Ressourcenschonende Batteriekreisläufe - Mit Circular Economy die Elektromobilität antreiben - Circular Economy ...
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Ressourcenschonende Batteriekreisläufe Mit Circular Economy die Elektromobilität antreiben Kurzfassung und Handlungsempfehlungen acatech/Circular Economy Initiative Deutschland/SYSTEMIQ (Hrsg.)
Elektromobilität und die Relevanz Die Circular Economy hat hierzu große Potenziale beizutragen, einer Circular Economy indem sie durch die Steigerung der Ressourcenproduktivität, die Minimierung systemischer Verluste und die sichere Wieder- nutzung von Materialien am Ende der nützlichen Lebenszeit von Der Verkehrssektor trägt heute global circa 24 Prozent aller CO2- Produkten ökosoziale und ökonomische Effekte vereinen soll. Emissionen bei, in Deutschland sind es 19 Prozent1. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, ist die rechtzeitige Dekarbonisierung des Transportsektors unabdingbar. Dazu ist – neben einer allgemeinen Circular Economy für Reduktion des Verkehrsaufkommens und einer Erhöhung von Traktionsbatterien multi-modalen Mobilitätsangeboten – die schnelle Skalierung der Anzahl batterieelektrischer Fahrzeuge für den Individualverkehr von zentraler Bedeutung. Schon unter den heutigen Rahmen- Die Circular Economy Initiative Deutschland hat eine Arbeits- bedingungen können Elektroautos bereits nach 50.000 bis 80.000 gruppe zum Thema Traktionsbatterien aufgestellt. Deren 21 gefahrenen Kilometern eine bessere Klimabilanz aufweisen als Mitgliedsorganisationen aus Wissenschaft, Industrie und Fahrzeuge mit klassischen Verbrennungsmotoren. Das gesetzte Zivilgesellschaft haben ein gemeinsames Zielbild 2030 für Ziel Deutschlands ist – gemäß Szenarien der nationalen Plattform eine Circular Economy für Traktionsbatterien entwickelt. Es Mobilität -, dass 2030 circa sieben bis zehn Millionen Elektrofahr- entstand dabei das Bild eines attraktiven Wachstumssektors zeuge in Deutschland fahren werden; batterieelektrische Fahrzeuge, „Batterie-Lebenszyklusmanagement“ mit Potenzialen für unter- also Fahrzeuge mit Traktionsbatterien, werden voraussichtlich lang- nehmerischen Mehrwert, Innovation und Arbeitsplätze sowie mit fristig die überwiegende Mehrheit des PKW-Bestands ausmachen. kritischen Impulsen für die Energie- und Mobilitätswende. Um Es ist also nötig, ihren Marktdurchbruch zu beschleunigen sowie dieses Bild Realität werden zu lassen, legt die Arbeitsgruppe in sozialverträglich und umweltfreundlich zu gestalten. ihrem Gesamtbericht eine Roadmap und drei themenspezifische Detailbetrachtungen (Pilotsteckbriefe) vor. Die Mitglieder der Durch dieses zu erwartende rapide Wachstum der Marktanteile Arbeitsgruppe unterstützen dabei die zehn Prinzipien für nach- von batteriebetriebenen und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen wird haltige Batterien der Global Battery Alliance. die Jahresproduktion von Lithium-Ionen-(Traktions-)Batterien im kommenden Jahrzehnt voraussichtlich stark ansteigen. Damit Zu den wichtigsten Aussagen der Arbeitsgruppe zum Thema einhergehend würde sich die jährliche Nachfrage nach zentralen Traktionsbatterien gehören: Batteriematerialien vervielfachen – insbesondere für Kobalt, Lithium und Nickel. § Die Circular Economy für Traktionsbatterien ist entscheidend, um die angestrebten Wirtschaftlichkeits-, Ressourcen- und Einerseits verspricht diese Marktexpansion weltweit große Klimaziele zu erreichen. Denn Circular-Economy-Maßnahmen Potenziale für eine neue wirtschaftliche Wertschöpfung und Wohl- für Antriebsbatterien in Elektroautos versprechen nicht nur standssteigerung. Dies könnte somit der Erreichung der UN-Nach- eine deutliche Verbesserung der Umweltbilanz von Traktions- haltigkeitsziele zugutekommen, nicht zuletzt in den beteiligten batterien (zum Beispiel in Gestalt von bis zu vierzig Prozent rohstofffördernden und produzierenden Ländern. Andererseits gilt reduzierten CO2-Emissionen über deren Lebenszeit hinweg) und es, die ökosozialen Herausforderungen, die hierdurch entstehen einen Beitrag zur Ressourcenentkopplung, sondern kurz- und können – Umweltbelastungen, Herausforderungen der Arbeits- mittelfristig auch die Sicherung und Beschleunigung des Markt- sicherheit, Menschenrechtsverletzungen –, von Anfang an entlang hochlaufs der Elektromobilität: Mit einer Circular Economy der Lieferkette vom Abbau der Rohmaterialien bis zum Recycling können bis zu circa zehn Prozent der Nachfrage wichtiger zu minimieren. Batteriematerialien im Jahr 2030 (bis zu 40 Prozent bis 2050) bereitgestellt werden und bis zu etwa 20 Prozent Nettokosten Nicht zuletzt deshalb ist es nötig, die Produktivität der ein- über den Lebenszyklus der Batterien hinweg gesenkt werden. gesetzten Materialien während der Lebenszeit der Batterien Die Circular Economy leistet weiterhin einen Beitrag zu einer zu maximieren und eine sichere Verwertung am Ende der nütz- resilienteren Ökonomie und einer geringeren Abhängigkeit von lichen Lebenszeit zu garantieren: So könnte eine „Entkopplung“ Materialimporten, indem nicht nur die sekundären Material- von Wertschöpfung und Ressourcenaufwand einschließlich quellen im eigenen Land erschlossen werden, sondern auch assoziierter Umwelteinflüsse erreicht werden. exportfähige Wirtschaftsmodelle unterstützt werden. Somit ist 1 | Die Literaturangaben sind dem Gesamtbericht zu entnehmen. 1
eine Circular Economy für Traktionsbatterien sowohl für die durch Instandsetzung und gegebenenfalls ein „Second Life“ in Gesellschaft als auch für Unternehmen erstrebenswert. Der anderen, vor allem stationären Anwendungen sowie in jedem Gesamtbericht zeigt konkret Anreize für die Unternehmen auf, Fall ein hochwertiges Recycling. Der umfassende Einsatz selbstmotiviert tätig zu werden. digitaler Technologien (Batteriepässe, Data Spaces, Industrial § Circular Economy bedeutet einen fundamentalen Trans- Internet of Things) ermöglicht die Transformation von der- formationsprozess in der gesamten Wirtschaft. Derzeitige zeitiger zirkulärer Abfallwirtschaft (geringer Werterhalt durch regulatorische Maßnahmen und Rahmenbedingungen (zum Downcycling) hin zu produktiver Kreislaufwirtschaft (hoher Beispiel niedrige, nicht nach Materialien differenzierte Rück- Werterhalt und systemischer Produktivitätsgewinn). gewinnungsquoten und unklare Definitionen) sind jedoch § Regulatorische und anreizsetzende Maßnahmen durch die nicht geeignet, um eine effektive Kreislaufführung von deutsche Regierung und die Institutionen der Europäischen wichtigen Batteriematerialien zu unterstützen – sie müssen Union sowie durch transnationale Unternehmens- adjustiert werden. Auch neue Kollaborationen zwischen kooperationen und aktive Förderung der wissenschaftlichen den Akteuren sowie ein „Business-as-Unusual“-Denken sind Forschung sind unabdingbar, um einen effektiven Markt für nötig. Circular Economy für Traktionsbatterien umfasst neben die Circular Economy von Traktionsbatterien zu schaffen. produktivitätssteigernden Maßnahmen während des Batterie- § Für die Bewältigung von Zukunftsthemen wie dem lebens (Smart Charging und Vehicle to Grid, Ride Pooling) auch ambitionierten Ausbau erneuerbarer Energien, der eine effektive Einsammlung, eine Lebenszeitverlängerung Harmonisierung europäischer Elektrizitätsmärkte und dem 1. Kenntnis des Batterielebens 3. Demontagenetzwerk für Batterien Bereitstellung von Batteriedaten über Implementierung einer physischen Infrastruktur zur Unterstützung den gesamten Lebenszyklus der Batterie der Rückwärtslogistik und der Demontage von Batterien Rohmaterial- Veredelung Herstellung Zellproduktion Modul- Anwendung Sammlung und Verwertung Entsorgung gewinnung Aktivmaterialien und System- Rückführung Recycling und Vorprodukte produktion Reparatur/ Ertüchtigung Recycling Recycling Nutzungsintensivierung (z. B. V2G, Carsharing) Andere Wert- Recycling schöpfungsnetze Wiederverwendung (Second Life) 2. Modellbasierte Entscheidungsplattform Entwicklung einer offenen Plattform für Modellierung der optimalen Anwendung von Batterien Höherwertige Wiedernutzung am Ende der Lebensdauer (Entscheidungshilfe für in anderen Anwendungen Zweitnutzung (ja/nein) oder welcher Recyclingpfad) Darstellung der Circular Economy für Traktionsbatterien und Fokus der Arbeitsgruppe Traktionsbatterien. Die Ziffern 1. bis 3. verorten die bearbeiteten Pilotthemen entlang der Wertschöpfungskette (Quelle: eigene Darstellung, angelehnt an die Darstellung des World Economic Forum 2019) 2
Ausbau multimodaler Elektromobilität ist eine systemische § Ohne die Etablierung eines zirkulären Modells werden und europäische Integration des Circular-Economy- die Batterie und somit die Elektromobilität die hohen Er- Transformationsprozesses wichtig. wartungen der Gesellschaft nicht erfüllen können. Es be- § Es bedarf eines fundamentalen Wandels bei Design, Nutzung steht die Gefahr, dass Vorbehalte artikuliert werden – mit und Verwertung von Batterien und einer umfassenden Weiter- schädlichen Folgen für die Mobilitäts- und Energiewende. Die entwicklung von Regulatorik und Geschäftsmodellen, um den Einführung der Zirkularität hingegen verstärkt die wirtschaft- systemischen Wandel hin zur Ressourcenproduktivität durch lichen und ökologischen Vorteile. Es geht um den schnellen eine physische Circular Economy zu ermöglichen. Der Auf- Aufbau eines über den Lebenszyklus integrierten Produkt- trag geht an alle beteiligten Akteure in Politik, Wirtschaft Dienstleistungssystems, nicht zuletzt auch als Vorbild für und Wissenschaft, die gemeinsame Weiterentwicklung und andere Systeme. Umsetzung der hier aufgezeigten Handlungsoptionen un- mittelbar zu starten. Ziel und Vision der Circular Economy für eingesammelt und in hoher Qualität recycled werden. So Traktionsbatterien können sie langfristig ein zentrales Element einer weitgehend zirkulären und dadurch ressourcenproduktiven, dekarbonisierten Traktionsbatterien stellen eine große Chance für die De- Wirtschaft mit minimierten Systemverlusten und maximierter karbonisierung dar. Sie müssen dafür jedoch im Sinne einer Rohstoffproduktivität sein. Die hier vorgestellten Empfehlungen smarten Circular Economy gemanagt werden. Bis 2030 müssen einschließlich Roadmap zeichnen einen Weg hin zu diesem Ziel- Traktionsbatterien für eine Kreislaufwirtschaft gestaltet, höchst bild, für das Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft produktiv und so lange wie möglich eingesetzt, vollständig kurz-, mittel-, und langfristig Maßnahmen umsetzen müssen. Die Pilotthemen auf einen Blick Die modellbasierte Entscheidungsunterstützung muss auf reale, validierte Daten zurückgreifen und ins- Durch die Arbeit an drei Pilotsteckbriefen konkretisiert die besondere auftretende Exergieverluste und erzielbare Arbeitsgruppe Traktionsbatterien Themen von zentraler Outputqualitäten in den verschiedenen Optionen für Wichtigkeit und skizziert mögliche Schritte für die Umsetzung, das Management von Traktionsbatterien nach Ende ihres um den Transformationsprozess im Sinne einer Circular ersten Lebens im Fahrzeug transparent berücksichtigen Economy zu beschleunigen. § Pilotsteckbrief 3 „Demontagenetzwerk für Traktions- batterien“: Erfolgskritisch für die Implementierung eines § Pilotsteckbrief 1 „Kenntnis des Batterielebens“: Da Demontagenetzwerks ist es, Investitionsentscheidungen grundsätzlich bereits viele Daten über den Zustand für neue Demontageanlagen auf einer validen Daten- einer Batterie vorhanden, aber meist nicht verfügbar grundlage zu treffen, um die Recyclinginfrastruktur sind, müssen verstärkt Anreize für Fahrzeughersteller passgenau entsprechend der Marktentwicklung zu und Nutzerinnen und Nutzer beziehungsweise Eigen- entwickeln und zu verbessern. Wichtig für die Planung tümerinnen und Eigentümer geschaffen werden, Be- neuer Anlagen sind vor allem die Wahl des Zeitpunkts triebsdaten unter Berücksichtigung des Datenschutzes und des Anlagenstandorts innerhalb der Europäischen insbesondere durch Batteriepässe bereitzustellen. Union, die Dimensionierung der Anlagengröße und die § Pilotsteckbrief 2 „Modellbasierte Entscheidungsplatt- Konkretisierung der Anlagenausstattung (Grad der Auto- form“: Inhalt ist hier die Modellierung der optimalen matisierung etc.). Anwendung von Batterien am Ende der Lebensdauer. 3
Die Handlungsempfehlungen der CO2-Fußabdruck, Zustand der Batterie etc.) bereitgestellt Arbeitsgruppe Traktionsbatterien im werden – etwa durch Batteriepässe und Data Spaces – sowie von entsprechenden Anreizen für relevante Akteure, Überblick solche Informationen zu teilen. 4. Harmonisieren der nationalen Umsetzungen relevanter Um das Zielbild zu erreichen und die Transformation hin zur transnationaler (EU)Regulierungen, sodass konsistente Circular Economy im Allgemeinen zu unterstützen, entwickelte Interpretationen und Umsetzungen im EU-Binnenmarkt die Arbeitsgruppe Traktionsbatterien Handlungsempfehlungen ermöglicht werden. für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Handlungs- empfehlungen für die Politik betreffen schwerpunktmäßig Sowohl auf Ebene der Europäischen Union als auch durch die Dimension der „Regulatorik“. Gleichzeitig verstärken sie nationale Gesetzgeber (Bund und Länder) zu gestalten: außerdem die Möglichkeit zu kollaborativem Handeln zwischen Akteuren (Wertschöpfungsnetzwerke), indem sie einheitliche 5. Einbettung der Traktionsbatterien in ressourcen- Wettbewerbsbedingungen (Level Playing Fields) schaffen sowie produktive Ökosysteme (inklusive Sektorkopplung, Ride Planungssicherheit bei der Initiierung und Umsetzung neuer Ge- Pooling, hohe Anteile erneuerbarer Energien) während schäftsmodelle bieten. Die Handlungsempfehlungen für die Wirt- der Nutzung. schaft sind darauf ausgerichtet, Circular-Economy-Technologien 6. Förderung der nötigen Ausbildung für Circular Economy, und -Geschäftsmodelle zur Marktreife zu bringen und innerhalb insbesondere bei relevanten technischen Ausbildungs- kollaborativer Wertschöpfungsnetzwerke zu skalieren. Die Hand- berufen (zum Beispiel für die sichere Handhabung lungsempfehlungen für die Wissenschaft zielen insbesondere der Hochvoltsysteme), sowie der wirtschaftlichen und darauf ab, deren fundierte Expertise auf die Anwendung in Politik akademischen Aus- und Fortbildung (zum Beispiel durch und Wirtschaft zu übertragen und Entscheider dort zu befähigen, eigene Studiengänge mit Fokus auf Circular Economy sachlich und durch den Stand der technischen Entwicklung be- und Studiengangvertiefungen). gründete Entscheidungen zu treffen. 7. Stärkung von Forschung und Entwicklung durch Ver- ankerung in Forschungsrahmenplänen, Circular Economy Für die Politik: bezogene Förderbekanntmachungen und Verbund- projektförderungen; Einrichtung von Circular Economy Auf EU-Ebene in Kooperation mit den Mitgliedsstaaten zu ge- bezogenen Professuren und Nachwuchsgruppen sowie stalten und durch den jeweiligen nationalen Gesetzgeber zu Ausbau der notwendigen Forschungsinfrastruktur. unterstützen und umzusetzen: 8. Schaffung eines zentralen institutionellen Trägers zur Sicherstellung der Transformation, dessen Kompetenzen 1. Schaffen von klaren Definitionen, beispielsweise recht- (beispielsweise Monitoring und Nachverfolgen) noch zu lichen Definitionen von Fahrzeugbatterien, Zielwerten für definieren sind. Recycling und Rückgewinnungsraten für jedes wichtige Batteriematerial, und Festsetzen von Standards für die Der deutsche Gesetzgeber ist als zentraler Akteur aufgerufen, Berechnung von CO2-Fußabdrücken für relevante Elemente im europäischen Prozess ambitionierte Impulse zu setzen. wie Rezyklate, Primärmaterialien und Batteriesysteme. Sowohl im europäischen als auch nationalen Kontext sollte die 2. Entwickeln von Anreizen für die Rückführung und Bandbreite ressourcenpolitischer Instrumente (das heißt öko- hochwertige Weiternutzung (Stichwort: „Second Life“) nomische, ordnungsrechtliche, informatorische sowie Bildung beziehungsweise das Recycling von Traktionsbatterien: und Forschung) genutzt werden, um den Transformationsprozess Diese sind für alle Marktteilnehmer unabhängig von hin zur Circular Economy zu beschleunigen. ihrer Herkunft zu berücksichtigen, damit faire Geschäfts- bedingungen (Level Playing Fields) unterstützt werden. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Traktionsbatterien und die Ge- 3. Erarbeiten von regulatorischen Anforderungen, damit schäftsstelle der Circular Economy Initiative Deutschland bieten relevante Informationen über den Lebenszyklus an, diesen Prozess durch ihre Expertise zu unterstützen. hinweg (zum Beispiel zu Herkunft, Rezyklatanteil, 4
Für die Wirtschaft: Für die Wissenschaft: 1. Etablierung industrieweiter Vereinbarungen, unter 1. Etablieren von wissenschaftlich fundierten und allgemein anderem zu Indikatoren für die Messung von Zirkularität akzeptierten Kennzahlen, Messgrößen und -methoden, und (Mindest-)Standards für Prozessketten- und System- beispielsweise zur Bestimmung der Zirkularität, des CO2- design im Sinne des systemischen Designs for Circularity. Fußabdrucks sowie der Material- und Energieeffizienz. 2. Bereitstellung relevanter Informationen und Daten 2. Aufbau einer technischen und transdisziplinären Grund- zwischen relevanten Akteuren unter anderem durch lagenforschung, insbesondere um die Optimierung der digitale Technologien und Produktpässe. gesamtsystemischen Effekte zu unterstützen. 3. Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle, die über 3. Einrichtung von Circular Economy bezogenen Professuren das Recycling der Altbatterien hinaus die Produktivi- und Nachwuchsgruppen sowie Aufnahme von fach- tät steigern, und Skalierung von Investitionen für eine bezogenen Vorlesungen und Studienvertiefungen zur Circular Economy Circular Economy in technische, naturwissenschaftliche 4. Aufbau einer europaweiten Infrastruktur zur Demontage und wirtschaftliche Studiengänge. und zum Recycling der zum Ende ihres Lebens rücklauf- 4. Stärkung anwendungsrelevanter interdisziplinärer enden Traktionsbatterien. Forschung und Entwicklung für Circular Economy, 5. Entwicklung und Sicherstellung der Ausbildung von zum Beispiel in Hinblick auf lebenszeitverlängernde Fachkräften für das End-of-Life-Management von Maßnahmen für Batterien, auf eine demontagerechte Traktionsbatterien (zum Beispiel durch spezifische Aus- Auslegung von Batteriesystemen und deren Integration bildungsinhalte für Fachkräfte für Kreislauf- und Abfall- ins Fahrzeug sowie mögliche stationäre Anwendungen wirtschaft, aber auch durch die Öffnung anderer Aus- nach der ersten Nutzungsphase, die Einführung neuer bildungsberufe, beispielsweise Produktionstechnologie, Batterie- und Fertigungstechnologien sowie die für das Thema). Optimierung der Materialzusammensetzungen etc. 6. Planung unter Berücksichtigung systemischer 5. Bereitstellung von Methoden und Werkzeugen (die auch Ressourcen- und Energieeffizienz, gemessen über den ohne technisches Fachwissen genutzt werden können), Wertschöpfungsprozess hinweg (langfristig: basierend auf unter anderem für die Bewertung von Energie- und Stoff- der thermodynamisch fundierten Messung des Effekts von strömen und ihrer Effekte sowie von Geschäftsmodellen. Maßnahmen auf die systemische Entropie beziehungs- 6. Entwicklung und Begleitung der industriellen weise Exergie) als Maß der Zirkularität. Implementierung ganzheitlicher Prozessketten unter Be- rücksichtigung der technologischen Weiterentwicklungen sowie ökonomischer und ökologischer Faktoren. 5
Analyse und Vorgehen systemischen Integration. Damit wird eine möglichst gesamt- heitliche Betrachtung des Themas gewährleistet. Zwischen Oktober 2019 und Mai 2020 hat die Arbeits- gruppe Traktionsbatterien der Circular Economy Initiative Der Gesamtbericht ist das zentrale Ergebnis der Arbeits- Deutschland einen Fahrplan ausgearbeitet, um eine Circular gruppe, er umfasst die Diskussion über Potenziale, Hürden Economy für Traktionsbatterien zu erreichen. Die Mitglieder und mögliche Zielkonflikte einer Circular Economy für der Arbeitsgruppe sind Vertreterinnen und Vertreter Traktionsbatterien, die Skizzierung eines Zielbilds, die Er- aus führenden akademischen Institutionen, deutschen arbeitung dreier Pilotsteckbriefe zur Beschleunigung des Unternehmen und Vereinigungen mit ausgewiesenen Transformationsprozesses und die Ableitung von Hand- Expertisen zu Traktionsbatterien – und zwar decken diese lungsoptionen für die zentralen Akteure. Diese Kurzfassung die gesamte Wertschöpfungskette von Traktionsbatterien bietet einen Überblick über die wichtigsten Hintergründe, ab: von der Herstellung von Batteriematerial, Fertigungs- Maßnahmen und Impulse für eine Roadmap 2030. Alle anlagen, Batterien und Fahrzeugen bis hin zur Logistik, zum Literaturangaben sind dem Gesamtbericht zu entnehmen. Recycling, zur Metallurgie, zu Softwareanwendungen und zur Leitung der Arbeitsgruppe Traktionsbatterien: Prof. Dr.-Ing. Arno Kwade und Dr.-Ing. Christian Hagelüken Mitglieder der Arbeitsgruppe Traktionsbatterien: Dr. Matthias Buchert, Dr. Matteo Carrara, Steven Daelemans, Prof. Dr. Helmut Ehrenberg, Dr. Sarah Fluchs, Prof. Dr.-Ing. Daniel Goldmann, Georg Henneboel, Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann, Dr.-Ing. Julia Hobohm, Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl, Dr. Michael Krausa, Johanna Lettgen, Kerstin Meyer, Manuel Michel, Marcel Rakowski, Prof. Dr. Markus Reuter, Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer, Michael Schnell, Magnus Schulz, Dr. Paul Spurk, Sebastian Taubensee, Wassilij Weber, Dr.-Ing. Hartmut Zefferer, Inhaltliche Unterstützung der Arbeitsgruppe Traktionsbatterien: Steffen Blömeke, Dr. Christian Bussar, Juan Felipe Cerdas, Laura Gottschalk, Alexander Hahn, Elisa Reker-Gluhić, Dr. Jörn Kobus, Bernd Muschard, Wolf Christian Schliephack, Dr. Florian Sigel, Philipp Stöcker, Dr.-Ing. Moritz Teuber, Tilmann Vahle, Dr. Reinhard von Wittken, Dr. Susanne Kadner Koordination der Arbeitsgruppe Traktionsbatterien und Redaktion: Tilmann Vahle, Dr. Reinhard von Wittken, Dr. Jörn Kobus, Yvonne Turzer, Dr. Susanne Kadner 6
Herausgeber: acatech – Deutsche Akademie der Circular Economy Initiative SYSTEMIQ Ltd Technikwissenschaften Deutschland 69 Carter Lane Karolinenplatz 4 Geschäftsstelle London EC4V | United Kingdom 80333 München Karolinenplatz 4 80333 München Reihenherausgeber: acatech — Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, 2020 Geschäftsstelle Hauptstadtbüro Brüssel-Büro Karolinenplatz 4 Pariser Platz 4a Rue d‘Egmont /Egmontstraat 13 80333 München 10117 Berlin 1000 Brüssel | Belgien T +49 (0)89/52 03 09-0 T +49 (0)30/2 06 30 96-0 T +32 (0)2/2 13 81-80 F +49 (0)89/52 03 09-900 F +49 (0)30/2 06 30 96-11 F +32 (0)2/2 13 81-89 info@acatech.de www.acatech.de Vorstand i.S.v. § 26 BGB: Prof. Dr.‑Ing. Dieter Spath, Karl‑Heinz Streibich, Prof. Dr.‑Ing. Jürgen Gausemeier, Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl, Dr. Stefan Oschmann, Prof. Dr.‑Ing. Thomas Weber, Manfred Rauhmeier, Prof. Dr. Martina Schraudner Diese Kurzfassung entstand auf Grundlage von: Circular Economy Initiative Deutschland (Hrsg.): Ressourcenschonende Batteriekreisläufe – mit Circular Economy die Elektromobilität antreiben, *Kwade, A., Hagelüken, C., Kohl, H., Buchert, M., Herrmann, C., Vahle, T., von Wittken, R., Carrara, M., Daelemans, S., Ehrenberg, H., Fluchs, S., Goldmann, D., Henneboel, G., Hobohm, J., Krausa, M., Lettgen, J., Meyer, K., Michel, M., Rakowski, M., Reuter, M., Sauer, D.U., Schnell, M., Schulz, M., Spurk, P., Weber, W., Zefferer, H., Blömeke, S., Bussar, C., Cerdas, J., Gottschalk, L., Hahn, A., Reker-Gluhić, E., Kobus, J., Muschard, B., Schliephack, W., Sigel, F., Stöcker, P., Teuber, M. und Kadner, S., acatech/SYSTEMIQ, München/London 2020. * Alle Mitglieder außer AK, CH, HK, MB und CH sowie alle inhaltlichen Unterstützer/innen außer TV, RvW und SK werden in alphabetischer Reihenfolge gelistet. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben – auch bei nur auszugsweiser Verwendung – vorbehalten. Copyright © acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften • 2020 Die Originalfassung der Publikation ist verfügbar auf www.circular-economy-initiative.de und www.acatech.de.
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