Schlossanger-Bote 04 April 2021 - Frohe Ostern!

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Schlossanger-Bote 04 April 2021 - Frohe Ostern!
Schlossanger-Bote   04
                    April 2021

 F ro h e
Ostern!
Schlossanger-Bote 04 April 2021 - Frohe Ostern!
Danke
DANKESCHÖN
für die Aufmerksamkeit
Drei ortsansässige Bürgerinnen haben unter dem Motto „4 M’s – Man muss
Menschen mögen“ an „uns“ gedacht: liebevoll gestaltete Dankkarten für alle
Mitarbeiter*innen und Grußkarten für alle Bewohner*innen.
Schlossanger-Bote 04 April 2021 - Frohe Ostern!
Editorial

Liebe Bewohnerinnen, liebe Bewohner,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Freunde des Seniorenzentrums,

nun ist es schon das zweite Osterfest,          Ich wünsche Ihnen einen sonnigen
welches wir unter Corona-Bedingungen            Frühlingsanfang und ein frohes Oster-
feiern… und hoffentlich das Letzte!             fest, genießen Sie die wärmenden Son-
Umso mehr freue ich mich, dass im Haus          nenstrahlen im Garten oder bei einem
wieder ein Bisschen mehr Normalität und         Spaziergang.
vor allem Abwechslung und Freude ein-           Bleiben Sie gesund!
gekehrt ist. Das Haus ist wieder für Zim-       Ihre
merbesuche und externe Spaziergänge
geöffnet und bei dem sich hoffentlich
bald einstellendem Frühling kann man
schon die ersten, bunten Krokusse be-           Anika Fischer
wundern.

            Im Licht der Ostersonne bekommen die
            Geheimnisse der Erde ein anderes Licht.
                                            Friedrich von Bodelschwingh (1831 - 1910)

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Schlossanger-Bote 04 April 2021 - Frohe Ostern!
Aktuelles

                                             Der perfekte und
                                             ehrliche Widder
                                             21. März bis 20. April
                                             Was braucht der Widder?
                                             Wenn er Schmuck mag, dann nur Dia-
Was erwartet                                 manten.
    uns                                      Ansonsten braucht er ein bisschen Macht,
  Aktivitäten                                denn er gibt gerne Befehle, Anweisungen
    intern                                   und Tipps.

      
                                             Glückszahl: die 9, die Marszahl
                                             Farben: Rot
                                             Was mag er nicht?
                                             Langeweile und wenn er angelogen wird.
                                             Was isst er am liebsten?
Neben unseren Einzel-Betreuungs-An-
                                             Gulaschsuppe zu jeder Tages- und Nacht-
geboten finden von Montag bis Freitag
                                             zeit. Ansonsten braucht er die Abwechs-
unsere vielfältigen Gruppenaktivitäten
                                             lung in der Küche. Und scharfe Gewürze.
wohnbereichsbezogen statt.
                                             Prominente Zeitgenossen:
                                             Vincent van Gogh, Herbert von Karajan,
                                             Emile Zola, Charlie Chaplin, Wernher
                                             von Braun

      Gottesdienste im April
      05. April, 10.00 Uhr, ökumenischer Gottesdienst im Erdgeschoss
      05. April, 11.00 Uhr, ökumenischer Gottesdienst im Obergeschoss
                                                                      †
      22. April, 15.30 Uhr, katholischer Gottesdienst im Erdgeschoss
      22. April, 16.15 Uhr, katholischer Gottesdienst im Obergeschoss

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Aktuelles
     Geburtstage im April
A
L
L
E
S

G
U
T
E       zum Geburtstag
    Wir gratulieren unseren
     Bewohnern herzlich!
      Frau Maria Traxinger              Zur Erinnerung an die Verstorbenen
       Frau Amalie Mayer                        der letzten Monate
      Frau Anna Lemanczik
       Frau Gitta Schwabe

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           -lich willkommen!
        Wir begrüßen unsere
       neuen Bewohner*innen

           Frau Brigitte Betz
     Frau Annemarie Brüggemann
          Frau Anni Hermann
          Herr Joachim Koch
           Frau Edith Meier
          Herr Erich Mitterer
         Frau Gitta Schwabe

                             Ende der Pflege
                         Frau Eleonore Hofbauer
                 Wir wünschen Gesundheit und alles Gute!

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Aktuelles

Der Hundertjährige   Kalender
sagt für den Saturn-Monat April 2021 voraus:
Bis zum dritten ist es sehr kalt, der vierte ist ein schöner, warmer, klarer Tag. Vom
fünften bis achten ist es trüb und es regnet, vom neunten bis zum 16. ist es sehr kalt,
klar und windig. Am 17. regnet es ziemlich, am 18., 19. und 20. ist es sehr rau und
kalt, am 21. warm und schwül, am 22., 23. und 24. trüb und warm, Regen wechselt mit
Sonnenschein. Der 25., 26. und 27. sind schön, aber kühl, am 28. fällt Regen, danach
ist es schön warm.

                                                Gedeiht die Schnecke und die Nessel
                                                füllen sich Speicher und Fässel.
                                                Kommt die Weihe (Habicht) geflogen
                                                so ist der Winter verflogen.
                                                Viel Blumen im April
     10 BAUERNREGELN                            wenig Kirschen danach.
                                                Heller Mondschein in der Aprilnacht
                       FÜR DEN                  schadet oft der Blütenpracht.
                         April
                                                Wenn’s regnet am Amantiustag (achter)
Gras, das im April wächst                       ein dürrer Sommer folgen mag.
steht im Mai fest.                              Blüht die Esche vor der Eiche
Bläst der April mit beiden Backen               gibt es eine große Bleiche (Trockenheit).
ist genug zu jäten, hacken.                     Blüht die Eiche vor der Esche
Je früher im April die Schlehen blühn           gibt es eine große Wäsche (Regen).
desto eher die Schnitter zur Ernte ziehn.

 Impressum:
 Seniorenzentrum Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Wohnen am Schlossanger GmbH
 Bahnhofstraße 8 · 85635 Höhenkirchen-Siegertsbrunn
 Telefon: 08102/78 44 40
 V.i.S.d.P. Anika Fischer
 Mitarbeit: Dr. Konrad Franke, Bettina Hintermaier und Christina Lorenz
 Titelbild: Claus Schunk

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Schlossanger-Bote 04 April 2021 - Frohe Ostern!
„Neue“ & „Alte“ Mitarbeiter

       HERZLICH WILLKOMMEN!
                                  IN UNSEREM HAUS

Vorstellung von Lena Braun, unsere Hauswirtschaftsleitung
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
für viele bin ich bestimmt noch ein neues Gesicht und
Sie fragen sich schon, wer denn da wohl dahintersteckt.
Mein Name ist Lena Braun, ich bin 27 Jahre alt, wohne im südlichen Landkreis
Ebersberg und bin seit Mitte Januar die neue Hauswirtschaftsleitung im „Wohnen
am Schlossanger“.
Nach meiner Ausbildung zur Industriekauffrau, wollte ich mich noch in eine andere
Richtung fortbilden und bin so bei der Hauswirtschaft gelandet.
Nach meinem zweiten Berufsabschluss als Hauswirtschafterin, dachte ich mir: Wie-
so nicht das Betriebswirtschaftliche mit dem Hauswirtschaftlichen verbinden? Dies
ließ sich durch meine Weiterbildung als Betriebswirtin für Ernährungs- und Versor-
gungsmanagement optimal verbinden.
Es ist mir ein persönliches Anliegen, durch ein sauberes und angenehmes Umfeld
eine Wohlfühlatmosphäre für unsere Bewohner zu schaffen. Dies versuchen mein
Team der Hauswirtschaft und ich jeden Tag aufs Neue zu erfüllen.
Mit jedem Tag, den ich hier verbringe, komme ich mehr an, lerne Neues dazu und
kann Ideen umsetzen.
Ich freue mich auf die kommende Zeit im „Wohnen am Schlossanger“.
Lena Braun

       SCHÖN, DASS IHR DA SEID!
                                  IN UNSEREM HAUS

Praktikantinnen und Praktikanten bei uns im Seniorenzentrum
Wir freuen uns sehr, dass seit Mitte Februar, nach fast einem ganzen Jahr Kontakt-
beschränkung und „ohne“ Praktikantinnen und Praktikanten, wieder Schülerinnen
und Schüler der Fachoberschulen unser Haus und Sie, liebe Bewohnerinnen und
Bewohner, kennenlernen dürfen.
Sabrina, Florian und Liv werden uns bis Ende Juli im Wechsel unterstützen:

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Schlossanger-Bote 04 April 2021 - Frohe Ostern!
„Neue“ & „Alte“ Mitarbeiter

Mein Name ist Sabrina. Ich      Mein Name ist Florian Rauch,     Mein Name ist Liv Amelie
bin 17 Jahre alt und gehe       ich bin 16 Jahre alt und woh-    Reckeweg, ich bin 16 Jah-
auf die Gesundheits-FOS in      ne in Höhenkirchen-Siegerts-     re alt und komme aus Hö-
Haar. Zurzeit bin ich Prakti-   brunn. Tennis- und Klavier-      henkirchen.
kantin im ersten Stock.         spielen sind zwei meiner         Seit September 2020 be-
Damit ihr ein bisschen was      liebsten Hobbys. Ich besuche     suche ich den Sozialzweig
über mich wisst, erzähl ich     derzeit die FOS Holzkirchen,     der Fachoberschule in
euch hier kurz was.             Zweig Sozialwesen, und ma-       Holzkirchen und absolvie-
Mein großer Traum ist es        che mein Praktikum in der Be-    re hier im Seniorenzentrum
Notärztin im Rettungshub-       schäftigung, hier im Senioren-   bis Ende Juli 2021 meinen
schrauber zu werden und         zentrum. Als kleiner Junge,      pflegerisch-betreuerischen
Menschen in Not zu helfen.      habe ich ab und zu bei meiner    Praktikumseinsatz.
Weil ich schon immer einen      Oma, die im Seniorenheim
ziemlichen Drang hatte aus      gearbeitet hat, ausgeholfen.     Durch meine vorherige
Bayern weg zu gehen, ver-       Zum Beispiel habe ich Mar-       Tätigkeit als Jugendtrai-
bringe ich sehr viel Zeit bei   meladen oder Zuckertütchen       nerin bei der Spielvereini-
meiner Schwester in Ham-                                         gung Höhenkirchen, Ab-
                                verteilt. Die Bewohner haben
burg und möchte später ein-                                      teilung Feldhockey konnte
                                sich immer so gefreut, wenn
mal in die USA oder nach                                         ich bereits Erfahrungen
Frankreich auswandern.          ich zu ihnen kam. Diese Freu-
                                de zu spüren, war für mich da-   mit jungen Kindern sam-
Zudem höre ich in jeder         mals schon was Besonderes.       meln. Umso mehr freue
freien Sekunde Musik oder                                        ich mich, hier neue Erfah-
                                Nun habe ich die Möglichkeit
fahre bei Wind und Wetter                                        rungen mit Senioren ma-
                                bekommen hier im Senioren-
(außer bei Schnee) Motor-                                        chen zu dürfen.
rad. Ich beherrsche die Ge-     zentrum Gutes zu tun und Ih-
bärdensprache, da meine         nen Freude zu bereiten.          In meiner Freizeit lese ich
Schwester gehörlos ist.     Ich freue mich, für diese Zeit       gerne und ich spiele Klavier.
Ich denke, jetzt weiß man ein Teil dieses Unterneh-              Ich bin schon sehr gespannt,
schon gut was über mich, mens zu sein und bin ge-                welche neuen und interes-
und wenn Sie noch Fragen spannt auf die kommenden                santen Erfahrungen und
haben, können Sie mich Praktikumswochen im Erd-                  Begegnungen ich bis zum
gerne ansprechen.           geschoss.                            Sommer machen werde.
Bis bald dann               Machen Sie`s gut!                    Mit vielen Grüßen
Sabrina Hemmetzberger       Florian Rauch                        Amelie Reckeweg

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„Neue“ & „Alte“ Mitarbeiter

    VERABSCHIEDUNG!                                             r au ich
                                                               F dr
                               IN UNSEREM HAUS                   ei
                                                               H

  Auf Wiedersehen!

Der Heilige des Monats:                        gestachelte Volksmenge ergriff Markus,
                                               schleifte ihn unter Misshandlungen an
Markus, Evangelist und Märtyrer,               Stricken durch die Straßen, dass Erde
gestorben um 67, gefeiert am 25. April         und Steine von seinem Blut gefärbt wa-
Markus wurde erst nach der Auferste-           ren und warf ihn am Abend in den Ker-
hung Jesu bekehrt. Nach Auffassung             ker. In der Nacht erschien ihm Christus,
mancher Kirchenväter war er ein leibli-        tröstete ihn und heilte seine Wunden. Am
cher Sohn des heiligen Petrus. Jeden-          nächsten Tag holte ihn der Pöbel wieder
falls schrieb Markus in Rom das Evange-        aus dem Gefängnis und schleifte ihn zu
lium nach den Erzählungen des Petrus           Tode. Sein Leib sollte verbrannt werden,
und dieser soll es Wort für Wort bestä-        aber ein Regen löschte das Feuer aus
tigt haben. Später sandte er ihn nach          und die Christen konnten seinen Leich-
Ägypten und bestellte ihn zum Bischof          nam bergen.
von Alexandrien. Die erstaunlichen Fort-       Der heilige Markus wird abgebildet mit
schritte des Christentums unter der Mis-       einem Buch, mit Feder und geflügeltem
sion des Markus brachte die Heiden in          Löwen, auch mit Posaunen blasenden
Wut. Sie hielten ihn für einen Zauberer        Engeln.
und beschlossen seinen Tod. Eine auf-

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Schlossanger-Bote 04 April 2021 - Frohe Ostern!
April 2021

                 Er ist unter anderem Patron von Albanien, Bergamo, Kreta, Ve-
                 nedig. Er schützt Glaser, Korbmacher, Laternenmacher, Mau-
                 rer, Notare und Schreiber. Der heilige Markus wird angerufen
                 bei Krätze, bei Qualen und unbussfertigem Tod, gegen Blitz,
                 Hagel, Unwetter und für eine gute Ernte. Am Markustag geseg-
                 netes süßes Nussbrot hieß Marcipanis (Marzipan).
                 Sein Gedenken wird auch am zweiten, elften, 14. und 31. Janu-
                 ar, am 26. März, am 9. April, am 25. Juli, am 23. September, am
                 dritten und am 8. Oktober gefeiert.

                                                  Es wird, auch wenn wir hier und da spa-
                                                  ren, nicht ganz langen und es wird ganz
                                                    bestimmt nicht langen, wenn wir in eine
                                                     größere Wohnung ziehen.“ „Dann fan-
                                                     gen wir doch mit der Wohnung an.
                                                      Genügen uns denn ein Wohnzimmer,
                                                      ein Schlafzimmer, ein Kinderzimmer?
                                                      Gut, das Kinderzimmer ist klein für
                                                      zwei Kinder, das Wohnzimmer könnte
                                                     größer sein. Wie viel mehr kostet eine
                                                    Vierzimmerwohnung?“ Selma verdreh-
                                                   te die Augen, sah dann ihren Mann an
                                                  und sagte: „100 Mark? Aber 100 Mark
Eine Aprilgeschichte                              mehr, die haben wir einfach nicht. Könn-
Selma hatte mit Werner gesprochen,                test du denn irgendwie mehr verdienen?
mehrere Abende lang und „richtig ernst-           Gibt’s bei euch im Funk auch mal sowas
haft“, wie sie sagte. Selma wollte wis-           wie eine Beförderung zum Oberredak-
sen, wie ihr Mann über das Leben mit              teur?“ Werner seufzte: „Nein, die gibt es
einem zweiten Kind dachte. Selma war              nicht, es gibt keine Oberredakteure, über
etwas überrascht, als Werner zu Anfang            mir steht der Abteilungsleiter, aber mein
sagte: „Oh, da treffen wir uns. Ich wollte        Abteilungsleiter steht noch lange. Aber
auch mit dir reden, über das Leben, also          ich habe mir etwas Anderes überlegt.“
über das Wohnen, über unsere Berufe,              Werner machte eine kleine Pause, als
über das Geld“. Selma, ganz die Bank-             wollte er von Selma ermuntert werden,
frau, sagte: „Lass uns mit dem Geld an-           seine Überlegungen auszubreiten. Sel-
fangen. Ich weiß, wieviel Geld wir zu-            ma kannte ihren Mann, also sagte sie
sammen haben und ich weiß, wie viel               „Also?“ Und Werner breitete aus, dass
wir im Durchschnitt im Monat ausgeben.            er ein Buch schreiben wolle, ein Buch
                                             10
April 2021
                                                „Heißt das, du verdienst mit dem Buch so
                                                viel, dass wir uns eine größere Wohnung
                    Kin                         leisten können, auch wenn ich nichts
                  erzie der-
                       hung                     verdiene, auch wenn zwei Kinder teu-
                                                rer sind als eines?“ Werner sagte: „Ja“.
                                                Notfalls wollte er seine Eltern um einen
                                                Kredit bitten. „Und du bist damit einver-
                                                standen, dass ich bei der Bank aufhöre,
                                                kündige?“ „Ach Selma“, sagte Werner,
                                                „ich weiß doch, wie sehr du deinen Be-
                                                ruf liebst, aber glaube mir, es geht nicht
                                                anders. Wie sollen unsere Kinder denn
                                                aufwachsen ohne ihre Mutter? Ich weiß,
über Kindererziehung. „Du, ein Buch?“,          das ist die alte Rollenverteilung. Und ich
fragte Selma. „Ich, ein Buch, ein Buch,         habe mir ernsthaft überlegt, aufzuhören
in dem ich darstelle, wie man heute Kin-        und ein „Hausmann“ zu werden, aber
der erziehen sollte – nämlich anders,           dein Gehalt, Selma, langt doch auch
als uns unsere Eltern erzogen haben.“           nicht für vier Menschen!“
Selma war überrascht. Dann fragte sie:          Selma war beeindruckt von Werners küh-
„Und so ein Buch wird gekauft werden,           nen Ideen, wusste aber zugleich, dass er
das wird Geld bringen?“ Werner lachte           recht hatte. Sie sagte: „Werner, danke,
und sagte: „Du kennst mich doch, Sel-           dass du dir so weitgehende Gedanken
ma, ich sag sowas doch nicht ins Blaue.         machst, aber ich glaube, wir gehen so
Ich habe mich auf dem Büchermarkt um-           vor: ich kündige. Ich sage dir aber gleich:
gesehen und ich habe einen Verlag, der          wenn die Kinder aus dem Gröbsten raus
sich für so ein Buch interessiert. Jetzt        sind, gehe ich wieder zur Bank. Zweitens
muss ich es nur noch schreiben.“ Selma          suchen wir eine größere Wohnung. Drit-
schoss sofort der Gedanke durch den             tens: du schreibst dein Buch. Du kannst ja
Kopf: „Und das neben zwei kleinen Kin-          gleich die Erfahrungen, die du mit deinen
dern. Das geht doch nur, wenn ich ihm           eigenen Kindern machst, verwerten. Und
den Rücken und die Abende frei halte“           viertens: ich denke noch ein bisschen
– aber das sagte sie nicht, sondern sie         mehr über eine andere Art, zu etwas mehr
lobte ihren Werner. Er würde noch viel          Geld zu kommen, nach. Schließlich habe
Lob und Ermunterung für sein Vorhaben           ich gelernt, mit Geld umzugehen.“ Wer-
brauchen, das stand fest. Werner war            ner nickte und fragte dann: „Lotto? Toto?
gewohnt, viel und schnell zu schreiben,         Spielbank?“ Selma lachte: „Du bist ein al-
kurze Beiträge, aber viel und langsam           berner Kerl! Aber ein guter Ehemann und
an einem großen Text arbeiten, an ei-           Vater und hoffentlich auch Buchautor!“
nem Buch-Text?
                                                Selma wusste: Sie musste ihren Mann
Selma hatte auch selbst noch eine Geld-         nur machen lassen, dann würde es
Verdiene-Idee, wollte aber erstmal Wer-         schon gehen. Aber die neue Wohnung
ner den Vortritt lassen. Selma sagte:           suchte besser sie.
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April 2021

        s t er n
      O

Der Osterhas' hüpt frohen Mutes
als hätte er im Sinn nur Gutes.
Der Heinz mit Erhardt sitzt im Garten
und spielt mit ihm und seinen Karten.

Da guckt der Erhadt an den Heinz
und fragt ihn leise: "Ist der Deins?"
Der Heinz den Hasen kritisch äugt,
als dieser sich gar tief verbeugt.

"Ach, schau doch Erhardt, was er tut?"
Der Heinz laut ausruft frohgemut.
Der Erhardt offnen Mundes staunt
und leise zu dem Heinze raunt:

"Der Osterhas' ist keine Mär,
steht er doch hier und lächelt sehr.
Die Eier hat er auch gebracht,
das hätte ich wohl nie gedacht."

Der Osterhase hüpft geschwind
auf seinem Weg zum nächsten Kind.
Der Heinz mit Erhardt sich erfreut,
ist es doch Ostern hier und heut'.

                                         12
April 2021

Was sonst noch so los war im April 1961 in München
4. April: Im Rathaus wurde eine Gebüh-            17. April: 50 der stärksten und best-
renerhöhung bekannt gegeben. Dies-                gebauten deutschen Athleten im erre-
mal sind die Händler der Auer Dult die            genden Kampf um den Titel „Mister
Leidtragenden. Ihre Standgebühren wur-            Germany 1961“ wurden den sensati-
den auf Beschluss des Stadtrates zum              onshungrigen Zeitgenossen seit Wo-
Teil beträchtlich heraufgesetzt. Die Erhö-        chen von den Litfaßsäulen verheißen.
hung wird mit den höheren Arbeitslöhnen           Fast schaute es aber so aus, als würde
für das Aufstellen der Stände und den             das erwartungsfrohe Volk um den erle-
steigenden Unterhaltskosten für die städ-         senen Genuss betrogen. Die Sittenpoli-
tischen Anlagen begründet. Ein 3-Meter-           zei schaltete sich ein, da anscheinend zu
Stand kostet statt bisher 72 in Zukunft           befürchten stand, dass die Bizeps-Hero-
100 DM, der Platz für einen Bauchladen            en allzu warmherzig empfangen würden.
verteuert sich von 25 auf 30 DM.                  Doch alle Bedenken konnten in letzter
12. April: Das stürmische Tempo der               Minute zerstreut und „Herr Deutschland“
Motorisierung hat alle Prognosen über             gewählt werden. Schauplatz des denk-
den Haufen geworfen. Wesentlich früher            würdigen Ereignisses war das Deutsche
als selbst die kühnsten Propheten noch            Theater. Wer den Titel errang, vergaß
vor ein paar Jahren vermuteten, hat die           der Chronist leider zu berichten.
Lawine der Münchner Kraftfahrzeuge die
Zweihunderttausender-Grenze erreicht.
Ein kleiner Fiat 500 war es, der die runde
Zahl voll machte. Vor einer Blumengirlan-
de stand er gestern Nachmittag neben
dem Veteranen der Münchner Automobi-
le, einem Wanderer-Automobil aus dem
Jahr 1911, im Mittelpunkt einer kleinen
Feier in der KFZ-Zulassungsstelle an der
Eichstätter Straße. Oberbürgermeister
Vogel gratulierte seiner stolzen Besitze-
rin, der Postsekretärin Franziska Mayer.

11. April: In der gesamten Bundesrepu-
blik treten die ersten Wehrdienstverwei-
gerer ihren Ersatzdienst an. In München
beginnen fünf jungen Männer ihren Dienst
in Jugendheimen der Arbeiterwohlfahrt.

                                             13
April 2021
21. April: Das Leitzachwerk II, das              des neuen Dampfkraftwerks im Nordos-
40.000 kW Strom liefern soll, ging in Be-        ten der Stadt, das mit Müllverbrennung
trieb. Der Werkreferent kam kurz auf die         gekoppelt wird, werden schon die letzten
Aufgaben der städtischen Stromversor-            Vorarbeiten getroffen. Außerdem ist die
gung zu sprechen. Das Leitzachwerk II            Stadt, so Dr. Riemerschmid, stark am
als Spitzenkraftwerk füge sich organisch         Bau eines Atomkraftwerks beteiligt.
ein in ein System von eigenen Erzeu-             27. April: Die letzten Pappeln der schö-
gungsanlagen, wie sie kaum eine Stadt            nen Allee, die vom Sendlingertor-Platz bis
im Bundesgebiet besitze. Zu nennen sei-          nach Sendling führte, sind gefällt worden.
en die alten und neuen Laufwasserwerke           Die Fahrbahn erhält eine Breite von rund
Uppenborn I und II, das mehrfach erwei-          17 Metern, hinzu kommen noch Bürger-
terte Dampfkraftwerk an der Isartalstra-         steige und die Radfahrwege. Leider bleibt
ße, die Heizkraftwerke, die jetzt durch          nach der Verbreiterung kein Platz mehr
das Gas-Turbinen-Werk in Sendling                für neue Bäume. (Wenig später wurde
neuen Zuwachs erhielten. Für den Bau             doch Platz für neue Bäume gefunden).

Der 1. April                                     Die Redensart vom „In-den-April-
                                                 Schicken“ (und die entsprechenden
Früher, als die Azubis noch Lehrlinge
                                                 Handlungen) taucht 1618 zum ersten
hießen, soll es Meister und Gesellen ge-
                                                 Mal auf, in Bayern. Ursprünglich kommt
geben haben, die den „Stift“ am 1. Ap-
                                                 sie aber wohl aus Frankreich – dort wur-
ril zur Werkzeugausgabe schickten und
                                                 de 1564 der Neujahrstag vom 1. April auf
ihm sagten, er solle doch bitteschön die
                                                 den 1. Januar verlegt. Dadurch wurden
Gewichte für die Wasserwaage holen.
                                                 viele Franzosen irritiert und sie erlaubten
Es soll auch ältere Brüder gegeben ha-
                                                 sich Scherze. Andere Deutungen nennen
ben, die ihre jüngeren Geschwister am
                                                 das altrömische Narrenfest oder die bibli-
1. April in die Apotheke schickten, um
                                                 sche Erzählung, wie der gefangene Jesus
dort Mückenfett, Hahneneier, Gänse-
                                                 von Pontius zu Pilatus geschickt wurde,
milch, getrockneten Schnee, Steckna-
                                                 als Hintergrund. Genaues weiß man nicht
delsamen, schwarze Kreide oder ein Pa-
                                                 über den 1. April. Aber Johann Wolfgang
ket Haumichblau zu holen. Passiert das
                                                 von Goethe dichtete, etwas holprig:
heute noch? Eher nicht. Die Menschen
sind klüger geworden – oder?                     Willst du den März nicht ganz verlieren
                                                 so lass nicht in April dich führen.
                                                 Den ersten April musst überstehen
                                                 dann kann dir manches Gute geschehen.

 Siehst du, dass heute zwei Sonnen am Himmel stehen?
 Corona soll durch Bier weggehn – April, April!
                                            14
Schlossangerbote 04/21

                              Ostern

Die Kreative Stunde
(wohnbereichsbezogen in Kleingruppen)

                                        15
Schlossangerbote 04/21

Mehr über Napoleon                                      te nicht, sie war zwar erst 14 Jahre alt.
                                                          Man fürchtete, Napoleon werde auch
und Bayern
                                                              sie, wenn er sie sähe, sofort mit
Napoleon war ein zielstrebi-                                  einem Verwandten verheiraten
ger Mensch. Nachdem er den                                      wollen.
Kurfürsten Max Joseph zum
                                                                  Die kirchliche Trauung fand am
ersten bayerischen König ge-
                                                              14. Januar 1806 in der Hofkapelle
macht hatte, sicherte er seine
                                                             statt, abends. Alle Münchener Glo-
Herrschaft über große Teile Eu-
                                                        cken läuteten, die Kanonen schossen
ropas, indem er in die etablierten Herr-
                                                      Salut, die Stadt war durch Öl-Lampen hell
scherfamilien einheiraten ließ – die 17
                                                      erleuchtet. Anschließend zog die Hoch-
Jahre alte bayerische Prinzessin Augus-
                                                      zeitsgesellschaft ins Hoftheater, es gab
ta Amalia sollte den Napoleon-Sohn Eu-
                                                      ein Hochzeitsessen in der Grünen Ga-
gene Beauharnais heiraten, sofort. Ein
                                                      lerie, dann vergnügte man sich im Spiel-
Kurier wurde nach Italien geschickt, wo
                                                      tisch. Die Gräfin Sandizell erinnerte sich
sich der Bräutigam aufhielt. Der Bräu-
                                                      später: „Nie werde ich den Anblick ver-
tigam kam nach München – Napoleon
                                                      gessen, wie Napoleon in seinem (purpur-
erschrak: Der Sohn hatte sich einen
                                                      nen) Kaisergewand herumging und jeden
in Italien hochmodischen Schnurrbart
                                                      von uns ein freundliches Wort sagte.“ Am
wachsen lassen. Ein bärtiger Bräutigam
                                                      Tag darauf, am 15. Januar 1806 wurde
war im München, 1806, undenkbar, der
                                                      ein Ball veranstaltet, Napoleon tanzte
Bart wurde von einem Barbier abgenom-
                                                      höchstselbst Contredance, den damals
men, Augusta Amalia war entzückt. Na-
                                                      sehr beliebten „Gegeneinandertanz“. Der
poleon adoptierte den Sohn seiner ers-
                                                      Domherr von Waldkirch sagte zu dem
ten Ehefrau aus ihrer ersten Ehe (das
                                                      neben ihm stehenden Diplomaten Rech-
hatte sich der sittenstrenge König Max
                                                      berg: „Sakra! Tanzt der Schwanz a!“
Joseph ausbedungen) und machte ihn
so zu seinem Nachfolger. Am 13. Januar                Augusta Amalia und Eugene Beauhar-
1806 wurde in der Grünen Galerie der                  nais wurden übrigens ein glückliches
Münchner Residenz der Heiratsvertrag                  Paar, sie bekamen sieben Kinder.
ausgehandelt, anschließend fand die Zi-                  (Nach: Thomas Schuler, Wir sind auf
viltrauung statt. Alle Edlen Bayerns wa-                 einem Vulkan, Napoleon und Bayern,
ren versammelt, nur Prinzessin Charlot-                                   C. H. Beck Verlag)
                                          Eugen
                                                 alia
                                            e

                                                 Am
                                          s te
                                  A ugu

                                             16
Schlossangerbote 04/21

                          Frühlingsorakel
                      von Johann Wolfgang von Goethe
    (nicht ganz ernst zu nehmen und natürlich ist der Coucou der Kuckuck)
Du prophetscher Vogel du,             Haben wir wohl recht gezählt,
Blütensänger, oh Coucou!              wenig am Halbdutzend fehlt.
Bitten eines jungen Paares            Wenn wir gute Worte geben,
in der schönsten Zeit des Jahres      sagst du wohl, wie lang wir leben?
höre, liebster Vogel du;              Freilich, wir gestehen dirs,
kann es hoffen, ruf ihm zu:           gern zum längsten trieben wir’s.
dein Coucou, dein Coucou,             Cou, Cou, Cou, Cou, Cou,
immer mehr Cocou, Coucou.             Cou, Cou, Cou, Cou, Cou.

Hörst du! Ein verliebtes Paar         Leben ist ein großes Fest,
sehnt sich herzlich zum Altar;        wenn sichs nicht berechnen lässt.
und es ist bei seiner Jugend          Sind wir nun zusammen blieben,
voller Treue, voller Tugend.          bleibt denn auch das treue Lieben?
Ist die Stunde denn nicht voll?       Könnte das zu Ende gehen,
Sag, wie lang es warten soll!         wär doch alles nicht mehr schön.
Horch! Coucou! Horch! Coucou!         Cou, Cou, Cou, Cou, Cou.
Immer stille! Nichts hinzu!
                                      Mit Grazie ad Infinitum
Ist es doch nicht unsere Schuld!
Nur zwei Jahre noch Geduld!
Aber, wenn wir uns genommen,
werden Pa-pa-papas (Babys) kommen?
Wisse, dass du uns erfreust,
wenn du viele prophezeist.
Eins! Coucou! Zwei! Coucou!
Immer weiter Coucou, Coucou, Cou.

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                                                  und Trompetengeschmetter und wehen-
                                                  den Fahnen; dann wieder in einsamer
                                                  Majestät Karl den Großen mit dem lan-
                                                  gen Silberbart. Reicht der das zweite Mal
                                                  die ganze lange Tafel herum, so bricht
                                                  der jüngste Tag herein. – Lustwandelnd
                                                  begegneten sie auch vielen unlängst
                                                  verstorbenen Bayernfürsten, Herren und
                                                  Frauen, Salzburger Erzbischöfen, Pröbs-
                                                  ten von Berchtesgaden und St. Zeno.
Der Kaiser im Untersberg
                                                  Auf die Frage, was diese hier täten, gab
Aus dem historischen Schatzkästlein für
                                                  das Mönchlein dem Reichenhaller Bürger
Bayern, München 1832
                                                  eine solche Maulschelle, dass er glaub-
Noch waren zehn Jahre nicht vorüber,              te, alle neun Chöre der Engel singen zu
seit Luther seine Reformation begonnen            hören, und diesen Backenstreich bis an
hatte, da ging ein andächtiger Bürger             sein Lebensende verspürte. Doch wurde
von Reichenhall eines Sonntags nach               der Mönch wieder freundlich und schlug
der Frühmesse weitaus lustwandeln. Er             ihm uralte mächtige Bücher auf aus Tier-
kam an den Untersberg, sah mit Erstau-            häuten und Baumrinden. Darin stand Vie-
nen den Berg offen wie durch ein Ka-              les von den Strafen der Gottlosen, von
pellentürlein, darüber eine Inschrift mit         Türken und Schweden, vom Gräuel der
silbernen Buchstaben in einer Sprache,            Verwüstung, dass die Wölfe wieder in
die kein Sterblicher gehört hatte. Ihm            die Städte dringen und in Salzburg ihre
entgegen schritt ein eisgrauer, ehrwürdi-         Jungen hinter den Sankt Ruperts-Altar
ger Mönch mit einem mächtigen Schlüs-             legen würden; von zwei Schlachtfeldern
selbund, ganz in ein großes Buch ver-             am Rhein und auf den Walserfeldern bei
tieft. Eine ungeheure Pforte flog klirrend        Salzburg und wie zuletzt Barbarossa mit
und rasselnd auf, und auf einer schönen           den Seinen aus dem Bergesdunkel stei-
Wiese stand eine unendliche Kirche mit            gen und den Sieg entscheiden werde. –
200 Altären und mehr als 30 Orgeln.               Dann zeigte der Mönch dem Reichenhal-
Zweimal 300 Mönche sangen die Horen               ler Bürger die zwölf betretenen Ausgänge
(Stundengebet). Darauf schlug eine gro-           aus dem Untersberg in verschiedenen
ße Glocke markerschütternd und doch               Gegenden. In einem davon wies er ihm
lieblich an, und aus allen Winkeln kam            einen dürren Birnbaum, der schon einmal
zahlloses Volk zum Hochamt.                       umgehauen worden sei, aber aus der
Nach dem Gottesdienst bewirtete der               Wurzel frisch wieder ausgetrieben habe.
Mönch den Reichenhaller Bürger köstlich           Wenn der wieder umgehauen werde und
und führte ihn umher in den Wendungen             noch einmal grüne und Früchte trüge,
des Berges. Da sah er Barbarossa, der             werde ein wehrhafter Bayernfürst zu dem
einst in den Papsthändeln Salzburg mit            Baum treten, seinen Schild daran hän-
Feuer und Schwert verwüstete, unter be-           gen, über alle Neider und Widersacher
deutendem Kriegslärm, Trommelwirbel               siegen und Bayern groß machen.

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Gütig entließ der Mönch den Reichen-
haller Bürger auf den alten Weg. Bei jä-
her Todesstrafe verbot er ihm, sich um-
zusehen und bevor fünfunddreißig Jahre
verflossen werden, etwas von diesen
Geschichten irgendeiner lebenden See-
le zu offenbaren.

                                                  Louis XIII. Schokolade mit und wenig
Seit wann gibt es...                              später öffneten in London auch schon
Schokolade?                                       die ersten „Schokoladenhäuser“ ihre Tü-
Nein, den Seelentrost Schokolade haben            ren. Alle Kolonialstaaten, die Territorien
nicht die Chinesen erfunden – China liegt         in Äquator-Nähe besaßen, bauten Ka-
einfach nicht nah genug am Äquator und            kaopflanzen an.
nur dort, in großer Wärme, gedeiht die Ka-        Ab 1819 wurde Kakao mit Dampfkraft
kaopflanze. In Ecuador, vor 5500 Jahren           gewalzt, in Frankreich und England.
oder in Mexiko, vor 4000 Jahren (die His-         1828 erfand der niederländische Chemi-
toriker sind sich darüber uneinig) wurden         ker Van Houten die Schokoladenpresse
die Früchte, die Bohnen der Kakaopflan-           – mit ihrer Hilfe konnte man den Kakao-
ze als Medizin und als Grundlage für eine         butter-Anteil größer oder kleiner werden
Art „Weihwasser“ bei den religiösen Ri-           lassen. 1875 fügte der Schweizer Daniel
tualen gebraucht. Geröstete, gemahlene            Peter das von Henri Nestlé erfundene
Kakaobohnen wurden mit Chili, Wasser,             Milchpulver dem Kakao zu – es entstand
Maismehl vermengt und als „xocolatl“,             die erste Milchschokolade. 1877 ver-
„bitteres Wasser“ getrunken. Kakaoboh-            pflichteten sich die europäischen Scho-
nen galten als Geschenk Gottes. Im 15.            koladenhersteller zu einer Reinheitsga-
Jahrhundert wurden Kakaobohnen bei                rantie. Mehl, Kartoffelstärke, Kreide und
den Azteken sogar wie Geld verwendet.             Erde hatten fortan in der Schokolade
Christoph Kolumbus lernte die Kakao-              nichts mehr zu suchen.
bohne kennen, der xocolatl schmeckte              Nach dem Aufschwung im 19. Jahrhun-
ihm aber nicht, er war, für einen euro-           dert kam ein zweiter Neustart im Zweiten
päischen Gaumen, zu bitter. Angeblich             Weltkrieg: Schoka-Kola, eine Schoko-
kam der spanische Welteroberer Her-               lade mit Kolanuss-Beimischung stärk-
mann Cortés 1528 auf die Idee, die mit-           te die Soldaten an allen Fronten und
gebrachten Kakaobohnen mit Honig zu               ließ sie länger wach bleiben. Nach dem
vermischen und ihnen so das Bittere zu            Krieg kamen die Milka-Kuh, das Über-
nehmen. Kakao, Schokolade blieb, trotz            raschungsei, die praktisch quadratische
des Honigs, eine Angelegenheit der Rei-           Schokolade, die Edel- und die sortenrei-
chen Spaniens. Erst 1615 brachte die              ne Plantagen-Schokolade. Jedes Jahr
spanische Königstochter Anna zu ihrer             werden heute weltweit etwa 4 Millionen
Hochzeit mit dem französischen König              Tonnen Kakao verarbeitet.

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Wichtig ist beim Schokoladenkauf:                  mischt und gewalzt. Dann „reift“ die Scho-
Wie viel Prozent Kakao enthält die Schoko-         koladenmasse mindestens einen Tag
lade, wird echte Kakaobutter verwendet?            lang. Danach werden die Tafeln vergos-
Weiße Schokolade enthält keinen Kakao.             sen, die gefüllte Schokolade wird aufge-
                                                   gossen, die Pralinen werden übergossen.
Wie wird Schokolade heute hergestellt?
Die Bohnen des Kakao-Baumes werden                 Am besten schmeckt Schokolade üb-
gereinigt, geröstet, gebrochen, gemah-             rigens, wenn man ein kleines Stück an
len, mit Kakaobutter, Zucker, eventuell mit        den Gaumen drückt und wartet, bis es
Milchpulver oder mit anderen Zutaten ge-           schmilzt und die Seele tröstet.

         Normalität
             kehrt ein!

     Lesestunde                                                          Gottesdienst

                                         Nach langer Pause konnten wir Anfang März
                                         wieder eine Lesestunde in kleiner, wohnbe-
                                         reichsbezogener Runde machen. Über eine
                                         „Duftgeschichte“ zum Thema Zitronen-Ge-
                                         burtstagskuchen kamen wir ins Gespräch und
                                      tauschten Erinnerungen zum Backen und Ge-
                                      burtstag- und Namenstag-Feiern aus. Anschlie-
                                      ßend ließen wir uns ein Stück Zitronenkuchen und
                                      selbstgemachte Zitronen-Limonade schmecken.

                     Wohlfühlstunde
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 Normalität
   kehrt ein!

                  Runde
                Geburtstage

                                     Normalität
                                       kehrt ein!

Friseur

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          Brief von Madame de Sevigné an ihre Tochter,
                            Donnerstag 30. April 1687

  „… überhaupt, liebes Kind, kommen Sie keinesfalls nach Paris. Hier traut
  sich keiner mehr aus dem Haus, aus Angst, diese Plage, die sich ausbreitet
  wie ein Buschfeuer, könne auch ihn heimsuchen. Der König und Mazarin
  schließen uns in unseren Appartements ein. Monsieur Vatel, der seine Lie-
  ferungen von der Meeresküste erhält, kümmert sich um die Mahlzeiten, die
  er an uns liefern lässt.

  Das macht nicht ganz traurig. Mich, die ich mich bereits auf die nächste
  Aufführung einer Komödie von Monsieur Corneille gefreut hatte – „Der
  Lügner“ – von dem man allgemein nur das Beste hört. So langweilen wir uns
  alle ein wenig und ich kann Ihnen weder über die letzten Intrigen am Hof
  berichten, noch über die letzten Modetorheiten.

  Glücklicherweise treffe ich hin und wieder ganz diskret meine liebe Freun-
  din Madeleine de Lafayette, und wir begeistern uns gemeinsam für die
  Fabeln des Herrn von Lafontaine, unter ihnen die sehr aktuelle über die
  „Pestkranken Tiere“, die nicht, wie wir, an dieser Krankheit sterben, aber alle
  davon betroffen sind.

  Anbei schicke ich Ihnen zwei lustige Masken, die gerade großen Mode
  sind, und die hier jetzt jeder in Versailles trägt. Sie machen sich
  recht hübsch und verhindern, dass man sich gegenseitig ansteckt.
  Ich umarme dich, meine Liebe, und Pauline tut es mir gleich.“

Dieser Brief wurde vor 334 Jahren geschrieben. Gegen die „Plage“ gab es keinen
Impfstoff, man kannte noch nicht einmal das Wort „impfen“. Marie de Sevigné (1626
bis 1696) schrieb ihrer in der Provence lebenden Tochter von Paris aus ungefähr 1500
Briefe mit Berichten vom gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Zeit. Dass die
Mutter die Tochter siezte – das war damals normal.
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        g s p l a t z e r l
Frühlin

                     

                 

                     23
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Warum bekommen Spechte
beim Klopfen keine Kopf-
schmerzen?
Spechte sind von ihrem Körperbau und
von ihrem Verhalten her darauf einge-
stellt, sich an senkrechten Flächen wie
Baumstämmen längere Zeit anzuklam-
mern und sie nach oben und unten auf
der Suche nach Nahrung zu erklettern.
Um an die Beute zu gelangen, müssen
die Spechte in der Lage sein, unter Um-
ständen sehr kräftig mit dem Schnabel
zu hacken und auch mit ihrer Zunge sehr
tief in Insektengänge einzudringen. Des-
halb verfügen sie über lange Stocher-                                        Specht
oder Hackschnäbel und enorm lange
Zungenapparate. Außerdem können die
meisten Specht-Arten ihre Höhlen selber
zimmern. Einige verfügen sogar über die
                                                del zeigt mehrere, als Stoßdämpfer an-
Fähigkeit, Werkzeuge herzustellen, in-
                                                zusehende Einrichtungen. So ist der
dem sie sich „Schmieden“ zum Aufha-
                                                Schnabel-Schädel mit dem Hirnschädel
cken von Nüssen und Zapfen anlegen.
                                                federnd verbunden. Die Stoßwirkung
Zu den Besonderheiten der Spechte ge-           des Hackschlags wird vor allem durch
hört auch ihr vielseitiges Signalsystem.        das stark entwickelte und fest eingefügte
Sie haben nicht nur eine Rufsprache,            Quadratum, ein Knochenteil an der Un-
sondern eine komplizierte Klopf- und            terseite des Kopfschildes, aufgefangen
Trommelsprache, mit der sie sich über           und in eine Drehung umgewandelt. Das
Revierbesitz, Höhlenbau, Paarbildung,           Quadratum ist zwar drehbar, aber doch
Brutablösung und Versorgung der Jun-            auch an einen festen Wiederhalt gela-
gen verständigen können.                        gert. Außerdem besitzt es starke Mus-
Durch den Hack-Einsatz beim Nah-                kelfortsätze. Dagegen scheint Gehirn-
rungserwerb und beim Höhlenbau wird             flüssigkeit bei der Abfederung der Stöße
ein Spechtkopf tagtäglich ordentlich            keine Rolle zu spielen, da kein besonde-
belastet. Dass dies ohne Kopfschmer-            res Liquorkissensystem vorhanden ist.
zen oder bleibende Schäden vonstatten           Somit kann ein Specht-Junggeselle sei-
geht, hängt mit folgenden Körpereigen-          ne täglichen 500 bis 600 Trommelwirbel
schaften zusammen: Der Spechtschä-              kopfschmerzfrei auf Holz klopfen.

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Endlich gemeinsame Mahlzeiten in den Stüberln.
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Kardinaltugenden

Paradoxien (Widersprüchliches)                  (1854-1900)

von Oscar Wilde
Oscar Fingal O`Flahertie Wills Wilde (1854-1900) war ein englischer Erzähler und Dra-
matiker irischer Herkunft, der durch seine extravagante Lebensführung bekannt wurde.
Ich kann alles glauben, vorausgesetzt, dass es unglaublich ist.
Nichts ist so gefährlich, wie das Allzumodernsein. Man gerät in Gefahr, plötzlich aus
der Mode zu kommen.
Ich liebe es, Theater zu spielen. Es ist so viel realistischer als das Leben.
Alle Frauen werden wie ihre Mutter. Das ist ihre Tragödie. Männer werden niemals wie
ihre Mutter. Das ist ihre Tragödie.
Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben.
Skepsis ist der Anfang des Glaubens.
In der Auswahl seiner Feinde kann man nicht sorgfältig genug sein.
Es ist schlimm, wenn alle über einen reden, aber es ist noch schlimmer, wenn keiner
über einen redet.
Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht.

           Frohe Ostern!

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Die Kreative Stunde
(wohnbereichsbezogen in Kleingruppen)

             Ostern
Die Kreative Stunde
findet wohnbereichsbezogen in Kleingruppen statt.

O s t er n
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