Schadendorf Textauswahl

Mit freundlicher Unterstützung der DORIAN-Stiftung
Programmheft 08.08.2021 Ein Tag in Beidendorf - Festspiele ...
Große Kammermusik — Programm um 14:00 Uhr

Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Sonate Nr. 8 G-Dur für Violine und Klavier op. 30 Nr. 3
    Allegro assai
    Tempo di Minuetto, ma molto moderato e grazioso
    Allegro vivace

Igor Strawinski (1882–1971)
Suite italienne für Violine und Klavier
    Introduzione. Allegro moderato
    Serenata. Larghetto
    Aria. Allegro alla breve
    Tarantella. Vivace
    Minuetto e Finale. Moderato — Molto vivace

pause

Gabriel Fauré (1845–1924)
Sonate Nr. 1 A-Dur für Violine und Klavier op. 13
    Allegro molto
    Andante
    Allegro vivo
    Allegro quasi presto

Bild- & Tonaufnahmen — auch mit dem Handy — sind untersagt.
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Programmeinführung

                                 Ludwig van Beethoven (1770–1827)
                                 Sonate Nr. 8 G-Dur für Violine und Klavier op. 30 Nr. 3
                                 »... je größere Fortschritte in der Kunst man macht, desto
                                 weniger befriedigen einen seine älteren Werke«, schrieb Lud-
                                 wig van Beethoven im Jahre 1800 an den Dichter Friedrich
                                 von Matthisson. Noch deutlichere Worte richtete er an seinen
                                 Schüler Carl Czerny, als er sogar direkt davon sprach, nur
                                 wenig zufrieden mit seinen Werken zu sein und von nun an
                                 »einen neuen Weg einschlagen« zu wollen. Da er niemals
                                 konkret darüber gesprochen hat, was ihn unzufrieden sein
                                 ließ und auf welche Wege er sich bewegen wolle, lässt sich
                                 nur vermuten, was er zu verwirklichen suchte.
                                    Bis in unsere Zeit wird seine Instrumentalmusik zumeist
royale widmung                   aus der Perspektive des 19. Jahrhunderts gehört, d. h. dass vor
Beethoven widmete die Violin-    allem dessen »pathetische« Werke rezipiert und gegen die
sonaten aus Opus 30 dem russi-   vermeintlich leichteren ausgespielt werden. So steht die Violin-
schen Zaren Alexander I. Der     sonate Nr. 8 in G-Dur ganz im Schatten der c-Moll-Sonate,
Monarch entlohnte den Kom-       die ihr in dem 1802 entstandenen dreiteiligen Zyklus Opus
ponisten mit einer Zahlung von   30 vorausgeht.
100 Dukaten während des             Auffallend ist zunächst, dass Beethoven in der Exposi-
Wiener Kongresses.               tion des Kopfsatzes dem Seitenthema einen viel größeren
                                 Raum gibt als dem Hauptthema, das im Grunde kaum mehr
                                 als eine Eröffnungsgeste ist. Nach dem Auftritt des Haupt-
                                 themas bereitet er das Seitenthema Schritt für Schritt vor:
                                 Zunächst klingt dessen Rhythmus an, dann scheint die Ton-
                                 art D-Dur Fuß zu fassen. Doch wenn sich die »Parameter«
                                 des Tonsatzes zusammengefunden haben, setzt das Thema
                                 mit d-Moll in der »falschen« Tonart ein. D-Dur wird erst in
                                 der Schlussgruppe gefestigt. In der ausgesprochen kurzen
                                 Durchführung kommt es nicht zur Auseinandersetzung der
                                 Themen, sondern zu einem Schlagabtausch zwischen dem
                                 rollenden Unisono-Motiv des Anfangs und der Trillerfigur
                                 vom Ende der Exposition.
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Programmeinführung

   Im zweiten Satz sind langsamer Satz und Menuett mit-
einander verbunden. Das graziöse Thema erklingt insgesamt
neun Mal. Doch verändert wird es kaum. Neue Begleit-
motive treten hinzu, und es wird nach Es-Dur versetzt. Erst
bei seinem letzten Erklingen werden die Phrasen so auf die
beiden Instrumente verteilt, dass ein Dialog entsteht.
   Der dritte Satz macht dem Kehraus-Finale Haydn’scher
Vorbilder alle Ehre. Ähnlich wie im ersten Satz gibt es viele
Kontraste, aber im Grunde keinen Themengegensatz. War
im Kopfsatz kaum ein Hauptthema zu hören, so fehlt dem
dritten ein Seitenthema: Dieses Perpetuum mobile ist über
ein Kontratanz-Thema komponiert, das fast ununterbrochen
erklingt. So entsteht ein sturer, gar obsessiver Charakter.
sebastian urmoneit

Igor Strawinski (1882–1971)
Suite italienne für Violine und Klavier
Die Reihe kammermusikalisch inspirierter Werke, die Igor
Strawinski in seinem Refugium am Genfer See während der
Jahre des Ersten Weltkriegs schrieb, erlebte ihre Krönung in
einer Ballett-Partitur, deren Eleganz und Eigensinn zugleich
den Einstieg in seine kompositorische Zukunft bedeutete.
»Pulcinella«, das seine umjubelte Premiere 1920 in Paris
erlebte, entstand nach kompositorischen Vorlagen des italie-
nischen Barock-Komponisten Giovanni Pergolesi. Die kam-
mermusikalische Fassung für Violine und Klavier konzi-
pierte Strawinski dann 1925 für seine Konzerte mit dem
Geiger Samuel Duschkin: Sechs Sätze aus »Pulcinella«, die er
als Suite italienne veröffentlichte und die ein weiteres Zeug-
nis seiner Begeisterung für die musikantische Spielfreude
der barocken Vorlage sind.
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Programmeinführung

                                             »Die neapolitanische Musik Pergolesis, ihr volkstüm-
                                          licher und zugleich spanisch-exotischer Charakter hatten es
                                          mir seit jeher angetan«, berichtet Strawinski über die
                                          Anfänge des »Pulcinella«-Projekts. Die Musikgeschichte ver-
                                          stand er ohnehin als einen Fundus von Ideen, die auf die
                                          Gegenwart ausstrahlen und mit ihr in Dialog treten. Und so
                                          hat Strawinski keineswegs einfach nur Musik des 18. Jahr-
                                          hunderts bearbeitet und orchestriert, sondern fügte sie nach
                                          eigenem Gusto neu zusammen, tunkte sie dezent in die Farben
                                          des frühen 20. Jahrhunderts und stattete sie mit jenen rhyth-
                                          mischen Finessen aus, die seinen Stil so unverwechselbar
                                          machen. Das scheinbar Altbekannte bekommt einen ironisch-
Pulcinella (Zeichnung von Maurice Sand)   gewitzten Zug der Verfremdung, die den Hörer anregt, mit
                                          gespitzten Ohren hinzuhören. Pulcinella, der tölpelhafte
                                          Diener aus der Commedia dell’arte erscheint in zeitgemäßem
                                          Gewand — in Strawinskis ureigenem.
                                          kerstin klaholz

                                          Gabriel Fauré (1845–1924)
                                          Sonate Nr. 1 A-Dur für Violine und Klavier op. 13
                                          »Man findet in dieser Sonate alles, was verführen kann: Neu-
                                          heit der Formen, Besonderheit der Modulationen, kuriose
                                          Klänge, einen gänzlich unvorhersehbaren Gebrauch der
                                          Rhythmen; und über all dem waltet ein Zauber, der das ganze
                                          Werk umhüllt und der die breite Masse der gewöhnlichen
                                          Zuhörer dazu bringt, ungeahnte Kühnheiten als die natür-
                                          lichste Sache von der Welt hinzunehmen ... Monsieur Fauré
                                          hat durch diese Sonate mit einem Satz auf dem Niveau der
                                          Meister Platz genommen.« So euphorisch reagierte Camille
                                          Saint-Saëns auf Gabriel Faurés kammermusikalischen Erst-
                                          ling, die Violinsonate in A-Dur. Der Altmeister französischer
                                          Kompositionskunst sollte seinem jüngeren Zögling mit
                                          dieser empathischen Lobeshymne den Weg in die großen
                                          Konzertsäle bereiten.
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Programmeinführung

   An einem Wendepunkt in der französischen Musikhistorie
traf Gabriel Fauré mit seiner Komposition den Nerv der Zeit:
Nach dem verlorenen Krieg gegen Preußen bahnte sich in
Frankreich ein neuer Nationalismus den Weg, der in der
sogenannten »Ars gallica« — einer eben eigens französischen
Kunst — Ausdruck fand. Diese neue Kunstform institutio-
nalisierte sich in der 1871 gegründeten Société nationale de
Musique und erhielt mit Faurés Sonate ihr erstes wegweisen-
des Musikstück: Erstmals ist hier der so unverwechselbar
gewordene französische Ton zu hören, der sich aus quasi-          »Man erkennt in seiner Musik
impressionistischen, poetischen Klängen und immer wieder          immer gleich den typisch par-
verschwebenden Harmonien zusammensetzt.                           fümfreien Charme und die
   Exemplarisch zeigt sich dies sogleich im Hauptthema des        gebändigte Melancholie.«
ersten Satzes, der diese beiden Kerneigenschaften vorbild-        Volker Hagedorn über Gabriel
lich miteinander vereint. Im Rhythmus einer Barcarolle setzt      Fauré
der langsame Satz ein. Über den Staccato-Akkorden der linken
Hand erhebt sich hier der sehnsüchtige Gesang eines imagi-
nären Gondolieres in der Violine, ehe sich ein lebhafter Dialog
entwickelt. Perlend und mit keck flirrenden Pizzicati kommt
das Scherzo daher und entpuppt sich als ein wahres Kabinett-
stück für jeden Geiger. In all diesem Trubel bringt einzig das
in Moll gesetzte Trio etwas Kontemplativität. Das Finale ist
der energischste der vier Sätze, das mit einem sangesfreudigen
ersten und einem deklamatorischen, energetischen zweiten
Thema bewusst auf Gegensätze setzt.
isabel schubert
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Der Klang der Seidenstraße — Programm um 18:00 Uhr

Stone Drumming für Violine solo — inspiriert von Tan Dun

Robert Schumann (1810–1856)
Von fremden Ländern und Menschen aus Kinderszenen für Klavier solo

Aram Chatschaturjan (1903–1978)
Tanz Nr. 1 für Violine und Klavier

Fazil Say (*1970)
Sonate für Violine und Klavier op. 7
   Introduction: Melancholy. Andante misterioso
   Grotesque. Moderato scherzando
   Perpetuum mobile. Presto
   Anonymous. Andante
   Epilogue: Melancholy. Andante misterioso

Traditionelle Musik aus Kasachstan für Violine solo
(gesammelt und transkribiert von A. W. Satajewitsch)

Nikolai Rimski-Korsakow (1844–1908)
Konzert-Fantasie über »Der Goldene Hahn« für Violine und Klavier
(Fassung von Efrem Zimbalist)

sowie Lesung aus »Eine Reise in den anderen Westen« von Heinrich Geiger,
»West-östlicher Divan« von Johann Wolfgang von Goethe, »Dshamilja« von
Tschingis Aitmatov, »Seide« von Alessandro Barrico und »Briefe in die chinesische
Vergangenheit« von Herbert Rosendorfer

Veranstaltung ohne Pause
Bild- & Tonaufnahmen — auch mit dem Handy — sind untersagt.
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Programmeinführung

                                  Mythos Seidenstraße
                                  Bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. entstand eine der wohl
                                  berühmtesten Handelsrouten in der Geschichte der Mensch-
                                  heit: die Seidenstraße, die Europa mit dem fernen China ver-
                                  band. Peking im Osten und Antiochia in der heutigen Türkei
Will mich unter Hirten
                                  bzw. Palmyra im heutigen Syrien im Westen waren die Start-
mischen,//An Oasen mich erfri-
                                  und Zielpunkte eines verzweigten Systems von Routen, das
schen,//Wenn mit Karawanen
                                  sich über rund 6.400 Kilometer etwa über das Hochgebirge
wandle,//Shawl, Kaffee und
                                  des Pamir und durch die Wüste Takla Makan erstreckte.
Moschus handle;//Jeden Pfad
                                  Zwar stand die Seide als gefragtes Handelsgut Pate für den
will ich betreten//Von der
                                  Namen der Route, gehandelt wurde aber auch mit Tee und
Wüste zu den Städten.
                                  Papier, mit Gewürzen und Weihrauch oder mit Glas und
                                  Weintrauben. Eine Kamelkarawane benötigte für den Hin-
Bösen Felsweg auf und nieder//
                                  und Rückweg auf der Seidenstraße vermutlich mindestens
Trösten, Hafis, deine Lieder,//
                                  zwei Jahre.
Wenn der Führer mit Entzücken//

Von des Maultiers hohem
                                  Entstehung der Seidenstraße
Rücken//Singt, die Sterne zu
                                  Die Ursprünge der Seidenstraße gingen vom chinesischen
erwecken//Und die Räuber zu
                                  Kaiserreich aus: Im Bestreben, sich gegen die kriegerischen
erschrecken.
                                  Hunnen zu wappnen, schuf man eine Verbindungslinie, die
Johann Wolfgang von Goethe in
                                  von China bis ins heutige Afghanistan führte. Später wurde
seinem »West-östlichen Divan«
                                  diese weiter ausgebaut: Entlang der Takla Makan und über das
                                  Pamir-Gebirge wurde die bereits etablierte Route verlängert
                                  und so ein Anschluss an bereits bestehende Handelsstraßen
                                  im übrigen Asien geschaffen, die wiederum eine Verbindung
                                  zum Westen hatten.
                                     Der Handel wurde bald von Kaufleuten aus dem heutigen
                                  Afghanistan und Indien sowie von den Parthern, einem in
                                  Zentral- und Vorderasien beheimateten Volk, übernommen.
                                  Viele asiatische Städte gelangten durch den Handel auf der
                                  Seidenstraße zu immensem Reichtum. Ihren Höhepunkt
                                  erlebte die Seidenstraße im 7. Jahrhundert, dann verlor sie
                                  insbesondere durch die Entdeckung neuer Seewege zuneh-
                                  mend an Wichtigkeit.
Programmeinführung

   Heute gibt es Bestrebungen für eine »Neue Seidenstraße«,
um den europäischen und den asiatischen Kontinent wieder
einander anzunähern. Dazu wurde etwa in den 1990er-
Jahren das Projekt TRACECA (Transport Corridor Europa-
Caucasus-Asia) ins Leben gerufen. Diese Initiative fußte auf
einem Vorschlag des damaligen georgischen Präsidenten
Eduard Schewardnadse. Gänzlich glücken sollte das ambitio-
nierte Unterfangen nicht. Mittlerweile macht sich insbeson-
dere China für eine »Neue Seidenstraße« stark.

Reisen auf der Seidenstraße
Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen
Christentum und Islam wurden im ausgehenden Hoch-
mittelalter mehr und mehr Kontakte zwischen Orient und
Okzident geknüpft. Insbesondere die Mongolen erachtete
der Vatikan als nützliche Verbündete in diesem Kampf, und        »Hier kreuzen sich die Wege von
so wurden immer wieder Missionare nach Asien entsandt.           Christentum und Buddhismus,
Der Franziskanermönch Giovanni Carpini reiste etwa im Jahr       von Islam und Hinduismus.
1245 über die Seidenstraße zum legendären Dschingis Khan.        Diese uralte Straße hat seit
   Der bekannteste Asien- und Seidenstraßenreisende in           jeher Menschen, Länder, Völker
jener Zeit ist zweifellos Marco Polo, ein venezianischer Kauf-   und Kontinente zusammen-
mann. 1254 geboren, begleitete er als 17-Jähriger seinen Vater   geführt. Auf dieser Straße
und Onkel auf einer Reise nach Zentralasien und Nordchina.       begegnen sich Menschen, Ideen
Über Bagdad, den Iran und das Pamir-Gebirge erreichten sie       und Götter.«
Nordchina und das heutige Peking. Dort erwarb Marco Polo         Eduard Schewadnadse,
das Vertrauen des Großkhans und stieg zum Statthalter der        georgischer Präsident von
Stadt Hangzhou auf. 1295 kehrte Marco Polo nach dreijähriger     1995–2003
Rückreise nach Venedig zurück und schrieb seine Erlebnisse
nieder. Sein Reisebericht hatte großen Einfluss auf das Welt-
bild des ausgehenden Mittelalters — wenngleich bis heute
immer wieder daran gezweifelt wird, dass Marco Polo über-
haupt in Asien gewesen ist.
isabel schubert
biografien

Mira Tujakbajewa
Violine
Die Geigerin Mira Tujakbajewa fasziniert ihr Publikum
durch tief empfundene Musikalität, technische Brillanz und
außergewöhnliche Programmzusammenstellungen. Geboren
in Kasachstan, aber bereits seit vielen Jahren in München
beheimatet, empfindet sich Mira Tujakbajewa als musika-
lische Weltbürgerin, die überall Menschen mit ihrer Musik
berühren möchte.
   Schon früh wurde das herausragende Talent von Mira
Tujakbajewa erkannt und gefördert. In ihrem Heimatland
besuchte sie die Musikschule für Hochbegabte und ging als
Preisträgerin bei Wettbewerben in Kasachstan, Usbekistan
und den USA hervor. 1994 kam sie nach Europa, um ein
Musikstudium in der renommierten Geigenklasse von Prof.
Jens Ellermann an der Hochschule für Musik und Theater in
Hannover aufzunehmen, das sie 1999 mit Diplom und Aus-
zeichnung abschloss. 2002 folgte das Konzertexamen, eben-
falls mit Auszeichnung. Der Durchbruch als Solistin und
Kammermusikerin gelang 2005, als sie vom Bayerischen
Rundfunk entdeckt wurde. Es folgten Engagements beim
Zürcher Kammerorchester, beim Warschauer Symphonie-
orchester und beim Göttinger Symphonie Orchester. Tourneen
und Konzertreisen etwa mit der Nordwestdeutschen Phil-
harmonie, der Norddeutschen Philharmonie Rostock, der
Sinfonietta Köln oder der Hamburger Camerata führten sie
in den letzten Jahren durch zahlreiche europäische Länder.
Internationale Beachtung fand ihr Konzert mit dem Mos-
kauer Radio-Symphonieorchester unter Leitung von Wladi-
mir Fedossejew, der ihre Darbietung des Violinkonzerts von
Tschaikowski als »erinnerungswürdig, mit tiefem Ausdruck
und intimem Feingefühl« bezeichnete.
   Mira Tujakbajewa spielt auf einer Geige von Giovanni
Grancino, Mailand 1690.
biografien

Nicholas Rimmer
Klavier
Nicholas Rimmer ist einer der vielseitigsten Pianisten seiner
Generation. In England geboren, kam er als 21-Jähriger für
sein Klavierstudium nach Hannover. Er konzertierte auf
namhaften Bühnen wie in der Londoner Wigmore Hall, im
Münchener Gasteig, in der Tonhalle Zürich und in der Ber-
liner Philharmonie. Als Solist spielte er u. a. mit der NDR
Radiophilharmonie, den Hamburger Symphonikern, der
Manchester Camerata und dem Auckland Philharmonia
Orchestra. Er war zu Gast bei renommierten Festivals in
Aldeburgh, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein,
Schwetzingen, Ludwigsburg, Grafenegg, bei der Musik-
woche Hitzacker, beim Boswiler Musiksommer, beim Heidel-
berger Frühling und beim Lucerne Festival.
   Zu seinen Einspielungen zählen Aufnahmen mit Nils
Mönkemeyer, ausgezeichnet mit dem ECHO Klassik 2009.
Nicholas Rimmer hat zudem mehrere Soloeinspielungen
veröffentlicht; 2020 ist eine CD mit Werken von Clementi
bei NAXOS erschienen.
   Zu seinen festen Ensembles gehören das Trio Gaspard
mit dem Geiger Jonian Ilias Kadesha und der Cellistin Vashti
Hunter sowie das Trio Belli-Fischer-Rimmer in der einzig-
artigen und experimentellen Besetzung Posaune-Percussion-
Klavier.
   Weitere Kammermusikpartnerinnen und -partner sind
Nicolas Altstaedt, Sebastian Manz, Maximilian Hornung,
Gabriel Schwabe und das Quatuor Hermès. Seit 2019 unter-
richtet Nicholas Rimmer als Professor für Klavier an der
Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg.
biografien

Sebastian Reck
Lesung
Sebastian Reck wurde 1971 in Stuttgart geboren. Von 1992
bis 1995 absolvierte er eine Schauspielausbildung an der
Elisabethbühne Salzburg, im Anschluss erfolgte die Auf-
nahme ins dortige Ensemble. Engagements am Vogtland-
theater Plauen und der Landesbühne Schleswig-Holstein
schlossen sich von 1998 bis 2002 an. Von 2003 bis 2007 war
Sebastian Reck am Theater Lübeck engagiert, 2007 bis 2009
folgte ein Engagement am Theater Bielefeld. Am Theater
Magdeburg war er Teil eines Schauspielensembles von 2009
bis 2017. Als freier Schauspieler ging er Engagements u. a. bei
den Salzburger Festspielen, im Theater im Pfalzbau, bei den
Luisenburgfestspielen Wunsiedel und am Staatstheater Karls-
ruhe nach.
   Seit der Spielzeit 2017/18 ist er Mitglied im Ensemble des
Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin. Neben mittler-
weile mehr als 140 Theaterproduktionen — darunter Rollen
wie Hamlet in »Hamlet« von William Shakespeare, Nathan
in »Nathan der Weise« von Gotthold Ephraim Lessing, Dorf-
richter Adam in »Der zerbrochene Krug« von Heinrich von
Kleist, Macheath in »Die Dreigroschenoper« von Bertolt
Brecht und Kurt Weill — ist Sebastian Reck regelmäßig auch
für Lesungen gefragt.
spielstätte

Beidendorf, Kirche
Die erste Erwähnung des Dorfes Beidendorf findet man in
den Registern der Bischöfe zu Ratzeburg und zwar aus dem
Jahr 1230. Im Mittelalter wurde das Dorf zu einem Sammel-
punkt der Stände des alten Landes Mecklenburg. Auch die           Die Kirche in Beidendorf war
Kirche in Beidendorf kann auf eine lange Geschichte zurück-       am 14. August 2013 erstmals
blicken: Der Chor als ältester Teil geht auf die zweite Hälfte    Spielstätte der Festspiele
des 13. Jahrhunderts zurück. Die Kirche ist ein norddeutscher,    Mecklenburg-Vorpommern.
gotischer Backsteinbau, der teilweise auf einem Granitsockel
ruht. Chor und Schiff sowie die an der Nordostecke des Baus
angesetzte Sakristei sind mit je zwei Kreuzgewölben versehen.
Der Turm ist der jüngste Bauabschnitt und formt mit den vier
Schildgiebeln eine achteckige Pyramide als Turmhelm.
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fotos und abbildungen Festspiele MV (Kirche Beidendorf) · Wikimedia Commons, gemeinfrei
(Maurice Sand: Pulcinella) · Sergey Pesterev CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons (Karawane) ·
Andreas Brücklmair (Mira Tujakbajewa) · Andrej Grilc (Nicholas Rimmer) · Sebastian Reck (Se-
bastian Reck)

Änderungen vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.

wir danken
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    Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern

unseren hauptsponsoren und -förderern

unseren medienpartnern

sowie
Wir hauen ganz
klassisch auf die Pauke.
   Das ist unsere Natur.

Kultur im LAND ZUM LEBEN: Vollen Einsatz zeigen Celia Verlemann
und Kevin Weltzien vom Team der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.
Gemeinsam bereiten sie der Musik die Bühne bei fast 200 Konzerten pro
Saison an den schönsten und ungewöhnlichsten Orten im Land.
Mehr über Kultur und Freizeit in MV: mecklenburg-vorpommern.de

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