Qualität der Medien Studie 5/2020 - Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer - Fög
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Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft Qualität der Medien Studie 5/2020 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer fög – Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft / Universität Zürich
1 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer Lisa Schwaiger Zusammenfassung Besonders bei den jungen Schweizerinnen und Schweizern ist der Social-Media-Konsum stark ausgeprägt, während klassische Medien immer seltener genutzt werden. Social Media dienen dabei vor allem der Unter- haltung und dem persönlichen Austausch, das dort aufzufindende journalistische Angebot ist dabei nicht in diesem Masse ausgeprägt. Die Gefahr einer «News-Deprivation», also einer Unterversorgung an Nachrich- ten, ist bei der jungen Zielgruppe daher besonders hoch. Im Rahmen dieser Studie gehen wir der Frage nach, wie die Medien- und Nachrichtennutzung von 20- bis 25-jährigen Schweizerinnen und Schweizern beschrieben werden kann. Mittels einer qualitativen Onlinestudie wurden 19 Personen dieser Zielgruppe untersucht. Durch den Einsatz unterschiedlicher Methoden konnten Ergebnisse gewonnen werden, die einen vertieften Einblick in die medialen Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer erlauben. Die starke Nutzung digitaler Plattformen spiegelt sich in der grossen Bedeutung des Smartphones als alltäglicher Be- gleiter wider. Die Nachrichtennutzung läuft so häufig «nebenbei» oder zufällig ab. Von hoher Relevanz sind zudem die persönlichen Kontakte, mit denen Informationen ausgetauscht und diskutiert werden, online wie auch offline. Am glaubwürdigsten für die Jungen gelten noch immer klassische Medien. Hier ist die Erwar- tung hoch, dass journalistische Standards eingehalten werden. Die junge Zielgruppe zeigt zudem eine hohe Affinität gegenüber mobilisierenden Themen, die die junge Generation betreffen. Die persönliche Betroffen- heit und das individuelle Interesse motivieren die Jungen, sich stärker mit Nachrichten auseinanderzuset- zen. Das Interesse an Nachrichten kann in diesem Fall sogar sehr stark ausgeprägt sein. Vom professionellen Journalismus wünscht sich die Zielgruppe, dass stärker auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird. Nachrichten sollen ansprechend (z.B. audiovisuell) aufbereitet, leicht verständlich und gut in den Alltag integrierbar sein. Ein Mehrwert journalistischer Angebote ergibt sich für die Jungen laut Selbstauskunft vor allem dann, wenn Beiträge unterschiedlicher Medienmarken auf einer einzigen Plattform konsumiert werden können. 1 Einleitung basierte Nachrichtennutzung bei den Jungen wesent- lich. Die auf den Digitalplattformen rezipierten I n den vergangenen Jahren hat der wiederkehrende Befund des Jahrbuchs Qualität der Medien der sogenannten News-Deprivation für Diskussion ge- Nachrichten konzentrieren sich dabei stark auf die individuellen Interessen der Nutzerinnen und Nut- zer (Geers, 2020). Die Nutzung von Social Media sorgt. Unter «News-Deprivation» versteht man eine über das Smartphone ist bei der jungen Zielgruppe unterdurchschnittliche Versorgung mit Nachrichten. besonders populär, dabei n ehmen Nachrichten aller- Aktuelle Daten zeigen einen Zuwachs an Schweize- dings einen geringen Stellenwert ein (Kümpel, 2020). rinnen und Schweizern, auf die dieses Nachrichten- Im Zuge dieser Studie möchten wir uns spezi- nutzungsmuster zutrifft (fög, 2020). Wie in den fisch der Zielgruppe der 20- bis 25-Jährigen und ih- quantitativen Befunden der Newsrepertoirefor- rem Medien- und Nachrichtennutzungsverhalten schung ersichtlich ist, steigt vor allem bei jungen widmen, um unsere bisherigen quantitativen Er- Schweizerinnen und Schweizern der Social-Media- kenntnisse der Newsrepertoireforschung detaillier- Konsum zu Nachrichtenzwecken von Jahr zu Jahr, ter interpretieren zu können. Dabei weiten wir den während die Nutzung traditioneller Nachrichten Blick auf Medienrepertoires. Darunter versteht man angebote abnimmt (Schneider & Eisenegger, 2019). die Gesamtheit aller Medien, die eine Person regel- Dies spiegelt sich im Repertoire der «News-Depri- mässig nutzt (Hasebrink & Popp, 2006). Der Begriff vierten» wider. Diese Erkenntnis wird durch weitere Medienrepertoire beschränkt sich demnach nicht auf aktuelle Studien aus den Niederlanden und aus die individuelle Nachrichtennutzung. Von Interesse Deutschland gestützt, wonach der Anteil an Per ist insbesondere, inwiefern Nutzerinnen und Nutzer sonen, die selten oder kaum Nachrichten nutzen, unterschiedliche Medien und Inhalte, online und off- unter den jungen Erwachsenen besonders stark aus- line, miteinander kombinieren (Hasebrink & Hepp, geprägt ist (Geers, 2020). Zudem ist die plattform 2017). Um vertiefte Erkenntnisse zu erlangen, wurde
2 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer ein qualitatives Studiendesign gewählt. In Ab darin, dass spezifische Phänomene detailliert und mit grenzung zur quantitativen Medien- oder News möglichst grosser Offenheit näher untersucht wer- repertoireforschung, z.B. mittels Befragungsdaten den. Diese Studie stellt die Bevölkerungsgruppe der (Edgerly, 2015; Schneider & Eisenegger, 2018), ist es jungen Erwachsenen in den Mittelpunkt. Konkret primäres Ziel der qualitativen Repertoireforschung, wurden 19 Schweizerinnen und Schweizer aus der das Warum in Erfahrung zu bringen. Über unter- Deutschschweiz zwischen 20 und 25 Jahren für die schiedliche methodische Ansätze können so vielfälti- Studienteilnahme gewonnen.1 Alle Teilnehmenden gere Daten gewonnen werden, in denen Individuen nutzen laut Selbstauskunft für den Nachrichtenkon- ihre Mediennutzung detailliert beschreiben oder sum in erster Linie Social Media, während sie tradi aufzeichnen. So können beispielsweise sogenannte tionelle Medien wie Presse, Radio oder TV kaum oder Medientagebücher genutzt werden, in denen Stu gar nicht nutzen. Neben Alter und Nachrichten dienteilnehmende ihre individuelle Mediennutzung nutzungsmuster wurde weiter auf eine Durchmi- täglich zusammenfassen (Hasebrink & Hepp, 2017). schung der Bildungsniveaus geachtet. Um mögliche Sie bekommen Sortieraufgaben, um ihre Nutzungs- Bildungsunterschiede bezüglich der Mediennutzung präferenzen visuell darzustellen (Schrøder, 2019), in Erfahrung zu bringen, wurden zwei Gruppen ge oder sie erzählen von ihrer medialen Lebenswelt im bildet: Die erste Gruppe setzte sich aus Teilneh- Rahmen von Tiefeninterviews (Toff & Nielsen, 2018) merinnen und Teilnehmern mit einem Ausbildungs- und Gruppendiskussionen (Schmidt, Merten, Hase- level unter Maturitätsniveau zusammen, die zweite brink, Petrich & Rolfs, 2019). In der vorliegenden Gruppe aus Personen, die über einen höheren Bil- Studie wurden unterschiedliche qualitative For- dungsabschluss verfügen. Die Studienteilnehmenden schungsmethoden miteinander verknüpft, um detail- wussten, dass der Schwerpunkt der Studie auf dem lierte Erkenntnisse zu gewinnen. Um die Studienteil- persönlichen Medien- und Nachrichtenkonsum liegt. nehmerinnen und -teilnehmer in ihrer Lebenswelt Bezugnehmend auf die Literatur zur qualitativen Re- abzuholen, wurde eine spezielle Onlineplattform pertoireforschung entschieden wir uns für qualitative genutzt, die über unterschiedliche Geräte (z.B. Desk- Methodenvielfalt und kombinierten unterschiedliche top, Smartphone) abgerufen werden konnte. Als Erhebungsinstrumente, die auf einem für diese Stu- Erhebungsmethoden wurden Medientagebücher, Fo- die erstellten Onlineportal zusammengetragen rumsdiskussionen, Chats und Sortieraufgaben mit wurden (Kernwert, 2020). Das Portal war mit per einander kombiniert. sönlichem Link über PC, Tablet und Smartphone auf- In der vorliegenden Studie möchten wir her- rufbar. Insgesamt absolvierten die Studienteilneh- ausfinden, welche Medienkanäle bei den jungen merinnen und -teilnehmer auf der Plattform vier Schweizerinnen und Schweizern besonders populär unterschiedliche, moderierte Aufgaben, auf die sie sind und warum diese bevorzugt werden. Wir inter- mittels persönlichen Zugangslinks zugreifen konn- essieren uns dabei vor allem für das Informations- ten. Erstens wurde zu Beginn der Studie ein einstün- verhalten der Digital Natives und stellen die Frage, diger, schriftlicher Live-Chat mit den beiden Grup- wie Junge für den professionellen Journalismus wie- pen geführt, um einen ersten Eindruck über das dergewonnen werden können. Nachrichtenverständnis der Zielgruppe in Erfahrung zu bringen. Zweitens wurden die Teilnehmenden auf- gefordert, ein Medientagebuch zu führen und ihre 2 Methode tägliche Nachrichtennutzung auf dem Portal festzu- halten. Inhaltlich wurde im Tagebuch mittels eines F ür die vorliegende Studie wurde ein qualitatives Design gewählt. Bisherige quantitative Ergeb- nisse der Repertoireforschung, die in diesem und Kurzfragebogens unter anderem nach den rezipierten Beiträgen, Medienkanälen sowie nach der Gefühls lage und dem Interesse während des Nachrichten- früheren Jahrbüchern angeführt sind (Schneider & konsums g efragt. In drei Foren wurde drittens den Eisenegger, 2019) (fög, 2020), dienten dabei als Teilnehmenden die Möglichkeit zur Diskussion wesentlicher Startpunkt für die qualitative Erhebung. untereinander gegeben. Fokussiert wurden hierbei Ein zentraler Vorteil qualitativer Forschung besteht der persönliche Umgang mit Nachrichten (Wie ge- 1 Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden teils über Online aufrufe des fög und teils über ein externes Rekrutierungsbüro aus gewählt. Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei unseren S tudienteilnehmenden für ihren Einsatz bedanken!
3 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer langt die Zielgruppe an Nachrichten und inwiefern tauscht sie sich darüber aus?), Recherchewege bei der Suche nach Nachrichten/Informationen und die Ein- schätzung des Schweizer Medienmarktes. Viertens wurden im Erhebungszeitraum zwei Tagesaufgaben gestellt: Hier wurde einerseits die bevorzugte Me diennutzung und die Glaubwürdigkeit von Medien thematisiert, andererseits die Wahrnehmung und das Interesse an gesellschaftlichen Ereignissen. Die Studie wurde online vom 18. bis zum 29. Mai 2020 durchgeführt. Durch die Datenerhebung während der Corona-Pandemie, bei der im Untersuchungszeit- raum nach wie vor einschneidende Massnahmen wie z.B. Versammlungsverbote galten, konnten aktuelle Befunde hinsichtlich des Nachrichtennutzungs verhaltens im Zuge der globalen Krise gesammelt werden. Sämt liche Beiträge der Teilnehmenden Darstellung 1: Häufigkeit der verwendeten Wörter durch wurden qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet. die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Die Darstellung (Wordcloud) zeigt, welche Wörter wie häufig im Rahmen der Studie von den Teilnehmenden genutzt wurden. Je grösser das Wort, desto häufiger wurde es verwendet. 3 Resultate I m Zuge der Datenauswertung wurden sämtliche von den Studienteilnehmenden verfassten Text- und Bilddaten im Hinblick auf die Forschungsfragen 3.1 Medienrepertoires junger Erwachsener analysiert und kategorisiert. Darstellung 1 verschafft einen ersten Überblick über die Inhalte, die von der Zielgruppe der Jungen über alle Aufgaben hinweg diskutiert wurden. Die Grösse eines jeden Wortes I m Rahmen dieser Studie wurden Schweizerinnen und Schweizer untersucht, die laut Selbstauskunft eine hohe Social-Media-Affinität vorweisen und tra- spiegelt dabei dessen quantitative Häufigkeit in den ditionelle Nachrichtenkanäle wie TV, Radio und Textdaten wider. So fiel während der Feldphase ab Presse eher meiden. In Bezug auf die jährlich durch- gesehen vom Überthema «Nachrichten» und damit in geführten Newsrepertoirestudien des fög (fög, 2020) Verbindung stehenden Wörtern wie «Artikel» oder (Schneider & Eisenegger, 2019) lässt sich die befragte «Themen» häufig der Begriff «Corona» als zentrales Zielgruppe am ehesten der Gruppe der «New World» Kommunikationsereignis. Auch Digitalplattformen zuordnen, die von einem hohen Online-News- und wie Instagram, WhatsApp, Google oder YouTube haben Social-Media-Konsum gekennzeichnet ist. Die Teil- für die Jungen einen hohen Stellenwert (vgl. Darstel- nehmerinnen und Teilnehmer der vorliegenden lung 1). Studie bilden daher den generellen Trend einer wach- In den folgenden Unterkapiteln werden die senden Social-Media-Nutzung für den Newskonsum zentralen Erkenntnisse der Studie präsentiert. Zu- ab. nächst wird ein Überblick über die Medienreper- Die 19 Teilnehmenden wurden aufgefordert, toires der 20- bis 25-jährigen Schweizerinnen und ihre genutzten Medienkanäle bezüglich ihrer Nut- Schweizer gegeben. Danach wird das Informations- zungshäufigkeit in einem Soziogramm zu platzieren verhalten der Zielgruppe resümiert. Abschliessend (vgl. Darstellung 2). Um die medialen Lebenswelten werden praktische Implikationen gezogen und An- der jungen Zielgruppe zu ergründen, beschränkte sätze vorgeschlagen, wie Junge für den Journalismus sich die Aufgabe nicht nur auf die Nachrichtennut- wiedergewonnen werden können. zung, sondern bezog sich generell auf die Medien-
4 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer tausch mit Freundinnen und Freunden sowie der Familie genutzt, z.B. im Rahmen von WhatsApp- 7 Gruppenchats. Google ist primäre Informations 2 quelle bei den Jungen und überzeugt aufgrund der einfachen Handhabung und schnellen Recherche- 1 möglichkeiten. Die Audioplattform Spotify, für deren 12 Nutzung ein Grossteil der Jungen bereit ist zu 5 zahlen, ersetzt das klassische Radio mehr und mehr. 6 8 Zusätzlich zu den persönlichen Musikpräferenzen 10 wird die Plattform für das Hören von Podcasts ge- Ich 9 nutzt. Die Zahlungsbereitschaft für die Plattform 14 4 Netflix ist unterschiedlich ausgeprägt. Nicht alle Jun- 11 gen sehen hinter der Nutzung der Plattform einen so grossen Mehrwert, um dafür bezahlen zu wollen. Bei 15 allen weiteren beschriebenen Plattformen wird 13 3 gerade die kostenlose Nutzung geschätzt. Unter den Digitalplattformen liegt bei den 20- bis 25-Jährigen Facebook nicht mehr im Trend und spricht eine ältere Zielgruppe an, so auch Twitter. Snapchat wiederum wird vor allem von den unter 20-Jährigen genutzt. Wie zu erwarten, liegen die klassischen Nachrichten- 1 Facebook 6 Google 11 Online-News kanäle TV, Radio und Presse am äusseren Rand des 2 Twitter 7 TV 12 Radio Kreises. Sie werden demnach seltener genutzt und 3 Snapchat 8 Blogs 13 Netflix 4 WhatsApp 9 Print Qualität 14 Instagram als «altmodisch» eingeschätzt. Wenn, dann wird auf 5 YouTube 10 Spotify 15 Print Boulevard die Online-Nachrichtenseiten oder News-Apps ein- zelner Medientitel zurückgegriffen. Online-Blogs Darstellung 2: Nutzungshäufigkeit von Medienkanälen hingegen spielen kaum eine Rolle für die Jungen. Das klassische Fernsehen ist hauptsächlich im Kreis der Die Darstellung zeigt die Nutzungshäufigkeit unterschiedlicher Medien kanäle unter den 20- bis 25-jährigen Studienteilnehmerinnen und -teilneh Familie für die Jungen von Relevanz und gilt als Me- mern. Je näher ein Kanal in der Kreismitte platziert ist, umso häufiger wird dienkanal für die «Älteren». Der TV-, Presse- und er genutzt. Radiokonsum läuft bei den Jungen daher häufig Lesebeispiel: Die Plattformen YouTube, Instagram, WhatsApp und Google werden von den Jungen besonders häufig genutzt. «nebenbei» oder gar «ungewollt». Zum Beispiel, wenn die Familie besucht wird und die Kanäle bei den Eltern im Hintergrund laufen, wenn beim Auto- fahren das Radio läuft oder im Zug eine Gratis- nutzung im Alltag. Wie zu erwarten, sind es – un zeitung aufliegt: «Ich sitze 3h im Zug und hier liegt die abhängig vom Bildungsniveau der Studienteil- heutige Ausgabe der 20Minuten.» nehmenden – vor allem die audiovisuellen Social- Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich, wenn die Media-Plattformen YouTube, Instagram und Spotify, 20- bis 25-Jährigen nach der Glaubwürdigkeit der die von den jungen Schweizerinnen und Schweizern Medienkanäle gefragt werden. Die Studienteil im Alltag – auch nebenbei oder zur Ablenkung – häu- nehmerinnen und -teilnehmer platzierten bei dieser fig genutzt werden. YouTube kann als Hauptmedien- Aufgabe erneut die Medienkanäle in ein Soziogramm. quelle für die untersuchte Zielgruppe betrachtet Je näher sich diese in der Kreismitte befinden, desto werden und überzeugt aufgrund der Kombination glaubwürdiger wird ein Medienkanal beurteilt (vgl. von Information und Unterhaltung. Instagram dient Darstellung 3). Entgegen der geringen Nutzungs einerseits zur Vernetzung mit Freundinnen und häufigkeit werden die traditionellen Medienkanäle Freunden, aber auch dazu, Lifestyle-Beiträge zu kon- TV, Radio und Presse als besonders glaubwürdig er- sumieren. WhatsApp wird vordergründig zum Aus- achtet. Unter diesen klassischen Kanälen werden
5 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer Nutzer hier selbst in der Hand haben, welche Quel- len der vorgeschlagenen Treffer sie rezipieren. 1 Social-Media-Plattformen hingegen werden – trotz 2 3 der hohen Nutzungshäufigkeit – als am wenigsten 4 5 glaubwürdig eingeschätzt. Dies liegt vor allem laut Aussage der Studienteilnehmerinnen und -teilneh- 6 mer daran, dass jeder bzw. jede auf Social Media 8 10 Inhalte verbreiten kann, darunter auch desinforma 7 tive Beiträge wie Fake News oder Verschwörungstheo 9 rien: «Sachen wie Insta, Facebook, Twitter etc – jeder Ich 15 kann hier schreiben was ihm gerade passt.» oder: «Ich 11 bin sehr auf Instagram und Youtube aktiv und kann 12 bestätigen, dass wirklich viele Lügen verbreitet werden können, da alle ihre eigene Meinung dazu interpretie- 14 ren. Am Schluss weiss man nicht was richtig oder falsch 13 ist.» Social Media werden ausserdem als eine Art Scheinwelt angesehen, in der vor allem die eigene Selbstdarstellung im Vordergrund steht. Interessan- terweise sind jedoch die Erwartungen an verschiede- ne Social-Media-Plattformen im Vergleich zu tradi tionellen Medienkanälen unterschiedlich. So wird an 1 Facebook 6 Google 11 Online-News Unterhaltungskanäle wie Instagram und Co. nicht 2 Twitter 7 TV 12 Radio unbedingt der Anspruch erhoben, dass die Inhalte 3 Snapchat 8 Blogs 13 Netflix 4 WhatsApp 9 Print Qualität 14 Instagram immer glaubwürdig sind. Die junge Zielgruppe re- 5 YouTube 10 Spotify 15 Print Boulevard flektiert demnach das eigene Mediennutzungs verhalten kritisch. Problematisch bleibt dennoch, Darstellung 3: Glaubwürdigkeit von Medienkanälen dass die Nutzungshäufigkeit von Social Media bei den bis 25-Jährigen vergleichsweise so hoch ist, dass Die Darstellung zeigt die Glaubwürdigkeit unterschiedlicher Medienkanäle unter den 20- bis 25-jährigen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern. Je von einer Unterversorgung mit klassischen, quali näher ein Kanal in der Kreismitte platziert ist, desto glaubwürdiger wird er tativ hochwertigen journalistischen Medien auszu eingeschätzt. gehen ist. Lesebeispiel: Die traditionellen Medienkanäle TV, Radio und Presse werden von den Jungen als besonders glaubwürdig eingeschätzt. 3.2 Informationsverhalten a llerdings bestimmte Formate auch kritisch bewertet und von den Teilnehmenden als Boulevardmedien («Problematisch sehe ich, dass wir relativ viele Boule- W as verstehen die jungen Schweizerinnen und Schweizer eigentlich unter Nachrichten? Die Beantwortung dieser Frage ist wesentlich, um über- vard-Zeitungen haben», oder «20min / Blick und alle haupt Aussagen über Nachrichtennutzungsmuster ähnlichen Formate sind ja klassische Boulevard treffen zu können. Wir haben den Nachrichtenbegriff pressen») oder «Trash-TV» («Trash-Sender wie RTL im Rahmen von zwei Live-Chats diskutiert. Beson- oder 3+») bezeichnet. Prinzipiell gehen die Studien- ders die Gruppe der Studienteilnehmenden mit ei- teilnehmenden bei professionellen Informations nem höheren Bildungsniveau (mindestens Maturität) medien aber von einer höheren journalistischen zeigt hier eine sehr reflektierte Einordnung des Qualität und dem Einhalten journalistischer Stan- Begriffes, z.B.: «Nachrichten sind für mich Berichte dards aus, weshalb sie diese als glaubwürdig er darüber was in der Welt passiert.» Die Gruppe denkt achten. Google wird vor allem deshalb als relativ beim Begriff Nachrichten demnach an das «Welt glaubwürdig eingeschätzt, da die Nutzerinnen und geschehen», «Informationen», «Aktuelles» von «allge-
6 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer meiner Relevanz» aus unterschiedlichen Bereichen, ganze Nationen zusammenbringt, kann das Smart- z.B. Politik, Kultur oder Soziales. Spontan verknüp- phone als «digitales Lagerfeuer» interpretiert wer- fen die Jungen auch TV- und Radionachrichten und den. Über das Smartphone findet demnach ein Nachrichtenartikel damit, also vorwiegend traditio- wesentlicher Teil des sozialen Austauschs sowie der nelle Medien. Auch der Begriff Softnews fällt in der Informationsweitergabe statt. Die Jungen repräsen- Diskussion, worunter die Jungen vor allem sensatio- tieren insofern eine Always-on-Gesellschaft. Dabei nelle, personalisierte Nachrichten verstehen, die sind es vor allem Social-Media-Plattformen, die über «teilweise sogar besser ankommen» und ebenso zur den Tag hinweg «nebenbei» genutzt werden und auf Nachrichtenkultur zählen wie seriöse Nachrichten, denen man häufig per Zufall auf Nachrichten stösst. obwohl sie «weniger wichtig» sind. Medien werden als Dieser «zufällige» Newskonsum passiert beispiels- Vermittler von Nachrichten gesehen. Diese starke weise beim routinierten Scrollen durch die News- Reflexion der Einordnung des Nachrichtenbegriffes Feeds der genutzten Plattformen wie Instagram. war ansatzweise auch bei der Gruppe der Teilneh- Eine wesentliche Rolle bei der Informationsbeschaf- menden ohne Maturität ersichtlich. Auch hier fielen fung nimmt dabei das soziale Netzwerk – also die die Assoziationen «Nachrichten aus aller Welt über Freundinnen und Freunde auf den Plattformen – ein. jedes Thema», «Weltgeschehen» und «Informationen» Auf viele Nachrichten wird die junge Zielgruppe erst sowie konkrete Themenbereiche wie «Wirtschaft», dann aufmerksam, wenn Bekannte einen Beitrag «Politik» oder «Promis» und «Sport». Sehr rasch darüber teilen oder sie sogar in einem Beitrag mar- wurden bei dieser Gruppe mit dem Begriff Nachrich- kieren. Oder aber über Influencer auf Social Media, ten konkrete Nachrichtenkanäle oder -formate ver- die Newsbeiträge verbreiten oder selbst aufbereiten. knüpft, so beispielsweise Zeitungen, aber auch Social- Eine Markenbindung ist in diesem Fall nicht vorhan- Media-Plattformen wie Google und Instagram. Nicht den. Wir bezeichnen dies als emergenten Medien- nur die Gratiszeitung 20 Minuten und die Tagesschau konsum (fög, 2018, 2019, 2020). Darunter versteht wurden in diesem Zusammenhang thematisiert, son- man eine Abkehr vom gebündelten, markengestütz- dern auch SMS als Nachrichten. Uneinig war sich die ten Medienkonsum. Nutzerinnen und Nutzer steu- Gruppe mit niedrigerem Bildungsniveau, ob Boule- ern demnach nicht mehr konkrete Medientitel an, vardnachrichten unter diesen Begriff fallen: «Richtige sondern rezipieren – vor allem auf digitalen Platt Nachrichten sind für mich die von seriösen Quellen.» formen – ihr persönliches Nachrichtenbündel. So Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer beispielsweise über die vorselektierten News auf wurden im Rahmen der Studie zudem nach ihrem In- dem Smartphone oder über Schlagzeilen, wie sie auf formationsverhalten gefragt. Wie gehen die Jungen dem iPhone automatisch vorgeschlagen werden. vor, wenn sie Nachrichten suchen? Wie stossen sie Wenn die Jungen markengestützt News konsumie- überhaupt auf Nachrichten? Wie gehen sie mit Nach- ren, dann über News-Apps bestimmter Medientitel, richten um? Und hat die Corona-Pandemie etwas an für die aber von der Zielgruppe in der Regel nicht be- ihrem Nachrichtennutzungsverhalten verändert? zahlt wird. Ausschlaggebend dafür, ob die auf Social Media oder in anderen Apps gefundene Nachrichten in der Tiefe gelesen werden, sind vor allem der Titel Das Smartphone als «digitales Lagerfeuer» und gegebenenfalls das Bild. Wenn ein Thema auf besonderes Interesse stösst, wird der Beitrag geteilt, Nicht nur hinsichtlich der Frage, wie die Jungen auf also über das eigene Profil weiter gestreut, oder es Nachrichten stossen, zeigt sich die zentrale Rolle des wird weiter darüber recherchiert. Zur aktiven Infor- Smartphones im Alltag der Zielgruppe. Das Smart- mationssuche motiviert somit vor allem, wenn das phone kann als ständiger Begleiter der Jungen be- Thema im Bekanntenkreis aufkommt (sei es über trachtet werden, das sowohl zum sozialen Austausch, Social-Media-Postings oder den persönlichen Aus- zur Unterhaltung, aber auch für den Newskonsum tausch, s.u.). Rechercheweg Nummer 1 ist dabei – wie genutzt wird. Während das Fernsehen metaphorisch bereits erwähnt – die Suchmaschine Google: «weil an- gerne mit dem modernen Lagerfeuer verglichen dere Kanäle nicht die Bandbreite an News verspricht wird, vor dem sich die Familie versammelt und das wie Google». Google überzeugt aufgrund seiner Er-
7 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer gebnisvielfalt, der einfachen und schnellen Hand unterschiedliche Kenntnisse und Meinungen aufein- habung und dadurch, dass «relevante Ergebnisse» be- anderstossen und Diskussionen entstehen können. reits auf der ersten Seite erscheinen. Persönliche Betroffenheit, Interessenleitung «Messengerisierung» und die Rolle und Identifikation des persönlichen Austausches Bei den Jungen sind vor allem jene Kommunikations- Interessante Beiträge (aus Sicht der Nutzerinnen ereignisse des vergangenen Jahres im Gedächtnis ge- und Nutzer) werden vor allem über private Kanäle blieben, die einen stark mobilisierenden Charakter im Bekannten- und Familienkreis geteilt. Dies in der haben (z.B. Greta Thunberg und «Fridays for Fu- Annahme, dass sich der oder die andere auch für das ture»). Das bestätigen die Befunde der Studie Thema interessieren könnte, wodurch das Teilen von «Mediennutzung und persönliche Themenagenda» Beiträgen stark vom jeweiligen «Gesprächspartner» in diesem Jahrbuch: insbesondere «News-Depri bzw. der «Gesprächspartnerin» abhängt. Eine we- vierte» verfolgen sehr stark Kommunikationsereig- sentliche Rolle nehmen hierbei Messengerdienste nisse mit Bewegungscharakter, die wiederum inten- ein, allen voran WhatsApp: «Meistens bekomme ich siv auf Social Media verhandelt werden. Dagegen Nachrichten über Whatsapp: Die Artikel direkt, und scheinen komplexere politische Ereignisse auf natio- dann lese ich sie auch durch wenn ich intensiv Zeit naler oder europäischer Ebene, wie die Schweizer habe.» Von einer «Messengerisierung» (Eisenegger, Nationalratswahlen oder das EU-Rahmenabkom- 2019) ist daher zu sprechen, weil dieser Befund men, von geringerer Relevanz für die junge Ziel deutlich macht, dass sich die öffentliche Kommuni- gruppe zu sein (Schneider & Eisenegger, 2020). Die kation zunehmend in private Teilöffentlichkeiten vorliegende qualitative Studie zeigte zudem, dass verschiebt. Hierfür werden beispielsweise auch vor allem jene Nachrichten auf Interesse stossen, die WhatsApp-Gruppen genutzt, in denen mit mehreren mit persönlicher Betroffenheit verbunden sind und Personen (Freundinnen und Freunden, Familien so die Identifikation mit bestimmten Personen und mitgliedern) über Nachrichten diskutiert und News- Themen ermöglichen. Die 20- bis 25-Jährigen infor- Links ausgetauscht werden können. Es ist davon mieren sich – unabhängig ihres Bildungsstandes – auszugehen, dass sich, besonders bei der hier unter- kaum über Themen, die nicht den persönlichen Inte- suchten Zielgruppe, der Wandel von der öffentlichen ressen entsprechen (es sei denn, das Thema wird im zur privaten Kommunikation verstärkt. Die Jungen Bekanntenkreis diskutiert). Zudem scheint die Ziel- tauschen sich aber nicht nur via digitale Kanäle über gruppe nicht das Gefühl zu haben, dass es wichtig Nachrichten aus, wie sie auch nicht ausschliesslich wäre, sich über Themen abseits der persönlichen In- über Plattformen von Nachrichten erfahren. Die teressen informieren zu müssen. Dieses Gefühl ent- Studie zeigte deutlich, dass der persönliche Face-to- steht allenfalls dann, wenn die Jungen meinen, etwas Face-Austausch, beispielsweise beim Treffen mit verpasst zu haben, weil es im privaten Umfeld zum Freundinnen und Freunden oder mit der Familie, Gesprächsthema wird. Dies bedeutet aber keines- einen wesentlichen Stellenwert für die 20- bis 25-Jäh- wegs, dass die 20- bis 25-Jährigen generell eine gerin- rigen hat. Besonders junge Menschen, die noch im ge Affinität gegenüber Nachrichten haben. Themen, Elternhaus leben, werden von Familienmitgliedern mit denen sich die Jungen identifizieren können, über Nachrichten informiert, über die man z.B. am sind durchaus Teil der individuellen Themenagen- Esstisch diskutiert: «Bei mir ist es so, dass wir zum den. So beispielsweise mobilisierende Themen, die Beispiel am Tisch im Znüni die Themen diskutieren.» einen grossen Stellenwert für die untersuchte Gene- Aber auch die Jungen, die das Elternhaus bereits ver- ration haben. Dies zeigt sich z.B. an Bewegungen wie lassen haben, berichten von einem regen Austausch «Fridays for Future» oder dem Frauenstreik 2019. Es über aktuelle Geschehnisse mit der Familie (Face-to- handelt sich dabei um Themen, die junge Menschen Face oder über digitale Kanäle wie WhatsApp). Diese aktivieren, ihre Wertvorstellungen widerspiegeln Gespräche werden vor allem deshalb geschätzt, weil und sie auf einer emotionalen Ebene ansprechen:
8 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer «Frauenstreik und Fridays for Future – als Student ist dass man sich nur noch mit diesem einen Thema be- es glaube ich unmöglich nicht mit diesen Themen kon- schäftigt hat. Als Konsequenz habe ich dann vollständig frontiert worden zu sein.» oder: «Da es immer noch auf Nachrichten verzichtet …» Vor allem die Gruppe Ungleichbehandlung gibt, Diskriminierung und weite- ohne Maturitätsabschluss gab zudem an, dass es res, benötigt es genau solche Zeichen. Ich denke hier bin schwierig ist, herauszufinden, welchen Medien man ich relativ gut informiert durch Freunde, Medien und in diesem konkreten Fall vertrauen kann, da häufig soziale Netzwerke.». Zudem fungieren die Themen als widersprüchliche Ergebnisse gefunden und Fake gruppenbildend, was sich daran zeigt, dass im per- News oder Verschwörungstheorien verbreitet wur- sönlichen Umfeld und Bekanntenkreis viel darüber den. Während die Jungen der höheren Bildungs diskutiert wird – analog oder digital. In diesem Zu- gruppe desinformative Inhalte «offensichtlich» und sammenhang spielt die persönliche Betroffenheit allenfalls «unterhaltend» finden, zeigt sich die Grup- eine weitere wesentliche Rolle: «netzausbau 5G inter- pe ohne Maturität hier unsicherer: «mer khört ver- essiert mich, da neben meinem haus direkt eine antenne mehrt Fake News aber zum Teils eschs au schwerig zum gebaut werden soll, strahlenbelastung etc. interessieren unterscheide well die sehr guet vermittlet werdet, ver- mich.». Themen, die junge Menschen direkt betref- trauenswürdigi Nachrichteportal sind de gfragt.» Bei- fen, animieren zum entsprechenden Nachrichten- de Bildungsgruppen sind diesbezüglich aber sehr konsum. Dies gilt für beide untersuchten Bildungs- reflektiert und kritisch. Sie sind sich einig, dass es gruppen. Ein Bildungseffekt zeigt sich allenfalls wichtig ist, Quellen zu vergleichen und zu über dahingehend, dass bei der Gruppe der Studienteil- prüfen, z.B. anhand von Artikeln des professionellen nehmenden ohne Maturität tendenziell ein grösseres Journalismus oder mithilfe von Fact-Checking-Sites: Desinteresse an gesellschaftlichen Ereignissen ab- «Ja ich habe eine Factchecking Seite (Correctiv.org) seits der persönlichen Lebenswelt festzustellen war. aufgesucht, die über Bill Gates Verschwörungen re- cherchiert haben.» Der Corona-Overload 3.3 Junge für den professionellen Die Studie wurde während der Corona-Pandemie Journalismus wiedergewinnen durchgeführt, weshalb dieses Thema – wie zu er warten – besonders präsent war. Wir befragten die Jungen im Rahmen der Chats und Diskussionsforen, wie sie ihr Nachrichtennutzungsverhalten in Zeiten D ie bisherigen Befunde zeigen, dass die 20- bis 25-Jährigen zwar klassische Informationsmedien immer weniger nutzen und Nachrichten hauptsäch- der globalen Pandemie selbst einschätzen und wie lich auf Social Media konsumieren, dennoch be- sie sich über das Thema informierten. Es zeigte sich stimmten Themen gegenüber eine hohe Affinität ent- deutlich, dass der Newskonsum bei einem Grossteil gegenbringen. Zudem ist die junge Zielgruppe stark der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer vor im persönlichen Austausch mit Bekannten und der allem zu Beginn der Corona-Krise gestiegen ist. Familie mit Nachrichten konfrontiert, weswegen die Gründe hierfür sind die direkte Betroffenheit durch These einer «News Avoidance», also einer aktiven den Lockdown und höhere Zeitressourcen, sich Nachrichtenvermeidung, klar zu relativieren ist (vgl. Nachrichten zu widmen. Die Studienteilnehmenden hierzu z.B. Skovsgaard & Andersen, 2019). Der Begriff empfanden die Corona-Berichterstattung allerdings der «News-Deprivation», der den Aspekt der man- sehr bald als Informationsflut und kritisierten, dass gelnden Versorgung mit relevanten und seriösen über andere Themen kaum mehr berichtet wurde News betont, scheint angemessener (Schneider & (vgl. hierzu auch Friemel, Geber & Egli, 2020). Dies Eisenegger, 2019). Für den professionellen Journalis- führte dazu, dass viele der Jungen ihren News mus stellt sich deshalb die Frage, wie junge Personen konsum später wieder reduzierten oder es sogar ver- wieder stärker für qualitativ hochwertige, profes mieden, Nachrichten über Corona zu konsumieren: sionelle Newsangebote gewonnen werden können. «Zu viele Nachrichten und man konnte wie nicht ab- Wir haben diese Frage mit den Studienteilnehmerin- schalten.» oder: «Mich hat eher irgendwann gestört, nen und -teilnehmern diskutiert.
9 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer Ansprechende, zielgruppengerechte Nachrichten ich mir vorstellen auf ein paar Minuten gekürzt und je nach Interessensbereich auf einem zugeschnitten.» In- Wesentlich für die junge Zielgruppe ist eine anspre- fografiken wirken auf die Jungen ansprechend und chende Aufbereitung der Nachrichten: «Ich wünschte helfen beim Verständnis der Inhalte. mir grundsätzlich mehr Nachrichten, die auch Jugend- liche und junge Erwachsene ansprechen und entspre- chend aufgebaut sind. Damit meine ich nicht das jedes Personifizierte Inhalte und Dialog Medienhaus jetzt einen Tiktok Account machen soll und von dort News verbreiten soll.» Die Ergebnisse Ein Charakteristikum der Nachrichtennutzung jun- der Studie haben gezeigt, dass es entscheidend ist, ger Erwachsener ist der bereits beschriebene emer- wie die Titel der Beiträge formuliert und aufbereitet gente Medienkonsum. Die Markenbindung hat ent- sind, da dies ausschlaggebend dafür ist, ob der ge- sprechend abgenommen, während sich die Ziel- samte Artikel gelesen wird. Titel können – dem The- gruppe der Jungen vermehrt ihr eigenes Medien ma entsprechend – durchaus unterhaltender formu- menü zusammenstellt, bestehend aus einem Bündel liert werden. Der Inhalt sollte möglichst einfach unterschiedlicher Medienmarken. Dieses Nutzungs- verständlich sein, dies ist vor allem bei politischen muster, das aus demokratietheoretischer Sicht zu Themen zentral: «Am meisten werde ich angesprochen kritisieren ist, da die Nutzerinnen und Nutzer da- von Artikel, die einen packenden Titel haben und dann durch nur einen Ausschnitt der aktuellen Informa noch ein Bild dazu.» Auch (Audio-)Visualisierung tionen erhalten, wird gerade von den jungen Schwei- spielt bei den Jungen eine Rolle, wenn es um Nach- zerinnen und Schweizern geschätzt. Sie wünschen richten geht. Die Nutzung von Social-Media- sich personalisierten Inhalt, wie es die Zielgruppe Plattformen ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer von den Social-Media-Plattformen gewohnt ist: «Ich Lebenswelt. Diese funktionieren visualisiert und möchte personifizierten Inhalt und nicht 0815 Nach- personalisiert. Dabei ist der Zielgruppe aber Authen- richten sehen. Im Stil von: ‹Dieser Artikel/Beitrag/ tizität ein Anliegen: Die Medienmarken müssen sich Video könnte dich interessieren.› Also ein Youtube mit nicht verstellen, um bei den Jungen zu punkten. We- Nachrichten in verschiedenen Sparten, je nach Interes- sentlich ist es vielmehr, die Inhalte an die Logiken se/Geschmack.» Die Nutzung einer spezifischen der Plattformen anzupassen. Social Media basieren Medienmarke ist der jungen Zielgruppe gleichzeitig auf schnellen Reaktionen, der Konsum von Nach- zu wenig: «Es ist sehr fragwürdig sich nur Artikel von richten muss für die Jungen rasch und «nebenbei» nur einer Zeitung regelmässig zu lesen. Mir wäre das möglich sein und die Nachrichten müssen sie in ihrer zu eintönig, ein Abo im Sinne von verschiedenen Zeit- persönlichen Lebenswelt ansprechen. Wenn das In- schriften zusammen würde eher Sinn machen. (Packa- teresse bei den Jungen geweckt ist, informieren sie ge, wo man individualisiert auf seine Interessen Artikel sich auch weiter über das Thema. Wenn nicht sogar aus Zeitungen lesen kann)» Die Jungen wünschen über den Social-Media-Link selbst, können zumin- sich demnach ein Bündel an Nachrichtenartikeln dest über die Suchplattform Google als Vermittler unterschiedlicher Medienmarken, das idealerweise professionelle Nachrichtenmedien angesteuert wer- über eine App aufgerufen werden kann, die wichtigs- den. Auch Audio- und Videoformate können je nach ten Informationen enthält und nach persönlichen Alltagssituation ansprechend für die junge Zielgrup- Interessen ausgerichtet ist. Auch eine Dialogfunk pe sein: «video und audio finde ich am besten, ist be- tion würde sich die junge Zielgruppe in diesem Kon- quem und wenn man keine lust hat zu schauen, kann text wünschen: «… ein Forum in dem man sich Nach- man im hintergrund abspielen und multitasken.» Diese richten anhören kann und fragen stellen kann, falls sollten jedoch möglichst knapp und verständlich die man einige Sachen nicht verstehen würde.» Professio- wichtigsten Informationen zusammenfassen, da zu neller Journalismus kann demnach seine zweiseitige lange Videos oder Podcasts häufig nicht im Alltag re- Kommunikation ausbauen. zipiert werden: «Ich kann mir diese [Podcasts] aber nicht in voller Länge anhören, die dauern ja oft bis zu 45min. Aber Nachrichten im Sinne von Podcasts könnte
10 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer Zahlungsbereitschaft ren. Es handelt sich dabei um jene Gruppe, die dem «New World»-Nachrichtennutzungsmuster zuzu Ein wichtiges Thema für die jungen Schweizerinnen ordnen ist und bei der im Falle einer Nachrichten und Schweizer sind auch die Kosten der Informa unterversorgung von einer «News-Deprivation» tionsangebote. Ihnen ist zwar bewusst, dass profes ausgegangen wird (Schneider & Eisenegger, 2018). sioneller Informationsjournalismus auf Einnahmen Die 19 Studienteilnehmenden bearbeiteten mode- angewiesen ist, trotzdem stellen sie den Mehrwert rierte Aufgaben auf einer Onlineplattform und disku- z.B. eines Zeitungs- oder Online-Nachrichtenabon- tierten in Foren und Chats miteinander. nements infrage. Kritisiert werden ausserdem Pay- Hinsichtlich der Nutzungshäufigkeit unter- walls, die das Lesen gesamter Artikel ohne Abo un- schiedlicher Medien zeigt sich – wie erwartet – eine möglich machen. In diesem Fall werden die Artikel deutliche Präferenz hinsichtlich digitaler Platt schlicht ignoriert. Kostenlose Beiträge zu gesell- formen. Vor allem audiovisuelle Plattformen wie schaftlich relevanten Themen sehen die 20- bis Instagram und YouTube überzeugen die Jungen. 25-Jährigen sogar als Art Schweizer «Grundrecht»: Messengerdienste wie WhatsApp dienen weiter «Wichtige Ereignisse sollten direkt ans Smartphone: zum persönlichen Austausch mit Freundinnen bzw. ich finde sogar, die ganz wichtigen und unmittelbaren Freunden und der Familie. Generell ist für die junge geschehenisse soll man am besten aufs handy per sms Zielgruppe der persönliche Kontakt mit dem priva- oder popup bekommen, weil ich selber merke, dass ich ten Umfeld von grosser Wichtigkeit, sei es über digi- eigentlich keine ahnung von nichts habe, ich könnte tale Kanäle oder Face-to-Face. Mit klassischen Me nichtmal erzählen, was gerade abgeht.» oder: «Haben dien wie TV, Radio oder Presse kommen die Jungen wir denn nicht das Recht kostenlos und seriös darüber vor allem dann in Kontakt, wenn sie im Elternhaus informiert zu werden, was in der Welt passiert?» Diese damit konfrontiert werden (z.B. über Zeitungs begründete Kritik ist gerade bei der jungen Zielgrup- abonnements oder das gemeinsame Fernsehen am pe zu berücksichtigen, die häufig über beschränkte Abend), wenn «nebenbei» das Radio läuft oder Gra- finanzielle Ressourcen verfügt. Eine Zahlungsbereit- tiszeitungen in öffentlichen Verkehrsmitteln liegen. schaft entsteht erst dann, wenn ein Mehrwert hinter Trotzdem werden klassische Medien deutlich glaub- dem Nachrichtenabonnement erkannt wird: «Um würdiger eingeschätzt als z.B. Social-Media-Platt eine Gebühr zu verlangen braucht es mehr als nur formen. Junge Erwachsene gehen davon aus, dass Standards.» Solange Junge das Gefühl haben, wichti- klassische Medien journalistische Standards ein ge Informationen kostenlos über ihre gewohnten halten, als weniger glaubwürdig werden Boulevard- Kanäle beziehen zu können, wird kaum eine Zah- medien erachtet. Unter den Digitalplattformen gilt lungsbereitschaft eintreten. Die Plattform Spotify auch die Suchmaschine Google als glaubwürdig, da kann hier als Beispiel gesehen werden, für deren hier die Leserinnen und Leser selbst anhand der vor- Nutzung viele junge Menschen bereit sind zu zahlen. geschlagenen Treffer die Qualität der Links kritisch Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer sind einschätzen können. Bei anderen Social-Media-Ka- sich hinsichtlich der Zahlungsbereitschaft einig, un- nälen ist die Erwartung hinsichtlich glaubwürdiger abhängig von ihrem Bildungsniveau. Inhalte gering, da diese eher als Unterhaltungskanäle gesehen werden. Bezogen auf das Informationsverhalten konnte 4 Fazit festgestellt werden, dass das Smartphone eine zen trale Rolle in den Alltagswelten der jungen Schweize- D ie vorliegende Studie befasste sich mit der Frage, wie die Lebenswelten von 20- bis 25-jährigen Schweizerinnen und Schweizern hinsichtlich ihres rinnen und Schweizer einnimmt. Als ständiger Be- gleiter nutzen die Jungen Apps und Social-Media- Kanäle im Sinne einer täglichen Routine. Entspre- Medien- und Nachrichtenkonsums beschrieben wer- chend stösst die junge Zielgruppe daher eher zufällig den können. Wir fokussierten uns hierbei vor allem auf Nachrichten, z.B. wenn Freundinnen und Freun- auf Personen, die einen hohen Social-Media-Konsum de oder auch Influencerinnen und Influencer Bei aufweisen und selten traditionelle Medien konsumie- träge teilen. Wenn die Jungen Beiträge interessant
11 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer finden, nutzen sie Google, um weiter zu recherchie- richtenbeiträge aufgrund persönlicher Interessen ren. Eine zentrale Rolle bei der Informationsbeschaf- selektiert werden, ist allerdings nicht gewährleistet, fung nehmen auch die persönlichen Netzwerke ein. dass Nutzerinnen und Nutzer über die Gesamt Die Jungen gelangen so beispielsweise über Whats- gesellschaft und unterschiedliche Gesellschafts App auf News und diskutieren diese allenfalls in sphären ausreichend informiert werden. Hier sind Chats. Mindestens genauso wichtig ist allerdings der Ansätze gefragt, die erlauben, den persönlichen wie persönliche Austausch, z.B. beim Abendessen im auch gesellschaftlich-demokratischen Anforderun- familiären Kreis oder mit Freundinnen und Freun- gen gerecht zu werden. Auch die Darstellungsform den, der häufig in Studien zu wenig berücksichtigt von journalistischen Inhalten muss sich an die Le- wird. Hier wird vor allem geschätzt, dass unter- benswelten der Jungen anpassen. Weil Social Media schiedliche Meinungen und Ansichten aufeinander- einen wesentlichen Stellenwert für diese Zielgruppe stossen. Gesellschaftliche Er eignisse bleiben den haben, müssten auch professionelle journalistische Jungen besonders dann im Gedächtnis, wenn sie sich Beiträge entsprechend aufbereitet werden. Hier mit den Themen identifizieren können. Dies war kann mit audiovisuellen Beiträgen gearbeitet wer- beispielsweise bei mobilisierenden Themen wie den, die junge Menschen schon anhand des Titels in «Fridays for Future» oder dem Frauenstreik der ihrer Lebenswelt ansprechen. Die Aufbereitung der Fall. Auch die persönliche Betroffenheit ist in diesem Inhalte muss verständlich und grafisch unterstützt Zusammenhang wichtig. So wurde beispielsweise sein, sodass diese im Alltag, «nebenbei», aufgenom- die Corona-Berichterstattung sehr stark verfolgt, vor men werden können. Sobald Junge ihren persön allem zu Beginn der Pandemie. Kritisiert wurde aller- lichen Bezug zu einem Thema finden, erkennen sie dings, dass während dieser Zeit andere gesellschaft den Mehrwert professioneller journalistischer An liche Themen vom Journalismus zu wenig beachtet gebote und sind allenfalls sogar dazu bereit, für diese wurden. Dieser Overload an Corona-Berichterstat- zu zahlen. tung führte bei vielen schliesslich zu einer bewussten Die Ergebnisse der vorliegenden Studie basie- Nachrichtenvermeidung. ren auf der Selbstauskunft unserer Studienteil Der Medienkonsum der 20- bis 25-Jährigen nehmerinnen und -teilnehmer. Kritisch reflektiert kann als emergent bezeichnet werden. Einzelne werden muss daher, dass soziale Erwünschtheit bei Medienmarken werden demnach kaum direkt ange- den Auskünften eine Rolle spielen kann. Den jungen steuert, vielmehr erstellen sich die Nutzerinnen und Schweizerinnen und Schweizern war bewusst, dass Nutzer eigene Bündel an Nachrichten unterschied sie an einer universitären Studie zum Thema Nach- licher Quellen. Dies spiegelt sich auch in den Erwar- richten- und Mediennutzung teilnehmen. Nicht aus- tungen der Zielgruppe an die journalistischen An zuschliessen und auch zu erwarten ist daher, dass sie gebote wider. Die Jungen wünschen sich einerseits, sich mit ihrem persönlichen Nachrichtenkonsum im dass nicht nur Artikel einer einzigen Medienmarke Studienzeitraum stärker und kritischer auseinander- auf Plattformen zur Verfügung stehen und anderer- gesetzt haben als sonst und allenfalls mehr Nach- seits, dass Beiträge den persönlichen Interessen richten konsumiert haben. Auch müsste eine tatsäch- entsprechend vorselektiert werden. Dies könnte bei- liche Zahlungsbereitschaft der Jungen, sofern pro- spielsweise in Form von medienübergreifenden Apps fessionelle journalistische Angebote für die Ziel umgesetzt werden und würde voraussetzen, dass gruppe weiter ausgebaut würden, weiter untersucht (Schweizer) Medienhäuser verstärkt miteinander werden. kooperierten. Dennoch müssen personifizierte Dennoch zeigt diese Studie, dass die jungen Nachrichtenangebote kritisch reflektiert werden. Schweizerinnen und Schweizer, unabhängig von Aus einer demokratietheoretischen Perspektive ist ihrem Bildungsstand, kritisch und reflektiert sind. eine algorithmische, personifizierte Selektion von Sie sind durchaus empfänglich für professionellen Nachrichten problematisch. Die Studie zeigt zwar Journalismus, alleine wegen seiner Glaubwürdigkeit. deutlich, dass für Nachrichten mit persönlichem Wenn junge Menschen mit Themen ihrer persön Bezug und subjektivem Interesse eine höhere Be lichen Lebenswelt konfrontiert werden, kann das reitschaft besteht, diese zu rezipieren. Wenn Nach- Interesse an Nachrichten sogar äusserst ausgeprägt
12 Mediale Lebenswelten junger Schweizerinnen und Schweizer sein und zu Diskussionen im persönlichen Umfeld sich ein Bild der Gesellschaft, unabhängig von indivi- führen. Die journalistische Herausforderung besteht duellen Interessen, machen können. Nur so können darin, den Bedürfnissen der jungen Zielgruppe ge- Junge in ihrer demokratischen Verantwortung ge- recht zu werden und trotzdem zu erreichen, dass sie stärkt werden. Literatur Edgerly, S. (2015). Red Media, Blue Media, and Purple Media: News Reper Schmidt, J.-H., Merten, L., Hasebrink, U., Petrich, I., & Rolfs, A. (2019). toires in the Colorful Media Landscape. Journal of Broadcasting & Electronic How Do Intermediaries Shape News-Related Media Repertoires and Practi Media, 59(1), 1–21. doi:10.1080/08838151.2014.998220 ces? Findings From a Qualitative Study. International Journal of Communi- cation, 13, 853–873. Eisenegger, M. (2019). Hauptbefunde. Umbau der Schweizer Medien öffentlichkeit. In fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft Schneider, J., & Eisenegger, M. (2018). Newsrepertoires junger Erwach (Hg.), Jahrbuch Qualität der Medien. Schweiz – Suisse – Svizzera (S. 9–26). sener. In N. Gonser (Hg.), Der öffentliche (Mehr-)Wert von Medien Basel: Schwabe. (S. 93–107). Wiesbaden: Springer VS. fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (Hg.) (2018). Schneider, J., & Eisenegger, M. (2019). Der Bedeutungsverlust traditio Jahrbuch Qualität der Medien. Schweiz – Suisse – Svizzera. Basel: Schwabe. neller Newsmedien und die Entstehung neuer Nutzungsmuster – wie die Digitalisierung Newsrepertoires verändert. In fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (Hg.), Jahrbuch Qualität der Medien. fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (Hg.) (2019). Schweiz – Suisse – Svizzera (S. 27–45). Basel: Schwabe. Jahrbuch Qualität der Medien. Schweiz – Suisse – Svizzera. Basel: Schwabe. Schneider, J. & Eisenegger, M. (2020). Mediennutzung und persönliche fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (Hg.) (2020). Themenagenda – wie das Newsrepertoire die Wahrnehmung von Kommu Jahrbuch Qualität der Medien. Schweiz – Suisse – Svizzera. Basel: Schwabe. nikationsereignissen prägt. In fög – Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft (Hg.), Jahrbuch Qualität der Medien. Schweiz – Suisse – Svizzera Friemel, T. N., Geber, S. & Egli, S. (2020). Informations- und Kommunika (S. 101–114). Basel: Schwabe. tionsverhalten in der Corona-Krise. Forschungsbericht BAKOM. Schrøder, K. C. (2019). What do news readers really want to read about?: Geers, S. (2020). News Consumption across Media Platforms and Content. How relevance works for news audiences. Abgerufen unter https://reuters A Typology of Young News Users. Public Opinion Quarterly, 84(1), 332–354. institute.politics.ox.ac.uk/sites/default/files/2019-03/Schroder_How_rele doi:10.1093/poq/nfaa010 vance_works_for_news_audiences_FINAL.pdf Hasebrink, U., & Hepp, A. (2017). How to research cross-media practices? Skovsgaard, M., & Andersen, K. (2019). Conceptualizing News Avoidance: Investigating media repertoires and media ensembles. Convergence: The Towards a Shared Understanding of Different Causes and Potential Solu International Journal of Research into New Media Technologies, 23(4), 362– tions. Journalism Studies, 21(4), 459–476. doi:10.1080/1461670x.2019. 377. doi:10.1177/1354856517700384 1686410 Hasebrink, U., & Popp, J. (2006). Media repertoires as a result of selective Toff, B., & Nielsen, R. K. (2018). “I Just Google It”: Folk Theories of Distri media use. A conceptual approach to the analysis of patterns of exposure. buted Discovery. Journal of Communication, 68(3), 636–657. doi:10.1093/joc/ Communications, 31(3), 369–387. jqy009 Kernwert. (2020). Digital Qualitative Research Software and Services. Abg erufen unter https://www.kernwert.com/de/ Kümpel, A. S. (2020). Nebenbei, mobil und ohne Ziel? Eine Mehrmethoden studie zu Nachrichtennutzung und -verständnis von jungen Erwachsenen. Medien & Kommunikationswissenschaft, 68(1–2), 11–31. doi:10.5771/1615- 634x-2020-1-2-11
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