Renaturierung von Kalkmagerrasen im Diemeltal (Nordhessen / Ostwestfalen)
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Praxisnahe Forschung Renaturierung von Kalkmagerrasen im Diemeltal (Nordhessen / Ostwestfalen) Dominik Poniatowski, Felix Helbing, Gregor Stuhldreher, Jürgen Düster & Thomas Fartmann Abb. 1: Der Sommerberg (vorne) und die Papenbreite (hinten) Abb. 2: Krautreicher Kalkmagerrasen im Glockengrund bei bei Sielen (Unteres Diemeltal) gehören mit jeweils mehr als 10 ha Udorf (Oberes Diemeltal) – unter anderem mit Berg-Klee zu den größten Kalkmagerrasen des Diemeltals. Zahlreiche ge- (Trifolium montanum), Dunklem Sonnenröschen (Helianthe- fährdete Tier- und Pflanzenarten kommen hier vor. Aufnahme mum obscurum), Frühblühendem Thymian (Thymus praecox), vom 24.6.2020 (Foto: F. Helbing) Gewöhnlichem Hornklee (Lotus corniculatus), Großblütiger Braunelle (Prunella grandiflora), Kleinem Wiesenknopf (San- guisorba minor) und Mittlerem Wegerich (Plantago media) am 25.6.2019 (Foto: D. Poniatowski) Einführung tritt hier auf, die in anderen Regionen veränderten sich die Licht- und Boden- längst ausgestorben sind (Fartmann 2004, verhältnisse auf den Magerrasen drastisch. Kalkmagerrasen gehören zu den arten- Poniatowski & Fartmann 2006, Fart- Zahlreiche licht- und wärmeliebende Pflan- reichsten Lebensraumtypen Mitteleuro- mann et al. 2012, Poniatowski & Her- zen- und Tierarten verloren ihren Lebens- pas (Kaule 1991). Sie sind meist durch tenstein 2013, Helbing & Poniatowski raum. Die langfristige Wiederherstellung eine jahrhundertelange Nutzung als Vieh- 2015). Dem hohen naturschutzfachlichen der typischen Lebensgemeinschaften von weiden und ohne Einsatz von Dünger Wert der Region wurde Rechnung getra- Kalkmagerrasen ist auf solchen Flächen auf kalkreichen Böden entstanden und gen, indem mehrere Naturschutz- und nur durch Entbuschungs- und Auflich- zeichnen sich durch eine große Vielfalt an FFH-Gebiete entlang der Diemel und tungsmaßnahmen sowie eine anschließende spezialisierten und oft stark bedrohten ihrer Zuflüsse ausgewiesen wurden. Zu- Pflege – z. B. in Form einer extensiven Be- Pflanzen- und Tierarten aus (Poniatowski dem besitzt das Diemeltal aufgrund seiner weidung – möglich (Kiehl 2019, Ponia- et al. 2020, Helbing et al. 2021). Daher bemerkenswerten Tagfaltervorkommen towski et al. 2020, Helbing et al. 2021). kommt ihnen für die Erhaltung der Bio- den Status einer „Prime Butterfly Area“ diversität eine herausragende Bedeutung (Van Swaay & Warren 2003). Es zählt zu (Poschlod & Wallis de Vries 2002, somit zu den wichtigsten Gebieten für Entbuschungsmaßnahmen Fartmann et al. 2021a). den Schmetterlingsschutz in Europa. im Diemeltal Die Talhänge der Diemel und ihrer Zu- In den vergangenen Jahrzehnten wurde flüsse sind zwischen Messinghausen im die Bewirtschaftung der mageren und Im Diemeltal und seiner unmittelbaren Westen und Bad Karlshafen im Osten zumeist steilen Hänge immer weniger Umgebung liegen ebenfalls zahlreiche geprägt von einem Netzwerk aus orchi- rentabel, sodass im Diemeltal wie in ganz Kalkmagerrasen seit vielen Jahren brach deen- und insektenreichen Kalkmager- Mitteleuropa die meisten Kalkmager- und sind teilweise stark verbuscht (Fart- rasen (Abb. 1, 2). Mit einer Flächenaus- rasen brachfielen (Fartmann et al. 2021a). mann 2004). Insbesondere außerhalb der dehnung von etwa 750 Hektar bilden sie Dies führte zu einer raschen Ausbreitung FFH-Gebiete verschlechtert sich der Zu- das größte und bedeutsamste Kalkma- und Dominanz konkurrenzkräftiger Gras- stand der Kalkmagerrasen zunehmend. gerrasengebiet in der nördlichen Hälfte und Straucharten wie der Fieder-Zwenke Um dieser Entwicklung entgegenzuwir- Deutschlands (Fartmann 2004). Eine (Brachypodium pinnatum) und der Schlehe ken, wurde von Prof. Dr. Thomas Fart- Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten (Prunus spinosa) (Kiehl 2019). In der Folge mann (Universität Osnabrück) und Jürgen 110 Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 20 / 2021
Renaturierung von Kalkmagerrasen im Diemeltal Düster (Landkreis Kassel) das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E-Vor- haben) „Nachhaltige Renaturierung von Kalkmagerrasen in Zeiten des globalen Wandels“ initiiert. Partner des länder- übergreifenden Projektes sind die Land- schaftsstation im Kreis Höxter e. V. und die Biologische Station Hochsauerland- kreis e. V.. Seit Herbst 2019 konnten bis- lang 30 Kalkmagerrasen im Projektge- biet entbuscht werden (Abb. 3). Dies entspricht einer Fläche von etwa 41 ha. Das primäre Ziel der Maßnahmen ist es, den Erhaltungszustand dieser Kalkmager- rasen zu verbessern und geeignete Habi- tatstrukturen zu schaffen, die die Wie- deransiedlung seltener und gefährdeter Pflanzen- und Tierarten ermöglichen. Zudem soll durch die Schaffung von Trittsteinen im Warme- und Essetal (Abb. 4), zwei Nebenflüssen der Diemel, der Habitatverbund zwischen dem Die- meltal und dem südlich gelegenen Kalk- magerrasengebiet am Dörnberg gestärkt werden. Bei der Umsetzung der Maß- Abb. 3: Lage und Größe der Maßnahmenflächen im Projektgebiet nahmen wird neben einer fachgerechten Gehölzentnahme großer Wert auf die Erhaltung wertvoller Strukturelemente – wie markante Einzelbäume, Wacholder- büsche und kleine Strauchgruppen – ge- legt. Weitere Maßnahmen sind für Herbst und Winter 2021 geplant. Insgesamt wird die Entbuschung von mindestens 50 ha Kalkmagerrasenfläche angestrebt. Die anfallende Biomasse soll möglichst nachhaltig in Form von Holzhackschnit- zeln genutzt werden. Evaluation ehemaliger Entbuschungsmaßnahmen In der Vorstudie des E+E-Vorhabens Abb. 4: Im Herbst 2019 entbuschte Terrassenkante im Warmetal nördlich von Zwer- wurden im Sommer 2017 die zwischen gen am 11.8.2020. Damit die Flächen nicht im Anschluss an die Maßnahmen schnell 2009 und 2014 von HessenForst und der wieder zuwachsen, sollen regionale Schäfereibetriebe oder Rinder- und Pferdehalter Landschaftsstation im Kreis Höxter e. V. für die Pflege möglichst vieler Kalkmagerrasen gewonnen werden. (Foto: G. Stuhldreher) im Projektgebiet durchgeführten Entbusch ungsmaßnahmen evaluiert. Das Ziel der bedeutende Primärkonsumenten, die lang über 100 Arten nachgewiesen wer- Studie war, zu prüfen, inwieweit sich mit mehr als 1 000 Individuen pro Qua- den (Poniatowski & Hertenstein die Flächen dem Zielzustand – artenrei- dratmeter auftreten können und gegen- 2013, Helbing & Poniatowski 2015). cher Kalkmagerrasen (Abb. 2) – angenä- über vielen anderen herbivoren Insekten- Viele von ihnen sind Habitatspezialisten. hert haben. Zudem erhofften wir uns von gruppen – wie Heuschrecken und Tag- Vor diesem Hintergrund sind Zikaden den Ergebnissen der Evaluation, Hand- faltern – zumeist eine noch stärkere neben Pflanzen (u. a. Poniatowski et al. lungsempfehlungen für geeignete Maß- Ortsbindung haben (Achtziger et al. 2020) sehr gut geeignet, um ökologische nahmen im E+E-Vorhaben ableiten zu 2014). Zudem handelt es sich um eine Unterschiede zwischen unterschiedlich können. Als Untersuchungsobjekte dien- sehr artenreiche Gruppe. Für die Kalk- genutzten Flächen herauszuarbeiten ten Pflanzen und Zikaden. Letztere sind magerrasen des Diemeltals konnten bis- (Helbing et al. 2021). Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 20 / 2021 111
Renaturierung von Kalkmagerrasen im Diemeltal Abb. 5: Arten- und blütenreiche Entbuschungsfläche am Hangfuß Abb. 6: Mittlere Artenzahl (± Standardfehler) für alle (a) und eines Kalkmagerrasens nordwestlich von Ostheim (Unteres Diemel- für die gefährdeten Pflanzenarten (b) der drei Vergleichstypen tal) am 11.7.2017 mit Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis s. l.), Gebüsche, Entbuschungsflächen und Kalkmagerrasen sowie Gewöhnlichem Dost (Origanum vulgare), Hohem Steinklee (Meli- mittlere Artenzahl (± Standardfehler) für alle (c) und die ge- lotus altissimus) und Schwarzer Königskerze (Verbascum nigrum). fährdeten Zikadenarten (d) der zwei Vergleichstypen Entbu Die hohe strukturelle Vielfalt bedingt eine artenreiche Insekten schungsflächen und Kalkmagerrasen. Unterschiedliche Buch- fauna – unter anderem konnten dort zahlreiche spezialisierte staben kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Zikadenarten wie Gemeine Zwenkenzirpe (Adarrus multinota- Vergleichstypen (P < 0.05) (Quellen: Poniatowski et al. 2020, tus), Majoranblattzikade (Eupteryx origani), Rosen-Glasflügel- Helbing et al. 2021). zikade (Reptalus panzeri) und Schwefelblattzikade (Emelyano- viana mollicula) nachgewiesen werden. (Foto: D. Poniatowski) Unsere Analysen verdeutlichen, dass die Entbuschungsflächen für zahlreiche Pflan- auch größere Intervalle ausreichend sein Entbuschungsflächen (Abb. 5) auf viel- zenarten der wärmeliebenden Säume (Helbing et al. 2015). Zukünftige Ent- fältige Weise eine Bereicherung für die (Trifolio-Geranietea) und Ruderalfluren buschungsmaßnahmen sollten sich auf Kalkmagerrasen darstellen. Obwohl viele (Onopordetalia acanthii) einen wertvollen möglichst flachgründige, aber nicht zu stei- Flächen strukturell und hinsichtlich ihrer Lebensraum. Bemerkenswert sind in die- le (instabile) Hänge konzentrieren. Vorteil- Artenzusammensetzung noch weit vom sem Zusammenhang insbesondere die zahl- haft sind darüber hinaus geringe Nährstoff- Zustand der gut gepflegten Kalkmager- reichen Vorkommen des Deutschen Ziests gehalte und eine gute Besonnung. Auf der- rasen entfernt sind (vgl. Abb. 2 mit Abb. 5), (Stachys germanica) (Abb. 7). Es handelt sich artigen Standorten sind die Chancen am konnten sich schon einige gefährdete hierbei um eine sehr seltene, wärmelie- größten, dass sich typische Kalkmagerra- Pflanzen- und Zikadenarten etablieren bende Ruderalart, die ausschließlich auf den senarten und charakteristische Arten der (Abb. 6b, 6d). Die hohe und dichte Ve- Entbuschungsflächen nachgewiesen wer- wärmeliebenden Säume wieder ansiedeln. getationsstruktur werten wir nicht als den konnte. Die Entbuschungsflächen Diese zweigleisige Managementstrategie, Defizit, sondern als Bereicherung. Denn stellen aber auch für zahlreiche Zikaden- also eine traditionelle Beweidung in Kom- eine hohe Struktur- bzw. Habitatvielfalt arten einen wertvollen Lebensraum dar bination mit lokalen Entbuschungsmaß- bedingt gleichzeitig eine hohe Tierarten- (Abb. 6c). Insbesondere Saumbewohner, nahmen, führt zu einer hohen strukturel- vielfalt (Helbing et al. 2021, Fartmann also Arten, die sich gerne in einer dichten len Vielfalt, von der zahlreiche Tier- und et al. 2021a, b). Zudem bietet eine hoch- Krautschicht aufhalten, traten hier auf Pflanzenarten profitieren. und dichtwüchsige Vegetation, die sich (Helbing et al. 2021). Hervorzuheben durch ein feucht-kühleres Mikroklima ist der regelmäßige Nachweis der Majo- auszeichnet, dürreempfindlichen Arten ranblattzikade (Eupteryx origani). Die Ausblick Ausweichmöglichkeiten. Einer hohen wärmeliebende Art gilt in Deutschland als Habitatvielfalt kommt somit auch im stark gefährdet (Nickel et al. 2016). Ein zentraler Bestandteil der wissenschaft- Hinblick auf den Klimawandel eine be- Zur dauerhaften Offenhaltung sollten so- lichen Begleitung des E+E-Vorhabens ist sondere Bedeutung zu (Fartmann et al. wohl die bestehenden Magerrasen als auch das Monitoring der Entbuschungsflächen 2021a, b). Ebenfalls als positiv bewerten die entbuschten Bereiche extensiv beweidet im Warmetal, südlich von Liebenau wir die generell hohe Pflanzenartenviel- werden. Zudem empfiehlt sich auf stark (Abb. 3, 4). Die 18 Flächen wurden im falt (Abb. 6a), die sich in einem hohen verbuschten Flächen eine rotierende Ge- Herbst 2019 entbuscht. Damit die Aus- Anteil an Pollenquellen für spezialisierte hölzentnahme alle vier Jahre (Löffler et wirkungen der Maßnahmen bewertet Wildbienen niederschlägt (Poniatowski al. 2013). Auf Standorten mit einer gerin- werden können, haben wir in den Jahren et al. 2020). Darüber hinaus bieten die gen Sukzessionsgeschwindigkeit können 2017 und 2018 den Zustand der Flora 112 Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 20 / 2021
Renaturierung von Kalkmagerrasen im Diemeltal Zudem möchten wir uns bei Martina Literatur Stowitz-Lohne, Henny Hartmann-Din- ges und Philipp Mader (alle Landkreis Achtziger, R.; Holzinger, W. E.; Nickel, H.; Nie- dringhaus, R. (2014): Zikaden (Insecta: Auchenor Kassel), Dr. Burkhard Beinlich, Frank rhyncha) als Indikatoren für die Biodiversität und zur Grawe, Stephan Hoppe und Sven Minder- naturschutzfachlichen Bewertung. Insecta 14: 37-62. mann (alle Landschaftsstation im Kreis Fartmann, T. (2004): Die Schmetterlingsgemeinschaften der Halbtrockenrasen-Komplexe des Diemeltales. Biozö- Höxter e. V.), Wilfried Bettenhausen (i. R., nologie von Tagfaltern und Widderchen in einer alten Hu- ehem. HessenForst) und Reinhard Vollmer delandschaft. Abh. Westfäl. Mus. Naturk. 66 (1): 1-256. (HessenForst), Werner Schubert (Natur- Fartmann, T.; Poniatowski, D.; Schubert, W.; schutzzentrum – Biologische Station – Schulte, A. M.; Stuhldreher, G. (2012): Exkur- sion 1: Oberes Diemeltal. Tuexenia Beih. 5: 7-37. Hochsauerlandkreis e. V.) sowie Yvonne Fartmann, T.; Jedicke, E.; Streitberger, M.; und Burkhardt Berger (Naturschutzge- Stuhldreher, G. (2021a): Insektensterben in bietsbetreuer im Unteren Diemeltal) für Mitteleuropa – Ursachen und Gegenmaßnahmen. die Unterstützung des Projektes und die Stuttgart. 303 S. Bereitstellung wertvoller Hintergrund Fartmann, T.; Stuhldreher, G.; Streitberger, Abb. 7: Der Deutsche Ziest (Stachys ger- M.; Helbing. F. (2021b): Die Bedeutung der Habitat- informationen zu den Maßnahmenflächen qualität für den Schutz der Insektendiversität – Mikro- manica) ist eine sehr seltene, wärmeliebende bedanken. Die Genehmigungen zum Fang klima, Phytodiversität, Habitatheterogenität und Ruderalart. Sie konnte ausschließlich auf Totholz sind Schlüsselfaktoren für artenreiche Insekten- von Insekten und zur Kartierung von gemeinschaften. Natursch. Landschaftspl. 53 (7): 2-7. den Entbuschungsflächen nachgewiesen Pflanzen innerhalb von Schutzgebieten Helbing, F.; Cornils, N.; Stuhldreher, G.; Fartmann, werden. (Foto: T. Fartmann). erteilten die Unteren Naturschutzbehör- T. (2015): Populations of a shrub-feeding butterfly thrive after den des Kreises Höxter und des Hoch- introduction of restorative shrub cutting on formerly abando- ned calcareous grassland. J. Insect Conserv. 19: 457-464. sauerlandkreises sowie das Regierungs- Helbing, F.; Fartmann, T.; Poniatowski, D. (2021): und Fauna vor der Entbuschung erfasst präsidium Kassel. Restoration measures foster biodiversity of important (Ist-Zustand). Kartiert wurden Heu- Für die Bereitstellung von Flächen zur primary consumers within calcareous grasslands. Biol. schrecken sowie ausgewählte Pflanzen- Umsetzung der Maßnahmen bedanken Conserv. 256: 109058. und Tagfalterarten (= Zielarten). Seit wir uns bei den Städten Hofgeismar, Lie- Helbing, F.; Poniatowski, D. (2015): Neue Funde seltener Zikadenarten auf den Kalkmagerrasen des Frühjahr 2020 untersuchen wir die Ent- benau und Trendelburg (alle Hessen), Diemeltals (Ostwestfalen/Nordhessen) (Hemiptera, buschungsflächen regelmäßig und über- Beverungen, Borgentreich und Warburg Auchenorrhyncha). Cicadina 15: 43-57. prüfen, welche Zielarten sich dort ange- (alle Nordrhein-Westfalen), der Heinz Kaule, G. (1991): Arten- und Biotopschutz. 2. Aufl. siedelt haben. Das Monitoring wird sich Sielmann Stiftung, bei HessenForst Stuttgart. 519 S. bis zum Sommer 2023 erstrecken. (Forstamt Wolfhagen) sowie zahlreichen Kiehl, K. (2019): Kalkmagerrasen. S. 329-347. In: Kollmann, J.; Kirmer, A.; Tischew, S.; Hölzel, N.; Im Rahmen des Projektes soll zudem ana- Bürgerinnen und Bürgern. Kiehl, K. (Hrsg.): Renaturierungsökologie. Heidelberg. lysiert werden, inwieweit Mahdgut- und Löffler, F.; Stuhldreher, G.; Fartmann, T. (2013): Insektenübertrag auf entbuschten Kalkma- How much care does a shrub-feeding hairstreak butter- gerrasen zur Wiederansiedlung typischer Kontakt fly, Satyrium spini (Lepidoptera: Lycaenidae), need in calcareous grasslands? Eur. J. Entomol. 110: 145-152. Pflanzen- und Tierarten beitragen können. Nickel, H.; Achtziger, R.; Biedermann, R.; Bückle, Im letzten Jahr wurden hierfür 21 Versuchs- Dr. Dominik Poniatowski, Felix Helbing, C.; Deutschmann, U.; Niedringhaus, R.; Remane, flächen im Projektgebiet angelegt. Als Un- Dr. Gregor Stuhldreher, Prof. Dr. Thomas R.; Walter, S.; Witsack, W. (2016): Rote Liste und Ge- samtartenliste der Zikaden (Hemiptera: Auchenorrhyn- tersuchungsobjekte dienen Pflanzen, Wan- Fartmann cha) Deutschlands. S. 247-298. In: Gruttke, H.; Binot- zen und Zikaden. Die ersten Untersuchun- Universität Osnabrück, Abteilung für Bio- Hafke, M.; Balzer, S.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; gen standen im Frühjahr / Sommer 2021 diversität und Landschaftsökologie Ludwig, G.; Matzke-Hajek, G.; Ries, M.: Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Bd. 4: an. Eine Wiederholungserfassung ist für Barbarastr. 11 Wirbellose Tiere (Teil 2). Natursch. Biol. Vielf. 70. das Jahr 2023 geplant. Weiterführende 49076 Osnabrück Poniatowski, D.; Fartmann, T. (2006): Die Heu- Informationen: www.kalkmagerrasen.net DPoniatowski@uos.de, schreckenfauna der Magerrasen-Komplexe des Diemel- tals (Ostwestfalen/Nordhessen). Articulata 21: 1-23. GStuhldreher@uos.de, Felix.Helbing@uos.de, Poniatowski, D.; Hertenstein, F. (2013): Die Zi- Dank kadenfauna der Kalkmagerrasen des Mittleren und T.Fartmann@uos.de Unteren Diemeltals (Ostwestfalen / Nordhessen) www.fartmann.net (Hemiptera, Auchenorrhyncha). Cicadina 13: 43-58. Gefördert wird das E+E-Vorhaben vom Poniatowski, D.; Stuhldreher, G.; Helbing, F.; Hamer, U.; Fartmann, T. (2020): Restoration of Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Jürgen Düster calcareous grasslands: The early successional stage Mitteln des Bundesministeriums für Landkreis Kassel, Fachbereich Landwirt- promotes biodiversity. Ecol. Eng. 151: 105858. Umwelt, Naturschutz und nukleare Si- schaft, Fachdienst Landschaftspflege Poschlod, P.; Wallis de Vries, M. F. (2002): The cherheit (BMU) sowie von den Ländern Manteuffel-Anlage 5 historical and socioeconomic perspective of calca- reous grasslands – lessons from the distant and re- Hessen und Nordrhein-Westfalen. Dr. 34369 Hofgeismar cent past. Biol. Conserv. 104: 361-376. Sandra Balzer (BfN, Zoologischer Arten- Juergen-Duester@landkreiskassel.de Van Swaay, C. A. M.; Warren, M. (Hrsg.) (2003): Pri- schutz) danken wir für die fachliche Be- me butterfly areas in Europe: priority sites for conserva- treuung des Projektes. tion. Wageningen. 690 S. Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 20 / 2021 113
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