Schreiende Ungerechtigkeit - Frühling 2022 - Oxfam Deutschland
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eins DAS MAGAZIN DER ENTWICKLUNGSORGANISATION OXFAM Frühling 2022 Schreiende Ungerechtigkeit Vermögensverteilung, Lieferketten, Impfstoffe: Das muss sich ändern Grenzenlose Ausbeutung Nehmt euch das Land! Für Ananas und Wein arbeiten Migrant*innen In Südafrika demonstrieren Arbeiter*innen, unter menschenunwürdigen Bedingungen um die Regierung zum Handeln zu bewegen
© Aurelie Godet | Oxfam ********************************************* Für Lebensmittel in unseren Supermärkten werden Arbeitsmigrant*innen auf Plantagen ausgebeutet. Dagegen hilft nur ein europäisches Lieferkettengesetz: oxfam.de/AusbeutungStoppen ********************************************* Kofinanziert von Gefördert durch der Europäischen Union ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Diese Anzeige wird mit Unterstützung der Europäischen Union und von Engagement Global ermöglicht. Für den Inhalt der Publikation ist allein Oxfam Deutschland e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen und Inhalte geben in keiner Weise den Standpunkt der Europäischen Union, von Engagement Global oder des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder.
Liebe Leser*inNEN, Seite 6 fassungslos schauen wir dieser Tage auf die Eskalation in der Für ein Einkommen, das kaum zum Leben reicht, schuften Migrant*innen wie Ukraine, wo Tod, Leid und Zerstörung die Menschen bedrohen. Primrose Mulenga auf südafrikanischen Weinfarmen. Über Ausbeutung im Obst- anbau und die unrühmliche Rolle deutscher Supermärkte lesen Sie ab Seite 6. Millionen sind vor der Gewalt auf der Flucht und blicken in eine ungewisse Zukunft. Die große Anteilnahme und die prak- tische Unterstützung, die wir erleben, machen die täglichen Nachrichten nicht erträglicher, aber sie geben doch Hoffnung, dass Solidarität und Mitmenschlichkeit am Ende stärker sind als rohe Gewalt. INHALT Von all dem ahnten wir nichts, als wir das vorliegende Heft 04 Fehler im System planten. Verständlicherweise sind alle Augen derzeit auf Die weltweite Ungleichheit ist erneut gewachsen. die Entwicklungen in der Ukraine gerichtet, doch auch die Frauen trifft es besonders hart. Missstände in anderen Teilen der Welt, über die wir auf den folgenden Seiten berichten, existieren weiter. Etwa die welt- 06 Grenzenlose Ausbeutung weite soziale Ungleichheit, die sich im Zuge der Corona- Für Ananas und Wein arbeiten Migrant*innen Pandemie weiter verschärft hat: Während die Reichsten ihr unter menschenunwürdigen Bedingungen. Vermögen verdoppelt haben, leben 163 Millionen Menschen zusätzlich in Armut. 10 „NEhmt EUch das Land!“ Wo es Ungerechtigkeit gibt, finden sich auch Menschen In Südafrika demonstrieren Arbeiter*innen, zusammen, die dagegen aufbegehren, Menschen wie Yehya* um die Regierung zum Handeln zu bewegen. (Titelbild). 40 Jahre lang hat er im Baugewerbe gearbeitet, doch der Niedergang seiner Branche zwingt ihn, nun Taxi 12 KLingelnde Kassen… Titelbild: © Pablo Tosco, Oxfam. Diese Seite: © iKlicK Fotostudio, © Alexa Sedgwick, Oxfam zu fahren. Sein Verdienst reicht kaum, um die Miete für das … dank künstlicher Knappheit: Patentschutz Auto und sein Haus zu bezahlen. Jetzt protestiert er gegen verhindert weltweit Impfgerechtigkeit. die Zustände im Libanon, wo die Wirtschaftskrise zu einer Hyperinflation und einem starken Wertverlust der Lira geführt hat. 14 Weitergeben statt WEgwerfen Sinnvoller Frühjahrsputz: Ordnungsberaterin Vermögensverteilung, Impfstoffzugang, Lieferketten: Die gibt Tipps zum Aussortieren Frühjahrs-EINS wirft Schlaglichter auf verschiedene weltweite Missstände, aber auch auf Menschen, die dazu beitragen, 15 EINE FRAGE, DREI MENSCHEN dass sich etwas ändert. Veränderung ist möglich, auch in Was muss sich ändern? schwierigen Zeiten; auch dank Ihrer Unterstützung, für die ich Ihnen von Herzen danke! 16 Letzte Seite Über Oxfam / Impressum Ihre Mit (*) markierte Namen wurden von der Redaktion geändert bzw. gekürzt. Oxfam Marion Lieser setzt sich für Menschen in prekären Situationen ein – beispielsweise auf der Flucht vor Verfolgung oder in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen. Wir sehen aus Respekt Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende, und zum Schutz der Menschen, zum Beispiel vor Repressionen oder Stigmatisierung, Oxfam Deutschland e.V. von der Namensnennung ab. 3
Franziska Rötzsch „Während Milliardäre zu Spritztouren ins All aufbrechen, haben Millionen von Menschen Hunger“, brachte UN-Generalsekretär António Guterres die weltweite Ungleichheit auf den Punkt. Eine Ungleichheit kaum vorstell- baren Ausmaßes: So besitzen auf der einen Seite die zehn reichsten Spritztouren ins All auf der einen, Armut und Hunger auf der Menschen– alles Männer – insgesamt anderen Seite: Die weltweite Ungleichheit ist mit der Pandemie 1,5 Billionen US-Dollar. Setzten sie sich weiter gewachsen. Besonders Frauen sind davon betroffen. auf ihr in US-Dollarnoten gestapeltes Vermögen, säßen sie 165.173 Kilometer hoch im All, fast auf dem halben Weg zum Mond. Raketen für Spritztouren in den Orbit bräuchten sie keine mehr. Auf der anderen Seite lebt fast die Hälfte der Menschheit unterhalb der von der Weltbank definierten erweiterten Würden sich die zehn reichsten Armutsgrenze von 5,50 Dollar pro Tag. Männer der Welt auf ihr in US-Dollarnoten gestapeltes DIE KLUFT WÄCHST Vermögen setzen, säßen sie IMMER WEITER 165.173 km hoch im All, fast auf dem halben Weg zum Mond. Die Corona-Pandemie hat die Ungleich- Raketen bräuchten sie keine mehr. heit weiter verschärft: Das Vermögen der zehn reichsten Männer hat sich seit Beginn der Pandemie verdoppelt. Im gleichen Zeitraum rutschten rund 163 Millionen Menschen in die Armut ab. Und auch die Kluft zwischen privile- gierten und einkommensschwachen Ländern wächst zum ersten Mal seit einer Generation wieder: „Die Verschul- dung wirtschaftlich benachteiligter Länder ist auf den höchsten Stand seit 50 Jahren geklettert. Und es wird für die Staaten immer schwieriger, die Schulden zu begleichen“, sagt Manuel Schmitt, Referent für soziale Ungleich- heit bei Oxfam Deutschland. $ März 2020 $ November 2021 Das Vermögen der zehn reichsten © Oxfam Männer hat sich seit Beginn der Pandemie verdoppelt. 4 EINS | Frühling 2022
Das muss sich ändern 8.000- © Oxfam mal mehr Im Zentrum wirtschaftlicher Entscheidungen darf nicht länger CO2 CO2 nur der Profit, sondern muss vor allem das Gemeinwohl stehen. 1 Steuergerechtigkeit: $ $ hohe Vermögen müssen $ stärker besteuert, Steueroasen geschlossen werden. Ärmste Reichste 2 Impfgerechtigkeit: Milliarde 20 MENSCHEN COVID-19-Impfstoffe allen Zwanzig der reichsten Milliardäre stoßen im Durchschnitt schätzungsweise Menschen durch eine Auf- 8.000-mal mehr CO2 aus als die eine Milliarde Menschen, die am wenigsten hebung des Patentschutzes besitzen. weltweit kostenfrei zugänglich machen. 3 Gemeinwohlorientierte UNGLEICHHEIT TRIFFT den Klassenraum zurückkehren, zusätz- Unternehmen: FRAUEN BESONDERS lich zu den 130 Millionen Mädchen, die Unternehmen müssen ver- schon vor der Pandemie nicht zu Schule pflichtet werden, ihre Ziele an Frauen haben mit den Auswirkungen gingen. Durch die wirtschaftlichen Nöte den planetaren Grenzen und der Pandemie besonders zu kämpfen. im Zuge der COVID-19-Pandemie sind der Einhaltung der Menschen- Schätzungen zufolge haben sie im Jahr zudem etwa zehn Millionen Mädchen rechte auszurichten. 2020 weltweit mindestens 800 Milliarden zusätzlich von Kinderheirat bedroht. Und US-Dollar an Einkommen verloren. Heute nicht zuletzt hat die Pandemie zu einem 4 Konzernmacht brechen: sind, so die Internationale Arbeitsorgani- starken Anstieg von geschlechtsspezi- starke Marktkonzentration sation (ILO), 13 Millionen Frauen weniger fischer Gewalt geführt: Im April 2020 abschaffen, durchlässige erwerbstätig als vor der Pandemie. Bei hatten die Vereinten Nationen prognos- Marktstrukturen fördern. Männern entspricht die Zahl der Erwerbs- tiziert, dass Gewalt gegen Frauen tätigen inzwischen wieder dem Niveau während eines Lockdowns um durch- 5 Geschlechtergerechtigkeit: von 2019. Gingen Schätzungen vor der schnittlich 20 Prozent zunimmt. Pro drei Gute öffentliche Bildungs-, Pandemie davon aus, dass es noch 99,5 Monate Lockdown bedeutet dies 15 Gesundheits- und soziale Jahre dauern wird, bis Frauen genauso Millionen zusätzliche Fälle von Gewalt in Sicherungssysteme schaffen, viel verdienen wie Männer, rechnet man Paarbeziehungen. die allen Menschen in gleicher heute mit 135,6 Jahren. „Das heißt: Auch Weise zugänglich sind, und unsere Ur-Ur-Enkelinnen werden nach SCHREIENDE UNGERECHTIGKEIT auf die Einbindung profit- heutigem Stand für gleiche Arbeit nicht orientierter privater Akteure gleich bezahlt werden. Das ist völlig inak- „Soziale Ungleichheit ist eine schreiende verzichten. zeptabel“, sagt Manuel Schmitt. „Noch Ungerechtigkeit. Aber sie ist nicht dazu ist auch die Pflege- und Fürsorgear- naturgegeben – sondern die Folge eines beit, die zumeist Frauen völlig unbezahlt patriarchal geprägten wirtschaftlichen übernehmen, mit der Pandemie weiter Systems, das Profitmaximierung über das benachteiligten Ländern besonders von gestiegen. Eine Arbeit die jährlich etwa Gemeinwohl stellt“, so Manuel Schmitt. den Folgen betroffen. „Der Fehler liegt im 10,8 Billionen US-Dollar entspricht.“ „Das ist ein Zustand, den wir nicht länger System – und das muss sich ändern“, so Die Folgen der Pandemie für Frauen hinnehmen dürfen – sowohl aus sozialen Manuel Schmitt. „Im Zentrum wirtschaft- gehen zudem weit über die gravie- als auch ökologischen Gründen.“ Denn licher Entscheidungen darf nicht länger rende Ungleichheit bei Vermögen und die weltweite Ungleichheit und Unge- nur der Profit, sondern muss vor allem Einkommen hinaus. Die Pandemie raubt rechtigkeit zeigt sich nicht zuletzt das Gemeinwohl stehen." Frauen die Zukunftsperspektive. So auch bei der Klimakrise: Während wohl- werden Schätzungen zufolge 20 Millio- habende, wirtschaftlich privilegierte nen Mädchen in Ländern mit niedrigem Menschen für die Klimakrise verantwort- JEtzt mehr erfahren: und mittlerem Einkommen nie wieder in lich sind, sind Menschen in wirtschaftlich www.oxfam.de EINS | Frühling 2022 5
„Wir lieben Lebensmittel“, wirbt Edeka. Die Supermärkte lieben ihre Lebensmittel – für die Menschen, die diese Produkte anbauen, gilt das offenbar nicht. Auf Plantagen und in Fabriken arbeiten Migrant*innen unter ausbeuterischen Bedingungen. Der Weinanbau in Südafrika und die Ananasproduktion in Costa Rica sind zwei Beispiele. Franziska Rötzsch „Ich bin Farmarbeiterin. Ich mache alles.“ ARBEITER*INNEN und stehen damit unter Druck: Ihnen Primrose Mulenga kommt aus Simbabwe. ZAHLEN DEN PREIS droht nicht nur der Jobverlust, sondern Seit sechs Jahren arbeitet die 25-Jährige auch die Ausweisung“, weiß Tim Zahn, auf den Weinfarmen Südafrikas. Sie ist In Deutschland ist Wein aus Südafrika Oxfam-Experte für globale Lieferket- eine von vielen Millionen Migrantinnen, beliebt: 65.000 Tonnen haben wir im Jahr ten, Menschenrechte und Migration. die sich wegen der schwierigen, oft aus- 2019 importiert – so viel wie aus keinem „Damit sind gerade geringqualifizierte sichtslosen ökonomischen Situation in anderen Land außerhalb der EU. Während Migrant*innen ohne offizielle Papiere ihren Heimatländern für die vermeintlich die Nachfrage in den vergangenen Jahren besonders häufig Menschen- und beste der schlechten Optionen entschei- stark gestiegen ist, sind die Preise für Arbeitsrechtsverletzungen wie Gewalt den: für die Suche nach Arbeit in einem südafrikanischen Wein massiv gefallen: und Ausbeutung ausgesetzt – insbe- anderen Land. „Ich habe zwei Kinder, die seit 2004 um die Hälfte. sondere Frauen, die innerhalb der ich versorgen muss“, sagt Mulenga. „Ich ökonomischen, patriarchalen Strukturen verdiene in Südafrika nicht viel, aber für Hoch ist dagegen der Preis, den viele besonders von Diskriminierung mich ist es besser, hier zu sein, weil ich Migrant*innen für ein Einkommen und Ausbeutung betroffen sind.“ meine Familie unterstützen kann mit bezahlen, das kaum zu Leben reicht: Geld für Essen und andere Dinge, die Auf Südafrikas Weinplantagen ernten Eine Erfahrung, die auch Primrose Mulen- gezahlt werden müssen.“ sie Trauben im Akkord, mehr als zwölf ga machen musste: „Viele von uns haben Stunden am Tag, ohne Arbeitsverträge, keine Papiere und sie [die Arbeitgeber] Viele Branchen kommen ohne migran- ohne angemessene Bezahlung. In einer nutzen das aus. Sie können uns einfach tische Arbeiter*innen nicht aus – 169 Studie über die Lebens- und Arbeitsbe- so feuern. Sie können alles mit uns Millionen Arbeitsmigrant*innen zählt die dingungen migrantischer Arbeiterinnen, machen.“ Und Mulenga ist kein Einzel- Internationale Arbeitsorganisation (ILO) – die Oxfam Deutschland gemeinsam mit fall: 45 Prozent der von WoFP befragten und dabei handelt es sich nur um die der südafrikanischen Frauenrechts- Frauen berichten von Rassismus und offiziell dokumentierten. organisation Women on Farms Project Diskriminierung, von Beschimpfungen, (WoFP) kürzlich veröffentlich hat, berich- Beleidigungen, Demütigungen – und von ten Frauen, dass sie vor der Einstellung psychischer, physischer und sexueller sexuell missbraucht wurden. Bei der Gewalt. Ihre Rechte auf menschen- Arbeit sind sie giftigen Pestiziden aus- würdige Arbeits- und Lebens- gesetzt und haben keinen Zugang WER MEHR LOHN FORDERT, bedingungen können Migran- zu Toiletten und Trinkwasser. WIRD GEFEUERT tinnen oft nicht einfordern und durchsetzen. „Ihre Rechte auf menschenwürdige Die Löhne, die Arbeitsmigrant*innen auf Arbeits- und Lebensbedingungen können den Weinplantagen Südafrikas verdienen, Migrantinnen oft nicht einfordern und sind extrem niedrig: Knapp die Hälfte der TIM ZAHN, OXFAM-EXPERTE durchsetzen. Viele sind ohne Aufent- für die Studie Befragten gab an, weniger FÜR GLOBALE LIEFERKETTEN halts- und Arbeitserlaubnis im Land als den gesetzlich vorgeschriebenen 6 EINS | Frühling 2022
Mindestlohn von 194 Euro zu erhalten – © Alexa Sedgwick | Oxfam und das, obwohl viele im Akkord mit kaum erfüllbaren Zielvorgaben arbei- ten. Eine Arbeiterin, die ihren Namen nicht nennen möchte, berichtet: „Der Farmbesitzer sagt, er weiß, wie hoch der Mindestlohn ist – 21 Rand.“ Das sind ca. 1,21 Euro pro Stunde. Die Arbeite- rin berichtet weiter: „Fragt man vorher, was er pro Stunde zahlt, sagt er 21 Rand. Aber wenn du bezahlt wirst, gibt er dir nicht so viel. Wenn du nachfragst, sagt er: Verschwinde, du bist gefeu- ert. Deshalb habe ich Angst, nach dem vereinbarten Lohn zu fragen.“ AUSBEUTUNG MIT SYSTEM „Die Arbeitsrechtsverletzungen sind keine Einzelfälle, sondern lediglich Beispiele für die Schattenseiten eines Wirtschaftssystems, in dem Profitorien- tierung und Gewinnmaximierung oberste Priorität haben“, sagt Steffen Vogel, Oxfam-Experte für globale Lieferketten und Menschenrechte im Agrarsektor. Auch die ausbeuterischen Bedingungen auf den Ananasplantagen Costa Ricas gehören dazu. Rund 75 Prozent der nach Deutschland importierten Ananas kommen aus dem Land in Mittelamerika. Wer im deutschen Discounter Penny, der zur Rewe-Group gehört, Ananas aus Costa Rica kauft, kann mittels eines QR-Codes mehr über ihre Herkunft erfah- ren: So stammen die Früchte beispiels- weise von der 3.500 Hektar großen Finca „Piña Frut“, die – so die Informationen hinter dem QR-Code – „das Wohlbefin- den der Arbeitnehmer, der Gemeinden und der Umwelt in den Vordergrund stellt“. Die Farm werde „in verantwor- tungsvoller Weise geführt, um zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gemein- schaft beizutragen und um die Lebens- qualität der Mitarbeiter zu verbessern“. Mit der Realität auf den Plantagen der Grupo Acón, zu der die Finca gehört, „Viele von uns haben keine Papiere und sie [die Arbeitgeber] nutzen das aus“: Primrose Mulenga kam aus Simbabwe auf die Wein- plantagen Südafrikas, auf der Suche nach Arbeit, um ihre Familie zu ernähren. EINS | Frühling 2022 7
„Es ist hart, hier zu arbeiten“: Yorley Salazar schuftet seit 18 Jahren auf Ananasplantagen in Costa Rica. sie eine Operation zur Eileiter-Durch- trennung hatten und keine Kinder mehr bekommen können – selbst der Zeit- punkt des letzten Geschlechtsverkehrs wurde erfragt. „Heute sind die Methoden subtiler“, so Gamboa. „Die Unternehmen stellen entweder gar keine Frauen mehr für die Feldarbeit ein, oder sie erteilen nur auf wenige Monate befristete Ver- träge. Wenn die Frau zum Ablauf der Frist schwanger ist, wird sie entlassen.“ Ähnlich wie in Südafrika sind es migran- tische Arbeiter*innen, für die die Hürden besonders hoch sind, ihr Recht auf menschenwürdige Arbeitsbedingun- gen und die Einhaltung des geltenden Arbeitsrechts einzufordern. „Arbeits- migrantinnen ohne Papiere sind beson- ders leicht auszubeuten“, sagt Steffen Vogel: „Wenn sie sich etwa beschweren oder gar gewerkschaftlich organisieren, müssen sie fürchten, vom eigenen Arbeitgeber bei der Polizei angezeigt und abgeschoben zu werden.“ Trotz aller © Andres Mora | Oxfam Gefahren organisieren sich aber auch Migrant*innen, zum Beispiel bei der Gewerkschaft SITRAP** in Costa Rica. WOCHENLOHN VON 18 EURO hat das wenig zu tun. Die Unterneh- Partnerorganisation ARCA* befragten Die Löhne, für die Migrant*innen auf mensgruppe, einer der größten Obst- Arbeiter*innen mangelt es auch an den Plantagen auch in Costa Rica oft im produzenten Costa Ricas, ist berüchtigt Schutzkleidung, obwohl sie gefährlichen Akkord schuften, liegen nicht nur weit dafür, gewerkschaftliches Engage- Pestiziden ausgesetzt sind. unter dem Existenzminimum, sondern ment zu sanktionieren. Zahlreiche sind auch oft noch geringer als die der Gerichtsentscheidungen belegen, wie FRAUEN WERDEN SYSTEMATISCH einheimischen Arbeiter*innen: Offi- Arbeiter*innen, die sich einer Gewerk- DISKRIMINIERT ziellen Statistiken zufolge verdienen schaft anschließen, sofort gekündigt Migrant*innen gerade einmal 60 Prozent werden und erst nach langen Verfah- Und nicht nur das: Maureen Gamboa, des Lohns der costa-ricanischen ren wieder angestellt werden müssen. Gewerkschaftssekretärin für Frauen- Beschäftigten – bei Frauen ist der Unter- Eine Arbeiterin berichtet: „Meine älteste rechte bei der Landarbeiter*innen- schied noch größer. Ein Arbeiter, der Tochter arbeitete auf der gleichen Farm gewerkschaft SITRAP, erklärt, wie Frauen auf den Plantagen verschiedener Produ- wie ich und sie haben sie rausgewor- auf den Plantagen systematisch diskri- zenten angestellt war, berichtet über fen, weil ich Gewerkschaftsmitglied miniert werden: „Mutterschaft ist in der seine aktuelle Situation: „Wir haben bin.“ Zunehmend stellen die Konzerne Agrarindustrie nicht gern gesehen – nicht jetzt 17 Tage auf einer Farm gearbeitet – Arbeiter*innen über so genannte Contra- nur des Mutterschutzes und der Stillzeit und nicht einen Peso habe ich mit nach tistas ein, Arbeitsvermittler, die die wegen, sondern auch in der Zeit danach, Hause gebracht. Schon seit mehr als niedrigen Löhne noch weiter drücken in der die Kinder betreut werden müssen.“ einem Monat konnte ich kein Geld mehr und mit Kurzzeitverträgen Festanstel- Früher habe es Formulare zur Einstellung an meine Familie schicken. In einer lungen und Sozialversicherungsbeiträge gegeben, auf denen die Frauen eintragen Woche haben wir gerade mal 12.000 umgehen. Laut Berichten der von Oxfams mussten, wie viele Kinder sie haben, ob Colones verdient.“ Das entspricht etwa 8 EINS | Frühling 2022
KURZ NOTIERT 18 Euro – in einem der teuersten Länder Supermarktregalen wird der Preisdruck Lateinamerikas. weitergeben – bis zu Arbeiter*innen, 200 Millionen Euro für die unter menschenunwürdigen Bedin- Bildung in Notsituationen Für die gerade erschienene Studie gungen arbeiten, während Supermär- Die neue Entwicklungsministerin zu migrantischen Arbeiter*innen in kte Kasse machen. Beispiel Ananas: Svenja Schulze (SPD) hat als eine deutschen Lieferketten befragte Mehr als 42 Prozent des Preises, das der ersten wichtigen Entschei- Oxfams Partnerorganisation ARCA auch Supermarktkund*innen für die süße dungen der Legislaturperiode eine Arbeiter*innen auf Costa Ricas Plan- Frucht bezahlen, geht an die Einzelhan- Hauptforderung von Oxfam und der tagen. Keine*r von ihnen erhielt den in delskonzerne. Bei den Arbeiter*innen Globalen Bildungskampagne umge- Costa Rica gesetzlich vorgeschriebenen auf den Plantagen kommen nicht einmal setzt: Anlässlich des Welttages der Mindestlohn von umgerechnet etwa zehn Prozent an. Beim südafrikanischen Bildung am 24. Januar verkündete 16 Euro am Tag. Besonders prekär: Eine Wein bleiben sogar 51,7 Prozent bei sie, den internationalen Fonds für Arbeiterin, die für den Betrieb Upala den deutschen Supermärkten. Die Bildung in Notsituationen und Agrícola arbeitet, dessen Ananas in Farmarbeiter*innen bekommen nur etwa Krisen „Education Cannot Wait“ deutschen Edeka- und Lidl-Märkten 1,2 Prozent des Verkaufspreises. über die nächsten vier Jahre mit verkauft werden, verdient beispielsweise gerade einmal 4,50 Euro am Tag. „Wir haben die deutschen Supermarkt- insgesamt 200 Millionen Euro zu ketten mit den Ergebnissen unserer finanzieren. Damit reagiert das REKORDGEWINNE STATT Recherchen zu menschenunwürdigen Ministerium auf die Empfehlungen, UNTERNEHMENSVERANTWORTUNG Arbeitsbedingungen auf den Plantagen die Oxfam im Verbund mit der in ihren Lieferketten konfrontiert“, sagt Globalen Bildungskampagne in Upala Agrícola gehört zu den großen Steffen Vogel. „Mehrere Unternehmen einer Studie veröffentlicht hatte. Ananas-Produktionsfirmen Costa Ricas. gaben an, den Vorwürfen nachzugehen. Jetzt mehr erfahren: Eigentümer des laut eigener Website „in Wir hören aber auch Abwiegelungen www.bildungskampagne.org Harmonie mit der Natur und unternehme- und Lippenbekenntnisse. Gemeinsam rischer Verantwortung“ wirtschaftenden mit unseren Partnerorganisationen Über 100 Millionär*InNEN Unternehmens ist der ehemalige Land- werden wir verfolgen, ob es zu spür- fordern Vermögenssteuer wirtschaftsminister und Aufsichtsrats- baren Verbesserungen der Situation der vorsitzende der Nationalbank, Alfredo Arbeiter*innen kommt.“ für die Reichsten Volio Pérez. Während Upala Agrícola in Eine Gruppe von über 100 Costa Rica offiziell rote Zahlen schrieb Die Supermarktketten sind in der Verant- Millionär*innen hat in einem und die Arbeiter*innen Hungerlöhne wortung, etwas an diesen Zuständen zu offenen Brief eine Vermögenssteuer erhielten, flossen die Gewinne aus dem ändern“, sagt Tim Zahn. „Sie sind es, die für die Reichsten gefordert. Dies boomenden Ananas-Business in Volio die Konditionen diktieren und sie müssen würde helfen, die extreme Pérez’ Offshore-Firma Upala Investments angemessene Preise zahlen, welche Ungleichheit zu verringern und in Panama, wie die Recherchen von existenzsichernde Löhne ermöglichen. soziale Grunddienste wie öffent- Investigativ-Journalist*innen im Zusam- Stattdessen machen sie Profite wie nie liche Gesundheitsversorgung und menhang mit den so genannten Pandora zuvor.“ Bildung zu finanzieren. Analysen Papers zeigten. weisen darauf hin, dass eine solche Steffen Vogel ergänzt: „Die Bundes- Steuer weltweit mindestens 2,5 Aber nicht nur in Südafrika und Costa Rica regierung und die EU dürfen die Verant- Billionen Dollar pro Jahr einbringen machen Unternehmen Gewinne auf dem wortungslosigkeit der Konzerne nicht könnte. Damit wären wesentliche Rücken der Arbeiter*innen. In Deutsch- länger tolerieren. Das im vergangenen Fortschritte bei Armutsbekämp- land teilen sich die vier Supermarkt- Jahr verabschiedete deutsche Gesetz, fung, COVID-19-Impfstoffgerechtig- Riesen Rewe, zu dem der Discounter nach dem sich Unternehmen in Deutsch- keit und allgemeiner Gesundheits- Penny gehört, Aldi Süd und Nord, Edeka land ab 2023 um Menschenrechte und versorgung möglich. Zu den mit Netto sowie die Schwarzgruppe mit Umweltbelange in ihren Lieferketten Unterzeichner*innen gehören die Lidl und Kaufland mehr als 85 Prozent des kümmern müssen, hat große Lücken. amerikanische Filmproduzentin und deutschen Lebensmitteleinzelhandels. Da muss die Politik noch mal ran. Mit der „Wer in Deutschland seine Produkte in anstehenden EU-Regelung besteht jetzt Erbin Abigail Disney, der dänisch- die Supermarktregale bringen will, kommt die Chance, die Lücken aus dem deut- iranische Unternehmer Djaffar an den großen Einzelhändlern nicht schen Gesetz zu schließen und wirklich Shalchi, der amerikanische Unter- vorbei. Diese Marktkonzentration verleiht etwas an der Situation vor Ort zu verbes- nehmer und Risikokapitalgeber Nick ihnen die Macht, immensen Preisdruck sern. Hierfür braucht es viel Druck aus Hanauer sowie die österreichische auszuüben“, erklärt Tim Zahn. Entlang der Zivilgesellschaft, denn auch die Wirt- Studentin und BASF-Erbin Marlene der Lieferketten für die Produkte in den schaftslobby in Brüssel schläft nicht.“ Engelhorn. * Asociación Regional Centroamerica para el Aqua y el Ambiente (dt.: regionale Vereinigung Mittelamerikas für Wasser und Umwelt) ** Sindicato de Trabajadores de Plantaciones Agrícolas – EINS | Frühling 2022 9 (dt.: Gewerkschaft der Arbeiter auf landwirtschaftlichen Plantagen)
Stärken Sie Arbeite- rinnen in Südafrika den Rücken! Seit drei Jahrzehnten unterstützt Oxfams südafrikanische © Alexa Sedgwick | Oxfam Partnerorganisation Women on Farms Project Arbeiterinnen auf Weinplantagen dabei, gegen ihre prekäre Situation aufzubegehren. Gemeinsam wollen sie die Regierung nun zum Handeln bewegen. 38€ Für 38 Euro kann Oxfams Partner- organisation WoFP zehn Frauen dabei unterstützen, sich gegen Rechts- verletzungen durch ihre Arbeitgeber Julia Jahnz zu wehren. 22. September 2021: Mit Lautsprechern Feministische Reparationen“, FRC), die und Transparenten ziehen weit über Oxfams südafrikanische Partnerorgani- hundert Farmarbeiterinnen durch die sation Women on Farms Project (WoFP) Straßen von Stellenbosch, einem gemeinsam mit engagierten Farm- © Alexa Sedgwick | Oxfam Zentrum der Weinproduktion am süd- arbeiterinnen ins Leben gerufen hat. afrikanischen Westkap. Singend und tanzend erreichen die Frauen die „Mit der FRC fordern die Farmarbeite- Büros des Konzerns Remgro Limited rinnen ihre Würde ein“, erklärt WoFP- 79€ und fordern den Inhaber Johann Rupert auf, die Einführung einer Vermögens- Direktorin Colette Solomon. „Im Bewusst- sein der jahrhundertelangen Unge- steuer zu unterstützen. rechtigkeiten, die Frauen erdulden mussten, die auf Weinfarmen arbeiten 79 Euro kosten Geräte und Saatgut, Mit einem Nettovermögen, das 2020 und wohnen, fordert die Kampagne mit denen Arbeiterinnen in prekären rund 5,8 Milliarden Euro entsprach, ist zurück, was ihnen durch Kolonialisie- Verhältnissen sich einen Gemüse- Johann Rupert der zweitreichste Mensch rung, Apartheid und rassifizierten Kapita- garten anlegen können, um die Südafrikas. Er und seine Familie besitzen lismus gewaltsam genommen wurde.“ Ernährung ihrer Familien zu sichern. mehrere Weinplantagen und halten über Remgro Limited Anteile an zahlreichen Über Social Media und klassische Medien Unternehmen – unter anderem an der informieren die Aktivistinnen über das Distell Group, die alkoholische Getränke Konzept der Vermögenssteuer, die ihrer auch nach Europa exportiert. Überzeugung nach allen in Armut leben- den Menschen im Land nutzen würde. „Ich arbeite seit 55 Jahren für den On- und offline sammeln sie Unterschrif- © Women on Farms Plantagenbesitzer und habe nichts – ten für ihre Forderungen. „Wenn wir diese nicht einmal eine Unterkunft! Die Vermögenssteuer wollen, müssen wir Plantagenbesitzer gehören zum uns zusammenschließen, als wären wir 200€ reichsten Prozent des Landes", empört die Kinder einer einzigen Mutter; eine sich eine der Aktivistinnen. Eine Mit- Familie“, betont eine der Frauen. „Nur streiterin ergänzt: „Sie wollen uns kein dann können wir erreichen, was wir Von 200 Euro kann WoFP 1.000 Flyer Land geben, damit wir ein anständiges wollen." erstellen, die Farmarbeiterinnen Leben führen können, also müssen sie über ihre Arbeits- und Wohnrechte eine Vermögenssteuer zahlen." UNABHÄNGIG DANK informieren. EIGENEM LAND Der Protestzug ist der lautstarke und Jetzt spenden: wirkungsvolle Auftakt für die Feminist Die Steuer soll dringend nötige Maß- www.oxfam.de/jetztspenden Reparation Campaign („Kampagne für nahmen finanzieren, um das eklatante 10 EINS | Frühling 2022
© Alexa Sedgwick | Oxfam Die Forderungen der Farmarbeiterinnen Farmarbeiterinnen engagieren sich bei einer von Oxfams südafrikanischer Partner- 1 Gerechte Verteilung von Land organisation Women on Farms Project organisierten Protestveranstaltung. Mehr als 80 Prozent der südafri- kanischen Nutzflächen befinden sich Schätzungen zufolge in den Machtmissverhältnis im Land zugunsten Kinder sorgen. Auch hätten sie bessere Händen von weißen Farmern. WoFP der Arbeiterinnen zu verändern. An erster Möglichkeiten, häuslicher Gewalt zu fordert, einen Teil des Landes an Stelle steht dabei eine gerechte Vertei- entkommen. „Wenn ihre Partner die Farmarbeiterinnen umzuverteilen. lung des Farmlandes. Hauptverdiener sind und auch die Miet- 2 Staatliche Gesundheitsversorgung verträge auf deren Namen laufen, fällt für alle Per Klage wollen die Aktivistinnen ihre es Frauen schwer, sich aus einer gewalt- Viele Farmarbeiterinnen leiden Regierung zwingen, ein Gesetz zu tätigen Beziehung zu befreien“ erläu- unter Mangelernährung, Pestizid- erarbeiten, das die Umverteilung eines tert Carmen Louw, Vize-Direktorin von vergiftungen und Verletzungen Teils des Landes regelt, das an weiße WoFP. Zudem braucht es fachkundige durch geschlechterbasierte kommerzielle Farmer verpachtet ist. Beratungsstellen und Notunterkünfte in Gewalt. Für sie müssen qualitativ Vorrangig soll es an bedürftige Frauen der Nähe der Frauen. Und Polizist*innen hochwertige Gesundheitsein- gehen – inklusive Bewässerung und müssen speziell geschult werden, um richtungen auch in abgelegenen Schulungen zu agrarökologischen sensibel mit Betroffenen umzugehen. ländlichen Regionen gut erreichbar Methoden. Auch das könnte durch die Vermögens- sein. steuer finanziert werden. 3 Hochwertige Grundbildung Doch viele können nicht so lange warten. WoFP fordert einen uneinge- „Was ich den Frauen ans Herz legen Der Einsatz der mutigen Farmarbeite- schränkten Zugang zu öffentlicher möchte: Nehmt euch das Land, das in rinnen, von denen viele Repressalien Bildung. Für Menschen in prekärer eurer Nähe verfügbar ist“, so die Farm- durch ihre Arbeitgeber fürchten müssen, Lage muss auch der öffentliche arbeiterin und langjährige Aktivistin fruchtet bereits. So hat der Unterneh- Nahverkehr kostenfrei sein, damit Magrieta Prins aus De Doorns auf Face- mensvorstand von Remgro Limited ihre Kinder die Schule erreichen book. „Legt einen Gemüsegarten an! reagiert und ist mit WoFP für weitere können. Wir wurden in den Hunger getrieben, Gespräche in Kontakt. Gleichzeitig geht also müssen wir unsere eigenen Kämpfe der Protest weiter: Seit März machen 4 Einführung einer Vermögenssteuer führen, denn die Regierung hört uns die Frauen gezielt auf ihre Arbeits- Dem reichsten Prozent der nicht zu. Wenn wir es uns nicht nehmen, bedingungen aufmerksam. Nur femini- Südafrikaner*innen gehört mehr als die Hälfte des Reichtums im werden wir nie Land bekommen! Nehmt stische Lösungen, die die Bedürfnisse Land. Eine Steuer von sechs bis euch das Land!" der von Ungleichheit und Diskriminierung 18 Prozent auf ihre Vermögen Betroffenen in den Mittelpunkt stellen, könnte weitere Maßnahmen finan- Mit eigenem Grund und Boden wären können den Wandel bringen, den sie zieren, um die horrende soziale Frauen unabhängiger und könnten mit seit Jahrzehnten fordern. Davon sind Ungleichheit zu reduzieren. dessen Erträgen besser für sich und ihre sie überzeugt. EINS | Frühling 2022 11
Seit über einem Jahr gibt es Impfstoffe gegen COVID-19. Doch in weiten Teilen der Welt bleiben sie ein knappes Gut. Schuld daran ist der Patentschutz. Steffen Küßner Als die erste Corona-Welle das italie- afrikanischen Ländern sehr rüh und lange schutzbedürftige Menschen. „Wir haben nische Gesundheitssystem in die Knie weitreichende Kontaktbeschränkungen. Diabetiker, wir haben Krebskranke, wir zwang, befürchteten viele apokalyp- haben alte Leute. Wir sollten sie alle tische Zustände, wenn das Virus die VIELE SCHUTZBEDÜRFTIGE impfen“, erklärt die nigerianische Mikro- Armenviertel von Nairobi, Lagos oder biologin Folasade Ogunsola im Gespräch Harare erreichen würde. Zwei Jahre Dennoch ist Afrika deutlich stärker mit der Neuen Zürcher Zeitung. Doch auf später sprechen offizielle Zahlen eine von der Pandemie getroffen als es die dem afrikanischen Kontinent fehlt Impf- andere Sprache. Demnach starben in offiziellen Zahlen nahelegen. Um ein stoff. Denn der ist weiterhin ein knappes der Europäischen Union bis Februar realistischeres Bild zu bekommen, hat Gut und wird von den Herstellern zu 950.000 Menschen im Zusammenhang die britische Zeitschrift The Economist Höchstpreisen an die Meistbietenden mit COVID-19, auf dem afrikanischen globale Daten zur Übersterblichkeit verkauft. Die People’s Vaccine Alliance, Kontinent 237.000. Auf 100.000 ausgewertet. Demnach starben auf dem ein weltweiter Zusammenschluss von Menschen kommen in der EU somit afrikanischen Kontinent im Verhältnis Nichtregierungsorganisationen, hat 212 Todesfälle – in Afrika nur 17. etwa halb so viele Menschen zusätzlich errechnet, dass BioNTech/Pfizer und Expert*innen sehen dafür eine Reihe wie in der Europäischen Union. Das sind Moderna für eine Impfstoffdosis das bis von Gründen: die afrikanische Bevölke- weniger Tote als vor zwei Jahren befürch- zu 24-Fache des Produktionspreises rung ist sehr jung, die Menschen halten tet, aber 1.000 Prozent mehr als offiziell verlangen. Ende 2021 hatte BioNTech sich mehr im Freien auf und ihr Immun- gezählt. nur ein Prozent aller seiner Impfdosen system kommt durch früheren Kontakt an Länder mit niedrigem Einkommen mit verwandten Erregern besser mit Und auch wenn Afrika eine jüngere Bevöl- verkauft, Moderna zwei Prozent. Entspre- COVID-19 zurecht. Zudem galten in vielen kerung hat, gibt es dort dennoch viele chend waren Anfang Februar nur gut © Andrew Aitchison | Oxfam 12 EINS | Frühling 2022
zehn Prozent der afrikanischen Gesamt- bei der Welthandelsorganisation einen den Patentschutz 2020 ausgesetzt, bevölkerung zwei Mal geimpft. Antrag eingereicht, den Patentschutz gäbe es heute sehr viel mehr Impfstoff auf COVID-19-Impfstoffe auszusetzen. zu erschwinglichen Preisen, sagen die Das führt nicht nur zu vermeidbaren Die USA und über 100 weitere Länder, die Befürworter*innen. Todesfällen, sondern hat auch wirt- Weltgesundheitsorganisation, Nicht- schaftliche Auswirkungen. Einer Analyse regierungsorganisationen sowie über Kritiker*innen dagegen bemühen ein des Kieler Instituts für Weltwirtschaft 140 Nobelpreisträger*innen und ehema- weiteres Argument: Ohne Patentschutz zufolge ist die im Vergleich zu anderen lige Staats- und Regierungschefs haben fehle der Anreiz zu Forschung und Inno- Weltregionen dramatisch niedrige Impf- sich dieser Forderung angeschlossen. vation. Doch das ist nicht belegt und quote mit ein Grund dafür, warum sich Doch diesen Schritt blockieren eini- unterschlägt den Forschungseifer von Afrika nur sehr langsam von den wirt- ge wohlhabende Staaten, allen voran Wissenschaftler*innen sowie die Milli- schaftlichen Folgen der Pandemie erholt. Deutschland. ardengewinne, die die Firmen bereits Zudem kann sich das Virus ungebremst erwirtschaftet haben, meint Pia Schwert- verbreiten, wodurch ansteckendere oder FADENSCHEINIGER VORWAND ner. „Die Entwicklung der Impfstoffe ging tödlichere Varianten entstehen können, zudem nur deshalb so schnell, weil viel die die Pandemie für alle Menschen Dabei hatte sich Wirtschaftsminister Steuergeld in die Forschung geflossen verlängern. Robert Habeck vor der Wahl für die ist, allein aus Deutschland 750 Millio- Aussetzung des Patentschutzes ausge- nen Euro“, rechnet sie vor. Auch deshalb Davor hatten führenden Epidemio- sprochen. Nach Gesprächen mit Phar- müssten die Ergebnisse als Gemeingut log*innen von namhaften Institutionen mafirmen hat er seine Haltung jedoch behandelt werden. wie der Johns-Hopkins-Universität oder revidiert. Seine Argumente sind nicht der Universität Yale bereits vor über neu: Die Herstellung sei zu kompliziert Eine ähnliche Auseinandersetzung einem Jahr gewarnt. Die Omikron-Welle und der Aufbau von Produktionskapa- gab es schon einmal in der jüngeren kam also keineswegs überraschend. zitäten würde zu lange dauern. „Das Geschichte. In den 1990er Jahren bildete „Was jetzt passiert, hätte vermieden ist ein fadenscheiniger Vorwand der sich in Südafrika und weiteren Ländern werden können“, kritisiert der Leiter der Pharmaunternehmen, um ihre astrono- eine breite soziale Bewegung, die Impfstoff-Initiative der Afrikanischen mischen Gewinne zu schützen“, kriti- forderte, die Patente auf Medikamente Union, Ayoade Alakija, im Interview mit siert Pia Schwertner. Tatsächlich haben zur Behandlung von HIV/AIDS freizu- der britischen BBC. „Das folgt daraus, Expert*innen mindestens 120 Unter- geben. Mit Erfolg: Die Pharmakonzerne dass die Welt bei der gerechten, drin- nehmen identifiziert, die in Afrika, Asien verzichteten am Ende darauf, gegen genden und raschen Impfstoffverteilung und Lateinamerika bereitstehen, in die Generika-Hersteller zu klagen und die versagt hat.“ Impfstoffproduktion einzusteigen. Insbe- Preise für die Medikamente fielen, was sondere mRNA-Impfstoffe sind gut für Millionen Menschen das Leben rettete. Pia Schwertner ist bei Oxfam Deutsch- einen schnellen Technolo- land Referentin für Impfgerechtigkeit. gie-Transfer geeignet, Sie meint: „Es müssen deutlich mehr bereits bestehende Hersteller in die Produktion einsteigen. Produktionsanla- Dann würde das Angebot steigen – und gen könnten inner- die Preise fallen. Doch das verhindert der halb von sechs internationale Patentschutz.“ Südafrika Monaten umgebaut und Indien haben deshalb Ende 2020 werden. Hätte man Gemeinsam mit der „People's Vaccine Alliance“ forderte Oxfam beim G7-Gipfel im Juni 2021, die Impfstoff-Patente auszusetzen. 13
© Charlotte Hochegger | Oxfam Weitergeben statt Wegwerfen Susan Amsler-Parsia-Parsi hilft Ihren Klient*innen dabei, sich von Dingen zu trennen. Wenn der Frühling kommt, packt viele der Drang zum Ausmisten. Doch je schöner die aussortierten Sachen, desto schwieriger ist es, sie wegzugeben. Die Ordnungsberaterin und ehrenamtliche Mitarbeiterin im Oxfam Shop Susan Amsler-Parsia-Parsi weiß Rat. Andrea Frey, Julia Jahnz „Sich vom Ausrangierten zu trennen, fällt lichen T-Shirts oder allen Pullovern, die Sie oft viel leichter, wenn es nicht auf dem auf einen großen Stapel packen.“ Wichtig Bereitet mir der Müll landet, sondern sinnvoll verwertet sei, alles in die Hand zu nehmen und auf wird“, weiß Loslass-Expertin Susan Amsler- das Bauchgefühl zu hören: „Bereitet mir der Gegenstand Freude? Parsia-Parsi, die in ihrer Freizeit ehrenamt- Gegenstand Freude? Benutze ich ihn? Dann Sonst: ‚Weg damit!‘ lich im Berliner Oxfam Shop am Ku´damm bekommt er ein ‚Ja‘. Sonst heißt es ‚Weg arbeitet. „Daher rate ich meinen Klientinnen damit‘“, so die Ordnungs-Coachin. und Klienten, die Dinge lieber weiterzuge- AUFRÄUMEXPERTIN ben. Das ist noch dazu nachhaltig.“ Denn AB ZU OXFAM! SUSAN AMSLER-PARSIA-PARSI sowohl die Entsorgung alter als auch die Herstellung neuer Waren sind Gift für das Zeit ist ein weiterer wichtiger Faktor: „Das Klima. Secondhand macht beides unnötig. geht nicht nebenbei. Planen Sie den Zeit- bedarf realistisch und großzügig – lassen liche verkaufen das Gebrauchte für einen AUFRÄUMEN MIT METHODE Sie sich währenddessen nicht ablenken, guten Zweck. Das gibt ein doppelt gutes auch nicht durch Musik.“ Auch damit die Gefühl beim Loslassen“, meint auch Susan Als Aufräum- und Ordnungsberaterin unter- Ordnung bleibt, ist Zeit nötig – zum Beispiel Amsler-Parsia-Parsi. stützt Susan Amsler-Parsia-Parsi Men- jeden Abend einige Minuten, in denen schen dabei, Dinge wegzugeben, die sie Dinge wieder an ihren Platz gelegt werden. Ein paar Punkte gilt es dabei zu beachten: nicht mehr brauchen. Nach ihrer Erfahrung Langfristig bewirke strukturiertes Aus- Alles sollte gut erhalten, in einwand- hilft es, mit einem kleinen Ort anzufangen: und Aufräumen meist, dass Menschen den freiem Zustand, unbeschädigt und sauber „Fokussieren Sie sich zunächst nur da- Dingen, die sie behalten, wieder mehr Freu- sein. Eine gute Hilfe ist, sich zu fragen, ob rauf und halten ihn konsequent aufge- de und Wertschätzung entgegenbringen. man die Dinge auch selbst kaufen oder räumt. Das setzt Glücksgefühle frei und „Vor allem benutzen sie sie auch häufiger – verschenken würde. Da die Lagerräume dieser Aufräum-Anker macht Mut, andere und nicht selten setzt ein Umdenken ein: in Oxfams Läden begrenzt sind, sollte die Ordnungsziele anzugehen“, so die 52- Über Neuanschaffungen wird nachge- Sachspende möglichst in einen Karton oder Jährige, die bei Marie Kondo gelernt dacht und bewussterer Konsum ersetzt eine Tragetasche passen – und auch zur hat, der Erfinderin der KonMari-Methode Impulseinkäufe.“ Saison. Pullover und Wintermäntel können für konsequentes Aussortieren. vielleicht noch gut verpackt unter dem Bett Alles, was nicht mehr gebraucht wird, oder im Keller bis zum Herbst warten. Nach Nächste Station könnte der Kleiderschrank aber schön und gut erhalten ist, kommt dem Frühjahrsputz sollte dort schließlich sein: „Starten Sie zum Beispiel mit sämt- am besten in den Oxfam Shop. „Ehrenamt- wieder Platz sein. 14 EINKAUFEN, SACHEN SPENDEN, MITMACHEN www.oxfam-shops.de
IBRAHIM ALWAZIR OXFAM JEMEN Seit sieben Jahren zehrt der Krieg mitteln und sauberem Wasser zu verschaf- an den Menschen im Jemen. Die fen. Aber das ist nicht genug. Was sich Wirtschaft liegt in Schutt und Asche. Fast ändern muss, ist der Teufelskreis der die Hälfte der Bevölkerung hat nicht genug Eskalation durch die Kriegsparteien. Die zu essen. Millionen Menschen haben ihre Menschen brauchen Frieden, und zwar Arbeit und ihren Besitz verloren, müssen jetzt. Je länger dieser Krieg dauert, desto sich verschulden und schlecht bezahlte mehr werden unnötig leiden, während die Jobs annehmen, während die Lebensmit- Welt weiterhin die Augen vor den Verstö- telpreise weiter steigen. ßen gegen das humanitäre Völkerrecht verschließt – durch die Kriegsparteien Wir tun alles in unserer Macht Stehende, und alle, die durch Waffenlieferungen die um den Menschen Zugang zu Lebens- Gewalt anheizen. EINE FRAGE, DREI MENSCHEN CHARLOTTE BECKER NEUE LEITERIN POLITIK & KAMPAGNEN BEI OXFAM DEUTSCHLAND Für eine Welt, in der alle Menschen wie Männer. Das muss sich ändern! Weil in Würde und weder in Armut noch extreme Ungleichheit nicht das Resultat in Angst vor Armut leben können, müssen einer Naturgewalt ist, kann sie mit den wir gemeinsam die Ursachen von Armut richtigen politischen Entscheidungen bekämpfen. Allen voran Ungleichheit. reduziert, unser Planet geschützt und Ungleichheit ist ein Treiber von Armut. Armut in die Vergangenheit verbannt Kampagnen und der fundierten politischen Ungleichheit bedeutet auch, dass Frauen werden. Arbeit bestens aufgestellt, um an den und Menschen jenseits herrschender entscheidenden Stellschrauben zu drehen Geschlechternormen noch immer nicht Veränderung passiert nicht über Nacht. Sie und etwas zu bewirken. Darauf freue ich die gleichen Rechte und Chancen haben braucht uns alle und Oxfam ist mit seinen mich! AMINE GHALI GESCHÄFTSFÜHRER VON OXFAMS PARTNERORGANISATION KAWAKIBI DEMOCRACY TRANSITION CENTER IN TUNIS, TUNESIEN © Ibrahim Alwazir Ich würde gerne den zivilgesell- nachhaltige Entwicklung und ein inte- schaftlichen Raum hier in Tune- gratives Wachstum hier in Tunesien zu sien ausweiten, als Raum für alle, die sich erreichen. © Charlotte Becker, beteiligen, Vorschläge machen und einen Beitrag leisten wollen. Dazu braucht es Wir brauchen einen zivilgesellschaftlichen mehr Ressourcen und verbesserte Zusam- Raum, der sowohl die klassischen Verbände menarbeit. Wir brauchen Raum, in dem als auch neue Akteure der sozialen Bewe- staatliche und zivile Akteure zusammen- gung, etwa Aktivisten und Blogger beherbergt, © Kawakibi, arbeiten, um gemeinsam den Schutz und einschließlich nationaler und regionaler Orga- die Förderung von Rechten, eine verbes- nisationen, die Dynamik auf regionaler und serte Justiz, eine bessere Wirtschaft, eine internationaler Ebene schaffen. EINS | Frühling 2022 15
OxfamUnverpackt.de/geschenk-lamm © Kieran Doherty/Oxfam Noch mehr Informationen unter Tierärzt*innen betreut, erhalten Impfungen und werden mit Fu palästinischen Viehzuchtzentrum werden beispielsweise S anderem Hirtenfamilien bei der Aufzucht ihrer Herden. In Koop Gemeinschaften ein, auf ihrem Land bleiben zu können, und unt Im Westjordanland setzt sich Oxfam für das Recht der Mensc sind auf die Tierzucht angewiesen, um ausreichend Einkommen Arbeit sind durch die israelische Besetzung stark eingeschränkt halb der Armutsgrenze. Ihre Aussichten auf ein sicheres, gesun Im besetzten palästinischen Gebiet lebt fast ein Viertel der Me lamm mein Geschenk vor Ort: Verschenke für eine gerechte Welt ohne Armut. Verschicke Geschenke, die das in Oxfams Nothilfe- und Entwicklungsprojekten sowie in Kampagnen Ei-zigart Sorge für ein Festige dort, wo das Geld gerade am nötigsten gebraucht wird: insbesondere Dein Geschenk von OxfamUnverpackt.de ist eine Spende und wirkt so das Leben von Menschen, die fast nichts haben, zum Besseren. Ostergrüßevoller Jemand hat ein Charity-Geschenk für Dich ausgewählt und verändert Herz erwärmen! belämmert dreinschauen. wächst die Herde und niemand muss Liebe mit unserem Lamm als viel Bock, groß und stark zu werden. So einem lammfrommen Gesicht und ganz besteht aus 100 Prozent Schurwolle, sorgen für Nachwuchs: Ein Lamm Grußkarte inkl. Herzmagneten! Regelmäßige Schäferstündchen Gefällt Dir Dein OxfamUnverpackt-Geschenk? Verschenke selbst doppelte Freude auf www.OxfamUnverpackt.de t eine internationale Entwicklungsorganisation, weit Menschen mobilisiert, um Armut aus eigener überwinden. Dafür arbeiten im Oxfam-Verbund m-Organisationen Seite an Seite mit rund 3.800 Partnern in mehr als 90 Ländern. eutschland e.V. • Am Köllnischen Park 1 • 10179 Berlin Grußkarte Unsere Küken als en für inkl. Magnet sorg timmung im Nest SJetzt online auf: oxfamunverpackt.de/LAMM Jetzt online auf: WAS IST OXFAM? Oxfam WAS vereint Menschen in aller Welt, die sich nicht damit IST OXFAM? IMPRESSUM IMPRESSUM abfinden wollen, dass es Armut Herausgeber: Oxfam Deutschland e. V. Oxfam vereint Menschen in allerund extreme Welt, Ungleichheit die sich nicht damitgibt. Herausgeber: Oxfam Deutschland e. V. Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin abfinden wollen, dass es Armut und extreme Ungleichheit gibt. Tel: (030) 45 30 69 - 0 Tel: (030) 45 30 69 - 0 Als internationale Nothilfe- und Ent- Partnerorganisationen, der Bevölkerung Als internationale Nothilfe- wicklungsorganisation und Entwick- unterstützen wir vorren. Ort –Seite und an Seite Ihnen mit Partnerorganisati- – arbeiten wir für ein V.i.S.d.P.: Marion Lieser V.i.S.d.P.: Marion Lieser lungsorganisation unterstützen wir onen, der Bevölkerung vor Ort – und Ihnen – Chefredakteur: Steffen Küßner Menschen in wirtschaftlich benachtei- großes Ziel: die Armut weltweit abzu- Chefredakteur: Steffen Küßner Menschen in wirtschaftlich benachtei- arbeiten wir für ein großes Ziel: die Armut Redaktion: Franziska Rötzsch ligten ligtenLändern Länderndabei, dabei,sich sicheine einebessere bessere schaffen. weltweit abzuschaffen. Redaktion: Franziska Rötzsch Zukunft zu schaffen. Gestaltung: martinbrombacher.de martinbrombacher.de Zukunft zu schaffen. ZurZur Finanzierung dieser ArbeitArbeit tragen rund rund Druck: Oktoberdruck, Berlin Finanzierung dieser tragen Bei Bei Krisen Krisen und und Katastrophen Katastrophen retten retten wir wir 3.400 ehrenamtliche 3.400 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen Mitarbeiter*innen in Gedruckt auf 100% 100% Recyclingpapier. 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