Ökumenische Pilgerfahrt - Leben in Dur "mitenand glaube" - Forum Pfarrblatt

 
WEITER LESEN
Ökumenische Pilgerfahrt - Leben in Dur "mitenand glaube" - Forum Pfarrblatt
30. JUNI BIS 13. JULI

                                                                        14 2018

Ökumenische Pilgerfahrt
Impressionen Papst Franziskus besucht Genf

Leben in Dur                           «mitenand glaube»

Benno Schnüriger zeigt uns             Erster ökumenischer Kirchentag
seine Oasen in Zürich.                 im Zürcher Oberland.
Ökumenische Pilgerfahrt - Leben in Dur "mitenand glaube" - Forum Pfarrblatt
EDITORIAL

                                                                   Hadi fährt uns durch die
                                                                   Bekaa-Ebene im Libanon.
                                                                   Ich sitze neben ihm, höre, wie
                                                                   er am Telefon weibelt. Hadi
                                                                   ist auch Beschaffungsoffizier
                                                                   für den Flüchtlingsdienst
Immer mal wieder ist mein Arbeitsspeicher                          der Jesuiten im Libanon. Sie
überlastet. Dann blinken tausend rote Lampen.                      brauchen dringend Drucker,
Nicht in meinem Computer – sondern in                              doch die Geräte sind irgendwo
                                                                   steckengeblieben. Wer weiss
meinem Kopf.
                                                                   schon, wo und warum in einem
                                                                   Land, das ganz andere Prob-
Inmitten all dieses Überflusses – warum nur leide ich so sehr?
                                                                   leme hat: Im Libanon, zweimal
Ich habe genug zu essen; lebe in einem Land, das meine Rechte
                                                                   der Kanton Bern, leben 4
schützt und mir Sicherheit bietet; bin freier in der Wahl meines
                                                                   Millionen Libanesinnen und
Lebensstils, als es meine Vorfahren je waren. Das kulturelle
                                                                   Libanesen und 1,75 Millionen
Angebot quillt über, ebenso die Palette an Varianten zur Frei-
                                                                   syrische Flüchtlinge.
zeitgestaltung. Ein Schlaraffenland mit Chancen auf Erfüllung
und Lebensglück ohne Ende.                                         Wir sind unterwegs in die
                                                                   Provinzstadt Baalbek, zu
Sollte ich da nicht einfach nur entspannt und zufrieden sein?      einer der Jesuiten-Schulen
Grenzenlos glücklich?                                              mit zurzeit insgesamt 4362
                                                                   Flüchtlingskindern. Immer
Stattdessen stehe ich unter Stress. All diese Möglichkeiten!       wieder müssen wir einen
Die Fülle von Entscheidungen, die ich täglich zu treffen           Checkpoint passieren, immer
habe… Sollten sie nicht eigentlich Spass und Freude machen –       wieder wünscht Hadi den
anstatt mir die Luft rauben?                                       Soldaten Frieden. Dann blickt
                                                                   er mich unvermittelt an.
Welchen Telekom-Anbieter wähle ich denn nun aus – und              «Wie sehen eigentlich eure
welches Krankenkassenmodell? Welches Versicherungspaket            Checkpoints aus?», fragt er.
deckt meine Bedürfnisse am besten ab?                              «Wir haben keine in der
Lebe ich als Flexitarierin ethisch korrekt genug – oder sollte     Schweiz», antworte ich. Seine
mein Essen eher biologisch-vegan sein? Ayurveda oder Säure-        Augen staunen, wir schütteln
Basen? Welche Diät verspricht die beste Bikini-Figur? Und          beide den Kopf und sagen
wo trage ich diesen Bikini denn: am Zürichsee oder doch lieber     gleichzeitig zueinander: «Was
am Mittelmeer?                                                     ist Normalität in einem
Auch bewusst einkaufen will ich natürlich. Doch wie soll           Land?» Er kennt mein Land
ich wissen, welche Waren ohne Kinderarbeit, Tierversuche und       nicht, ich erahne das seine
Umweltsünden produziert wurden? Ich könnte im Internet             nur. Und doch haben wir uns
recherchieren – allein nur, auf welchem Portal?                    in der Tiefe unserer Seelen
                                                                   verstanden.
Mein wunderschönes modernes Leben. Manchmal wird mir
schwindlig. Nichts ist kostbarer als die Lebenszeit.
Und die vergeude ich oft mit einer Fülle von Optionen,
die ich für Freiheit halte.

                                                                   Dana Zumr Geschäftsleiterin
                                                                   Stiftung Jesuiten weltweit
   redaktion@forum-pfarrblatt.ch

                                                                                                 forum 14 2018    2
Ökumenische Pilgerfahrt - Leben in Dur "mitenand glaube" - Forum Pfarrblatt
INHALT

                                              4

                                                                                                                                                                   Foto: Manuela Matt
                 IM ZÜRIPIET DIHEI   

                 Leben in Dur
                 Nach elf Jahren tritt Benno
                 Schnüriger als Präsident des
                 Synodalrats ab. Der 67-Jährige
                 war bekannt für seine humorvolle
                 und kommunikative Art. Zum
                 Abschied zeigt er persönliche
                 Oasen in Zürich.

                 GOTT UND DIE WELT
                                              7                                                          IM ZÜRIPIET DIHEI
                                                                                                         Leserbriefe
                                                                                                         Bericht aus dem Seelsorgerat
                                                                                                                                                              8

                 Ökumenische
                 Pilgerfahrt
                 Am Donnerstag, 21. Juni, besuchte
                 Papst Franziskus die Schweiz.
                                                                 IM ZÜRIPIET DIHEI          26           AUS DEN PFARREIEN

                                                                                                         GLAUBEN HEUTE
                                                                                                                                                         9–24
                                                                                                                                                              25
                 Impressionen aus Genf.
                                                                 Erster Kirchentag                       Stolpersteine
                                                                 im Oberland                             «Mutter der Kirche»
Foto: Keystone

                                                                 Vom 5. bis 8. Juli feiern in Wetzikon   Ökumene
                                                                 Menschen aus 50 Gemeinden               Gottfried Locher bleibt SEK-Präsident
                                                                 gemeinsam ihr Christsein.

                                                                                                                                                              27
                                                     Foto: zvg

                                                                                                         IM ZÜRIPIET DIHEI
                                                                                                         Einladung zur Synode

                                                                                                         BOUTIQUE                                            29
                                                                                                         Glaube & Wissenschaft
                                                                                                         Johann Reinhold Forster

                                                                                                         AGENDA                                              31
                                                                                                         SCHLUSSTAKT                                         32
                                                                                                         Narrenschiff
                                                                                                         Kryptosexuell

                                                                                                         Titel: Mary Ann Swenson, Bischöfin der United

                                                                                                         Methodist Church der USA begrüsst Papst Franziskus

                                                                                                         beim Weltkirchenrat.

                                                                                                         Foto: Albin Hillert, WCC, zvg

                                                                                                                                           forum 14 2018    3
Ökumenische Pilgerfahrt - Leben in Dur "mitenand glaube" - Forum Pfarrblatt
Leben in Dur
Nach elf Jahren tritt Benno Schnüriger als Präsident
des Synodalrats ab. Der 67-Jährige war bekannt
für seine heitere, humorvolle und kommunikative
Art. Zum Abschied zeigte er uns persönliche
Oasen in seiner Heimatstadt Zürich.
Text: Andres Eberhard Fotos: Manuela Matt

                                                       forum 14 2018    4
Ökumenische Pilgerfahrt - Leben in Dur "mitenand glaube" - Forum Pfarrblatt
IM ZÜRIPIET DIHEI

Ein Haus mit grossem Garten im Westen Frank-           Für dieses Porträt baten wir Schnüriger, drei Orte
reichs: Musik, Lesen, am Sonntag «Vaterunser»          in Zürich auszuwählen, die ihm viel bedeuten –
auf Französisch und Weinlese, wenn es so weit          um sie dann gemeinsam zu besuchen. Das Cen-
ist. So ungefähr stellt sich Benno Schnüriger          trum 66, wo sich nicht nur sein Büro befindet,
seine Zukunft vor. Das Tempo etwas reduzieren,         sondern jeweils auch der Synodalrat tagt, wählte
den Geist etwas mehr mit Leben und Kultur              er, weil es «gute Jahre» waren, die er hier ver-
füllen statt mit Arbeit. Genaueres wisse er noch       bracht habe. Hier habe er viele inspirierende
nicht, aber eines sei klar: «Ich werde die freie       Gespräche geführt.
Zeit nicht mit Sitzungen füllen.»
                                                          Wissen Sie, ich bin immer so.
Wir stehen in Schnürigers Büro im Centrum 66
am Hirschengraben in Zürich. Es sind seine
                                                       Ich bin ein Dur-Mensch, kein Moll-Mensch.
letzten Tage als Präsident des Synodalrats der
Zürcher Katholiken. Per Ende Juni geht Schnü-
riger, 67 Jahre alt, in Pension – nach elf Jahren
und ein Jahr vor dem Ende seiner dritten Amts-
zeit. «Aus familiären Gründen», wie er sagt. Die
Arbeit als selbstständiger Rechtskonsulent, die
er neben dem 55 %-Pensum bei der Kirche aus-
geübt hatte, behält er bis auf Weiteres.

Das Haus in Frankreich existiert nicht nur in seinen
Träumen. Er hat das ländliche Anwesen im Gross-
raum Bordeaux vor wenigen Jahren als Ferien-
haus gekauft. Nun habe er vor, erzählt Schnüriger,
künftig die Hälfte der Zeit dort zu verbringen, die
andere Hälfte in Zürich-Enge, wo er seit 25 Jah-
ren lebt und wo er zwei Kinder grossgezogen hat.
    Schnüriger wirkt voller Tatendrang. Er ist
in Gesprächslaune, es sprudelt nur so aus ihm              Wir gehen nach draussen und wandern ein
heraus, sodass man denkt: er freut sich. Aber          paar Schritte durch den privaten Garten des Ge-
Schnüriger sagt: «Wissen Sie, ich bin immer so.»       bäudes. An einem lauschigen Ort unter Bäumen
    Um sich selber zu charakterisieren, benutzt        nehmen wir an einem Tisch Platz. Der kleine Park
er Begriffe aus der Musik: «Ich bin ein Dur-           ist mit ein Grund, warum sich Schnüriger hier so
Mensch, kein Moll-Mensch.» Also fröhlich und           wohl fühlt. Hier erlebte er viele gemeinsame, ent-
heiter statt traurig. Manchmal sei er durchaus         spannte Momente des Miteinanders, vom Mittag-
melancholisch, aber: «Ich nehme das Leben nicht        essen bis zum Personalfest. «Ich mag Oasen in
schwerer als nötig.»                                   der Stadt», sagt er, «und dies ist eine davon.»
    Was wie frischer, ansteckender Optimismus
wirken kann, wird ihm manchmal auch als Sar-           Wir machen uns auf den Weg zu Schnürigers zweiten
kasmus ausgelegt. So dankte ihm die Geschäfts-         Oase und spazieren der Limmat entlang und
prüfungskommission kürzlich für die «langjäh-          über die Münsterbrücke in Richtung Zentralhof.
rige, nicht immer reibungsfreie, aber vertrauens-      Unterwegs ist wieder Frankreich das Thema. Als
volle und angenehme Zusammenarbeit» und                wir auf Kulinarisches zu sprechen kommen, sagt
würdigte Schnürigers Einsatz für die Kirche als        Schnüriger, dass er Käse nicht möge. Wir können
«effizienten und eloquent-schlagfertigen, gele-        es kaum glauben – ausgerechnet er, der in einer
gentlich ironisch-sarkastisch-humorvollen Re-          Molkerei in Schlieren aufgewachsen ist und einen
präsentanten».                                         grossen Teil seiner Zukunft in einem Land ver-
    Wirkliche Gegner hatte Schnüriger nicht. Das       bringen wird, wo es Tradition ist, Käseplatten zum
konnte er sich als Präsident des Synodalrats nicht     Wein oder zur Nachspeise zu reichen. «Ich kann
leisten. Zu seinen Aufgaben gehörte es, das Kol-       Käse schon essen», sagt Schnüriger gelassen,
lektiv beschlussfähig zu halten. Damit die Gruppe      «aber er schmeckt mir einfach nicht.»
funktioniert, brauchte er diplomatisches Geschick.         In einem Büro am Zentralhof hat der gelernte
Dafür war Schnüriger der Richtige: «Wenn man           Jurist Schnüriger zehn Jahre lang als Zentral-
kommuniziert, schiesst man nicht», ist eines sei-      sekretär des damaligen CSP-Stadtrats Willy Küng
ner Arbeitsmottos. Vor wichtigen Abstimmungen          gearbeitet. Wir gehen einmal um den markanten
besprach sich Schnüriger deshalb nicht selten          Brunnen im Hof und setzen uns auf eine Bank.
direkt mit den Synodalräten.                           Schnüriger trägt eine rote Hose und schwarze

                                                                                                            forum 14 2018    5
Ökumenische Pilgerfahrt - Leben in Dur "mitenand glaube" - Forum Pfarrblatt
IM ZÜRIPIET DIHEI

                                                                               Dreikönigen» musiziert. Dann treten wir durch
                                                                               das Eingangstor des Rieterparks und folgen dem
                                                                               ansteigenden Weg bis zuoberst. Dort angekom-
                                                                               men, blickt Schnüriger hinunter auf den Zürich-
                                                                               see und gedanklich zurück auf die letzten Jahre.
                                                                                   Als Höhepunkte seiner Amtszeit sieht Schnü-
                                                                               riger unter anderem das neue Kirchengesetz,
                                                                               welches die Stimmbürger 2009 deutlich geneh-
                                                                               migten, sowie die Einführung von neuen Rech-
                                                                               nungslegungsvorschriften (HRM2-Standard) in
                                                                               der Kirchenverwaltung.
                                                                                   Als Tiefpunkt erwähnt er die bis heute an-
                                                                               haltenden Rechtsstreitigkeiten rund um den
                                                                               Kulturpark an der Pfingstweidstrasse, wo die
                                                                               Kirche neue Räume für die Paulus Akademie
                                                                               baut. «Wohl vor allem deswegen wurde ich 2015
                                                                               beinahe abgewählt.» Mit nur einer einzigen
                                                                               Stimme erreichte er damals das absolute Mehr.
   Mit den beiden Generalvikaren hatte ich stets                                   Nicht das Resultat an sich war es, das Schnü-
ein ausgezeichnetes Einvernehmen.                                              riger enttäuschte, sondern die Art und Weise, wie
                                                                               es zustande gekommen war: Statt mit ihm, dem
                          Mokassins. Ein Jackett hat er wie bei jeder Gele-    Kommunikator, über die Probleme zu sprechen,
                          genheit – ob privat oder beruflich – dabei. Doch     wurde das Misstrauen erst durch die Abstimmung
                          es ist heiss an diesem Tag, er zieht es aus.         deutlich. «Das traf mich persönlich sehr.»
                              Als Mitarbeiter im städtischen Finanzamt
                          habe er gelernt, wie es ist, ein Rad im System       Wir gehen zurück ins Zentrum des Enge-Quartiers
                          eines grossen Verwaltungs-Apparates zu sein.         und setzen uns auf die Terrasse eines Cafés in
                          Das sei letztlich später bei der katholischen Kir-   der Nähe des Bahnhofs. Dort führen wir das Ge-
                          che nicht anders gewesen. Zwar habe er den Sy-       spräch über die Bilanz seiner Jahre im Amt fort.
                          nodalrat präsidiert und damit eine gewisse Au-       Das konfliktbeladene Verhältnis zum Bischof,
                          torität gehabt. «Macht hatte ich aber so gut wie     wie es in der Öffentlichkeit oft kolportiert wird,
                          keine, es ging immer um das Kollektiv.»              werde der Situation nicht ganz gerecht: «Wir
                              Als Rechtsberater eines Stadtrats erlebte        ticken hier etwas anders, sind progressiver»,
                          Schnüriger damals auch, wie prägend politische       sagt Schnüriger und fügt an: «Aber mit den
                          Krisen für die persönliche Arbeit sein konnten.      beiden Generalvikaren hatte ich stets ein aus-
                          Als die «Züri-Woche» in den 90er-Jahren eine         gezeichnetes Einvernehmen.»
                          angebliche Affäre zwischen Ursula Koch und               Auch punkto Finanzen kann Schnüriger ein
                          Willy Küng öffentlich machte, sei das auch für       positives Fazit ziehen. Im Gegensatz zu den
                          seine Arbeit sehr belastend gewesen.                 Reformierten profitierten Zürichs Katholiken in
                                                                               den letzten Jahren von steigenden Steuerein-
                          Die ersten Feierabend-Gäste haben in einem der       nahmen, es geht der Kirche also sehr gut. Schnü-
                          vielen Cafés im Hof Platz genommen und stossen       riger ist gar der Meinung, dass der jetzige Etat
                          unter Sonnenschirmen auf den Abschluss des           von rund 190 Millionen Franken zu hoch sei.
                          Tages an. Es ist ein Ort, an dem wir verweilen       Statt Häuser zu renovieren, sollte das Geld für
                          könnten. Doch wir haben noch eine weitere            Menschen in Not und für Projekte für ein gutes
                          Oase vor uns und steigen ins Tram. Unterwegs         Miteinander verwendet werden. Andernfalls soll-
                          sprechen wir über den ewigen Traum eines eige-       ten die Steuern gesenkt werden, findet er. «Das
                          nen Zürcher Bistums, der vor Kurzem vielleicht       Geld ist für die Menschen da, nicht für Gebäude.»
                          endgültig geplatzt ist. «So bleibt der Traum ein
                          Traum», sagt Schnüriger. Und träumen darf man        Dann ist die Zeit für den Abschied gekommen. Wir
                          immer. Mit der jetzigen Arbeitsteilung fahre         stehen auf, geben einander die Hand. Schnüriger
                          man aber auch gut: «Der Bischof verwaltet den        wünscht uns kurz und herzlich alles Gute für die
Benno Schnüriger wur-     Geist, wir das Geld.»                                Zukunft. Dasselbe wünschen wir ihm. Während
de am 20. September                                                            wir uns in den Feierabendverkehr der Innen-
2007 zum Präsidenten
des Synodalrats ge-       Im Enge-Quartier steigen wir aus. Wir gehen vor-     stadt einordnen, macht sich Schnüriger alleine
wählt. Der Jurist tritt   bei an der Kirche Dreikönigen, wo Schnüriger         auf zu seiner letzten Oase, die ganz privat bleiben
Ende Juni aus famili-     regelmässig die Gottesdienste besucht und wo er      soll: seinem Zuhause, seiner Familie.
ären Gründen zurück.
                          mit dem Kontrabass in der Kirchenband «Combo

                                                                                                                forum 14 2018    6
Ökumenische Pilgerfahrt - Leben in Dur "mitenand glaube" - Forum Pfarrblatt
GOTT UND DIE WELT

Ökumenische Pilgerfahrt
Am 21. Juni hat Papst Franziskus in Genf den Ökumenischen Rat der Kirchen
(ÖRK) besucht. Impressionen eines Tages, der unter dem Motto «Ökumenischer
Pilgerweg: Gemeinsam unterwegs sein, beten und arbeiten» stand.

 Foto oben: Keystone / Foto Mitte links und unten: Magnus
 Aronson, WCC, zvg / Foto Mitte rechts: Albin Hillert, WCC, zvg

 Am Vormittag steht ein ökumenisches
 Gebet am Sitz des Ökumenischen Rats
 der Kirchen auf dem Programm (Mitte und
 unten). Nach einer ökumenischen Begeg-
 nung am Nachmittag mit weiteren Anspra-
 chen, wird Papst Franziskus begeistert in
 den Palexpo-Hallen begrüsst (oben), wo er
 zum Abschluss seines Besuchs eine Messe
 feiert.

 Weitere Berichte und Bilder unter:

 www.kath.ch

                                                                  forum 14 2018    7
Ökumenische Pilgerfahrt - Leben in Dur "mitenand glaube" - Forum Pfarrblatt
IM ZÜRIPIET DIHEI

Seelsorgerat                                 forum 12/ 2018                                                                                                 forum 12/ 2018

«Widmer-Studie»                              «Am Rand»                                                                                                      «Ein Herz und
fordert heraus                                                                                                                                              eine Seele»
Am 5. Juni 2018 befasste sich das Ple-                            Der Bericht über                             2. JUNI BIS 15. JUNI

                                                                                                                     12 2018
                                                                                                                                                            Thomas Binotto macht in seinem zwei-
num des Seelsorgerats mit der «Widmer-                            die Notunterkunft                                                                         seitigen Artikel einen journalistischen
Studie».                                                          am Rand der Pis-                                                                          Riesenspagat um das Thema «Herz
                                                                  te bedarf einiger                                                                         Jesu» und versucht, die Spiritualität,
Im Auftrag von Kantonsregierung und                               Korrekturen:                                                                              die Geschichte der Herz-Jesu-Vereh-
Kirchen zeigte diese Studie mit einer                             In den Notunter-                                                                          rung und das Herzensgebet in einem
umfangreichen Erhebung auf, was Kir-          Am Rand             künften werden                                                                            zu verbinden. Aufgrund des schnel-
                                              Reportage Besuch in der Notunterkunft Glattbrugg

chen leisten. Sie wies auch mit konkre-                           Personen unter-
                                              Ein Herz und eine Seele                 «Ich bin eine Erdige»
                                                                                                                                                            len und «kopflastigen» Schreibflusses
ten Zahlen nach, dass die Kirchen mit                             gebracht, die ei-                                                                         kommen Pauschalisierungen, ober-
                                              Das Herz ist für uns mehr               Mit Schwester Beatrice
                                              als ein Funktionsorgan.                 im Klostergarten Fahr.

den anvertrauten Steuergeldern (rund         nen rechtskräftigen negativen Asyl-                                                                            flächliches Verständnis der Spirituali-
50 Mio. Franken im Jahr) einen Mehr-         entscheid erhalten haben und die                                                                               tät und Verzerrung der historischen
wert von gesamtgesellschaftlichem In-        Schweiz verlassen müss(t)en. Sie                                                                               Gegebenheiten vor, was dem tief-
teresse schaffen. Das Fazit der Studie       könnten zwar zurück (was im Beitrag                                                                            gründigen Thema in keiner Weise
lautete: «Ja, die Kirchen sind ihr Geld      verneint wird), aber sie wollen (!)                                                                            gerecht wird.
wert.» Der Seelsorgerat nahm diese Stu-      nicht – zum Beispiel weil sie denken,                                                                              Es wäre wünschenswert, wenn
die zum Anlass, sich vertieft pastoral       sie würden zu Hause das Gesicht                                                                                katholische Themen, wie die Herz-
mit Resultaten und Analysen der Studie       verlieren, oder weil sie Verwandten                                                                            Jesu-Verehrung oder die Botschaften
zu befassen.                                 noch Geld für die Schlepperzahlun-                                                                             der Muttergottes in den Erscheinun-
    Synodalratspräsident Benno Schnü-        gen schulden.                                                                                                  gen von Lourdes, Fatima, La Salette,
riger und Simon Spengler als Bereichs-           Da gibt es also Leute, die durch                                                                           usw. oder auch die Dogmen der katho-
leiter Kommunikation und Kultur des          alle Instanzen hindurch, teilweise mit                                                                         lischen Kirche, von ausgewiesenen,
Synodalrates zeigten die zentralen Er-       Gratisanwälten, bis an das Bundes-                                                                             im katholischen Glauben gründlich
gebnisse auf, wiesen aber auch auf           gericht gelangten. Und sich jetzt über                                                                         verankerten Priestern bzw. Theolo-
Schwächen in der Anlage der Studie           dessen ablehnende Entscheidungen                                                                               gen geschrieben werden. Nur so kann
hin. So gelten etwa die Ausgaben für         einfach hinwegsetzen. Was würde                                                                                der Leser den wahren Sinn des Glau-
die Migrantenseelsorge nicht als Leis-       wohl passieren, wenn normale Bürger                                                                            bensinhaltes verstehen, sich darin
tungen von gesamtgesellschaftlicher Be-      sich über Urteile des Bundesgerichts                                                                           vertiefen und in der Erkenntnis Got-
deutung, da sie sich in erster Linie an      hinwegsetzen würden?                                                                                           tes wachsen. Dies verlangt Mut in der
Gläubige wenden. Die Integrationswir-            Entgegen den Ausführungen im                                                                               sogenannten «aufgeklärten» besser-
kung der Migrantenseelsorgen und da-         Artikel sind Asylbewerber, die zwar                                                                            wisserischen Gesellschaft.
mit deren Beitrag zu sozialer Stabilität     keine Asylgründe vorbringen können,
erfasst die Studie damit nicht, obwohl       aber von ihrem Land nicht zurückge-                                                                                              Yvonne Edwards per Mail
diese Leistung offensichtlich ist und        nommen werden (z. B. Eritrea), mit
vom Kanton sehr wohl wahrgenommen            wenigen Ausnahmen nicht in einer
und geschätzt wird.                          Notunterkunft, sondern als vorläufig
    Die beiden Referenten lieferten          Aufgenommene in normalen Unter-
klare Anstösse zum Weiterdenken: Ge-         künften untergebracht und erhalten
rade der Begriff und das Verständnis         die reguläre Sozialhilfe.
von «Seelsorge» stufen Befragte in der
Studie als wichtig ein. Doch: Welche Er-
wartungen verknüpfen die Menschen                                                                                                 Karl Sonderegger Urdorf
damit für sich? Und für andere? Werden                                                                                                                       Sie haben etwas in unserem
die Kirchen diesen Erwartungen ge-                                                                                                                           Heft gelesen, zu dem Sie Stellung
recht? Der Seelsorgerat erachtet es als                                                                                                                      nehmen wollen?
wichtig, sich noch intensiver mit den
                                                                                                                                                             Schreiben Sie uns!
Analysen zur Studie zu befassen. Vor
allem will er den zentralen Fragen nach                                                                                                                      Grundsätzlich werden nur Zuschriften
dem eigenen Seelsorgeverständnis und                                                                                                                         veröffentlicht, die sich direkt auf den
dessen Auswirkungen auf pastorale                                                                                                                            Inhalt des forums beziehen.
Tätigkeiten nachgehen.
                                   pd / ps

                                                                                                                                                                                    forum 14 2018    8
Ökumenische Pilgerfahrt - Leben in Dur "mitenand glaube" - Forum Pfarrblatt
GLAUBEN HEUTE
                                 GLAUBEN HEUTE

                               Stolpersteine ➜ Mutter der Kirche                                                              Ökumene

                                                                                                                              Gottfried Locher
Illustration: Nadja Hoffmann

                                      te r
                                                                                                                              bleibt SEK-Präsident

                                 Mu  t                                                                                        Gottfried Locher wurde am 25. Juni
                                                                                                                              als Präsident des Rats des Schwei-
                                                                                                                              zerischen Evangelischen Kirchen-
                                                                                                                              bundes (SEK) bestätigt. Locher steht

                                 der
                                                                                                                              dem Rat seit 2011 vor und kandidier-
                                                                                                                              te zum dritten Mal für das Amt.

                                                                                                                              Die SEK-Abgeordnetenversammlung

                                   irc he
                                                                                                                              sprach sich am Sonntagabend in

                                 K
                                                                                                                              Schaffhausen mit 43 Stimmen für den
                                                                                                                              Berner aus. Seine Herausforderin
                                                                                                                              Rita Famos erhielt 24 Stimmen. Die
                                                                                                                              52-jährige Pfarrerin trat gegen Lo-
                                                                                                                              cher an, «weil die reformierte Kirche
                                                                                                                              als demokratisch verfasste Kirche eine
                                                                                                                              echte Wahl braucht», wie sie im
                               … auch rebellisch                                                                              Vorfeld gegenüber kath.ch sagte. Sie
                                                                                                                              habe sich erst einen Monat zuvor für
                               Erstmals hat Papst Franziskus den           Demnach hat Maria – zumindest inner-               diesen Schritt entschieden.
                               Pfingstmontag zu einem zusätzlichen –       lich – rebelliert gegen die Ungerechtig-               Namhafte Mitglieder der Abge-
                               inzwischen schon 13. – Marienfeiertag       keiten ihrer Zeit. Und diese Hoffnung              ordnetenversammlung hatten sich
                               erklärt: An ihm soll in besonderer Weise    auf einen Gott, der durch einen heiligen           kritisch zum Amtsverständnis von
                               an Maria als «Mutter der Kirche» ge-        Umsturz für Gerechtigkeit sorgt, hat sie           Gottfried Locher geäussert. Zudem
                               dacht werden. Ein wenig problematisch,      sicher auch ihrem Sohn weitergegeben.              sei eine Gruppe von Personen aus
                               wenn man bedenkt, dass in vielen Pfar-          Dass aus diesem Jesus ein Revolutio-           der Basis, die nach einer Alternative
                               reien an diesem 2. Pfingstfeiertag öku-     när und Reformator wurde, war ver-                 zum gegenwärtigen Amtsinhaber
                               menische Gottesdienste stattfinden!?        mutlich nicht ihr primäres Erziehungs-             suche, an sie gelangt.
                                                                           ziel. Aber sie ist den Weg ihres Sohnes
                               In seiner Ansprache in der Frühmesse        mitgegangen, bis zum Schluss, bis zum
                               betonte der Papst, dass ihm die mütter-     Tod am Kreuz – und darüber hinaus.
                               liche, fürsorgende und zärtliche Seite      Denn in ihrer Hoffnung auf eine andere
                               von Maria als Mutter äusserst wichtig       Welt, auf eine geschwisterliche Gemein-
                               sei. Daran müsse sich die Kirche, die       schaft, die niemand ausgrenzt und unter-
                               auch weiblich ist, ausrichten, um nicht     drückt, waren sie eins.                                                                     Foto: SEK / zvg

                               eine «männliche Kirche» zu werden,              Maria als «Mutter der Kirche» könnte
                               eine Kirche «alter Junggesellen: in sich    uns, auch in ökumenischen Gottesdiens-
                               selbst verschlossen; unfähig zu lieben;     ten am Pfingstmontag, ermutigen, die                   Die Abgeordnetenversammlung
                               unfähig, fruchtbar zu sein.» Ein wenig      Hoffnung auf eine bessere Welt nicht               dauerte bis am 19. Juni. Bis dann be-
                               plakativ und provozierend, aber im Kern     aufzugeben, sondern alles uns Mögliche             riet der SEK seine neuen Statuten.
                               wohl treffend …                             zu tun, dass sie tatsächlich besser wird.          Der bisherige «Schweizerische Evan-
                                   Mich hat die Ankündigung dieses                                                            gelische Kirchenbund» soll in «Evan-
                               neuen Marienfeiertags zu einem weite-                  Rudolf Vögele Leiter Ressort Pastoral   gelisch-reformierte Kirche Schweiz»
                               ren Aspekt inspiriert: Eine Mutter ist                     im Generalvikariat Zürich-Glarus    umbenannt werden. Die Schweizer
                               nicht nur die Stillende und Behütende,                                                         Reformierten geben sich eine neue
                               die schweigsam Dienende. Sie prägt auch                                                        Struktur und somit neue Statuten.
                               ihre Kinder durch ihre Einstellungen                                                               Diese sollten in Schaffhausen für
                               und Überzeugungen. Und diese Maria                                                             die Schlussabstimmung für den Ad-
                               hat als junge Frau in ihrem Lobpreis                                                           vent 2018 vorbereitet werden. Der
                               (Lukas 1,46–55) betont, dass sie an einen                                                      Präsident dieser Struktur soll neu
                               Gott glaubt, der die Hohen von ihrem                                                           zugleich Verwalter und geistlicher
                               Thron stürzt und die Unterdrückten                                                             Leiter der Kirche sein, also auch die
                               emporhebt, die Hungrigen satt macht                                                            religiöse Leitung dieser Kirche inne-
                               und die Reichen leer ausgehen lässt.                                                           haben.			                      kath.ch

                                                                                                                                                 forum 14 2018    25
                                                                                                                                                  forum 2 2018    25
Ökumenische Pilgerfahrt - Leben in Dur "mitenand glaube" - Forum Pfarrblatt
Foto: Oliver Sittel

                                              Erster Kirchentag
                                              im Oberland
                                              Vom 5. bis 8. Juli 2018 geht in Wetzikon unter
                                              dem Motto: «mitenand glaube» der erste Kirchen-
                                              tag der Region Zürich Oberland über die Bühne.
                                              Menschen aus 50 Gemeinden feiern gemeinsam
                                              ihr Christsein – 500 Jahre nach der Reformation.

                                              In der Eishalle, in der Aula der Kantonsschule, in den   neuerung des Glaubens und der Gesellschaft in
                                              Kirchen und auf dem Festplatz – für drei Tage            der heutigen Zeit. Das dachten sich vor zwei Jah-
                                              wird ganz Wetzikon vor allem eines sein: Kirchen-        ren der reformierte Pfarrer und Dekan Matthias
                                              tag. Ein Marktplatz, auf dem sich über 60 christ-        Walder von Hinwil und Hans Corrodi vom Lan-
                                              liche Gemeinschaften oder Werke vorstellen.              deskirchenforum.
                                                  Kunstausstellungen, Musik – unter anderen               «Auf jeden Fall wollten sie das Reformations-
                                              Andrew Bond, ein Gospelprojekt mit vielen                jubiläum nicht alleine feiern», erzählt Daniel
                                              Chören, ein Jazz- und ein Orgelkonzert – Vor-            Stoller-Schai, Präsident des Vereins «Aktion
                                              träge, Podien, Gottesdienste – eine Gutenberg-           Kirchen». Eine Spurgruppe habe überlegt, wie
                                              Presse, ein Sternmarsch und natürlich ein Fest-          das gemeinsame Christsein gefeiert werden
                                              zelt mit Speis und Trank, all das erwarten die           könne – und die Idee «Kirchentag Züri Ober-
                                              Besucherinnen und Besucher.                              land» war geboren. Immer mehr Kirchgemein-
                                                  Damit dies möglich wird, sind immer mehr             den, Pfarreien, Freikirchen und Gemeinschaf-
                                              Menschen bereits miteinander unterwegs. Nicht            ten aus der ganzen Region schlossen sich dem
                                              die Erinnerung an die Spaltung der Christenheit          Projekt an, viele Freiwillige engagieren sich
                                              soll bei diesem Anlass im Zentrum stehen, son-           schon in der Vorbereitung oder dann an einem
                      www.kirchentag2018.ch   dern die Impulse des Christentums für die Er-            der Kirchentage.

                                                                                                                                     forum 14 2018    26
IM ZÜRIPIET DIHEI

Daniel Stoller-Schai und Petra Kreuzer
                                                         EINLADUNG ZUR SYNODE
freuen sich auf den Kirchentag.

«So ein Anlass ist eine wunderbare Gelegen-
heit, einander kennenzulernen», sagt auch Petra          12. Sitzung, 9. Amtsperiode,
Kreuzer, Religionspädagogin in der katholischen          Römisch-katholische Synode
                                                         des Kantons Zürich
Pfarrei St. Niklaus Hombrechtikon. «Durch die
Vorbereitung auf diesen Kirchentag ergeben
                                                         Donnerstag, 28. 6. 2018
sich viele Begegnungen. So wird die Ökumene
                                                         8.15 Uhr
lebendig und Kirche für die Menschen sicht-
                                                         Rathaus Zürich
bar.» Es sei nicht immer einfach, auch innerhalb
einer Konfession gebe es ja unterschiedliche
                                                         Zu Beginn der Sitzung referiert Regierungsrätin
Meinungen.
                                                         Jacqueline Fehr zum Verhältnis von Staat und
    Deshalb hat sich nicht nur die Spurgruppe
                                                         Religionen.
und der anschliessend gegründete Verein zur
Organisation des Kirchentages auf den Weg ge-            Traktanden
macht: Mehrere Gebetsabende und Impulsver-
                                                         1.		 Ersatzwahlen Synode
anstaltungen nehmen die Bevölkerung mit in
Glaubens-Reflexion und Glaubensvertiefung.               2.		 Mitteilungen
    So wurde am 15. Mai das Thema «Kirche als            3.		 Jahresbericht 2017 der
Leib Christi aus reformierter, katholischer und               Personalombudsstelle
freikirchlicher Sicht» in je einem Vortrag darge-        4.		 Jahresbericht 2017 der Rekurskommission
stellt und anschliessend in Gruppengesprächen
                                                         5.		 Jahresbericht 2017 der Katholischen
vertieft. Das freundschaftliche Miteinander der               Kirche im Kanton Zürich
Referenten war dabei für den respektvollen,
                                                         6.		 Jahresrechnung 2017 der Zentralkasse
aber ehrlichen Dialog ein gutes Beispiel.
    Der katholische ehemalige Wetziker Pfarrer           7.		 Finanzplan 2019 bis 2021 und
Hans Schriber, der reformierte Dekan Matthias                 Festlegung des Beitragssatzes für die
                                                              Jahre 2019 und 2020
Walder und der Leiter der freikirchlichen «Freien
Christengemeinde» Wetzikon, Friedel Zwahlen              8.		 Teuerungsausgleich auf den 1. Januar 2019
(der einen Text vom verhinderten Jürg Buchegger          9.		 Kantonalisierung der MCLI-Personal-
sehr lebendig verlas), referierten klar, durchaus             pfarrei Don Bosco Zürich per 1. Januar 2019
selbstkritisch und immer offen für die je andere         10. Kirchgemeinde Wädenswil. Unterstützungs-
Konfession.                                                  beiträge Kirchgemeindefusion
                                                         11. Festsetzung des Subventionsbeitrags
«Wir wollen nicht ausblenden, was wir verschie-              an den Verein Freie Katholische Schulen
den sehen», sagt Petra Kreuzer. «Aber wir wollen             Zürich für die Jahre 2019 – 2022
uns darüber austauschen.» Daniel Stoller-Schai
                                                         12. 	 Festsetzung des Subventionsbeitrags
ergänzt: «Die Dialogbereitschaft unter den Kon-                an die Stiftung Paulus Akademie Zürich
fessionen hat dank der vielen neuen persön-                    für die Jahre 2019 –2022
lichen Beziehungen bereits vor dem Kirchentag
                                                         13. 	 Fragestunde
deutlich zugenommen. Auch das Bewusstsein,
dass uns mehr verbindet, als uns trennt.» Es sei         Von 11.30 bis 12.00 Uhr ehren Synode und
auch wichtig, dass «wir uns als Christen gegen-          Synodalrat die Träger der diesjährigen
seitig wahrnehmen und unseren Beitrag für                Ethikpreise der Katholischen Kirche im
die Gesellschaft leisten – und die Gesellschaft          Kanton Zürich.
auch uns Christen wahrnehmen kann.» Vom
                                                         Die Sitzung ist öffentlich
5.bis 8. Juli werden die Kirchen in Wetzikon
                                                         (Rathaus-Tribüne).
jedenfalls nicht zu übersehen sein.
                                                         www.zh.kath.ch / synode
                            Beatrix Ledergerber-Baumer

                                                                                        forum 14 2018    27
BOUTIQUE

Podestplätze

Ausstellung ➜ Kirchen, Klöster und Ka-         Buch ➜ Seit Jahrhunderten ist der Ja-         Film ➜ Im Konflikt zwischen Israelis und
pellen sind durch ihre symbolische Be-         kobsweg nach Santiago de Compostela           Palästinensern soll endlich eine Lösung
deutung und architektonische Präsenz           Sinnbild für die Sinnsuche des Men-           her: Ein Fussballspiel wird entscheiden,
wichtige Orientierungspunkte. Ihr Ver-         schen. Der Pilgerweg durchquert auch          wer bleiben darf und wer gehen soll. Die-
schwinden ist eine Zäsur, welche die           die Schweiz. So lassen sich quasi «vor der    se irrwitzige Idee ist Ausgangspunkt ei-
Wahrnehmung des Raumes verändert.              Haustüre» kurze Auszeiten schaffen –          ner klugen Satire. Erstaunlich, wie über-
    Die Reformation war für Zürich in          Etappen der Entschleunigung, die zum          zeugend das Spielfeld «Fussball» die-
vielerlei Hinsicht eine tiefgreifende Um-      Kräftetanken und der Reflexion dienen         ses Mockumentary trägt – und dabei ein
wälzung. Die Abschaffung vieler Kirchen,       können. Die Pilgerpfade führen durch          treffsicheres Kombinationsspiel zwi-
Klöster und Kapellen war eine davon.           Städte und grössere Ortschaften an vielen     schen Witz und Erschütterung zulässt –
Die Ausstellung lässt einige dieser Bau-       kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten         bis hin zum konsequenten aber den-
ten wieder aufleben. 		                ps      vorbei. Der reichbebilderte Führer bietet     noch überraschenden Schlusspfiff. bit
                                               einen Überblick über das Wegnetz und
«Verschwundene Orte»                           Hintergrund-Informationen.              ps    «90 Minuten – Bei Abpfiff Frieden»
Bis 23. 9. 2018. Haus zum Rech,                                                              Israel 2016. Regie: Eyal Halfon.
Neumarkt 4, Zürich. Mo – Fr, 8–18 Uhr;         «Pilgern auf dem Jakobsweg Schweiz»           Besetzung: Moshe Ivgy, Norman Issa,
Sa bis So, 10–17 Uhr. Eintritt frei.           Werd Verlag 2018. 560 Seiten. Fr. 49.–.       Detlev Buck, Pêpê Rapazote…
www.stadt-zuerich.ch/verschwundene-orte        ISBN 978-3-85932-905-8.                       DVD: good!movies. VoD: iTunes.

«Weite – Nähe – Tiefe»
Am Samstag, 7. Juli, pilgern Zürcherinnen      Beim Pilgern vermitteln Gespräche und         WALLFAHRT-PROGRAMM
und Zürcher an ihrer Kantonalen Wall-          Impulse, dass Christinnen und Christen
fahrt nach Einsiedeln. Wer sich auf den        immer auch miteinander unterwegs sind         Anreise: Fuss-Wallfahrten für Einzelperso-
Weg nach Einsiedeln macht, kann einen          und die erfahrbare Nähe auch ermu-            nen, Familien, Kleingruppen; Erlebniswall-
herrlichen Blick auf den Zürichsee und         tigend sein kann.                             fahrt für Jugendliche; barrierefreie Wall-
vielleicht sogar bis zu den Glarner                In der Eucharistiefeier in der Klos-      fahrt; Velowallfahrt.
Alpen geniessen. Diese Weite öffnet            terkirche Einsiedeln sind die Wallfah-
das Herz und entschädigt für manche            renden hineingenommen in die Tiefe            12.45: Eucharistiefeier in der Klosterkirche
Strapazen.                                     der Gemeinschaft Gottes.                      13.45: Mittagessen im Abteihof,
                                                                                                    aus dem Rucksack oder vom Stand
                                               Das Motto der diesjährigen Wallfahrt          14.00: Tonbildschau in der «Alten Mühle»
Rail Bon                                       «Weite – Nähe – Tiefe» kann uns die                  Klosterführung (beides buchbar über
                                               Richtung weisen, worauf es letztlich an-             das Tourismusbüro Einsiedeln)
gültig zur Fahrt am 7. Juli 2018
                                               kommt: dass wir Gott bei uns selbst und       15.00: Konzert im Grossen Saal des Klosters:
Gutschein im Wert von
                                               bei unseren Mitmenschen entdecken                    Kantate für Chor, Alt solo und Klavier
CHF 8.–/Person                                 und wir darauf vertrauen, dass Er in                 von Felix Mendelssohn mit dem Vokal-
                                               unserer Mitte ist», schreiben General-               ensemble TONanTON. Eintritt frei.
zur Anrechnung an Billette an die
                                               vikar Josef Annen und Daniela Koller,
Zürcher Wallfahrt nach Einsiedeln
                                               Präsidentin der Kommission Wallfahrt          Informationen:
Anzahl Personen            × CHF 8.– =         des Kantonalen Seelsorgerates, in ihrer       Kantonaler Seelsorgerat, Daniela Koller,
Wert CHF                                       Einladung.                                    Telefon 044 734 61 46, wallfahrt@zhkath.ch
Pay-Serie 0206 0000 0648           Tarif 600
                                                                                   pd / ps   www.wallfahrt-einsiedeln.ch

                                                                                                                      forum 14 2018    28
Johann
                            Reinhold Forster
                            Der Höhepunkt seiner Tätigkeit als Na-
                            turforscher war sicher diese Reise: 1772
                            schiffte sich Johann Reinhold Forster
                            zusammen mit seinem Sohn Georg als
                            offizieller wissenschaftlicher Begleiter
                            auf der zweiten Südsee-Expedition von                                                                            Lesetipp
                            James Cook ein. Die Reise führte von                                                                             Anne Mariss: «A world of
                                                                                                                                             new things». Praktiken
                            England ins Südpolarmeer und südlich
                                                                                                                                             der Naturgeschichte bei
                            an Australien vorbei nach Neuseeland,                                                                            Johann Reinhold Forster.
                            Tahiti und weitere südpazifische Inseln.                                                                         Campus Verlag 2015.
                            Die Forsters beschrieben unterwegs vie-
                            le unbekannte Tier- und Pflanzenarten        sierte er sich für Geschichte und lernte        te er Wissen über nomadische Völker
                            und zeichneten oder sammelten hun-           u. a. Koptisch. Die Fragen seines Sohns         der Region. Seine Pfarrstelle hatte er
                            derte ethnografische und naturkundli-        Georg regten ihn dazu an, sich mit Bo-          derweil verloren und so siedelte die Fa-
                            che Objekte. Ihr gemeinsam verfasster        tanik zu befassen. 1765 reisten Johann          milie 1766 nach England über. Nach der
                            Reisebericht stiess auf grosses interna-     und der erst zehnjährige Georg nach             Rückkehr aus der Südsee 1775 verliess
                            tionales Interesse.                          Russland, um im Auftrag der Zarin die           Forster England. 1779 wurde er Profes-
                                Johann Reinhold Forster wurde 1729       Lebensbedingungen deutscher Kolo-               sor in Halle/Saale, wo er 1798 starb.
                            in Preussen geboren. Er studierte Theo-      nisten an der Wolga zu verbessern.
                                                                                                                         Tobias Grimbacher Naturwissenschaftler und
                            logie und arbeitete jahrelang als evan-      Forster machte Vorschläge, konnte aber          Autor, porträtiert in loser Folge Menschen, die beides
                            gelischer Pfarrer. In dieser Zeit interes-   nichts erreichen. Gleichzeitig sammel-          zugleich waren: Naturforscher und Theologen.

                            Filmtipp ➜ «Looking for Oum Kulthum»                                                               Auf Sendung

                                                                                                                               Hagia Sophia
                                                                                                                               Die im 6. Jh. errichtete Basilika Hagia
                                                                                                                               Sophia in Istanbul ist einer der
                                                                                                                               eindrucksvollsten Bauten der Welt.
                                                                                                                                   Sa, 30. Juni, 20.15, arte

                                                                                                                               Väter hinter Gittern
                                                                                                                               Sie sind wegen Verbrechen in Haft.
                                                                                                                               Doch die «harten Jungs» haben
Foto: cineworx GmbH / zvg

                                                                                                                               auch weiche Seiten: Wie können sie
                                                                                                                               ihrer Vaterrolle gerecht werden?
                                                                                                                                   So, 1. Juli, 17.20, ARD

                                                                                                                               Zürich – Magnet, Metropole,
                                                                                                                               Modellstadt
                            Die im Exil lebende iranische Regisseurin    Kulthum» keine biografische Aufarbei-                 Zürich gilt als eine der Städte mit
                            Mitra plant einen Film über die legen-       tung des Lebens der «Maria Callas des                 der höchsten Lebensqualität. Worin
                            däre ägyptische Musikerin Oum Kult-          Nahen Ostens», sondern stellt die grund-              besteht ihre Anziehungskraft?
                            hum. Im Zentrum von Mitras Interes-          sätzliche, aktuelle und kulturübergrei-                   So, 1. Juli, 19.10, 3sat
                            se steht dabei die Frage, auf was die        fende Frage danach, was Frauen opfern
                            grosse Diva alles verzichten musste,         müssen, wenn sie in einer männerdo-                   Tierversuche
                            um als Künstlerin in einer patriarcha-       minierten Welt in ihrem selbst gewähl-                Der Tierverbrauch in der Forschung
                            lischen Gesellschaft ernst genommen          ten Beruf bestehen wollen.                            ist enorm. Wann sind Tierversuche
                            zu werden. Auf ihrer Spurensuche                                  Natalie Fritz medientipp         sinnvoll, wann überflüssig? Und
                            wird Mitra plötzlich vor eine schwie-                                                             warum gibt es nicht mehr Alternativ-
                            rige Wahl gestellt.                          «Looking for Oum Kulthum»                             methoden?
                                Die iranische Künstlerin Shirin Nes-     D/A /IT /MA 2017. Regie: Shirin Neshat.                    Do, 5. Juli, 22.00, SWR
                            hat präsentiert in «Looking for Oum          Verleih: cineworx, www.cineworx.ch.

                                                                                                                                                       forum 14 2018    29
INSERATE
       Forum Pfarrblatt, 42 x 131mm

                                                                                    KirBu AG
                                                                                    Ihre Experten für kirchliche
                                                                                                                                  Emotionale
                                                                                    Buchhaltungen (Kirchgemeinden                 erste Hilfe
                                                                                    und kirchliche Stiftungen)
                                                                                                                             Telefon - Mail - Chat
                                                  Unterstützung bei der Umstellung
                                                  auf die Rechnungslegung HRM2
                                                  Neu auch im Kanton Zürich
          Bleiben Sie                             Sämtliche Kirchgemeinden müssen ihre Rechnungslegung                        Die Dargebotene Hand
          selbständig!                            per 1. Januar 2019 auf HRM2 umstellen. Wir als Experten
                                                  für kirchliche Buchhaltungen begleiten Sie bei dieser
                                                                                                                                      Zürich
          Rundum betreut von                      Herausforderung und können Sie effizient, umfassend und                     anonym – kostenlos–
          Caritas Care                            massgeschneidert unterstützen. Ob projektbegleitend oder                      rund um die Uhr
                                                  bis zur Übernahme Ihrer neuen Finanzbuchhaltung.
          Herzlich, sicher, fair:
          gut ausgebildete                        Unser Team unter der Leitung von Peter J. Müller steht für
          Betreuerinnen wohnen
                                                  Sie zur Verfügung. Wir freuen uns auf eine unverbindliche
                                                                                                                                  Besorgt?
          bei Ihnen zu Hause und
          sorgen für:                             Kontaktaufnahme Ihrerseits.                                                    Verzweifelt?
          • Haushalt
                                                                                    Ihr Ansprechpartner
          • Gesellschaft
          • Einfache Pflege                                                         Peter J. Müller                             Ein Gespräch
          • Sicherheit                                                              dipl. Betriebsökonom FH                      hilft weiter!
                                                                                    dipl. Wirtschaftsprüfer
          Gerne beraten wir                                                         CAS Steuern
          Sie persönlich:                                                                                                               Wählen Sie
          041 419 22 27
          caritascare.ch                               KirBu AG Bleicherweg 14 8002 Zürich
                                                                                                                                            Tel 143
                                                       Tel. 044 284 15 80 pjm@kirbu.ch www.kirbu.ch                                          oder
                                                                                                                                 www.143.ch

In_guten_Haenden.indd 5         31.01.18 09:27             Für Ihre Steuern und Erbschaftssachen                              Sorgentelefon
                                                                          Dr. Strebel, Dudli + Fröhlich
                                                                                                                               für Kinder
                                                                          Steuerberatung und Treuhand AG
                                                                                (ehem. Steuerkommissäre)

                                                         Tel. 044 308 25 50      8052 Zürich        www.sdf-treuhand.ch
                                                     Steuern       Erbsachen           Altersvorsorge       Liegenschaften

                                                                                                                                       is
                                                 Nächste Inserateschlüsse:                                                      Grat

                                                 ➜   03. Juli (Nr. 15)                                                        0800 55 42 0
                                                 ➜   17. Juli (Nr. 16)                                                          weiss Rat und hilft
                                                 ➜   30. Juli (Nr. 17)                                                       sorgenhilfe@sorgentelefon.ch
                                                                                                                             SMS-Beratung 079 257 60 89
                                                 forum@c-media.ch                                                                www.sorgentelefon.ch
                                                                                                   www.telebibel.ch                 PC 34- 4900-5

           FACHARZTPRAXIS ZÜRCHER LIGHTHOUSE
           Praxis für chronische Erkrankungen und palliative Medizin
           www.arztpraxis-zuercher-lighthouse.ch

           TAGESZENTRUM ZÜRCHER LIGHTHOUSE
           Für Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen
           oder chronisch fortschreitenden Krankheiten
           www.tageszentrum-zuerich.ch                                            Zürcher Lighthouse
           Klosbachstrasse 123, 8032 Zürich                                        Carmenstrasse 42
                                                                                         8032 Zürich
                                                                               Telefon 044 265 38 11
                                                                         info@zuercher-lighthouse.ch
           AUSKÜNFTE UND ANMELDUNGEN                                      www.zuercher-lighthouse.ch
30. JUNI BIS 13. JULI

Weltreligionen                                     Spiritualität                                   Gottesdienste
                                                                                                   Eucharistiefeier in der Predigerkirche
                                                   Meditation – Kontemplation                      Sa, 30.6., 16.00
                                                   Einübung in Meditation und Kontemp-
                                                   lation. Leitung: Marianna Alonso                Wort-Gottes-Feier am Flughafen
                                                   Mi, 4.7., 19.00 – 21.00, Werdstrasse. 53,       So, 8.7., 11.30, Andachtsraum, Check-in 2
                                                   Zürich, Fr. 15.–.
                                                                                                   Hochschulgottesdienst
                                                   www.zentrum-spiritualitaet.ch
                                                                                                   Je So, 20.00, Liebfrauenkirche, Zürich
                                                                                                   www.aki-zh.ch
                                                   Himmelsduft und Höllengestank
                                                   Zur Vielfalt unseres Geruchssinns.
                                                   Leitung: Vroni Peterhans-Suter                  Seelsorge-Gespräche
Ein Leben ohne Ende                                Mi, 11.7., 19.00 –21.00, Werdstrasse. 53,
                                                                                                   Bahnhofkirche
                                                   Zürich, Fr. 15.–.
Gemäss Buddhismus befindet sich je-                                                                Mo – Fr, 7.00 –19.00, Sa/So, 10.00 –16.00
                                                   www.zentrum-spiritualitaet.ch
des Lebewesen in einem Kreislauf von
                                                                                                   Sihlcity-Kirche
Geburt, Tod und Wiedergeburt. Der Abt
                                                                                                   Mo – Sa, 10.00 –18.30
des Klosters Rikon, Geshe Thupten Leg-             Workshop
men, führt in das Thema Wiedergeburt                                                               jenseits im Viadukt
und in die tibetisch-buddhistische Lehre           Im Alter das Richtige tun                       Di –Fr, 11.00 –18.00, Sa, 14.00 –18.00
der Reinkarnationslinien ein.                      Selbstbestimmt leben bis zuletzt ist für
                                                                                                   Raum+Stille Glattzentrum
Do, 5.7., 19.30, Kulturzentrum Songtsen            die meisten Menschen ein wichtiges Gut.
                                                                                                   Mo – Sa, 12.15–16.00, Mi + Fr, 12.15–18.00
House, Albisriederstrasse 379, Zürich              Wer wichtige Fragen mit Alter und Tod
www.forum-der-religionen.ch                        rechtzeitig klärt, schafft Klarheit für sich
                                                   und seine Angehörigen.                          Gebete
Jüdische Meditation                                Kosten: Fr. 60.– inkl. Vorsorgemappe
Die jüdische Meditation ist eine spiri-                                                            Christliche Spiritualität
                                                   (Fr. 30.– für Mitarbeitende der Kath. Kirche)
tuelle Praxis mit Wurzeln in der Hebräi-           Anmeldeschluss: 6. 8. Info und Anmeldung:       Do, 5.7., 19.00, Stilles Da-Sein.
schen Bibel, in der Kabbala und im Chas-
                                                   Regula Hagmann, 044 366 68 74,                  Do, 12.7., 19.00, Feierabend für Leib und
                                                   begleitung@caritas-zuerich.ch                   Seele, Werdgässchen 26, Zürich
sidismus. Gabriel Strenger verbindet sie
                                                   Do, 6. 9., 13.30–17.00, Caritas,                www.zentrum-spiritualitaet.ch
mit den Achtsamkeitsübungen aus den                Beckenhofstrasse 16, Zürich
östlichen Traditionen.                             www.caritas-zuerich.ch / diakoniekurse          Bahnhofkirche
Di, 14.8., 18.30 bis Fr, 17.8., 13.00, Fr. 380.–                                                   Mo – Fr, 7.00, 7.30, 8.00, 8.30: Wegworte
Lassalle-Haus, Bad Schönbrunn, Edlibach                                                            Mo–Fr, 18.45. Sa/So, 15.45: Abendgebet
www.lassalle-haus.org
                                                                                                   Eucharistische Anbetung Liebfrauen
                                                                                                   Mo – Fr, 9.00 – 17.20, Krypta,
Vortrag
                                                                                                   Di, 19.00–21.00, Kirche
«Ein Gott – viele Religionen?»
                                                                                                   Mittagsgebet im Flughafen
Warum Christen vom Bekenntnis zur
                                                                                                   Mi, 12.00, Check-in 2, Andachtsraum
Einzigartigkeit und Heilsuniversalität
Jesu Christi nicht abrücken sollten. Vor-
                                                                                                   Mittwochsgebet in St. Peter und Paul
trag von Jan-Heiner Tück, Professor für
                                                                                                   Mi, 18.00, im Chor der Kirche
Dogmatik und Dogmengeschichte,Wien.
Mo, 2.7., 19.15, Pfarreizentrum Liebfrauen,                                                        Haltestille Bahnhofstrasse
Weinbergstrasse 36, Zürich                                                                         Do, 12.15 –12.35, Augustinerkirche
www.liebfrauen.ch
                                                    Open-Air-Gottesdienst
                                                    Bereits zum siebten Mal findet am
                                                    Albanifest der traditionelle Festgottes-       Vernetzt
Lesung
                                                    dienst statt. Gläubige unterschiedlicher       Jugendseelsorge
                                                    Konfessionen begegnen sich zum ge-             www.jugendseelsorge.ch
Literaten als Propheten
                                                    meinschaftlichen Feiern und gegen-
Silvio Rauch liest nachdenkliche Texte                                                             Behindertenseelsorge
                                                    seitigen Austausch.
von Wolfgang Borchert und Heinrich                                                                 www.behindertenseelsorge.ch
                                                    Thema des Gottesdienstes: «Feuer und
Böll und rezitiert heitere Stücke ver-
                                                    Flamme». Mit Workshops, Kinderpro-             Anderssprachige Gottesdienste
schiedener Kabarettisten.
                                                    gramm und viel Musik.                          www.zh.kath.ch/migrantenseelsorge
Do, 12.7., 18.30, Pfarrei Heilig Kreuz,
Saumackerstrasse 83, Zürich                         So, 1. 7., 11.00, Lindengut Park, Winterthur
www.heiligkreuz-zuerich.ch                          www.kath-winterthur.ch                         http://zh.kath.ch/service/bildungsangebote

                                                                                                                           forum 14 2017    31
                                                                                                                                 22 2018   
SCHLUSSTAKT
PFARRBLAT T DER KATHOLISCHEN KIRCHE

                                                                                                                                                    Foto: alamy
IM KANTON ZÜRICH

Gültig für die Sonntage vom 1. und 8. Juli

Herausgeberin
Stiftung forum – Pfarrblatt der katholischen
Kirche im Kanton Zürich
Redaktionsadresse
Hirschengraben 72, 8001 Zürich
044 266 12 72, redaktion@forum-pfarrblatt.ch,
www.forum-pfarrblatt.ch
Sekretariat: Mo/Di/Do 8.30 –11.30 Uhr,
Di/Do 13.30–16.30 Uhr
Stiftungsratspräsident: Pfr. Andreas Rellstab
Geschäftsführung: Anita Koch
Redaktionssekretariat: Rita Grob
Chefredaktion: Thomas Binotto (bit)
Redaktion: Pia Stadler (ps), Beatrix Ledergerber (bl)
Fotografie: Christoph Wider
Grafik: Simone Juon

Abo-Service und Adressmutationen
Stadt Zürich: 043 322 18 18, info@i-kg.ch
                                                          Kryptosexuell
Zürich-Land: Direkt beim Pfarramt Ihres
Wohnortes (Adresse auf Pfarreiseiten ersichtlich)
Stadt Winterthur: 052 224 03 80,
mitgliederverwaltung@kath-winterthur.ch
                                                         Wenn Sie LGBT fliessend entschlüsseln        richtig schwul, dann wieder geht meine
Bezahlte Abos: 044 266 12 72,
redaktion@forum-pfarrblatt.ch                            können und sich dabei schon zünftig auf-     Anima voll mit mir durch. Manchmal
Abopreise: Jahresabo Inland Fr. 38.–, Ausland Fr. 77.–
                                                         geschlossen fühlen – freuen Sie sich nicht   pumpt sogar das Testosteron. Aber wenn
Anzeigenverkauf
creative media gmbh, Zürcherstrasse 135                  zu früh!                                     ich mich auf einem Ferienbild in Bade-
8910 Affoltern a. A., 043 322 60 30, Fax 043 322 60 31                                                hose sehe, werde ich schlagartig asexu-
forum@c-media.ch, www.c-media.ch
                                                         Im sexuellen Orientierungslauf für Fort-     ell. Es gibt Männer, die auf mich erotisch
Druck                                                    geschrittene gewinnt man mit LGBT            wirken und Frauen, die das gar nicht tun.
AVD Goldach AG, 9403 Goldach, www.avd.ch
Pfarreiseiten: Text&Gestaltung jeweiliges Pfarramt       noch keine Punkte: Pansexuell, omni-         Ich müsste kapitulieren, wenn ich von
                                                         sexuell, androsexuell, gynosexuell, auto-    mir ein eindeutiges Mannsbild zeichnen
63. Jahrgang, erscheint 14-täglich, ISSN 1420-2212
                                                         sexuell, demisexuell, grey-asexuell und      müsste. Ich vermute, ich bin irgendwie
                                                         richtig asexuell, intersexuell, polyse-      Mann. Und auf mehr Definition habe ich
                                                         xuell, skoliosexuell, sapiosexuell, sogar    einfach keine Lust.
                                                         heterosexuell – die Palette ist riesig
                                                         und wächst täglich, damit sie dereinst       Mich erinnert die diversitäre Defini-
                                                         jede Eventualität abdecken kann. Selbst      tionswut an immer neue Spartengottes-
                                                         für Menschen, die sich mit jenem Ge-         dienste, in denen am Ende alle ihre
                                                         schlecht identifizieren, mit dem sie ge-     ganz persönlichen, perfekt auf sie zu-
                                                         boren wurden, gibt es ein Etikett: Sie       geschnittenen Liturgien pflegen. Nun
                                                         sind cissexuell.                             muss man sich auf nichts mehr ein-
                                                             Anstatt riesige Tore mit ganz laschen    lassen, was zunächst fremd erscheint.
                                                         Zutrittsregeln zu pflegen, bauen wir für     Wird nicht mehr aus seiner Selbstge-
                                                         jeden Menschen sein eigenes schmales         wissheit aufgeschreckt. Endlich erstreckt
                                                         Pförtchen, durch das möglichst nur er        sich die Toleranz nur noch auf jenen
                                                         allein in seiner einsamen Einzigartig-       Menschen, auf den es wirklich ankommt.
                                                         keit passt. Das nennen wir dann Diver-       Auch das eine schmale Pforte, die direkt
                                                         sität und betrachten es voll toleranter      in die klar strukturierte Einsamkeit führt.
                                                         Selbstzufriedenheit.
                                                                                                      Da will ich aber gerade als irgendwie
                                                         Mir wäre ein möglichst schwammig             katholischer Irgendwie-Mann nicht hin.
                                                         definiertes Tor für alle Menschen viel       Ich geniesse das chaotische Gemein-
                                                         lieber. Ich bin für Massengenderismus!       schaftsleben auf der weiten Wiese ein-
                                                         Oder wenn es denn unbedingt sein             fach viel zu sehr.
                                                         muss für Frauen und Männer, wobei ich
                                                         nicht bis aufs Jota definieren mag, was
                                                         denn nun eine Frau ist und was ein                                       Thomas Binotto
                                                         Mann. Ich persönlich würde davon sehr
                                                         profitieren. Auf dem Papier bin ich zwar
                                                         ein cissexueller Hetero. Doch je nach
                                                         Tageslaune fühle ich mich manchmal

                                                                                                                             forum 14 2018    32
Sie können auch lesen