SnapShot! SWISS REAL Aufhebung des Euro-Mindestkurses - ein zweischneidiges Schwert für Immobilienanlagen

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SnapShot! SWISS REAL Aufhebung des Euro-Mindestkurses - ein zweischneidiges Schwert für Immobilienanlagen
SWISS REAL
SnapShot!
Advisory Real Estate / Frühlingsausgabe 2015

Aufhebung des Euro-
Mindestkurses – ein
zweischneidiges Schwert für
Immobilienanlagen
Aktuelle Entwicklungen auf
dem Schweizer Immobilienanlagemarkt

kpmg.ch / RealEstate
SnapShot! SWISS REAL Aufhebung des Euro-Mindestkurses - ein zweischneidiges Schwert für Immobilienanlagen
SnapShot! SWISS REAL Aufhebung des Euro-Mindestkurses - ein zweischneidiges Schwert für Immobilienanlagen
Inhalt

Aufhebung des Euro-Mindestkurses – ein zweischneidiges Schwert
für Immobilienanlagen
Makroökonomisches Umfeld                                                                 6

Büroflächenmarkt8

Verkaufsflächenmarkt10

Wohnflächenmarkt13

Direkte Immobilienanlagen                                                               16

Indirekte Immobilienanlagen                                                             17

Fokus: Rechenzentren als Immobilienanlage                                               19

                                                    Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015 / 3
SnapShot! SWISS REAL Aufhebung des Euro-Mindestkurses - ein zweischneidiges Schwert für Immobilienanlagen
SnapShot! SWISS REAL Aufhebung des Euro-Mindestkurses - ein zweischneidiges Schwert für Immobilienanlagen
Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren

Der KPMG Swiss Real SnapShot! vermittelt Ihnen zweimal
jährlich einen Überblick über die aktuellen ­Entwicklungen
im Schweizer Immobilienanlagemarkt und s­ eine
­beeinflussenden Faktoren.

Der Schweizer Immobilienmarkt ist ein heterogenes­und
stark segmentiertes Gebilde. Der KPMG Swiss Real
SnapShot! b
          ­ eschränkt sich deshalb auf eine nationale
Betrachtung, ohne detailliert auf regionale Besonderheiten
einzugehen.

KPMG Real Estate verfügt über tiefgründige Expertise in
den schweizerischen und internationalen Immobilenmärk-
ten. Durch kompetente und umfassende Beratung generie-
ren wir unserer Kundschaft Mehrwert in allen immobilienre-
levanten Bereichen.

Lesen Sie auf der letzten Seite des KPMG Real SnapShot!,
was wir für Sie tun können und wie Sie von unseren
­Dienstleistungen profitieren können.

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.

Freundliche Grüsse

Ulrich Prien                                                            Beat Seger
Partner, Head of Real Estate Switzerland                                Partner, Real Estate M&A

Der KPMG Real SnapShot! ist auch für die Regionen Europe, Asia und Americas verfügbar.
Kontaktieren Sie uns, wenn Sie mehr über die globalen Immobilienmärkte erfahren möchten. Download der Publikationen:
www.kpmg.com/Global/en/industry/real-estate

                                                                                                      Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015 / 5
SnapShot! SWISS REAL Aufhebung des Euro-Mindestkurses - ein zweischneidiges Schwert für Immobilienanlagen
Aufhebung des Euro-Mindestkurses – ein
zweischneidiges Schwert für Immobilienanlagen

Makroökonomisches Umfeld

Wie nach der Aufhebung der Kursuntergrenze zum Euro                                                                                                  Positive Impulse sind insbesondere aus den USA zu erwar-
durch die Schweizer Nationalbank (SNB) zu erwarten war,                                                                                              ten, wo mittlerweile ein nachhaltiger Aufschwung mit einer
haben die Konjunkturforscher ihre Wachstumsprognosen für                                                                                             kontinuierlich sinkenden Arbeitslosenquote in Gang gekom-
die Schweiz nach unten revidiert. Gemäss den aktuellsten                                                                                             men ist.
Prognosen sind zwar recht starke aber relativ kurzfristige,                                                                                          Demgegenüber kam im Euroraum die wirtschaftliche Erho-
negative realwirtschaftliche Auswirkungen zu erwarten. Für                                                                                           lung bisher zäher als erhofft voran. Sogar die lange Zeit ro-
das Jahr 2015 wird im Durchschnitt nur noch mit einem                                                                                                buste deutsche Konjunktur ist in den letzten Quartalen im
leicht positiven BIP-Wachstum von 0.5% (2014: 1.8%) ge-                                                                                              Zuge einer schwächeren Export- und Investitionsdynamik in
rechnet. Die derzeitigen Prognosen für das Wachstum des                                                                                              eine – wenn auch nicht allzu gravierende – Abkühlung gera-
Bruttoinlandproduktes liegen zwischen –0.5% bis knapp                                                                                                ten. Im Unterschied zu dieser vorübergehenden Schwäche
1.0%. Die grosse Spannweite veranschaulicht die auch un-                                                                                             könnten die nach wie vor bestehenden Verschuldungspro-
ter Ökonomen herrschende erhebliche Unsicherheit über                                                                                                bleme in diversen Ländern, in der Peripherie sowie auch in
den künftigen Wirtschaftsgang in der Schweiz. Die Aufwer-                                                                                            Italien und in Frankreich, die Wirtschaftsdynamik noch über
tung des Schweizer Franken beeinträchtigt vornehmlich die                                                                                            Jahre hinaus hemmen.
Exportindustrie, die Tourismuswirtschaft und den Detailhan-
del und wirkt sich folglich auf die gesamte Volkswirtschaft                                                                                          Die Aussicht auf ein umfangreiches Programm der quantita-
negativ aus.                                                                                                                                         tiven Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB)
Dass der prognostizierte BIP-Rückgang nicht stärker aus-                                                                                             hat Anfang 2015 den Druck auf den Schweizer Euro-Min-
fällt, ist dem intakten weltwirtschaftlichen Umfeld und nicht                                                                                        destkurs intensiviert. Die Weiterverfolgung des Euro-Min-
zuletzt zusätzlichen Stimuli wie dem tiefen Ölpreis zu ver-                                                                                          destkurses hätte das Risiko nach sich gezogen, dass die
danken. Auch 2016 bleibt die durchschnittliche Wachstums-                                                                                            SNB die Kontrolle über ihre Bilanz hätte verlieren können.
prognose für die Schweiz mit 1.2% noch unterhalb des Po-                                                                                             Dies hätte eine stabilitätsorientierte Politik in der Zukunft er-
tenzialwachstums.                                                                                                                                    schwert. Aus diesem Grund hat sich die SNB für die Aufhe-
                                                                                                                                                     bung des Mindestkurses entschieden. Gleichzeitig wurde
Abb. 1                                      Makroökonomische Indikatoren                                                                             kommuniziert, dass der Zins für Guthaben auf den Girokon-
                                                                                                                                                     ten, die einen bestimmten Freibetrag übersteigen, um 0.5
BIP Wachstum, Arbeitslosenquote und

                                                                                                            Prognose-Maximum
                                                                                                            Prognose-Durchschnitt                    Prozentpunkte auf Minus 0.75% gesenkt wurde. Auch das
                                       5%                                                                   Prognose-Minimum
                                                                                                                                                     Zielband für den Dreimonatslibor hat sich weiter in den ne-
      Konsumentenpreisindex

                                       4%
                                       3%                                                                                                            gativen Bereich auf -1.25% bis -0.25% von bisher -0.75%
                                       2%                                                                                                            bis 0.25% verschoben.
                                       1%                                                                                                            Die Finanzmärkte haben mit erratischen Kursbewegungen
                                       0%                                                                                                            auf die Entscheidung der SNB reagiert. Der Franken hat
                                      -1%
                                                                                                                                                     stark zugelegt und der Euro-Franken-Kurs ist kurzzeitig unter
                                      -2%
                                      -3%
                                                                                                                                                     Parität gefallen. Gleichzeitig ist es zu massiven Verlusten im
                                            2003

                                                    2004

                                                           2005

                                                                  2006

                                                                         2007

                                                                                2008

                                                                                       2009

                                                                                              2010

                                                                                                     2011

                                                                                                            2012

                                                                                                                   2013

                                                                                                                          F 2014

                                                                                                                                   F 2015

                                                                                                                                            F 2016

                                                                                                                                                     SMI gekommen. Seither haben sich die Wechselkurse
                                                                                                                                                     (1 EUR in CHF 1.05) wie auch die hiesigen Aktienkurse
                                                   BIP Wachstum                                      Arbeitslosenquote                               (SMI YTD: +2.29%)1 graduell wieder erholt.
                                                   Konsumentenpreisindex                             Reallohnentwicklung                             Gemessen an der Kaufkraftparität ist der Franken gegen-
Forecast (F)                                                                                                                                         über den meisten übrigen Währungen weiterhin überbewer-
Quelle: BAKBasel, Credit Suisse, KOF, Seco, UBS und KPMG Real Estate                                                                                 tet. Studien zeigen zwar, dass sich Währungen ihrer Kauf-
                                                                                                                                                     kraftparität nähern. Das kann aber aufgrund der Funktion
Das weltwirtschaftliche Konjunkturumfeld verbesserte sich                                                                                            des Frankens als Safe Haven noch länger dauern.
2014 insgesamt nur zögerlich und dürfte auch in den kom-
menden beiden Jahren eine hohe Anfälligkeit für Rück­
schläge ausweisen. Der Welthandel, der seit der Finanzkrise
vor sechs Jahren in wesentlich schwächerem Tempo als
davor expandiert, konnte bis Herbst 2014 noch nicht
nennenswert an Fahrt gewinnen. Hinter diesem durchzoge-
nen Gesamtbild stehen indes sehr unterschiedliche Pers-
pektiven für die grossen Wirtschaftsräume.                                                                                                           1
                                                                                                                                                         Per 30.03.2015

6 / Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015
SnapShot! SWISS REAL Aufhebung des Euro-Mindestkurses - ein zweischneidiges Schwert für Immobilienanlagen
Abb. 2 	Rendite Bundesobligationen, CHF/EUR-Kurs und                                                                                               Eine Hochrechnung der Zahlen des Bundesamtes für Migra-
         Aktienanlagen                                                                                                                              tion auf das ganze Jahr 2014 ergibt, dass für das vergangene
                                                                                                                                                    Jahr mit einer Nettozuwanderung von rund 80,000 Perso-
Indexierte Kurse SMI, kotierte Immobilien

                                                                                                            Rendite 10-jährige Bundesanleihe in %
                                                                                                                                                    nen zu rechnen ist, was in der Grössenordnung des Vorjah-
                                            110                                                      0.4
                                                                                                                                                    res sowie im Durchschnitt seit der Einführung der vollen
                                                                                                     0.3
                                            105                                                                                                     Personenfreizügigkeit liegt.
            und CHF/EUR Kurs

                                                                                                     0.2
                                            100
                                                                                                     0.1
                                                                                                                                                    Im Zeitraum zwischen 2000 und 2011 waren die Deutschen
                                            95                                                       0.0                                            die grösste Einwanderungsgruppe. Seither wurden diese von
                                                                                                     -0.1                                           den Portugiesen bzw. den Italiener wieder überflügelt.
                                            90
                                                                                                     -0.2                                           Die negativen Folgen der Annahme der Masseneinwande-
                                            85
                                                                                                     -0.3                                           rungsinitiative auf die Wachstumsaussichten sind seit der
                                            80                                                       -0.4                                           Aufhebung der Untergrenze des Euro-Franken-Wechselkur-
                                                  05.01.2015
                                                  06.01.2015
                                                  07.01.2015
                                                  08.01.2015
                                                  09.01.2015
                                                  10.01.2015
                                                  11.01.2015
                                                  12.01.2015
                                                  13.01.2015
                                                  14.01.2015
                                                  15.01.2015
                                                  16.01.2015
                                                  17.01.2015
                                                  18.01.2015
                                                  19.01.2015
                                                  20.01.2015
                                                  21.01.2015
                                                  22.01.2015
                                                  23.01.2015
                                                  24.01.2015
                                                  25.01.2015
                                                  26.01.2015
                                                                                                                                                    ses etwas in den Hintergrund gerückt. Im laufenden Jahr
                                                                                                                                                    werden aufgrund der erwarteten Konjunkturabkühlung wohl
                                                                                                                                                    deutlich weniger ausländische Arbeitskräfte in die Schweiz
                                                   SXI Real Estate® Shares PR (linke Achse)                                                         einwandern. Die mittel- bis langfristigen Migrationszahlen
                                                   SXI Real Estate® Funds PR (linke Achse)                                                          werden sowohl von der konkreten Umsetzung der Massen­
                                                   SMI PR (linke Achse)
                                                   CHF/EUR (linke Achse)                                                                            einwanderungsinitiative wie auch von der Konjunkturentwick-
                                                   Rendite 10-jährige Bundesobligationen (rechte Achse)                                             lung abhängen.
Quelle: SNB, SWX und KPMG Real Estate

                                                                                                                                                    Abb. 3                   Einwanderungsbilanz
Gemäss den Erhebungen des Staatssekretariats für Wirt-                                                                                                                 120,000
schaft (SECO) waren Ende Januar 2015 rund 132,000                                                                                                                      100,000
                                                                                                                                                    Wanderungsbilanz

Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren
                                                                                                                                                                        80,000
registriert, 3,600 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosen-
                                                                                                                                                                        60,000
quote stieg damit von 3.4% im Dezember 2014 auf 3.5%.
                                                                                                                                                                        40,000
Dieser Anstieg kann vornehmlich mit saisonalen Effekten
erklärt werden; gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte                                                                                                                20,000

sich die Arbeitslosigkeit um zirka 2,300 Personen. Für 2015                                                                                                                 0
rechnen die Prognoseinstitute aufgrund des sich abzeich-
                                                                                                                                                                                 2000
                                                                                                                                                                                        2001
                                                                                                                                                                                               2002
                                                                                                                                                                                                      2003
                                                                                                                                                                                                             2004
                                                                                                                                                                                                                    2005
                                                                                                                                                                                                                           2006
                                                                                                                                                                                                                                  2007
                                                                                                                                                                                                                                         2008
                                                                                                                                                                                                                                                 2009
                                                                                                                                                                                                                                                        2010
                                                                                                                                                                                                                                                               2011
                                                                                                                                                                                                                                                                      2012
                                                                                                                                                                                                                                                                             2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                    F2014
                                                                                                                                                                       -20,000
nenden Konjunkturabschwungs mit einer durchschnittlichen
Arbeitslosigkeit von 3.4%, was gegenüber dem Vorjahr ei-                                                                                                                         Übrige Länder                 Deutschland                      Frankreich                   Portugal
nem Anstieg um 0.2 Prozentpunkte entspricht.                                                                                                                                     Italien                       Spanien                           Gesamttotal

                                                                                                                                                    Forecast (F)

                                                                                                                                                    Quelle: Bundesamt für Migration und KPMG Real Estate

                                                                                                                                                                                                                    Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015 / 7
SnapShot! SWISS REAL Aufhebung des Euro-Mindestkurses - ein zweischneidiges Schwert für Immobilienanlagen
Büroflächenmarkt

Die Nachfrage nach Büroflächen erwies sich in der jüngsten                                                                 den Markt kommen, weil sie aufgrund von Herausforderu-
Vergangenheit als relativ stabil. Eine Analyse der Entwick-                                                                neng bei der Vorvermietung erst mit Verzögerung ausgeführt
lung der Beschäftigung in den typischen Bürobranchen zeigt                                                                 werden.
auf, dass die jährlichen Wachstumsraten seit Mitte 2011 bis                                                                Im Vergleich zum Vorjahr ist dementsprechend für 2014 auch
Mitte 2013 konstant bei über 2% lagen.                                                                                     schweizweit eine höhere Angebotsziffer von Büroflächen zu
Seit Ende 2013 sinkt allerdings das Wachstum der Bürobe-                                                                   registrieren. Die Angebotsziffer ist in 9 der 10 grössten
schäftigung kontinuierlich von 1.55% auf 0.79% im 3. Quar-                                                                 Büromärkten angestiegen. Wichtigster Grund hierfür ist,
tal 2014. Aufgrund der unerwarteten Euro-Wechselkursfrei-                                                                  dass neu erstellte Gebäude und fertiggestellte Sanierungs-
gabe durch die SNB muss mit einer weiteren Dämpfung der                                                                    objekte das Flächenangebot signifikant ausgeweitet haben.
hiesigen Wirtschaft gerechnet werden. Dies wirkt sich hem-
mend auf den ohnehin schon angeschlagenen Büroflächen-                                                                     Abb. 5           Angebotsziffer in den grössten 10 Büroflächenmärkten
markt aus – insbesondere bei exportorientierten Unterneh-                                                                  8%
men – weshalb die Flächennachfrage kurzfristig sogar                                                                       7%
weiter sinken dürfte. Die Aufhebung der Frankenmindest-                                                                    6%
kurses dürfte daher die Position der Mieter weiter stärken                                                                 5%
(«Mieter-Markt»).                                                                                                          4%
                                                                                                                           3%
                                                                                                                           2%
Abb. 4	Entwicklung typische Bürobeschäftigung
                                                                                                                           1%
                                                                                                                           0%
                                                                                              Indexierte Beschäftigungs-

                          6%                                                            140
Beschäftigungswachstum

                                                                                                                                   Zürich

                                                                                                                                              Basel

                                                                                                                                                      Genf

                                                                                                                                                             Bern

                                                                                                                                                                    Lausanne

                                                                                                                                                                               Luzern

                                                                                                                                                                                          St. Gallen

                                                                                                                                                                                                       Zug

                                                                                                                                                                                                             Lugano

                                                                                                                                                                                                                      Baden
                          5%
 im Vorjahresvergleich

                                                                                        130
                          4%
                                                                                                     entwicklung

                          3%                                                            120
                          2%
                                                                                        110
                          1%
                          0%                                                            100                                        2010               2011          2012                   2013        2014
                         -1%                                                                                                        Gesamte Schweiz 2013                                Gesamte Schweiz 2014
                                                                                        90
                         -2%
                         -3%                                                            80                                 Quelle: CSL Immobilien und KPMG Real Estate
                           Q1 2000
                           Q3 2000
                           Q1 2001
                           Q3 2001
                           Q1 2002
                           Q3 2002
                           Q1 2003
                           Q3 2003
                           Q1 2004
                           Q3 2004
                           Q1 2005
                           Q3 2005
                           Q1 2006
                           Q3 2006
                           Q1 2007
                           Q3 2007
                           Q1 2008
                           Q3 2008
                           Q1 2009
                           Q3 2009
                           Q1 2010
                           Q3 2010
                           Q1 2011
                           Q3 2011
                           Q1 2012
                           Q3 2012
                           Q1 2013
                           Q3 2013
                           Q1 2014
                           Q3 2014

                                                                                                                           In den vier grossen urbanen Büroflächenmärkten waren
                                                                                                                           2014 rund 390,000 m2 leerstehende Flächen zu notieren.
                               Information und Kommunikation
                                                                                                                           Dies entspricht einer Erhöhung um 7% gegenüber dem Vor-
                               Grundstücks- und Wohnungswesen
                               Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstl.                                          jahr. Der historische Vergleich zeigt, dass die Leerstände in
                               Erbringung von sonstigen Dienstleistungen                                                   den Büromärkten Basel und Bern relativ konstant bleiben
                               Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstl.                                            und dass Genf und insbesondere Zürich einen eher volatilen
                               Erbringung von freiberufl., wissen. u. techn. Dienstl.
                               Öffentliche Verwaltung                                                                      Büroflächenleerstand aufweisen. Die höchsten Anstiege ge-
                               Jahreswachstum insgesamt                                                                    genüber dem Vorjahr waren 2014 in Bern (+19%) und Zürich
                               Indexierte Beschäftigungsentwicklung                                                        (+17%) auszumachen. In Genf hingegen war sogar ein
Quelle: BFS und KPMG Real Estate                                                                                           Rückgang (-17%) bei den Leerständen zu verzeichnen.

Auf dem Schweizer Büroflächenmarkt ist trotz rückläufiger
Bauvolumina nach wie vor ein Angebotsüberhang festzustel-
len. Die Jahressumme baubewilligter Büroflächen belief sich
Ende Oktober 2015 auf CHF 2 Mrd. Während in den Ge-
schäftsgebieten der Gross- und Mittelzentren die Planung
neuer Büroflächen rückläufig ist bzw. stagniert, ist in den Re-
gionen abseits der Gross- und Mittelzentren eine leicht er-
höhte Projektierung zu beobachten. Auch wenn sich die be-
willigten Volumen gegenüber dem Höchststand 2011 deutlich
abgeschwächt haben, dürfte die Produktion neuer Büroflä-
chen hoch bleiben. Erstens bewegt sich die Planungsleistung
nach wie vor auf beachtlichem Niveau. Zweitens dürften zahl-
reiche Projekte der Boomjahre 2011/2012 mit Verspätung auf

8 / Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015
SnapShot! SWISS REAL Aufhebung des Euro-Mindestkurses - ein zweischneidiges Schwert für Immobilienanlagen
Abb. 6                                Entwicklung leerstehende Büroflächen in den Zentren                                                          det. Die aktuellen Angebotsmieten beschönigen also ten-
                                400,000                                                                                                            denziell die aktuelle Situation auf dem Mietflächenmarkt.
Leerstehende Bürofläche in m²

                                350,000                                                                                                            Die bereits bestehende Unsicherheit bei Geschäftsliegen-
                                300,000                                                                                                            schaften wurde durch die Aufhebung des Euro-Mindest­
                                250,000                                                                                                            kurses weiter akzentuiert. Angesichts der stagnierenden
                                200,000                                                                                                            Beschäftigungswachstumsaussichten – insbesondere für
                                150,000                                                                                                            exportorientierte Branchen mit hoher Preissensitivität – ist
                                100,000                                                                                                            mit einer weiter rückläufigen Flächennachfrage zu rechnen.
                                 50,000                                                                                                            Wir rechnen daher für 2015 mit höheren Leerständen sowie
                                     0                                                                                                             mit weiter sinkenden Büroflächenmieten.
                                          2000
                                                 2001
                                                        2002
                                                               2003
                                                                      2004
                                                                             2005
                                                                                    2006
                                                                                           2007
                                                                                                  2008
                                                                                                         2009
                                                                                                                2010
                                                                                                                       2011
                                                                                                                              2012
                                                                                                                                     2013
                                                                                                                                            2014
                                                                                                                                                   Abb. 7                 Mietpreisindex für Büroflächen in den Zentren
                                                  Basel                        Bern                      Genf                        Zürich                         180
Quelle: Städtische Statistikämter und KPMG Real Estate                                                                                                              170
                                                                                                                                                                    160

                                                                                                                                                   Mietpreisindex
                                                                                                                                                                    150
Im Gegensatz zum Vorjahr machte sich im Jahr 2014 der an-                                                                                                           140
haltende Büroflächenüberhang bei gleichzeitig bescheide-                                                                                                            130
ner Nachfrage teilweise in tieferen Angebotsmieten be-                                                                                                              120
                                                                                                                                                                    110
merkbar. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass
                                                                                                                                                                    100
Angebotsmieten nur einen Teil der Realität aufzeigen. Denn                                                                                                           90
sie beinhalten im aktuellen Marktumfeld einerseits Mietflä-
                                                                                                                                                                          2000
                                                                                                                                                                                 2001
                                                                                                                                                                                        2002
                                                                                                                                                                                               2003
                                                                                                                                                                                                      2004
                                                                                                                                                                                                             2005
                                                                                                                                                                                                                    2006
                                                                                                                                                                                                                           2007
                                                                                                                                                                                                                                  2008
                                                                                                                                                                                                                                         2009
                                                                                                                                                                                                                                                2010
                                                                                                                                                                                                                                                       2011
                                                                                                                                                                                                                                                              2012
                                                                                                                                                                                                                                                                     2013
                                                                                                                                                                                                                                                                            2014
chen mit einer teils hohen Objekt- und Standortqualität und
andererseits wird die erhöhte Konzessionsbereitschaft von-                                                                                                                                 Basel                     Bern                   Genf                     Zürich
seiten der Vermieter in den Angebotspreisen nicht abgebil-                                                                                         Quelle: W&P und KPMG Real Estate

Die Schweiz als internationaler Firmenstandort

Das unsichere wirtschaftliche Umfeld in Europa macht die                                                                                           USR III und BEPS:
Schweiz – mit einem tiefen Verschuldungsgrad der öffentli-                                                                                         Zudem tragen steuerliche Aspekte sowie die angespannte
chen Hand und einer starken Währung – zu einem «sicheren                                                                                           Beziehung zur EU zur Unsicherheit seitens der Unterneh-
Hafen» und somit zu einem attraktiven Standort für auslän-                                                                                         men bei. Als Reaktion auf die Forderung der EU, das privile-
dische Unternehmen. Diese per se positiven Aussichten                                                                                              gierte Steuerregime abzuschaffen, reagierte die Schweiz
werden jedoch zurzeit durch politische, regulatorische und                                                                                         mit der Ausarbeitung der Unternehmenssteuerreform III
steuerliche Aspekte getrübt, welche Verunsicherung bei den                                                                                         (USR III). Diese wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen,
Unternehmen auslösen. Dies wirkt sich hemmend auf die                                                                                              EU-konforme Alternativen zu den wegfallenden steuerlichen
wirtschaftliche Entwicklung aus. Zwischen 2010 und 2013                                                                                            Vorteilen auszuarbeiten, damit die Schweiz langfristig als at-
ging die Zahl der in der Schweiz angesiedelten Firmen laut                                                                                         traktiver Unternehmensstandort positioniert bleibt. Unter
Konferenz der kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren von                                                                                            anderem soll beispielsweise die Gewinnsteuer landesweit
379 auf 279 pro Jahr zurück.                                                                                                                       im Schnitt von 21.8% auf 16% reduziert werden. Es ist un-
                                                                                                                                                   klar, ob und in welchem Umfang diese und weitere Mass-
Masseneinwanderungsinitiative:                                                                                                                     nahmen den Wegfall der steuerlichen Vorteile tatsächlich
Die Anfang des Jahres 2014 angenommene Massenein-                                                                                                  kompensieren können. Auch der von der OECD initiierte Ak-
wanderungsinitiative sieht vor, dass der Bundesrat bis 2017                                                                                        tionsplan gegen die Steuervermeidung multinationaler Un-
ein neues System zur Regelung der Zuwanderung einführt.                                                                                            ternehmen (BEPS), welcher den G20 Staaten Ende 2014
Anfang 2015 wurde der Entwurf zur neuen Ausländerge-                                                                                               vorgelegt wurde, könnte weitere Anpassungen für das
setzgebung verabschiedet und das Verhandlungsmandat                                                                                                Schweizer Steuersystem bedeuten. Letztlich ist die Ausge-
mit der EU über das Abkommen der Personenfreizügigkeit                                                                                             staltung der Beziehung zwischen der Schweiz und der EU
definitiv beschlossen. Die Auswirkungen auf die Beschäfti-                                                                                         im Allgemeinen ein wichtiger Schlüsselfaktor für die künfti-
gung bleiben weiterhin schwer absehbar.                                                                                                            ge Standortattraktivität, denn für viele internationale Firmen
                                                                                                                                                   ist die Schweiz das Tor zum EU-Markt.

                                                                                                                                                                                                              Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015 / 9
SnapShot! SWISS REAL Aufhebung des Euro-Mindestkurses - ein zweischneidiges Schwert für Immobilienanlagen
Verkaufsflächenmarkt

Wie schon im Vorjahr stagnieren die nominalen Detailhan-                                                                                        kurses bereits wieder Preisnachlässe auf zahlreiche Artikel
delsumsätze mit einem Wachstum von 0.7%. Gründe hier-                                                                                           angekündigt.
für sind unter anderem die negative Teuerung, die ver-
schlechterte Konsumentenstimmung und der anhaltende                                                                                             Abb. 9	CHF/EUR Entwicklung und angekündigte Preisreduktio-
Einkaufstourismus ins Ausland. Analog zum Vorjahr wuch-                                                                                                 nen (gemessen in Artikeln) von Coop und Migros
sen die nominalen Umsätze im Lebensmitteldetailhandel
                                                                                                                                                                               1.6
mit 1.5% und blieben mit -0.2% im Non-Food-Bereich fast                                                                                                                                                                             1,000 reduzierte
                                                                                                                                                                               1.5
unverändert.                                                                                                                                                                                                                        Artikel

                                                                                                                                                Wechselkurs CHF/EUR
                                                                                                                                                                               1.4
                                                                                                                                                                                                                                    500 reduzierte
                                                                                                                                                                               1.3                                                  Artikel
Abb. 8                                       Detailhandelsumsätze und Konsumentenstimmung                                                                                      1.2
                                                                                                                                                                               1.1
                                                                                                                                                                               1.0
                                  115                                                                         20                                                                                                                           Coop
                                                                                                                                                                               0.9
                                                                                                              15                                                               0.8
Indexierte Detailhandelsumsätze

                                                                                                                    Konsumentenstimmungsindex

                                  110                                                                         10                                                               0.7                                                         Migros
                                                                                                                                                                               0.6
                                                                                                              5
                                                                                                                                                                                 Jan. 2010
                                                                                                                                                                                 Apr. 2010
                                                                                                                                                                                  Jul. 2010
                                                                                                                                                                                 Okt. 2010
                                                                                                                                                                                 Jan. 2011
                                                                                                                                                                                 Apr. 2011
                                                                                                                                                                                  Jul. 2011
                                                                                                                                                                                 Okt. 2011
                                                                                                                                                                                 Jan. 2012
                                                                                                                                                                                 Apr. 2012
                                                                                                                                                                                  Jul. 2012
                                                                                                                                                                                 Okt. 2012
                                                                                                                                                                                 Jan. 2013
                                                                                                                                                                                 Apr. 2013
                                                                                                                                                                                  Jul. 2013
                                                                                                                                                                                 Okt. 2013
                                                                                                                                                                                 Jan. 2014
                                                                                                                                                                                 Apr. 2014
                                                                                                                                                                                  Jul. 2014
                                                                                                                                                                                 Okt. 2014
                                                                                                                                                                                 Jan. 2015
                                                                                                                                                                                 Apr. 2015
                                                                                                                                                                                  Jul. 2015
                                                                                                                                                                                 Okt. 2015
                                  105                                                                         0
                                        2010 01

                                                       2011 01

                                                                   2012 01

                                                                               2013 01

                                                                                         2014 01

                                                                                                    2015 01

                                                                                                              -5
                                  100                                                                         -10
                                                                                                              -15                               Quelle: SNB, Medienmitteilungen von Coop und Migros und KPMG Real Estate
                                   95                                                                         -20
                                                                                                              -25                               Nebst dem Einkaufstourismus erweist sich der Onlinehan-
                                   90                                                                         -30                               del als grösste Herausforderung für den stationären Handel.
                                                  Nominale saisonbereinigte Detailhandelsumsätze (linke Achse)                                  Der Onlinehandel in der Schweiz wuchs 2014 mit einem
                                                  Reale saisonbereinigte Detailhandelsumsätze (linke Achse)                                     Plus von 8% weitaus dynamischer als der stationäre Han-
                                                  Konsumentenstimmungsindex (rechte Achse)                                                      del. Mit einem Anteil von rund 5% am gesamten Detailhan-
Quelle: BFS, Seco und KPMG Real Estate                                                                                                          delsumsatz ist die E-Commerce Durchdringung in der
                                                                                                                                                Schweiz jedoch noch relativ tief.
Bedingt durch die schwache Entwicklung des Euro in den
letzten Jahren, wurde der Einkaufstourismus zunehmend                                                                                           Marktführer im Schweizer Online-Detailhandel bleibt die zur
zu einer Belastung für den Schweizer Detailhandel. Gemäss                                                                                       Migros gehörende Digitec – welche 2014 mit Galaxus, dem
einer Studie der GfK2 führte der gezielte Einkauf im Ausland                                                                                    Online Warenhaus der Migros, fusionierte – mit einem Jah-
zu Umsatzeinbussen von rund CHF 5 Mrd. pro Jahr. Das                                                                                            resumsatz von CHF 550 Mio. und 9 Filialen. Der Onlineshop
meiste Geld fliesst demnach nach Deutschland, wird über-                                                                                        der Migros (LeShop.ch) verzeichnete zwar einen höheren
wiegend für Lebensmittel sowie Haushalts- und Hygiene-                                                                                          Umsatz als das Pendant von Coop (Coop@home), letzterer
produkte ausgegeben und geht vor allem zu Lasten von Wa-                                                                                        wies jedoch mit 10.7% vs. 4.4% ein stärkeres Umsatz-
renhäusern. Als Grund für den Einkauf im Ausland nannten                                                                                        wachstum aus.
Schweizer Konsumenten tiefere Preise, den vorteilhaften
Wechselkurs, eine grössere Sortimentsauswahl und attrak-                                                                                        Abb. 10                              Umsatzentwicklung im Detailhandel
tivere Ladenöffnungszeiten.                                                                                                                                                    140                                                        180
                                                                                                                                                Umsatzentwicklung, indexiert

Die überraschende Aufhebung des Euro-Mindestkurses                                                                                                                             135                                                        160
                                                                                                                                                                               130
                                                                                                                                                                                                                                                Umsatz in CHF Mio.

durch die SNB verlockt Schweizer Konsumenten noch mehr                                                                                                                                                                                    140
                                                                                                                                                                               125                                                        120
dazu, ihre Einkäufe im grenznahen Ausland zu tätigen. Folg-                                                                                                                    120
                                                                                                                                                                                                                                          100
lich muss mit einem Anstieg des Kaufkraftabflusses in die                                                                                                                      115
                                                                                                                                                                                                                                          80
Nachbarländer Deutschland, Österreich, Italien und Frank-                                                                                                                      110
                                                                                                                                                                               105                                                        60
reich gerechnet werden. Bevor die SNB im Jahr 2012 den                                                                                                                         100                                                        40
Mindestkurs einführte, reagierte der hiesige Detailhandel                                                                                                                       95                                                        20
unter anderem mit Preissenkungen, um dem starken Fran-                                                                                                                          90                                                        0
                                                                                                                                                                                      2009     2010     2011   2012     2013      2014
ken bzw. dem Kaufkraftverlust ins Ausland entgegenzuwir-
ken. Coop und Migros haben seit Aufhebung des Mindest-                                                                                                                           Detailhandel (linke Achse)    Online-/Versandhandel (linke Achse)
                                                                                                                                                                                 Coop@home (rechte Achse)      LeShop.ch (rechte Achse)
2
              Grosses Marktforschungsinstitut                                                                                                   Quelle: BFS, GFK, Geschäftsberichte Coop & Migros und KPMG Real Estate

10 / Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015
Eine wachsende Bedrohung für den hiesigen Detailhandel          chen bei CHF 380 Mio. zu liegen, ein Minus von 36% im Vor-
ist der Onlineeinkauf im Ausland, dessen Umsätze gemäss         jahresvergleich. Weil auf dem Verkaufsflächenmarkt nach
GfK stärker wuchsen als der Schweizer Onlineumsatz. Laut        Jahren der Flächenexpansion Sättigungstendenzen herr-
GfK flossen 2013 rund CHF 1.2 Mrd. in ausländische Online-      schen und die Detailhandelsbranche mit den zahlreichen be-
shops. Bisher wurde der Einkaufstourismus im Internet ge-       schriebenen Herausforderungen zu kämpfen hat, verhalten
dämpft durch den Euro-Wechselkurs, Gebühren für die Zol-        sich die Investoren in diesem Immobiliensegment zurück-
labwicklung, die Mehrwertsteuer sowie die Tatsache, dass        haltend.
einige ausländische Onlineshops Schweizer Kunden gar
nicht beliefern. Dies führte zur Gründung zahlreicher Liefer­   Abb. 11     Angebotsziffer für Verkaufsflächen in den Zentren
adressen-Anbieter, dessen Geschäftsmodell darin besteht,
                                                                8%
Schweizer Kunden eine deutsche Lieferadresse unmittelbar
hinter der Grenze einzurichten. Der vereinfachte Warenbe-       7%

zug kostete den Schweizer Detailhandel im Jahr 2013 be-         6%
reits CHF 200 Mio. Der Online Einkaufstourismus wird dem        5%
Schweizer Konsumenten immer komfortabler gestaltet, so          4%
wickeln einige Unternehmen Zoll und Steuern gegen eine          3%
Servicegebühr für den Schweizer Kunden ab und schicken
                                                                2%
die Ware direkt an die Schweizer Adresse.
                                                                1%

Abgesehen vom Mall of Switzerland, das baubewilligte Volu-      0%
                                                                          Zürich          Bern            Basel     Genf       Schweiz
men in der Periode 2012/2013 hochschiessen liess, bewegt
sich die Planung neuer Verkaufsflächen seit geraumer Zeit
auf einem absteigenden Pfad. Per Oktober 2014 kam ge-                     2010       2011          2012      2013    2014

mäss Credit Suisse das Volumen baubewilligter Neubauflä-        Quelle: W&P und KPMG Real Estate

                                                                                                    Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015 / 11
Die Mieten für Verkaufsflächen haben im vergangenen Jahr        Abb. 13 Zukünftige Wohnbevölkerung Schweiz
über die gesamte Schweiz erneut nachgegeben. Im laufen-                                   Aktuelle Bevölkerungspyramide
den Jahr werden weitere Mietpreisabschläge erwartet. Die
rückläufigen Preise werden vornehmlich durch den Rück-                            über 100
gang der Mietpreise für periphere Lagen getrieben. Periphe-                                 90-94
re Lagen verlieren an Attraktivität, mitunter aufgrund des                                  80-84
wachsenden Onlinehandels und verstärkt durch den starken

                                                                Altersgruppen in Jahren
                                                                                            70-74
Schweizer Franken.                                                                          60-64
Verkaufsflächen in Zentrumslagen hingegen bleiben weiter-                                   50-54
hin ein wichtiges Aushängeschild grosser Modeketten und                                     40-44
Luxusbrands, weshalb davon auszugehen ist, dass die Mie-                                    30-34
ten in diesen Zonen in Zukunft sogar noch weiter steigen                                    20-24
werden. Diese Flächen erfreuen sich auch einer grossen Be-                                  10-14
liebtheit bei den Investoren, was durch verschiedene, teils                                    0-4
publizitätswirksame Transaktionen untermauert wird.                                             400,000      200,000            0          200,000   400,000
                                                                                                                       Anzahl Personen
Abb. 12 Angebotsmieten für Verkaufsflächen in den Zentren
                                                                                                                         Frau       Mann
              600

              500
                                                                                          Bevölkerungspyramide 2060 (BFS «mittleres» Szenario)
CHF/m2 p.a.

              400

              300
                                                                                 über 100
              200                                                                           90-94

              100                                                                           80-84
                                                                Altersgruppen in Jahren

                                                                                            70-74
               0
                                                                                            60-64
                     2008
                     2009
                     2010
                     2011
                     2012
                     2013
                     2014

                     2008
                     2009
                     2010
                     2011
                     2012
                     2013
                     2014

                     2008
                     2009
                     2010
                     2011
                     2012
                     2013
                     2014

                     2008
                     2009
                     2010
                     2011
                     2012
                     2013
                     2014
                    F2015

                    F2015

                    F2015

                    F2015

                                                                                            50-54
                      Basel   Bern          Genf    Zürich                                  40-44

Forecast (F)                                                                                30-34

Quelle: KPMG Real Estate                                                                    20-24
                                                                                            10-14

Trotz den sich eintrübenden Aussichten für den Schweizer                                       0-4

Detailhandel gibt es auch Wachstumsfelder. So bringt bei-                                       400,000     200,000             0          200,000   400,000
spielsweise der demografische Wandel mit einer zuneh-                                                                  Anzahl Personen
menden Anzahl Senioren nicht nur negative Aspekte mit
sich, sondern beinhaltet auch grosses Potential. Durch Sorti-                                                            Frau       Mann

mentsanpassungen und Dienstleistungsangeboten mit Fo-           Quelle: BFS und KPMG Real Estate
kus auf Service und Qualität kann auf diese Konsumenten-
gruppe eingegangen werden.
Studien zeigen auf, dass immer mehr «Silver Ager» in den
Jahren 60+ und 70+ das Internet nutzen, weswegen die Se-
nioren auch das Wachstum des Onlinehandels antreiben
dürften.
Insbesondere auch für den Food-Onlinehandel stellen Seni-
oren ein Potential dar, denn trotz zunehmenden Alters oder
abnehmender Gesundheit wird durch den virtuellen Einkauf
die Selbstversorgung ermöglicht.

12 / Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015
Wohnflächenmarkt

Der Entscheid der SNB, nicht mehr am Euro-Mindestkurs                                                                                                                                  Abb. 15 Richtsätze Hypotheken
festzuhalten, hat Mitte Januar 2015 für Turbulenzen am Hy-                                                                                                                              Festhypotheken in %, Laufzeiten in Jahren
pothekarmarkt gesorgt. Nachdem die Zinsen schon im Vor-                                                                                                                                 Anbieter                                        3 Jahre   5 Jahre   10 Jahre
jahr einen beachtlichen Sinkflug hingelegt hatten, sind durch                                                                                                                           Allianz Suisse                                   1.30%     1.30%      1.40%
die jüngsten Massnahmen der SNB die Renditen für 10-jäh-                                                                                                                                Axa Winterthur                                   1.06%     1.12%      1.30%
rige Bundesobligationen deutlich in den negativen Bereich
                                                                                                                                                                                        Bank Coop                                        1.15%     1.20%      1.79%
gefallen und liegen zwischenzeitlich wieder nahe der Null­
                                                                                                                                                                                        Berner Kantonalbank BeKB *                          n/a       n/a        n/a
achse im positiven Bereich.
                                                                                                                                                                                        Credit Suisse                                    1.03%     1.17%      1.81%

Abb. 14	Geldpolitische wichtige Daten und Hypothekarzinssätze                                                                                                                          Migros Bank                                      1.00%     1.11%      1.60%
                                                                                                                                                                                        PostFinance (Post)                               1.05%     1.10%      1.35%
        2.5
                                                                                                                                                                                        Raiffeisen (ZH)                                  1.14%     1.20%      1.65%
        2.0
        1.5                                                                                                                                                                             Swiss Life                                       1.20%     1.20%      1.20%
        1.0                                                                                                                                                                             UBS *                                               n/a       n/a        n/a
In %

        0.5                                                                                                                                                                             Valiant                                          1.21%     1.25%      1.70%
        0.0
                                                                                                                                                                                        Zürcher Kantonalbank ZKB                         1.11%     1.13%      1.65%
       -0.5
       -1.0
                                                                                                                                                                                       * publiziert keine Richtsätze
       -1.5
                                                                                                                                                                                       Quelle: finanzmonitor.com und KPMG Real Estate
              18.02.2014

                           18.03.2014

                                        18.04.2014

                                                     18.05.2014

                                                                  18.06.2014

                                                                               18.07.2014

                                                                                            18.08.2014

                                                                                                         18.09.2014

                                                                                                                      18.10.2014

                                                                                                                                   18.11.2014

                                                                                                                                                18.12.2014

                                                                                                                                                             18.01.2015

                                                                                                                                                                          18.02.2015

                             Zielband SNB                                      Rendite 10 J. Bundesobligation
                             3-Monats-Libor                                    Hypotheken Fix 10 J.

Quelle: KPMG Real Estate

In einer ersten Phase haben sich die bereits sehr tiefen Hy-
pothekarzinsen nochmals vergünstigt. Mehrere Hypothekar­
anbieter haben ihre Richtsätze reduziert, so dass es einzel-
nen Kunden gelang, zehnjährige Fixhypotheken zu einem
Zinssatz unter einem Prozent abzuschliessen. Die Freude
über noch tiefere Hypothekarzinssätze war jedoch von kur-
zer Dauer. In der Zwischenzeit sind die Richtsätze wieder
angestiegen und zwar deutlich über dem Niveau vor der Ein-
führung der Negativzinsen. Dieses scheinbare Paradox lässt
sich durch die Refinanzierungskosten der Schweizer Banken
auflösen. Diese liegen immer noch über Null, ungeachtet
negativer Renditen schweizerischer Staatsanleihen und
Kapitalmarktsätze, selbst für Laufzeiten über zehn Jahren.
Die Absicherung von Hypothekarkrediten erfolgt am Kapital-
markt mittels sogenannte Swap-Geschäfte. Bei diesen
tauschen die Vertragspartner fixe und variable Zinszahlun-
gen aus. Die höheren Absicherungskosten werden von den
Finanzinstituten ihren Kunden weitergegeben, was sich in
höheren Hypothekarzinssätzen reflektiert.
Analysten erwarten, dass sich die Hypothekarzinsen für
sämtliche Laufzeiten im laufenden Jahr seitwärts bewegen
werden.

                                                                                                                                                                                                                          Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015 / 13
Die leicht höheren Hypothekarzinsen dürften zusammen
                                            mit den regulatorischen Bremsfaktoren, wie der Verschär-
                                            fung des Antizyklischen Kapitalpuffers und der Selbstregu-
                                            lierung der Banken, zu einer Beruhigung des Wohneigen-
                                            tumsmarktes beitragen. Dies führt dazu, dass weniger
                                            Privathaushalte vom Mietwohnungs- in den Eigentums-
                                            markt wechseln (Substitutionseffekte). Diese Tatsache wirkt
                                            sich allgemein stabilisierend auf die Nachfrage nach Miet-
                                            wohnungen aus.
                                            Durch den regen Neubau von Mietwohnungen wurde der
                                            Nachfrageüberhang der letzten Jahre teilweise abgebaut.
                                            Die Angebotsziffer für Mietwohnungen ist über die gesamte
                                            Schweiz im Steigen begriffen und bewegt sich aktuell bei
                                            5.7%, was dem Fünfjahreshoch entspricht. Im Vorjahr lag
                                            diese Kennzahl noch bei 4.6%. Auch in den vier analysierten
                                            Grosszentren ist ein Anstieg der Angebotsziffer im Jahres-
                                            vergleich zu beobachten. Die tiefste Angebotsziffer ist mit
                                            3.6% in Zürich und Genf festzustellen. Die höchste Ange-
                                            botsziffer verzeichnet Bern mit 4.7%. Auch in den Mittel-
                                            städten und deren Agglomerationen ist grundsätzlich ein
                                            Ansteigen des Wohnungsangebotes festzustellen. Das An-
                                            gebot im Jahr 2014 stieg durchschnittlich um 13%.

                                            Abb. 16 Angebotsziffer für Wohnflächen in den Zentren

                                                6%

                                                5%

                                                4%

                                                3%

                                                2%

                                                1%

                                                0%
                                                         Zürich            Bern            Basel             Genf          Schweiz

                                                        2010            2011           2012           2013            2014

                                            Quelle: W&P und KPMG Real Estate

                                            Die qualitätsbereinigten Angebotspreise für Mietwohnun-
                                            gen sind gemäss Homegate.ch und ZKB3 im Jahr 2015 im
                                            Vergleich zum Vorjahr über die gesamte Schweiz um 2.1%
                                            gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg um 0.3 Prozent-
                                            punkte. Die höchsten Preisanstiege wurden im Kanton Lu-
                                            zern (3.6%) und in den Kantonen Waadt und Genf4 (3.2%)
                                            verzeichnet. Im Kanton Thurgau sind sogar leicht rückläufige
                                            Mieten um -0.1% zu beobachten.

                                            3
                                                
                                                Der Index misst die monatliche, qualitätsbereinigte Veränderung der Mietpreise für neue
                                                und wieder zu vermietende Wohnungen.
                                            4
                                                Die Mietpreisentwicklung der Kantone Waadt und Genf wird in einem gemeinsamen
                                                Subindex ausgewiesen.

14 / Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015
Abb. 17 Qualitätsbereinigter Mietpreisindex                                                                                Realwirtschaft und Immobilienmarkt jedoch nicht möglich.
                                                                                                                           Das BIP-Wachstum ist der Hauptindikator für das Wachstum
                                  125                                                      8%                              von Mieten und entsprechend auch von Immobilienpreisen.
Indexierte Mietpreisentwicklung

                                  120                                                      7%                              Die Mietpreise dürften in der aktuellen Konstellation an zwei

                                                                                                   Veränderung gegenüber
                                                                                                    dem Vorjahr Schweiz
                                  115                                                      6%                              Fronten unter Druck geraten: Erstens dürfte der Referenz-
                                                                                           5%                              zinssatz für Mietwohnungen nochmals sinken (Bestandes-
                                  110
                                                                                           4%                              mieten), zweitens erhöht ein deflationäres Umfeld den
                                  105
                                                                                           3%                              Druck auf die Mieten in allen Nutzungssegmenten.
                                  100                                                      2%
                                   95                                                      1%                              Abb. 19 BIP- und Mietpreisentwicklung
                                   90                                                      0%
                                                                                                                                                            15%      1981-1989
                                        Jan-09
                                        Mai-09
                                        Sep-09
                                        Jan-10
                                        Mai-10
                                        Sep-10
                                        Jan-11
                                        Mai-11
                                        Sep-11
                                        Jan-12
                                        Mai-12
                                        Sep-12
                                        Jan-13
                                        Mai-13
                                        Sep-13
                                        Jan-14
                                        Mai-14
                                        Sep-14
                                        Jan-15                                                                                                                       1990-1999                                         1990
                                                                                                                                                                     2000-2014                       1981                     1989

                                                                                                                           % Veränderung Angebotsmieten
                                                                                                                                                            10%                                                    1988

                                                                                                                             Wohnen (inflationsbereinigt)
                                                                                                                                                                                 1991
                                        Mietpreisindex Schweiz (linke Achse)                                                                                 5%         1982                         1987
                                        Mietpreisindex Kanton Zürich (linke Achse)                                                                                    2009                        2012
                                                                                                                                                                                          2002         2014               2006
                                        Mietpreisindex Kantone Genf und Waadt (linke Achse)
                                                                                                                                                             0%                                                  1984
                                        Veränderung gegenüber dem Vorjahr Schweiz (rechte Achse)
                                                                                                                                                                                                                            2000
                                                                                                                                                                                        1992         1999
Quelle: Homegate.ch, ZKB und KPMG Real Estate                                                                                                                                                                   1998
                                                                                                                                                            -5%
                                                                                                                                                                                                            1997
                                                                                                                                                                                               1995
Die sich abzeichnende Konjunkturabkühlung aufgrund der                                                                                                      -10%                               1996 1994
Frankenstärke dürfte sich in eine rückläufige Nettoeinwan-                                                                                                                              1993
derung niederschlagen, was die Nachfrage nach Mietwoh-                                                                                                      -15%
                                                                                                                                                               -3%   -2%   -1%      0%         1%    2%       3%       4%      5%
nungen dämpfen wird. In Kombination mit der Angebotser-
weiterung erwarten wir daher schweizweit eine leichte                                                                                                                               % Veränderung BIP real

Erhöhung der Leerstände sowie sich seitwärts bewegende                                                                     Quelle: Seco, W&P und KPMG Real Estate
Mieten.
                                                                                                                           Die Konsequenzen der Aufhebung des Mindestkurses auf
Abb. 18 Angebotsmieten für Wohnflächen in den Zentren                                                                      den Immobilienmarkt lassen sich zurzeit noch nicht vollstän-
                                                                                                                           dig abschätzen, geschweige denn exakt quantifizieren. Die-
                                  600
                                          90%-Perzentil                                                                    se sind in erster Linie vom langfristigen Wechselkurs abhän-
                                  500     Median                                                                           gig. Entscheidend ist, auf welchem Niveau sich der Kurs
                                  400
                                          10%-Perzentil                                                                    einpendeln wird und ob dadurch eine Bremswirkung in der
CHF/m2 p.a.

                                                                                                                           Schweizer Wirtschaft ausgelöst wird.
                                  300
                                                                                                                           Die aktuelle Stabilität des Immobilienmarktes scheint vor
                                  200                                                                                      dem Hintergrund möglicher Rückkoppelungseffekte trüge-
                                  100                                                                                      risch.
                                    0
                                         2008
                                         2009
                                         2010
                                         2011
                                         2012
                                         2013
                                         2014
                                        F2015
                                         2008
                                         2009
                                         2010
                                         2011
                                         2012
                                         2013
                                         2014
                                        F2015
                                         2008
                                         2009
                                         2010
                                         2011
                                         2012
                                         2013
                                         2014
                                        F2015
                                         2008
                                         2009
                                         2010
                                         2011
                                         2012
                                         2013
                                         2014
                                        F2015

                                           Basel           Bern           Genf           Zürich

Forecast (F)

Quelle: KPMG Real Estate

Zu den scheinbaren Profiteuren des SNB Entscheides ge-
hört der Markt für Wohnrenditeliegenschaften. Die stark ge-
sunkenen Zinsen erhöhen die relative Attraktivität (tiefere
Opportunitätskosten) von Immobilienanlagen. Es ist daher
mit einem weiteren Anlagedruck auf Wohnobjekte mit aus-
gezeichneten Lagefaktoren zu rechnen, da dieses Segment
ein bevorzugtes Risiko-/Renditeprofil offeriert.
In der kurzen Frist mag der SNB-Entscheid dem Schweizer
Immobilienmarkt in gewissen Teilsegmenten (Anlagen in
Mehrfamilienhäusern und kotierte Immobilienanlagen) in
der kurzen Frist nochmals positive Impulse verleihen. Empi-
risch gesehen ist eine langfristige Abkoppelung zwischen

                                                                                                                                                                                    Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015 / 15
Direkte Immobilienanlagen

Die sehr niedrigen und teilweise sogar negativen Zinsen                                                                                                                                      Die unterdurchschnittliche Preisentwicklung über alle Nut-
sind für Multiasset-Investoren wie Versicherer und Pensi-                                                                                                                                    zungssegmente kann teilweise darauf zurückgeführt wer-
onskassen eine grosse Herausforderung. Das Niedrigzins-                                                                                                                                      den, dass zwischen den einzelnen Nutzungssegmenten
umfeld erschwert sowohl die Anlage von Neugeldern als                                                                                                                                        starke Unterschiede bestehen. Dieser Befund wird durch
auch die Wiederanlage von Kapital aus auslaufenden Anlei-                                                                                                                                    die Entwicklung der transaktionsbasierten Nettoanfangsren-
hen. Derzeit ist es kaum mehr möglich, mit sogenannten ri-                                                                                                                                   diten untermauert. Die hohe Nachfrage nach Renditeimmo-
sikofreien Anlagen positive Renditen zu erzielen. Die Rendi-                                                                                                                                 bilien im Wohnsegment hat die Renditen für dieses Anla-
te für Schweizer «Eidgenossen» mit zehn Jahren Laufzeit                                                                                                                                      gesegment weiter unter Druck gesetzt. Lagen die
ist Mitte Januar, nach der Ankündigung der SNB den Eu-                                                                                                                                       Nettoanfangsrenditen für Wohnimmobilien 2012 noch bei
ro-Franken-Mindestkurs aufzuheben, in negatives Terrain ab-                                                                                                                                  4.6%, waren es 2014 lediglich noch 4.0%. Bei den kommer-
gerutscht. Erst am 11.02.2015 konnten die Eidgenossen                                                                                                                                        ziellen Liegenschaften ist der entgegengesetzte Trend fest-
wieder eine leicht positive Rendite von 0.02% verzeichnen.                                                                                                                                   zustellen. Für diese Immobilienanlagen ist 2014 im Vergleich
Vor diesem Hintergrund erstaunt es wenig, dass Immobili-                                                                                                                                     zum Vorjahr ein leichter Anstieg der Nettoanfangsrenditen
enanlagen als Substitute für lang laufende Anleihen gesucht                                                                                                                                  festzustellen, was mit leicht rückläufigen Transaktionsprei-
werden.                                                                                                                                                                                      sen einhergeht. Diese Entwicklung dürfte sich auch 2015
                                                                                                                                                                                             fortsetzen. Die stark gesunkenen Zinsen erhöhen jedoch die
Gemäss dem Transaktionspreisindex für Renditeliegen-                                                                                                                                         relative Attraktivität (Zinsdifferenz) von Immobilienanlagen.
schaften von IAZI (SI INVESTMENT PR) sind die Preise für                                                                                                                                     Es ist daher in der kurzen bis mittleren Frist mit einem wei-
Renditeliegenschaften im letzten Jahr um 4.70% gestiegen.                                                                                                                                    teren Anlagedruck, insbesondere auf Wohnobjekte mit aus-
Im Vergleich zum Vorjahr ist eine moderate Verlangsamung                                                                                                                                     gezeichneten Lagefaktoren, zu rechnen.
der Preisentwicklung um 0.84 Prozentpunkte zu notieren.
Über die letzten fünf Jahre ist ein durchschnittliches Preis-                                                                                                                                Abb. 21 Nettotransaktionsrenditen nach Nutzung
wachstum von 5.13% festzustellen. Die letztjährige
                                                                                                                                                                                                                                                                        90%-Perzentil
Preisentwicklung ist aus dieser Perspektive als eher unter-
durchschnittlich zu qualifizieren.                                                                                                                                                                               6.5                                                    70%-Perzentil
                                                                                                                                                                                                                                                                        Median
                                                                                                                                                                                                                 6.0                                                    30%-Perzentil
Abb. 20                                 Entwicklung Preise für Renditliegenschaften                                                                                                                              5.5                                                    10%-Perzentil
                                                                                                                                                                                                                 5.0
                                                                                                                                                                                             Nettorendite in %
Transaktionspreisveränderung

                               12%                                                                                                                            160                                                4.5
                               10%
                                                                                                                                                                    Transaktionspreisindex

                                                                                                                                                              150
                                 8%                                                                                                                                                                              4.0
                                                                                                                                                              140
                                 6%
                                 4%                                                                                                                           130                                                3.5
                                 2%                                                                                                                           120
                                 0%                                                                                                                           110                                                3.0
                                -2%
                                                                                                                                                              100                                                2.5
                                -4%
                                -6%                                                                                                                           90
                                -8%                                                                                                                           80                                                 2.0
                                                                                                                                                                                                                       2012 2013 2014 2012 2013 2014 2012 2013 2014
                                      Q1 2003

                                                Q1 2004

                                                          Q1 2005

                                                                    Q1 2006

                                                                              Q1 2007

                                                                                        Q1 2008

                                                                                                  Q1 2009

                                                                                                            Q1 2010

                                                                                                                      Q1 2011

                                                                                                                                Q1 2012

                                                                                                                                          Q1 2013

                                                                                                                                                    Q1 2014

                                                                                                                                                                                                                           Wohnen    kommerzielle Nutzungen gemischte Nutzungen

                                                                                                                                                                                             Quelle: REIDA und KPMG Real Estate

                                Durchschnittliche Preisentwicklung pro Quartal (linke Achse)
                                Jährliche Transaktionspreisveränderungen IAZI (linke Achse)
                                IAZI Transaktionspreisindex Mehrfamilienliegenschaften (rechte Achse)

Quelle: IAZI und KPMG Real Estate

16 / Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015
Indirekte Immobilienanlagen

Die indirekten Immobilienanlagen zählen aus Sicht von                                                                                                                                torenkapitals aufnehmen konnten. Die Immobilienfonds
Schweizer Investoren 2014 zu den attraktivsten Anlageklas-                                                                                                                           rangieren mit einem Anteil von 32% auf Platz zwei, gefolgt
sen überhaupt. Im vergangenen Jahr hat der SXI Real Esta-                                                                                                                            von den Anlagestiftungen, denen 23% der neuen Investo-
te TR Index, welcher die Gesamtperformance der kotierten                                                                                                                             rengelder zugeflossen sind.
Immobilienfonds und Gesellschaften abbildet, um fast 15%                                                                                                                             Die Immobiliengesellschaften haben sich im letzten Jahr
zugelegt. Die negative Performance aus dem Vorjahr (-3.9%)                                                                                                                           vornehmlich über die Aufnahme von neuem Fremdkapital
konnte somit mehr als kompensiert werden. Vor diesem                                                                                                                                 finanziert. Zu nennen sind die Emissionen von festverzinsli-
Hintergrund erstaunt es wenig, dass die Nachfrage der An-                                                                                                                            chen Anleihen durch Mobimo (CHF 350 Mio.), SPS (CHF
leger nach dieser Asset-Klasse gross ist. Viele Anbieter                                                                                                                             300 Mio.), PSP (CHF 200 Mio.), Allreal (CHF 125 Mio.) und
nutzten diesen Umstand, um mit Emissionen die Eigenkapi-                                                                                                                             Intershop (CHF 125 Mio.). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich
talbasis ihrer Portfolios zu stärken. Gleichzeitig haben die                                                                                                                         das Refinanzierungsvolumen fast verdoppelt. Im Durch-
Immobiliengesellschaften das äusserst attraktive Finanzie-                                                                                                                           schnitt konnten sich die Immobiliengesellschaften zu einem
rungsumfeld zur Ablösung bestehender Anleihen genutzt.                                                                                                                               Zinssatz von 1.6% refinanzieren. Des Weiteren hat im zwei-
Diese Konstellation führt dazu, dass sich die Schweizer Im-                                                                                                                          ten Quartal 2014 der Börsengang der Immobiliengesell-
mobilienanlagegefässe im vergangenen Jahr insgesamt In-                                                                                                                              schaft HIAG Immobilien stattgefunden. Im Rahmen dessen
vestorengelder (Eigen- und Fremdkapital) in Höhe von fast                                                                                                                            hat die HIAG Immobilien Holding AG Mittel in der Höhe von
CHF 2.8 Mrd. (Vorjahr: CHF 2.4 Mrd.) beschaffen konnten.5                                                                                                                            fast CHF 200 Mio. aufgenommen.
In Relation zum kumulierten Immobilienvermögen dieser In-                                                                                                                            Unter den kotierten Immobilienfonds hat der UBS-Fonds
vestitionsgefässe entspricht dies einer Expansion um 3%.                                                                                                                             «Sima» mit rund CHF 330 Mio. die grösste Kapitalerhöhung
Die zusätzlichen Mittel werden von den Portfoliomanagern                                                                                                                             des Jahres durchgeführt. Eine weitere grosse Emission in
vorwiegend für den weiteren Ausbau ihrer Immobilienport-                                                                                                                             Höhe von CHF 228 Mio. hat der Credit Suisse-Immobilien-
folios und für wertvermehrende Investitionen in die Be-                                                                                                                              fonds «1a Immo PK» am Kapitalmarkt platziert.
standsobjekte eingesetzt. Allerdings wird die Anlage des fri-
schen Kapitals durch den anhaltenden Mangel an adäquaten                                                                                                                             Auch die Anlagestiftungen haben im vergangenen Jahr
Investitionsobjekten erschwert.                                                                                                                                                      einen hohen Investorenzuspruch genossen. Aufgrund ihrer
                                                                                                                                                                                     Eigenschaften als indirekte aber nicht täglich gehandelte
Abb. 22 Kapitalzufluss indirekte Immobilienanlagen Schweiz                                                                                                                           Anlagen weisen diese eine tiefere Volatilität als die kotierten
                                                                                                                                                                                     Immobilienfonds und -gesellschaften aus. Die Anlagestif-
                              700                                                                                                               3,000                                tung der Swiss Life konnte die Wiedereröffnung der Anlage-
                                                                                                                                                        Kumulierter Kapitalzufluss
Kapitalzufluss in CHF Mio.

                              600                                                                                                               2,500                                gruppe «Immobilien Schweiz» mit einer Kapitalaufnahme
                              500
                                                                                                                                                                                     von CHF 500 Mio. erfolgreich abschliessen. Die UBS-Anla-
                                                                                                                                                              in CHF Mio.

                              400                                                                                                               2,000
                              300                                                                                                               1,500                                gestiftung hat CHF 133 Mio. bei den Kapitalerhöhungen
                              200                                                                                                               1,000                                ihrer Anlagegruppen «Immobilien Schweiz» und «Kommer-
                              100
                                                                                                                                                500                                  zielle Immobilien Schweiz» eingesammelt. Beide Wieder­
                                0
                             -100                                                                                                               0                                    eröffnungen wurden mehrfach überzeichnet («Immobilien
                                                                                                                                                                                     Schweiz» achtzehn- und «Kommerzielle Immobilien
                                    Januar

                                              Februar

                                                        März

                                                               April

                                                                       Mai

                                                                             Juni

                                                                                    Juli

                                                                                           August

                                                                                                    September

                                                                                                                Oktober

                                                                                                                          November

                                                                                                                                     Dezember

                                                                                                                                                                                     Schweiz» viermal).
                                                                                                                                                                                     Für 2015 wurden bereits weitere Kapitalerhöhungen ange-
                                                                                                                                                                                     kündigt. UBS Swissreal und UBS Foncipars planen für Ende
                                             Immobiliengesellschaften – Anleihen (linke Achse)
                                             Immobiliengesellschaften – Aktienrückkäufe (linke Achse)                                                                                April respektive Anfang Mai jeweils eine Kapitalerhöhung.
                                             Immobiliengesellschaften – Neuemmissionen (linke Achse)                                                                                 Das Emissionsvolumen für UBS Swissreal soll sich in der
                                             Immobiliengesellschaften – Kapitalerhöhungen (linke Achse)                                                                              Grössenordnung von rund CHF 124 Mio. und das des UBS
                                             Fonds – Kapitalerhöhungen (linke Achse)
                                             Anlagestiftungen – Kapitalerhöhungen (linke Achse)                                                                                      Foncipars auf rund CHF 170 Mio. belaufen.
                                             Kumulierter Kapitalzufluss 2014 (rechte Achse)                                                                                          Die anhaltend hohe Nachfrage nach kotierten Immobilienan-
                                             Kumulierter Kapitalzufluss 2013 (rechte Achse)                                                                                          lagen spiegelt sich nicht zuletzt auch in den aktuellen Bewer-
Quelle: KPMG Real Estate                                                                                                                                                             tungen wider. Basierend auf dem Nettoinventarwert lagen
                                                                                                                                                                                     das marktkapitalisierungsgewichtete Agio der kotierten Im-
Aufgeschlüsselt nach Typ der Anlagegefässe zeigt sich, dass                                                                                                                          mobilienfonds bei 33.7% und die Prämie der Gesellschaften
Immobiliengesellschaften rund 45% des zusätzlichen Inves-                                                                                                                            wiederum bei 15.6%.6
5
           In der vorliegenden Analyse werden kotierte Immobilienfonds, -gesellschaften und
           -anlagestiftungen berücksichtigt.                                                                                                                                         6
                                                                                                                                                                                         Per 30.03.2015

                                                                                                                                                                                                              Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015 / 17
Im Gegensatz zu den übrigen Aktientiteln sind die kotierten
Immobilientitel durch die Aufhebung des Mindestkurses
bisher kaum unter Druck gekommen. Seit anfangs Jahr ver-
zeichnen die kotierten Immobilienfonds ein Plus von 7.9%.
Die kotierten Immobiliengesellschaften, welche vornehm-
lich in Geschäftsliegenschaften investieren, haben sogar um
markante 11.4% zugelegt.
Die Immobilienanlagestiftungen (KGAST Index) wiesen für
das vergangene Jahr eine Gesamtrendite von 5.1% aus. In
den Jahren 2013 und 2012 lag diese noch bei 5.7% bzw.
6.5%.
Die Aufschlüsselung der letztjährigen Performance zeigt auf,
dass zwischen den einzelnen Anlagesegmenten markante
Unterschiede festzustellen sind. Die weitaus beste Perfor-
mance konnten Anlagestiftungen mit einem Fokus auf
Wohnliegenschaften (5.6%) verzeichnen. Es folgen ge-
mischte Gefässe und kommerzielle Anlagestiftungen mit ei-
ner Performance von 4.7% bzw. 4.4%. Diese Unterschiede
in der Gesamtrendite resultieren vornehmlich aus Differen-
zen bei den Wertveränderungsrenditen und weniger aus Un-
terschieden bei den Einkommensrenditen. So lagen die
Wertveränderungsrenditen bei den Wohnliegenschaften bei
1.1%, währenddem sich diese im gemischten (0.4%) und
kommerziellen Segment (0.1%) nur noch knapp im positi-
ven Bereich halten konnten. Bei einzelnen Anlagestiftungen
sind sogar negative Wertveränderungsrenditen auszuma-
chen.

Diese Entwicklung geht mit den auf dem Transaktionsmarkt
festgestellten Tendenzen einher: Im aktuellen Marktumfeld
liegen die Präferenzen der Marktteilnehmer auf Wohnimmo-
bilien. Diesem Umstand wird durch die Bewerter bei der Er-
mittlung der Verkehrswerte Rechnung getragen.

Abb. 23 Performance von Anlagestiftungen 2014
 8%
 7%
 6%
 5%
 4%
 3%
 2%
 1%
 0%
-1%
-2%
-3%
           Adimora
             Zürich
        Turidomus
               HIG
             Avadis
          Pensimo
      ASSETIMMO
               CSA
      Patrimonium
             Zürich
             Imoka
        Swiss Life
               UBS
               CSA
       Swisscanto
            Ecoreal
             Tellco
            Sarasin
      ASSETIMMO
             Avadis
               UBS
               CSA
        Swiss Life
             Zürich
        Turidomus
          Pensimo

                 Wohnen               Gemischt       Geschäft

          Cashflowrendite       Aufwertungsrendite
          Gesamtrendite nach Nutzung

Quelle: KGAST und KPMG Real Estate

18 / Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015
Rechenzentren als Immobilienanlage
Investitionen in Rechenzentren haben sich in den USA als                                                                                                                                                                                   Im Gegensatz zu einer traditionellen Anlageimmobilie set-
attraktives Nischensegment etabliert. Zu nennen ist der Di-                                                                                                                                                                                zen moderne Data Center die Erfüllung von erhöhten Infra-
gital Reality Trust, ein Anlagegefäss für Investitionen in Re-                                                                                                                                                                             struktur- und Sicherheitsanforderungen voraus. Bei der Inf-
chenzentren mit einer Marktkapitalisierung von mehr als                                                                                                                                                                                    rastruktur sind hohe Anforderungen in Bezug auf Kühlung,
USD 9 Mrd. Das Gefäss wurde 2001 vom grössten US-Pen-                                                                                                                                                                                      Stromversorgung und Netzwerk zu erfüllen. Zur sicheren
sionsfonds Calpers und der Private Equity Firma GI Partners                                                                                                                                                                                Speicherung von hochsensiblen Daten müssen Datenzent-
gegründet. In der Schweiz fliesst bisher noch wenig instituti-                                                                                                                                                                             ren auch einen maximalen Schutz vor elementaren Risiken
onelles Kapital in Rechenzentren. Gründe hierfür können                                                                                                                                                                                    (z.B. Erdbeben, Feuer, Überschwemmung), inneren Risiken
fehlendes Know-how, potentielle Klumpenrisiken oder die                                                                                                                                                                                    (z.B. Sabotage, Datendiebstahl), äusseren Risiken (z.B. Ter-
beschränkte Drittverwendungsmöglichkeit sein.                                                                                                                                                                                              rorismus) und natürlich vor dem Risiko des technischen Ver-
                                                                                                                                                                                                                                           sagens bieten. Zu den üblichen Sicherheitsvorkehrungen
Die Gesamtfläche der Rechenzentren der Drittanbieter7 in der                                                                                                                                                                               gehören redundante Infrastrukturen, Zutrittskontrollen, Hit-
Schweiz im Jahre 2013 wurde gemäss Broadgroup auf rund                                                                                                                                                                                     ze- und Infrarotsensoren, Kameraüberwachung, festinstal-
150,000 m2 geschätzt. Die Schweiz verfügt innerhalb Euro-                                                                                                                                                                                  lierte Löschanlagen und Notstromaggregate. Der Bau eines
pas über die sechstgrösste Fläche von Drittanbietern. Vor der                                                                                                                                                                              Data Centers erfordert daher hohe Anfangsinvestitionen
Schweiz vermögen sich nur das Vereinigte Königreich,                                                                                                                                                                                       und ein hohes Mass an bautechnischem Know-how.
Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Spanien zu
klassieren. Die Rechenzentren-Dichte8 ist in Europa nur in Ir-                                                                                                                                                                             Trotz guter Marktaussichten verhalten sich die Anleger bei
land noch höher, was die Bedeutung der Schweiz als Standort                                                                                                                                                                                den Investitionen in Rechenzentren bisher eher zurückhal-
für Rechenzentren untermauert.                                                                                                                                                                                                             tend. Für die Investition in Rechenzentren bietet sich ein In-
Bei der Standortwahl für ein Data Center steht die Sicherheit                                                                                                                                                                              vestor-Betreiber-Modell an. Der institutionelle Investor fun-
im Vordergrund. Die Anbieter von Datenzentren favorisieren                                                                                                                                                                                 giert hierbei als Eigentümer eines Rechenzentrums und
Standorte, an denen möglichst wenige unerwartete Risiken                                                                                                                                                                                   erhält vom Betreiber (Drittanbieter) einen marktkonformen
drohen und die wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich                                                                                                                                                                              Mietertrag. In die gleiche Stossrichtung gehen Sale und
stabil sind. Der Schweiz kommen auch ihre Tradition der Ver-                                                                                                                                                                               Leaseback-Modelle, wo der institutionelle Investor ein «in-
schwiegenheit sowie die strengen Datenschutzgesetze zu-                                                                                                                                                                                    house» Rechenzentrum akquiriert und dafür vom Verkäufer
gute. Weitere wichtige Kriterien sind die Geschwindigkeit der                                                                                                                                                                              einen langfristigen Mietzins zugesichert bekommt. Der ins-
Breitbandnetze sowie die Sicherheit vor Naturgefahren, wo-                                                                                                                                                                                 titutionelle Investor erhält die Chance, sein Portfolio zu di-
bei die Schweiz in der erstgenannten Kategorie im internatio-                                                                                                                                                                              versifizieren. Die Drittanbieter und die Verkäufer eines «in-
nalen Vergleich nur durchschnittlich abschneidet. Von grosser                                                                                                                                                                              house» Rechenzentrums können Kapital freisetzen,
Bedeutung ist auch eine sichere und günstige Stromversor-                                                                                                                                                                                  welches sie in die weitere Expansion bzw. in ihr Kernge-
gung, da Datenzentren eine unternehmenskritische Funktion                                                                                                                                                                                  schäft investieren können. Mit fortschreitender Marktreife
ausüben und deren Betrieb einen hohen Energiebedarf erfor-                                                                                                                                                                                 könnten sich in der Schweiz auch neue Anlagegefässe mit
dert.                                                                                                                                                                                                                                      dem thematischen Schwerpunkt Rechenzentren oder der
                                                                                                                                                                                                                                           Platzierung von Anleihen von Rechenzentren-Betreibern
Abb. 24 Ranking Schweiz im Data Center Risk Index 2013                                                                                                                                                                                     über den Kapitalmarkt etablieren. Angesichts der hohen At-
                                                                                                                                                                                                                                           traktivität der Schweiz als Data-Center-Hub und der fort-
                                                                                                                                                                                                                                           schreitenden Digitalisierung verfügt dieses Nischenseg-
                                    Unternehmensaktivität
                                                            Steuern jur. Personen

                                                                                                                                                                                                                                           ment über ein interessantes Investitionsprofil.
                                                                                                    Politische Stabilität

                                                                                                                                                                           Energie Sicherheit
                    Energiekosten

                                                                                                                                             Naturgefahren
                                                                                                                            Nachhaltigkeit
                                                                                    Arbeitskosten

                                                                                                                                             Sicherheit vor
                                    Internationale

                                                                                                                                                                                                                           Verfügbarkeit
                                                                                                                                                                                                BIP pro Kopf

                                                                                                                                                                                                                           von Wasser
                                                                                                                                                              Ausbildung
                                    Bandbreite
                                    Erleichtere
       Rang Total

                                                                                                                                                                                                               Inflation

  11
                                                                1                                                                                                                                                1
                                                                                                                                                                                                   3
                                                                                                         5
10                    9                                                                                                        9
       11                                                                                                                                                                   11
                                                                                                                                                 13                                                                           13
                                      15
                                                 17                                                                                                           18
20
                                                                                                                                                                                                                                           7
                                                                                                                                                                                                                                               Die Rechenzentren-Landschaft Schweiz kann man in zwei Kategorien unterteilen: Einerseits
                                                                                                                                                                                                                                               gibt es die klassischen «in-house»-Rechenzentren, also Rechenzentren, die von den Unter­
                                                                                                                                                                                                                                               nehmen in eigenen Räumlichkeiten zu eigenen Zwecken betrieben werden. Andererseits gibt
30                                                                                  29                                                                                                                                                         es eine wachsende Anzahl von spezialisierten Anbietern (Drittanbieter), für die das Betreiben
                                                                                                                                                                                                                                               von Rechenzentren das betriebliche Kerngeschäft darstellt.
Quelle: Source8, hurleypalmerflatt, Cushman&Wakefield und KPMG Real Estate                                                                                                                                                                 8
                                                                                                                                                                                                                                               Definiert als Gesamtfläche der Drittanbieter-Rechenzentren pro Einwohner

                                                                                                                                                                                                                                                                                   Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015 / 19
KPMG Real Estate
Ganzheitliche Immobilienberatung
Um die gesamten Einfluss­faktoren rund um das Thema Immobilien
antizipatorisch zu kontrollieren und die Bedürfnisse von Anlegern oder Betreibern
optimal abzudecken, braucht es einen interdisziplinären Ansatz.

Diesen finden Sie bei KPMG Real Estate. Kontaktieren Sie uns unverbindlich im
Zusammenhang mit Ihren ­Immobilienfragen. Wir stellen projektspezifisch das
Team zusammen, das ­Ihnen die besten ­Lösungen zu Ihren Zielen realisiert. Gerne
unterbreiten wir Ihnen unsere Referenzliste.

M&A/Kapitalmarkt
 Strukturierung und Durchführung von Transaktionen (Lead Advisory)
 – Asset Deals: Akquisition und Verkauf von Liegenschaften und Portfolios
 – Share Deals: Fusionen, Spin-offs, IPOs, Privat-Platzierungen
 Arrangement von indirekten Investments wie Fonds oder Stiftungen
 Fund Raising für spezifische Projekte

Investment Advisory
  Begleitung von Investitionsentscheiden in Bezug auf indirekte
  Immobilienanlagen im In- und Ausland
  Strukturierung von Immobilienanlagen im Portfolio
  Qualitative und quantitative Analyse von Anlageprodukten
  Monitoring und Investment Controlling, Performance-Messung für Portfolios

Strategie/Organisation
  Strategieentwicklung und -implementation
  – Unternehmensplanung/Business Modelling
  – Corporate/Public Real Estate Management
  – Asset- und Portfolio Management
  Organisations- und Prozessanalysen, Organisationsentwicklung,
  Internes Kontrollsystem (IKS)
  Performance Management/MIS/Investment Monitoring
  Risk Management und Financial Modelling
  Begleitung von Grossprojekten (Major Project Advisory)

Bewertung/Due Diligence
 	DCF-Bewertung von Liegenschaften, Immobilienportfolios und -gesellschaften
   Neutrale Bewertungsgutachten für Jahresabschlüsse
   Akquisitions- und Verkaufsbewertungen
   Machbarkeitsstudien und Bewertung von Projektentwicklungen
   Transaktionsorientierte Due Diligence und Prozessführung

Gerne beantworten wir auch die steuerlichen, rechtlichen und regulatorischen
Fragen zu Ihren Immobilienthemen und unterstützen Sie bei der Prozess-
und Kostenoptimierung sowie mit Lösungen rund um Ihre IT-Infrastruktur.

20 / Swiss Real SnapShot! / Frühling 2015
Kontaktieren Sie uns

KPMG AG                 Ulrich Prien                                                       Philipp Schelbert
Advisory, Real Estate   Partner                                                            Director
Badenerstrasse 172      Head of Real Estate Switzerland                                    Real Estate
Postfach 1872           T: +41 58 249 62 72                                                T: +41 58 249 77 59
8026 Zürich             E: uprien@kpmg.com                                                 E: pschelbert@kpmg.com

KPMG SA                 Beat Seger                                                         Oliver Specker
Rue de Lyon 111         Partner                                                            Senior Manager
Postfach 347            Real Estate M&A                                                    Real Estate St. Gallen
1211 Genève 13          T: +41 58 249 29 46                                                T: +41 58 249 41 74
                        E: bseger@kpmg.com                                                 E: ospecker@kpmg.com
KPMG AG
Bogenstrasse 7                                                                             Arnaud de Montmollin
Postfach 1142                                                                              Manager
9001 St. Gallen                                                                            Real Estate Suisse Romande
                                                                                           T: +41 58 249 28 17
                                                                                           E: ademontmollin@kpmg.com

                                                                                           Alfonso Tedeschi, CFA
                                                                                           Assistant Manager
                                                                                           Real Estate Research
                                                                                           T: +41 58 249 28 83
                                                                                           E: atedeschi@kpmg.com

                        Die hierin enthaltenen Informationen sind allgemeiner Natur und beziehen sich daher nicht auf die Umstände einzelner Personen
                        oder Rechtsträger. Obwohl wir uns bemühen, genaue und aktuelle Informationen zu liefern, besteht keine Gewähr dafür, dass
                        diese die Situation zum Zeitpunkt der Herausgabe oder eine künftige Situation akkurat widerspiegeln. Die genannten Informationen
                        sollten nicht ohne eingehende Abklärungen und professionelle Beratung als Entscheidungs- oder Handlungsgrundlage dienen.

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