Results Series 10Ausgabe - Gerechtigkeit und Fairness in Europa - ESS Topline - European Social Survey
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Ergebnisse der 9. Welle des European Social Survey 1 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Ergebnisse der 9.Welle des European Social Survey Ausgabe ESS Topline Results Series
2 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Ergebnisse der 9. Welle des European Social Survey 3 Gerechtigkeit und Fairness in Europa: Jule Adriaans, Sandra Bohmann, Matteo Targa and Stefan Liebig, Sozio-ökonomisches Panel (SOEP), Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) Ergebnisse der 9. Welle des Thomas Hinz, Universität Konstanz Guillermina Jasso, Universität New York European Social Survey Bernhard Kittel, Universität Wien Clara Sabbagh, Universität Haifa Vorwort des Direktors insbesondere Eric Harrison, Brita Dorer, Einführung in ihrer Wahrnehmung und Bewertung Salima Douhou, Diana Zavala Rojas und Luca In den letzten Jahrzehnten haben bestehender Ungleichheiten unterscheiden. Willkommen zur zehnten Ausgabe unserer Salini. ESS Topline Results Reihe: Gerechtigkeit europäische Gesellschaften einen Das Modul „Gerechtigkeit und Fairness und Fairness in Europa. Diese Publikation Das Modul „Gerechtigkeit und Fairness beispiellosen Anstieg der Vermögens- und in Europa: Umgang mit wachsender enthält Analysen des Moduls Gerechtigkeit in Europa: Umgang mit wachsender Einkommensungleichheit erlebt. Vor dem Ungleichheit und Heterogenität“ der 9. Welle und Fairness aus der 9. Welle des European Ungleichheit und Heterogenität“ zielt darauf Hintergrund flexiblerer Arbeitsmärkte, des des ESS widmet sich diesen Themen und Social Survey (ESS), für die Personen ab, die Einstellungen gegenüber signifikanten qualifikationsbasierten technologischen ermöglicht eine detaillierte Untersuchung zwischen Ende 2018 und Anfang 2019 Anstiegen sozialer Ungleichheit über die Wandels, des anhaltenden demografischen von Gerechtigkeitswahrnehmungen in befragt wurden. letzten Jahrzehnte zu verstehen. Wandels und der Migration gelang es Europa. Das Modul, welches 2018/2019 den europäischen Wohlfahrtsmodellen erhoben wurde, gibt Aufschluss über In jeder Welle des ESS laden wir dazu ein, Konkret sollten die öffentlichen Einstellungen nicht, wirksam gegen diese wachsenden die Wahrnehmungen von Gerechtigkeit Vorschläge für Fragen zu einem bestimmten zu wirtschaftlichen und bildungsbezogenen Ungleichheiten vorzugehen. Entsprechend in Bezug auf sich selbst und andere Themenbereich einzureichen. Das Modul Ungleichheiten, politischen und haben Ungleichheiten in Wohlstand, hinsichtlich verschiedener Aspekte wie Gerechtigkeit und Fairness wurde von gesellschaftlichen Institutionen, Fairness bei Einkommen, Bildung und anderen sozialen Einkommen, Bildung und Jobchancen. Auf einem Team von Wissenschaftlerinnen und der Ressourcenverteilung, Einstellungen zu Ressourcen sowie ihre Folgen für Solidarität, Basis dieser umfangreichen Informationen Wissenschaftlern, unter Leitung von Stefan normativen Prinzipien, sozialer Schließung sozialen Zusammenhalt und Demokratie im konzentriert sich dieser Bericht auf die Liebig (Sozio-ökonomisches Panel (SOEP), und dem Glauben an eine gerechte Welt Allgemeinen eine große akademische und normativen Ansichten der Menschen zu den Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung gemessen werden. öffentliche Debatte ausgelöst. Prinzipien, die die faire Verteilung von Gütern (DIW Berlin)) im Mai 2016 vorgeschlagen Unser Datensatz der 9. Welle enthält und Lasten innerhalb einer Gesellschaft, die und im folgenden Juli für die Aufnahme Während die einen meinen, dass Befragungsdaten aus 27 Ländern und Fairness der Einkommen für sich selbst und ausgewählt. wachsende Ungleichheiten stets stellt damit einen weiteren konstanten für andere, die Fairness der Lebenschancen Anschließend arbeitete das Questionnaire Anstieg der Anzahl teilnehmender Länder schädlich und ein Beweis für wachsende gesellschaftliche Ungerechtigkeit sind, und die Fairness der damit verbundenen Design Team (QDT), das den Vorschlag dar. Weitere Länder werden zu gegebener politischen Verfahren leiten sollten. eingereicht hatte, eng mit Mitgliedern des Zeit hinzugefügt. Wir arbeiten nach Kräften halten andere einen gewissen Grad ESS Core Scientific Team (CST) zusammen, daran, mehr Länder zur Teilnahme am ESS an Ungleichheit für einen notwendigen Dieser Bericht entstand im Rahmen des um den finalen Fragenkatalog zu erstellen. zu bewegen, und dieser jüngste Datensatz Bestandteil einer Marktwirtschaft. Sie Verbundforschungsprojekts “Perceptions of zeigt, welche Qualität die Fördermittelgeber argumentieren, dass Unterschiede in Inequalities and Justice in Europe”, das am Es ist ein langer und akribischer Prozess, in den teilnehmenden Ländern von den Daten individuellen Talenten, Investitionen in Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sicherzustellen, dass die Fragen für die erwarten können. die eigene Bildung oder auch Motivation DIW Berlin angesiedelt ist und von der Befragten leicht verständlich sind und die belohnt werden müssen. Ob Ungleichheiten Leibniz-Gemeinschaft gefördert wird. Wir Daten mit höchstmöglicher Qualität erhoben Wir hoffen, dass Ihnen diese groß oder klein, gut oder schlecht, gerecht werden. Diese Publikation ist das Ergebnis Kurzusammenfassung der wichtigsten danken Katrin Auspurg, Fabian Kalleitner, oder ungerecht sind, scheint immer von Philipp Lersch, Martón Medgyesi, von mehreren Jahren Planung und harter Ergebnisse des Moduls gefällt und der normativen Perspektive abzuhängen, Arbeit des QDT und ESS CST. sie anschließend die Daten für weitere Cristóbal Moya, Simone Schneider und aus der sie betrachtet werden. Die Untersuchungen herunterladen. Stefan Traub für wertvolle Kommentare Daher danken wir dem QDT für den empirische Gerechtigkeitsforschung zeigt, dass Menschen sich in ihrer zu früheren Versionen dieses Berichts Modulvorschlag und die Zusammenarbeit Rory Fitzgerald mit den Mitgliedern des ESS CST, die zur Präferenz für bestimmte Verteilungen und Direktor ESS ERIC Entwicklung des Moduls beigetragen haben, Verteilungsregeln und damit letztlich auch
4 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Ergebnisse der 9. Welle des European Social Survey 5 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Abbildung 1: Zustimmung und Ablehnung der Breite Zustimmung in Europa zu Verteilungsnormen basierend auf Gerechtigkeitsprinzipien Gleichheit und Verdienst in Europa Verdienst und Bedürftigkeit 100 Wodurch wird bestimmt, ob Abbildungen 1 und 2 veranschaulichen Ungleichheiten als fair oder unfair den prozentualen Anteil der 90 bewertet werden? Ein Faktor ist, Befragten, welche den jeweiligen 80 ob diese Verteilungsergebnisse Gerechtigkeitsprinzipien zustimmen, den normativen Vorstellungen, diese ablehnen oder weder zustimmen 70 wie Güter und Lasten innerhalb noch ablehnen. 60 einer Gesellschaft verteilt werden Abbildung 1 zeigt, dass die Gleichheit Prozent sollten, zuwiderlaufen oder mit ihnen 50 Unterstützung des Gleichheitsprinzips übereinstimmen. In der empirischen deutlich zwischen europäischen 40 Gerechtigkeitsforschung werden vier Gesellschaften variiert. Während nur grundlegende Verteilungsprinzipien 30 23% der Befragten in Norwegen identifiziert. Gleichheit: Jeder sollte zustimmen, dass eine Gesellschaft 20 den gleichen Anteil an Gütern und gerecht ist, wenn Einkommen und Lasten bekommen. Bedürftigkeit: 10 Vermögen gleichmäßig auf alle Güter und Lasten sollten so verteilt Menschen verteilt sind, äußerte eine 0 werden, dass Grundbedürfnisse Mehrheit von 78% der Befragten PT IT SI HR FR CY ES BE IE RS SK AT ME BG PL CH HU LV UK DE CZ FI NL LT SE EE NO gesichert sind. Verdienst: Die in Portugal ihre Zustimmung. Eine Verteilung von Gütern und Lasten sollte Zustimmung Weder noch Ablehnung ‚einfache Mehrheit‘ (mehr als 50%) für auf der Grundlage der individuellen 100 die Gültigkeit des Gleichheitsprinzips Leistungen erfolgen, d. h. je mehr ist in 13 von 27 Ländern zu 90 jemand beiträgt, desto mehr sollte beobachten. diese Person erhalten. Zuletzt werden 80 Güter und Lasten entsprechend des Jedoch gibt es nur zwei Länder (die 70 Prinzips statusbasierter Ansprüche Niederlande und Norwegen), in denen verteilt, wobei sowohl Herkunft als eine Mehrheit der Befragten das 60 auch vergangene Leistungen eine Gleichheitsprinzip explizit ablehnen. Im Verdienst Prozent 50 Rolle spielen (Hülle, Liebig und Gegensatz zum Gleichheitsprinzip ist May 20181). Den Befragten wurden die Zustimmung zum Verdienstprinzip 40 Aussagen zu jedem dieser normativen weitgehend einhellig in ganz Europa. Gerechtigkeitsprinzipien als Grundlage Der Anteil der Befragten, die der 30 für eine gerechte Gesellschaft Meinung sind, dass eine Gesellschaft 20 vorgelegt, und sie wurden gebeten, gerecht ist, wenn hart arbeitende anzugeben, ob sie diesen zustimmen Menschen mehr verdienen als andere, 10 oder diese ablehnen. liegt zwischen fast 70% in Tschechien 0 und über 90% in Österreich, während AT EE SI DE LV FR CY RS BE IT NO HR PL BG SE NL IE CH PT UK ES FI ME LT HU SK CZ 1. Hülle, S., Liebig, S., May, M. (2018). der Anteil derer, die dieser Aussage Measuring Attitudes Toward Distributive nicht zustimmen, zwischen nur 2% in Daten: ESS 9. Welle (Version 2.0), Gesamtstichprobe, Poststratifizierungsgewichte angewendet. Frage: Justice: The Basic Social Justice Orientations “Eine Gesellschaft ist gerecht, wenn Einkommen und Vermögen gleichmäßig auf alle Menschen verteilt sind.” Scale. Social Indicators Research 136(2), Österreich und 14% in Portugal liegt. (Gleichheit) “Eine Gesellschaft ist gerecht, wenn hart arbeitende Menschen mehr verdienen als andere.” (Verdi- 663–692. enst); 1 “Stimme stark zu” 2 “Stimme zu” 3 “Weder noch” 4 “Lehne ab” 5 “Lehne stark ab”.
6 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Ergebnisse der 9. Welle des European Social Survey 7 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Abbildung 2: Zustimmung und Ablehnung der Breite Zustimmung in Europa zu Verteilungsnormen basierend auf Gerechtigkeitsprinzipien Bedürftigkeit und Anspruch in Europa Verdienst und Bedürftigkeit 100 Die Menschen in Europa scheinen sich wurde in der Slowakei ermittelt (30%). darin einig zu sein, dass die Belohnung 90 Alles in allem offenbart die Frage nach von individuellen Leistungen ein 80 Zustimmung oder Ablehnung der vier wichtiges Prinzip zur Allokation von grundlegenden Gerechtigkeitsprinzipien 70 Gütern und Lasten in einer gerechten Gleichheit, Verdienst, Bedürftigkeit und Gesellschaft darstellt. Anspruch sowohl Gemeinsamkeiten 60 Prozent Aber während individuelle Leistungen als auch Differenzen zwischen anerkannt werden sollten, ist eine europäischen Gesellschaften. 50 Bedürftigkeit Mehrheit der Menschen in Europa auch Während Europäer und Europäerinnen 40 der Meinung, dass eine Gesellschaft anscheinend darin übereinstimmen, 30 gerecht ist, wenn sie sich um Arme dass die Berücksichtigung individueller und Bedürftige kümmert, unabhängig Leistungen und Bedürfnisse für eine 20 davon, was diese der Gesellschaft gerechte Gesellschaft wichtig ist, erfährt 10 zurückgeben, wodurch die Bedeutung die Verteilung von Gütern und Lasten des Gerechtigkeitsprinzips Bedürftigkeit innerhalb einer Gesellschaft basierend 0 unterstrichen wird. Tschechien ist das auf statusbezogenem Anspruch wenig SI ES PT DE SE NO CH CY AT FR IT HR IE RS BE FI LV NL EE UK ME BG LT PL SK HU CZ einzige untersuchte Land, in welchem Unterstützung. Gleichheit als zentrales Zustimmung Weder noch Ablehnung weniger als 50% der Befragten dem Prinzip für die faire Verteilung von Gütern 100 Bedürftigkeitsprinzip zustimmen. wird in einigen Ländern befürwortet, in 90 anderen jedoch kritischer gesehen. Die Länder, die die geringsten 80 Zustimmungswerte für das Bedürftigkeitsprinzip zeigen, sind 70 nicht zwingend gegen, sondern eher Die Länder, 60 gleichgültig gegenüber der Idee, die die geringsten Prozent Ressourcen auf Grundlage von individuellen Bedürfnissen ungeachtet Zustimmungswerte für 50 Anspruch das Bedürftigkeitsprinzip 40 individueller Leistungen zu verteilen. zeigen, sind nicht zwingend Das vierte und letzte normative gegen, sondern eher 30 Gerechtigkeitsprinzip Anspruch wird gleichgültig gegenüber 20 in Europa skeptisch gesehen. In 23 der Idee, Ressourcen auf von 27 Ländern lehnt die Mehrheit der Grundlage von individuellen 10 Befragten das Anspruchsprinzip ab. Bedürfnissen ungeachtet 0 Der größte Anteil an Befürwortung der individueller Leistungen zu SK IE LV RS CZ ME AT EE BE UK PL NO PT BG HU DE HR ES CY CH SI IT FR NL SE LT FI These, dass eine Gesellschaft gerecht verteilen. Daten: ESS 9. Welle (Version 2.0), Gesamtstichprobe, Poststratifizierungsgewichte angewendet. Frage: “Eine ist, wenn Menschen aus Familien Gesellschaft ist gerecht, wenn sie sich um Arme und Bedürftige kümmert, unabhängig davon, was diese der mit hoher gesellschaftlicher Stellung Gesellschaft zurückgeben.” (Bedürftigkeit) “Eine Gesellschaft ist gerecht, wenn Menschen aus Familien mit Privilegien in ihrem Leben genießen, hoher gesellschaftlicher Stellung Privilegien in ihrem Leben genießen.” (Anspruch); 1 “Stimme stark zu” 2 “Stimme zu” 3 “Weder noch” 4 “Lehne ab” 5 “Lehne stark ab”.
8 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Ergebnisse der 9. Welle des European Social Survey 9 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Sehr niedrige Einkommen werden in ganz Europa als unfair bewertet und Abbildung 3. Gerechtigkeitsbewertung der unteren und oberen Einkommen im Kontext hoher Ungleichheit als besonders ungerecht wahrgenommen 100 Befürwortung oder Ablehnung der Bürgerinnen und Bürger das Verteilungsprinzipien Gleichheit, tatsächliche Ausmaß an Ungleichheit in 90 Verdienst, Bedürftigkeit und Anspruch ihrem Land beurteilen. 80 hängen direkt damit zusammen, Abbildung 3 stellt die länderspezifischen wie bestehende Ungleichheiten 70 Bewertungen für Spitzen- und bewertet werden. Angesichts der Niedrigeinkommen dar und zeigt 60 breiten Zustimmung zu den Prinzipien den Anteil der Befragten innerhalb Prozent Gerechtigkeit und Bedürftigkeit eines Landes, die Spitzen- und 50 Niedrigeinkommen in Europa ist anzunehmen, dass Niedrigeinkommen als zu niedrig (rot), 40 Ungleichheiten, die gegen eines dieser gerecht (grün) oder zu hoch (blau) Prinzipien verstoßen, als ungerecht 30 bewerten. empfunden werden. Es wird häufig 20 auf die Schere zwischen hohen und Abbildung 3 liefert zwei wesentliche niedrigen Einkommen verwiesen, wenn Erkenntnisse: (1) die unteren 10 diskutiert wird, wie eine gerechte Einkommen werden von der großen 0 Einkommensverteilung gegensätzliche Mehrheit der Befragten im ESS als PT BG SI EE ME CY LV HR ES RS HU IT SK AT CH NO PL FR DE BE LT FI UK IE NL CZ SE normative Gerechtigkeitsprinzipien, die ungerecht niedrig beurteilt; (2) die Zu niedrig Gerecht Zu hoch breite öffentliche Unterstützung erhalten, oberen Einkommen werden im Vergleich integrieren kann. zu den Einkommen am unteren Ende der 100 Verteilung eher als gerecht empfunden. 90 Vor dem Hintergrund dieser Debatte wurden alle Befragten der 9. Welle des Diese Ergebnisse entsprechen 80 ESS gebeten, die Bruttoeinkommen, der europaweit beobachteten die die ärmsten und reichsten 10% Unterstützung für das Bedürftigkeits- 70 der Vollzeitbeschäftigten in ihrem und Verdienstprinzip. Sehr niedrige 60 jeweiligen Land verdienen, zu bewerten. Einkommen für Vollzeitbeschäftigte Prozent Die vorgelegten länderspezifischen könnten die Gerechtigkeitsnormen 50 Spitzeneinkommen Einkommenslevel wurden von den Verdienst und Bedürftigkeit verletzen, 40 nationalen Teams des ESS ermittelt und während die Spitzeneinkommen basieren auf externen Quellen.2 fair eingeschätzt werden könnten, 30 wenn sie mit der allgemeinen Die Befragten konnten angeben, ob ihrer 20 Überzeugung übereinstimmen, dass Meinung nach die reichsten und ärmsten größere Leistungen höhere Bezüge 10 Arbeitnehmenden in ihrem Land gerecht, rechtfertigen. Nichtsdestotrotz bewertet ungerecht hoch oder ungerecht niedrig 0 ein beträchtlicher Teil der Befragten IT CY AT SI ME BE PT NL CH HR SK HU ES FI NO RS DE CZ PL FR IE UK SE EE LV LT BG bezahlt werden, um abzubilden, wie in Europa die Spitzenverdiener als Daten: ESS 9. Welle (Version 2.0), Gesamtstichprobe, Poststratifizierungsgewichte angewendet. Frage: “ Bitte überbezahlt, was darauf hindeutet, denken Sie an die untersten 10% (obersten 10%) der Vollzeitbeschäftigten in [Land], die weniger (mehr) als 2. Die nationalen Teams wurden angewiesen, dass diese Vergütung als unverdient [Betrag] pro Monat verdienen. Würden Sie sagen, dass diese Einkommen ungerecht niedrig, gerecht oder wenn möglich EU-SILC Daten oder eine empfunden wird. ungerecht hoch sind?”; -4/-1 “Ungerecht niedrige(s) Einkommen”, 0 “Gerechte(s) Einkommen”, +1/+4 Datenquelle ähnlicher Qualität zu verwenden. “Ungerecht hohe(s) Einkommen”.
10 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Ergebnisse der 9. Welle des European Social Survey 11 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Abbildung 4. Gerechtigkeitsbewertung der oberen und unteren Sehr niedrige Einkommen werden in ganz Europa als unfair bewertet und Einkommen in Relation zum Grad der tatsächlichen Ungleichheit im Kontext hoher Ungleichheit als besonders ungerecht wahrgenommen In Abbildung 4 wird der Zusammenhang Werte) der Personen mit Niedrigeinkommen zwischen dem tatsächlichen Ausmaß von ist in Ländern mit hoher Ungleichheit stärker 4 Ungleichheit und der Gerechtigkeitsbewertung ausgeprägt. der niedrigsten und höchsten Einkommen Für die Spitzeneinkommen gibt es eine untersucht. Ungleichheit wird als Verhältnis der schwach positive Korrelation zwischen dem oberen Einkommen zu den unteren Einkommen 3 tatsächlichen Ungleichheitsniveau und der gemessen - hier als 90/10 Ratio3 bezeichnet - Gerechtigkeitsbewertung. Dieser Zusammenhang Spitzeneinkommen und stellt den quantitativen Abstand zwischen ist jedoch nicht stark ausgeprägt und anfällig reichen und armen Arbeitnehmenden in einem für Ausreißer: wie die orange Linie zeigt, geht Land dar. Je höher die 90/10 Ratio, desto 2 die Korrelation gegen null und wird insignifikant, CY größer ist die Differenz zwischen Niedrig- und wenn Zypern ausgeschlossen wird.4 Während Spitzeneinkommen und umso größer ist die IT die Länder im unteren Diagramm recht eng NL AT ME Ungleichheit in einem Land. Der Grad der SI um die Gerade angeordnet sind, die den BE HR PT Ungleichheit wird über die durchschnittliche 1 CH Zusammenhang zwischen der Bewertung der SK Gerechtigkeitsbewertung des unteren und FI RS UK Gerechtigkeitsbewertung unteren Einkommen und Ungleichheit darstellt, NO ES FR IE oberen Einkommens in jedem Land dargestellt. DE EE sind die Länder im oberen Diagramm weniger nah SE HU CZ LT LV Die Gerechtigkeitsbewertung reicht von -4 um die Gerade verteilt, die den Zusammenhang R² = 0.04 0 PL BG (ungerecht zu niedrig) bis +4 (ungerecht zu zwischen der Bewertung der oberen Einkommen hoch) und liegt in der Mitte bei 0 (gerechtes und Ungleichheit abbildet. Einkommen); positive Werte stehen für Die tatsächliche Ungleichheit scheint daher die Wahrnehmung einer ungerechten nur eine Rolle bezüglich der Verstärkung der -1 Überbezahlung, negative Werte für eine Ungerechtigkeitswahrnehmung bei Niedriglöhnen SE ungerechte Unterbezahlung. Bei den Niedrigeinkommen ist ein starker negativer zu spielen und keine zentrale Rolle für die FI NL Niedrigeinkommen Gerechtigkeitsbewertung von Spitzeneinkommen CZ IE Zusammenhang zwischen dem Grad NO einzunehmen. Diese Ergebnisse untermauen -2 BE FR UK der Ungleichheit in einem Land und der CH und bestärken unsere vorherigen deskriptiven DE PL LT Gerechtigkeitsbewertung zu beobachten, Beobachtungen: Ungleichheit am unteren AT d.h. die Wahrnehmung einer ungerechten HU Ende der Verteilung scheint stärkere IT ES Unterbezahlung (dargestellt durch negative SI EE LV SK Ungerechtigkeitsempfindungen hervorzurufen als -3 HR ME Ungleichheit an der Spitze der Verteilung. RS PT BG CY 3. Die 90/10 Ratio ist eine der gängigsten Ungleichheitsmaße und misst den Abstand zwischen 4. Zypern scheint der Treiber für die beobachtete R² = 0.45 den reichsten und ärmsten Personen in einer positive Korrelation zwischen tatsächlicher Verteilung. Wenn wir alle Individuen eines Landes in Ungleichheit und der Bewertung von -4 100 Kategorien von Ärmsten (1.) zu Reichsten (100.) Spitzeneinkommen zu sein. Mit Blick auf das 0 2 4 6 8 10 12 einordnen, dann berechnet sich die 90/10 Ratio Gesamtbild aus allen Ländern lässt sich schließen, P90/10 als das Einkommenslevel, das in die 90. Kategorie dass es keine robusten Belege für einen positiven fällt (relativ reiche Arbeitnehmende), geteilt durch Zusammenhang zwischen dem Ungleichheitslevel und das Einkommenslevel, das in die 10. Kategorie fällt der Gerechtigkeitsbewertung von Spitzeneinkommen (relativ arme Arbeitnehmende). gibt. Daten: ESS 9. Welle (Version 2.0), Gesamtstichprobe, Poststratifizierungsgewichte angewendet.
12 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Ergebnisse der 9. Welle des European Social Survey 13 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Gerechtigkeit und Fairness in Europa Ungleichheit in der Gerechtigkeitswahrnehmung des eigenen Insgesamt positive Bewertungen der eigenen Bildungschancen, Einkommens: Höhere Anteile unfair bezahlter Befragter in Ost- wohingegen die eigenen Jobchancen als weniger fair beurteilt werden und Südeuropa Die Darstellung der europäischen (grüne Balken) und ungerecht hoch (blaue Die Länder Europas unterscheiden Entsprechend der geografischen Einstellungen zur Einkommensgerechtigkeit Balken) bewerten. Die Wahrnehmung von sich in der Wahrnehmung von Unterschiede bei der wird durch die Einschätzung der eigenen Fairness ist in den europäischen Ländern Einkommensgerechtigkeit sowohl Einkommensgerechtigkeit weisen Einkommenssituation ergänzt. Befragte, sehr heterogen: Osteuropäische Länder mit Blick auf sich selbst als auch auf die Länder Ost- und Südeuropas die die ein Arbeitseinkommen beziehen, zeichnen sich typischerweise durch den andere. Obgleich Erwägungen über die niedrigsten und die Länder Nord- und wurden gebeten, ihren Bruttoverdienst zu höchsten Anteil an Befragten aus, die sich Gerechtigkeit von Ergebnissen wichtig Mitteleuropas die höchsten Werte beurteilen.5 Abbildung 5 zeigt für jedes als unterbezahlt empfinden, mit Anteilen sind und nachweislich zu einer Reihe bezüglich der Fairness der eigenen Land den Anteil der Erwerbstätigen, die von bis zu 80% in Ungarn. Es folgen von weitreichenden Konsequenzen Arbeitsmarktchancen auf. Bezüglich der ihren eigenen Bruttoarbeitsverdienst als die südeuropäischen Länder, während führen, zeigt die Forschung auch, dass Fairness der eigenen Bildungschancen ungerecht niedrig (rote Balken), gerecht zentral- und nordeuropäische Länder die Ergebnisse besser akzeptiert werden, ergibt sich kein klares geografisches größten Anteile von Befragten aufweisen, wenn sie das Resultat von gerechten Muster. 5. Der Bruttoverdienst bezieht sich auf das Einkommen vor Abzügen, während der die sich als gerecht bezahlt einstufen; die Verfahren sind (Vermunt und Steensma Ergebnisse werden positiver bewertet, Nettoverdienst sich auf das Einkommen nach Anteile reichen hier bis zu 65% in den 20166). Entsprechend dieser Annahme wenn sie das Resultat gerechter Steuern und Sozialabgaben bezieht. Niederlanden. wurden die Teilnehmenden am ESS Verfahren sind. Demnach sollte die gefragt, ob sie selbst eine faire Chance Wahrnehmung, faire Bildungs- und hatten, den von ihnen angestrebten Abbildung 5. Gerechtigkeitsbewertung des eigenen Jobchancen zu bekommen, mit einer Bildungsabschluss zu erreichen und die Bruttoarbeitsverdienstes in Europa von ihnen angestrebte Arbeitsstelle zu positiveren Bewertung des eigenen Einkommens einhergehen – da bekommen. Die Befragten nutzten eine 100 letzteres sowohl von der Bildung als Antwortskala von 0 „Trifft überhaupt auch vom Erfolg auf dem Arbeitsmarkt 90 nicht zu“ bis 10 „Trifft voll und ganz beeinflusst wird. Untersucht man zu“; die Mittelwerte der Länder sind in 80 anhand von Ländermittelwerten, wie Abbildung 6 dargestellt. die Bewertungen von Chancen und 70 Grundsätzlich fallen die Bewertungen Ergebnisse zusammenhängen, so 60 der eigenen Bildungschancen eher bestätigt sich das erwartete Muster positiv aus. In allen Ländern werden (siehe Abbildung 7). In Ländern, Prozent 50 die gegenwärtigen Jobchancen als in denen die eigenen Bildungs- 40 weniger fair eingeschätzt, wobei und Berufschancen positiver die Ländermittelwerte von 4.22 in bewertet werden, wird das eigene 30 Montenegro bis 7.01 in Schweden Bruttoeinkommen von den Befragten im 20 reichen. Durchschnitt als gerechter empfunden. 10 0 HU BG RS LT ME SK PL PT HR CZ SI EE FR ES IT LV CY DE FI AT CH SE UK IE BE NO NL 6. Vermunt, R., & Steensma, H. (2016). Zu niedrig Gerecht Zu hoch Procedural justice. In C. Sabbagh & M. Daten: ESS 9. Welle (Version 2.0), erwerbstätige Befragte, Poststratifizierungsgewichte angewendet. Frage: Schmitt (Hrsg.), Handbook of Social Justice „Würden Sie sagen, Ihr Bruttoverdienst ist ungerecht niedrig, gerecht oder ungerecht hoch?”; -4/-1 “Ungerecht Theory and Research (S. 219–236). New niedriger Verdienst“, 0 “Gerechter Verdienst”, +1/+4 “Ungerecht hoher Verdienst”. York: Springer.
14 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Ergebnisse der 9. Welle des European Social Survey 15 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Abbildung 7. Bewertung der Gerechtigkeit des eigenen Insgesamt positive Bewertungen der eigenen Bildungschancen, Bruttoverdiensts in Relation zu eigenen Bildungs- und Jobchancen wohingegen die eigenen Jobchancen als weniger fair beurteilt werden 0 Abbildung 6. Fairnessbewertung der eigenen Lebenschancen Gerechtigkeitsbewertung des eigenen Bruttoverdienstes NO Bildungschancen BE NL NO -0.5 CH SE SE IE AT EE UK FI DE FI -1 ES LV EE CY IT FR CH CZ LV SI PT PL HR NL -1.5 SK DE HU ME LT AT BG -2 R² = 0.35 CZ RS SI UK -2.5 HR 4 4.5 5 5.5 6 6.5 7 7.5 8 8.5 9 IE Bewertung der eigenen Bildungschancen BE LT 0 Gerechtigkeitsbewertung des eigenen Bruttoverdienstes RS FR PL -0.5 Jobchancen BE IE NO NL CH SE UK SK AT FI HU DE -1 ES LV ME IT FR CY EE SI CZ ES PT HR -1.5 PT PL SK BG HU IT ME LT BG R² = 0.66 CY -2 RS 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Durchschnittliche Bewertung der Lebenschancen Eigene Jobchancen Eigene Bildungschancen -2.5 4 4.5 5 5.5 6 6.5 7 7.5 8 8.5 9 Daten: ESS 9. Welle (Version 2.0), Gesamtstichprobe, Poststratifizierungsgewichte angewendet. Frage: Bewertung der eigenen Jobchancen „Verglichen mit anderen Menschen in [Land], hatte ich (bisher) eine faire Chance, den von mir angestrebten Bildungsabschluss zu erreichen“ “Verglichen mit anderen Menschen in [Land], hätte ich eine faire Chance, die von mir angestrebte Stelle zu bekommen”; 0 “Trifft überhaupt nicht zu“ – 10 “Trifft voll und ganz zu“. Daten: ESS 9. Welle (Version 2.0), erwerbstätige Befragte, Poststratifizierungsgewichte angewendet.
16 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Ergebnisse der 9. Welle des European Social Survey 17 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Niedrige bis mittlere Bewertungen der politischen Abbildung 8. Europäische Karte politischer Verfahrensgerechtigkeit Verfahrensgerechtigkeit zeigt Nord-Süd-Gefälle Mittelwert Es gibt einen starken Zusammenhang Empirisch reichen die zwischen wahrgenommener Fairness Länderdurchschnitte von 1.8 bis 3.2 bei Bildung und Jobchancen und der 3.2 und somit von „sehr wenig“ Gerechtigkeitsbewertung des eigenen bis „ein bisschen“ politische Einkommens. Während Bildungs- und Verfahrensgerechtigkeit, was eine eher Jobchancen direkt mit dem Einkommen düstere Einschätzung der Fairness 2.8 verknüpft sind, beeinflussen politische von politischen Prozessen in Europa 1.8 2.9 Entscheidungen grundsätzlich, wie offenbart. Zudem scheint es ein Nord- Süd-Gefälle zu geben. Die höchsten 3.0 Vorteile und Lasten, Ressourcen und Chancen in einer Gesellschaft Werte erreichen die Schweiz, Norwegen verteilt werden, und die Akzeptanz und Schweden, während die niedrigste 2.4 solcher Entscheidungen ist nicht nur politische Verfahrensgerechtigkeit für die Wahrnehmung ökonomischer in Kroatien, Bulgarien und Italien 2.2 Fairness relevant, sondern von zentraler zu verzeichnen ist. Auch hier ist die 2.2 Bedeutung für jede demokratische Wahrnehmung von Ungerechtigkeit Gesellschaft. stärker in östlichen Ländern und Ländern 2.5 2.5 am Mittelmeer. 2.9 Um zu erfassen, ob der politische 2.4 Entscheidungsprozess als fair 2.5 2.7 wahrgenommen wird, baten wir die 2.4 Befragten anzugeben, inwieweit 2.1 das politische System in ihrem 2.6 jeweiligen Land eine faire Chance 3.2 2.2 2.2 auf Partizipation, Unparteilichkeit Die höchsten 2.2 1.8 und Transparenz garantiert und allen Werte weisen die erlaubt, ihre Stimme in den politischen Schweiz, Norwegen und 2.1 Entscheidungsprozess einzubringen. Die 1.9 Schweden auf, während 2.3 1.9 Mittelung dieser Bewertungen resultiert die niedrigste politische in einer Maßzahl, die von 1 für minimale Verfahrensgerechtigkeit politische Verfahrensgerechtigkeit in Kroatien, Bulgarien 2.1 bis 5 für maximale politische 2.2 und Italien zu Verfahrensgerechtigkeit reicht. verzeichnen ist. 2.2 Abbildung 8 zeigt die durchschnittlichen Länderwerte der wahrgenommenen politischen Verfahrensgerechtigkeit in Europa, wobei der Grad der Daten: ESS 9. Welle (Version 2.0), Gesamtstichprobe, Poststratifizierungsgewichte angewendet. Mittelwert- wahrgenommenen Fairness von hellen index für faire Beteiligung, Unparteilichkeit, Transparenz und Mitspracherecht bei der politischen Entschei- dungsfindung. Höhere Werte und dunkelorange Farbe stehen für hohe politische Verfahrensgerechtigkeit und zu dunklen Farben zunimmt. niedrigere Werte und gelbe Farbe für geringere politische Verfahrensgerechtigkeit. Die Skala reichte von 1 (minimale politische Verfahrensgerechtigkeit) bis 5 (maximale politische Verfahrensgerechtigkeit).
18 Gerechtigkeit und Fairness in Europa Ergebnisse der 9. Welle des European Social Survey 19 Gerechtigkeit und Fairness in Europa ESS Daten und Dokumentation Fazit Finden Sie mehr über den European Social Survey heraus Die Erstellung einer europäischen Landkarte in Nordeuropa ihren eigenen Bruttoverdienst Der European Social Survey (ESS) hat Topline Results Reihe der Gerechtigkeitsvorstellungen basierend als gerecht empfindet, gilt für die Länder des 428.437 persönliche Interviews seit der 1. auf dem Modul “Gerechtigkeit und Fairness in Mittelmeerraums und Osteuropas das genaue Dies ist die zehnte Ausgabe in unserer Topline Welle 2002/2003 durchgeführt. Die gesamte Results Publikationsreihe, die auf der ESS Website Europa” der 9. Welle des ESS offenbart eine Gegenteil. Die Menschen in Europa unterscheiden Dokumentation und alle Daten, die in den heruntergeladen werden kann. Weitere Ausgaben Reihe interessanter Erkenntnisse. In den hier sich in ihrer Erfahrung von Ungerechtigkeit mit darauffolgenden Wellen bis einschließlich der englischsprachigen Reihe beinhalten: untersuchten europäischen Gesellschaften Blick auf das eigene Einkommen und das anderer, Runde 9 (2018/19) erhoben wurden, können heruntergeladen oder online eingesehen werden 1. Vertrauen in die Justiz (auch verfügbar auf besteht ein Konsens darüber, dass sowohl aber wie bewerten sie die Fairness von Prozessen, (europeansocialsurvey.org). Kroatisch und Finnisch) Verdienst als auch Bedürftigkeit wichtige die die Verteilung von Ressourcen innerhalb einer Leitprinzipien für die Verteilung von Gütern und Gesellschaft bestimmen? Bei der Untersuchung 2. Wohlfahrtseinstellungen in Europa (auch Der ESS wurde 2013 zu einem European Lasten in einer gerechten Gesellschaft sind. wahrgenommener Fairness von persönlichen verfügbar auf Kroatisch, Zypriotisch Research Infrastructure Consortium (ERIC), Griechisch, Türkisch und Ukrainisch) Insbesondere gibt es eine breite Unterstützung Bildungs- und Jobchancen stellen wir fest, dass was bedeutet, dass alle Mitglieder zum Budget sowohl für die Honorierung individueller die Befragten ihre eigenen Bildungschancen eher des Projekts beitragen. In Runde 9 gab es 27 3. Wirtschaftskrise, Arbeitsqualität und soziale Leistungen als auch für die Unterstützung von positiv bewerten. Im Vergleich zu Bildungschancen teilnehmende Länder, die Daten eingereicht haben, Integration (auch verfügbar auf Serbisch) Bedürftigen. Jedoch unterscheiden sich die werden Jobchancen in allen Ländern dieser Studie darunter 23 ERIC-Mitglieder. Zum Zeitpunkt der 4. Demokratieverständnisse und -bewertungen Länder in ihrer Präferenz für das Gleichheitsprinzip, als eher weniger fair eingeschätzt. Bezüglich der Erstellung dieses Berichts ist dies die höchste in Europa (auch verfügbar auf Albanisch, Anzahl von Mitgliedern in einem ERIC. Bulgarisch, Deutsch, Italienisch, Litauisch und nach welchem eine Gesellschaft als gerecht Wahrnehmung politischer Verfahrensgerechtigkeit gilt, wenn Einkommen und Vermögen gleich stellen wir erneut fest, dass die Wahrnehmung Slowakisch) Durch die Nutzung der unten aufgeführten Dienste zwischen ihren Mitgliedern verteilt ist. Insgesamt von Ungerechtigkeit in ost- und südeuropäischen - EduNet und NESSTAR - können Sie sich den 5. Persönliches und soziales Wohlbefinden zeigen die beobachteten Einstellungen zu den Ländern stärker ausgeprägt ist. über 160.000 Personen anschließen, die sich in Europa (auch verfügbar auf Albanisch, normativen Gerechtigkeitsprinzipien, dass einfache bereits für den Zugriff auf ESS-Daten registriert Französisch, Ungarisch, Italienisch, Litauisch, Abschließend lässt sich sagen, dass die Befragten haben. Russisch, Slowakisch, Slowenisch und Pauschalurteile über Ungleichheit als “gut” oder des ESS die Vorstellung stark unterstützen, dass Schwedisch) “schlecht” bei den Europäerinnen und Europäern Die Analyse unserer Daten wurde in 4.417 sowohl die Belohnung individueller Verdienste 6. Gesundheit in Europa - Soziale Unterschiede keinen Anklang finden. akademischen Zeitschriftenartikeln, Büchern als auch die Versorgung von Bedürftigen die und deren Bestimmungsfaktoren (auch und Kapiteln, Arbeits- und Konferenzpapieren Die Untersuchung, wie Einkommen an der Spitze Grundlage für eine gerechte Gesellschaft verfügbar auf Dänisch, Französisch, Deutsch, verwendet, die zwischen 2003 bis 2018 und am unteren Ende der jeweiligen nationalen bilden, was nahelegt, dass Ungleichheit von der Irisch Gälisch, Litauisch, Portugiesisch, veröffentlicht wurden. Einkommensverteilung in Europa bewertet wird, breiten Öffentlichkeit in den meisten Ländern Rumänisch, Slowenisch und Spanisch) zeigt: Sehr niedrige Einkommen werden von Europas nicht generell als ungerecht empfunden EduNET 7. Einstellungen gegenüber Immigration und einer überwältigen Mehrheit als ungerecht niedrig wird, sondern dass die Menschen Europas im Das ESS E-Learning Tool, EduNet, stellt ihre Ursprünge (auch verfügbar auf Finnisch, eingestuft, während Spitzeneinkommen weniger Allgemeinen ein Gleichgewicht zwischen der praktische Beispiele und Aufgaben zur Verfügung, Französisch, Georgisch, Deutsch, Hebräisch, häufig als ungerecht hoch bewertet werden, was Honorierung von Leistungen und der Fürsorge für um Nutzerinnen und Nutzer ausgehend Litauisch, Norwegisch, Slowenisch und darauf hindeutet, dass Menschen in Europa ein die Bedürftigen befürworten. Gleichzeitig sehen vom theoretischen Problem bis hin zur Spanisch) schwerwiegenderes Gerechtigkeitsdefizit am Europäerinnen und Europäer Ungerechtigkeiten Interpretation statistischer Ergebnisse durch den 8. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unteren Ende der Einkommensverteilung sehen. bei ihrem eigenen Einkommen, dem Einkommen Forschungsprozess zu leiten. europäischer Einstellungen zum Dieses Gerechtigkeitsdefizit ist in Ländern, in anderer und bei politischen Verfahren. Diese Wohlfahrtsstaat (auch verfügbar auf NESSTAR denen das tatsächliche Ungleichheitsniveau höher Einschätzungen sind jedoch nicht einheitlich Bulgarisch, Französisch, Deutsch, Litauisch ist, stärker ausgeprägt. Bei der Frage nach der über Europa verteilt. Ost- und südeuropäische Das ESS Online Analyseangebot verwendet und Spanisch) Bewertung des jeweils eigenen Arbeitsverdienstes Länder zeigen eine stärkere Wahrnehmung NESSTAR - ein Online-Werkzeug zur Datenanalyse. 9. Einstellungen zum Thema Klimawandel zeigt sich auf der europäischen Karte der von Ungerechtigkeit, welche sie den negativen Informationen zur Verwendung von NESSTAR sind und Energie in Europa (auch verfügbar auf der Webseite des NSD – Norwegian Centre for auf Französisch, Deutsch, Slowakisch und Gerechtigkeitseinstellungen eine geografische individuellen und gesellschaftlichen Folgen erlebter Research Data (www.nesstar.com) verfügbar. Spanisch) Kluft. Während eine Mehrheit der Befragten Ungerechtigkeiten aussetzt.
Über den ESS Der ESS ist eine auf wissenschaftlichen Standards beruhende Erhebung, die seit 2002 europaweit durchgeführt wird. Die Studie misst Einstellungen, Überzeugungen und Verhaltensmuster der Bevölkerung in mehr als 30 europäischen Ländern. Die Daten werden alle zwei Jahre mit neu ausgewählten Querschnittsstichproben erhoben und enthalten die Ergebnisse von über 425.000 durchgeführten Interviews. Der European Social Survey ist seit 2013 ein European Research Infrastructure Consortium (ESS ERIC). ESS Themen: • Haushaltsbezogene Umstände • Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat • Vertrauen in Institutionen • Vertrauen in Strafjustiz und Polizei • Politisches Engagement • Formen und Erfahrungen von • Soziopolitische Werte Altersdiskriminierung • Moralische und soziale Werte • Staatsbürgerschaft, Partizipation und • Soziales Kapital Demokratie • Soziale Exklusion • Immigration • Nationale, ethnische und religiöse Identität • Familie, Arbeit und Wohlbefinden • Gesundheit und Wohlbefinden • Wirtschaftsmoral, Gerechtigkeit und Fairness • Demographische Zusammensetzung • Lebensplanung und -führung • Bildung und Beruf • Klimawandel und Energie • Finanzielle Umstände • Universelle menschliche Werte 27 Länder nahmen an der 9. Welle des ESS in 2018/2019 teil. Mitglieder: Österreich, Belgien, Bulgarien, Kroatien, Zypern, Tschechien, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien, Schweden und das Vereinigte Königreich. Beobachter: Schweiz. Weitere Teilnehmerländer: Montenegro, Serbien und Spanien. Die internationalen Beiräte des ESS ERIC bestehen aus dem Methods Advisory Board (MAB), dem Scientific Advisory Board (SAB) und dem Finance Committee (FINCOM). Der Hauptsitz des ESS ERIC befindet sich in London an der City, University of London. Das ESS ERIC Core Scientific Team besteht aus: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (Deutschland); Katholieke Universiteit Leuven (Belgien); NSD - Norwegian Centre for Research Data (Norwegen); SCP - The Netherlands Institute for Social Research (Niederlande); Universität Pompeu Fabra (Spanien); Universität Essex (Vereinigtes Königreich); und Universität Ljubljana (Slowenien). Das National Coordinators’ (NC) Forum setzt sich aus den ESS NCs aller teilnehmenden Länder zusammen. europeansocialsurvey.org esswellbeingmatters.org twitter.com/ESS_Survey facebook.com/EuropeanSocialSurvey linkedin.com/european-social-survey youtube.com/EuropeanSocialSurveyERIC Veröffentlicht durch den European Social Survey ERIC stefan.swift@city.ac.uk Deutsche Übersetzung: ESS Team Deutschland, Februar 2021
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