SEMESTERP OST Aktuelle News - Veranstaltungen - Departement Geschichte
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SEMESTERPOST Nr. 34 | Herbstsemester 2021 Newsletter der Professur für Osteuropäische Geschichte an der Universität Basel Aktuelle News Veranstaltungen Projekte & Publikationen Lehrveranstaltungen HS 21
Добро пожаловать! Ласкаво просимо! Vítáme Vás! Serdecznie witamy! Dobro došli! Die Corona-Pandemie war auch im vergangenen Semester ein Thema. Nach einem virtuellen Se- mesterstart konnten einige Lehrveranstaltungen ab Mitte April von Zoom auf Präsenzunterricht wechseln. Das Kolloquium fand gänzlich via Zoom statt, was uns nicht zuletzt die Möglichkeit eröffnete, über Landesgrenzen hinweg ins Gespräch zu kommen. Bei aller Gewöhnung an die di- gitale Lehre und das Homeoffice freuen wir uns sehr auf den Semesterstart am Campus vor Ort. Ausserdem freuen wir uns, trotz aller Herausforderungen auf ein produktives Frühjahrsemester zurückblicken zu können. Unsere URIS-Stipendiatin Viktoriya Sereda (L’viv) liess uns an ihrem Forschungsprojekt «The power of the disempowered: civic activism of Ukrainian IDPs» teilhaben; Barbara Martin hat im Juni eine internationale Konferenz zum religiösen Erwachen in der Sowjet- union der 1960er und 1970er Jahre organisiert. Das im Sommer 2020 von Rhea Rieben und Frithjof Benjamin Schenk gestartete Ausstellungsprojekt zu Fritz Platten hat konkrete Formen angenom- men: Die Vernissage in der Universitätsbibliothek findet am 7. Oktober statt! Zudem begrüssen wir unseren neuen URIS-Stipendiaten Mikhail Akulov (Nur-Sultan) ganz herzlich in Basel. Unsere Website wird regelmässig aktualisiert und hält Sie über aktuelle News und Veranstaltungen rund um unsere Professur auf dem Laufenden! Wie immer finden Sie auch in dieser Ausgabe das vollständige Programm des Kolloquiums für Osteuropäische Geschichte. Wir wünschen Ihnen einen guten Semesterstart und freuen uns, Sie bei der einen oder anderen Veranstaltung willkom- men heissen zu dürfen. PERSONALNEWS Wir gratulieren Boris Nach mehr als fünf Jahren Belge herzlich zur SNF verlässt Fabian Baumann Ambizione-Förderung sei- den Lehrstuhl, um an der nes Forschungsprojekts University of Chicago ein «Managing Trade: Inf- Postdoc.Mobility-Stipen- rastructure and Econo- dium des Schweizer Nati- mic Practices in the Port onalfonds anzutreten. of Odessa (1794–1905)». Dort wird er bis Ende Seit August 2021 ist er Ambizione Fellow an 2022 an einem neuen Forschungsprojekt mit der Universität Basel und wird mehrere Ar- dem Titel «From National Indifference to In- chiv- und Forschungsaufenthalte im Ausland different Nationalism? The Case of Late So- absolvieren. Im Zentrum seines Vorhabens viet Ukraine, 1970–1991» arbeiten. Von Ja- steht die Untersuchung des grössten Hafens nuar bis August 2023 wird er seine Forschung des Russländischen Reiches am Schwarzen dann am Research Center for the History of Meer aus wirtschafts-, technik-, sozial- und Transformations in Wien fortsetzen. Wir politikgeschichtlicher Perspektive. Damit en- danken Fabian sehr für die produktive Zu- det die Tätigkeit von Boris Belge als wissen- sammenarbeit, gratulieren ihm herzlich zum schaftlicher Assistent. Wir bedanken uns Postdoc.Mobility-Stipendium und wünschen herzlich für die tolle Zusammenarbeit und ihm für seinen weiteren beruflichen Weg alles wünschen ihm viel Erfolg! Gute! 1
Wir freuen uns sehr, Kai Botakoz Kassymbekova Johann Willms als neuen ist neue Bereichsassisten- wissenschaftlichen Assis- tin für Osteuropäische tenten zu begrüssen! In Geschichte und Neuere seinem Dissertationspro- und Neueste Geschichte. jekt untersucht er die Rolle Herzlich Willkommen! emigrierter polnischer Der Schwerpunkt ihrer Wissenschaftler:innen in Forschung liegt auf dem Stalinismus als Herr- der amerikanischen Osteuropaforschung schaftssystem sowie der Urbanität der späten während des Kalten Krieges. Er fragt nach Kaiserzeit. In ihrem aktuellen Projekt unter- den Auswirkungen des sozialen Kon- sucht sie das Altern in der Sowjetunion der textwechsels für die Wissensproduktion der Nachkriegszeit aus sozial- und kulturhistori- Emigrant:innen und nach den Bedingungen, scher Perspektive und fragt danach, was wir unter denen Repräsentanten ‘östlicher’ Ge- mit Hilfe dieses Fokus über die Sowjetunion sellschaften Einfluss auf ‘westliche’ Imagina- der Nachkriegszeit erfahren können. Unser tion ihrer Herkunftsregion nehmen können. Lehrangebot im HS21 bereichert Botakoz Für Studierende wird er im HS21 das Prose- Kassymbekova mit dem Proseminar «Sozia- minar «Politischer Dissens und kultureller lismus und Dekolonisierung». Eigensinn in Ostmitteleuropa (1945–1989)» anbieten. Herzlich willkommen in Wir freuen uns sehr, dass Basel, Mikhail Akulov! unsere ehemalige URIS- Wir freuen uns, dass der Gastwissenschaftlerin, Historiker von der Naz- Olena Palko, ab August arbayev Universität in 2022 ihr Projekt «Red Nur-Sultan (Kasach- Tower of Babel: Soviet stan) als neunter URIS Minorities Experiment Fellow an der Universi- in Interwar Ukraine» bei tät Basel forschen und lehren wird. Das span- uns am Departement Geschichte realisieren nende Forschungsprojekt, mit welchem sich wird! Während fünf Jahren wird das Projekt Mikhail Akulov beschäftigen wird, trägt den durch PRIMA-Beiträge des Schweizerischen Titel: «Between Nation and Empire. Crimea Nationalfonds gefördert. Wir gratulieren O- under the German Occupation in 1918». Auf lena Palko ganz herzlich zu diesem Erfolg die Zeit des Ersten Weltkriegs ist auch der und freuen uns schon auf ihre Rückkehr zu Fokus seiner Lehrveranstaltung gerichtet: uns nach Basel! «Neither the Red, Nor the White: The 1917 Revolution as a National Moment». Alle wei- teren Informationen zu Mikhail Akulov sind auf unserer URIS-Website zu finden. 2
Oliver Sterchi ist neuer Doktorand an der Pro- AKTUELLE NEWS fessur für Osteuropäi- & PROJEKTE sche Geschichte. In sei- nem Dissertationsprojekt Ausstellung: «Auf der Suche nach Fritz untersucht er das Netz- Platten. Die Schweiz und der Kommunis- werk des ungarischen mus im 20. Jahrhundert», 7. Oktober 2021 Emigranten György Se- – 14. Januar 2022, Universitätsbibliothek bestyén (1930–1990) in Basel Österreich während des Kalten Krieges. Er fragt danach, wie Sebe- styén mit seiner Zeitschrift Pannonia den ös- terreichischen Mitteleuropa-Diskurs prägte und welchen Einfluss der Publizist auf die Ostpolitik des neutralen Landes an der äus- sersten Frontlinie des Eisernen Vorhangs hatte. Das Projekt verknüpft unter anderem die Themenfelder Mental Maps, Emigration und Habsburg-Nostalgie sowie Autobiogra- phik und Diplomatiegeschichte. Hinzu kom- men Oral-History-Interviews. Viel Erfolg und herzlich willkommen! Zudem begrüssen wir sehr herzlich Felix Steininger als neuen Doktoranden! In seinem Dissertationsprojekt be- Fritz N. Platten im Sozialarchiv schäftigt er sich mit der In der letzten SemesterpOST haben wir be- Gesellschaft Schweiz- reits über unser Ausstellungsprojekt «Auf der Sowjetunion (GSS). Da- Suche nach Fritz Platten» berichtet. In der bei richtet er den Fokus Übung mit Rhea Rieben haben Studierende auf die Russland- und im FS 2021 an Ausstellungstexten gearbeitet, Schweiz-Bilder der GSS und untersucht die Exponate ausgewählt und zusammen mit Art der Beziehungen, welche die GSS zwi- dem Szenographie-Büro Groenlandbasel die schen den beiden Ländern aufbauen wollte. Vitrinenlayouts gestaltet. Im Kollegienhaus Die Einflussnahme der Sowjetunion auf die fanden Anfang September die Aufnahme der GSS sowie die Wahrnehmung und Überwa- Hörstationen sowie Dreharbeiten zum Epi- chung der GSS durch die schweizerischen log-Film statt. Die Ausstellung nimmt nun Behörden sind ebenfalls Teil des Projekts. konkrete Formen an, denn die Aufbauarbei- Wir wünschen viel Erfolg! ten in der Universitätsbibliothek starten heute, am ersten Vorlesungstag. 3
Rückblick: Konferenz «Reinventing Reli- gion: The Rise of Religious Sensibility in the late Soviet Union (1960s–80s)» Dreharbeiten im Kollegienhaus: v.l.n.r. Aline Corpataux und Rhea Rieben Die Ausstellung widmet sich der Biographie des Schweizer Kommunisten Fritz Platten On June 10–12, 2021, a workshop entitled und thematisiert seine Erinnerungsgeschichte «Reinventing Religion. The rise of religious in der Schweiz und in der Sowjetunion. Den sensibility in the late Soviet Union (1960s– roten Faden bildet die «Suche» von Plattens 1980s)» took place online. It was organized by Sohn nach seinem Vater in der Nachkriegs- Barbara Martin, postdoctoral researcher at zeit. So entsteht ein Panorama der Ge- the Department of History of Basel Univer- schichte der Schweiz und der Sowjetunion im sity, and funded in the framework of her ‚kurzen‘ 20. Jahrhundert. SNSF Ambizione research project on the re- ligious revival in the late USSR. Wir freuen uns riesig auf die Ausstellungser- Twenty-three participants from Russia, öffnung am 7. Oktober (siehe Agenda) und Ukraine, Latvia, the United States, Germany, laden alle Interessierten ein, die Vernissage France, Great Britain, Poland and Switzer- sowie die Ausstellung zu besuchen! land submitted papers for the workshop, cov- ering various aspects of late Soviet religiosity An zwei Themenabenden werden wir zudem in different Soviet republics from the 1950s miteinander ins Gespräch kommen: Am 28. to the 1980s. Miriam Dobson, a British spe- Oktober werden wir mit der Regisseurin He- cialist on Protestant communities in the len Stehli Pfister über den Film und die Aus- USSR, gave a keynote lecture on June 10. In stellung als Formate der Geschichtsvermitt- addition, six outside discussants and four lung sprechen. Am 24. November werfen chairs from our department participated in wir einen Blick auf die Biographien von the workshop and contributed their com- Schweizerinnen, welche es in die Sowjetunion ments and questions. unter Stalin zog. Die Vortragsreihe «Rote The virtual format allowed for a broad at- Hoffnung und Rote Gefahr» an der Volks- tendance: about 60 persons registered as lis- hochschule beider Basel rundet das Rahmen- teners, from as far as New Zealand, and about programm der Ausstellung ab. 15–25 listeners attended each panel. The rec- orded sessions were made available to partic- Weitere Informationen zur Ausstellung, zum ipants and listeners. An edited volume based Rahmenprogramm sowie zur Anmeldung on selected workshop papers, coedited by finden Sie auf der Website zur Ausstellung Barbara Martin and Nadezhda Beliakova, is oder bei der Universitätsbibliothek Basel. due to be published in the Routledge BASEES Series. 4
Der virtuelle Reiseführer «Rund um den und der deutschsprachigen Osteuropafor- Kreml» schung analysieren. Das Programm und wei- tere Informationen finden Sie auf der Web- site zur Ringvorlesung. Studierende der Universität Basel können sich unter sekretariat@slav.uzh.ch für die Ringvorlesung anmelden. Die 3 ECTS- Punkte können bei Studierenden der Osteu- ropa-Studien/-Kulturen im Modul «Gesell- schaft in Osteuropa» oder im freien Wahlbe- In Zusammenarbeit mit der Online-Platt- reich angerechnet werden. Für die Anerken- form dekoder.org ist im Juni 2021 ein virtu- nung der ECTS-Punkte melden Sie sich bitte eller Reiseführer vom Zentrum Moskaus ent- bei Laura Ritter unter msgeuropa-ge- standen! «Rund um den Kreml» zeigt die schichte@unibas.ch. Vergangenheit von Gebäuden, Plätzen und Monumenten sowie deren Bedeutung für die URIS-Ringvorlesung: «Einführung in die heutige russische (Geschichts-)Politik. Was Ukrainian Studies» hat es mit dem 17 Meter hohen Denkmal für Fürst Vladimir auf sich? Welche Rolle nimmt der Rote Platz für die Erinnerung an den Grossen Vaterländischen Krieg ein? Und wie konnte aus den Fundamenten eines Schwimmbads das kirchliche Zentrum Russ- lands (wieder-)entstehen? Wir laden alle Interessierten herzlich zu ei- Im HS21 findet die von URIS und Frithjof nem virtuellen Rundgang im Herzen Mos- Benjamin Schenk organisierte Ringvorle- kaus ein, mit Beiträgen von Karl Schlögel, sung «Einführung in die Ukrainian Studies» Frithjof Benjamin Schenk, Oliver Sterchi, Ul- statt. Die Vorträge sollen zu einem besseren rich Schmid und Thomas Bremer. Der Reise- Verständnis der historischen und aktuellen führer wird laufend weiter ergänzt, sodass in Entwicklungen in der Ukraine beitragen. nächster Zeit auch das Lenin-Mausoleum, die Denn obwohl die Ukraine in den letzten Jah- Kreml-Türme und der Soloveckij-Stein ge- ren immer wieder im Fokus der medialen schichtspolitisch greifbar gemacht werden. Aufmerksamkeit stand, ist sie für viele Men- schen nach wie vor eine «terra incognita». Online-Ringvorlesung der Universität Zürich: «Belarus bewegt» Den Kern der Veranstaltung bilden Grund- fragen zur ukrainischen Geschichte, Politik, Die Universität Zürich bietet in Zusammen- Gesellschaft und Kultur. Daneben sollen arbeit mit fünf Schweizer Universitäten – da- neue Forschungsansätze auf dem Gebiet der runter auch der Universität Basel – die On- Ukraine-Studien vorgestellt und diskutiert line-Ringvorlesung «Belarus bewegt» an. Die werden. In der Ringvorlesung kommen nam- Veranstaltung wird die aktuellen politischen hafte Expert:innen aus der Schweiz und dem Ereignisse historisch, philosophisch und po- Ausland zu Wort. Die Veranstaltung findet litisch einordnen und mit Hilfe von For- online via Zoom statt. scher:innen und Künster:innen aus Belarus 5
Social-Media Launch des Fachbereichs befasst sich in seinem Essay mit dem russi- Osteuropa schen Fotografen Sergej Produkin-Gorskij im westeuropäischen Exil, während Fabian Pünktlich zum Beginn des Herbstsemesters Baumann den Blick auf die Kiewer Familie schalten wir zusammen mit der Slavistik die Šul’gyn im revolutionären Jahr 1917 wirft. Im Social-Media-Kanäle des Fachbereichs Ost- Beitrag von F. Benjamin Schenk stehen die europa auf! Auf Facebook und Instagram alte russische Elite und Interpretationen der werden wir regelmässig über Neuigkeiten und Russischen Revolution in den autobiografi- Veranstaltungen des Fachbereichs berichten schen Schriften von zwei ins Ausland geflo- und laden Sie herzlich ein, einen Blick auf un- henen adeligen Frauen im Vordergrund. sere «posts» zu werfen. Wir würden uns sehr über einen «Daumen nach oben» oder über Korine Amacher et al. (Hg.): Personal Tra- ein «Like» freuen! jectories in Russia’s Great War and Revo- lution, 1914–22. Biographical Itineraries, Individual Experiences, Autobiograph- ical Reflections. Bloomington: Slavica Pub- lishers, Indiana University, 2021. FRISCH AUS DER DRUCKERPRESSE! Weitere Lektüretipps Barbara Martin: The Sakharov-Medvedev Debate on Détente and Human Rights. From the Jackson-Vanik Amendment to the Helsinki Accords, in: Journal of Cold War Studies, 2021 23/3, S. 138–174. In ihrem Artikel analysiert Barbara Martin die Debatte zwischen den sowjetischen Dissi- denten Andrej Sacharov und Roj Medvedev. Im Verlauf der 1970er Jahre mündete die Entspannungspolitik zwischen Ost und West in eine offensivere Strategie, wobei der Wes- ten die Sowjetunion durch aussenpolitischen Basierend auf der Konferenz vom September Druck zu Eingeständnissen im Bereich der 2017 ist der Band «Personal Trajectories in Menschenrechte bringen wollte. Entschei- Russia’s Great War and Revolution, 1914– dend beeinflusste die Debatte um die Ent- 22» erschienen. Anhand von Selbstzeugnis- spannungspolitik auch die sowjetische Men- sen wie Tagebüchern und Memoiren untersu- schenrechtsbewegung. chen die Beitragenden, wie sich die revolutio- nären Ereignisse 1917–1921 auf das Leben von Einzelpersonen in Russland und Westeu- ropa auswirkten. Durch den Miteinbezug von Individuen unterschiedlicher ethnischer so- wie sozialer Herkunft wirkt die Publikation bisher vorherrschenden revolutionären Nar- rativen entgegen. Henning Lautenschläger 6
Boris Belge & Alexander Balistreri (Hg.): Ex- liberalen Demokratie an Glaubwürdigkeit change and Non-Exchange. Confronting verloren. Resultiert die Zunahme illiberaler Borders in the History of the Black Sea, politischer Bewegungen aus dem Niedergang in: Euxeinos – Culture and Governance in der westlichen Vorherrschaft? Oder kann the Black Sea Region, 2021 11/32. diese Entwicklung als Ausdruck eines globa- len Konflikts zwischen dem Kosmopolitis- Diese Publikation, welche an Boris Belges mus einer neuen Mittelklasse und dem Kom- Forschungsprojekt «Managing Trade: Infra- munitarismus der Verlierer der Globalisie- structure and Economic Practices in the Port rung gelten? of Odessa (1794–1905)» anknüpft, ist in der online-Zeitschrift EUXEINOS erschienen. In der Beantwortung dieser Fragen plädiert Die Aufsätze des Themenheftes beleuchten Kai Johann Willms in seinem Beitrag für Ge- Formen des Austausches zwischen unter- schichte und Gesellschaft für eine Denkweise, schiedlichen Gruppen und Regionen des welche sowohl kulturelle Heterogenität als Schwarzmeer-Raumes sowie die Rolle von auch historische Kontingenz berücksichtigt. Staaten bei der Ermöglichung oder Verhinde- rung dieser Mobilität: Das Schwarze Meer nimmt die Rolle einer Kontaktzone ein, trägt gleichzeitig aber auch Züge einer entzweien- den Grenze. Die Beiträge basieren auf einer von Alexan- der Balistreri und Boris Belge organisierten Rhea Rieben: Hunger im Fokus. Bildstra- internationalen Konferenz, welche im De- tegien des Schweizerischen Roten Kreu- zember 2018 stattgefunden hat. zes und des Kinderhilfskomitees zur rus- sischen Hungersnot 1921–1923, in: Tra- verse 2020/3, S.143-158. In der Zeitschrift Traverse ist eine Fallstudie von Rhea Rieben erschienen! Im Zentrum des Artikels stehen Fotografien der Schwei- zer Hilfsaktion in Russland während der rus- sischen Hungersnot 1921–1923. Rhea Rieben untersucht die visuellen Argumente der Jour- nale des Schweizerischen Roten Kreuzes und Kai Johann Willms: Das Ende der Imita- des Kinderhilfskomitees, zeigt deren Argu- tion oder ein neuer Klassenkonflikt? Zwei mentationsstrategien mit Text und Bildunter- paradigmatische Erklärungen für die schriften auf und fragt nach der Funktion, Krise der liberalen Weltordnung, in: Ge- welche die Bilder für die Mediatisierung so- schichte und Gesellschaft, 2021 47/2, S. 320– wie Linderung der Hungersnot übernahmen. 337. Der Text basiert auf den Forschungen Rhea Vor dem Hintergrund der weltweiten Wahl- Riebens im Rahmen ihrer Masterarbeit an der erfolge populistischer Parteien hat im letzten Universität Basel. Jahrzehnt die Vorstellung einer linearen Ent- wicklung hin zur globalen Verwirklichung der 7
FORSCHUNGSKOLLOQUIUM HS 2021 Unser Kolloquium zu aktuellen Forschungsfragen der Osteuropäischen Geschichte findet im «Meet-the-author»-Format statt, bei dem Forschende ihre aktuellen Texte gemeinsam mit uns dis- kutieren. Wir freuen uns, auch in diesem Semester eine Reihe internationaler Gäste begrüssen zu dürfen. Doktorierende sowie fortgeschrittene Studierende sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Das Kolloquium findet unregelmässig statt, wenn nicht anders angegeben, jeweils von 18.15–20.00 Uhr im Seminarraum 201 (Alte Universität, Rheinsprung 9, 4051 Basel). Mittwoch, 29.09.2021 Mittwoch, 10.11.2021 Immo Rebitschek (Jena) Mikhail Akulov (Nur-Sultan/Basel) Hunger, Hilfen und Skandale: Vladimir The German Riviera: Crimea between Colo- Gurko und die russische Nahrungskrise nization and Self-Determination in 1918* 1906/7* Mittwoch, 13.10.2021 Mittwoch, 01.12.2021 Andy Willimott (London) Kelly O’Neill (Harvard) The Soviet 1871: The Paris Commune in the Canvas Empire: A Spatial History of the Soviet Imagination (via Zoom)* Russian Empire (via Zoom)* Mittwoch, 27.10.2021 Mittwoch, 15.12.2021 Martin Wagner (Berlin) Daniela Simon (Tübingen) Excoriating Stalin, Criticizing Mao: Entan- Die bedrohten Ordnungen der Vielfalt: Hyb- gled Reevaluations of the Past in the 1950s ridität in Istrien 1870–1910* Soviet Union and 1970s/80s China* * Die Sitzungen beruhen auf einer vorbereitenden Lektüre. Die Texte sind auf ADAM zugänglich. Nähere Informa- tionen werden zu Beginn des Semesters an alle Teilnehmenden verschickt. * Wichtig: In Abhängigkeit von den sich verändernden Schutzmassnahmen unter COVID-19 können Ort und For- mat der Veranstaltung kurzfristig ändern. Bitte informieren Sie sich auf der Website des Departements Geschichte (Forschung > Forschungskolloquien) oder bei kai.willms@unibas.ch 8
AGENDA Montag, 20. September 2021, 14.15-16.00 Uhr Dienstag, 21. September 2021, 16.15-17.45 Uhr Beginn der Ringvorlesung «Einführung in die Ukrainian Studies» 18.15-20.00 Uhr Beginn der Ringvorlesung «Belarus bewegt» Frithjof Benjamin Schenk eröffnet die Vorlesungs- reihe mit dem Vortrag «Themen, Ansätze und Orte Den Einstieg macht der belarussische Schriftsteller Saša der Ukraine-Forschung». Die Ringvorlesung findet Filipenko mit einem Gespräch zum Thema: Der «Ehe- online via Zoom statt. malige Sohn» der belarussischen Gegenwartsliteratur. Studierende der Universität Basel können sich un- ter sekretariat@slav.uzh.ch für die Ringvorlesung an- melden. Für die Anerkennung der ECTS-Punkte melden Sie sich bitte bei Laura Ritter unter msgeuropa-ge- schichte@unibas.ch. Dienstag, 21. September 2021, 18.15 Uhr 18.15-20.00 Uhr Erstsemestrigen-Info/Semestereröffnungs-Apéro Um 18.15 Uhr findet am Slavischen Seminar eine Infor- mationsveranstaltung für die neuen Studierenden der Osteuropa-Studien und Osteuropäischen Kulturen statt. Im Anschluss wird von der Fachgruppe Osteuropa um 19.00 Uhr zum Apéro geladen. Alle Studierenden, Mit- arbeitenden und ganz besonders die neuen Erstsemest- ler:innen sind herzlich dazu eingeladen! 9
Dienstag, 28. September 2021, 19.00-21.00 Uhr Kriegshelden, schwierige Erinnerung und Nations- bildung: Der Zweite Weltkrieg in Russland Anlässlich der Publikation von «Russia’s Hero Cities» Donnerstag, 28. Oktober von Ivo Mijnssen (NZZ, Wien) diskutieren der Autor 2021, 18.30-20.00 Uhr und Carmen Scheide (Dozentin für Osteuropäische Ge- schichte, Universität Bern) über nationale und transnati- «Public History». Geschichtsvermittlung in Film onale Erinnerungskulturen, über staatliche und lokale und Ausstellung am Beispiel Fritz Plattens Erinnerungen an den Grossen Vaterländischen Krieg. Es moderiert Anne Hasselmann (Historisches Museum, Ba- Filmabend und Gespräch mit der Regisseurin Helen Stehli sel und Universität Basel). Pfister (Zürich). Moderation: F. Benjamin Schenk Veranstalter: Osteuropa-Forum Basel Nach der Präsentation und Vorführung des Dokumen- Ort: Druckereihalle im Ackermannshof tarfilms «Der Rote Fritz» (50 Min.) laden wir zum Ge- Eintritt frei spräch mit der Regisseurin ein. Im Zentrum unseres Bei- sammenseins wird die Frage stehen, wie komplexe Ge- Donnerstag, 7. Oktober 2021, schichten packend und zugleich differenziert erzählt wer- 18.00-20.00 Uhr den können. Welche Möglichkeiten bietet der Dokumen- 18.15-20.00 Uhr tarfilm, welche das Format Ausstellung? Vernissage der Ausstellung «Auf der Suche nach Fritz Platten» mit den Kurator:innen Rhea Rieben und F. Benjamin Schenk Treffpunkt: UB Hauptbibliothek, Vortragssaal (1. Stock) Eintritt frei: Anmeldung erforderlich unter reservation- Treffpunkt: UB Hauptbibliothek, Vortragssaal (1. Stock) ub@unibas.ch Eintritt frei: Anmeldung erforderlich unter reservation- ub@unibas.ch 11.11. – 16.12.2021, Mittwoch, 24. November 18.30-20.00 Uhr 2021, 18.00-19.30 Uhr Beginn der Vorlesungsreihe: «Rote Hoffnung» und «Rote Gefahr». Die Schweiz, Russland und der Faszination Kommunismus. Schweizer Frauen in Kommunismus im 20. Jahrhundert Stalins Sowjetunion, 1929–1953 Kostenpflichtige Veranstaltung: Anmeldung über die Themenabend mit Fenja Läser, Rhea Rieben und Beatrice Website der Volkshochschule beider Basel. Schmid (Literaturwissenschaftlerin und Autorin). Mode- Veranstaltungsort: Kollegienhaus, Petersplatz 1, Hörsaal ration: F. Benjamin Schenk 102 Im Fokus der Diskussion werden die Biographien von Ella Maillart (1903–1997), Paula Schmid (1902–1973) und Lili Schmidt (1900–1986) stehen. Treffpunkt: UB Hauptbibliothek, Vortragssaal (1. Stock), Eintritt frei: Anmeldung erforderlich unter reservation- ub@unibas.ch Impressum Datum: September 2021 Fotos: Departement Geschichte (1); Kai Johann Willms, Botakoz Kassymbekova, URIS (2); Oliver Sterchi, Felix Steininger (3), Katarina Pencic (4) Bildnachweis: Schweizerisches Sozialarchiv (3); Universität Basel (4); Dekoder, URIS (5) Slavica Publishers – Indiana University (6); Geschichte und Gesellschaft, Traverse (7); wiki commons (8); Postkartensammlung Familie Radzievsky – Online-Datenbank SALSAH der Universität Basel (9) Redaktion: Katarina Pencic; Gestaltung & Grafik: Katarina Pencic Herausgeber: Professur für Osteuropäische Geschichte, Departement Geschichte, Universität Basel, Hirschgässlein 21, CH-4051 Basel | Tel.: 061 207 46 78 | E-Mail: osteuropa-geschichte@unibas.ch Falls Sie die SemesterpOST nicht mehr erhalten möchten, bitten wir um eine kurze Mitteilung. Vielen Dank. 10
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