Sakramente in Corona-Zeiten 21 2020 - Forum Pfarrblatt
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3. BIS 16. OKTOBER 21 2020 Sakramente in Corona-Zeiten Schwerpunkt Chancen und Grenzen beim Feiern Seelsorgerinnen und Seelsorger berichten, was die Pandemie in ihren Liturgien ausgelöst und verändert hat.
EDITORIAL Ende Juli fuhr ich mit meiner Familie nach Deutschland, um das Haus meiner Schwie germutter zu räumen. Sie war im Januar verstorben, kurz danach kam Corona, und Manchmal komme ich mir vor wie in einem wir mussten die Verteilung kleinen Boot im medialen Wellenmeer.» des Nachlasses auf den Sommer verschieben. Wechselnde Corona-Nachrichten werfen mich hin und her. Die Flüchtlings- und Klimaproblematik kommt wieder stärker ins Das Haus stand seitdem leer, Bewusstsein. Diktatoren halten uns ihre Menschenverachtung vor die Blumenrabatten waren Augen, und in der Schweiz wird unsauberes Geld gewaschen verwildert und zwischen den oder vergiftetes Material umweltgefährdend verschoben. Steinplatten spross das Unkraut. Es ist notwendig, über das alles informiert zu sein. Aber die Doch im Haus war alles wie Wahrnehmung wird auch verzerrt. Denn im digitalen Raum früher. Wir räumten die werden die Schrillen, Schrägen und von sich Überzeugten Schränke, verpackten Geschirr durch Likes und Weiterverbreitung verstärkt – und durch die und Gläser und stöberten Medien in die breite Öffentlichkeit getragen. Dass aber – gerade in alten Dokumenten und Foto was Covid angeht – eine grosse Mehrheit erstaunlich gut und alben. Die Enkelinnen be konstruktiv mit dieser schwierigen Situation umgeht, ist doch das dienten sich im Kleiderschrank, eigentlich Erstaunliche – prägt aber nicht unser Bewusstsein. und Hausrat im Stil der 70er fand neue Liebhaber. Manchmal sind also die Wellen gar nicht so hoch, wie sie scheinen. Wie viele Erinnerungen wurden Manchmal ist es aber auch nötig, die eigenen inneren Kräfte dabei wach! Die Befürchtung zu aktivieren, um trotz äusseren und oft genug auch inneren meiner Schwiegermutter, Stürmen das eigene Lebensboot kraftvoll zu steuern. dass wir sowieso alles weg werfen würden, hatte sich «Man verliert niemals seine Stärke. Manchmal vergisst man nicht bestätigt. Sie kam uns nur, dass man sie hat.» Dieser Satz fand via Whatsapp seinen beim Sichten ihrer Dinge Weg zu mir. Auch solche Botschaften können wir durch die sozialen auf eine neue Art nahe. Immer Medien verbreiten – und uns damit stärken. wieder erschien es mir zwi schendurch so, als würde sie Eine Kraftquelle kann auch der Glaube sein. Nur erwarten wir uns freudig beim Sortieren auch hier manchmal das Falsche. Uns selbst zurücklehnen und zusehen. Und das war, trotz Gott das Lösen unserer Probleme überlassen funktioniert nicht. aller Wehmut, eine beglücken Pater Ermes Ronchi sagte 2016 in seinen Fastenexerzitien vor de Erfahrung. Papst Franziskus und der Kurie: «Gott handelt nicht als unser Er- satzmann, er holt uns nicht aus den Stürmen heraus, sondern stützt und hält uns in den Stürmen. Gott bewahrt nicht vor allem Leid, aber er bewahrt und trägt uns in allem Leid. Gott bringt nicht die Lösung all unserer Probleme, er bringt sich selbst, und indem er sich selber schenkt, gibt er uns alles.» Damit können wir weiterrudern und verlieren den Horizont nicht aus den Augen – und wenn wir uns umschauen, ist das Meer nicht nur stürmisch und rau, sondern oft auch wunderbar weit und schön. Petra Kreuzer Religionspädagogin in Hombrechtikon forum 21 2020 2
INHALT 4 Foto: Christoph Wider SCHWERPUNKT Sakramente in Corona-Zeiten Das Virus hat gottesdienstliches Feiern verändert. Was hat dies in Pfarreien ausgelöst? Was wurde neu entdeckt oder stärker ins Bewusstsein gerückt? BERICHT AUS DEM VATIKAN 8 SCHWERPUNKT Gottesdienst ist keine Privatsache Erkenntnisse aus dem Lockdown 8 Der Papst als Navi 26 Was hat der Papst in diesem AUS DEN PFARREIEN 9–24 Sommer so gemacht – und was ist IM ZÜRIPIET DIHEI grundsätzlich seine Aufgabe? GLAUBEN HEUTE 25 Wie kommt das Gleichnisse aktuell Foto: kna-bild Vom Weltgericht forum an? Ergebnisse aus der repräsentativen Leserschaftsbefragung des KURZNACHRICHTEN 28 Meinungsforschungsinstituts Bischofskonferenz und Frauenbund gfs.bern vom Januar 2020. Ein erster Schritt Synode der Kath. Kirche Kanton Zürich Foto:Christoph Wider Ethikpreis und dringlicher Appell BOUTIQUE 29 Inegüxle Kunst und Religion im Dialog AGENDA 31 SCHLUSSTAKT 32 Was ich einmal war ... Hochbauzeichner: Marcel von Holzen ONLINE + Bühne frei für den Gottesdienst Was erwarten die Menschen in den Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 22. September 2020 Kirchenbänken von der Liturgie? Titel: Pfingstgottesdienst in Collombey www.forum-pfarrblatt.ch Foto: Keystone forum 21 2020 3
SCHWERPUNKT Sakramente in Corona-Zeiten Eigentlich ist das Leben mit dem Corona-Virus komplizierter geworden. In die Liturgien und Gottesdienste scheint es hingegen eine gewisse Leichtigkeit gebracht zu haben. Zwei Priester und zwei Pfarreiseelsorgerinnen erzählen. Weihnachten steht vor der Türe – zumindest was die Stens denkt seine Erfahrung weiter auf das, was Planung angeht. Denn wenn an jenem Fest, an Sakramente sind und sein könnten: «Sakra- dem normalerweise die meisten Menschen in die mente und Seelsorge gehören zusammen, sie Kirchen kommen, nicht alle kommen dürfen, ergänzen sich, die Grenzen sind fliessend. Ein dann braucht es rechtzeitig kreative Lösungen. Sakrament ohne menschliche Nähe und Zu- In der Pfarrei Johannes XXIII. in Greifensee will wendung bleibt ein leeres Ritual.» man Quartierweihnachten feiern, an verschiede- Das müsse doch eigentlich Folgen haben für nen Standorten auf dem Pfarreigebiet. Im Ideal- die Frage, wer Sakramente feiern könne. «Coro- fall unter Einbezug von möglichst vielen Freiwil- na hat eine Türe geöffnet. Sie könnte uns zu ei- ligen, die in ihrem Quartier Mitverantwortung nem neuen Denken in der Theologie führen, für diese Feiern übernehmen. auch zur Frage nach der Legitimation der Spen- dung eines Sakraments», so Stens. An Ostern ist etwas passiert Wer darf, wer kann Sakramente feiern? Hel- Das ist etwas Neues. Schon an den vergangenen la Sodies sagt dazu: «Für mich persönlich ist Kar- und Ostertagen hatte man völlig anders fei- noch viel klarer und spürbarer geworden, dass ern müssen, gezwungen durch den Lockdown. es darum gehen müsste, die Menschen selbst zu Gemeindeleiterin Hella Sodies: «Junge Erwach- ermächtigen, Sakramente zu feiern, miteinan- sene bis hin zu den älteren haben uns zurückge- der und füreinander.» Sie sei sich dessen be- meldet, dass sie noch nie so intensiv erlebt ha- wusst, dass das kirchenrechtlichen und dogma- ben, wie sich das biblische Ostergeschehen mit tischen Grundsätzen widerspreche, aber «das ist ihrem eigenen Leben verbunden hat.» Dabei die Erfahrung, und die ist erst einmal da.» hatte man ja nicht einmal in der Kirche zusam- menkommen können. Gefilmt und übertragen Begegnung unter dem Vordach auf die Laptops und Computer der Menschen, Pfarreiseelsorgerin Heidi Kallenbach von St. Mar wurde die Osterliturgie naturgemäss anders ge- tin in Meilen erzählt: «Seit es wieder erlaubt staltet, «mit klassischen Elementen, aber eben ist, machen wir mit den Menschen draussen ab viel freier und sehr abgespeckt». und treffen uns dann unter dem Vordach oder an Ähnlich alternativ ist die Erfahrung von der Haustüre. Wir beten miteinander und spen- Oliver Stens: «Ich hätte mir nie in meinen Träu- den ihnen die Kommunion.» Passanten nickten men ausgemalt, dass ich einmal eine Osternacht freundlich, manche werfen einen überraschten alleine bei mir zu Hause am Küchentisch feiere», Blick. Ein «riesengrosser Aufwand» zwar, die sagt der Priester und Spitalseelsorger. So war es Kommunion im Pfarreigebiet auszutragen, aber aber, als er eben an jenem Karsamstag 2020 von einer, den sie mit ihren beiden Kollegen gern auf einem Einsatz in einem Zürcher Alterszentrum sich nimmt. «Die Leute sollen spüren, dass wir für nach Hause gekommen war. sie da sind, auch wenn sie nicht in die Kirche kom- Als diensthabender Priester war er über das men können.» Priesterpikett in eines jener Häuser aufgeboten Seit Pfingsten ist es wieder möglich, gemein- worden, in denen mehrere Menschen an den sam Gottesdienste zu feiern. Dass die Leute nun Folgen einer Infektion mit Covid-19 sterben soll- auch wieder kämen – mit Ausnahme einiger aus ten. Oliver Stens ging hin, um für sie da zu sein, der Risikogruppe – freut und überrascht Heidi das Sakrament der Krankensalbung zu spenden, Kallenbach. «Wir können davon ausgehen, dass eingepackt in Schutzkleidung, mit Handschu- die Kommunion in Gemeinschaft eine grössere hen, das Krankenöl in einem Einweggefäss. Bedeutung hat als angenommen. Das Feiern zu Hause hat die Sehnsucht nach der gemeinsa- Sakrament ist Zuwendung men Eucharistiefeier verstärkt.» Zurück zu Hause am Küchentisch, still für sich die Osternacht begehend, sei ihm etwas neu be- Sakramente sind gefragt wusst geworden: «Mein Dienst am Nächsten, Ebenso sei es mit dem Sakrament der Taufe: «Tauf- das war mein heutiger Ostergottesdienst.» Oliver familien sind mit Kindern gekommen, die schon forum 21 2020 4
Foto: Christoph Wider älter sind. Sie haben plötzlich gemerkt, dass sie das ihm stärker nachgefragt. «Man darf nicht verges- Heidi Kallenbach, René brauchen und gerade jetzt dieses Fest feiern möch- sen, dass durch Corona Druck auf den Leuten las- Sager, Hella Sodies und ten.» Und die Beichte: «Die Menschen haben neu tet, auch wenn er nicht sichtbar ist.» Oliver Stens entdeckt, dass die sakramentale Lossprechung in der Not eine Befreiung bringen kann. Ich glaube, Altes neu entdeckt manche sind sich bewusst geworden, wie endlich Die Notwendigkeit, Abstand zu halten, hätte dabei das Leben ist», deutet die Pfarreiseelsorgerin. einer alten Tradition neuen Sinn gegeben: dem Eine Erfahrung, die ähnlich auch René Sager Beichten im Beichtstuhl.Von Anfang an in die Ka- gemacht hat. Der Priester hat im Zürcher Nieder- pelle eingebaut, sei der Beichtstuhl bislang selten dorf ein ehemaliges Ladenlokal in eine Kapelle genützt worden. Ausgerechnet dieser habe es nun verwandelt. «Oremus» heisst der Ort, an den erlaubt, einfach eine Schutzfolie zwischen Pries- Menschen zur Anbetung vor dem Allerheiligsten ter und Gläubigen anzubringen. «Einige sind da- kommen können, zum Gebet vor der gewandel- bei auf den Geschmack gekommen, dass das ten Hostie. Auch während des Lockdowns, aller- Beichten an diesem Ort kostbar sein kann, weil es dings mit Zugangsbeschränkung. Deutlich mehr verborgener ist.» Vom Beichtstuhl aus kann dann Menschen seien bereit gewesen, eine Stunde des auch die Krankensalbung gespendet werden: «Ich Gebets zu übernehmen, so Sager, und: das Beicht- mache den Schieber auf und salbe Stirn und Hän- sakrament und die Krankensalbung seien bei de», erzählt Sager von seiner aktuellen Praxis. forum 21 2020 5
SCHWERPUNKT Und was, wenn das Spenden von Sakramen- «Erstaunlich ist, dass sich die Leute wieder ten wegen des Risikos einer Übertragung eine mehr Gedanken machen, was ihnen zum Bei- Zeit lang nicht erlaubt wäre? René Sager bringt spiel die Kommunion bedeutet. Ich glaube, vie- einen Vergleich: «Wenn einem Arzt verboten le haben Vertrautes in seiner Bedeutung wie- würde, einem Herzkranken zu helfen – könnte derentdeckt, als es plötzlich weggebrochen er sich das verbieten lassen?» war», sagt Heidi Kallenbach. Dass die veränderten Bedingungen auch den «Das Bedürfnis nach dem Sakrament und Umgang mit Sakramenten verändern könnten, sei nach der damit verbundenen Nähe ist deutlich ihm bisher nicht in den Sinn gekommen. «Theo- gestiegen», sagt Oliver Stens. retisch ist ja gegeben, was ein Sakrament ist und «Viele haben existenziellere Erfahrungen ge- wie man es spenden soll. Wenn es dann wirklich macht als sonst. Zu spüren, ich darf das und kann ganz unmöglich werden würde, es zu spenden, das und es ist auch nicht weniger wert, wenn ich dann müsste wohl geforscht werden, wo noch Po- zu Hause im ganz kleinen Mahl feiere, das ist für tenzial ist, das wir noch gar nicht entdeckt haben.» viele wertvoll geworden», sagt Hella Sodies. «Ich habe gemerkt, dass die Leute Halt fin- Angebot und Nachfrage den im Gebet, in der Gemeinschaft, wenn sie Das Liturgische Institut Die Erfahrungen sind also vielfältig. Ebenfalls, merken, andere sind mit ihnen im gleichen Geist sucht gute Erfahrungen was Seelsorgerinnen und Seelsorger davon ab- unterwegs», sagt René Sager. und Ideen rund um die leiten. Auch die Angebote sind je nach Schwer- Sakramente zu feiern, ist also neu und wei- Gestaltung von Gottes punkte des Seelsorgeteams unterschiedlich. Ei- terhin ein Bedürfnis. Bleibt zu hoffen, dass sich diensten – zum Teilen und nes scheint gemeinsam: die Menschen reagieren immer wieder Menschen finden (dürfen), sie gegenseitig Profitieren: darauf, suchen und schätzen es, miteinander Sa- miteinander zu feiern. www.liturgie.ch kramente zu feiern. Veronika Jehle Liturgisches Institut Gottesdienst ist keine Privatsache Liturgie in Zeiten der Pandemie. Welche Dass wir Gottesdienst nicht alleine meinschaft, im gemeinsamen Singen, Erkenntnisse drängen sich dem Theo feiern und uns Sakramente nicht alleine im Verkünden des Wortes, im Auflegen logen Martin Conrad auf? spenden können, dass also beides we- von Händen, im Salben mit Öl, im Unmittelbar nach dem Lockdown sentlich Begegnung ist, hat einen zutiefst Übergiessen mit Wasser, im Essen von begann die Pfarrei St. Peter und Paul in geistlichen Grund: Die menschliche Be- Brot und im Trinken von Wein … Zürich mit dem Streamen der täglichen gegnung, das Wort, das wir hören, die Be- Im Corona-Lockdown waren diese Eucharistiefeier bei verschlossenen Tü- rührung, die wir spüren, lassen uns et- Zeichen nur sehr reduziert einsetzbar. ren. Nie waren mehr als die erlaubten was erfahren von dem Angesprochen- Gemeinschaft und Begegnungen, von fünf Personen dabei. Als wir nun den Werden und Angerührt-Sein von Gott. denen die Liturgie lebt, sollten auf ein ersten Gottesdienst feierten, in der abge- Die menschliche Hinwendung wird zum Minimum reduziert werden. Und auch schlossenen Kirche, hörten wir plötzlich, Zeichen für die Hinwendung Gottes zu jetzt noch soll in den Gottesdiensten wie von draussen jemand an der Tür des uns. Davon leben Sakramente, davon le- Abstand gehalten und auf Berührun- Hauptportals rüttelte. Es hallte durch die ben unsere Gottesdienste. gen verzichtet werden. Und doch gilt – fast leere Kirche. Ich werde dieses Ge- Das Zweite Vatikanische Konzil hat während Corona – und erst recht da- räusch wohl nie vergessen. die Liturgie einmal so charakterisiert: nach: Wir müssen alles daransetzen, Dieses Rütteln an der Tür von je- «durch sinnenfällige Zeichen wird in dass diese Zeichen gut und verständ- mandem, der auch teilnehmen wollte, ist ihr die Heiligung des Menschen be- lich gefeiert werden. Wir müssen uns für mich zu einem Zeichen der Erinne- zeichnet und in je eigener Weise be- ehrlich fragen: Wird Gottes Nähe wirk- rung an eine wesentliche Eigenschaft wirkt». Das klingt etwas verschwurbelt, lich erfahrbar in der Art und Weise, wie von Gottesdienst geworden: Gottes- meint aber genau dies: Gott handelt im wir Gottesdienst feiern? Und die nächs- dienst ist nie privat! Gottesdienst ist im- Gottesdienst, Gott handelt in den Sa- te – und ebenso wichtige Frage – lautet mer öffentlich, ist immer Gemeinschaft. kramenten an uns Menschen. dann: Was können wir dazu beitragen? Letztlich geht diese Überzeugung zu- Dieses Handeln wird erfahrbar in Lassen wir zu, dass an dieser Tür gerüt- rück auf das Wort Jesu im Matthäus- menschlicher Zuwendung und in telt wird! Evangeliums: «Wo zwei oder drei in mei- menschlichen Gesten, die wir hören, Martin Conrad nem Namen versammelt sind, da bin ich sehen, spüren und schmecken kön- Liturgisches Institut der mitten unter ihnen.» (Mt 18,20) nen: im Zusammenkommen als Ge- deutschsprachigen Schweiz forum 21 2020 6
FORUM BISCHOFSWAHL IM FORUM Aus dogmatischer Sicht Ein eigenes Wahlgremium Das Zweite Vatikanische Konzil hat in manchen As Zeichnung: R. Stecher aus «Fröhlich und ernst unter der Mitra» © Tyrolia-Verlag 1997 pekten ein zwiespältiges Erbe hinterlassen. Auf der einen Seite entwarf das Konzil eine Vision der Kir- che, die unter dem Leitbegriff «Volk Gottes» steht. Die Kirche ist keine päpstliche Monarchie und auch keine bischöfliche Aristokratie, sondern die Gemeinschaft aller Getauften, die an Christus glauben. Auf der anderen Seite kann man nicht verschweigen: So sehr das Konzil die Gemein- schaft der Getauften zu würdigen versuchte, so sehr hat es auch das Bischofsamt in zuvor unge- ahnte Sphären emporgehievt. In der Kirchenkon- stitution heisst es, die Bischöfe stehen den Gläubi- gen «an Gottes Stelle» vor und Christus sei «in den Richtig: Bischöfen» gegenwärtig. Antenne für den Funkver Falsch: ttes kehr mit dem Heiligen Geist Wer die Entstehung der konziliaren Doku- Marschallstab Go mente betrachtet, sieht, dass es nicht darum ging, die Bischöfe persönlich zu überhöhen. Hinter der Theologie des Bischofsamtes stand eine andere Die beiden Karikaturen stammen von Reinhold Stecher (1921–2013), der von 1981 bis Frage, nämlich: Wie gestaltet sich das Verhältnis 1997 als Bischof die Diözese Innsbruck leitete. zwischen der universalen katholischen Kirche und der regional bestimmten katholischen Kirche, teressen vertreten, könnte man diese auch an der die sich in den Bistümern darstellt? Dem Konzil Bischofswahl beteiligen. Das ist anspruchsvoll: Re- war es wichtig zu betonen, dass die Bistümer kei- gionale Gesichtspunkte müssen in Einklang damit ne Filialen Roms sind. Kein Bistum allein ist die gebracht werden, dass der zu wählende Bischof ganze Kirche, da diese Kirche aus vielen Bistü- Teil eines weltweiten Kollegiums wird, weshalb er mern besteht, aber jedes Bistum ist ganz Kirche, nicht nur ortskirchlich, sondern auch vor diesem weil Einheit, Heiligkeit, Katholizität und Apostoli- Kollegium als akzeptabel erscheinen muss. zität keine von Rom geliehenen Eigenschaften Wenn ich meiner Fantasie freien Lauf lasse, sind, sondern die eine, heilige, katholische und schiene mir folgender Modus bedenkenswert und apostolische Kirche in jedem Bistum anzutreffen aus dogmatischer Sicht verantwortbar: Vor einer ist. Theologisch abgesichert wurde diese Einsicht Bischofswahl wird ein Gremium gebildet, das die Michael Seewald (*1987) ist seit 2016 durch eine Stärkung des Bischofsamtes. Der Diö- verschiedenen Gruppen des Gottesvolkes – Pfar- Professor für Dogmatik zesanbischof ist kein Zweigstellenleiter eines reien und Räte,Verbände und Vereine, Priester und und Dogmengeschich durch den Papst geführten Weltkonzerns, sondern Ordensleute innerhalb des Bistums – möglichst te und seit 2013 Pries ter. Der Theologe, Poli in der Bischofsweihe – nicht durch einen Rechts- breit repräsentiert. Dieses Gremium besteht nicht tikwissenschaftler und akt des Papstes – wird dem Bischof die Aufgabe dauerhaft und ist nicht mit einem bereits vorhan- Philosoph wurde mit übertragen, für eine Ortskirche in der Verkündi- denen identisch, sondern bildet sich nur zu dem dem Karl-Rahner-Preis für Theologische For gung des Glaubens und der Feier der Sakramente Zweck, einen Bischof zu wählen. Auf diese Weise schung sowie mit dem leitend Verantwortung wahrzunehmen. lassen sich die Parteiungen vermeiden, die sich in Heinz-Maier-Leibnitz- Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Dauergremien fast notwendigerweise ergeben. Ein Preis ausgezeichnet. Frage, welche Instanzen bestimmen sollten, wer Organ hingegen, das divers zusammengesetzt ist Seewald ist Principal Investigator am Exzel Bischof wird. In den meisten Ländern ist es üblich, und dessen einzige Aufgabe in einem Wahlakt be- lenzcluster «Religion dass der Papst ohne Mitwirkung örtlicher Räte al- steht, wäre freier, sich intellektuell wie spirituell und Politik». lein (faktisch: der päpstliche Verwaltungsapparat) auf sein Ziel, die Suche nach einem geeigneten die Bischöfe auswählt. Diese Praxis mag in man- Kandidaten für das Bischofsamt, zu konzentrieren. chen Situationen berechtigt sein. Wenn etwa auto- Wird ein Kandidat gewählt, hat der Papst ein Prü- ritäre Regime versuchen, die Kirche durch Einfluss fungsrecht. Er kann als Haupt des Bischofskollegi- auf ihre Personalpolitik gefügig zu machen, ist der ums mit Blick auf Glaubenslehre oder Lebensfüh- Papst gefordert, sich diesem Druck entgegenzu- rung des Kandidaten ein Veto einlegen. Ein solches stellen. In Ländern hingegen, wo die Kirche sich Veto würde eine Neuwahl erfordern. Legt der Papst ungehindert entfalten und die Getauften in freier kein Veto ein, wird der Gewählte Bischof. Abstimmung Gremien wählen können, die ihre In- Michael Seewald forum 21 2020 7
KOLUMNE aus deamn Vatik Bericht aus dem Vatikan Der Papst als Navi rinnen und Berater beigezogen, die sich mit der Materie gut auskennen. In die- sem Fall handelt es sich um Mediziner und Wirtschaftswissenschaftler, denn der Papst will sich in seinem neuen Schreiben mit den Folgen des Corona virus auseinandersetzen. Dazu tauschte sich Franziskus in den vergangenen Wochen mit Fach leuten aus, die zum Beispiel Infizierte pflegten, oder mit Ökonomen, welche die wirtschaftlichen Folgen der Krise abschätzen. Ein Papst – egal welche theologische Hal Foto: Mario Galgano tung er einnimmt – muss immer auch auf Stimmen anderer Fachbereiche hören, um sinnvolle Aussagen machen zu kön- nen. Wer Papst wird, ist a priori kein Auch die neuste Papst-Enzyklika beginnt mit einem Zitat des Hl. Franziskus. Universalgenie. Auch ein Franziskus Im Bild die ihm geweihte Basilika in Assisi. nicht. Deshalb trifft er regelmässig Wirt- schaftsleute, Kulturschaffende oder Ein Bäcker macht Brot. Die Friseurin seinem Pontifikat bisher zwei Enzykli- Wissenschaftler, bei denen es sich längst schneidet Haare. Lehrerinnen und Lehrer ken herausgegeben. Frisch gewählt, nicht immer um Katholiken handelt. unterrichten. Aber was macht eigentlich präsentierte er sich 2013 mit «Lumen fi- Es ist Aufgabe des Papstes zuzuhö- der Papst den lieben Tag lang? dei». Es ist die erste Enzyklika, die von ren, Schlüsse zu ziehen und sie dann in Wenig überraschend: Wie jeder an- einem Papst – Benedikt XVI. – angefan- Lehrschreiben zu erläutern, welche die dere Priester betet er und feiert täglich gen und von seinem Nachfolger – Fran- Haltung der katholischen Kirche zu- Eucharistiefeier. Doch was kennzeich- ziskus – fertig gestellt wurde. sammenfassen sollen. Es geht darum, net den Papst? Im Grunde genommen Die erste eigenhändig von Franzis- der Menschheit zu helfen, «auf dem ist er so etwas wie der irdische Medien- kus verfasste Schrift ist 2015 erschie- richtigen Weg» zu bleiben. Der richtige sprecher Jesu Christi und seiner Kirche. nen und darin geht er auf die sozialen Weg ist für uns Christen eine Person – Es geht also darum, dass der Papst sei- und ökologischen Fragen unserer Zeit aber nein, nicht der Papst – es ist Jesus nen Kopf hinhält und den Menschen ein. Nach «Laudato si’» wird er uns nun Christus. Und deshalb besteht die Auf- «urbi et orbi» – also in Rom und auf der am 3. Oktober «Fratelli tutti» schenken. gabe des Papstes darin, mitzudenken, ganzen Welt – erläutert, was er als Wil- Wieder kein lateinischer Titel und wie- wo es konkret langgehen könnte. Der le Gottes erkannt hat. der wie «Laudato si’» ein Zitat des hei- Papst ist sozusagen ein Navi für Gläu- Seine stärkste Waffe dabei ist die so- ligen Franz von Assisi. bige, und die Fachleute, die ihn beraten, genannte Enzyklika, also ein Lehr- helfen ihm, ein funktionierendes Up- schreiben. Dieser Text, der meist einen Wie seine Vorgänger hat Papst Franziskus date hochzuladen. lateinischen Titel trägt, richtet sich vor den Sommer damit verbracht, die Ab- Mario Galgano allem an alle Gläubigen, aber auch an schrift fertig zu verfassen. Dazu hat er – alle «Menschen guten Willens». Damit ebenfalls wie seine Vorgänger – Berate- sind also nicht nur Katholiken gemeint. Mario Galgano Pius XI. hatte sich 1937 mit der Enzyklika (*1980), ehemaliger Sprecher der Schweizer Bischofskonferenz, «Mit brennender Sorge» (der Titel war ist seit 2006 als Redaktor bei Vatican News tätig. Vatican News ausnahmsweise deutsch) an die Men- entstand 2017 als Nachfolgeorganisation von Radio Vatikan. Galgano schen im Dritten Reich gewandt. Johan- lebt mit seiner Familie in Rom. Er wird in Zukunft regelmässig nes Paul II. prangerte mit seiner Enzyk- exklusiv für das forum in einer persönlichen Kolumne aus dem lika «Redemptor hominis» von 1979 den Vatikan berichten. Kommunismus an. Franziskus hat in forum 21 2020 8
GLAUBEN HEUTE Gleichnisse GLAUBENaktuell HEUTE➜ Vom Weltgericht MATTHÄUS 25,31–36 Vom Weltgericht Illustration: Nadja Hoffmann Jesus sagte:Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm ver- sammelt werden und er wird sie von- einander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr Macht hoch die Tür habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken Zu meinen schönsten kirchenpädagogi ner Klosterkirche war das einmal so dar- gegeben; ich war fremd und ihr habt Spiritualität schen ganzgehört Erlebnissen alltäglich es, im Sommer gestellt: Jene, die nicht gehandelt haben, mich aufgenommen; ich war nackt «Macht hoch die Tür» zu singen. Das irri- stehen zur Linken und haben verhüllte und ihr habt mir Kleidung gegeben; Macht hoch die Tür… tiert zunächst, löst dann aber bei Kindern, Jugendlichen und oft auch bei Erwachse- Hände; jene, die sich eingesetzt haben, nehmen teil an der Herrschaft und tragen ich war krank und ihr habt mich be- sucht; ich war im Gefängnis und ihr nen die neugierige Frage aus: «Was soll Herrscherstäbe in der Hand. seid zu mir gekommen. Zu meinen schönsten kirchenpädago- einer Klosterkirche war das einmal so das mitten im Sommer, der Advent ist gischen Erlebnissen gehört es, mitten im dargestellt: Die nichts getan haben, ste- doch noch weit weg?» Es hat mich immer beeindruckt, dass das Hochsommer „Macht hoch die Tür“ zu hen zur Linken und haben verhüllte Gleichnis vom Weltgericht den Impuls Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, voll singen. Das irritiert zunächst, aber löst Hände, die etwas getan haben, nehmen Die Antwort ist ganz einfach: Jede Kirche enthält, die Welt im Hier und Jetzt zum ständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe dann bei Kindern und Jugendlichen, oft teil an der Herrschaft und tragen Herr- ist das himmlische Jerusalem in Minia- Guten zu verändern. Das himmlische Je- auch bei Erwachsenen die neugierige scherstäbe in der Hand. © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart turformat. Um daran zu erinnern, singe rusalem und das Weltgericht wollen Sym- Frage aus: „Was soll das mitten im Som- Es hat mich immer beeindruckt, dass Alle Rechte vorbehalten ich gerne vor der Tür oder im Eingang bole der Hoffnung auf eine bessere Welt mer, der Advent ist doch noch so weit das Gleichnis vom Weltgericht den Im- dieses bekannte Adventslied, wenn wir sein und auf einen guten Ausgang der weg?“ Die Antwort ist ganz einfach: puls enthält, die Welt im Hier und Jetzt im Juni, meistens zum Ende des Schul- Geschichte. Das heisst aber nicht, dass Wenn wir im Juni, meistens zum Ende zum Guten zu verändern. Das himmlis- jahrs, unsere kühle Kirche besuchen und wir die Beine hoch und die Arme in den des Schuljahrs, unsere kühle Kirche be- che Jerusalem und das Weltgericht sind an der Schwelle des Hauptportals stehen. Schoss legen dürfen. Vielmehr sollen wir suchen und an der Schwelle des Haupt- Symbole der Hoffnung auf eine bessere Hungrige speisen, Durstigen zu trinken portals stehen, singe ich gerne vor der Welt und einen guten Ausgang der Weil früher am Eingang des Jerusale- geben und Fremde bei uns aufnehmen. Tür oder im Eingang dieses bekannte Geschichte. Das heisst aber nicht, dass mer Tempels die Tore nicht mit zwei Das ist heute aktueller denn je und zeigt: Adventslied, um daran zu erinnern, dass wir die Beine hoch und die Arme in den Türflügeln geöffnet, sondern «hochge- Mystik geht nicht ohne Politik, Frömmig- jede Kirche das himmlisches Jerusalem Schoss legen dürfen. Vielmehr sollen macht» wurden, ist ist. im Miniaturformat diese Wortwahl Und der weil früher keit ohne wir Werkespeisen, Hungrige ist leer. Durstigen zu Bibel bis heute in unserem am Eingang des Jerusalemer TempelsAdventslied trinken geben und Fremde bei uns auf- stehen die Toregeblieben. nicht mit zwei Türflügeln geöff- Schön, dass nehmen. Dasdas Gleichnis ist heute vom denn aktueller Weltge-je net, sondern „hochgemacht“ wurden, ist richtzeigt: und in denMystik Gottesdiensten geht nichtam Christkö- ohne Poli- Anleitung zum Bastelbogen (oben links) Ich dieseerzähle dann der Wortwahl weiter vonbis Bibel derheute Fassade in nigssonntag tik, Frömmigkeitvorgelesen wird, dem ohne Werke letzten ist leer. «Mach deine eigene Kirchentüre hoch» gotischer Kathedralen wie zum unserem Adventslied stehen geblieben. Beispiel Sonntag im Jahreskreis. Am Sonntag Schön, dass das Gleichnis vom Weltger- da- mit diesem Bastelbogen. Kopiere die Notre-Dame Ich erzähle dann de Paris. weiterVor vondem Eintritt der Fassade nach ist 1. Advent und wir erinnern icht in den Gottesdiensten am Christ- uns Vorlage auf deine gewünschte Grösse, «ins himmlische gotischer Jerusalem» Kathedralen wie ist z.B.dort das Notre im Schein der ersten königssonntag Kerze sicher vorgelesen wird,andemdie- male und schneide die Einzelteile aus biblische Dame deGleichnis Paris, aufvomder Weltgericht nach vor dem Eintritt sen Moment letzten mitten Sonntag imimJahreskreis. Sommer, alsAm wir und klebe die Wände zusammen. Matthäus 25 zu Jerusalem ins himmlische sehen: Da das sitztbiblische Christus sangen «Macht hoch die Tür». Sonntag danach ist 1. Advent und wir er- Der Bastelbogen steht auf der Website als Menschensohn und Weltenrichter Gleichnis vom Weltgericht (Mt 25,31-46) in innern uns im Schein der ersten Kerze des forums auch im A4-Format als der Mitte auf zu sehen ist.dem Thron Da sitzt und scheidet Christus die als Men- sicher an diesen MomentChristian mittenCebulj im PDF zum Download bereit. Menschen schensohnjeund nachWeltenrichter ihrem ethischen in Ver- der heissen RektorSommer, als wirHochschule der Theologischen sangen „Macht Chur und www.forum-pfarrblatt.ch halten in zwei Mitte auf demGruppen. Thron und Im Türbogen scheidet die ei- hoch die Tür…!“ Professor für Religionspädagogik und Katechetik Menschen je nach ihrem ethischen Ver- Prof. Dr. Christian Cebulj halten in zwei Gruppen. Im Türbogen Rektor der Theologischen Hochschule Chur forum 21 2020 25
IM ZÜRIPIET DIHEI Wie kommt das forum an? Das forum wird geschätzt. Das sagen uns Gefühl und Erfahrung. Aber Gefühl und Erfahrung können trügen. Deshalb haben wir dem Markt- und Meinungs- forschungsinstitut «gfs.bern» den Auftrag zu einer repräsentativen Leser- schaftsbefragung gegeben. Hier präsentieren wir die wichtigsten Ergebnisse dieser Umfrage. Zusammensetzung der Leserschaft? 6% keine Antwort 4% nie 23% 10% 1x die Woche 18 bis 39 oder öfters 25% nur zu Kirchenbesuche speziellen Anlässen 18% 40% Alter mind. 1x im über 65 Monat 50% 40 bis 64 24% mehrmals jährlich «Das forum verfügt über eine grundsätzlich sehr zufriedene und interessierte Leserschaft. Das Interesse an der Zeitschrift ist stark abhängig von der persönlichen Nähe zur Kirche und von Lebens- zykluseffekten. Dies ist neben der Themen- und Interessensbreite aufgrund der Altersstruktur der Zielgruppe eine Herausforde- rung, welche die Zeitschrift aus Sicht der interessierten sehr 9% Leser*innen adäquat adressiert.» schlecht gfs.bern gfs.bern eher 14% 37% schlecht sehr gut Wie gut kennen Sie 5% Welche der folgenden Eigenschaften ist Ihnen wichtig? weiss nicht/ die Zeitschrift keine Antwort forum? 69 Aktualität 35% 62 Hintergrundinfos eher gut 47 Unabhängigkeit 41 Interviews 27 attraktive Aufmachung 19 passende Bebilderung 7 Tabellen/Grafiken Mehrfachnennungen möglich forum 21 2020 26
24% gar nicht/ Infos zur Umfrage nur wenige 27% Die Leserschaftsbefragung wurde von «gfs.bern» im Minuten bis 15 min Auftrag der «Stiftung forum – Pfarrblatt der katho lischen Kirche im Kanton Zürich» durchgeführt. Es Durchschnittliche konnten zwischen dem 9. und dem 31. Januar ins weiss nicht2% Lesedauer gesamt 662 Leserinnen und Leser schriftlich – per länger 2% Brief oder online – befragt werden. Die Zahl der Teil als 1 Std. nehmerinnen und Teilnehmer liegt deutlich höher als 6% 2003 bei der letzten Befragung. Stichprobenfehler bis 1 Std. laut gfs: ±3,8 Prozent bei 50/50 und 95-prozentiger 30% Wahrscheinlichkeit. 9% bis 30 min bis 45 min Allgemein: Durchschnittliche Lesedauer abonnierte oder gekaufte Titel: 30 Minuten (BfS: 2018) Welche Rubriken des forum lesen Sie? Durchschnittliche Lesedauer Gratiszeitungen: 14 Minuten (Leonarz, Maria: 2002) Pfarreiseite Gottesdienste 44 20 Pfarreiseite Pfarreileben 40 24 Titelgeschichten 24 35 Interviews 21 37 Reportagen 24 34 Porträts 18 37 «Das forum ist die Kurznachrichten 18 32 wichtigste Informationsquelle zur Editorial 24 25 katholischen Kirche generell und zur eige- Agenda 21 28 nen Pfarrei. Dieser zentrale Nutzen führt Kulturtipps 17 29 Neuleser*innen niederschwellig an die Zeitschrift heran, sobald sich in der Lebenssituation ein Interesse Spiritualität 20 25 an der Kirche eröffnet. Neben dieser Informationsfunkti- Leserbriefe 16 17 on wird insbesondere die Themenauswahl von den ■■■ lese ich fast immer ■■■ lese ich meistens Leser*innen gelobt. Ein minimaler Graben inner- halb der Leserschaft verläuft in Bezug auf die Kirchenorientierung der Zeitschrift.» gfs.bern forum im Web Neben der quantitativen und qualitativen Beurtei lung des Printmagazins diente die Leserschafts befragung auch dazu, Erkenntnisse für die weitere Entwicklung des forum zu gewinnen. Es wurde dabei deutlich, dass die Printausgabe des forum nach wie vor sehr geschätzt und genutzt wird. 78 % der Leserschaft sieht es als Vorteil, dass ihnen g 2020 das Heft bequem nach Hause geliefert wird. Eine fragun eserbe nen- und L Leserin Printausgabe ist damit nach wie vor unverzichtbar. ANTO N ZÜR IC H RCH E IM K EN KI 64 % nutzen aber auch täglich Websites. Und da AT H O LISCH DER K B L AT T P FA R R mit zeigt sich grosses Potential im Online-Auftritt. Die Herausforderung wird darin bestehen, mit einer klugen Strategie eine optimale gegenseitige Ergänzung von Print und Online zu entwickeln. Ziel dieser Strategie muss es sein, die bestehende treue Leserschaft zu pflegen und gleichzeitig neue, jüngere Leserinnen und Leser zu gewinnen, deren Nutzungsverhalten stark online geprägt ist. 2020 August bit/ak 20 forum 20 efragung d Leserb nen- un Leserin forum 21 2020 27
KURZNACHRICHTEN Bischofskonferenz und Frauenbund Synode der Katholischen Kirche im Kanton Zürich Ein erster Schritt Ethikpreis und dringlicher Appell Zum ersten Mal trafen sich Mitte September die Schweizer Bischöfe mit einer Frauendelegation. Simone Curau-Aepli, als Präsidentin des Frauenbundes fordern Sie Gleich berechtigung für Frauen in der Kirche. Ist die Botschaft angekommen? Curau-Aepli: Wir waren sehr klar und haben sehr persönlich kommuni- ziert. Wir haben von den Verletzun- gen erzählt, die wir als Frauen in der Foto: Simon Spengler/zvg katholischen Kirche empfinden. Ich habe gemerkt: Da passiert etwas bei den Bischöfen. Ihnen wird klar: Es kann so nicht weitergehen, es muss sich etwas ändern und wir müssen die Veränderungen aktiv gestalten. (v. l. n. r.): Simone Müller, Selma Hadzic, Saphir Ben Dakon, diesjährige Ethik-Preisträgerin nen. Nicht auf dem Bild ist die ebenfalls prämierte Selina Scheiwiller. Hat ein Bischof gesagt: Ich würde euch sofort weihen, wenn ich dürfte? Die Weihe war kein Thema. Das haben Mit Blick auf das Drama im griechischen Projekte der Sans-Papiers Zürich (SPAZ) wir bewusst ausgeklammert, aber wir Flüchtlingslager Moria forderte die Synode und Soforthilfe an Schweizer Jenische, haben sehr wohl über sakramentale in einem dringlichen Appell die kantonalen Sinti und Roma unterstützt werden. Beauftragungen gesprochen. Das und eidgenössischen Behörden auf, um- Die Synodalen nahmen jeweils ein- heisst, dass Menschen aus den Pfar- gehend ein Kontingent von Flüchtlingen stimmig Kenntnis von den Jahresbe- reien oder Gemeinschaften – also von aufzunehmen. «Die Katholische Kirche richten der Rekurskommission, der unten! – beauftragt werden, gewisse im Kanton Zürich verpflichtet sich ihrer- Personalombudsstelle und der Katholi- Sakramente zu spenden. seits, umgehend Unterbringungsmög- schen Kirche im Kanton Zürich. Eben- lichkeiten für Flüchtlinge zu finden und falls einstimmig hiess das Parlament die Haben sich die Bischöfe über den die Behörden bei der Versorgung und Be- Jahresrechnung 2019 der Zentralkasse, Austausch gefreut? gleitung der Flüchtlinge zu unterstüt- den Finanzplan für die Jahre 2021–2023 Die Bischöfe diskutieren nicht gerne zen», betonte Synodalratspräsidentin und den Antrag gut, 2021 keinen Teue- über Machtstrukturen. Sie sprechen Franziska Driessen-Reding. rungsausgleich auszurichten. lieber über Mission und Nächstenlie- be. Das ist wichtig, aber nicht genug. Coronabedingt wurde die Synodensitzung Die Jahresrechnung 2019 schliesst mit ei Wir spüren immer wieder eine Mau- vom 10. September nicht wie gewohnt im nem Aufwand von 58,8 Millionen Franken er: Bis hierhin und nicht weiter. Diese Rathaus, sondern im grossen Saal des und einem Ertrag von 63,5 Millionen Fran Mauer ist aus Angst gebaut. Und das reformierten Kirchgemeindehauses von ken mit einem Ertragsüberschuss von 4,7 tut weh. Missbrauch und Machtmiss- Winterthur-Stadt durchgeführt – ohne Millionen Franken ab. Das sind gute drei brauch werden durch geschlossene, die elektronische Abstimmungshilfe und Millionen Franken besser als budge- intransparente Strukturen begünstigt. ohne Mikrofone an jedem Platz. tiert. Der Beitragssatz der Kirchgemein- Die Synodalen beschlossen ein- den an die Zentralkasse wird belassen. Kam auch etwas konkret heraus – oder stimmig, die 2015 errichtete Professur pd/bl ging es darum, Vertrauen aufzubauen? ad personam für Spiritual Care an der www.zhkath.ch Vertrauen aufbauen und sich kennen Theologischen Fakultät der Universität lernen war ein wichtiges Ziel, das nicht Zürich weiterzuführen. Völlig unbe- Die Synode vergab dieses Jahr ihre Ethik unterschätzt werden darf. Konkret ha- stritten war auch der Antrag des Syno- preise an vier junge Frauen (Bild), für ben wir beschlossen: Es geht weiter. dalrats für einen Sonderbeitrag in der ausgezeichnete Bachelor-Arbeiten zur Arbeitsintegration von Flüchtlingen und Die paritätisch besetzte Arbeitsgruppe Höhe von 300 000 Franken für weitere körperlich behinderten Frauen, Ermessens arbeitet weiter. Auch das ist ein No- soziale Projekte im Zusammenhang mit spielräume in der Sozialhilfe und eine vum. Wir werden jetzt die nächsten der Coronakrise. Damit sollen beste- Analyse der ökumenischen Bildungsland Schritte planen. hende Aktionen wie die Gassenarbeit schaft Schweiz. Interview: Raphael Rauch, kath.ch von Sr. Ariane an der Langstrasse oder forum 21 2020 28
Inegüxle ➜ Kunsthaus Zürich Kunst und Religion im Dialog Kunstwerke beinhalten oft auch religi- öse Inhalte und Vorstellungen. In the- matischen Führungen ergründet Sibyl Kraft vom Kunsthaus Zürich abwech- selnd mit Lars Simpson (christkatho- Führungen lisch), Matthias Berger (reformiert) Foto: Kunsthaus Zürich/zvg 1. November: Heilig oder profan? Jeweils Sonntag, und Meinrad Furrer (römisch-katho- Hans Leu der Jüngere, Johannes 15.00–16.30 Uhr lisch) die Bedeutungsschichten von der Täufer und Maria mit dem Jesuskind / Bruce Nauman, Modell Treffpunkt: Eingangshalle ausgewählten Werken im Dialog zwi- für Tunnel. Quadrat zu Dreieck Kunsthauses Zürich schen theologischer und kunsthistori- Eintritt inkl. Führung: CHF 16. –/11. – scher Perspektive. «Sich Zeit nehmen 10. Januar 2021: Glück Keine Anmeldung. Mattia Preti, Christus und die Ehe für nur zwei Werke ist faszinierend», brecherin / Augusto Giacometti, Infos über allfällige Änderungen sagt der Theologe Meinrad Furrer von Die Nacht aufgrund der momentanen Katholisch Stadt Zürich. «Wir können Lage zeitnah auf der Agenda des 7. März: Schichten Kunsthaus Zürich. sie auf uns wirken lassen und sie mit Nicolas de Staël, Composition en einem kunsthistorischen und einem noir / Max Ernst, Die ganze Stadt Kunsthaus Zürich theologischen Auge betrachten.» Eine Heimplatz 1 solche Führung erschliesse garantiert 9. Mai: Liebe 044 253 84 84 Angelika Kauffmann, Amor und Psy www.kunsthaus.ch neue Blickwinkel und Erkenntnisse, che / Albert Anker, Die Ziviltrauung ist er überzeugt. bl Schaufenster ➜ Serie Auf Sendung Ted Lasso Kirchenfrauen(t)räume 1958 öffneten Frauen mit dem Saf fa-Kirchlein neue Räume. Das Be dürnis danach ist immer noch da. So, 4. Oktober – 8.30 – SRF 2 Kultur Myanmar – Die Shwedagon-Pagode Auf einem Hügel in Rangun (Myan mar) thront die goldene Shweda Foto: apple tv+/zvg gon-Pagode, einer der berühmtes ten und grössten Stupas der Welt. So, 4. Oktober – 10.30 – SRF 1 Mit Tieren sprechen Ted Lasso soll einen Club der englischen gleichzeitig rührend. Seine Liebens- Kann man mit Tieren sprechen? Der Premier League vor dem Abstieg retten. Der würdigkeit in Person ist weder ober- «Dok»-Film zeigt Formen der Kom Amerikaner kennt sich allerdings nur im flächlich noch langweilig. munikation zwischen Mensch und American Football aus und hat von Fuss- Und damit ist «Ted Lasso» nicht Tier: spielerisch, methodisch, wis ball «made in Europe» keine Ahnung. bloss für Fussballfans ein Stimmungs- senschaftlich bis telepathisch. Und er hat erst recht keinen blassen aufheller in schwierigen Zeiten. Er lässt Do, 8. Oktober – 0.05 – SRF 1 Schimmer, dass genau seine Unwissen- uns alle davon träumen, dass auch net- heit Teil eines Racheplans ist. te Menschen Gewinner sein können. Neuer Gesang für lebendige Kirche? «Ted Lasso» zelebriert zwar die üb- bit Singen schafft Gemeinschaft, ist ak lichen Kulturschock-Klischees, vor al- «Ted Lasso» tive Beteiligung im Gottesdienst und lem aber wird der Beweis erbracht, dass USA 2020, Besetzung: Jason Sudeikis, Ausdruck des Glaubens. Doch der auch unglaublich sympathische Figu- Hannah Waddingham, Brendan Hunt, Brett Kirchgesang wandelt sich ständig. ren eine Serie tragen können. Jason Goldstein, Phil Dunster, Nick Mohammed … So, 11. Oktober – 8.30 – SRF 2 Kultur Sudeikis ist als Ted Lasso lustig und 1. Staffel bei Apple TV+ forum 21 2020 29
INSERATE Klosterherberge Baldegg Für Ihre Steuern und Erbschaftssachen Adventsmusik Sorgentelefon Dr. Strebel, Dudli + Fröhlich Steuerberatung und Treuhand AG Für spielfreudige MusikerInnen für Kinder (Blockflöte, Querflöte, Streicher) (ehem. Steuerkommissäre) Fr. 4. Dez.– So. 6. Dez. 2020 Tel. 044 308 25 50 8052 Zürich www.sdf-treuhand.ch Auskunft und Anmeldung: Steuern Erbsachen Altersvorsorge Liegenschaften B. Romano 044 381 98 24 Für mehr Freude im Leben: Lebensqualität spenden is Grat 0800 55 42 0 weiss Rat und hilft sorgenhilfe@ sorgentelefon.ch Stiftung BRUNEGG Brunegg 3 | Hombrechtikon SMS 079 257 60 89 www.stiftung-brunegg.ch Post-Spendenkonto: 87-2430-9 www.sorgentelefon.ch IBAN CH18 0070 0113 9004 4943 9 PC 34- 4900-5 ➜ als PDF zum Download ➜ frei zugängliches Archiv Nächste Inserateschlüsse: ➜ aktuelle Nummer als Newsletter ➜ 5. Oktober (Nr. 22) ➜ mit Bildern und Tönen angereichert ➜ 19. Oktober (Nr. 23) ➜ 96 Pfarreiseiten mit komfortabler Suchfunktion ➜ 2. November (Nr. 24) Das forum im Netz www.forum-pfarrblatt.ch forum@c-media.ch www.telebibel.ch « Armut ist, wenn deine Familie sich für dich schämt.» Armut ist Alltag. Für über 100 000 Menschen im Kanton Zürich. Spenden Sie jetzt: www.caritas-zuerich.ch /armut Zürich Inserat_Caritas_Zuerich_forum_21_183x131.indd 1 21.09.2020 13:39:14
3. BIS 16. OKTOBER Kunst Marc Chagall – Gottesbilder Gottesdienste Was ändert sich in Chagalls Bildern, Im slawisch-byzantinischen Ritus und wie verändert sich sein Gottesbild? Mo, 5.10., 19.00: Dreikönigskirche Zürich Mi, 7.10., 19.00–21.00, Pfarreisaal St. Peter und Paul, Werdgässchen 26, Zürich. Fr. 15.–. Politischer Abendgottesdienst in ZH www.zentrum-spiritualitaet.ch Fr, 9.10., 18.30: Gift in unserem Essen. Pfarreisaal Liebfrauen, Weinbergstr. 36. Kurse Feierliches lateinisches Choralamt Sa, 17.10., 18.00, St. Peter und Paul, Zürich. Studiengang Theologie 15 Vorlesungen oder Fernkurs für Gast- Hochschulgottesdienst hörende über «Jesus Christus» (Mon- Je So, 20.00, Liebfrauenkirche, Zürich Aus Feuerkraft tagabend) oder «Paulus und die Anfän- Online-Gottesdienste Bildhauer Andreas Biank war rund um ge der Kirche» (Donnerstagabend). www.mutterkirche.ch den Flughafen unterwegs und stellt Mo, 19.10.–8.2.2021, 19.00–20.45; www.kloster-einsiedeln.ch/live nun seine Skulpturen aus dem gefun- Do, 22.10.–11.2.2021, 19.00–20.45. Pfingst weidstr. 28, Zürich. Fr. 500.– (Fernkurs 460.–). www.altstadtkirchen-live.ch denen Material aus. Anmeldung bis 12.10.: 044 525 05 40. TV-/Radio-Gottesdienste Do, 8.10., 16.15, Bushaltestelle Zürich Flughafen, www.tbi-zh.ch Werkhof: Besuch beim Künstler im Wald. Röm-kath. Gottesdienst: So, 4.10., 9.30, ZDF Radiopredigt: Je So, 10.00, Radio SRF 2 Kultur, Do, 12.11., 17 Uhr: Gespräch mit dem Künstler Gesprächsführung Musikwelle; Tel. 032 520 40 20 Di, 8.12., 18.00: Adventsanlass Schwierige Gespräche kompetent und Do, 18.3.2021: Finissage Sonntagslesungen: www.bibelwerk.ch Alle im Andachtsraum Flughafenkirche. empathisch führen. Für Personalver- www.flughafenkirche.ch antwortliche, Lehrpersonen, im Ge- sundheitswesen Tätige, Eltern usw. Seelsorge-Gespräche aki classics Di, 3./10./17.11., 9.00–12.30, Zeltweg 27, Zürich. Fr. 300.–. Anmeldung bis 6.10.: 043 244 80 80; Bahnhofkirche Anri Lepetit (Klarinette) und Diana Kis zuerich@143.ch Mo – Fr, 7.00 –19.00, Sa/So, 10.00 –16.00 lovskaja (Piano) spielen Werke von Bern- www.zuerich.143.ch stein, Barber, Copland und Gershwin. Predigerkirche Fr, 2.10., 19.00, aki, Hirschengraben 86, Zürich. Mo – Fr, 14.00 –18.00 Eintritt frei, Kollekte jenseits im Viadukt www.aki-zh.ch Di –Fr, 11.00 –18.00, Sa, 14.00 –18.00 Gespräche Gebete und Meditation Buch mit Kaffee Meditationen Buchbesprechung von Eveline Haslers Do, 8.10., 19.00, Pfarreisaal St. Peter+Paul: «Die Wachsflügelfrau» und «Anna Göldi». Feierabend für Leib und Seele Mi, 7.10., 14.00–16.30, Schober, Napfgasse 4, Do,15.10., 19.00, Werdstr. 53, ZH: Da-Sein Zürich. Teilnahmegebühr. www.zentrum-spiritualitaet.ch Anmeldung 044 369 55 66. Kurzfristige Änderungen möglich, Website beachten. Bahnhofkirche www.frauenbund-zh.ch Zürich liest Mo – Fr, 7.00, 7.30, 8.00, 8.30: Wegworte Katholisch Stadt Zürich stellt Texte von Mo–Fr, 18.45. Sa/So, 15.45: Abendgebet Im Reich der Widersprüche jungen Menschen vor und lädt zu wei- Tischgespräch der Religiös-Sozialisti- teren Veranstaltungen mit Autoren. Mittagsgebet in der Predigerkirche schen Vereinigung mit Kurt Seifert, Pu- Mi, 21.10., 19.00, Bogen D, Viadukt, Zürich: Mo – Fr, 12.15 – 12.35 blizist, über China. Mutmacher-Texte von Jungen. Haltestille Bahnhofstrasse Sa, 17.10., 15.00–17.00, Gartenhofstr. 7, Zürich. Do, 22.10., 20.00, Jesuitenbibliothek, Hir Do, 12.15 –12.35, Augustinerkirche www.kirchgemeinde.ch/resos/ schengraben 74, Zürich: «Demokratie in der Schweiz» mit Joe Lang. Fr, 23.10., 19.00, Pfarrei Felix und Regula, Vernetzt Spiritualität Zürich: «Die Nachkommende» – Autoren gespräch mit Ivna Zic. Jugendseelsorge Engelwelten Sa, 24.10., 19.00, Jesuitenbibliothek, Hir www.jugendseelsorge.ch schengraben 74, Zürich: «Die archaische MontagsMusik mit Gesang und Orgel, Kraft des Monotheismus», mit Eckhard Spitalseelsorge Lyrik und Prosa. Nordhofen. www.zh.kath.ch/spitalseelsorge Mo, 5.10., 12.15–12.45, Kirche St. Peter und Keine Anmeldung, Eintritt frei. Paul, Zürich. www.zuerich-liest.ch Anderssprachige Gottesdienste www.zentrum-spiritualitaet.ch www.zh.kath.ch/migrantenseelsorge forum forum21 2017 31 222020
WAS ICH EINMAL WAR ... PFARRBLAT T DER KATHOLISCHEN KIRCHE Foto: Christoph Wider IM KANTON ZÜRICH Gültig für die Sonntage vom 4. und 11. Oktober Herausgeberin Stiftung forum – Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich Redaktionsadresse Hirschengraben 72, 8001 Zürich 044 266 12 72, redaktion@forum-pfarrblatt.ch, www.forum-pfarrblatt.ch Sekretariat: Di/Do 8.30 –11.30 Uhr, Di/Do 13.30–16.30 Uhr Stiftungsratspräsident: Pfr. Andreas Rellstab Geschäftsführung: Anita Koch Redaktionssekretariat: Rita Grob Chefredaktion: Thomas Binotto (bit) Redaktion: Pia Stadler (ps), Beatrix Ledergerber (bl), Veronika Jehle (vej) Fotografie: Christoph Wider Grafik: Angelika Dobner Hochbauzeichner Abo-Service und Adressmutationen Marcel von Holzen, Pfarrer und Dekan Stadt Zürich: 043 322 18 18, info@i-kg.ch Zürich-Land: Direkt beim Pfarramt Ihres Wohnortes (Adresse auf Pfarreiseiten ersichtlich) Stadt Winterthur: 052 224 03 80, Kathedralen errichten, den Churer Dom von Holzen doch noch ein Theologiestu- mitgliederverwaltung@kath-winterthur.ch Bezahlte Abos: 044 266 12 72, umbauen, der Kirche St. Peter und Paul ei dium. Heute ist er dankbar für die Berufs- redaktion@forum-pfarrblatt.ch nen zweiten Turm anbauen? Kein Prob- lehre: «Sie hat mir Einblicke in die Ge- Abopreise: Jahresabo Inland Fr. 38.–, Ausland Fr. 77.– Anzeigenverkauf lem für Marcel von Holzen. «Ich war schäftswelt gegeben – und Hochachtung creative media gmbh, Schützenstrasse 19, schon immer ein Visionär, hatte Ideen, für die Freiwilligen, die sich neben dem 8902 Urdorf, 043 322 60 30, Fax 043 322 60 31 forum@c-media.ch, www.c-media.ch die ich in Zeichnungen umsetzte», sagt Berufsleben in der Pfarrei engagieren.» der Pfarrer von Heilig Geist in Höngg Druck AVD Goldach AG, 9403 Goldach, www.avd.ch und Dekan der Stadt Zürich. Die Faszination für Architektur begleitet Pfarreiseiten: Text&Gestaltung jeweiliges Pfarramt ihn bis heute: «Qualitätsvolle Architek- 65. Jahrgang, erscheint 14-täglich, ISSN 1420-2212 Bereits mit zwölf Jahren entwarf und tur lässt den menschlichen Geist auf- baute er einen 3,5 Meter langen Schnee- blühen. Sie kann ihn zum Träumen und dom – mit Seitenkapellen für alle Welt in Begegnung mit Gott führen.» religionen. Dabei erlebt er hochstehende Archi- Seine kreative Begabung sei ihm in tektur keineswegs nur in Kathedralen, die Wiege gelegt worden: «Mein Vater und sondern auch etwa in Thermen: «Man mein Bruder waren technische Zeichner sollte ein Spa so bauen, dass sich nicht und mütterlicherseits gibt es Zeich- nur der Körper, sondern auch der Geist nungslehrer und Maler in der Familie.» regenerieren kann. Wenn ich mich nach Im Kindergarten entstanden aus intensiven Wochen hie und da in eine Klötzchen Hochhäuser – «eine statische Wellnessoase zurückziehen, den Körper Herausforderung, mit der die Liebe zur einfach Körper sein lassen und die Spie- Architektur erwachte», schmunzelt er. gelungen des Lichtes im Wasser betrach- Schnell habe er gemerkt, dass Architek- ten kann, hat das für mich etwas sehr Spi- tur sichtbar machen könne, was in Wor- rituelles – ein sinnlicher Kult, der in mir ten nicht zu fassen sei. «Sakrale Gebäu- nicht nur das Lebensgefühl erneuert, de haben mich fasziniert, längst bevor sondern auch die Gottesfrage weckt.» ich deren theologischen Hintergrund Dabei werde ihm wieder bewusst, verstand.» Doch auch zur Theologie wieso er das Priestertum beruflich der fühlte er sich früh hingezogen: «Seit der Architektur vorgezogen habe: «Gebäude 4. Klasse wollte ich Pfarrer werden. Da sind vergänglich. Ich aber wollte mich an ich aber kein strebsamer Schüler war, etwas binden, das ewig ist.» stand ein Übertritt ins Gymnasium nicht Pia Stadler zur Diskussion. Also beschloss ich, mit einer Hochbauzeichner-Lehre meine Nicht nur nach Rom führen viele Wege, Leidenschaft fürs Zeichnen zum Beruf sondern auch zur Theologie. zu machen.» Wir porträtieren in loser Folge Seel- sorgerinnen und Seelsorger im Kanton Als sich nach Lehrabschluss am Post CH AG Zürich, die zuvor einen anderen Beruf Priesterseminar in Chur die Gelegenheit erlernt haben. zum Quereinstieg bot, absolvierte Marcel forum 21 2020 32
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