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Leserbrief

Replik auf den „Letter to Editor: Series of articles by T. Bertsch and G. Erbacher
culminating in Lipoedema – myths and facts, Part 5: European Best Practice
of Lipoedema – Summary of the European Lipoedema Forum Consensus“

Erneut ein Leserbrief aus den USA und er-       Johansson sowie Hakan Brorson angehö-                    the past but we caution against adopting
neut einer, der von einer US-amerikani-         ren, hat darüber hinaus auch alle 5 Teile                new hypotheses that have not themselves
schen Patientenselbsthilfegruppe getra-         der Artikelserie „Lipödem – Mythen und                   been scientifically validated, and treating
gen wird, diesmal DER ANDEREN in                Fakten“ [6–10] inklusive des in Teil 5 ent-              them as established or proven. We prefer to
unserer letzten Replik [1] bereits erwähn-      haltenen European Consensus auf der offi-                acknowledge comorbidities with lipedema
ten Selbsthilfegruppe: „Lipedema Simpli-        ziellen Homepage der SFL verlinkt [11].                  addressing them in the present without as-
fied“ [2] bzw. dem damit aufs Engste                Neben den beschriebenen Gemeinsam-                   cribing causal relations.“
verwobene „The Lipedema Project“ [3]. Es        keiten – über die wir uns freuen – kritisie-                 Die beiden im European Consensus on
lohnt sich, einen Blick auf diese sehr an-      ren die Leserbriefautoren im Wesentlichen                Lipedema genannten wesentlichen Ko-
sprechend gestaltete Website zu werfen,         4 Punkte der Artikelserie bzw. des Europe-               morbiditäten des Lipödem-Syndroms sind
um eine Ahnung davon zu haben, welches          an Consensus, die sich teilweise mit der                 Adipositas sowie Erkrankungen aus dem
merkantile, aber auch professionelle            Kritik des Leserbriefes von Karen Herbst                 psychischen Spektrum, wie z. B. Depres-
Know-how hinter dieser – so die Autoren         and friends decken. Wiederholungen in                    sionen oder Essstörungen. Zur Adipositas
des Leserbriefs – „Non-Profit“- Organisa-       dieser Replik mit der Replik auf den                     schreibt der Consensus im „Diagnostic Ap-
tion steckt. Die Mitgliederzahl dieser          Herbst-Leserbrief [1] lassen sich daher                  proach“: „Overweight/obesity is an aggra-
Organisation wird mit 21 500 beziffert,         nicht vermeiden. Generell spiegelt auch                  vating factor of Lipoedema … Conclusion:
nachprüfbar war dies für uns nicht, eine        dieser Leserbrief die US-amerikanische                   Obesity/weight gain must me focused
entsprechende Referenz wurde nicht ge-          Sichtweise des Lipödems wider, die man                   on“ [10]. Mit diesem Statement wurde kei-
nannt.                                          auf diese 4 Statements herunterbrechen                   ne Kausalität hergestellt, allerdings auf die
   Eine der 5 Leserbriefverfasserinnen,         kann:                                                    – von Lipödem-Akteurinnen gerne igno-
Catherine Seo, Gründerin und Director           1. Adipositas und psychische Störungen                   rierte – Adipositas als bedeutsamen und
von „Lipedema Simplified“, ist auch                 der Patientin mit Lipödem werden                     aggravierenden Faktor hingewiesen. Die
Gründerin und Co-Director von „The Lipe-            (wenn überhaupt) eher als Komorbidi-                 internationale Datenlage ist hier sehr kon-
dema Project“ – gemeinsam mit dem                   täten betrachtet, nicht als hochrele-                sistent. Weit mehr als 80 % der Patien-
Liposuktions-Arzt Mark Smith [3]. Die an-           vante Lipödem-aggravierende Begleit-                 tinnen mit der Diagnose Lipödem sind
deren Mitverfasserinnen sind auch Akteu-            erkrankungen.                                        adipös, ca. 50 % der Patientinnen sind
rinnen dieses „Lipedema Projects“, die          2. Als dicker empfundene Beine (im Le-                   sogar morbid adipös, haben also einen
sich zumindest im Leserbrief alle „Presi-           serbrief „Dysmorphia“ genannt) wer-                  BMI > 40 kg/m² [12–17]. Hier die Adiposi-
dent“ oder „Director“ nennen. Auf der               den – ganz unabhängig von einer Be-                  tas als entscheidenden Einflussfaktor auf
Website von „The Lipedema Project“ fun-             schwerdesymptomatik – als Lipödem                    das Lipödem zu missachten ist vergleich-
giert lediglich Leslyn Keith, eine Physiothe-       diagnostiziert. Eine Differenzierung in              bar mit dem Vorgehen, das eigene Haus
rapeutin und Keto-Coach, als President.             Lipohypertrophie (die beschwerdefreie                brennen zu lassen und stattdessen die
Die erstgenannte Verfasserin, Brenda                überproportionale Fettgewebsvermeh-                  Garage zu löschen
Gold, wird dort als „Emotional Freedom              rung der Beine) und Lipödem wird von                     Zur psychischen Situation der Lipödem-
Coach“, Raeann Sparks als „Keto Coach &             der US-amerikanischen Selbsthilfeor-                 Patientin schreibt der Consensus:
Mobility Consultant“ aufgeführt [4]. Ing-           ganisation abgelehnt.                                    „Psychological issues are an additional
Marie Bohmelin, die sich im Leserbrief          3. Das Lipödem inkludiert eine lymphati-                 aspect of Lipoedema. Impact of psycholo-
ebenfalls „President“ nennt, ist die Leiterin       sche Dysfunktion; daher müssen ent-                  gical distress is underestimated. Psycholo-
einer – lokalen – schwedischen SH-Gruppe            stauende Maßnahmen wie manuelle                      gical vulnerability contributes to the
und nicht – wie suggeriert – der nationa-           Lymphdrainagen zur Therapie einge-                   amount of pain perception … Conclusion:
len schwedischen Patientenvertretung                setzt werden.                                        Psychological assessment is a must“ [10].
[5]. IngMarie Bohmelin steht mit ihrer          4. Bariatrische Chirurgie ist keine emp-                     Auch hier wurde keine Kausalität pos-
Haltung ohnehin in scharfem Kontrast zur            fehlenswerte Therapieoption – auch                   tuliert – allerdings auf den profunden Zu-
offiziellen nationalen Swedish Lymphede-            dann nicht, wenn die Patientin mit                   sammenhang zwischen psychischer Belas-
ma Association (Svensk Förening för Lym-            Lipödem schwer adipös ist und einen                  tung (oft auch manifester psychischer
fologi, SFL), die den Erstautor dieser Replik       BMI > 40 kg/m² aufweist.                             Störung) und der Diagnose Lipödem hin-
im November 2019 nach Stockholm ein-                                                                     gewiesen. In einer Untersuchung der
geladen hatte, um über die Mythen und           Zu 1.                                                    Autoren dieser Replik im Europäischen
Fakten des Lipödems zu referieren. Der          Die US-amerikanische Patientinnenvertre-                 Zentrum für Lymphologie an 150 Patien-
Vorstand der SFL, dem u. a. auch die welt-      tung schreibt: „We agree with setting aside              tinnen mit der gesicherten Diagnose Lip-
weit renommierten Lymphologen Karin             unsubstantiated claims and assertions from               ödem-Syndrom präsentierten 80 % der

e14                                                              Bertsch T et al. Replik auf den… Phlebologie 2021; 50: 14–20 | © 2021. Thieme. All rights reserved.
Replik auf den "Letter to Editor: Series of articles by T. Bertsch and G. Erbacher culminating in Lipoedema - myths and facts, Part 5: European ...
Frauen psychische Störungsbilder (meist
Depression, Essstörung oder posttrauma-
tische Belastungsstörung) oder eine
schwere psychische Beeinträchtigung, wie
z. B. Burn-out oder chronische Stressbelas-
tung. Diese Störungsbilder bzw. schweren
psychischen Beeinträchtigungen bestan-
den jedoch bereits vor der Entwicklung
Lipödem-assoziierter Schmerzen im
Weichteilgewebe [18]. Damit kann – for-
mallogisch – die Erkrankung Lipödem-Syn-
drom nicht Ursache dieser psychischen
Belastung sein, was häufig behauptet wird.
    Darüber hinaus ist auch der Einfluss
psychischer Belastungen und Krankheiten
auf die Schmerzentstehung sowie auf die
Schmerzwahrnehmung breit untersucht
und sehr konsistent [19–25]. In unserer
Untersuchung an Patientinnen mit Lip-                                                                                  ▶ Abb. 2 Patientin mit morbider Adipo-
ödem waren Depression und Essstörungen                                                                                 sitas III°, Adipositas-assoziierten Bein-
im Vergleich zur Prävalenz dieser psy-                                                                                 lymphödemen sowie einem Lipödem-
                                                                    ▶ Abb. 1 Patientin mit Lipödem-Syndrom
chischen Störungsbilder in der Allgemein-                                                                              Syndrom. Quelle: Dr. Tobias Bertsch, Föl-
                                                                    und ausgeprägter disproportionaler Fett-
                                                                                                                       diklinik Hinterzarten.
bevölkerung [18] vor allem im 12-Mo-                                gewebsvermehrung der Beine. Quelle:
nats-Zeitraum vor der Entstehung der                                Dr. Tobias Bertsch, Földiklinik Hinterzarten.
Lipödem-assoziierten Schmerzsymptoma-                                                                               anatomically normal that has real, verifiable
tik stark erhöht. Auch hier gilt wieder das                                                                         musculoskeletal consequences in everyday
Bild des brennenden Hauses: Psychische                         dieser Fragen durch das Expertengremium
                                                               unmittelbar:                                         life and in rehabilitation.“
Erkrankungen und Belastungen müssen                                                                                      Wir bestreiten nicht, dass es Patientin-
bei der Betrachtung des Lipödems berück-                          „Patients with lipoedema suffer to va-
                                                               rying degrees from:                                  nen gibt, für die diese Beschreibung zu-
sichtigt und ins Behandlungskonzept inte-                                                                           trifft, Patientinnen mit ausgeprägter dis-
griert werden.                                                 ▪ pain/other symptoms in the soft tissues
                                                                  of the legs or arms                               proportionaler Fettgewebsvermehrung
    Manche Patientinnen mit der Diagnose                                                                            der Beine. ▶ Abb. 1 zeigt eine Patientin,
Lipödem mögen noch weitere Komorbidi-                          ▪ greater psychological vulnerability,
                                                                  which may in turn potentiate the pain             bei der der Terminus „Dysmorphia“ durch-
täten aufweisen (wie z. B. Bluthochdruck,                                                                           aus Anwendung finden kann. Allerdings
Diabetes mellitus oder ein Lymphödem).                         ▪ a lack of self-acceptance, mainly be-
                                                                  cause of today’s ideal of beauty                  sehen wir im Europäischen Zentrum für
Diese haben allerdings keinen vergleichbar                                                                          Lymphologie diese Patientinnen nur sehr
relevanten Einfluss auf die Erkrankung                         ▪ overweight or obesity with numerous
                                                                  attempts at dieting                               selten – sicherlich weniger als 5-mal, bei
Lipödem-Syndrom wie Adipositas und psy-                                                                             ca. 3500 Patientinnen, die uns jährlich
chische Störungen.                                             ▪ a lack of physical exercise and fitness,
                                                                  especially in obese patients“ [10].               ambulant und stationär mit der Diagnose
                                                                                                                    Lipödem zugewiesen werden. Deutlich
Zu 2.
                                                               Von dieser – auch durchaus in Umfragen               häufiger sehen wir Frauen mit der Zuwei-
Den zweiten Kritikpunkt beginnt die US-
                                                               an zahlreichen Frauen mit Lipödem bestä-             sungsdiagnose Lipödem wie in ▶ Abb. 2,
amerikanische Selbsthilfegruppe mit dem
                                                               tigten – Leidenskonstellation ausgehend              für die der Begriff „Dysmorphia“ auch zu-
Satz: „Second, we are concerned that in a
                                                               entwickelte die europäische Experten-                treffen könnte, die allerdings 2 weitere
field where there is so much uncertainty, the
                                                               gruppe dann das dargestellte Therapie-               lymphologisch relevante und – vorrangig
Forum members were forced to admit that
                                                               konzept.                                             – behandlungsbedürftige Krankheiten
„Serious scientific data on the patient’s per-
                                                                   Ausführlich widmet sich der Leserbrief           aufweisen: eine morbide Adipositas (mit
spective do not exist.“ This is even more wor-
                                                               dem Begriff „Dysmorphia“, ein Terminus,              einem BMI von 58 kg/m²) und Adipositas-
rying in that „crucial questions“ the Forum
                                                               der in diesem Abschnitt 10-mal aufgeführt            assoziierte Beinlymphödeme.
members articulated were: „What do our pa-
                                                               wird und damit zeigt, welche Bedeutung                    Die mit Abstand größte Patientinnen-
tients with lipoedema really SUFFER from?“
                                                               dieses Symptom für die US-amerikanische              gruppe unter den uns von hausärztlichen
and „What is the therapeutic goal from the
                                                               Selbsthilfegruppe hat. Aus deren Sicht               und phlebologischen Kollegen zugewiese-
patient’s point of view?““
                                                               stellt die „Dysmorphia“ das einzige und al-          nen Frauen mit der Diagnose Lipödem zei-
    Offensichtlich wurde hier von den Le-
                                                               leinstehende Kriterium zur Diagnosestel-             gen die ▶ Abb. 3, 4; Patientinnen, bei de-
serbriefautoren übersehen, dass unsere
                                                               lung des Lipödems dar. „Dysmorphia is not            nen aus unserer Sicht eher die Erkrankung
„crucial questions“ rein rhetorischer Natur
                                                               a cosmetic issue, but a divergence from the          Adipositas als eine (auch additiv) beste-
waren, erfolgte doch die Beantwortung

Bertsch T et al. Replik auf den… Phlebologie 2021; 50: 14–20 | © 2021. Thieme. All rights reserved.                                                            e15
Replik auf den "Letter to Editor: Series of articles by T. Bertsch and G. Erbacher culminating in Lipoedema - myths and facts, Part 5: European ...
Leserbrief

   ▶ Abb. 3 Patientin mit Adipositas und           ▶ Abb. 4 Patientin mit morbider Adipo-
   Lipödem-Syndrom. Quelle: Dr. Tobias             sitas III° und Lipödem-Syndrom. Quelle:
   Bertsch, Földiklinik Hinterzarten.              Dr. Tobias Bertsch, Földiklinik Hinterzarten.

hende Disproportion der Beine ins Auge          wort schuldig, welche Kriterien für das
                                                Symptom „Dysmorphia“ herangezogen                               ▶ Abb. 5 47-jährige Frau mit – aus medi-
springt.
                                                                                                                zinischer Sicht – gesunden Beinen. Quelle:
    Dass das von den Leserbriefschreiberin-     werden sollen, wer letztlich darüber ent-
                                                                                                                Dr. Tobias Bertsch, Földiklinik Hinterzarten.
nen geforderte Konzept der „Dysmorphia“         scheidet, ab wann ein Bein wirklich „dys-
aber auch durchaus kritisch zu hinterfra-       morph“ ist. Die Medien durch das von ih-
gen ist, zeigen die – täglich – uns mit der     nen propagierte Schönheitsideal? Die
Diagnose Lipödem zugeführten Frauen in          Patientin selbst? Der absaugende Arzt?
▶ Abb. 5, 6, die einen hohen Leidensdruck       Bei Letzterem vermischen sich sicher mer-
aufgrund der subjektiv wahrgenommenen           kantile Interessen mit medizinischen – was
Disproportionalität der Beine aufweisen         der Medizin selten guttut. Soll die Patien-
(oder um im Jargon der Leserbriefschrei-        tin entscheiden? Nur äußerst wenige Frau-
ber zu bleiben: an „Dysmorphia“ leiden)         en, die der Erstautor dieser Replik in seiner
und eine Befürwortung zur Liposuktion er-       lymphologischen Ambulanz sieht, zeigen
bitten.                                         – aus subjektiver Sicht des Untersuchers –
    Nebenbei bemerkt: Beide Patientinnen        eine dysmorphe Beinkonfiguration. Aller-
in den ▶ Abb. 5, 6 äußerten weder im Rah-       dings empfinden nahezu alle der überwie-
men der Anamnese noch bei der klini-            senen Frauen die Konfiguration ihrer Beine
schen Untersuchung eine Schmerzsymp-            als disproportional bzw. „dysmorph“. Im
tomatik, sodass wir weder die für die           Übrigen teilen auch die häufig mitanwe-
Diagnose Lipödem notwendige Dispropor-          senden Partner der Frauen (die der unter-
tionalität noch das ebenso erforderliche        suchende Erstautor regelmäßig mitbe-
Kriterium „Beschwerden“ klinisch nach-          fragt) nicht deren kritischen Blick auf die
vollziehen konnten. Auch diese im Europä-       Beine ihrer Partnerinnen.
ischen Consensus definierten Diagnosekri-           Während des lymphologischen Welt-
terien werden von den US-amerikanischen         kongresses (des ILF) 2018 in Rotterdam
Akteurinnen nicht akzeptiert: „we cannot        begann der Erstautor dieser Replik seinen                       ▶ Abb. 6 22-jährige Frau mit – aus medi-
agree with the division of associated dysmor-   Vortrag zum Thema „Mythen und Fakten                            zinischer Sicht – gesunden Beinen. Quelle:
phia into two diagnostic categories: lipede-    des Lipödems“ mit der Frage ins Publikum:                       Dr. Tobias Bertsch, Földiklinik Hinterzarten.
ma and lipohypertrophy.“                        „Who of you are happy with your legs?“ Im
    Noch einmal zurück zum Dysmorphia-          Publikum saßen etwas 500 Zuhörer, in der
Konzept der US-Amerikanerinnen: Die Au-         Mehrheit Zuhörerinnen – wohlgemerkt
torinnen des Leserbriefes bleiben die Ant-      keine Patientinnen, sondern Therapeutin-

e16                                                                 Bertsch T et al. Replik auf den… Phlebologie 2021; 50: 14–20 | © 2021. Thieme. All rights reserved.
Replik auf den "Letter to Editor: Series of articles by T. Bertsch and G. Erbacher culminating in Lipoedema - myths and facts, Part 5: European ...
nen, Ärztinnen, Wissenschaftlerinnen.                          eine Lymphabflussschwäche haben [28].               So präsentieren in der Arbeit von Lohr-
Fünf Hände gingen in die Höhe, das ent-                        Die Autoren der Studien fanden erhöhtes         mann et al. 8 der 13 untersuchten Patien-
sprach in etwa auch der Gegenprobe.                            Sodium im Gewebe der untersuchten Pa-           tinnen die nicht korrekte Diagnose „Lipo-
Dies macht eines deutlich: Wir haben es                        tientinnen und stellten fest: „Skin sodium      lymphödem“, die aber darauf hinweist,
beim Thema „Frauenbeine“ sicher nicht                          accumulation is an ermerging hallmark of        dass auch Patientinnen mit Lymphödem –
regelmäßig mit einem medizinischen,                            inflammatory diseases and cardiovascular        und damit schon klinisch nachweisbarer
sondern häufig auch mit einem gesell-                          risk factor“ [26]. Dieser Befund stützt un-     Lymphabflussschwäche – in die Studie auf-
schaftlichen Phänomen zu tun.                                  sere in mehreren Publikationen dargelegte       genommen wurden [30]. Darüber hinaus
   Wir stimmen den Schreiberinnen des                          Auffassung, dass dem Lipödem eine „low          wurden keine Angaben zum BMI der Pa-
Leserbriefes zu, dass Frauen mit Lipödem                       grade inflammation“ des Fettgewebes             tientinnen gemacht, sodass der Einfluss
Expertinnen ihrer eigenen Lebens- und Lei-                     zugrunde liegt [7, 10, 17].                     der Adipositas auf das Lymphödem unklar
denswirklichkeit sind – genauso übrigens                            Von den Ergebnissen dieser Untersu-        bleibt. In der zweiten aufgeführten Arbeit
wie Frauen mit Depressionen, Brustkrebs,                       chung aber darauf zu schließen, dass das        (Forner-Cordero I. et al) bekennen die
Lymphödemen oder Polyarthrose (ohne,                           Lipödem eine lymphatische Dysfunktion           Autoren selbst, dass „because of a lack of
dass wir uns hiermit auf eine „Was ist die                     und daraus folgend ein Ödem inkludiert;         a test of diagnostic certainty of lipedema
schlimmere Krankheit“– Diskussion einlas-                      ein Ödem, welches mit MLD entstaut wer-         we may have included patients with lym-
sen wollen). Allerdings – und das unter-                       den muss, ist ein gewagter pathophysiolo-       phedema instead of lipedema and would
scheidet die „Lipödem-Patientinnen-                            gischer Kunstgriff, der durch nichts belegt     justify the lymphoscintigraphic findings“
Bewegung“ von den genannten und allen                          ist.                                            [31]. Die bei Forner-Cordero untersuchten
anderen Erkrankungen – entscheiden                                  Auch der in Lipödem-Foren gerade pro-      Frauen waren bis 80 Jahre alt. Es ist gut be-
dort Ärzte und wissenschaftlich fundierte                      pagierte PF4-Biomarker wurde im ersten          legt, dass mit zunehmendem Alter auch
Fakten über Krankheitskonzepte und The-                        US-amerikanischen Leserbrief bereits er-        bei gesunden Menschen die lymphatische
rapie und nicht Sichtweisen oder Wünsche                       wähnt. Damit soll, so die Autoren um Stan-      Funktion nachlässt. Entscheidend hierbei
von Patientinnen; Patientinnen, die (sicher                    ley Rockson von der Stanford University,        sind der altersbedingte Verlust der Glyko-
auch aufgrund ärztlicher Fehlinformatio-                       gezeigt werden, „that in lipedema, lym-         kalyx sowie die vermehrte Produktion von
nen!) glauben, dass manuelle Lymphdrai-                        phatic disfunction plays a role“ [27].          proinflammatorischen Zytokinen, die die
nagen und Liposuktion für das Lipödem                               In einem Webinar, das von Lipedema         Permeabilität der Lymphgefäße erhöhen
zwingend notwendige Therapieoptionen                           Simplified (bzw. vom Lipedema Project)          [32]. Auch bei der dritten von den Leser-
darstellen.                                                    organisiert wurde, interviewt Catherine         briefverfassern angegebenen Arbeit [33]
                                                               Seo, eine der Leserbriefverfasserinnen,         beträgt das Durchschnittsalter der Frauen
Zu 3.                                                          Stanley Rockson zu diesem Thema.                54,8 Jahre, der durchschnittliche BMI liegt
Die Leserbriefautoren schreiben: „Third,                            Rockson zeigt hier eine von ihm als Lip-   bei 35,9, auch hier werden wieder Patien-
contrary to the view of this series, evidence                  ödem diagnostizierte Patientin, die erhöhte     tinnen mit der nicht korrekten Diagnose
of an edema component in lipedema conti-                       PF4-Werte aufweist. Tatsächlich leidet die      „Lipolymphödem“ untersucht – alles Krite-
nues to mount. Several imaging studies                         von ihm dargestellte Patientin vorrangig an     rien, die die Aussagekraft erheblich ein-
have shown damaged lymphatics in a signi-                      einem ausgeprägten LYMPHÖDEM – ver-             schränken. Überhaupt liest sich die Arbeit
ficant proportion of women with lipedema                       mutlich Adipositas-assoziiert, mit deutli-      der Kollegen der Plastischen Chirurgie des
independent of severity of their condition.“                   cher Stauungsdermatose. Wir glauben ger-        Keck Medical Centers aus Los Angeles, die
    Hervorgehoben werden hier die Studie                       ne, dass bei DIESER Patientengruppe eine        ihren Patientinnen mit Lipödem gerne
von Crescenzi et al. [26] sowie der gerade                     lymphatische Dysfunktion vorliegt. Die          gleich 2 Operationen anbieten, wie eine
von Stanley Rockson et al. propagierte Bio-                    richtige Diagnosestellung, konkret die          Werbeschrift: „A combination of lympho-
marker PF4 [27].                                               Differenzierung der Krankheit Lymphödem         venous anastomosis and debulking sur-
    In der Studie von Crescenzi wurden                         von der Krankheit Lipödem, ist aber unab-       gery, for expample, has been performed
10 Frauen mit der Diagnose Lipödem mit-                        dingbare Voraussetzung, um zu validen           at our institution can offer improvement
tels spezialisierten MRT-Messungen unter-                      und seriösen Studienergebnissen zu kom-         in physiologic drainage of excess lympha-
sucht. Eingeschlossen wurden hierbei                           men. Interessierte an diesem kurzen Video-      tic fluid and removal of excess adipose
auch Frauen mit einem sog. „Lipolymph-                         clip von Rockson dürfen gerne den Erst-         tissue, respectively“ [33]. Wie bereits an
ödem“ (eine Diagnose, die ohnehin nicht                        autor dieser Replik um Zusendung bitten.        anderer Stelle vermerkt, gilt auch hier:
korrekt ist [6, 17, 28], die aber verdeut-                     Alternativ kann auch das gesamte Webinar        „Money makes the world go round“ [1].
licht, dass die untersuchten Frauen additiv                    von Catherine Seo angeschaut werden [29]            Noch einmal zum US-amerikanischen
zum Lipödem auch an einem Lymphödem                                 Darüber hinaus zeigen auch die ande-       Lipödem-Weltbild und der angeblichen „evi-
litten). Darüber hinaus wurden schwer adi-                     ren von den Leserbriefautoren in diesem         dence of an edema component in lipedema“.
pöse Patientinnen mit einem maximalen                          Kontext aufgeführten Studien die bereits            Ödeme sind bekanntlich definiert als
BMI von 48,9 kg/m 2 eingeschlossen (in                         in unseren anderen Arbeiten genannten           „abnorme Flüssigkeitsansammlung“ im
der Kontrollgruppe lag dieser nur bei                          Schwächen [7, 17] und sind daher in kei-        Gewebe [34]. Bisher konnten allerdings
38,6!), die per se schon aufgrund ihrer Adi-                   ner Weise geeignet, die gemachten Be-           weder klinische Untersuchungen noch
positas ein deutlich erhöhtes Risiko für                       hauptungen zu untermauern.                      Bildgebungen jemals ein relevantes Ödem

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Leserbrief

bei Patientinnen mit Lipödem-Syndrom           (und vor allem auch Ernährungsverhalten)                      Darüber hinaus ist die Datenlage zum
nachweisen [7]. Eine multizentrische Stu-      nur den allerwenigsten Menschen mit der                   Langzeiterfolg der bariatrischen Chirurgie
die mit hochauflösendem Ultraschall bei        Krankheit Adipositas gelingt. Die Studien-                bei morbider Adipositas sehr konsistent
Patientinnen mit der Diagnose Lipödem          lage zur konservativen Therapie der Adipo-                und überzeugend [49–57]. Eine aktuelle
fand keinen Nachweis für Flüssigkeit im        sitas ist, man kann es nicht anders be-                   Untersuchung des Universitätsklinikums
Weichteilgewebe der Beine [35]. In einer       zeichnen, desaströs.                                      Freiburg gemeinsam mit dem Europäischen
2020 erschienenen Studie, in der Patien-           So nehmen je nach Studie zwischen 80                  Zentrum für Lymphologie in Hinterzarten
tinnen mit Lipödem-Syndrom mittels             und 99 % aller Patienten, die auf konserva-               zum Effekt der bariatrischen Operation bei
MR-Lymphografie untersucht wurden,             tive Weise Gewicht abnehmen, dieses                       schwer adipösen Patientinnen mit Lip-
konkludieren die Autoren: „The fat tissue      Gewicht im Langzeitverlauf wieder zu                      ödem-Syndrom zeigt den guten Erfolg die-
was homogenous, without any signs of           [39–46]. Gerade bei Frauen führen Ge-                     ser Therapieoption und bestätigt UNSERE
edema in pure lipedema patients“ [36].         wichtsreduktionsversuche, die im Jugend-                  seit 2008 bestehenden äußerst positiven
Auch in histologischen Untersuchungen          alter begonnen wurden, zu einer oft jahr-                 Erfahrungen mit diesem Patientengut auch
wurde niemals die Präsenz eines Ödems          zehntelang andauernden Diätspirale mit                    wissenschaftlich [58].
beschrieben [7]. Reich-Schupke, Altmeyer       stetigem Gewichtsanstieg [47].                                Die jetzt hier debattierten Differenzen
und Stücker schrieben bereits 2012 in ei-          Beim Lipödem ist der Rat zur konserva-                dürfen nicht darüber hinwegtäuschen,
nem bemerkenswerten Artikel: „Der Be-          tiven Gewichtsreduktion besonders tü-                     dass es durchaus auch Gemeinsamkeiten
griff „Lipödem“ ist eigentlich irreführend,    ckisch. Studien der Universität Hohenheim                 in den Auffassungen der US-amerikani-
da es sich nicht um ein Ödem, also um          haben ergeben, dass Frauen (im Gegen-                     schen Lipödem-Akteurinnen und den
eine Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe         satz zu Männern) nach einer Gewichtsab-                   unseren gibt.
handelt“ [37]. Dies wurde auch von den         nahme überproportional im Bereich der                         Beide Autorengruppen sind sich einig
Autoren der niederländischen Lipödem-          unteren Körperhälfte ihr Gewicht wieder                   darüber, dass die im Europäischen Consen-
Leitlinie bestätigt, in der sie den Terminus   zunehmen [48] – und wie oben dargelegt,                   sus beschriebenen inflammatorischen Pro-
Lipödem als unglücklich („unfortunate          nimmt die weitaus große Mehrheit der                      zesse die pathophysiologische Grundlage
term“) beschreiben, da er Flüssigkeit im       Diätteilnehmer ihr abgenommenes Ge-                       des Lipödems darstellen, und dass psy-
Gewebe suggeriert, wo keine Flüssigkeit        wicht wieder zu. Mit anderen Worten:                      chische Belastungen sich negativ auf
zu finden ist [38]. Das European Lipoede-      Jede Empfehlung an die Lipödem-Patien-                    diesen inflammatorischen Verlauf auswir-
ma Forum – eine hochrangig besetzte in-        tin, Gewicht abzunehmen, erhöht das Risi-                 ken können. Beide Autorengruppen sind
ternationale Expertengruppe aus 7 euro-        ko einer weiteren Fettgewebszunahme im                    darüber hinaus der Auffassung, dass ein
päischen Ländern – resümierte in einem         Bereich der Beine – und damit auch das                    Lipödem nichts mit Schuld oder Versagen
vielbeachteten Consensuspapier: „There is      Risiko einer Zunahme der Beschwerden.                     der Patientin zu tun hat, wenngleich wir
no scientific evidence that Lipoedema is an        Dennoch empfehlen die Schreiber des                   dies offener und direkter ansprechen.
„oedema problem‘“ (Hervorhebung im             Leserbriefes „metabolische Therapien                      Dies erlaubt, die komplexe Beschwerde-
Original) [10]. Dieser European Consensus      (gemeint ist hier die Keto-Diät), „even                   problematik (z. B. auch die Adipositas
wird inzwischen von Key Opinion Leaders        for patients with lipoedema and a BMI                     oder bestehende psychische Störungen)
aus 10 europäischen Ländern unterstützt        of > 40 kg/m2.“ Studien, die diesen Ansatz                zielbewusst zu fokussieren.
[17]. Last but not least: Prof. Hugo           im Langzeitverlauf unterstützen, werden                       Frauen mit Lipödem-Syndrom sind Ex-
Partsch, einer der renommiertesten Phle-       nicht genannt.                                            pertinnen ihrer eigenen Lebens- und Lei-
bologen weltweit, stellt in seinem Vorwort         Stattdessen wird, wie bereits im Leser-               denswirklichkeit – auch dem stimmen wir
in dem inzwischen auch international pub-      brief von Karen Herbst and friends, die ba-               zu. Unser Bestreben liegt allerdings auch
lizierten International Consensus Docu-        riatrische Operation äußerst kritisch beur-               darin, Patientinnen – in dem bestehenden
ment fest: „…lipoedema neither include         teilt.                                                    Chaos der Miss- und Desinformation zu
oedema nor is there any evidence for lym-          „We disagree that, ‘It has been shown                 diesem Krankheitsbild – nicht allein zu
phatic insufficiency. For this reason, de-     that bariatric surgery is the most effective              lassen, sondern sie auf dem Boden wissen-
congestive lymphatic therapy is an inade-      treatment for losing weight’.“ Begründet                  schaftsbasierter Erkenntnisse in dieser
quate treatment for patients with pure         wird diese ablehnende Haltung zur Adipo-                  Lebens- und Leidenswirklichkeit unterstüt-
lipoedema“ [17].                               sitas-Chirurgie mit: „This is not our experi-             zend zu begleiten.
                                               ence.“ Es fällt auf, dass die Leserbriefschrei-
Zu 4.                                          berinnen in diesem Abschnitt auffällig
Einigkeit besteht erfreulicher darin, dass     viele Formulierungen wie „in our experi-                  Interessenkonflikt
temporär durchgeführte Diäten unbe-            ence“, „we believe“, „patients often say“
dingt vermieden werden sollen. „Indeed,        benutzen. Dafür, dass zu Beginn des Leser-                      Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein
dietary intervention must constitute a life-   briefes wissenschaftliches Vorgehen ange-                       Interessenkonflikt besteht.
long change.“ Dieser Sichtweise stimmen        mahnt wurde, erscheinen uns diese Glau-
wir grundsätzlich zu, allerdings zeigt die     bensbekenntnisse der Verfasserinnen
gelebte Wirklichkeit, dass diese lebenslan-    bemerkenswert.
ge Umstellung auf gesunde Ernährung

e18                                                              Bertsch T et al. Replik auf den… Phlebologie 2021; 50: 14–20 | © 2021. Thieme. All rights reserved.
Replik auf den "Letter to Editor: Series of articles by T. Bertsch and G. Erbacher culminating in Lipoedema - myths and facts, Part 5: European ...
Autorinnen/Autoren                                                    Med 2018; 23 (7): 846–853. https://doi.org/               Res 2009; 77: 335–339. doi:org/10.1016/
                                                                      10.1080/13548506.2018.1459750                             j.mvr.2009.01.005
                                                               [17]   Bertsch T, Erbacher G, Elwell R et al. Lipoe-      [32]   Forner-Cordero I, Oliván-Sasot P, Ruiz-
Tobias Bertsch, Gabriele Erbacher                                     dema: a paradigm shift and consensus.                     Llorca C et al. Hallazgos linfogammagráficos
                                                                      J Wound Care 2020; 29 (Suppl. 2): S1–S52                  en pacientes con lipedema. Rev Esp Med
Europäisches Zentrum für Lymphologie im                        [18]   Erbacher G, Bertsch T. Lipoedema and pain:                Nucl Imagen Mol 2018; 37: 341–348.
Schwarzwald, Földiklinik                                              what is the role of the psyche? Results of a              doi:org/10.1016/j.remnie.2018.10.013
                                                                      pilot study with 150 lipoedema patients.           [33]   Shang T, Liang J, Kapron C et al. Pathophy-
                                                                      Phlebologie 2020; 49 (5): 305–316.                        siology of aged lymphatic vessels. Aging
Korrespondenzadresse                                                  https://doi.org/10.1055/a-1238-6657                       2019; 11 (16): 6602–6613
                                                               [19]   Linsmayer D, Neidlinger PK, Braus DF.              [34]   Gould DJ, El-Sabawi B, Goel P et al. Uncove-
      Dr. Tobias Bertsch                                              Rheuma und Psyche – Eine Kurzübersicht.                   ring Lymphatic Transport Abnormalities in
      Földiklinik Hinterzarten – Europäisches                         Orthopäde 2019; 48 (11): 957–962.                         Patients with Primary Lipedema. J Reconstr
      Zentrum für Lymphologie                                         doi:10.1007/s00132-019-03812-8                            Microsurg 2019; 36: 136–141. doi:10.1055/
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                                                                      als Komorbidität bei rheumatoider Arthritis.       [35]   Abrufbar unter: https://www.pschyrembel.
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 [1] Bertsch T, Erbacher G. Response to the Letter                    Psychische Aspekte der rheumatoiden                       of high-resolution ultrasonography possible?
     to the Editor regarding Lipoedema – myths                        Arthritis Wie ansprechen? Wie behandeln?                  Phlebologie 2018; 47 (4): 182–187
     and facts, Part 1 and Part 5. European Best                      Zusammenfassung des Expertenmeetings               [37]   Cellina M, Gibelli D, Soresina M et al. Non-
     Practice of Lipoedema – Summary of the                           „Rheuma trifft Psyche“ am 05.11.2015.                     contrast MR Lymphography of lipedema.
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Bertsch T et al. Replik auf den… Phlebologie 2021; 50: 14–20 | © 2021. Thieme. All rights reserved.                                                                      e19
Leserbrief

[48] Pietiläinen KH, Saarni SE, Kaprio J. Does       [54] Courcoulas AP, Yanovski S, Arterburn DE                Publikationshinweis
     Dieting Make You Fat? International J of             et al. Long-term Outcomes of Bariatric Sur-
     Obesity 2012; 36 (3): 456–464                        gery: A National Institutes of Health Sympo-
[49] Bosy-Westhpal A. Effect of weight loss and           sium. JAMA Surg 2014; 149 (12): 1323–1329                    Leserbriefe stellen nicht unbedingt die Mei-
     regain on adipose tissue distribution, com-     [55] Arterburn DE, Olsen M, Maciejewski M et al.                  nung von Herausgebern oder Verlag dar.
     position of lean mass and resting energy             Association Between Bariatric Surgery and                    Herausgeber und Verlag behalten sich vor,
     expenditure in young overweight and obese            Long-term Survival. JAMA 2015; 313 (1):                      Leserbriefe nicht, gekürzt oder in Auszügen
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