Programmheft 27.08.2021 Ganz klassisch - Festspiele ...
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Freitag, 27.08.2021, 19:30 Uhr · Neubrandenburg, Konzertkirche Ganz klassisch Anna Prohaska und Kristian Bezuidenhout Kammerakademie Potsdam Anna Prohaska Sopran Kristian Bezuidenhout Klavier Antonello Manacorda Leitung Mit freundlicher Unterstützung der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe NDR Kultur zeichnet dieses Konzert auf und sendet es am 26. September 2021 um 11:00 Uhr in der Sendung »Das Sonntagskonzert«. Änderungen sind vorbehalten.
Ludwig van Beethoven (1770–1827) Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 op. 72b Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Konzert Nr. 6 B-Dur für Klavier und Orchester KV 238 Allegro aperto Andante un poco adagio Rondeau. Allegro Joseph Haydn (1732–1809) Szene der Berenice »Berenice, che fai?« für Sopran und Orchester Hob XXIVa:10 Wolfgang Amadeus Mozart Rezitativ und Arie (Rondo) »Ch’io mi scordi di te?« für Sopran und Orchester KV 505 Pause Robert Schumann (1810–1856) Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 Sostenuto assai — Allegro ma non troppo Scherzo. Allegro vivace Adagio espressivo Allegro molto vivace Bild- & Tonaufnahmen — auch mit dem Handy — sind untersagt.
Programmeinführung Ludwig van Beethoven (1770–1827) Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 op. 72b Nicht weniger als vier verschiedene Ouvertüren schrieb Lud- wig van Beethoven für seine einzige Oper »Fidelio«, die ursprünlich den Titel »Leonore« haben sollte. An keinem anderen Werk arbeitete der Komponist so lange wie an die- sem, wieder und wieder unterzog er es Änderungen und Ver- besserungen. Im Laufe des langwierigen Revisionsprozesses unternahm Beethoven mit den ersten drei Ouvertüren den für damalige Zeit epochemachenden Versuch, die komplette Operndramaturgie schon im Vorspiel in konzentrierter Form mit sinfonischen Mitteln umzusetzen. Es entstanden Kom- positionen von außerordentlicher motivischer und harmoni- geschichte auf der Bühne scher Dichte. Die Vorwegnahme der gesamten Opernidee, Die Handlung von Beethovens bis hin zum triumphalen Ende hielt Beethoven schließlich »Fidelio« beruht auf einer wah- nicht mehr für geeignet, sodass er in der endgültigen Ouver- ren Begebenheit aus der Zeit türe doch eine konventionellere Fassung wählte, die relativ der Französischen Revolution. unabhängig von der eigentlichen Oper und direkt zum szeni- Eine heldenhafte Frau befreite schen Geschehen überleitend gestaltet ist. — als Mann verkleidet — ihren Die drei Leonoren-Ouvertüren weisen schon den Weg Ehemann aus einem Gefängnis zur von der Oper unabhängigen Konzertouvertüre sowie zur der Jakobiner. programmatischen Instrumentalmusik, wie sie im späten 19. Jahrhundert mit den Sinfonischen Dichtungen von Franz Liszt und den Programmsinfonien von Hector Berlioz ent- stehen sollten. Vor allem die dritte Leonoren-Ouvertüre ist konzeptionell besonders interessant: Sie endet mit einer Reprise (nämlich mit der Wiederholung des Beginns) im Sinne eines Sinfoniesatzes. Das in der Mitte der Ouvertüre erklingende Trompetensignal, das später in der Oper die Ankunft des königlichen Ministers und damit die Rettung von Leonore und Florestan ankündigt, ist im Laufe der Zeit zu einer Fanfare für den Sieg der Freiheit geworden. Olaf Dittmann
Programmeinführung Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Konzert Nr. 6 B-Dur für Klavier und Orchester KV 238 Bereits als Sechsjähriger begann Wolfgang Amadeus Mozart als Wunderkind auf Konzertreisen durch ganz Europa für Furore zu sorgen. Gemeinsam mit seiner Schwester »Nan- nerl« spielte der kleine Mozart auf Violine und Klavier in nahezu allen Musikzentren — mitunter sogar eigene Kom- positionen. Im zarten Alter von nur elf Jahren entstanden erste Werke, die bereits in Richtung Klavierkonzert voraus- wiesen. Sechs Jahre später, im Dezember 1773, komponierte der mittlerweile 17-Jährige sein erstes eigenes Klavierkon- zert. Es ist erstaunlich, wie sehr in der Komposition mit der KV-Nummer 175 bereits Mozarts ganz eigener Ton zu hören ist. 1776 entstand in nur wenigen Tagen mit KV 238 das »Ich hatte bis dahin niemand so nächste Klavierkonzert. geist- und anmutvoll vortragen Der erste Satz ist beinahe wehmütig zurückhaltend gehört.« gestaltet. Im knappen Anfangsritornell werden zwei Haupt- Muzio Clementi über Mozarts themen vom Orchester vorgestellt, ehe sie vom Klavier auf- Klavierspiel gegriffen werden und anschließend reizvoll zwischen Solo und Tutti hin- und hergereicht werden. Im zweiten Satz sind die zu erwartenden Oboen durch Flöten ersetzt, was einen sehr besonderen Klang nach sich zieht. Über durchgängig im Hintergrund pochende Streicher entsteht ein beinahe schwe- bender Charakter. Immer wieder bekommt der Satz regel- recht ariose Züge, die auf Mozarts einzigartiges Gespür für sangbare Melodien vorausweisen. Das Rondo an dritter und letzter Stelle ist typisch Mozart: Solistisch präsentiert das Klavier das Rondothema, das sogleich vom Orchester aufge- nommen wird und später einem weiteren Thema gegenüber gestellt wird. Eine überraschende Modulation nach Moll gibt diesem Rondo zusätzlich Vitalität und Abwechslung, ehe das Werk nach einer Solokadenz im Piano verklingt. isabel schubert
Programmeinführung Joseph Haydn (1732–1809) Szene der Berenice »Berenice, che fai?« für Sopran und Orchester Hob XXIVa:10 Wer im 18. Jahrhundert als Opernkomponist reüssieren wollte, der landete bei ihm: Pietro Metastasio, dessen Libretti vor allem die Wiener Opernwelt seinerzeit dominierten. Noch 1791 schrieb Mozart seine letzte Oper »Tito« nach einem Text des Italieners. Metastasios »Antigono« beispiels- weise wurde von 50 Komponisten vertont. Und auch der große Haydn bediente sich für seine Szene der Berenice an diesem Libretto. Haydns Griff zu dieser äußerst populären Vorlage erfolgte möglicherweise auch aus einem ganz profanen Grund: Haydn stand unter Zeitdruck. Er brauchte einen die banti bereits existierenden Text eines nach Möglichkeit bedeutenden Als Haydn für Brigida Banti Autoren für eine dramatische Gesangseinlage in seinem letzten schrieb, hatte diese ihren Londoner Konzert, um die ihn die seinerzeit gefragte Sopra- stimmlichen Zenit bereits über- nistin Brigida Banti gebeten hatte. schritten. Auch darüber hinaus Metastasios Text setzt sich aus einem Eingangsrezitativ scheint sie von einem regel- und einer kurzen Arie, gefolgt von einem kurzen Rezitativ recht zweifelhaften Ruf gewe- und einer weiteren großen Arie zusammen. Die ganze Oper sen zu sein: Der Librettist handelt von den Irrungen und Wirrungen um zwei sich Lorenzo da Ponte berichtete, liebende Paare, die am Ende — natürlich — glücklich zu- sie sei vulgär, unverschämt, las- einander finden. In der Szene der Berenice glaubt die Prota- terhaft und eine Trinkerin gonistin, ihr Geliebter Demetrio sei tot. Im Rezitativ ent- gewesen. spinnt sich ein Wechselbad der Gefühle, das Haydn meister- lich in Töne kleidet. Demetrios Gang in die Unterwelt und seine Fahrt über die Lethe ist Inhalt der ersten Arie. In Berenice reift der Entschluss, ihm nachzufolgen. Nach dem zweiten kurzen Rezitativ folgt ein wütender Protest in Richtung Gott. Der Sturm der Entrüstung Berenices äußert sich in bedrohlich abgesenkten tiefen Melodielinien bis hinauf zu anklagenden Spitzentönen. Aus der zornigen Anklage wird so eine bravouröse Arie. isabel schubert
Programmeinführung Wolfgang Amadeus Mozart Rezitativ und Arie (Rondo) »Ch’io mi scordi di te?« für Sopran und Orchester KV 505 Rund fünfzig Arien im konzertanten Stil, also losgelöst von einem mehraktigen Bühnenwerk, liegen von Mozart vor. Bemerkenswert ist, dass er »sein« Instrument, das Klavier, in einer dieser vom Orchester begleiteten Arien hinzugenom- men hat. Eine Einzigartigkeit, die sich aus privaten Gründen erklären lässt: Mozart hegte eine besondere Zuneigung für Nancy Storace (Gemälde von Benjamin van der die 21-jährige Sängerin Nancy Storace, die in den ersten Auf- Gucht, 1790) führungen von »Figaros Hochzeit« die Rolle der Susanna sang. Am 26. Dezember 1786 komponierte er für sie die Arie KV 505. In sein Werkverzeichnis trug Mozart ein: »für Mad. selle Storace und mich«. Die Uraufführung dieser großarti- gen Arie in einem Konzert im Februar 1787 sollte gleichsam einen Abschied bedeuten: Storace verließ anschließend Wien für immer. Die innige Verbundenheit von Gesang und Klavier, das Mozart bei der Uraufführung selbst spielte, war seine Art, von ihr Abschied zu nehmen. In dieser Arie tritt die Trojanerin Ilia auf. Sie wendet sich an ihren Geliebten Adamante, der ihr — in dem Glauben, sterben zu müssen — nahegelegt hat, ihn zu vergessen und vielleicht gar bei einem Anderen Trost zu suchen. Das Ein- gangsrezitativ schwankt zwischen Trauer und Verzweiflung, ehe die Arie, ein tröstliches Rondo, anhebt. Allem Trost zum Trotz kann auch dieser Abschnitt Schmerz und Verzweiflung nicht in Gänze vertreiben, wie das harte, rezitativähnliche »Stelle barbare« deutlich verrät. Nahezu heitere Stimmung klingt in der Folge an, bis ein neuerliches »Stelle barbare« die positive Atmosphäre vertreibt. Schließlich findet sich am Ende eine große Steigerung bis in jubelnde Höhen, die diese Arie zu einem regelrecht triumphalen Ende führt. isabel schubert
Programmeinführung Robert Schumann (1810–1856) Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 »Durch Mendelssohn verleitet, durch Beethoven geblendet, durch Bach gelähmt«, so urteilte ein zeitgenössischer Kriti- ker hämisch über Robert Schumanns zweite Sinfonie. Tat- sächlich sollte es seine Zeit dauern, bis dieses Werk aus den Jahren 1845/46 seinen Siegeszug auf den Konzertprogram- men antrat. Fiebrig nervös, wie getrieben und innerlich zer- rissen kommt die Sinfonie daher und zeugt nachdrücklich von Schumanns erstem gesundheitlichen Tiefpunkt. »In mir paukt und trompetet es sehr — ich weiß gar nicht, was daraus werden wird«, notierte der von ersten Depressionen geplagte Komponist im September 1845. Die Arbeit an der zweiten »Die Sinfonie schrieb ich im Sinfonie bezeichnete er andernorts als »Widerstand des Dezember 1845 noch halb Geistes, durch den ich meinen Zustand zu bekämpfen krank; mir ist’s, als müsste man suchte« und verstand sie als eine Art Heilung. ihr dies anhören. Erst im letzten Orientierung in dieser Krise fand Schumann in der Musik Satz fing ich an, mich wieder zu von Johann Sebastian Bach. Dessen Musik studierte er als fühlen; wirklich wurde ich auch Selbsttherapie und ließ sich zu Eigenem inspirieren: So nach Beendigung des ganzen basiert etwa der langsame Satz der zweiten Sinfonie auf Werkes wieder wohler.« einem Zitat aus Bachs Triosonate aus dem »Musikalischen Schumann über seine Sinfonie Opfer« und hört sich doch durch und durch romantisch an. Nr. 2 Und später klingt Beethoven in einem weiteren Zitat an, diesmal aus dessen Liederzyklus »An die ferne Geliebte«. Dieser Einschub ist so auffällig und eindrücklich, dass die Widmung an Schumanns Frau Clara, die treu an der Seite ihres Mannes stand, äußerst naheliegend scheint. Auch wenn Schumann sich bei anderen Größen seines Fachs bediente, kann dies nicht über seine eigene Genialität hinwegtäuschen: Jede »abgeschriebene« Geste, jedes präexistente Motiv wird von ihm in seine ganz eigene, eben typisch Schumann’sche Sprache übertragen. isabel schubert
Gesangstexte »Berenice, che fai?« recitativo rezitativ Berenice, che fai? Muore il tuo bene, stupida, e Berenice, was tust du? Dein Geliebter stirbt, und du, tu non corri! Oh Dio! Törichte, eilst ihm nicht zu Hilfe! Oh, Gott! Vacilla l’incerto passo; un gelido mi scuote Unsicheren Schritts wanke ich, eisige Schauder insolito tremor tutte le vene, e a gran pena il durchpulsen meine Adern, kaum kann ich mich zit- suo peso il piè sostiene. Dove son? Dove son? ternd aufrecht halten. Wo bin ich? Wo bin ich? Qual confusa folla d’idee tutte funeste Welch wirres Durcheinander düsterer Gedanken adombra la mia ragion? Veggo Demetrio, il verschattet meinen Verstand? Ich sehe Demetrio, ich veggo che in atto di ferir ... Fermati! Vivi! sehe ihn im Kampf verwundet ... halte ein! Lebe! D’Antigono io sarò. Del core ad onta volo a Ich werde Antigono gehören. Im Herzen Scham eile giurargli fè: dirò, che l’amo; dirò ... ich zu ihm, Treue zu schwören: ich werde ihm sagen, dass ich ihn liebe; ich werde sagen ... Misera me, s’oscura il giorno, balena il ciel! Ach, ich Elende, es verfinstert sich der Tag, Blitze er- L’hanno irritato i miei meditati spergiuri. hellen den Himmel! Meine falschen Schwüre haben den Himmel erzürnt. Ahimè! Lasciate ch’io soccorra il mio ben, Weh mir! Lasst mich meinem Geliebten zu Hilfe ei- barbari Dei! Voi m’impedite e intanto forse un len, ihr grausamen Götter! Ihr haltet mich zurück colpo improvviso ... und inzwischen vielleicht ein unvorhergesehener Schlag ... Ah, sarete contenti; eccolo ucciso. Ach, ihr werdet zufrieden sein, er wurde getötet. Aspetta, anima bella: ombre compagne a Lete Warte, schöne Seele, als vereinte Schatten wollen wir andrem. Se non potei salvarti potrò fedel ... zur Lethe gehen. Wenn ich dich nicht retten kann, kann ich dir doch treu ... Ma tu mi guardi, e parti? Aber du siehst mich an und gehst? aria Arie Non partir, bell’idol mio; Verlass mich nicht, Geliebter; per quell’onda all’altra sponda durch diese Welle zum anderen Ufer voglio anch’io passar con te! will auch ich mit dir gehen!
Gesangstexte recitativo Rezitativ Me infelice! Che fingo? Che ragiono? Dove Oh, ich Unglückliche! Was kommt mir in den rapita sono dal torrente crudel de’ miei Sinn? Was denke ich nur? Wo bin ich hingeraten martiri? im grausamen Strom meiner Leiden? Misera Berenice, ah, tu deliri! Arme Berenice, ach, du fantasierst! aria Arie Perchè, se tanti siete, Warum, wenn ihr so zahlreich seid, che delirar mi fate, die ihr mich wahnsinnig macht, perchè non m’uccidete, warum tötet ihr mich nicht, affanni del mio cor? ihr Qualen meines Herzens? Crescete, oh Dio, crescete, Wachst, oh Gott, mehrt euch, finchè mi porga aita bis mich erlöst, con togliermi di vita indem es mich vom Leben befreit, l’eccesso del dolor. das Übermaß des Leides. pietro metastasio
Gesangstexte »Ch’io mi scordi di te?« Recitativo Rezitativ Ch’io mi scordi di te? Ich dich vergessen? Che a lui mi doni puoi consigliarmi? Du rätst mir, mich ihm zu geben? E puoi voler che in vita...Ah no. Und wünschest noch, dass im Leben ... Ach nein! Sarebbe il viver mio di morte assai peggior. Viel härter wär’ es für mich zu leben, als zu sterben. Venga la morte, intrepida l’attendo. Der Tod mag kommen, furchtlos harr’ ich sein. Ma, ch’io possa struggermi ad altra face, Doch für einen anderen zu entbrennen, ad altr’oggetto donar gl’affetti miei, meine Liebe einem anderen zu schenken, come tentarlo? wie, ach wie vermöcht’ ich es? Ah, di dolor morrei! Vor Kummer würd’ ich sterben! Aria Arie Non temer, amato bene, Sorge nicht, o Vielgeliebter, per te sempre il cor sarà. dies Herz ist auf ewig dein. Più non reggo a tante pene, Nicht länger ertrag’ ich diese Schmerzen, l’alma mia mancando va. die Sinne schwinden mir. Tu sospiri? o duol funesto! Du seufzest? O bittrer Schmerz! Pensa almen, che istante è questo! Bedenke doch, welch Augenblick dies ist! Non mi posso, oh Dio! spiegar. O Gott! erklären, ach nein. Non temer, amato bene, Sorge nicht, o Vielgeliebter, per te sempre il cor sarà. dies Herz ist auf ewig dein. Stelle barbare, stelle spietate, Grausame, unbarmherzige Sterne, perchè mai tanto rigor? was seid ihr so unerbittlich? Alme belle, che vedete Freundliche Seelen, die ihr meine Leiden le mie pene in tal momento, in diesem Augenblick erkennt, dite voi, s’egual tormento sagt, ob ein treues Herz può soffrir un fido cor? solche Qualen ertragen kann? giovanni battiasta varesco
Biografien Kammerakademie Potsdam Die Kammerakademie Potsdam (KAP) feiert in der Saison erste violinen Meesun Hong 2021/22 ihr 20-jähriges Jubiläum — 20 Jahre, in denen sich Coleman (Konzertmeisterin) · das Orchester der Landeshauptstadt und Hausorchester des Timoti Fregni · Xenia Goguv · Nikolaisaals einen Ruf weit über die Stadtgrenzen hinaus Michiko Iiyoshi · Emilija Kortus · erworben hat. Elektrisierende Musikerlebnisse sind das Mar- Matthias Leupold · Kristina Lung · kenzeichen des dynamischen Klangkörpers, der mit großer Laura Rajanen Leidenschaft und Neugier kaum eine Ecke des klassischen zweite Violinen Christiane Musikrepertoires unentdeckt lässt. Zahlreiche Konzertreihen Plath (Stimmführerin) · Danilo für alle Altersgruppen in Potsdam und Brandenburg, Gast- Ferrera da Silva · Julita Forck · spiele in ganz Europa, preisgekrönte CD-Aufnahmen und Thomas Kretschmer · Renate die 2018 gegründete erste Orchesterakademie Brandenburgs Loock · Johanna Müller · Marit zeugen vom Erfolg und Innovationsgeist des Orchesters. Seit Vliegenthart der Saison 2010/11 ist Antonello Manacorda Chefdirigent violen Christoph Starke und Künstlerischer Leiter der KAP. (Stimmführer) · Jennifer Anschel · In der Jubiläumssaison freut sich das Orchester auf die Ralph Günthner · Annette Geiger Zusammenarbeit mit der gefeierten Sopranistin Anna Pro- · Alexina Hawkins haska als Artist in Residence. Darüber hinaus heißt die KAP viele international gefragte Solisten und Solistinnen will-
Biografien kommen, darunter Igor Levit, Isabelle Faust, Thomas Hamp- son, Jan Lisiecki und Michael Wollny. Am Pult stehen erfolg- violoncelli Ulrike Hofmann reiche Dirigentinnen und Dirigenten wie Christian Jost, (Stimmführerin) · Jan-Peter Anja Bihlmaier und Joshua Weilerstein. Als Kulturbotschaf- Kuschel · Christoph Hampe · terin Potsdams und Brandenburgs gastiert die KAP daneben Alma-Sophie Starke in großen Konzerthäusern und bei bekannten Festivals, u. a. kontrabässe Anne Hofmann in der Elbphilharmonie Hamburg, im Concertgebouw (Stimmführerin) · Michael Neu- Amsterdam, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern mann · Johannes Ragg und im Boulez Saal Berlin. flöten Bettina Lange · Avner Die Potsdamer Winteroper, ein Highlight des Potsdamer Geiger Veranstaltungskalenders, kehrt 2021 zurück ins Schlos- oboen Jan Böttcher · Birgit stheater im Neuen Palais. Isabel Ostermann inszeniert, der Zemlicka-Holthaus gefragte britische Dirigent Douglas Boyd dirigiert Benjamin klarinetten Markus Krusche · Brittens Kammeroper »The Rape of Lucretia«. Luisa Lohmann Um allen Menschen einen Zugang zur Musik zu ermög- fagotte Christoph Knitt · Florian lichen, bietet das Orchester vielfältige Formate von inter- Bensch aktiven Familienkonzerte über die Video-Reihe KiKoKAP hörner Anton Seidenberg · bis zu Mitmachangeboten für Kitas an. Mit dem Modellvor- Daniel Dubrovsky · Gideon haben »Musik schafft Perspektive«, das 2017 mit dem BKM Seidenberg · David Kuen Sonderpreis »Kultur öffnet Welten« ausgezeichnet wurde, trompeten Nathan Plante · verankert die KAP kulturelle Bildung, Teilhabe und Chancen- Davdi Rodeschini · Thilo Hoppe gerechtigkeit nachhaltig im Stadtteil Potsdam-Drewitz. (Ferntrompete) posaunen Martin Majewski · Louise Oakes · David Joseph Yacus pauke Friedemann Werzlau
Biografien Anna Prohaska Sopran Die österreichisch-englische Sopranistin Anna Prohaska debütierte als 18-Jährige an der Komischen Oper Berlin und bald darauf an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, wo sie kurz darauf in das Ensemble aufgenommen wurde. Neben ihrer internationalen Karriere bleibt sie der Staatsoper weiterhin als Ensemblemitglied verbunden. Hier ist sie für ihr vielseitiges Repertoire bekannt, das bis hin zu Urauffüh- rungen von Beat Furrer oder Peter Ruzicka reicht. Zu den Höhepunkten ihrer Opernkarriere gehören u. a. Auftritte am Theater an der Wien, an der Mailänder Scala und am Royal Opera House in London sowie bei Festivals in Aix-en-Provence, Baden-Baden und München. Als regel- mäßiger Gast bei den Salzburger Festspielen war sie in ver- schiedenen Operninszenierungen und in Konzerten mit dem NHK Symphony und den Wiener Philharmonikern zu erleben. Seit ihrem Debüt bei den Berliner Philharmonikern im Alter von 24 Jahren ist sie eine gefragte Konzertsängerin. Sie hat u. a. mit den Wiener Philharmonikern unter Pierre Boulez, dem London Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattle und dem Los Angeles Philharmonic unter Gustavo Dudamel auf der Bühne gestanden. Als Spezialistin für Alte Musik arbeitete Anna Prohaska u. a. mit Nikolaus Harnoncourt und dem Concentus Musicus, der Akademie für Alte Musik Berlin und René Jacobs sowie Il Giardino Armonico mit Giovanni Antonini zusammen. Komponisten wie Jörg Widmann, Wolfgang Rihm und Giacomo Manzonis haben eigens für sie Partien geschrieben. Anna Prohaska kann eine vielfältige Diskografie vor- weisen. Ihr jüngstes Album, »Serpent & Fire: Arias for Dido and Cleopatra«, setzte sich sofort nach Veröffentlichung an die Spitze der deutschen Klassikcharts.
Biografien Kristian Bezuidenhout Klavier Kristian Bezuidenhout ist einer der bemerkenswertesten und aufregendsten Pianisten unserer Tage. Regelmäßig gas- tiert er bei den weltweit führenden Ensembles wie Les Arts Florissants, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Orchestre des Champs-Élysées oder dem Gewandhaus- orchester Leipzig. Bezuidenhout musiziert mit so bekannten Kolleginnen und Kollegen wie Sir John Eliot Gardiner, Philippe Herre- weghe, Trevor Pinnock, Giovanni Antonini, Jean-Guihen Queyras, Isabelle Faust, Alina Ibragimova, Anne Sofie von Otter oder Matthias Goerne. Am BOZAR Brüssel und in der Kölner Philharmonie war er Porträtkünstler der Saison 2019/20, beim Bachfest Leipzig 2019 Artist in Residence. Eine langfristige Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Label harmonia mundi. Kristian Bezuidenhouts Diskografie umfasst u. a. eine Gesamtaufnahme aller Klavierkompositio- nen Mozarts. Jüngst erschienen sind Schuberts Winterreise mit Mark Padmore, Bachs Sonaten für Violine und Cembalo mit Isabelle Faust sowie Klaviersonaten von Haydn. In der Saison 2020/21 war Kristian Bezuidenhout Solist in Konzerten mit den Essener Philharmonikern unter Richard Egarr, mit Les Arts Florissants unter William Christie, mit dem Kammerorchester Basel unter Giovanni Antonini, dem Orchestre National de France unter Emmanuel Krivine und dem Oslo Philharmonic Orchestra unter Klaus Mäkelä. Programme mit dem Orchestra of the Eighteenth Century, Concerto Copenhagen, der Kammerakademie Potsdam, dem Scottish Chamber Orchestra, dem Freiburger Barockorchester und The English Concert leitete er vom Instrument aus. Er gab Rezitale und Kammerkonzerte, immer wieder mit Anne Sofie von Otter, neuerdings aber auch mit dem Vokalensemble Voces8 sowie dem Geiger Niek Baar.
Biografien Antonello Manacorda Leitung Antonello Manacordas Vielseitigkeit als Dirigent liegt in der Fülle seiner musikalischen und kulturellen Prägungen begründet: In Turin in eine italienisch-französische Familie hineingeboren, in Amsterdam ausgebildet und seit vielen Jahren in Berlin zu Hause, war Manacorda Gründungsmitglied und langjähriger Konzertmeister des von Claudio Abbado ins Leben gerufenen Mahler Chamber Orchestras, bevor er bei Jorma Panula, dem legendären finnischen Lehrer, ein Dirigierstudium absolvierte. Heute ist Antonello Manacorda in Opernproduktionen an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt ebenso häufig zu erleben wie am Pult führender Sinfonieorchester. Mittelpunkt seines Schaffens ist die Kamme- rakademie Potsdam, der er seit 2010 als Künstlerischer Leiter vorsteht. Mit der Kammerakademie Potsdam hat Antonello Mana- corda sowohl einen Mendelssohn- als auch einen Schubert- Zyklus eingespielt, die beide von der Kritik gefeiert wurden. Beim ECHO Klassik 2015 erhielt die Kammerakademie Pots- dam für den Zyklus den Preis als Ensemble des Jahres. In der Saison 2021/22 gibt Antonello Manacorda sein Debüt an der Staatsoper Berlin (»Ariadne auf Naxos«). Für Puccinis »Madame Butterfly« gastiert er an der Alten Oper Frankfurt und an der Bayerischen Staatsoper. Des Weiteren folgt er Wiedereinladungen an die Wiener Staatsoper (»Le nozze di Figaro«, »Die Entführung aus dem Serail«) und ans Royal Opera House Covent Garden in London (»La Traviata«). Außerdem debütiert er bei den Berliner Philharmonikern. Des Weiteren ist er als Gastdirigent beim Danish National Symphony Orchestra, bei den Münchner Philharmonikern, beim Royal Philharmonic Orchestra, dem Tonhalle Orchester Zürich und dem Orchestra of the Age of the Enlightenment zu erleben.
Spielstätte Neubrandenburg, Konzertkirche Die gotische St.-Marien-Kirche in Neubrandenburg mit ihrem 88 Meter hohen Turm zählt zu den bedeutendsten Baudenkmälern in Norddeutschland. Die ältesten Teile des Bauwerks stammen aus dem 13. Jahrhundert. Ab 1995 wurde Das erste Festspielkonzert in das Gebäude von dem finnischen Architekten Pekka Salminen, der St.-Marien-Kirche Neubran- der sich in einem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb denburg fand am 25. Juli 1991 durchsetzen konnte, in einen Konzertsaal umgestaltet. und somit noch vor der Umge- Dazu wurde eine vollkommen separate Konstruktion aus staltung zur Konzertkirche Beton, Stahl und Holz in die historische Bausubstanz hinein- statt. gestellt. Seit 2001 wird die ehemalige St.-Marien-Kirche als Konzertkirche genutzt. 2017 erhielt sie eine Orgel, die als Gemeinschaftsprojekt der Orgelbaufirmen Schuke (Berlin) und Klais (Bonn) entstanden und von dem Unternehmer Günther Weber finanziert worden ist.
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Wir hauen ganz klassisch auf die Pauke. Das ist unsere Natur. Kultur im LAND ZUM LEBEN: Vollen Einsatz zeigen Celia Verlemann und Kevin Weltzien vom Team der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam bereiten sie der Musik die Bühne bei fast 200 Konzerten pro Saison an den schönsten und ungewöhnlichsten Orten im Land. Mehr über Kultur und Freizeit in MV: mecklenburg-vorpommern.de mvtutgut
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Impressum Herausgeber Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gGmbH · Lindenstraße 1 · 19055 Schwerin · T 0385 591850 · F 0385 5918510 · www.festspiele-mv.de Intendantin Ursula Haselböck KAUFMÄNNISCHER DIREKTOR Toni Berndt redaktion und satz Isabel Schubert · i.schubert@festspiele-mv.de Anzeigen Nadine Klatt · n.klatt@hne-sponsorenpool.de druck Digital Design — Druck und Medien GmbH fotos und abbildungen Holger Martens (Turm der Konzertkirche Neubrandenburg) ·Wikimedia Commons, gemeinfrei (Nancy Storace) · Beate Wätzel (Kammerakademie Potsdam) · Marco Borggreve (Anna Prohaska; Kristian Bezuidenhout) · Nikolaj Lund (Antonello Manacorda) · Geert Maciejewski (Konzertkirche Neubrandenburg, Spielstätte) Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. wir danken unserem partner Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern unseren hauptsponsoren und -förderern unseren medienpartnern sowie
Schirmherr Günther Uecker AUSSTELLUNG 16. Juni bis 29. August 2021 Kunstsammlung Neubrandenburg „Fünf Positionen Reinhard Buch Christian Frosch der Gegenwart Claudia Heinicke in Mecklenburg- Peter Klitta Vorpommern“ Cindy Schmiedichen Cindy Schmiedichen Claudia Heinicke Reinhard Buch Christian Frosch Peter Klitta © Fotografien: Roman März (4); Eddie Bonesire (Buch); © VG Bild-Kunst, Bonn 2021 (Frosch; Klitta) KUNSTSAMMLUNG NEUBRANDENBURG Große Wollweberstraße 24 · 17033 Neubrandenburg Tel. 0395 555-1290 www.kunstsammlung-neubrandenburg.de Öffnungszeiten: Mi. – So. 10 – 17 Uhr kunstpreis.mecklenburgische.de
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