Psoriasis-Arthritis Rheuma

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Psoriasis-Arthritis Rheuma
Rheuma

         Psoriasis-
          Arthritis

         Rheumaliga Schweiz
             Bewusst bewegt
Impressum:
Autoren          Dr. med. Dieter Frey, Basel

Arbeitsgruppe    Dr. med. Thomas Langenegger, Zuger Kantonsspital, Baar
                 Dr. med. Adrian Forster,
                 Klinik St.Katharinental, Diessenhofen

CI-Layout        Wirz Identity AG, Zürich
Realisation      Atelier Jean Daniel Baer, Grafiker SGD, Dübendorf
Illustrationen   Aus Eular-Publikation «Dermatologische Aspekte
                 rheumatoider Erkrankungen»
Herausgeber      © by 2002, Rheumaliga Schweiz
                 5. Auflage 2011
Inhalt

        Was ist Psoriasis-Arthritis und wie
                   entsteht die Krankheit?     4

     Wie häufig ist die Psoriasis-Arthritis?   5

     Wie zeigt sich die Psoriasis-Arthritis?   6

Können andere Organe auch befallen sein?       7

         Was zeigen Blutuntersuchungen?        8

               Was zeigen Röntgenbilder?       8

Wie ist der Verlauf der Psoriasis-Arthritis?   9

   Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? 10

                      Über die Rheumaliga 14

                          Weitere Literatur 16

                        Nützliche Kontakte 17
4
    Was ist Psoriasis-Arthritis und wie
    entsteht die Krankheit?

       Psoriasis-Arthritis (medizinisch Arthri-   bedeutet Erkrankung der Gelenke
       tis psoriatica) ist eine Erkrankung des    und der Wirbelsäule.
       Abwehrsystems (sogenannte Autoim-
       munerkrankung). Neben den typi-            Die Krankheitsursache ist bisher noch
       schen Hautveränderungen bei der            weitgehend unbekannt. Neben einer
       Psoriasis (Schuppenflechte) kann die       vererbten Veranlagung spielen wahr-
       Erkrankung eine Entzündung der             scheinlich verschiedene Umweltfak-
       Gelenke, Wirbelsäule, Sehnenansätze        toren (Infektionen?) eine wichtige
       (zum Beispiel an der Achillessehne),       Rolle in der Entstehung der Psoriasis-
       Sehnenscheiden oder auch Schleim-          Arthritis. Falls bei Zwillingen ein
       beutel verursachen.                        Geschwister an einer Psoriasis leidet,
                                                  hat das andere Geschwister in zwei
       Die Erkrankung ist nahe verwandt der       Drittel (bei eineiigen Zwillingen) resp.
       Spondylitis ankylosans (Morbus             einem Drittel (bei zweieiigen Zwil-
       Bechterew) und der reaktiven Arthri-       lingen) der Fälle ebenfalls die Erkran-
       tis (Gelenkentzündung nach Infektio-       kung. Daneben haben Psoriasis-
       nen im Magen-Darm-Bereich oder             patienten mit Entzündungen an der
       der Harnwege) und gehört damit in          Wirbelsäule gehäuft eine bestimmte
       die Gruppe der sogenannten Spon-           Genstruktur (das sogenannte HLA
       darthropathien. Spondarthropathie          B27 Antigen). Dieses Gen kommt

                                                       Typische Psoriasisveränderung
                                                       der Haut (Daumen).
5
                                               Wie häufig ist die
                                             Psoriasis-Arthritis?

auch beim Morbus Bechterew vor.           punkt schwierig zu stellen ist, dies
Die Psoriasis als reine Hauterkran-       gilt besonders auch für Kinder und
kung kommt bei 1 bis 3 % der Allge-       Jugendliche mit dieser Krankheit. Der
meinbevölkerung vor. Von diesen Pati-     Hautbefall kann bei einzelnen Perso-
enten haben nur wenige Prozent eine       nen sehr mild sein und zum Beispiel
Beteiligung der Gelenke und/oder der      nur die behaarte Kopfhaut, die
Wirbelsäule. Minimalste rheumatolo-       Gesässfalte oder den Nabelbereich

Psoriasisveränderung der Kopfhaut.

gische Manifestationen, welche kei-       betreffen. Eine genaue Hautuntersu-
ner spezifischen Behandlung bedür-        chung durch den Rheumatologen ist
fen, sollen aber bei Psoriasispatienten   deshalb sehr wichtig. Die Erkrankung
häufig vorkommen. Meist geht der          befällt Frauen und Männer gleich
Hautbefall dem Gelenk- oder Wirbel-       häufig. Insgesamt ist die Psoriasis-
säulenbefall zeitlich voraus. Bei 10 %    Arthritis gegenüber der rheumatoiden
der Patienten kommt jedoch der Ge-        Arthritis (= chronische Polyarthritis) in
lenkbefall vor den Hautsymptomen,         der Bevölkerung etwa zehnmal weni-
sodass die Diagnose zu diesem Zeit-       ger häufig.
6
    Wie zeigt sich die
    Psoriasis-Arthritis?

       Die Gelenkentzündung bei Psoriasis        Handflächen und Fusssohlen, kann
       tritt eher schleichend auf, meist im      dies ein Risiko sein für einen schwe-
       Alter zwischen 30 und 50 Jahren.          reren Verlauf der Arthritis. Allgemein
       Patienten mit schwerem Psoriasis-         leiden psoriatische Arthritispatienten
       Hautbefall sowie mit Befall der Finger-   weniger unter Einschränkungen als
       und Zehennägel haben ein höheres          Folge ihrer Gelenkentzündungen als
       Risiko, an einer Gelenkentzündung zu      Patienten mit rheumatoider Arthritis.
       leiden. Bei 80 % der Patienten befällt
       die Erkrankung wenige Gelenke (< 5        Rund 20 % aller Psoriasis-Arthritis-
       Gelenke = Oligoarthritis) der oberen      Patienten haben auch eine Entzün-
       und unteren Extremitäten, meist           dung an der Wirbelsäule, so an den
       asymmetrisch. Auch die Finger- und        Sakroiliakalgelenken, dort oftmals nur
       Zehengelenke können betroffen sein,       einseitig, dies im Gegensatz zur
       dort insbesondere auch die Endge-         Spondylitis ankylosans (Morbus
       lenke. Es können auch die Knie-,          Bechterew), oder nur abschnittsweise
       Sprung- oder Hüftgelenke befallen         entlang der Wirbelsäule. Eine ent-
       sein. Etwa 5 % der Patienten leiden an    zündliche Zerstörung der Wirbelge-
       einem Mehrgelenkbefall (> 5 Gelenke       lenke oder von Abschnitten der Wir-
       = Polyarthritis), der einer rheumatoi-
       den Arthritis (= chronische Polyar-
       thritis) sehr ähnlich sein kann. Ein
       leichterer Grad an Gelenkzerstörung
       ist im Verlauf der Erkrankung nicht
       selten, aber nur in wenigen Prozent
       findet sich eine sehr starke Gelenk-
       zerstörung (= Arthritis mutilans) mit
       in der Folge auch einer entsprechen-
       den Funktionsbehinderung im Alltag.
       Findet sich auf der Haut eine pustu-
       löse Psoriasisform mit psoriatischem      Nagelveränderungen bei Psoriasis
       Befall und Pustelbildungen auch an        (sogenannte Ölflecken).
7
                                    Können andere Organe
                                       auch befallen sein?

belsäule kommt selten vor. Typisch        morgendliche Kreuzsteifigkeit. Seltener
beim entzündlichen Wirbelsäulen-          findet sich eine Entzündung vorne im
befall sind nächtliche, bohrende Rü-      Brustkorb am Brustbein und an den
cken- oder Nackenschmerzen oder           benachbarten Gelenken (zum Beispiel
bei Befall der Sacroiliacalgelenke eine   zwischen Brustbein und Schlüsselbein).

                                          Eine weitere Manifestationsform der
                                          Psoriasis-Arthritis sind Entzündungen
                                          an den Sehnenansatzstellen am Kno-
                                          chen (= Enthesiopathie oder Enthesi-
                                          tis). Typische Lokalisation sind am
                                          Ellbogen, an der Ferse am Fuss oder
                                          im Beckenbereich oder der Leiste.
                                          Prinzipiell ist ein Befall innerer Organe
                                          oder der Augen bei der Psoriasis-
                                          Arthritis selten. Eine Augenentzün-
Nagelveränderungen bei Psoriasis          dung mit Befall der Bindehaut und/
(sogenannte Tüpfelnägel).                 oder Regenbogenhaut kommt jedoch
                                          vor. Ein Befall der inneren Organe
                                          wie Lunge, Herz, Nieren und Nerven-
                                          system ist extrem selten.

                                          Blutuntersuchungen liefern bei der
                                          Psoriasis-Arthritis für die Diagnose
                                          wenig Anhaltspunkte. Das sogenannte
                                          HLA B 27 Antigen, ein Genmarker, der
                                          gehäuft bei der Spondylitis ankylosans
                                          (Morbus Bechterew) vorkommt, ist bei

                                          Zehengelenkentzündungen
                                          (Arthritis) bei Psoriasis.
8
    Was zeigen Blut-                            Was zeigen
    untersuchungen?                             Röntgenbilder?

       einem psoriasisarthropathischen          Röntgenaufnahmen der betroffenen
       Befall der Wirbelsäule häufiger nach-    Gelenke der Extremitäten oder der
       weisbar.                                 Wirbelsäule, inklusive der Sakroiliakal-
                                                gelenke (Gelenke zwischen Kreuzbein
       Entzündungszeichen (Blutsenkungs-
       reaktion, C-reaktives Protein = CRP,
       Blutarmut) können je nach Krank-
       heitsverlauf und Ausmass des
       Gelenkbefalls erhöht sein. Oft ist die
       Harnsäure bei der Psoriasis-Arthritis
       erhöht und kann gelegentlich zu einer
       Gichtarthritis führen. Typische labor-
       immunologische Befunde, wie sie bei
       anderen rheumatologischen Erkran-
       kungen vorkommen können (zum
       Beispiel Rheumafaktor bei der rheu-
       matoiden Arthritis, antinukleäre Anti-
       körper bei Kollagenosen wie dem          Röntgenbild einer Knochen-
       systemischen Lupus erythematodes),       wucherung (Parasyndesmophyt) an
       fehlen bei der Psoriasis-Arthritis.      der Wirbelsäule bei Psoriasis.

       Tragen Blutuntersuchungen wenig zur      und Becken), zeigen zu Beginn der
       Diagnose bei, können sie bei medika-     Erkrankung meist keine Auffälligkei-
       mentöser Therapie (vor allem soge-       ten, können aber im weiteren Verlauf
       nannte Basismedikamente wie Sala-        über Jahre gelenkzerstörende Verän-
       zopyrin®, Methotrexat®) wichtig wer-     derungen in typischem Bild zeigen.
       den zur Erkennung von möglichen          Diese Veränderungen präsentieren
       (meist harmlosen, rückbildungsfä-        sich im Röntgenbild deutlich anders
       higen) Nebenwirkungen der Medika-        als bei der rheumatoiden Arthritis
       mente an der Leber, der Niere oder       (chronische Polyarthritis) oder ande-
       der Blutbildung.                         ren entzündlich-rheumatischen
9
                                     Wie ist der Verlauf der
                                       Psoriasis-Arthritis?

                                         leichtere Gelenkzerstörungen beo-
                                         bachtet, schwere Gelenkdestruktionen
                                         nur bei rund 5 % aller Betroffenen. Ein
                                         ausgeprägter Hautbefall und ein Befall
                                         vieler Gelenke bei Krankheitsbeginn
                                         sind prognostisch ungünstig. Wenn
                                         gleichzeitig eine HIV-Infektion vor-
                                         liegt, sind schwerere Verläufe der
Knochenwucherung Finger (gelb            Erkrankung zu erwarten. Für die meis-
eingerahmtes Feld) bei Psoriasis-        ten Psoriasis-Arthritis-Patienten ist
Arthritis.                               der Verlauf wellenförmig, in Schüben
                                         mit oft längeren symptomfreien Inter-
Erkrankungen und erlauben dem            vallen, die nicht parallel zum Haut-
Rheumatologen meist eine recht           befall gehen müssen. Ungefährliche,
sichere Unterscheidung der verschie-     jedoch oft stark schmerzhafte und
denen Leiden.                            störende Sehnenansatzentzündungen
                                         (= Enthesitis) an Fersen und Ellbogen
Am Sakroiliakalgelenk (im Kreuz) fin-    können sich auch trotz Therapie
det sich im Verlauf häufig eine asym-    als hartnäckig erweisen. Es kommen
metrische Entzündung mit Verän-          auch symptomfreie Entzündungen
derungen der Gelenkstruktur. In der      kleiner Gelenke und sogar auch
Frühphase kann man diese Verände-        ein beschwerdefreier Befall der Wir-
rungen in der Magnetresonanztomo-        belsäule und der Sakroiliakalgelenke
grafie oder der Computertomografie       vor. Rund zwei Drittel aller Psoria-
sehen. An der Wirbelsäule sieht man      sispatienten bleiben auch im längeren
entzündliche Veränderungen der           Verlauf uneingeschränkt leistungs-
kleinen Wirbelgelenke und/oder soge-     und arbeitsfähig, wobei zu berück-
nannte Knochenwucherungen (=             sichtigen ist, dass der Hautbefall
Parasyndesmophyten) an den Wirbel-       je nach Ausmass und Tätigkeit gewis-
körpern. Allgemein werden bei 10 bis     se berufliche Einschränkungen mit
30 % der Patienten mit Psoriasis meist   sich bringen kann.
10
     Welche Therapie-
     Tabellen
     möglichkeiten gibt es?

        Allgemein ist zu sagen, dass eine          Beschwerden und der Wohnungs-
        Heilung der Psoriasis-Arthritis heute      und Arbeitssituation der Patienten
        noch nicht möglich ist.                    angepasst werden.

        1. Allgemeine Massnahmen                   Schuhanpassung: Kann bei Fer-
        Physiotherapie: Kräftigt die gelenk-       senschmerzen mittels spezieller Einla-
        führende Muskulatur (zum Beispiel im       gen Schmerzen reduzieren oder bei
        Kniebereich, an der Hüfte und an der       Vorfussproblemen mittels Abrollhilfe
        Wirbelsäule), erhält dadurch die           Linderung verschaffen und dadurch
        Gelenkbeweglichkeit und verhindert         das Gehen erleichtern.
        eine Gelenkeinsteifung. Förderung
        von Ausdauer und Kraft mittels medi-       Sport und körperliche Aktivität:
        zinischer Trainingstherapie (= MTT).       Erhält die Muskelkraft und Ausdauer.
                                                   Kann Behinderung vorbeugen und
        Physikalische Massnahmen:                  Gelenkbeweglichkeit erhalten. Geeig-
        (wie Wärme, Kälte, Ultraschall usw.)       net sind gelenkschonende Sportarten
        dienen gezielt zur Muskellockerung,        wie Schwimmen, Gymnastik, Velofah-
        zur Schmerzverminderung und Ent-           ren usw. Die Rheumaliga bietet Bewe-
        zündungshemmung.                           gungskurse an (s. «Weitere Literatur»).
                                                   Eine allgemeine körperliche Fitness ist
        Ergotherapie: Dient der funktionel-        generell wünschenswert.
        len Handtherapie, dem Gelenkschutz
        und allenfalls der Anpassung von All-      Chirurgische Massnahmen:
        tagshilfen. Wichtig ist, dass betroffene   Können bei starker, medikamentös
        Gelenke nicht zu viel, aber auch nicht     nicht behandelbarer Entzündung oder
        zu wenig belastet werden, hier             Zerstörung in einzelnen Gelenken
        braucht es manchmal Beratung. All-         notwendig werden. Nebst der Entfer-
        tagshilfen (spezielle Haushaltgeräte,      nung der entzündeten Gelenkkapsel
        Anpassung der Wohnung, Sitzer-             (= Synovektomie) werden bei ent-
        höhung Toilette) können mithilfe der       zündlich geschädigten Gelenken vor
        Ergotherapeutin gezielt den jeweiligen     allem künstliche Gelenke eingesetzt.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? 11

Selten ist eine Wirbelkörper-Verstei-    2. Medikamentöse Therapie
fung im Bereich eines befallenen         Bei leichteren Fällen sind sogenannte
Halswirbelsäulenabschnitts zur           nichtsteroidale Antirheumatika
Schmerzbefreiung notwendig.              (zum Beispiel Brufen®, Ponstan®,
                                         Inflamac®, Voltaren® und viele an-
Hautbehandlung: Die Haut sollte          dere) oder die neueren COX-2-Hem-
bei entsprechend deutlichem Befall       mer Celebrex® oder Arcoxia® gegen
vom Hautarzt interdisziplinär mitbe-     Schmerzen und Entzündungen gut
handelt werden. Hier werden lokale       wirksam. Es ist jedoch zu berücksich-
Salben oder Lotionen verwendet, ein      tigen, dass diese Medikamente die
Teil der vom Rheumatologen einge-        Gelenkzerstörung nicht aufhalten
setzten Substanzen wirkt jedoch auch     und keinen Effekt auf den Hautbefall
gegen die Hautmanifestation der          haben. Sie können bei längerem Ge-
Krankheit. Zusätzlich gibt es für die    brauch Nebenwirkungen (Magen-
Haut auch die Möglichkeit einer spe-     Darm, Niere, Blutgerinnung) verur-
ziellen Ultraviolettbestrahlung (soge-   sachen, die neueren COX-2-Hemmer
nannte PUVA-Therapie).                   am Magen-Darm-Trakt etwas weni-
                                         ger häufig.
Ernährung: Neben einer abwechs-
lungsreichen, gesunden Ernährung         Sogenannte Basismedikamente
sind vor allem Fischfette (sogenannte    werden bei der Psoriasis-Arthritis mit
Omega-3-Fettsäuren) günstig für die      Befall mehrerer Gelenke eingesetzt.
Gelenkentzündung. Alkohol kann Ge-       Im Gegensatz zu den nichtsteroidalen
lenk- und Hautsymptome verstärken        Entzündungshemmern können sie
und sollte bei Psoriasis (insbesondere   die zerstörende Gelenkentzündung
auch bei Methotrexatbehandlung)          eher aufhalten. Diese Medikamente
tendenziell eher vermieden werden.       unterdrücken das Abwehrsystem
                                         (= Immunsystem) und bekämpfen
                                         dadurch die Arthritis. Sie wirken vor
                                         allem auf die peripheren Gelenke
                                         und Sehnenentzündungen. Auf die
10 Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
12
   Tabellen

         Entzündung der Wirbelsäule haben         In neuester Zeit sind sogenannte
         diese Medikamente leider weniger         Biologica, wie Enbrel®, Remicade®,
         Effekt. Folgende Basismedikamente        Humira® oder Simponi® mit grossem
         werden bei Psoriasis-Arthritis ein-      Erfolg bei Psoriasis-Arthritis-Patienten
         gesetzt: Salazopyrin® und Methot-        eingesetzt worden. Diese Medika-
         rexat®, seltener Cyclosporin®, Arava®,   mente werden meist nur von Rheu-
         heute viel weniger als früher Gold-      matologen (gelegentlich auch Derma-
         präparate und Imurek®. Wegen mög-        tologen) bei speziell schwer verlau-
         licher Nebenwirkungen muss diese         fender Psoriasis-Arthritis verwendet,
         Basistherapie vom behandelnden           sie können als Spritzen in (mehr-)
         Rheumatologen oder Hausarzt regel-       wöchentlichen Abständen oder teils
         mässig kontrolliert werden, weshalb      als Infusionen verabreicht werden. Die
         die Schweizerische Gesellschaft für      Medikamentenkosten für diese Sub-
         Rheumatologie SGR laufend Empfeh-        stanzen sind leider extrem hoch, ihre
         lungen, jeweils angepasst an die neu-    Wirkung ist aber überzeugend, sie
         esten Erkenntnisse, publiziert. Beim     haben zum Teil auch einen Effekt auf
         Einhalten der Empfehlungen und früh-     den Befall der Wirbelsäule. Man hat
         zeitigen Erkennen allfälliger Neben-     mit diesen Pharmaka nun Erfahrung
         wirkungen sind die Präparate in der      über mehr als 10 bis 15 Jahre. Eine
         Regel problemlos einzusetzen.            Kombination mit den älteren Substan-
                                                  zen, wie oben aufgeführt, kann meist
                                                  entfallen und die Verträglichkeit der
                                                  Behandlung ist meist gut.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? 13

Sogenannte Glukokortikoide
(= Kortisonpräparate) sind sehr effi-
ziente Entzündungshemmer und wer-
den häufig in einzelne Gelenke, wel-
che entzündet sind, oder an die ent-
zündeten Sehnenansatzstellen (Ellbo-
gen, Ferse) lokal mit grossem Erfolg
gespritzt. Als Langzeittherapie in
Tablettenform sind Glukokortikoide
jedoch häufig von Nebenwirkungen
(Osteoporose, erhöhter Blutdruck,
Augendrucksteigerung, Hautatrophie,
Diabetes mellitus usw.) begleitet.
Nach Absetzen der Tabletten kommt
es oft zu einer deutlichen Zunahme
der Psoriasisveränderungen an der
Haut. Aus diesen Gründen werden
Glukokortikoide oder Steroide als
Langzeittherapie nur selten eingesetzt
und nur dann, wenn alle anderen
Medikamente ungenügend wirken.
10
14
     Über die Rheumaliga
     Tabellen

        Die Rheumaliga setzt sich für Men-          Die Rheumaliga bietet Ihnen:
        schen mit einer rheumatischen Erkran-       ■ Information
        kung ein und fördert die Gesundheit.        ■ Bewegungskurse
        Sie erbringt ihre Dienstleistungen          ■ Beratung
        schweizweit und richtet sich damit an       ■ Selbsthilfegruppen
        Betroffene, Health Professionals, Ärzte     ■ Patientenschulung
        und die Öffentlichkeit.                     ■ Alltagshilfen
                                                    ■ Präventions- und
        Die Rheumaliga Schweiz ist eine                Gesundheitsförderung
        Dachorganisation mit Sitz in Zürich
        und vereinigt 20 kantonale/regionale
        Rheumaligen und fünf nationale Pa-
        tientenorganisationen. Sie besteht seit
        1958 und trägt das ZEWO-Gütesiegel
        für gemeinnützige Organisationen.

                                                                  der
                                          tz e n S ie die Arbeit      Spende!
                                 Unterstü         c h we iz mit einer
                                            ga S
                                 Rheumali
                                         h e n Dank.
                                 Herzlic
                                            8     0–237–1
                                  Postkonto
                                               Zürich              0 9 6 00 1 F
                                   Bank U B S        2 3 023 0 5 9
                                           H 8 3 0 0
                                   IBA N C
15
12
16
     Weitere Literatur

        Publikationsliste                                                                                              Publikationsliste
        der Rheumaliga Schweiz
        (D001) gratis

        Bewegungsübungen
        Rheumaliga Schweiz, 3. Auflage 2009
                                                                                ORMATION
                                                                 0ATIENTENINF

        (D 401) CHF 15.00                                 ,EBEN MIT
                                                                      2HEUMA

                                                                SàBUNGEN
                                                     "EWEGUNG
        Medikamente bei
        rheumatischen Krankheiten
        Broschüre der Rheumaliga Schweiz      EIZ
                                                                                                                              Leben
                                                                                                                                         mit Rh
                                                                                                                                               Patienten

                                                                                                                                                       euma
                                                                                                                                                           informa
                                                                                                                                                                     tion

                                              

        (D303) gratis
                                               CH
                                               CH

                                               
                                                                                                                          Med
                                                                                                                    bei rheu ikamente
                                               
                                                CH
                                                CH

                                                                                                                            matisch
                                                                                                                          Krankhei en
                                                                                                                                  ten
        Alltagshilfen                                                                      9.7.2006
                                                                                                      9:03:50 Uhr

        Katalog der Rheumaliga Schweiz
        (D 003) gratis
                                                                                                                      Rheum
                                                                                                                           alig
                                                                                                                              ga
                                                                                                                              g a Schwe
                                                                                                                          Bew           eiz
                                                                                                                                         iz

        Rheumamagazin forumR
                                                                                                                             wus
                                                                                                                              u stt bew
                                                                                                                              uss   beeweg
                                                                                                                                        egtt

        (Jahresabonnement, erscheint 4 × pro Jahr)
        (D 402) CHF 16.40

        Chronisch krank – was
        leisten Sozialversicherungen?
        Leitfaden 2009 der Krebs-, Lungen- und
        Rheumaliga Schweiz und der Schweizerischen
                                                 n
        Diabetes-Gesellschaft
        (D 9009) CHF 25.00

        Arthritis psoriatica
        Wolfgang Miehle, Rheumamed 5. Auflage 2011
        (D 990) CHF 50.90
17
                                                                          13
                                          Nützliche Kontakte

Rheumaliga Schweiz
Josefstrasse 92, CH-8005 Zürich, Tel. 044 487 40 00, Fax 044 487 40 19
Bestellungen: Tel. 044 487 40 10, info@rheumaliga.ch, www.rheumaliga.ch

Kantonale Rheumaligen
Aargau, Tel. 056 442 19 42, info.ag@rheumaliga.ch
Beide Appenzell, Tel. 071 351 54 77, info.ap@rheumaliga.ch
Beide Basel, Tel. 061 269 99 50, info@rheumaliga-basel.ch
Bern, Tel. 031 311 00 06, info.be@rheumaliga.ch
Freiburg, Tel. 026 322 90 00, info.fr@rheumaliga.ch
Genf, Tel. 022 718 35 55, laligue@laligue.ch
Glarus, Tel. 055 640 40 20, info.gl@rheumaliga.ch
Jura, Tel. 032 466 63 61, info.ju@rheumaliga.ch
Luzern, Unterwalden, Tel. 041 377 26 26, rheuma.luuw@bluewin.ch
Neuenburg, Tel. 032 913 22 77, info.ne@rheumaliga.ch
Schaffhausen, Tel. 052 643 44 47, rheuma.sh@bluewin.ch
Solothurn, Tel. 032 623 51 71, rheumaliga.so@bluewin.ch
St. Gallen, Graubünden, Fürstentum Liechtenstein
Geschäftsstelle: Tel. 081 302 47 80, hess.roswitha@hin.ch
Sozialberatung: Tel. 081 303 38 33, sg.rheumaliga@resortragaz.ch
Tessin, Tel. 091 825 46 13, segretariato@ltcr.ch
Thurgau, Tel. 071 688 53 67, info.tg@rheumaliga.ch
Uri, Schwyz, Tel. 041 870 40 10, rheuma.uri-schwyz@bluewin.ch
Waadt, Tel. 021 623 37 07, info@lvr.ch
Wallis, Tel. 027 322 59 14, vs-rheumaliga@bluewin.ch
Zug, Tel. 041 750 39 29, rheuma.zug@bluewin.ch
Zürich, Tel. 044 405 45 50, info.zh@rheumaliga.ch
18 Nützliche Kontakte

         Kostenlose Beratung in Rechtsfragen zur Invalidität
         (vor allem Invalidenversicherung und andere Sozialversicherungen):

         Rechtsdienst für Behinderte der Integration Handicap
         (ehemals Schweizerische Arbeitsgemeinschaft zur Eingliederung
         Behinderter SAEB)
         Hauptsitz Zürich, Bürglistrasse 11, 8002 Zürich
         Tel. 044 201 58 27/28

         EXMA Vision
         Schweizerische Hilfsmittel-Ausstellung
         Industrie Süd, Dünnernstrasse 32, 4702 Oensingen
         Tel. 062 388 20 20
4 000 / OD / 06.2011
Rheuma
  D 392

                                          Ihre Experten für
                                 rheumatische Krankheiten
                                                          —
                                       Rheumaliga Schweiz
                                           Josefstrasse 92
                                              8005 Zürich

                                          Tel. 044 487 40 00
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