SELBSTHILFE ZEITUNG #155 Januar - März 2020 - ist ein Angebot von - KISS Hamburg

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SELBSTHILFE ZEITUNG #155 Januar - März 2020 - ist ein Angebot von - KISS Hamburg
SELBSTHILFE
                                                 ZEITUNG
                                              #155 Januar – März 2020

                       ist ein Angebot von

Titelbild_155.indd 1                                               11.12.2019 16:15:15
SELBSTHILFE ZEITUNG #155 Januar - März 2020 - ist ein Angebot von - KISS Hamburg
UNSERE ANGEBOTE                               SELBSTHILFE-TELEFON             Mo - Do 10 - 18 Uhr		                   040 / 39 57 67
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                       MO - DO 10 - 18 UHR                           KONTAKTSTELLE ALTONA
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                       IM INTERNET: WWW.KISS-HH.DE
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                                                                     Sprechzeiten: Mo & Di 14-18 Uhr, Mi 10-14 Uhr
                       SELBSTHILFEGRUPPEN-TOPF-BÜRO                  .............................................................................
                       		 040 / 537 97 89-72                         KONTAKTSTELLE HARBURG
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                       Mo 10-13 Uhr und Mi 14-17 Uhr                 kissharburg@paritaet-hamburg.de
                       selbsthilfefoerderung@paritaet-hamburg.de     Sprechzeiten: Di 10-14 Uhr, Do 14-18 Uhr
                                                                     .............................................................................
                       ...................................           KONTAKTSTELLE WANDSBEK
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                       „NEUE WEGE IN DER SELBSTHILFE“                kisswandsbek@paritaet-hamburg.de
                                             040 / 537 97 89-77      Sprechzeiten: Mo & Do 10-14 Uhr, Mi 14-18 Uhr
                                                                     SELBSTHILFEGRUPPEN-TOPF-Büro: Mo 10 - 13 Uhr, Mi 14-17 Uhr                040 / 537 97 89-72
                       Selbsthilfeprojekt@paritaet-hamburg.de
                                                                     selbsthilfefoerderung@paritaet-hamburg.de
                       ...................................           .............................................................................
                                                                     KONTAKTSTELLE MITTE
                       • Wir beraten, informieren und begleiten      Kreuzweg 7, 20099 Hamburg         		                                     040 / 537 97 89-79
                                                                     kissmitte@paritaet-hamburg.de
                       Sie bei der Suche oder Neugründung von
                                                                     Sprechzeiten: Mo 10-14 Uhr, Do 14-18 Uhr
                       Selbsthilfegruppen.                           .............................................................................
                                                                     KISS Hamburg Geschäftsstelle
                       • Wir unterstützen und beraten bestehen-      Kreuzweg 7, 20099 Hamburg             		                        040 / 537 97 89-70
                       de Selbsthilfegruppen bei inhaltlichen, or-   kiss@paritaet-hamburg.de		                                  Fax 040 / 537 97 89-89
                       ganisatorischen oder finanziellen Fragen.     Projekt „Neue Wege in der Selbsthilfe“		                        040 / 537 97 89-77
                                                                     Öffentlichkeitsarbeit		                                         040 / 537 97 89-73
                       • Für Ihre Gruppentreffen stellen wir ko-     ...............................................................................
                       stenlos Räume zur Verfügung. Darüber          IMPRESSUM
                       hinaus können Sie bei uns Informationen       Herausgeber: Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Hamburg e.V., Wandsbeker
                                                                     Chaussee 8, 22089 Hamburg. V.i.S.d.P.: Kristin Alheit, (Geschäftsführende Vorständin).
                       zu weiteren Raumangeboten für Selbsthil-
                                                                     Endredaktion: Christa Herrmann (Leitung KISS), christa.herrmann@paritaet-hamburg.de.
                       fegruppen in Hamburg bekommen.                Redaktion, Gestaltung und Satz: Frank Omland, frank.omland@paritaet-hamburg.de,
                                                                     Grundlayout und Titelbild: Laura Laakso. Druck: nettprint, Hamburg.
                       • In regelmäßigen Fortbildungen und Ver-        Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste und Internet sowie
                       anstaltungen informieren wir über aktuelle    Vervielfältigung auf Datenträgern nur mit Genehmigung der Herausgeber.
                       Themen aus der Selbsthilfe.                     Teilnehmer/innen von Selbsthilfegruppen senden ihre Beiträge für die Ausgabe 156 bitte an
                                                                     KISS Hamburg Geschäftsstelle, Kreuzweg 7, 20099 Hamburg oder per E-Mail: kiss@paritaet-
                       ...................................           hamburg.de. Der Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe ist der 15.02.2020. Mit der Zu-
                                                                     sendung stimmen Sie auch der Veröffentlichung Ihres Beitrags in unserem Internetauftritt
                       KISS Hamburg wird gefördert von der Be-       www.kiss-hh.de zu. Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Börsentexte geben nicht unbe-
                       hörde für Gesundheit und Verbraucher-         dingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wider. Die Redaktion behält sich die
                       schutz und den gesetzlichen Kranken- und      Kürzung und Bearbeitung von Beiträgen vor. Die SHZ wird allen Selbsthilfegruppen im Ham-
                       Pflegekassen.                                 burger Raum kostenlos zur Verfügung gestellt und liegt in den Öffentlichen Bücherhallen aus.
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INHALTSVERZEICHNIS

                                                   KISS Hamburg aktuell ��������������������������� 2-3
                                                   Mitmachen! Comic & Selbsthilfe �������������� 3
                                                   Drei Jahre „Neue Wege in der Selbsthilfe“ 4-5
                                                   Interview mit der AOK Rheinland/HH����� 6-7
                                                   Rückblick Forum „Neue Wege in der SH“8-11
                                                   25 Jahre SHG Sprechängste ������������������ 11
                                                   Selbsthilfepreis der Ersatzkassen 2020�� 12
                   „Sobald Du merkst,              Chronische Schmerzen Intimbereich������ 12
              dass Du Dich im Kreis drehst,        Al-Anon Familiengruppen in Hamburg������ 13
                    ist es an der Zeit,            40 Jahre Frauenselbsthilfe nach Krebs��� 14
                aus der Reihe zu tanzen.“          Supervision der Krebs-Selbsthilfegruppen 15
                                                   Die „Sendekanäle“ von KISS Hamburg �� 16
                      Anonymous                    Faktenboxen�������������������������������������������� 16
                                                   25. Selbsthilfeforum der Ärztekammer�� 17
                                                   Trauer um zwei engagierte Frauen aus der SH 18

                                                   VERANSTALTUNGSKALENDER�������� 19-21
                                                   FORTBILDUNGEN FÜR SHG-MITGLIEDER��22
                                                   SELBSTHILFEGRUPPEN-BÖRSE 23-28

          Liebe Leser*innen,
          Sie sind hoffentlich gut in das neue Jahr gestartet, das bestimmt viele schöne, span-
          nende und bereichernde Begegnungen mit netten Menschen für Sie bereithält. Da-
          für bieten sich sicherlich auch rund um die Selbsthilfebewegung in Hamburg viele
          Gelegenheiten. Vielleicht durch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe oder einer
          ansprechenden Veranstaltung.
            Spannend wird es auf jeden Fall im Februar im „Haus des Sports“, denn dann beginnt
          offiziell die zweite Phase unseres Projektes „Neue Wege in der Selbsthilfe“ mit dem
          Start der KISS Hamburg Selbsthilfe-App. Die App wurde im Rahmen unseres Projektes
          „Neue Wege in der Selbsthilfe“ unter reger Beteiligung vieler Selbsthilfevertreter*innen
          entwickelt. Und im März startet wieder unser erweitertes Fortbildungsprogramm für
          Hamburger Selbsthilfegruppen. Vielleicht sind Sie diesmal auch (wieder mit) dabei?
          Wir würden uns freuen!
          Herzliche Grüße

          Christa Herrmann und das KISS Hamburg Team

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SELBSTHILFE ZEITUNG #155 Januar - März 2020 - ist ein Angebot von - KISS Hamburg
KISS HAMBURG AKTUELL:
          FINANZIELLE FÖRDERUNG DER SELBSTHILFE IN HAMBURG
           HAMBURGER                                                      LANDESORGANISATIONEN
           SELBSTHILFEGRUPPEN                                                      DER SELBSTHILFE
           Achtung die Antragsfrist                            en !       Achtung      die Antragsfrist
           endet am 15. Januar 2020!                   b e acht           endet    28.  Februar 2020!
                                                     n
                                              Friste
           Auch in diesem Jahr werden                                     Selbsthilfeorganisationen
           die Selbsthilfegruppen von                                     auf Landesebene können
           den gesetzlichen Kranken-                                      sich direkt an die gesetzli-
           kassen, den gesetzlichen und privaten Pfle- chen Krankenkassen wenden. Seit 2019
           gekassen und der Behörde für Gesundheit wurden von der GKV in Hamburg für
           und Verbraucherschutz in Hamburg pau- die Bemessung der pauschalen Förderung
           schal über den „Selbsthilfegruppen-Topf“ folgende Kriterien eingeführt: räumliche
           gefördert.                                       Ausstattung, personelle Besetzung, Anzahl
           Anders als in den Vorjahren können der Selbsthilfegruppen in Hamburg, An-
           Selbsthilfegruppen ihre tatsächlichen zahl der Mitglieder, Tätigkeit in mehreren
           Bedarfe bei der Antragstellung angeben. Bundesländern.
           Die bisherigen Regelungen zur Bemessung Im neuen Förderjahr werden gemäß dem
           der Fördersumme für die Gruppe bleiben aktualisierten GKV-Leitfaden zur Selbst-
           allerdings im Förderjahr 2020 bestehen. hilfeförderung regelmäßig wiederkehrende
           Wer es also bis jetzt versäumt hat für die selbsthilfebezogene Aktivitäten über die
           eigene Selbsthilfegruppe einen Antrag auf Pauschalförderung unterstützt. Anders
           finanzielle Förderung zu stellen, hat noch als in der Vergangenheit üblich sollen
           bis zum 15. Januar Gelegenheit dazu.             diese Aktivitäten zukünftig nicht mehr
           Nähere Informationen zur Förderung über extra als Projekt bei einzelnen Kassen
           das Hamburger Modell, die angepassten beantragt werden.
           Antragsunterlagen und das Merkblatt Nähere Informationen dazu erhalten Sie
           erhalten Sie direkt im Selbsthilfegrup- über die GKV- Koordinierungsstelle Selbst-
           pen-Topf-Büro, Schloß-                                         hilfeförderung Hamburg, c/o
           straße 12, 22041 Hamburg                                       BKK-Landesverband NORD-
           oder unter www.kiss-hh.de/                                     WEST, Kim Ebert, Süder-
           finanzielles.html                                              straße 24, 20097 Hamburg,
                                                                          Tel.: 040/ 251505-230, E-Mail:
                                                                          kim.ebert@bkk-nordwest.de

                                            Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

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          2. . .AKTUELLES
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SELBSTHILFE ZEITUNG #155 Januar - März 2020 - ist ein Angebot von - KISS Hamburg
KISS HAMBURG AKTUELL

          KASSENINDIVIDUELLE FÖRDERUNG                                                 liegen auf eine Krankenkasse zuzugehen.
          FÜR SELBSTHILFEGRUPPEN UND                                                   Eine Liste der jeweiligen Ansprechpart-
          SELBSTHILFEORGANISATIONEN                                                    ner*innen finden Sie auf unserer Homepage
          Die Förderpraxis von Projekten der Selbst-                                   unter https://www.kiss-hh.de/finanzielles/
          hilfe hat sich grundsätzlich nicht verändert.                                formulare.html
          Weiterhin wenden sich Selbsthilfegrup-                                       Ab Januar 2020 finden Sie außerdem
          pen und Selbsthilfeorganisationen an die                                     auch auf der neuen Homepage der GKV
          einzelnen gesetzlichen Krankenkassen in                                      in Hamburg alles rund um die Finan-
          Hamburg um Projektmittel gemäß § 20 h                                        zielle Förderung der Selbsthilfe unter
          SGB V zu beantragen. Eine Antragsfrist                                       www.gkv-selbsthilfefoerderung-hh.de
          ist nicht festgelegt. Aber es empfiehlt sich,                                                     Christa Herrmann
          möglichst frühzeitig mit dem Förderan-                                                               KISS Hamburg
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                MITMACHEN!
          COMICS, GRAPHIC NOVELS                                                                           Der Comic-Band
             & DIE SELBSTHILFE                                                                             soll im Herbst 2020
                                                                                                           pünktlich zum Ham-
          KISS Hamburg möchte einmal                                                                       burger Comic-Festi-
          auf anderen Wegen über Selbst-                                                                   val fertig gestellt und
          hilfe informieren und wird daher                                                                 dort einem breiteren
          im Herbst 2020 ein Comic-Heft                                                                    Publikum präsentiert
          veröffentlichen. Dazu laden wir                                                                  werden. Außerdem
          (Hamburger) Comic-Künstler*innen ein,                                        planen wir einen Wettbewerbspreis für
          sich mit Kontaktpersonen von Gruppen                                         die drei besten Künstler*innen.
          und Verbänden auszutauschen und sich
          inspirieren zu lassen! So sollen unterschied-                                Wer von den Selbsthilfe-Aktiven in Ham-
          liche ein- bis zweiseitige Comics entstehen,                                 burg Lust hat, sich mit einer/m Zeichner*in
          die z.B. erfahrungsbezogen sein können,                                      auszutauschen, kann sich gerne bei uns
          das Gruppengeschehen darstellen, einzel-                                     melden: Frank Omland, KISS Hamburg,
          ne Krankheiten / Lebensthemen in den                                         Mail: frank.omland@paritaet-hamburg.de
          Mittelpunkt stellen oder auch besondere                                      oder auch T. 537 9789 73 (Mo-Do).
          Momente abbilden u.ä.m.

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          . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .AKTUELLES

SHZ 155-FO.indd 3                                                                                                                                          11.12.2019 16:14:41
SELBSTHILFE ZEITUNG #155 Januar - März 2020 - ist ein Angebot von - KISS Hamburg
DREI JAHRE
„NEUE WEGE IN DER SELBSTHILFE“

Die zunehmende Internetnutzung, neue             ren und In-
onlinegestützte Kommunikationswege und           teressierten
Austauschformen, der zu bewältigende             ein zentrales
Generationswechsel und die nachhaltige           Anliegen. In
Gewinnung neuer Mitglieder erfordern eine        der ersten
Auseinandersetzung mit bestehenden und           Projektpha-
neuen Zugangswegen in der Selbsthilfe. Vor       se wurden
diesem Hintergrund ist das von KISS Ham-         die beste-
burg in Kooperation mit der AOK Rheinland/       henden Zu-
Hamburg initiierte Modellprojekt „Neue           gangswege
Wege in der Selbsthilfe“ im Oktober 2016         und Begeg-
gestartet. Spätestens mit der Einführung         nungsmög-
des Smartphones hat das Internet Einzug          lichkeiten
in unser tägliches Leben gehalten. Die Mög-      hinsicht-
lichkeiten der Internetnutzung haben auch        lich ihrer Attraktivität analysiert. Hierfür       Fot
                                                                                                Markus C
das Angebot an gesundheitsbezogenen In-          wurden alle Akteure der Selbsthilfe sowie
formationen und Kommunikationsformen             Menschen ohne Selbsthilfeerfahrung zu
grundlegend verändert. So finden Infor-          bestehenden und neuen Zugangswegen
mationen schneller und direkter, vielfach        in der Selbsthilfe befragt. Ergänzend zu
ohne persönlichen Kontakt, den Weg zu            der umfangreichen Befragung bietet das
Betroffenen und Angehörigen. Untereinander       vierteljährlich stattfindende Forum „Neue
wird Erfahrungswissen in onlinegestützten        Wege in der Selbsthilfe“ Interessierten
Communities geteilt – z.B. in Foren, Chats       sowie Expert*innen in und außerhalb der
oder Facebook-Gruppen. Diese virtuellen          Selbsthilfe die Möglichkeit, sich über die
Kommunikationskanäle besitzen häufig             Zukunft der Selbsthilfe austauschen und
eine deutlich größere Reichweite als die         praktische Handlungsoptionen für ihre Ar-
herkömmliche Selbsthilfe.                        beit zu gewinnen. Referent*innen aus der
  Ziel des Projekts ist es daher, neue online    Selbsthilfe und angrenzenden Praxisfeldern
gestützte Zugangswege und Begegnungsmög-         haben bereits wichtige Impulse zu Social
lichkeiten zu entwickeln, die an die Bedarfen    Media, Onlineforen, Blogs, Selbsthilfe-Apps,
heutiger und zukünftiger Selbsthilfezusam-       Podcasts und den Generations- bzw. Wer-
menschlüsse angepasst sind. Von Beginn an        tewandel in der Selbsthilfe gegeben.
ist die aktive Einbeziehung und Beteiligung        Die Befragungsergebnisse und die Foren
von Selbsthilfeaktiven, professionellen Akteu-   haben deutlich gezeigt, dass sowohl für

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4. . .AKTUELLES
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SELBSTHILFE ZEITUNG #155 Januar - März 2020 - ist ein Angebot von - KISS Hamburg
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                                                                    Auftakt : 2. Projektphase „Neue Wege in der Selbsthilfe“
                                                                           Wann? Di., 18.2.2020, 17 bis 20 Uhr.
                                                                              Wo? Hamburger Sportbund e.V.
                                                                          Schäferkampsallee 1, 20357 Hamburg.

                                            Selbsthilfe-                                  professionellen Akteuren und Interessierten
                                            gruppen als                                   vorgestellt. Am 18. Februar 2020 wird die
                                            auch für die                                  KISS Hamburg Selbsthilfe-App mit einem
                                            professio-                                    großen Kick-off und Rahmenprogramm im
                                            nelle Selbst-                                 „Haus des Sports“ veröffentlicht. Dies wird
                                            hilfeunter-                                   auch der Auftakt in die zweite, abschließende
                                            stützung in                                   Projektphase sein.
                                            Hamburg                                       Mit der Entwicklung einer App geht KISS
                                            neue Kom-                                     Hamburg bereits neue Wege. Zielsetzung
                                            munika-                                       in der zweiten Projektphase bis Ende Sep-
                                            tions- und                                    tember 2022 ist es, weitere neue Zugangs-
tos:       Austauschformen unumgänglich sind, um                                          wege und Begegnungsmöglichkeiten unter
Contius.
           vor allem die nachfolgenden Generationen                                       Einbeziehung aller Akteure der Selbsthilfe
           zu erreichen. Entsprechend der Ergebnis-                                       zu erproben. Langfristiges Ziel ist es, die
           se wurde im dritten Projektjahr die KISS                                       im Projektverlauf gewonnen Erkenntnis-
           Hamburg Selbsthilfe-App als Erweiterung                                        se für die Selbsthilfe nutzbar zu machen,
           des bestehenden Onlineangebots von KISS                                        damit der Selbsthilfegedanke in Hamburg
           Hamburg entwickelt. Die App soll einen                                         auch in Zukunft gefördert und verbreitet
           niedrigschwelligen Zugang zu den vielseitigen                                  werden kann.
           Unterstützungsleistungen von KISS Hamburg                                        Wir danken ganz herzlich allen Expert*in-
           ermöglichen, die wichtigsten Informatio-                                       nen in und außerhalb der Selbsthilfe, die
           nen und Termine rund um die Selbsthilfe                                        sich an der Befragung und dem Forum
           bündeln, zusätzliche Anreize zum Beteiligen                                    beteiligt haben und freuen uns auf weitere
           und Mitmachen bieten sowie insgesamt die                                       gemeinsame drei Jahre!
           Sichtbarkeit und Erreichbarkeit von Selbst-
                                                                                          Weitere Infos zum Projekt unter:
           hilfegruppen und KISS Hamburg weiter
                                                                                          www.kiss-hh.de/projekt-neue-wege.html
           erhöhen. Dass dabei weiterhin eine kritische
                                                                                          Selbsthilfeprojekt@paritaet-hamburg.de
           Auseinandersetzung rund um das Thema
                                                                                          Sie können die KISS Hamburg Selbsthilfe
           „Digitalisierung“ erfolgt, versteht sich von
                                                                                          App noch bis zum 30.01.2020 testen!
           selbst. Eine erste Testversion der Selbsthilfe
           App wurde im Mai 2019 Selbsthilfeaktiven,                                                       Anke Heß, Projekt Neue Wege

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SELBSTHILFE ZEITUNG #155 Januar - März 2020 - ist ein Angebot von - KISS Hamburg
DREI JAHRE „NEUE WEGE IN DER SELBSTHILFE“ –
EIN INTERVIEW MIT GABRIELE SCHIPPERS (AOK RHEINLAND / HAMBURG)

                                                                                                   Foto: Markus Contius.
Gemeinsam auf „Neuen Wegen“: Anke Heß (KISS Hamburg), Simone Steenbock (AOK Rheinland / Hamburg)
        Gabriele Schippers (AOK Rheinland Hamburg), Christa Herrmann (KISS Hamburg).

Wir nehmen den Beginn der zweiten Pro-    gegenseitig zu unterstützen. Zukünftig
jektphase zum Anlass für ein Interview    kann dieser Wissens- und Erfahrungs-
mit Gabriele Schippers (Geschäftsbe-      transfer durch digitale Kommunikati-
reichsleiterin Prävention/Gesundheitssi-  onswege ergänzt werden.
cherung, AOK Rheinland/Hamburg).          Das Projekt richtete sich sowohl an
                                          Selbsthilfe-Aktive als auch selbsthilfefer-
Wie ist das Projekt entstanden?           ne Personenkreise wie Jüngere, Erwerbs-
Einen neuen Weg haben wir schon vor
                                          lose, Migranten und an Männer, da diese
Projektbeginn ausprobiert, indem wir in
                                          Personengruppe bisher weniger Berüh-
dem Workshop „Die Zukunft im Blick –
                                          rungspunkte zur Selbsthilfe hat.
Selbsthilfe 2025“ mit Selbsthilfeakteuren
aus Praxis, Wissenschaft und Politik so- Warum „Neue Wege“?
wie jungen Leuten ohne Selbsthilfebezug Die Selbsthilfe sieht in den modernen
ergebnisoffen über zukunftsweisende Kommunikationswegen                  zusätzliche
Themen diskutiert haben. Deutlich wur- Chancen und möchte sich in diesem
de hier, dass sich Menschen aus eigener Bereich breiter aufstellen. Hier spielen
Betroffenheit in Selbsthilfegruppen zu- die Modernisierung etablierter Selbst-
sammenschließen, um sich face to face hilfestrukturen, die Gewinnung neuer

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6. . .AKTUELLES
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Mitglieder und die Berücksichtigung des                                       hilfe-App bietet die Möglichkeit, die
Generationenwechsels eine bedeutsame                                          wichtigsten Informationen und Termine
Rolle. Im Hinblick auf die nachrücken-                                        rund um die Selbsthilfe zu bündeln und
de Generation stellen wir uns Fragen                                          sie gibt zusätzliche Anreize zum Betei-
wie: Womit können wir diese Menschen                                          ligen und Mitmachen. Außerdem kann
erreichen, was spricht sie an? Und was                                        die App die Sichtbarkeit und Erreichbar-
benötigen jüngere Menschen, um den                                            keit von Selbsthilfegruppen, -verbänden
Zugang zur Selbsthilfe zu finden? Das                                         und -kontaktstellen erhöhen.
sind vielleicht für viele heute noch unge-
wohnte Wege, die aber auch neue Türen
                                                                              Welche Erkenntnisse wünschen Sie sich
                                                                              bis 2022 für die Selbsthilfeunterstützung
eröffnen. Hier setzt das Projekt an.
                                                                              in Hamburg?
Was    sind die wichtigsten Meilensteine                                      Die App ist mindestens so bekannt wie
der letzten drei Jahre?                                                       die Selbsthilfezeitung und wird rege
Zum einen die Ergebnisse der Befragung                                        genutzt. Sie ist nachhaltig in das Tätig-
zu aktuellen bzw. zukünftigen Bedarfen                                        keitsfeld der Selbsthilfeunterstützung
und Bedürfnissen der Selbsthilfe-Ak-                                          integriert und ergänzt die klassischen
tiven, zum anderen die vierteljährlich                                        Strukturen in der Selbsthilfe. Ein wei-
veranstalteten Foren auf denen die                                            teres wichtiges Anliegen ist es auch,
Projektfortschritte von KISS Hamburg                                          mehr Betroffene aus selbsthilfefernen
vorgestellt und Anregungen der Teil-                                          Zielgruppen erreichen zu können. Die
nehmenden aufgegriffen werden. Ein                                            App muss in den nächsten drei Jahren
weiteres Ergebnis ist die Selbsthilfe-App,                                    an aktuelle Erfordernisse angepasst wer-
die nach erfolgreicher Testphase nun                                          den, denn nur dann kann sie für Betrof-
zum Download bereitsteht.                                                     fene und Angehörige in Hamburg einen
                                                                              Mehrwert bieten. Ergänzende, medial
Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile der                                     unterstütze Kommunikationswege tra-
KISS Hamburg Selbsthilfe-App?
                                                                              gen zur Stärkung der persönlichen Ge-
Wir sehen großes Potential in online ge-
                                                                              sundheitskompetenz bei – sei es in realen
stützten Kommunikationsplattformen,
                                                                              oder virtuellen Selbsthilfezusammen-
denn die Verbreitung von Informati-
                                                                              künften. Dafür und für eine nachhaltige
onen über Printmedien sind mittler-
                                                                              Projektförderung machen wir uns als
weile hinsichtlich ihrer Aktualität und
                                                                              AOK Rheinland/Hamburg stark.
Reichweite sehr begrenzt und werden
somit auch weniger genutzt. Die Selbst-                                                         Vielen Dank für das Interview!

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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .AKTUELLES
SELBSTHILFE ZEITUNG #155 Januar - März 2020 - ist ein Angebot von - KISS Hamburg
RÜCKBLICK FORUM „NEUE WEGE IN DER SELBSTHILFE“, OKTOBER 2019

          Ein zentrales Thema, das viele Selbsthilfe- hilfeaktiven offen sind. Hier haben junge
          gruppen und -organisationen bewegt, ist Betroffene im Alter zwischen 18-35 Jahren
          der Generationswechsel und die Frage, was die Gelegenheit sich neben ihrem Engage-
          junge Menschen motiviert oder hindert, ment in Selbsthilfegruppen und/oder -orga-
          sich als Betroffene zu engagieren. Für die nisationen gemeinsam mit Vertreter*innen
          Generation Y, der ab 1980 Geborenen, die von KISS Hamburg auszutauschen, Kon-
          bereits mit dem Internet groß geworden sind, takte zu knüpfen sowie Ideen für Projekte,
          gibt es viele Zuschreibungen: Sie würden Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit
          sich vor allem selbst verwirklichen und zu entwickeln. Ziel der Netzwerktreffen ist
          Spaß haben wollen, statt langfristige Ver- es, sich auf unterschiedlichen Ebenen für
          pflichtungen einzugehen. Doch was bewegt die Idee der Jungen Selbsthilfe einzusetzen
          junge Betroffene wirklich und was bedeutet und diese mitzugestalten. Seit Mitte 2018
          das für die Selbsthil-                                                            treffen sich junge
          fe? Anstatt über die      ZUGRIFFE AUF DIE KISS-WEBSITE                           Selbsthilfeaktive
          sogenannten Mill-                                                                 zudem regelmäßig
          ennials zu sprechen,        PC / Desktop                             Mobil        beim Stammtisch
          hat das siebte Forum               68  %                2015         32 %         Junge Selbsthilfe,
          „Neue Wege in der                  55 %                 2017         45 %         um sich über ihre
          Selbsthilfe“ dazu                  42 %                 2019         58 %         Selbsthilfearbeit
          eingeladen, über                                                                  auszutauschen und
          die Generationen-                                                                 jungen Interessier-
          frage miteinander                                                                 ten Fragen rund um
                                    Design vector created by studiogstock - www.freepik.com
          ins Gespräch zu                                                                   die Selbsthilfe zu
          kommen.                                                                           beantworten. Da-
                                                                  rüber hinaus beteiligen sich junge Akti-
          JUNGE SELBSTHILFE IN HAMBURG                            ve aus Hamburg auch bei den jährlichen
          Zunächst nutzten Vertreter*innen der Bundestreffen der Jungen Selbsthilfe, um
          Jungen Selbsthilfe in Hamburg die Ge- sich zu vernetzen, aus verschiedenen Er-
          legenheit, um darüber zu berichten, was fahrungen und Perspektiven zu lernen,
          sie bewegt und welche unterschiedlichen Pläne für eine stärkere Zusammenarbeit
          Aktivitäten sie über ihre Selbsthilfegruppen zu entwickeln und den Austausch im Por-
          hinaus verfolgen. Seit Ende 2017 finden tal Junge Selbsthilfe sowie über den Blog
          quartalsweise Netzwerktreffen statt, die Lebensmutig zu fördern.
          themenübergreifend für alle jungen Selbst-

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          8. . .AKTUELLES
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GENERATIONSUNTERSCHIEDE:                         vorherige und nachfolgende Generationen.
           FAKT ODER FIKTION?                               Daher ist es wichtig, diese Unterschiede und
           Karla Brinck von der Fakultät für Betriebs- Veränderungen generationsübergreifend
           wirtschaft der Universität Hamburg gab anzuerkennen und sich über vorhandene
           anschließend anhand der Jahrgänge 1946 Gemeinsamkeiten miteinander auszutau-
           bis 1999 (Baby Boomer, Generation X und schen: „Unsere Gemeinsamkeiten sind ver-
           Generation Y) einen Überblick über die mutlich genau so groß wie das, was uns
           politischen, wirtschaftlichen und sozia- unterscheidet. Was uns eint ist, dass soziale
           len Bedingungen, die diese Generationen Arbeitswerte wichtiger geworden sind“, so
           prägen. So hat jede Generation spezifische die Referentin. Und das ist doch ein guter
           Herausforderungen zu meistern (Krieg, Ansatz, um miteinander ins Gespräch zu
           Wirtschaftskrise, Tschernobyl, Mauerfall, kommen.
           Digitalisierung, Industrie 4.0, usw.). Gleich-
           zeitig betreffen             Kontakt: Junge Selbsthilfe                       GEMEINSAM,
           die heutigen stammtisch-junge-selbsthilfe-hamburg@posteo.de STATT EINSAM
           Umstände uns                                                                  In dem anschlie-
           alle, unabhän-           Bundestreffen der Jungen Selbsthilfe:                ßenden Work-
           gig von der Ge-          www.nakos.de/themen/junge-selbsthilfe                shop hatten die
           neration. Auf                        Blog Lebensmutig                         Teilnehmer*in-
           die Selbsthilfe                www.junge-selbsthilfe-blog.de                  nen Gelegenheit
           übertragen be-                                                                sich darüber
           deutet das zum                           Karla Brinck                         auszutauschen,
           Beispiel, dass medizini- „Dass sich Generationen hin- wie sie in ihren Gruppen/
           sche und technologische          sichtlich ihrer Arbeitswerte      Organisationen (junge)
           Fortschritte Krankheits-         grundlegend unterscheiden,        Betroffene erreichen,
           bilder und -verläufe sowie       kann auf der Basis der vor-       welche Möglichkeiten
           Austauschmöglichkeiten genommenen Analysen nicht und Chancen sie bieten
           verändern. Höhere Hei-                bestätigt werden.“           und was sie selbst motiviert
           lungschancen und bessere                                           oder hindert, sich in der
           Hilfsmittel zur Bewältigung des Alltags Selbsthilfe zu engagieren. Die Teilnehmer*in-
           sowie längere Berufsfähigkeit und veränder- nen waren sich darin einig, dass die Kanäle,
           te Arbeitsbedingungen führen dazu, dass mit denen sie auf Selbsthilfe aufmerksam
           die eigene Generation in der Selbsthilfe machen, eine entscheidende Rolle spielen,
           vor anderen Herausforderungen steht, als um (junge) Betroffene, Interessierte und

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          . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .AKTUELLES

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Multiplikatoren                                                      ermöglichen, z. B.
           zu erreichen. Vor                                                    durch „Treffen, die
           allem Soziale Me-                                                    zu den Arbeitszeiten
           dien wie Facebook,                                                   von jungen Leuten
           Instagram, YouTu-                                                    passen (i.d.R. nach
           be und Messen-                                                       der Arbeit)“, so eine
           ger-Dienste werden                                                   Teilnehmer*in.
           genutzt, aber auch                                                   In den Diskussionen
           Online-Seminare                                                      zeigte sich, dass die
           und Kooperationen                                                    eigenen positiven
           mit Multiplikatoren                                                  Erfahrungen        in
           (etwa Ärzt*innen                                                     der Selbsthilfe, das
           oder Beratungsein-                                                   angeeignete Ex-
           richtungen) erhöhen                                                  pertenwissen, von
           die Reichweite und                                                   dem auch andere
           den Bekanntheits-                                                    Betroffene profi-
           grad des eigenen Themas. Doch was bieten      tieren können, und der Wunsch etwas
           Selbsthilfegruppen und -organisationen        zurückzugeben und zu bewegen für die
           Betroffenen? Durch den Austausch mit          meisten Aktiven wichtige Treiber sind, sich
           Gleichgesinnten sowie Fortbildungsange-       langfristig ehrenamtlich zu engagieren.
           bote gewinnen Betroffene in der Selbsthilfe   Gestärkt wird diese Motivation von dem
           neue Handlungsperspektiven und können         Leitgedanken „Gemeinsam, statt einsam“
           die Entwicklung mitgestalten, indem sie       und der positiven Resonanz auf das eigene
           Ämter oder Aufgaben übernehmen. Zudem         Engagement. Dennoch stellt gerade auch
           bietet sich die Möglichkeit, sich politisch   die Vereinbarkeit der unterschiedlichen
           zu engagieren und das eigene Anliegen         Lebensbereiche eine Herausforderung
           gemeinsam voranzubringen.                     dar und die eigene Betroffenheit kann
           Damit Betroffene motiviert werden, sich       zugleich Motivation und Hindernis sein,
           langfristig an einen Zusammenschluss zu       sich kontinuierlich zu engagieren. Dies
           binden, sollten die Rahmenbedingungen         sowie stagnierende Neuzugänge erschwe-
           und Kriterien wie Treffzeit und -rhythmus     ren häufig die Verteilung von Ämtern und
           so gestaltet sein, dass sie die Lebenswelt    Verantwortungsbereichen innerhalb der
           und Bedürfnisse Betroffener berücksichti-     Gruppe oder Organisation. Einem lang-
           gen und somit die regelmäßige Teilnahme       fristigen Engagement steht oft auch die

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          . . . .AKTUELLES
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Endlichkeit von Betroffenheit entgegen                                       und älteren Betroffenen ohne Vorbehalte
          (z.B. pflegende Angehörige, bei denen                                        und bin offen für das, was sie mitbrin-
          die Pflegesituation endet).                                                  gen. Insgesamt hat die Diskussion in den
                                                                                       Workshops gezeigt, dass unabhängig von
          VON ANDEREN GENERATIONEN                                                     der jeweiligen Generation gegenseitige Of-
          ERWARTE ICH NICHTS                                                           fenheit, Flexibilität, Wertschätzung sowie
          Der generationsübergreifende Austausch                                       Mut zur Übernahme von Verantwortung
          im Forum „Neue Wege in der Selbsthilfe“                                      gewünscht wird – schließlich verfolgen alle
          hat bestätigt, dass Selbsthilfeaktive alters-                                das gemeinsame Ziel, die Zukunft ihrer
          und themenübergreifend mehr verbindet                                        Gruppe oder Organisation zu gestalten.
          als trennt. Einige Teilnehmer*innen ha-
          ben dies mit dem Satz „Von der anderen                                                    Anke Heß / Claudia Schröder
          Generation erwarte ich nichts“ zum Aus-                                            Projekt Neue Wege in der Selbsthilfe
          druck gebracht, d. h. ich begegne jüngeren
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           25 JAHRE SHG SPRECHÄNGSTE BEI SCHÜCHTERNEN MENSCHEN
           Die Gruppe wurde September 1994 unter                                        über allgemeine Dinge oder spielen Rate- und
           dem Namen REDEÄNGSTE gegründet,                                              Brettspiele. Es geht uns darum, möglichst
           welcher inzwischen präzisiert wurde. Die                                     gut mit unserer Einschränkung zu leben
           Selbsthilfegruppe richtet sich an sehr ängst-                                und nicht so sehr darum, die Ursachen
           liche und dadurch zurückgezogen lebende                                      zu bekämpfen. Leute, die nur Redeängste
           Menschen (Sozialphobie). Wir helfen uns                                      vor größeren Gruppen haben, würden sich
           gegenseitig indem wir:                                                       bei uns langweilen! Es finden auch keine
             • die Isolation beenden,                                                   Rollenspiele statt.
             • mit Leidensgefährten zusammen                                            Die Treffen finden jeden 2. und 4. und
                  kommen,                                                               vorkommenden 5. Donnerstagabend in
             • uns zwanglos an Gesprächen beteiligen                                    Wandsbek statt. An dem darauffolgenden
                  oder gemeinsame Freizeitaktivitäten                                   Wochenende unternehmen wir meistens
                  unternehmen.                                                          etwas gemeinsam.
           Die derzeitigen Mitglieder sind 35 bis 60                                    Kontakt: direkt zu uns per E-Mail:
           Jahre alt. Wir genießen einfach das Beisam-                                  selbsthilfe@online.de oder über
           mensein mit ebenfalls Betroffenen, reden                                     KISS Hamburg, Selbsthilfe-Telefon 39 57 67.

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JETZT BEWERBEN: HAMBURGER
                          SELBSTHILFEPREIS DER ERSATZKASSEN 2020

          Mit dem „Hamburger Selbsthilfepreis         die von einer Jury aus Vertretern des Ge-
          2020“ würdigt der Verband der Ersatz-       sundheitswesens, der Wissenschaft und
          kassen das besondere Engagement in          der Medien vergeben wird, ist mit 2.500
          diesem Bereich. Gesucht werden gute         Euro dotiert. Die Bewerbungsfrist läuft
          Ideen und nachahmenswerte Projekte          bis zum 17.02.2020. Das Bewerbungsfor-
          der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe.       mular für Gruppen und Einzelpersonen
          Wie etwa bleiben Gruppen über Jahre         sowie weitere Informationen finden Sie
          für ihre Mitglieder attraktiv? Wie finden   unter www.vdek.com/ham/selbsthilfepreis
          junge Menschen zur Selbsthilfe? Wie         Die Preisverleihung im Rahmen einer
          unterstützen sich Eltern von betroffenen    Veranstaltung findet im April 2020 statt.
          Kindern und wo finden pflegende Ange-                                 Stefanie Kreiss
          hörige zusammen? Die Auszeichnung,                    Verband der Ersatzkassen e.V.
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          CHRONISCHE SCHMERZEN IM WEIBLICHEN INTIMBEREICH?
          HAMBURGERIN GRÜNDET EINE VULVODYNIE SELBSTHILFEGRUPPE
          Die brennenden Schmerzen blieben            sein, dass keine schwere Erkrankung da-
          nach einer behandelten Infektion im In-     hinterstand und ich irgendwann einen
          timbereich einfach da, an entspannten       Schmerztherapeuten fand; eine deutli-
          Sex war nicht mehr zu denken. Auch          che Reduzierung der Vulva-Beschwer-
          Radfahren, längeres Sitzen und manch-       den war aber bislang nicht möglich.
          mal sogar das Tragen bestimmter Slips         Jetzt suche ich von Vulvodynie be-
          ist seitdem mit Missempfindungen ver-       troffene Frauen, die Lust haben sich zu
          bunden.                                     Erfahrungen und ggf. Behandlungs-
            Ich habe viele Ärzte aufgesucht, fühl-    möglichkeiten auszutauschen. Vielleicht
          te mich oft nicht ernst genommen            können wir sogar mal gemeinsam über
          („Natürlich wirken Schmerztabletten         das Thema lachen. Ich habe einmal ge-
          bei Ihnen nicht, Sie haben ja auch kei-     lesen „Die Katze ist kaputt.“ und musste
          ne Schmerzen.“ - „Sie müssen einfach        sehr schmunzeln.
          einen Tampon mit Joghurt einführen,
          dann löst sich das Problem.“). Und             Interessierte melden sich bitte am
          wenn doch, gab es trotzdem keine ein-             Selbsthilfe-Telefon 39 57 67
          deutige Diagnose. Zwar konnte ich froh                (Mo-Do 10-18 Uhr).

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          . . . .AKTUELLES
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AL-ANON FAMILIENGRUPPEN IN HAMBURG

                                                                                                                                                                                                                                       AL-ANON FAMILIEN-
    holiker/AA. Wenn ein Bild mit einer Person/Gesicht veröffentlicht wird, ist diese Person kein Al Anon-, Alateen- oder AA-Mitglied.
    Hinweis: Die Al-Anon Familiengruppen respektieren die Anonymität aller Mitglieder von Al Anon, Alateen und der Anonymen Alko-

                                                                                                                                                                                                                                       GRUPPE BRAMFELD
                                                                                                                                                                                                                      Angehörige von Alkoholikern brauchen
                                                                                                                                                                                                                      Hilfe, denn meistens begegnen sie dem
                                                                                                                                                                                                                      Alkoholproblem eines nahen Menschen
                                                                                                                                                                                                                      mit völlig falschen Vorstellungen
                                                                                                                                                                                                                        Alkoholismus ist eine Krankheit, die
                                                                                                                                                                                                                      unabhängig von Einkommen und sozia-
                                                                                                                                                                                                                      lem Status jede Familie treffen kann. Le-
                                                                                                                                                                                                                      bens- und Ehepartner, Kinder, Freunde,
                                                                                                                                                                                                                      Verwandte und auch Arbeitskollegen
                                                                                                                                                                                                                      leiden unter den Folgen der Sucht. Viele
                                                                                                                                                                                                                      Angehörige entwickeln infolge dessen
                                                                                                                                                                                                                      selbstschädigende Verhaltensweisen.
                                                                                                                                                                                                                        Der regelmäßige Besuch der Gruppe
                                                                                                                                                                                                                      verhilft zu einer veränderten Sicht- und
                                                                                                                                                                                                                      Denkweise über den Alkoholismus.
                                                                                                                                                                                                                      Stärkt die Selbstverantwortung und
                                                                                                                                                                                                                      schafft ein Gefühl für gesunde Grenzen.
                                                                                                                                                                                                                      Durch die veränderten Einstellungen
                                                                                                                                                                                                                      kann der Angehörige seinem Leben wie-
                                                                                                                                                                                                                      der eine positive Richtung geben.
                                                                                                                                                                                                                        Wir orientieren uns an das von den
                                                                                                                                                                                                                      Anonymen Alkoholikern übernomme-
                                                                                                                                                                                                                      nen 12 Schritte Programm.
                                                                                                                                                                                                                        Wir sind eine von zurzeit mehr als 750
                                                                                                                                                                                                                      Al-Anon Selbsthilfegruppen in Deutsch-
                                                                                                                                                                                                                      land und treffen uns jeden Freitag um
                                                                                                                                                                                                                      20:00 bis 22:00 Uhr in der Bramfelder
                                                                                                                                         Zum letzten Mal findet das große Aus-                                        Chausse 189.
                                                                                                                                         tauschtreffen von Al-Anon in der Haupt-                                          Mail: gruppe-bramfeld@gmx.de
                                                                                                                                         kirche St. Michaelis statt. Alle Interessierten                                   Mobil: 0159 0612 53 02 (Petra)
                                                                                                                                         sind herzlich eingeladen teilzunehmen!                                                 Web: www.al-anon.de

                                                                                                                                         ............................................................................
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40 JAHRE FRAUENSELBSTHILFE NACH KREBS
           LANDESVERBAND NIEDERSACHSEN, BREMEN, HAMBURG E.V.

           Die Frauenselbsthilfe nach Krebs hat sich    Das Motto der Frauenselbsthilfe nach Krebs
           seit ihrem Gründungsjahr 1976 zu einer der   ist „Auffangen – Informieren – Begleiten“.
           größten Krebs-Selbsthilfeorganisationen in   Auffangen nach dem Schock der Diagnose,
           Deutschland entwickelt, in der ca. 30.000    Informieren über Hilfen zum Umgang mit
           krebskranke Menschen Hilfe und Unter-        der Erkrankung und Begleiten in ein Leben
           stützung finden. Die elf Landesverbände      mit oder nach Krebs. Nähere Infos sind
           bilden dabei eine Zwischenebene und sind     auf der Webseite www. frauenselbsthilfe.
           als Vermittler zwischen Selbsthilfegruppen   de nachzulesen.
           und der Bundesebene tätig.                   Wir danken an dieser Stelle allen Hambur-
           Hamburg hatte in dieser Zeit mehr als zehn   ger Akteurinnen der Frauenselbsthilfe nach
           Jahre einen eigenen Landesverband und ist    Krebs für ihr wichtiges Engagement und
           heute mit Niedersachsen und Bremen zu        ihren unermüdlichen Einsatz für Krebspa-
           einem Landesverband zusammengefasst,         tient*innen! Wir gratulieren herzlich zum
           der jetzt sein 40jähriges Bestehen feiert.   runden Geburtstag und wünschen viel Kraft
           Der Zusammenschluss tut der guten und        für eine weiterhin erfolgreiche Arbeit!
           engen Zusammenarbeit im Hamburger
           Raum keinen Abbruch. Regelmäßig enga-                    Das Logo der Frauenselbsthilfe
           gieren sich die Landesvorsitzende Heide                      nach Krebs ist die geöff-
           Lakemann und die Vertreterinnen der                            nete Hand als Symbol
           Hamburger Selbsthilfegruppen auf                                der „Zuwendung“ und
           verschiedensten Ebenen in der Stadt,                            der „Hinwendung zum
           z.B. über                                                       Leben“. In diesem Sin-
           • Kooperationsverträge mit einigen                             ne wünschen wir ihr,
           Kliniken und zertifizierten Zentren                           dass ihre Arbeit weiterhin
           • Patient*innenvertretungen in wich-                      blüht und gedeiht!
           tigen sozial- und gesundheitspolitischen
           oder medizinischen Gremien
           • die Zusammenarbeit mit den Krebsbera-                               Petra Diekneite
           tungsstellen und KISS Hamburg                                      Kontaktstelle Mitte
           • die konkrete Gruppenarbeit der Ham-
           burger Selbsthilfegruppen
           • Beratung und Informationsvermittlung
           • Printmedien und Öffentlichkeitsarbeit
           • die Durchführung von Veranstaltungen.

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          . . . .AKTUELLES
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UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE UNTERSTÜTZENDEN:
          SUPERVISION FÜR KREBSSELBSTHILFEGRUPPEN

          Seit mehreren Jahren gibt es für die Verant-                                 erkrankte, die besondere Verantwortung
          wortlichen der Krebsselbsthilfegruppen die                                   im Selbsthilfealltag übernehmen.
          Möglichkeit, ihre Gruppenarbeit in einer                                       Finanziert wird die Supervision seit je
          regelmäßig stattfindenden Supervision mit                                    her von der Hamburger Krebsgesellschaft
          einer Psychoonkologin fachlich zu reflektie-                                 e.V., die sich für Krebspatient*innen und
          ren. Die Supervision unterstützt und entlastet                               ihre Familien einsetzt, Krebsforschung in
          in mehrfacher Hinsicht. Sie ist unerläss-                                    Hamburg befördert und mit einer Viel-
          lich für die persönliche Verarbeitung der                                    zahl von Veranstaltungen und Projekten
          Belastungen durch die regelmäßige Arbeit                                     Informations- und Aufklärungsarbeit leis-
          mit schwerkranken und lebensbedrohlich                                       tet. Ihre Selbsthilfefreundlichkeit macht
          erkrankten Menschen, und sie trägt dazu                                      die Hamburger Krebsgesellschaft in ihrer
          bei, die Gruppenarbeit in den einzelnen                                      Arbeit dabei immer wieder deutlich. Sie
          Selbsthilfegruppen in schwierigen Phasen                                     arbeitet mit vielen Krebsselbsthilfegrup-
          wesentlich zu stabilisieren, z.B. in Sterbepha-                              pen eng zusammen, z.B. über gemeinsa-
          sen oder Trauerprozessen.                                                    me Veranstaltungen oder die Vermittlung
            Neu in diese Arbeit hineinwachsende                                        von Neuerkrankten. Und sie drückt ihre
          Personen benötigen die fachliche Beglei-                                     Wertschätzung für die Arbeit von Selbst-
          tung ganz besonders, weil sie selber in der                                  betroffenen auch durch die Finanzierung
          akuten Phase der Auseinandersetzung mit                                      des Supervisionsangebotes aus. Wir freuen
          ihrer Erkrankung auch mit der Gruppen-                                       uns über die Stärkung der Krebsbetroffenen
          verantwortung konfrontiert sind. Gerade                                      in der Selbsthilfe und möchten uns für die
          hier bietet die Supervision eine gute Mög-                                   gute langjährige Zusammenarbeit und die
          lichkeit, die Phase des Hineinwachsens in                                    Finanzierung des Angebotes herzlich be-
          dieses Engagement zu erleichtern: Sie ist ein                                danken! Kontakt: www.krebshamburg.de
          gesundheitsförderndes Angebot für Krebs-                                            Petra Diekneite, Kontaktstelle Mitte

                                 Angela Reschke war fünf Jahre lang Supervisorin der Krebsselbsthilfe-
                                   gruppen und beschreibt die Qualität dieser Arbeit so: „Die regelmäßi-
                                    ge Teilnahme an einer Supervision heißt für mich, an vertrauensvol-
                                     len, dynamischen und oft spannenden Prozessen beteiligt zu sein,
                                     die viel Freude machen können und persönliches Wachstum sowie
                                    eine fachliche Weiterentwicklung für die Betroffenen bedeuten.
                                   Umgekehrt habe ich als Supervisorin die Zusammenarbeit mit den
            Foto: privat.         Krebsselbsthilfegruppen als große persönliche Bereicherung erlebt.“
          ............................................................................
                                                                                                                                     . . . . . . . . . . . . .15
          . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .AKTUELLES                ..

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IMMER GUT INFORMIERT: DIE „SENDEKANÄLE“ VON KISS HAMBURG

          Der Online-Newsletter (vierteljährlich)      Website
          Inhalte: Infos zu Soziales, Gesundheit,      Inhalte: Infos von KISS und zur Selbsthilfe
          Selbsthilfe; Berichte und Studienauswer-     Zielgruppe: allgemeine Öffentlichkeit;
          tungen; Termine.                             Menschen, die nach Selbsthilfe suchen;
          Zielgruppe: Profis, Aktive in Selbsthilfe-   Aktive aus Selbsthilfegruppen/-verbänden.
          organisationen, Aktive in Gruppen.
          Anmeldung über: https://www.kiss-hh.de/      KISS Hamburg Selbsthilfe-App
          ueber-uns/newsletter                         (derzeit noch in der Testphase)
                                                       Inhalte: alles, was die Selbstshilfe in
          Facebook-Seite                               Hamburg bewegt und mobil online ab-
          Inhalte: Infos zur Selbsthilfe und zu KISS   rufbar ist.
          Zielgruppe: alle Facebook-Nutzenden,         Zielgruppe: Selbsthilfe-Aktive, Profis aus
          die Selbsthilfe-affin sind.                  dem Gesundheitswesen und Interessierte.
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          ..........................................................................

          FAKTENBOXEN: KURZINFO(GRAFIKEN) FÜR PATIENT*INNEN

          Wer sich zu Gesundheit und Krankheit         licht worden. Die Faktenboxen stellen
          informieren will und nach verständ-          dabei auch mit grafischen Mitteln, z.T.
          lichen und gut strukturierten Texten         sogar Infografiken, die Ergebnisse von
          sucht, sollte sich einmal Folgendes an-      Studien dar und sollen einen kurzen und
          schauen: Das Max-Planck-Institut er-         schnellen Zugriff auf die wichtigsten In-
          arbeitet seit 2014 in Zusammenarbeit         formationen sichern. Leider fehlen der-
          mit dem AOK Bundesverband die so             zeit noch Themen wie Sucht, Depression
          genannten Faktenboxen. Diese fassen          oder auch Rheuma, wo Faktenboxen für
          möglichen Nutzen und Schaden von me-         die Patient*innen auch eine große Hilfe
          dizinischen Maßnahmen zusammen und           darstellen könnten.
          sind derzeit zu Themen wie Früherken-          Weiterführende Hinweise finden sich
          nung, Ernährung, Impfungen, Röntgen,         unter www.mpg.de und www.aok.de
          Nahrungsergänzungsmittel, Organspen-         (Suchwort jeweils: Faktenbox).
          de, Behandlungs- und Pflegefehler und        https://www.aok.de/pk/rh/
          bestimmten Therapieformen veröffent-         medizin-versorgung/aok-faktenboxen/

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          16
          . . . .AKTUELLES
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WARUM ISST DU NICHT – UND WIE KANN ICH DIR HELFEN?

          Das 25. Selbsthilfe-Forum der Ärzte-                                         handlungskonzepte vor. Danach wurde
          kammer Hamburg widmete sich in Zu-                                           auf ambulante Angebote in Hamburg
          sammenarbeit mit KISS im November                                            eingegangen, die Girave Selbsthilfe El-
          dem vielschichtigen Thema der Mager-                                         terngruppe berichtete über ihre Arbeit
          sucht und Bulimie im Kindes-, Jugend-                                        und abschließend standen die medizi-
          und jungen Erwachsenenalter. Schnell                                         nischen Risiken von Essstörungen im
          entstand ein lebhafter Austausch zwi-                                        Mittelpunkt. Am Ende schloss das 25.
          schen den hochkarätigen Referentinnen                                        Selbsthilfe-Forum mit interessanten In-
          und Referenten aus Ärzteschaft und                                           formationen, vielen Gesprächen, neuen
          Selbsthilfegruppen und dem interessier-                                      Netzwerken und dem Wunsch: Bitte
          ten Publikum in den Räumen der Fort-                                         mehr davon!
          bildungsakademie. Das aktuelle Forum                                             Rena Beeg, Journalistin in Hamburg
          ging zuerst auf die Frage nach den ge-
          sellschaftlichen Einflüssen auf die Ent-                                     Artikel zum Forum im Ärzteblatt:
          stehung von Magersucht und Bulimie                                           https://www.aerztekammer-hamburg.
          ein und stellte psychotherapeutische Be-                                     org/aktuell_hamburger_aerzteblatt.html

     „Es gibt nicht die eine Ursache für die Entste-                                            „Von Vorteil ist immer, wenn die
     hung von Essstörungen, es handelt sich um ein                                              Jugendlichen bereits ein Angebot
     komplexes biopsychosoziales Geflecht aus gene-                                             bekommen, bevor die Diagnose steht.
     tischer Veranlagung, psychischer Vulnerabilität                                            Wir sprechen viel mit Mädchen und
     und individuellen systemischen und sozialen                                                auch Jungen, die sich einfach mal
     Umgebungsfaktoren.“                                                                        informieren wollen.“
                 Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort                                                  Dipl.-Soz.päd. Melanie Rottmann

          „Die Hilfe und Unterstützung der anderen
          Eltern ist für mich durch nichts und nieman-                                                „Ich beobachte mit Sorge, dass durch
          den zu ersetzen. Selbst beste Freunde können                                                ungesunde Schönheitsideale auf
          nicht verstehen, was man als Elternteil durch-                                              gängigen Social-Media-Plattformen
          macht.“                       Martin Kobusynski,                                            wie Instagram sowie den Trend zur
                               Girave Selbsthilfe Eltergruppe                                         veganen Ernährung das Risiko für
                                                                                                      Kinder und Jugendliche steigt, eine
                                                                                                      Essstörung zu entwickeln.“
                      „Eine Essstörung ist eine Erkran-
                                                                                                                         Dr. Claudia Haupt
                      kung, die über Jahre gehen kann.
                      Diese Strecke müssen die Betroffe-
          . . . . . . nen
                      . . . . und
                              . . . . ihre
                                      . . . . .Familie
                                                 . . . . . . . nicht
                                                               . . . . . allein
                                                                         .............................................
                      zurücklegen.“                                                                                                  . . . . . . . . . . . . .17
          . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .AKTUELLES                ..
                                 Dipl.-Soz.päd. Karin Reupert

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TRAUER UM ZWEI ENGAGIERTE FRAUEN
                                                       AUS DER SELBSTHILFE

                                 VON ANFANG AN                                         VON GUTEN MÄCHTEN
                                  GANZ AKTIV                                           WUNDERBAR GEBORGEN
                                  Noch bevor KISS                                      Im Jahr 1993 gründeten Renate Stein-
                                 Hamburg überhaupt                                     brück-Behrens und Inge Peusch in Har-
                                gegründet wurde, war                                   burg eine Schlaganfall Selbsthilfegruppe.
                              Christel Borstelmann                                     Beide Frauen waren Ehepartnerinnen
           Foto: privat.
                           schon in der Rheumaliga                                     von Männern mit Schlaganfall und
          aktiv. Sei es ab 1973 im Rahmen der Vor-                                     wollten anderer Betroffene informieren
          standsarbeit, bei überregionalen Ereignissen                                 und unterstützen. Genau 20 Jahre enga-
          auf Bundesebene, in der Beratung vor                                         gierten sie sich in der Selbsthilfegruppe,
          Ort in Hamburg oder in ihrer eigenen                                         organisierten sieben Harburger Schlag-
          Gruppe in Altona, die sie 1983 ins Leben                                     anfalltage im Kulturzentrum Rieckhof
          rief und 35 Jahre engagiert leitete. Erst                                    und genauso viele kleine Infoveranstal-
          im Frühjahr 2018 gab sie diese Aufgabe                                       tungen mit Referenten.
          aufgrund ihrer eigenen Erkrankungen auf                                        Am 9. August 2019 verstarb Renate
          und verabschiedete sich in der Selbsthil-                                    Steinbrück-Behrens im Alter von 78
          fezeitung 148 (S. 16) von ihrer Gruppe.                                      Jahren und hinterlässt eine große Lücke
          Das war auch der Zeitpunkt, wo wir von                                       im Leben der Menschen, die sie beglei-
          KISS mit ihr noch häufiger Kontakt hat-                                      tet hat. Gemeinsam mit ihrer Familie,
          ten, denn Christel Borstelmann rief uns                                      Freunden, Gemeindemitgliedern, Teil-
          regelmäßig an, um Absprachen für den                                         nehmerinnen der Selbsthilfegruppe und
          Artikel über ihre Gruppe zu treffen. Wie                                     nahmen wir 30. August 2019 Abschied
          immer war sie darin zuverlässig und offen                                    in der Sinstorfer Kirche. Gerne denke
          in der Zusammenarbeit. Und genau we-                                         ich an unsere Zusammenarbeit, wie
          gen dieser Art von großem Engagement                                         auch an die gemeinsamen adventlichen
          als Betroffene hat sie noch im Jahr 2014                                     Kaffeetreffen zurück.
          ganz zu Recht den Selbsthilfepreis der
          Ersatzkassen (vdek) erhalten!                                                Svenja Jantje Speckin
            An Christel Borstelmann schätzten wir                                      Kontaktstelle
          ihren zugewandten Umgang und ihre                                            Harburg
          humorvolle Art sehr und werden sie als
          Aktive in der Selbsthilfe vermissen.
                                   Christa Herrmann
                             Leitung KISS Hamburg
          . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Foto:
                                                                                                                                                . . . . privat.
                                                                                                                                                        .....
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KISS-VERANSTALTUNGSPROGRAMM IM ÜBERBLICK

             ERFAHRUNGSAUSTAUSCHTREFFEN / NETZWERKTREFFEN
             Treffe die Junge Selbsthilfe in Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16. 01.2020
             Erfahrungsaustausch Wandsbek und HH-Nord, „Fluktuation...“. . . . .24.02.2020
             Regionaler Erfahrungsaustausch, Kontaktstelle Mitte. . . . . . . . . . . . . . .03.03.2020

             VERANSTALTUNGEN
             Gründungsveranstaltung Selbsthilfegruppe „Aktiv älter werden“. . . . .20.01.2020
             Gründungsveranstaltung „Digitales Fasten“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24.02.2020
             Gesundheitsakademie, Frühjahr 2020 (Vorschau). . . . . . . . . . . . . . . ab 13.01.2020
             Fortbildungsprogramm KISS Hamburg, 1. Hbj. 2020 (Vorschau) . . . . .  . ab 2020

            TREFFE DIE JUNGE SELBSTHILFE IN HAMBURG
            ABWECHSELND IN ALTONA, HH-MITTE, HARBURG UND WANDSBEK!
           Viermal im Jahr trifft sich die Junge Selbsthilfe, um Kontakte zu knüpfen, Erfah-
           rungen auszutauschen und Ideen für Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit zu
           entwickeln. Von KISS und dem Projekt „Neue Weg in der Selbsthilfe“ bekommen
           die Teilnehmer*innen Updates über Aktivitäten der Jungen Selbsthilfe in Hamburg
           und Deutschland. Alle Interessent*innen zwischen 18 und 35 Jahre, die sich über
           Themen rund um die Selbsthilfe mit Gleichaltrigen austauschen möchten, sind herz-
           lich willkommen!
           Das erste Treffen in 2020 findet in Altona statt:
           DATUM		 Donnerstag, 16. Januar 2020, 18.00 – 21.00 Uhr
           ORT		Kontaktstelle Altona, Gaußstraße 21, 22765 Hamburg (Roter Raum)
           RHYTHMUS Jeden 3. Donnerstag im Quartal
           ANMELDUNG kisswandsbek@paritaet-hamburg.de

           VORSCHAU: GESUNDHEITSAKADEMIE „MEDIZIN FÜR MENSCHEN MIT NEUGIER“
          „Gib dem Krebs keine Chance – neue Therapien + aktive Vorsorge = bessere Aussichten“
          (13.1.); „Wenn die Haut juckt – was dahinter steckt und was hilft“ (27.1.); „Niere gut -
          alles gut“ (10.2.); „Was die Knie schützt – für ein bewegtes Leben!“ (17.2.)
          ORT: UKE, Campus Lehre / Gebäude N 55, Martinistrasse 52, 20246 Hamburg.
          ZEIT: 18:30 bis 21:00 Uhr HINWEIS: Die Veranstaltungen sind kostenpflichtig!
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REGIONALER ERFAHRUNGSAUSTAUSCH KONTAKTSTELLE MITTE
           THEMA: POSITIVES STÄRKT! POSITIVES STÄRKEN!
          Selbsthilfegruppen haben ein großes Potential, Krankheiten und Krisen zu bewältigen.
          Der Fokus auf das Problembehaftete kann allerdings manchmal dazu führen, sich
          darin zu verlieren oder zu erschöpfen. Trotz der Wichtigkeit, im Gruppengeschehen
          dem Schweren Raum zu geben, kann es hilfreich sein, sich immer wieder bewusst zu
          machen, was Kraft gibt und trotz allem gut ist.
          Positives stärkt! Wir wollen an diesem Abend das Positive in der Gruppenarbeit in
          den Mittelpunkt stellen – eben Positives stärken!
          Wir laden alle Selbsthilfegruppen, die sich in den Bezirken Hamburg-Mitte und -Berge-
          dorf treffen, herzlich zu unserem regionalen Erfahrungsaustausch ein.
          DATUM		 Dienstag, 3. März 2020, 18.00 – 20.00 Uhr
          ORT		Kontaktstelle Mitte, Kreuzweg 7, 20099 Hamburg
          ANMELDUNG Bitte bis zum 14. Februar 2020 über kissmitte@paritaet-hamburg.de,
          		              Tel. 537 978 979 (Mo 10 – 14 Uhr, Do 14 – 18 Uhr), Petra Diekneite.

           GRÜNDUNGSVERANSTALTUNG
           SELBSTHILFEGRUPPE „AKTIV ÄLTER WERDEN“
          „Wenn ich zurückschaue, sind die Jahre so schnell vorübergegangen…!“ So oder so ähnlich
          äußern sich Menschen häufiger in einer späteren Lebensphase, wenn sie zurückblicken.
          Manchmal ist da Bedauern über verpasste Chancen oder getroffene Entscheidungen.
          Dabei sind Veränderung und aktive Lebensgestaltung in jeder Altersphase machbar.
          Nur weil das Leben zu Beginn anders verlaufen ist als gedacht, muss das spätere Leben
          nicht passiv und duldsam durchlebt werden. Angepasst an die vorhandene Kraft und
          die persönlichen Umstände kann vieles gestaltet werden.
          Die neue Selbsthilfegruppe „Aktiv älter werden“ richtet sich an Menschen, die ihrem
          Leben und ihrer Lebensphase AKTIV begegnen wollen – aktiv durch Unternehmungen,
          aber auch aktiv durch eine offene Haltung, eigene Wünsche und Potentiale zu erfor-
          schen und umzusetzen. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft dazu.
          DATUM		 Montag, 20. Januar 2020, 15.00 - 17.00 Uhr
          ORT		          Kontaktstelle Mitte, Kreuzweg 7, 20099 Hamburg
          ANMELDUNG Bitte bis zum 13. Januar 2020 über kissmitte@paritaet-hamburg.de,
          Selbsthilfe-Telefon 39 57 67 Mo - Do 10 – 18 Uhr
          INFO		Petra Diekneite, KISS Mitte

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