PTH Münster Personen- und Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2020 - mit Lageplan und Raumverteilung - PTH ...
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PTH Münster Personen- und Vorlesungsverzeichnis mit Lageplan und Raumverteilung Sommersemester 2020 Ergänzungen/Änderungen gegenüber dem gedruckten Vorlesungsverzeichnis sind gelb markiert.
Lageplan der PTH am Kapuzinerkloster 2
Raumverteilung der PTH am Kapuzinerkloster 3
Inhalt Seite Struktur der Hochschule 5 Rechtsstellung 5 Institute 6 Kooperationen 7 Termine und Gebühren 8 Personen 9 Verwaltung 9 Lehrkörper 11 Lehrveranstaltungen – Magister 14 Grundlegung 14 Aufbau 14 Vertiefung 14 Lehrveranstaltungen – Graduate School für Spiritualität (Lic. theol.) 19 Vorlesungen 19 Hauptseminare 24 Kooperationsveranstaltung 24 Institute der Hochschule 25 Pastoralseminar 25 IUNCTUS – Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität 27 Institut für Theologische Zoologie 33 Bibliothek 36 Adressen 37 Bundesagentur für Arbeit 39 4
Struktur der Hochschule Rechtsstellung Die Philosophisch-Theologische Hochschule Münster besteht als Kirch- lich und staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der PTH Philo- sophisch-Theologische Hochschule Münster gemeinnützige GmbH unter diesem Namen seit dem 01. November 2011. Sie steht in der unveränderten Rechtsstellung der Hochschule, die zuvor unter dem Namen „Philosophisch- Theologische Hochschule Münster. Kirchlich und staatlich anerkannte Hoch- schule in freier Trägerschaft der Rheinisch-Westfälischen Kapuzinerprovinz“ geführt wurde. Einziger Gesellschafter der GmbH ist die Deutsche Kapuziner- provinz (KöR), die sich aus dem Zusammenschluss der Rheinisch-Westfäli- schen mit der Bayerischen Kapuzinerprovinz am 25. Mai 2010 gebildet hat. Durch Erlass des Ministers für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen vom 15.06.1972 wurde das Abschlussexamen der Hoch- schule als „Erste Staatsprüfung für das Lehramt für die Sekundarstufe II“ im Fach Katholische Religionslehre anerkannt. Mit Erlass vom 18.05.1975 wurde diese Anerkennung auf die erste Staatsprüfung für die Sekundarstufe I, für die Primarstufe und für die Sonderpädagogik ausgedehnt. Durch Erlass des Ministers für Wissenschaft und Forschung des Landes Nord- rhein-Westfalen vom 21.09.1983 (AT III B 3 - 5299/ 105/83) wurde die Hoch- schule gemäß § 115 Abs.1 des Gesetzes über die wissenschaftlichen Hoch- schulen des Landes Nordrhein-Westfalen vom 20.11.1979 (GV NW. S. 248) staatlich anerkannt. Durch Dekret vom 18.06.1983 (AZ N. 896/89) der Kongregation für das Katho- lische Bildungswesen wurde der Hochschule „ad triennium et ad experi- mentum“, durch Dekret vom 02.09.1986, „donec aliter provideatur“, das Recht gewährt, den Diplomstudiengang Katholische Theologie einzurichten und den akademischen Grad „Diplom-Theologe/in“ zu verleihen. Damit wurden zu- gleich die Statuten der Hochschule approbiert. Mit Zustimmung der Deutschen Bischofskonferenz vom 09.09.2008 zur An- wendung der „Eckpunkte für die Studienstruktur in Studiengängen mit Katho- 5
lischer oder Evangelischer Theologie/Religion“ der Kultusministerkonferenz vom 13.12.2007 wird das Theologische Vollstudium nicht mehr mit dem Grad des Diplomtheologen, sondern mit dem gleichwertigen Grad des Magister Theologiae als akademischer Hochschulgrad mit kanonischer Wirkung abge- schlossen. Der modularisierte Studiengang hat eine Regelstudienzeit von fünf Jahren und wurde ab dem Wintersemester 2010/11 statt des Diplomstudien- gangs angeboten. Der Studiengang wurde durch AKAST bis zum 30. Septem- ber 2019 akkreditiert. Im Hinblick auf die Sistierung des Mag. theol. wurde auf Antrag der PTH die Akkreditierungsfrist mit Schreiben des Akkreditierungsra- tes vom 19.02.2019 bis zum 30.09.2020 verlängert. Der Magisterstudiengang wurde auf Antrag der PTH per Dekret der Kongrega- tion für das Katholische Bildungswesen vom 29.11.2018 mit Ablauf des WS 2019/20 sistiert. Im SoSe 2020 finden übergangsweise letzte Lehrveran- staltungen im Magisterstudiengang statt. Durch Dekret vom 21.06.1997 (AZ N. 271/96) der Kongregation für das Katho- lische Bildungswesen wurde der Hochschule „ad quinquennium experimenti gratia“ – verlängert um fünf Jahre durch Dekret vom 22.04.2002 und weitere fünf Jahre durch Dekret vom 22.07.2008 (Prot. Nr. 271/96) – das Recht ge- währt, den Lizentiatsstudiengang einzurichten und den akademischen Grad eines „Lizentiaten der Theologie“ zu verleihen. Die Einbeziehung des Lizentiatsstudiengangs in die staatliche Anerkennung durch das Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen erfolgte am 24.06.1998 (AZ. III A 6 - 6230). Am 15.06.2018 hat der Hochschulrat der PTH eine Neufassung der Ordnung des Lizentiatsstudiengangs verabschiedet; diese wurde von der Kongregation für das Katholische Bildungswesen durch Dekret vom 10.07.2018 „ad quinquenni- um experimenti gratia“ approbiert. Ab Sommersemester 2020 firmiert der Li- zentiatsstudiengang unter der Bezeichnung Graduate School für Spirituali- tät (Lic. Theol.). Institute Das Pastoralseminar ist ein Institut der Priesterausbildung. Es dient der pas- toralen Ausbildung von Ordenspriestern. Diese Ausbildung ist gekennzeichnet durch das Erlernen seelsorglicher Grundlagen, der praktisch-theologischen Reflexion pastoraler Tätigkeitsfelder und der Entfaltung personaler, für die Pastoral relevanter Kompetenzen. Das Pastoralseminar ermöglicht, die Aus- bildung mit den offiziellen Dienstprüfungen abzuschließen. 6
IUNCTUS – das Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität setzt sich in Lehre und Forschung grundlegend und anwendungsorientiert mit Fragen der Theologie der Spiritualität auseinander. Neben einer aktuellen und inter- disziplinären Forschung steht die Vermittlung von Inhalten und die Reflexion des persönlichen Wertegerüsts in unterschiedlichen Lebensbereichen im Mit- telpunkt. Der interdisziplinäre Aufbau des Zentrums zeichnet sich durch sechs Themenbereiche aus: Franziskanische Spiritualität; Geschichte und Theologie der Spiritualität; Business und Leadership; Spiritualität und Ökologie; Zeitdia- gnostik und Spiritualität; Spiritualität und Gesundheit. Die Themenbereiche bieten eine Plattform für den Austausch zu Themen der Theologie der Spiri- tualität im Dialog mit anderen Wissenschaften (z.B. Psychologie, Manage- mentlehre). Zudem bietet IUNCTUS themenspezifische Fort- und Weiterbil- dungsformate, Beratung sowie Coaching für Einzelpersonen und Organisatio- nen in konfessionellen, sozialen und privaten Organisationen an. Das Institut für Theologische Zoologie wurde im Frühjahr 2008 gegründet; es besitzt seit Sept. 2009 den Status eines An-Institutes an der Hochschule. Es setzt sich zum Ziel, das Verhältnis des Menschen zum Tier als Brennpunkt der Theologie und als Vollzug einer schöpfungsgemäßen Spiritualität zu be- greifen. (Weitere Informationen unter: www.theologische-zoologie.de) Weitere Informationen zu den Instituten und ihren Programmen finden Sie am Ende des Vorlesungsverzeichnisses Kooperationen Seit 2007 besteht eine Kooperation mit der Päpstlichen Universität Anto- nianum in Rom im Bereich der Theologie der Spiritualität. Gefördert werden der Austausch von Dozierenden und Studierenden, gemeinsame Forschungs- projekte und Publikationen. Seit 2014 besteht eine Kooperation mit der Katholisch-Theologischen Fa- kultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zur gegenseitigen Ergänzung und Vertiefung des Lehrangebots in Katholischer Theologie in Münster, beim Magisterstudiengang vor allem im Bereich Vertiefung Altes Testament. 7
Termine und Gebühren Termine Sommersemester 2020 Vorlesungsbeginn: 06.04.2020 Vorlesungsende: 17.07.2020 Pfingstferien: 02. – 05.06.2020 Rückmeldung zum SoSe 2020: 10.01. – 06.02.2020 Nachfrist: 30.03. – 09.04.2020 Immatrikulation zum SoSe 2020: 10.01. – 09.04.2020 Termine Wintersemester 2020/21 Vorlesungsbeginn: 05.10.2020 Vorlesungsende: 29.01.2021 Weihnachtsferien: 23.12.2020 – 06.01.2021 Rückmeldung zum WiSe 2020/21: 22.06. – 17.07.2020 Nachfrist: 28.09. – 09.10.2020 Immatrikulation zum WiSe 2020/21: 22.06. – 09.10.2020 Gebühren 1. für ordentliche (vollimmatrikulierte) Studierende: - Studierendenbeitrag 95,-- € - Beitrag zur Studierendenkasse 3,-- € - Semesterticket NW (SoSe 2020) 180,60 € Summe: 278,60 € - zusätzl. Gebühr bei Rückmeldung in der Nachfrist: 20,-- € 2. für Zweithörer 20,-- € 3. für Gasthörer: - bei mehreren Veranstaltungen 30,-- € plus Beitrag zur Studierendenkasse 3,-- € - bei einer Semester-Veranstaltung 10,-- € Bankverbindung DKM: IBAN DE79 4006 0265 0003 2117 00 BIC GENODEM1DKM 8
Personen Verwaltung Generalmoderator: P. Christophorus Goedereis OFMCap Rektor: Prof. P. Dr. Ludger Ägidius Schulte OFMCap Stellvertreter des Rektors: Prof. P. Dr. Ulrich Engel OP Studiendekan: Prof. Dr. Gerhard Hotze Sekretariat: Marion Bäumer, Elisabeth Marrder Verwaltungsreferent: Stefan Möllenbeck Hochschulrat: P. Christophorus Goedereis OFMCap, Generalmoderator Prof. P. Dr. Ludger Ägidius Schulte OFMCap, Rektor Prof. P. Dr. Ulrich Engel OP, Stellvertreter des Rektors Prof. Dr. Gerhard Hotze, Studiendekan Prof. P. Dr. Thomas Dienberg OFMCap, Institutsleiter IUNCTUS Stefan Möllenbeck, Vertreter der Geschäftsführung Prof. Dr. Thomas Möllenbeck, Vertreter der Dozierenden Prof. Dr. Rudolf Hein, Vertreter der Dozierenden Alexander Siebrecht, Studierendenvertreter Prüfungsausschuss: Prof. Dr. Reinhild Ahlers (Vorsitzende) Prof. Dr. Gerhard Hotze (stellv. Vorsitzender) Prof. Dr. Rudolf Hein Dr. Christian Uhrig Anna Roller 9
Studienberatung: Magister Theologiae: Prof. Dr. Gerhard Hotze nach Vereinbarung Lizentiat: Prof. Dr. Thomas Dienberg OFMCap nach Vereinbarung Sprechzeiten der Lehrenden: wenn nicht anders angegeben, jeweils nach der Veranstaltung bzw. nach Vereinbarung Bibliothekarinnen: Cornelia Erchinger Silke Bost-Borzymski Studierendensprecher: Br. Rosario Oddo SHL Sabine Niedeggen Beauftragte bei Fällen sexueller Belästigung: In Fällen von sexueller Belästigung, sexualisierter Gewalt und Grenz- überschreitungen wird auf die externe Ansprechperson bei Verdachts- fällen von sexuellem Missbrauch im Bereich der Deutschen Kapuziner- provinz verwiesen: Rechtsanwältin Frau Ute Dirkmann (info@kanzlei-dirkmann.de) www.kapuziner.de/praeventionmissbrauch/ansprechpartner.html 10
Lehrkörper Professorinnen und Professoren Ahlers, Reinhild, Dr. theol., Lic. iur. can. Kirchenrecht Dienberg, P. Thomas OFMCap, Dr. theol. Theologie der Spiritualität Eggensperger, P. Thomas OP, Dr. theol., M.A. Sozialethik/Sozialwissenschaften Elpert, P. Jan-Bernd OFMCap, Dr. phil. Philosophie Engel, P. Ulrich OP, Dr. theol. habil. Philosophisch-theologische Grenzfragen Hein, Rudolf Branko OPraem, Dr. theol. habil. Moraltheologie Hotze, Gerhard, Dr. theol. habil. Neutestamentliche Bibelwissenschaft Karl, Katharina, Dr. theol. habil. Pastoraltheologie/Religionspädagogik Möllenbeck, Thomas, Dr. theol. habil. Dogmatik Schulte, P. Ludger Ägidius OFMCap, Dr. theol. Dogmatik und Dogmengeschichte Springer, Klaus-Bernward, Dr. theol. habil. Mittlere und Neuere Kirchengeschichte Winter, Stephan, Dr. theol. habil., Lic. theol., M.A. (phil.) Liturgiewissenschaft Gastprofessoren Jacobs, Christoph, Dr. theol., Lic. phil. (Klin. Psych.), Professor an der Theologischen Fakultät Paderborn – Psychologie 11
Dozentinnen und Dozenten Kuster, Br. Niklaus OFMCap, Dr. theol. Spiritualitätsgeschichte des Mittelalters Uhrig, Christian, Dr. theol. Spiritualitätsgeschichte des Altertums Wolz-Gottwald, Eckard, Dr. phil. Philosophie, Religionswissenschaft Lehrbeauftragte Brinker, Karl-Heinz, Dr. med. Psychologie Buiker-Brinker, Mechthild, Dr. med. Psychologie Gers-Uphaus, Christian, Dipl.-Theol., M. A. Spiritualität des Alten Testaments Hagencord, Rainer, Dr. theol. Grenzfragen Theologie/Biologie Halft, Dennis OP, M.A., Dipl. theol. Islam Höffner, Michael, Dr. theol. Theologie der Spiritualität Köster, Norbert, PD Dr. theol. Spiritualitätsgeschichte der Neuzeit Kreidler-Kos, Martina, Dr. theol. Theologie der Spiritualität Walser, Stefan OFMCap, Dr. theol. Fundamentaltheologie Yehoud-Desel, Efraim, Rabbiner Judentum 12
Emeriti Eggers, Theodor, Dr. paed. habil., Dipl. theol. Haas, Reimund, Dr. theol., Lic. theol. Hoffmann, P. Norbert SSCC, Dr. theol. Janßen, Hans-Gerd, Dr. theol., Lic. theol. Krahl, P. Eckehard OFMCap, Dr. phil. Lehmann, P. Leonhard OFMCap, Dr. theol. Nützel, P. Johannes O.Carm., Dr. theol. habil. Plattig, P. Michael O.Carm., Dr. theol., Dr. phil. Reinhardt, Heinrich J.F., Dr. theol., Lic. iur.can. Stritzky, Maria-Barbara von, Dr. phil., Dr. theol. Wilting, Hans-Josef, Dr. theol. † Die PTH gedenkt ihrer im Laufe des Wintersemesters 2019/20 verstor- benen emeritierten Kollegen, die sich über viele Jahre für die Hoch- schule verdient gemacht haben: P. Dr. phil., Lic. theol. Gabriel Simon SSCC († 12.11.2019) P. Dr. phil. Ildefons Vanderheyden OFM († 10.01.2020) 13
Lehrveranstaltungen – Magister Grundlegung (1.-2. Semester) Aufgrund der Sistierung des Magisterstudiengangs zum Ende des Winter- semesters 2019/20 werden die Module der Grundlegung nicht mehr ange- boten. Aufbau (3.-6. Semester) Aufgrund der Sistierung des Magisterstudiengangs zum Ende des Winter- semesters 2019/20 werden die Module des Aufbaus nicht mehr angeboten. Vertiefung (7.-10. Semester) M 16: Vertiefung im Bereich der Bibelwissenschaft Dauer: 4 Semester, Modulbeauftragter: Hotze, mdl. u. schriftl. Prüfung Spirituelle Exegese des Zweiten Korintherbriefes 2 SWS 2,5 Credits Hotze Obwohl einer der vier Hauptbriefe des Paulus, steht der zweite Brief des Pau- lus an die von ihm gegründete Gemeinde in Korinth zu Unrecht im Schatten der anderen (Röm, 1 Kor, Gal). 2 Kor ist das persönlichste Schreiben des Apostels. Paulus muss sein Apostelamt gegen nach Korinth gekommene kon- kurrierende Missionare verteidigen, die ihn vor der Gemeinde diskreditieren. Theologisch ist der Brief von erheblichem Gewicht. Der in eine Legitimati- onskrise geratene Apostel formuliert vor diesem Hintergrund eine existentiell gewendete Kreuzestheologie, die im NT ihresgleichen sucht. Die Vorlesung möchte anhand des Studiums zentraler Texte in diese gleicher- maßen packende Auseinandersetzung wie tiefgründige Theologie des Apostels eindringen. Dabei soll u. a. deutlich werden, welchen Weg der Bewältigung 14
von Leiden, gewonnen aus persönlicher Erfahrung, Paulus seinen Adressaten wie auch uns vorschlägt. Literatur: Rudolf Bultmann, Der zweite Brief an die Korinther, hg. von Erich Dinkler (KEK Sonder- band), Göttingen 1976 Erich Gräßer, Der zweite Brief an die Korinther (ÖTK 8/1+2), Gütersloh 2002/2005 Thomas Schmeller, Der zweite Brief an die Korinther (EKK VIII/1+2), Neukirchen- Vluyn/Ostfildern 2010/2015 Gerhard Hotze, Paradoxien bei Paulus (NTA NF 33), Münster 1997 Mittwoch 12-14 Uhr M 17: Vertiefung im Bereich der Kirchengeschichte Dauer: 2 Semester, Modulbeauftragter: Uhrig, mdl. u. schriftl. Prüfung Welche Geschichte muss erzählt werden? Der Beitrag der Kirchengeschichtsschreibung für die Erneuerung von Kirche 2 SWS 2,5 Credits Uhrig Die Anfänge der Kirchengeschichtsschreibung liegen in der Spätantike. Die spätantiken Kirchenhistoriker überliefern uns eine Menge an historischen Informationen, ohne die wir über die ersten Jahrhunderte des Christentums erheblich weniger wüssten. Allerdings erzählen sie Geschichte nicht „objek- tiv“. In den Umbruchsituationen und Krisenzeiten ihrer Tage erzählen sie die Geschichte der Kirche unter einem bestimmten Blickwinkel und deuten sie entsprechend. Diesen Geschichtsentwürfen und den Intentionen ihrer Verfas- ser widmet sich die Vorlesung im ersten Teil – unter Berücksichtigung paga- ner antiker Geschichtsschreibungstheorien. Die Frage, welche Geschichte die spätantiken Kirchenhistoriker ihren Zeitgenossen mit welcher Intention erzählt haben, ist aber nicht nur historisch bedeutsam, sondern führt auch zur Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Zeitenwende der Kirche, in der es ein einfaches „Weiter so“ nicht mehr geben kann und Kirche sich fundamental verändern muss. Daher fragt die Vorlesung in einem zweiten Teil danach, welchen Beitrag Kirchengeschichtsschreibung heute für die nötige Erneuerung von Kirche leisten kann und welche Ge- schichte sie mit welcher Intention heute erzählen muss – unter Berücksichti- gung aktueller hermeneutischer und narratologischer Diskurse in der Ge- schichtswissenschaft. Einführende Literatur: Albrecht Koschorke, Wahrheit und Erfindung. Grundzüge einer allgemeinen Erzähltheorie, 4. Auflage, Frankfurt 2017 15
Christian Uhrig, „Kirchengeschichte 2.0“. Der Beitrag der Kirchengeschichtsschrei- b ng r die Erneuerung von Kirche, in: ET-Studies 10 (2019) 45-63 ers. rinner ng n ie erg ngenheit in „ver nsicherten eiten“. se er s t n-tiken Kirchenhistoriker in Zeiten der Krise in ho s enbeck ger ch te gg. rie en. irit it t in ver nsicherten eiten nster 2020, 292- 309. Mo 17:00 Uhr c.t. M 18: Vertiefung im Bereich der Dogmatik Dauer: 2 Semester, Modulbeauftragter: Schulte, mdl. u .schriftl.Prüfg. 2 SWS 2,5 Credits Möllenbeck Mariologie als Fokus christologischer und anthropologi- scher Themenstellungen Die vier großen mariologischen Dogmen handeln offensichtlich von Maria, ihrer Gottesmutterschaft, der jungfräulichen Empfängnis, ihrer eigenen unbe- fleckten Empfängnis und ihrer leiblichen Aufnahme in den Himmel. Tiefer geht der Blick, wenn ihre christologisch-soteriologische, ekklesiologische und eschatologische Dimension fokussiert wird. Dazu lädt das Zweite Vatikanische Konzil in seiner Konstitution Lumen Gentium ein. Einführende Literatur: ZWEITES Vatikanisches Konzil: Lumen Gentium, art. 52-69. JOSEPH Ratzinger: Erwägungen zur Stellung von Mariologie und Marienfrömmigkeit im Ganzen von Glaube und Theologie, in: ders. / Hans Urs von Balthasar: Maria. Kir- che im Ursprung, Einsiedeln 41997, 14-30. Anton ZIEGENHAUS: Maria in der Heilsgeschichte. Mariologie (= Katholische Dogma- tik. Bd. V). Aachen 1998. Jeweils freitags von 10:15-13:15 Uhr und 14:00-15:30 Uhr am 8.Mai; 15. Mai; 19. Juni; 26. Juni. M 19: Vertiefung im Bereich der Fundamentaltheologie und Philosophie Dauer: 2 Semester, Modulbeauftragter: Engel, mdl. u .schriftl. Prüfung Philosophiegeschichte: Neuzeit/Moderne 2 SWS 2,5 Credits Elpert Die Vorlesung will einen Überblick über die philosophiegeschichtliche Ent- wicklung des neuzeitlichen Denkens bis hin zur Gegenwartsphilosophie ver- schaffen und dabei die wesentlichen Linien nachzeichnen. Es versteht sich fast von selbst, dass wir in solch einem Gang durch 5 Jahrhunderte hindurch nur 16
ausschnitthaft die markantesten Punkte hervorheben können. Insbesondere soll aber die zunehmende Problematik einer philosophischen Gottesrede beleuchtet werden, sowie das sich immer schwieriger zeigende Verhältnis von Philoso- phie und Theologie. Beim Gang durch die Philosophie des 20. Jh. wird das Hauptaugenmerk auf der Sprachphilosophie und der Hermeneutik liegen, inso- fern diese Richtungen einem möglichen theologischen Diskurs wesentliche Denkbausteine mit auf den Weg geben können. Einführende Literatur: E. CORETH / H. SCHÖNDORF, Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts. 4. Aufl., Stutt- gart-Berlin-Köln 2008 E. CORETH / P. EHLEN / G. HAEFFNER / F. RICKEN, Philosophie des 20. Jahrhunderts, Stuttgart-Berlin-Köln-Mainz 1986 K. GLOY, Grundlagen der Gegenwartsphilosophie. Eine Einführung, München 2006. Hauptwerke der Philosophie des 20. Jahrhundert, Stuttgart 1992 H. C. KUHN, Philosophie der Renaissance, Stuttgart 2014 (Grundkurs Phil. Bd. 8,1) Philosophie der Gegenwart in Einzeldarstellungen. 3., neubearbeitete u. aktualisierte Aufl., hrsg. v. J. Nida-Rümelin & E. Özmen, Stuttgart 2007 R. RUFFING, Einführung in die Philosophie der Gegenwart, München 2005 FR. SCHUPP, Geschichte der Philosophie im Überblick. Bd. 3 Neuzeit, Hamburg 2003 V. STEENBLOCK, Geschichte der Philosophie. 2., vollst., überarb. Aufl., Stuttgart 2019 W. WEISCHEDEL, Der Gott der Philosophen. Grundlegung einer Philosophischen Theologie im Zeitalter des Nihilismus. 5., unveränderte Aufl., Darmstadt 2013 3 Blöcke Montag 08-12 und Dienstag 08-10 Uhr, 1. Block: Mo/Di, 20./21.04.; weitere Termine n. V. Soziale Erkenntnislehre und Wissenschaftstheorie. Philoso- phische Reflexionen 2 SWS 2,5 Credits VÜ Engel Die Vorlesung führt – in Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Diskus- sion und der Tradition – in zentrale Topoi der philosophischen Erkenntnislehre und Wissenschaftstheorie ein. Im Mittelpunkt der Überlegungen wird der An- s tz er „ ozi en rkenntnistheorie“ stehen. Neben klassischen Vorlesungs- einheiten werden gemeinsam zentrale Abschnitte aus der zu Beginn der Ver- anstaltung angegebenen Literatur gelesen. Dazu sind für jeden Termin über- schaubare Abschnitte vorzubereiten. Literatur: Torsten Wilholt, Soziale Erkenntnistheorie, in: Information Philosophie 5/2007, 46-53 = http://www.information-philosophie.de/?a=1&t=700&n=2&y=1&c=2 (zur Einführung empfohlen). Weitere Literatur wird zu Beginn der Vorlesung angegeben. Termine: 17
Montag, 14.00 Uhr c.t. – 17:00 Uhr: 20.04. / 27.04. / 04.05. / 11.05. / 18.05.2020 Sprechstunde: jeweils 13:00 – 14:00 Uhr vor der Vorlesung (nur mit Voranmeldung per eMail: ulrich.engel@pth-muenster.de) und n.V. Fundamentaltheologische Erkenntnislehre und der Streit um den Wissenschaftscharakter der Theologie 2 SWS 2,5 Credits VÜ Engel Die Vorlesung führt – in Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Diskus- sion und der Tradition – in zentrale Topoi der fundamentaltheologischen Er- kenntnislehre ein. Dabei werden immer wieder Bezüge zur aktuell virulenten Diskussion um den Wissenschaftscharakter der Theologie eröffnet. Neben klassischen Vorlesungseinheiten werden gemeinsam zentrale Abschnitte aus der zu Beginn der Veranstaltung angegebenen Literatur gelesen. Dazu sind für jeden Termin überschaubare Abschnitte vorzubereiten. Literatur: Eric Borgman, Theologie: Wissenschaft an den Grenzen, in: Concilium 42 (2006), 248-258 (zur Einführung empfohlen). Weitere Literatur wird zu Beginn der Vorlesung angegeben. Termine: Montag, 14.00 Uhr c.t. – 17:00 Uhr: 25.5. / 8.6. / 29.6. / 6.7. / 13.7.2020 Sprechstunde: jeweils 13:00 – 14:00 Uhr vor der Vorlesung (nur mit Voranmeldung per eMail: ulrich.engel@pth-muenster.de) und n.V. 18
Lehrveranstaltungen – Graduate School für Spiritualität (Lic. theol.) Vorlesungen Theologie der Spiritualität Ringvorlesung (Öffentliche Abendvorlesung): Wandlung – Transformatio. Grunddynamik der Spiritualität 2 SWS Christliche Spiritualität ist die "fortwährende Umformung (transformatio) eines Menschen, der antwortet auf den Ruf des Mensch gewordenen Gottes Jesus Christus. Diese Umformung verwirklicht sich in engagierten und verantworteten Beziehungen zur Welt, zum Mitmenschen n sich se bst.“ Das ist die Basisdefinition der theologischen Arbeit an der PTH Münster und ihrem Institut IUNCTUS mit dem gemeinsamen Schwerpunkt Theologie der Spiritualität. In der Ringvorlesung mit Dozierenden der PTH sowie externen Experten wird dieser Aspekt der christlichen Spiritualität als Transformation aus unterschiedlichen Fachperspektiven beleuchtet. Es geht um verschiedene Formen von Wandlung, Verwandlung, Veränderung, Umkehr, Konversion, Wachstum und Reifung im Bereich von Glaube und Spiritualität. Die Ringvorlesung ist eine öffentliche Abendvorlesung, zu der auch auswärtige Hörer*innen herzlich willkommen sind. 27. April: Anverwandlung – in Gott ein anderer werden oder tiefer man selbst? (Dr. Michael Höffner) 04. Mai: „ ie hen er ie e rch Abstieg ersteigen“. A stiegs o e e geistlichen Wandels (P. Dr. Cosmas Hoffmann OSB, Abtei Königsmünster) 11. Mai: Verwandlung in das Bild Christi (2 Kor 3,18). Transformationsprozesse in der Bibel (Prof. Dr. Gerhard Hotze) 18. Mai: Alles Pflaumen? Zur Reifung des Gewissens (Prof. P. Dr. Rudolf Hein OPraem) 19
25. Mai: Wachstum und Reifung im geistlichen Leben (Pfarrer Stefan Jürgens, Ahaus) 08. Juni: Gangsta-Rap oder Tugendkultur? Zur ethischen Dynamik der geistlichen Transformatio (Prof. P. Dr. Rudolf Hein OPraem) 15. Juni : “ r ns or tio ystic “ – Chance für den Dialog der Religionen? (Dr. Eckard Wolz-Gottwald) 22. Juni: Konversion (Prof. Dr. Thomas Möllenbeck) 29. Juni: Veränderung, Wandel und Change in Wirtschaft und für die Kirche (Prof. P. Dr. Thomas Dienberg OFMCap) 13. Juli: Durchbruch. Der Ruf zur Heiligkeit (Prof. P. Dr. Ludger Ägidius Schulte OFMCap) Zeit: Montag 19:30 bis 21:00 Uhr; Beginn: 27.04., Ende: 13.07.2020 Ort: Großer Hörsaal am Kapuzinerkloster, Kapuzinerstr. 27, 48149 Münster Spiritualität und Theologie der Spiritualität zwischen Ge- schichte und Gegenwart 2 SWS Dienberg Die Veranstaltung wird als begleitetes Literaturstudium durchgeführt. Literatur: Weismayer, J., Leben in Fülle. Zur Geschichte und Theologie christlicher Spiritualität, Wien/Innsbruck 1983 Peng-Keller, S., Einführung in die Theologie der Spiritualität, Darmstadt 2010 Spiritualität der Zukunft, hrsg. v. M. Rötting/Chr. Hackbarth-Johnson, St. Ottilien 2018 Grundvollzüge christlicher Spiritualität 2 SWS Dienberg Die christliche Spiritualität ist keine uniforme Spiritualität, vielmehr zeichnet sie sich durch eine große Vielfältigkeit in den Formen, in den Grundvollzügen und den Schulen/Bewegungen aus. Es gibt verschiedenste Spiritualitäten in- nerhalb der einen Christlichen Spiritualität. In dieser Vorlesung sollen die wichtigsten Schulen und Traditionen christlicher Spiritualität in ihren Formen und konkreten Ausgestaltungen (Askese, Gebet, Mystik und Diakonie/Caritas) vorgestellt und analysiert werden. Die jeweils nuancierten und je eigenen the- ologischen Verständnisse spielen dabei ebenfalls eine große Rolle. Es ergibt sich ein faszinierendes Mosaik von Grundvollzügen, von solidarischem und caritativem Handeln sowie einer asketischen Lebenskunst mit der Sehnsucht 20
nach der Gottesbegegnung. Literatur wird zu Beginn und im Laufe der Vorlesung vorgestellt. Termine: 3 Blöcke: 04./05. Mai, 11./12. Mai, 08./09. Juni 2020 Montag 14:00 bis 17:45 Uhr, Dienstag 08:15 bis 12:00 Uhr Franziskanisch-klarianische Spiritualität: Franziskanische Werte für Teams, Gemeinschaften und Insti- tutionen 2 SWS Kreidler-Kos/Kuster Vier Semester Teil I (SoSe 2020) Werte für das ICH: Freiheit – Kreativität – Selbstsorge Teil II (WiSe 2020/21) Werte für das WIR: Teamgeist – Augenhöhe – Integrationskraft Teil III (SoSe 2021) Werte für den Auftrag: Gefährtenschaft – Sorgsamkeit – Ehrfurcht Teil IV (WiSe 2021/22) Werte für das Umfassende: Solidarität – Schöpfungssorge – Mystik Christliche Spiritualität verleiht dem Leben Tiefe und Weite. Franz und Klara von Assisi faszinieren bis heute mit ihren ganzheitlichen Wegen. Bruder Franz wirkt weit über kirchliche Kreise hinaus ermutigend: als Freund aller Geschöpfe und Naturmysti- ker, als Prophet des interreligiösen Dialogs, als Vorbild eines einfachen Lebens. Wie lässt sich «franziskanischer Spirit» fassen und postmodernen Menschen auch ohne Kirchenbezug erschließen? Eine Arbeitsgruppe des Münsteraner Franziskushospitals hat mit Br. Niklaus Kuster eine «franziskanische Wertesonne» erarbeitet. Sie bündelt Qualitäten und Chancen der franziskanischen Spiritualität in eine Synthese, die zwölf Strahlen umfasst. Drei davon widmen sich dem Individuum selbst, seiner Individualität, Kreativität und einer ge- sunden Selbstliebe. Drei Strahlen haben das Zusammenspiel in Teams und Dienstge- meinschaften im Blick – und lassen sich auch auf Lebensgemeinschaften beziehen. Drei Strahlen gelten dem Umgang mit und der Sorge für Menschen, denen die Sen- dung einer Institution oder Gemeinschaft gilt. Drei Werte schließlich haben das Um- fassendere vor Augen: das Leben und Wirken in der Gesellschaft und in der Schöp- fung sowie in einer mystischen Öffnung das «mehr als alles», wie Dorothee Sölle Gott nennt. Der vierteilige Zyklus beleuchtet – in je drei Einheiten über vier Semester – jeden der zwölf Grundwerte: Dabei wird deren Verwurzelung in der Erfahrung von Franziskus und Klara aufgezeigt, ihre Entfaltung in Lebensgemeinschaften betrachtet und nach 21
ihrem Potential für franziskanisch geprägte Institutionen heute gefragt. Die Vorlesun- gen vermitteln Grundinformation zum franziskanischen Spirit aus den Quellen und der Geschichte, bieten Raum für Erfahrungsaustausch und Transferarbeit mit Kolloquium- Elementen und schliessen praktische Impulse mit ein. Jedes Semester ist in sich abge- rundet konzipiert. Die Vorlesungen sind Studierenden und Hörer*innen zugänglich, die franziskanisch interessiert oder inspiriert sind: sei es in Gemeinschaften oder in Institutionen und franziskanisch geprägten Werken. Sommersemester 2020 Das Sommersemester nimmt das Individuum in den Blick und beleuchtet fun- damentale Werte für das ICH. Jede der drei Vorlesungseinheiten widmet sich einem Strahl der Wertesonne. Franz und Klara sprechen freie Menschen an. Freiheit bedeutet in ihrer Lebenskunst weder Individualismus,noch Beliebig- keit: Sie wurzelt in der Erfahrung, dass jeder Mensch inspiriert ist – geleitet von der Geistkraft, die frei macht und zugleich verbindet. Franz und Klara begründen eine Bewegung, die Kreativität schätzt und fördert. Kaum eine Be- wegung der christlichen Geschichte kennt derart viele Aufbrüche und Innova- tionen. Die Wertschätzung des Individuums trägt auch der Selbstsorge Rech- nung. Engagierte Menschen- und Weltliebe wurzeln in einer gesunden Selbst- liebe. Termine: 08.-09. Mai 2010 (Fr 16:00 - Sa 13:00 Uhr) – Niklaus Kuster 03.-04. Juli 2020 (Fr 16:00 - Sa 13:00 Uhr) – Niklaus Kuster 17.-18. Juli 2020 (Fr 16:00 - Sa 13:00 Uhr) – Niklaus Kuster Religionswissenschaft Philosophische Grundlagen einer Theologie der Mystik 2 SWS Elpert Die philosophischen Grundlagen einer Theologie der Mystik beziehen sich auf eine Tradition der abendländischen Philosophie, die in Platon und dem Neuplatonismus der Antike ihren Ursprung findet, durch Augustinus und Pseudo-Dionysius Areopagita in das christliche Denken aufgenommen wurde und dann bei den zahlreichen Autoren der christlichen Mystik des Hochmit- telalters zum Höhepunkt gelangte. Insofern Mystik aber ein weit divergieren- des Begriffsfeld umschließt, möchte die Vorlesung durch eine philosophische Rückbesinnung das weit verzweigte Wurzelwerk der mystischen Traditionen von ihrer philosophischen Seite her offenlegen, um so möglicherweise die 22
Suche nach einer heutigen Theologie der Spiritualität gewinnbringend zu be- fruchten. Literatur: K. Albert, Einführung in die philosophische Mystik, Darmstadt 1996 J. Bernhart, Die philosophische Mystik des Mittelalters von ihren antiken Ursprüngen bis zur Renaissance mit Schriften u. Beiträgen aus den Jahren 1912-1969, hrsg. v. M. Weitlauff, Weissenhorn 2000 M. Haas, Mystik im Kontext, München 2004 Termine: 3 Blöcke Montag 14:30-16:30 und Dienstag 10:30-12:30 Uhr, 1. Termin: Mo/Di, 20./21.04., weitere Termine n. V. Biblische Theologie Spirituelle Lektüre ausgewählter Texte des Alten Testamen- tes 2 SWS Gers-Uphaus Das Seminar möchte in einem methodischen Zugang zunächst folgenden drei Fragen auf den Grund gehen: 1. Was ist Spiritualität? 2. Was sind verschie- dene methodische und hermeneutische Zugänge zur Bibel? 3. Was sind Kenn- zeichen biblischer Spiritualität? In einem weiteren Schritt widmet sich das Seminar schließlich der Lektüre ausgewählter Texte aus dem Alten Testament, um das theoretisch Reflektierte anzuwenden. Dabei werden insbesondere das Buch Hiob sowie das Buch der Psalmen jeweils in Auszügen im Fokus stehen. Literatur: Wird zu den einzelnen Sitzungen bekannt gegeben. Termine: In Absprache mit den Teilnehmenden wird die Veranstaltung als Block durchgeführt. Eine erste, vorbereitende Sitzung ist direkt nach der Pfingstpause für die 24. KW ge- plant. Die Personen, die an diesem Seminar teilnehmen möchten, werden gebeten, ihr verbindliches Interesse zwecks Planung bis spätestens 30. April unter christian.gers- uphaus@uni-muenster.de mitzuteilen. Psychologie Einführung in die Psychologie 1 SWS Buiker-Brinker/Brinker In der Vorlesung soll eine Einführung in Grundbegriffe und Arbeitsbereiche der Psychologie und Psychotherapie gegeben werden. Einen Schwerpunkt wird die Vorstellung verschiedener Psychotherapieansätze bilden (Psycho- analyse, Verhaltenstherapie, systemische und humanistische Ansätze). Es soll 23
ein grundlegendes Verständnis über typische Charakterstrukturen und deren Auswirkungen im menschlichen Miteinander erarbeitet werden. Schließlich wird auch das weite Feld der Psychopathologie gestreift werden mit der Frage, was den psychisch kranken vom psychisch gesunden Menschen unterscheidet. Literatur: Jürgen Kriz: Grundkonzepte der Psychotherapie, Beltz Weinheim 2007 Hans-Peter Nolting und Peter Paulus: Psychologie lernen, Beltz Weinheim 2012 Fritz Riemann: Grundformen der Angst, Reinhard-Verlag München 2003 Rainer Tölle, Klaus Windgassen: Psychiatrie, Springer Berlin 2011 Termine: 20.04., 27.04., 4.5., 11.05., 18.05.2020 (jeweils 17:00 s.t., 90 min) Pastoralpsychologie: Einführung in die Grundlagen psycho- logischen Denkens und Handelns im Dienst der Seelsorge 1 SWS Jacobs Blockveranstaltung: Samstag im SoSe nach Vereinbarung, 10:00 – 17:00 Uhr Hauptseminare -- Kooperationsveranstaltung Neutestamentliches Oberseminar 1 SWS Wypadlo (WWU) / Hotze (PTH) An drei Montagabenden im Sommersemester stellen die mit Examensarbeiten und Promotionsvorhaben im Bereich des Neuen Testaments oder verwandten Disziplinen Beschäftigten den Stand ihrer Forschungen vor (erster und dritter Abend). Darüber hinaus wird gemeinsam ein Quellentext gelesen und disku- tiert (zweiter Abend). Gäste, die sich für das Neue Testament interessieren, sind (auch zu nur einer Sitzung) herzlich willkommen. Ort : WWU, Katholisch-Theologische Fakultät, Johannisstr. 8-10 Termine (jeweils 18-21 Uhr): 04.05.2020 – Vorstellung der Forschungsprojekte 15.06.2020 – Lektüre: Testamente der 12 Patriarchen 06.07.2020 – Vorstellung der Forschungsprojekte 24
Institute der Hochschule 1. Pastoralseminar Das Pastoralseminar dient der pastoralen Ausbildung von Ordenspriestern. Im Rahmen der Neugliederung der theologischen Ausbildung wurde das Pastoral- seminar 1979 eingerichtet und 1983 von der Kongregation für das Katholische Bildungswesen in Rom anerkannt. Das Pastoralseminar steht allen Ordensmännern aus dem deutschsprachigen Raum nach erfolgreichem Abschluss ihres Theologiestudiums offen. Das Pas- toralseminar wird getragen vom Trägerkreis teilnehmender Ordensgemein- schaften. Darüber hinaus sind Gäste jederzeit herzlich willkommen. Der Pastoralkurs gliedert sich in dreimal zwei Blockwochen, welche die Zeit des Diakonats und eines Spezialpraktikums begleiten. Der Teilnehmer schließt diese Ausbildungsphase nach Abgabe eines schriftlichen Berichts, der die Re- flexion der Praktikumserfahrungen eines oder beider Praktika enthalten muss, mit dem dritten Blockseminar ab. Eine weitere Ausbildungsphase bis zur Zweiten Dienstprüfung besteht aus Fortbildungen und unterliegt den Richtli- nien der einzelnen Ordensgemeinschaften. Terminplanung des Pastoralseminars 2019/20 Zwischenreflexion 20.04.-01.05.2020 Abschlussreflexion 31.08.-10.09.2020 Zweite Dienstprüfung und Fortbildungsberatung Das Pastoralseminar nimmt auch die 2. Dienstprüfung ab. Voraussetzungen sind Fortbildungen im Umfang von 4 Wochen/Kurse pro Jahr und eine regel- mäßige Supervision. Die Prüfungsleistung bemisst sich aus einem schriftlichen Bericht über die Ausbildungsphase und einem mündlichen Kolloquium. Dazu bietet das Pastoralseminar eine Fortbildungsberatung an, die auf die in- dividuellen Voraussetzungen der Teilnehmer zugeschnitten ist, eingeordnet in 25
den Gesamtzusammenhang theologischer Kompetenz und Existenz. Die Fort- bildungsberatung endet mit dem Pastoralen Abschlussexamen (2. Dienstprü- fung). Leitung des Seminars: Prof. Dr. Katharina Karl Br. Harald Weber OFMCap 26
2. IUNCTUS – Das Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität ist das Denk- Labor für interdisziplinäre Zusammenarbeit an der Philosophisch-Theologi- schen Hochschule der Kapuziner in Münster. IUNCTUS verbindet Forschung, Lehre und Praxis. IUNCTUS führt christliche Spiritualität, Soziologie, Psy- chologie, Management und weitere Wissenschaften zusammen. IUNCTUS entwickelt Ideen für einen reflektierten und demütigen Umgang mit den Men- schen und der Schöpfung. Wir forschen zu Fragen der Theologie der Spiritualität und sind im Dialog mit anderen Wissenschaftsrichtungen. Wir lehren eine reflektierte Spiritualität, die das Ziel hat, sich mit dem eigenen spirituellen Standpunkt auseinanderzusetzen und den eigenen spirituellen Weg zu finden. Wir geben Impulse für die Praxis und unterstützen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kirchlichen, sozialen und privatwirtschaftlichen Or- ganisationen. IUNCTUS bedeutet verbinden! Wir verbinden Menschen und Ideen, die Gott, dem Menschen und der Schöpfung dienen. Unser Angebot umfasst Fort- und Weiterbildungsformate, Beratung und Coa- ching für Einzelpersonen und Organisationen. 27
Programm Studientage der LVHS Freckenhorst in Zusammen- arbeit mit IUNCTUS zu Theologie – Spiritualität – Religiöses Leben Studientag: „Ehrfurcht & Dankbarkeit – In Resonanz gehen zum Leben“ Datum: Samstag, 29.02.2020, 9:30 – 16:30 Uhr Referent: Prof. Dr. med. Arndt Büssing, IUNCTUS/Lehrstuhl für Coping, Spiritualität und Lebenskunst, Universität Witten-Herdecke Ort: Katholische Landvolkshochschule „Schorlemer Alst“ Freckenhorst (LVHS), Am Hagen 1, 48231 Warendorf Kosten: 35,00 EUR (inkl. Willkommenskaffee, Mittagsbuffet, Kaffee/Kuchen, Seminarkosten) Anmeldung: über die LVHS Freckenhorst: https://www.lvhs-freckenhorst.de Wenn das gesellschaftliche Interesse der Religiosität scheinbar abnimmt, hat dann Ehrfurcht/Dankbarkeit als eher säkulare Form der wahrnehmenden Spi- ritualität eine Bedeutung auch für junge Erwachsene, die sich sonst nicht für Glaubensinhalte interessieren? Wie ist dieser Aspekt von Spiritualität bei jun- gen Erwachsenen und Ordens-Christen (als Kontrast-Gruppe) ausgeprägt? Anh n von e irischen ten wir ie Be e t ng ieser „Reson nz-Fähig- keit“ rgeste t. bei zeigt sich ss Ge h e st nen er hr rcht n - raus resultierende Dankbarkeit von fast allen Personen- und Altersgruppen erlebt werden, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung. Diese wahrnehmende Form der Spiritualität kann als Achtsamkeit dem Augenblick gegenüber aufge- fasst werden, für die sensibilisiert werden kann. Sie bedarf keiner spezifischen religiösen Ausrichtung oder Weltanschauung und könnte eine gesellschaftlich und individuell relevante Ressource gerade in säkular geprägten Gesellschaf- ten darstellen. – Aber wie steht es mit Ihnen? Wo halten Sie ehrfürchtig-stau- nend inne und lassen sich berühren? 28
Studientag: „Achtsamkeit und Wahrnehmung – von der Mystik für jedermann“ Datum: Samstag, 14.03.2020, 9.30 – 16.30 Uhr Referent: Prof. P. Dr. Thomas Dienberg OFMCap, IUNCTUS / Professor für Theologie der Spiritualität an der PTH Ort: Katholische Landvolkshochschule „Schorlemer Alst“ Freckenhorst (LVHS), Am Hagen 1, 48231 Warendorf Kosten: 35,00 EUR (inkl. Willkommenskaffee, Mittagsbuffet, Kaffee/Kuchen, Seminarkosten) Anmeldung: über die LVHS Freckenhorst: https://www.lvhs-freckenhorst.de Achtsamkeit und Meditation sind heute in aller Munde. Überall findet man Angebote zur Achtsamkeit. Unternehmen bieten Achtsamkeitsübungen für Ihre Mitarbeiter an. Doch was ist Achtsamkeit überhaupt – und wie stehen Traditionen der Christ- lichen Spiritualität zur Achtsamkeit? In diesem Zusammenhang sollen in dem Workshop auch Themen wie Medita- tion und Kontemplation zur Sprache kommen, die sehr wichtig für christliches Glaubensleben sind. Konkrete Übungen runden die inhaltliche Auseinander- setzung ab, denn die Theorie will in die Praxis umgesetzt werden. Letztlich geht es in all dem um die gelebte Mystik im Alltag für jedermann. Studientag: „ ,… hinauszugehen aus der eigenen Bequemlichkeit…“ (EG 20): Gottesdienst als Bildungsort empfindsamer Spiritualität Datum: Samstag, 16.05.2020, 9.30 - 16.30 Uhr Referent: Prof. Dr. Stephan Winter, IUNCTUS / Professor für Liturgiewissenschaft an der PTH / Bistum Osnabrück Ort: Katholische Landvolkshochschule „Schorlemer Alst“ Freckenhorst (LVHS), Am Hagen 1, 48231 Warendorf Kosten: 35,00 EUR (inkl. Willkommenskaffee, Mittagsbuffet, Kaffee/Kuchen, Seminarkosten) Anmeldung: über die LVHS Freckenhorst: https://www.lvhs-freckenhorst.de In seinem Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium schreibt Papst Franzis- 29
k s in en NNr. 19.20 „ ie v nge isier ng o gt e issions tr g Jes ‚ r geht z allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten h be‘ t 28 19-20). [...] e te sin in iese ‚Geht‘ Jes ie i er neuen Situationen und Herausfor- derungen des Evangelisierungsauftrags der Kirche gegenwärtig, und wir alle sin z iese ne en ission rischen ‚A br ch‘ ber en.“ ier n n n e- ren Stellen dieses Textes macht der Papst unmissverständlich klar, dass er Kirche und ihre Sendung in einer sehr franziskanischen Weise versteht – man denke nur an die Gemeinschaft, in der Franz von Assisi mit den Armen gelebt h t o er n einen ext wie seine „ nstr ktionen r ie Br er ie in ie is- sion gehen wo en“. Gottesdienst zu feiern, ist ein zentrales Element einer ent- sprechenden Weise, Kirche zu sein: Gottesdienst eröffnet einen Weg zur Be- gegnung mit dem biblisch bezeugten Gott als der eigentlichen Quelle der Sen- dung, in der Kirche steht. Der Studientag wird auszuloten versuchen, was es genauer heißt, wenn Papst Franziskus vor diesem Hintergrund einen inkulturierten Gottesdienst forciert, er nicht z etzt s er „ thentischen ‚ o ks r igkeit‘“ s eine „ t rt- nkt“ er v nge isier ng ebt vg . G Nr. 70), und wie angemessen der Herausforderung zu begegnen ist, in einer pluralistischen und insbesondere multireligiösen Umgebung im und durch den Gottesdienst Zugänge zu Gott zu eröffnen. Kunsthistorische Studienwoche zu “Gott im Raum?!” in Kooperation mit dem Franz-Hitze-Haus: Liturgische Nutzung und künstlerische Gestaltung sakraler Topographien Verhältnis zwischen klassischen liturgischen Orten und Rollen Künstlerische Möglichkeiten für die Gestaltung liturgi- scher Orte Innovative Konzepte virtueller und realer Begegnungsorte Datum: Montag, 29.06., 14.30 Uhr – Donnerstag, 02.07., 13 Uhr 30
Veranstalter: Akademie Franz Hitze Haus / Deutsches Liturgisches Institut / IUNCTUS Ort: Katholisch-soziale Akademie Franz Hitze Haus, Kardinal-von- Galen-Ring 50, 48149 Münster Kosten: g ngsbeitr g 220 € 175 €; Übern cht ng i weibettzi er 75 €; Übern cht ng i inze zi er 105 € Anmeldung: über die Akademie Franz Hitze Haus (Tagungsnummer 115 AT): https://www.franz-hitze-haus.de/info/20-115/ Studientag: „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2 Kor 3,17). Spirituelle Schätze der Bibel Datum: Mittwoch, 02.09.2020, 09:30-16:30 Uhr Referenten: Prof. Dr. Gerhard Hotze / Dipl.-Theol., M.A. Christian Gers- Uphaus Ort: Kapuzinerkloster Münster Anmeldung: Sekretariat der PTH, Tel. 0251 / 48 256 12 Kosten: auf Anfrage Klostergespräche Auch im Sommersemester 2020 finden wieder Klostergespräche im Kapuzi- nerkloster Münster statt. Die Klostergespräche Münster sind ein interaktives Format von IUNCTUS, welches Vorträge, Diskussionen, Präsentationen und auch Podiumsdiskussio- nen zu Spiritualität in Verbindung mit aktuellen und praktischen Themen an- bietet. Klostergespräch: (Universitäre) Diversität Datum: Mittwoch, 27.05.2020, 19:30 – 21:00 Uhr Referent*innen: Prof. Dr. Antje Roggenkamp (Seminar für Praktische Theologie und Religionspädagogik / WWU Münster) Myriam Ueberbach (Seminar für Fundamentaltheologie / WWU Münster) 31
Ort: Klostersaal am Kapuzinerkloster, Kapuzinerstraße 27, 48149 Münster Anmeldung: info@iunctus.de oder Tel. 0251 / 982 949 0 Berufsbegleitende Weiterbildung im IUNCTUS: SPIRITUALITÄT – THEOLOGIE UND PRAXIS Die zweijährige Weiterbildung befähigt zur theologisch-spirituellen Reflexion der persönlichen und pastoralen Praxis sowie dazu, geistliche Fragen und Pro- zesse anzustoßen und zu begleiten. Informationen unter: http://www.iunctus.de/aktuelles/veranstaltungen/ *** Ausblick Weitere Veranstaltungen und Tagesseminare befinden sich in der Planung. Besuchen Sie regelmäßig den Internetauftritt unseres Fachbereichs oder neh- men Sie Kontakt zu uns auf. Eine große Stärke unserer Seminarkonzepte liegt in der Zusammensetzung der Teilnehmer mit unterschiedlichen Professionen und unterschiedlichen Fachbe- reichen. Profitieren Sie von den Diskussionen in einer interaktiven Gruppe und gewinnen Sie alternative Perspektiven für Ihren Arbeits- und Führungsbereich. Für weitere Informationen und Kontaktaufnahme: IUNCTUS Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität Philosophisch-Theologische Hochschule Münster Kapuzinerstr. 27 48149 Münster Tel.: +49 (0)251 / 982 949 0 iunctus@pth-muenster.de www.pth-muenster.de/iunctus 32
3. Institut für Theologische Zoologie Im Frühjahr 2008 wurde das Institut für theologische Zoologie durch Dr. Rai- ner Hagencord und Dr. Anton Rotzetter OFMCap † 3. rz 2016 gegründet; es besitzt seit September 2009 den Status eines An-Institutes an der PTH Münster. Ziele des Institutes 1. Wissenschaft und Forschung: Es braucht eine wissenschaftlich fundierte theologische Würdigung des Tieres, und neben theologischen Anthropologien gibt es noch keine ausgearbeitete theologische Zoologie. Im Rahmen des Institutes möchten wir selbst weiter forschen und mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Ge- spräch kommen. Dazu dienen Lehrveranstaltungen an der Philosophisch-The- ologische Hochschule Münster und der theologischen Fakultät in Münster und die Kooperation mit anderen theologischen Fakultäten in Deutschland und in der Schweiz. 2. Pädagogik und Katechese: Es braucht in der Kirche und den christlichen Gemeinden eine größere Sensi- bilität für das große Thema "Bewahrung der Schöpfung"; in diesem Zusam- menhang wird es Zeit, in besonderer Weise die Tiere in den Blick zu nehmen; d.h. in der Katechese, Religionsunterricht und Predigt. Wir wollen Unter- richtsmaterialien und Arbeitshilfen erstellen und herausgeben. 3. Projekte und Kooperationen: Es braucht Exerzitien, Workshops und Exkursionen, in denen Menschen im Kontakt mit der Natur, den Pflanzen und Tieren zu einer schöpfungsgemäßen Spiritualität finden. Wir wollen mit Bildungshäusern, Nationalparks, Zoos und ähnlichen Einrichtungen dazu Konzepte entwickeln und Veranstaltungen durchführen. Interdisziplinär, ökumenisch und interreligiös Das Projekt einer theologischen Zoologie kann nur gelingen, wenn es 1. die Erkenntnisse der Naturwissenschaften bezüglich der Mitgeschöpfe des Menschen ernst nimmt und sich somit abgrenzt von fundamentalistischen Ver- kürzungen jeder Rede von Mensch und Tier, Gott und Welt; 33
2. die biblischen Überlieferungen vor dem Hintergrund des jüdisch-christli- chen Menschenbildes neu sichtet und in die relevanten Disziplinen einer wis- senschaftlich fundierten und ökumenisch verorteten Theologie einspeist; 3. die Gemeinden für die gesellschaftspolitische und spirituelle Relevanz des Themas gewinnt und zu einer stärkeren Vernetzung derjenigen beiträgt, die sich um Bewusstseinswandel, sensibleres Konsumverhalten mühen. Das Projekt einer theologischen Zoologie Durch eine theologische Würdigung des Tieres und das Projekt einer "theolo- gischen Zoologie" können in zentralen Fragen und Anliegen (nicht nur) der christlichen Theologie neue Zugänge gewonnen werden: ▷ Im Dialog mit den Naturwissenschaften und vor allem dem Evolutionspara- digma die lange fällige Distanzierung von einem biblisch unhaltbaren An- thropo-Zentrismus, einer Rede vom Menschen als die "Krone der Schöpfung" und einzig beseeltem Lebewesen; ▷ im schöpfungstheologischen Diskurs hin zu einer Anthropologie, die den Menschen nicht als "vom Himmel gefallen" sieht und somit einer vertieften Reflexion der unleugbaren Verwandtschaft von Mensch und Tier; ▷ im Blick auf sensible ökologische und politische Fragen der Massentier- haltung, des überhöhten Fleischkonsums, der Vernichtung ganzer Ökosysteme und der Verelendung der so genannten III. Welt; ▷ in eine lebendige Schöpfungsspiritualität, die sich von einer Frömmigkeit absetzt, die überwiegend als ein Festhalten an Satzwahrheiten versteht; ▷ in eine Religionspädagogik und Katechese, die eine selbstverständliche Naturverbundenheit und das kindliche ursprüngliche Interesse am Tier auf- nimmt und ihr Raum gibt in einer alltagstauglichen und persönlich bedeutsa- men Spiritualität. 34
Der theologische Ansatz Vom verhängnisvollen Irrtum über die Tiere "Ein Irrtum über die Geschöpfe mündet in ein falsches Wissen über Gott und führt den Geist des Menschen von Gott fort." Das schreibt der Kirchenlehrer Thomas von Aquin allen Theologietreibenden in ihr Stammbuch: Wenn der Kirchenlehrer Recht hat, ist eine genauere Beschäftigung mit den Mitgeschöp- fen des Menschen keinesfalls luxuriös, sondern berührt die zentralen Fragen der Theologie und Spiritualität. Und es spricht sehr vieles dafür, dass die neu- zeitliche Theologie einem verhängnisvollen Irrtum über das Mitgeschöpf Tier aufgesessen ist. … im Alltag Für den gesellschaftlichen Irrtum über die Tiere im vermeintlich christlichen Europa steht das Wort des Kulturkritikers Rupert Sheldrakes, wonach es nur noch zwei Kategorien von Tieren in Menschennähe gibt: die einen verwöhnen wir mit Haustierfutter, und die anderen werden dazu verarbeitet. … in Kirche und Verkündigung Und die fast vollständige Ausblendung der Tiere aus der Theologie - und das trotz ihrer biblischen Omnipräsenz - und die damit verbundene Attestierung ihrer Irrelevanz führt womöglich in eine falsche Rede von Gott, verfälscht Schöpfungsbegriff und Spiritualität. Eine theologische Würdigung des Tieres möchte diesem Irrtum begegnen und zu einem Perspektivwechsel beitragen. Dr. Rainer Hagencord Nünningweg 133 48161 Münster Tel. 0251/2515 3016 96 info@theologische-zoologie.de www.theologische-zoologie.de 35
Bibliothek Hochschulbibliothek / Bibliothek des Kapuzinerklosters Kapuzinerstr. 27/29 Tel.: 0251/9276-134 48149 Münster e-mail: bibliothek.muenster@kapuziner.org Bibliothekarinnen: Cornelia Erchinger Silke Bost OPAC-Katalog Recherche (Zugriff von überall): http://bibliothek.kapu-ms.de (wichtig: ohne www.) Direkt zum Katalog: https://kapuziner.bibdia-hosts.de/opax/de/index.html.S Öffnungszeiten: Mo-Fr 09:00-12:00, Mo-Do 14:00-16:00 Uhr (nach Absprache ggf. auch nach 16 Uhr möglich) In der vorlesungsfreien Zeit nach telefonischer Anmeldung Voranmeldung empfiehlt sich! Die Leihfrist beträgt 4 Wochen. Eine Verlängerung ist im Allgemeinen möglich. 36
Adressen Aufgrund der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) werden im Vorle- sungsverzeichnis nur noch die E-Mail-Adressen der Dozierenden ausgewiesen. Für die Adresse oder Telefonnummer einer/eines Dozierenden wenden Sie sich bitte an das Sekretariat der PTH. NEUE ADRESSE Die Hochschule ist Ende des Wintersemesters 2019/20 nach 16 Jahren von der Villa am Hohenzollernring 60 in das Gebäude links neben dem Kapu- zinerkloster umgezogen: Philosophisch-Theologische Hochschule Münster Kapuzinerstr. 27 Tel.: 0251/48256-0 Fax: 0251/48256-19 48149 Münster e-mail: pth@pth-muenster.de Internet: http://www.pth-muenster.de Kapuzinerkloster Kapuzinerstr. 27/29 Tel.: 0251/9276-0 48149 Münster Studienbibliothek Tel.: 0251/9276-134 bibliothek.muenster@kapuziner.org Prof. Dr. Reinhild Ahlers reinhild.ahlers@pth-muenster.de Dr. Karl-Heinz Brinker k.brinker@srh-telgte.de Dr. Mechthild Buiker-Brinker m.buiker-brinker@srh-telgte.de Prof. Dr. Thomas Dienberg thomas.dienberg@pth-muenster.de Prof. Dr. Thomas Eggensperger thomas.eggensperger@pth-muenster.de Prof. Dr. Jan-Bernd Elpert jan-bernd.elpert@pth-muenster.de Prof. Dr. Ulrich Engel ulrich.engel@pth-muenster.de 37
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