Sendemanuskript zu "Jazzy Chrismas - All over the world vom 20.12.2021 18.55 - 21.00 Uhr auf Radio 700 Autoren: Klaus Huckert/Uwe Lorenz Radio ...
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Sendemanuskript zu „Jazzy Chrismas – All over the world vom 20.12.2021 18.55 – 21.00 Uhr auf Radio 700 Autoren: Klaus Huckert/Uwe Lorenz (Radio 700) Einleitungsmusik: Merry Christmas, Baby Interpret: Chuck Berry Erste Stunde Anmoderation (Take 1) Liebe Jazz-Freundinnen und Jazz-Freunde, Weihnachten steht vor der Tür. Auf allen Radio-Stationen hört man Pop-Weihnachts- Hits wie „Last Christmas“ oder „Drivin‘ home for Christmas“. Im Jazzbereich sind Swing-Klassiker wie „Winter Wonderland“ oder „Santa Claus is coming to town“ angesagt. Aus diesem Schema wollen wir heute Abend ausbrechen. Wir wollen Ihnen bekannte Titel in neuem Gewand, weniger bekannte Titel und ungewöhnliche Interpreten vorstellen. Zusätzlich vermitteln wir Ihnen Informationen über die Möglichkeiten das Weihnachtsfest in verschiedenen Ländern und Regionen zu feiern. Den Anfang hat das Rock’n‘ Roll-Raubein Chuck Berry aus den USA gemacht, der in einer Rhythm and Blues-Version seiner Partnerin frohe Weihnachten gewünscht hat. Aufgrund der multikulturellen Bevölkerung feiern die Menschen in den Vereinigten Staaten Weihnachten auf unterschiedliche Weise. Viele dieser Traditionen sind denen aus Großbritannien, Italien, Frankreich, Polen, den Niederlanden und Mexiko sehr ähnlich. In den Tagen oder sogar Wochen vor Weihnachten dekorieren viele US- Bürger ihre Häuser und Gärten mit Lichtern, Weihnachtsbäumen und vielem mehr. Einige stellen Figuren von Santa Claus, Schneemännern und Rentieren auf und schmücken ihre Häuser mit Lichterketten. Die berühmtesten Weihnachtslichter in den USA findet man vermutlich am Rockefeller Center in New York City. Hier gibt es einen riesigen Weihnachtsbaum und eine öffentlichen Eisbahn, die über Weihnachten und Neujahr genutzt werden kann. Weihnachten feiert man in den USA am 25. Dezember. Während man in Deutschland bereits am 24. Dezember den Heiligen Abend unter dem Weihnachtsbaum feiert, findet der Christmas Day in den USA erst am 25. Dezember statt. In der zweiten Stunde des „Jazz-Cocktail“ vermitteln wir weitere Informationen zu dem Weihnachtsfest in den USA. Musikalisch geht es weiter mit Interpreten aus den USA. Charles Brown bringt eine blueslastige Version von dem Titel „Christmas comes but onces a year“. Eine sehr ungewöhnliche Version von „Rudolph the rednosed reindeer“ bringt Ray Charles, der Country/Swing/Soul-Elemente verwendet. Der letzte Titel in unserem Block stammt von Randy Greer und dem Ignasi Terraza Trio mit einer Mischung aus Swing und Boogie/ Woogie. Der Titel lautet „Wrap yourself in a Christmas Package“.
Weihnachten in Deutschland (Take 2) Sehr viel Besinnlichkeit und Ruhe bringt Weihnachten in Deutschland. Die Einstimmung auf das Fest beginnt bereits mit den vier Adventssonntagen. In diesem Zeitraum gehören Weihnachtsmärkte, Lebkuchen/Plätzchen, Weihnachtskrippen und Glühwein zum Brauchtum unbedingt dazu, wobei es aber auch viele regionale Unterschiede gibt. Auf jeden Fall gehören geschmückte Weihnachtsbäume dazu. Auf den Straßen oder im Familienkreis hört man traditionelle Weihnachtslieder wie „O Tannenbaum“, „O du fröhliche“, oder „Stille Nacht, heilige Nacht“. Diese Musikstücke haben weltweite Verbreitung gefunden. Von einigen der traditionellen Liedern gibt es Jazz-Versionen. So hat es etwa die Melodie von „O Tannenbaum“ in den USA geschafft unter dem Titel „Maryland, my Maryland“ populär zu werden. Louis Armstrong oder Chris Barber haben erfolgreiche Versionen eingespielt. In unserem Kapitel über Deutschland haben wir drei Interpreten bzw. Bands anzubieten. Götz Alsmann - Pianist, Sänger und Entertainer – präsentiert ein ungewöhnliches Lied mit der WDR-Bigband aus Hawaii. Till Brönner und der amerikanische Jazz-Sänger und Saxophonist Curtis Stigers intonieren eine Swing- Version von „Christmas is never“. Die Band „HOT House“ hat speziell für unsere Jazz- Fans bei Radio700 eine Latin-Version des Volksliedes „Maria durch einen Dornwald ging“ für den Jazz-Cocktail aufgenommen. Weihnachten in England (Take 3) Das Weihnachtsfest in England ähnelt in den Bräuchen denen der USA, nicht so sehr den Traditionen wie in Deutschland. Der 24. Dezember nennt sich Christmas Eve und dient der Einstimmung der Familien auf den Hauptfeiertag am 25. Dezember, an dem die Geschenke ausgeteilt werden. Der Weihnachtsmann wird als „Father Christmas“ bezeichnet und bringt über einen Kamin wie in den USA die Geschenke ins Haus. Am ersten Weihnachtstag steht die Familie mit zusätzlichen Gästen bei einem großen Mittagsmahl im Mittelpunkt. Die Briten feiern dies als große Party bei dem zum Essen Papierhüte, Knallbonbons und Glitzer-Luftschlangen zum Einsatz kommen. Wesentliche Bedeutung hat der 26. Dezember, den die Engländer „Boxing Day“ nennen. An „Boxing Day“ werden Bedürftige, Dienstboten, Briefträger oder die Mitarbeiter der Reinigungsbetriebe beschenkt. Musikalisch haben wir uns für Großbritannien die Interpreten Jamie Cullum und Chris Barber feat. Lonnie Donegan ausgesucht. Jamie Cullum bringt zwei Eigenkompositionen „It’s Christmas“ und „The Pianoman at Christmas“ zum Vortrag. Den Dixieland-Titel „On a Christmas Day“ bringt der Altmeister Chris Barber zusammen mit der Skiffle-Legende Lonnie Donegan in unsere Sendung ein.
Weihnachten in Frankreich (Take 4) Der französische Weihnachtsgruß lautet Joyeux Noel = Frohe Weihnachten. Der Weihnachtsmann heißt Papa Noel. Der französische Weihnachtsgruß lautet Joyeux Noël = Frohe Weihnachten. Der Weihnachtsmann heißt Papa Noël. Die Feier des Weihnachtsfestes ist regional sehr verschieden. In der Vorweihnachtszeit finden beispielsweise in Elsass-Lothringen große Weihnachtsmärkte statt, die denen in deutschen Städten ähneln. Bekannte Märkte sind beispielsweise in Straßburg, Colmar, Metz oder Nancy. In der Provence werden anstelle des Marktes Krippenspiele veranstaltet. Der 24. Dezember ist ein normaler Arbeitstag. Am Abend dieses Tages trifft man sich zu einem Weihnachtsessen, das traditionell aus einem Truthahn oder Kapaun besteht. Als Nachtisch wird gerne der „Buche de Noël“ (Weihnachtsbaumkuchen) gereicht. In vielen Regionen werde Stechpalmen oder Tannenbäume als Dekoration verwendet. Die Bescherung findet am 25. Dezember statt. Im Gegensatz zu Deutschland ist der 26. Dezember kein Feiertag. Lina Boudreau - franko-kanadische Sängerin und Schauspielerin aus Quebec – bringt einen Swing-Titel „Noel Jazz“ zum Vortrag. Der in Frankreich beheimatete Jazz- Veteran Sidney Bechet erweist mit seinem Sopran-Saxophon dem Weihnachtsmann mit „Blues du Papa Noel“ seine Reverenz. Wirklich außergewöhnlich interpretiert der kreolisch-stämmige Sänger Dr. John einen französischen Weihnachts-Klassiker „Il est né, le divin enfant“ (dt.:Es ist das göttliche Kind geboren). In einer Rhythm and Blues-Version erinnert dieser Titel an die Geburt Jesu Christi und deren Ankündigung durch die Propheten. Weihnachten in Italien (Take 5) Frohe Weihnachten heißt auf Italienisch “Buon Natale!“ Genau wie in Deutschland erstreckt sich das Fest vom 6. Dezember bis hin zum 6. Januar des neuen Jahres. Italienische Weihnachten beginnen nicht mit Heiligabend, sondern mit Santa Nicola, dem Nikolaustag am 6. Dezember. Ähnlich wie auch in Deutschland gibt es bereits an diesem Tag kleine Geschenke. Rund eine Woche später steht bereits der nächste Festtag an. Am 13. Dezember feiern die Italiener die „Botin des Lichts“, Santa Lucia. Die 281 nach Christus geborene Sizilianerin vermachte ihr gesamtes Vermögen den Armen. Daran erinnert auch die traditionelle Süßspeise Torrone dei poveri, ein Gemisch aus Zucker und Kichererbsen. Am 24. Dezember hört man Kanonenschüsse, die von der Engelsburg in Rom abgefeuert werden. Diese kündigen das Weihnachtsfest an.
Der wichtigste Weihnachtsfeiertag ist in Italien der 25. Dezember. An diesem Tag feiert das ganze Land die Geburt des Jesuskinds (il bambinello Gesu). Los geht es am frühen Morgen mit der Bescherung und den Geschenken für die Kinder, gefolgt von einem reichhaltigen Weihnachtsessen. Der vierte und letzte Feiertag ist schließlich der 6. Januar. Auch hier gibt es traditionell noch einmal eine Bescherung. Dann kommt nämlich die gute Hexe La Befana nachts durch den Schornstein, um artigen Kindern Geschenke und den unartigen Kindern kleine Kohlestückchen in ihren Schuhen zu hinterlassen. In unserem „Jazz-Cocktail“ vertritt der Jazztrompeter, Flügelhorn-Spieler und Komponist Paolo Fresu die italienische Weihnacht. Seine Titel heißen „In sa notte profunda“ (italienisch: In einer tiefen Nacht) und „Naschid’Est in sa cabanna (dt. „Er wurde in einer Hütte geboren“, Sardinisches Volkslied). Sendemanuskript zu „Jazzy Chrismas – All over the world vom 20.12.2021 18.55 – 21.00 Uhr auf Radio 700 Autoren: Klaus Huckert/Uwe Lorenz (Radio 700) Einleitungsmusik: The twelve days of Christmas Interpret: Stan Kenton Big-Band 2. Stunde (Take 6) Liebe Jazz-Freundinnen und Jazz-Freunde, wir sind zurück zur zweiten Stunde des Jazz-Cocktails. Zu Anfang haben wir einen der führenden Big-Band Leader Stan Kenton mit seinem ungewöhnlichen Orchester und dem Titel „The twelve days of Christmas“ gehört. Eigentlich ist es ein Kinderlied, das die zwölf Tage zwischen 25. Dezember und 6. Januar in Form einer Zählgeschichte auflistet. Der Inhalt des Liedes beschreibt, welche Geschenke die Kinder von ihren Verwandten erhalten. 1961 nahm Stan Kenton für Capitol Records diese Musik auf, die in die Hit-Parade in den USA gelangte. Für eine Jazz Big-Band mit einer außergewöhnlichen Instrumentierung: vier Trompeten, vier Hörner, vier Posaunen Tuba, Bass, Klavier und einer Vielzahl von Percussion-Instrumenten, darunter eine Celesta, die einen Glockenklang erzeugen kann, bilden die Besetzung. Die nächsten beiden Titel stellen weitere ungewöhnliche Musiker vor. Zum einen den Bluesgitarristen B.B. King, der mit seinem Titel „Christmas Celebration“ zwei Grammys erhielt. Eine starke Rhythmusgruppe, ein handwerklich hervorragender und kreativer B.B. King machen das gesamte Album „A Christmas Celebration of Hope“ zum Genuss. Die zweite Musikerin ist die Schauspielerin, Sängerin und Komponistin Peggy Lee. Sie bringt die Ballade „The Star Carol“ zum Vortrag.
Deutschland (Take 7) In der ersten Stunde haben wir schon über deutsche Weihnachten gesprochen. Ein Kennzeichen ist wohl der deutsche Weihnachtsmarkt mit seinen Buden, Lichtern, Glühwein, Feuerzangenbowle und den typisch deutschen Weihnachtsliedern. Eines der bekanntesten deutschen Weihnachtslieder ist „O du fröhliche“. Diese Melodie hat die saarländische Band HOT House zu einer Jazz-Version inspiriert, die durch akustische Gitarren-Sounds und durch eine Klarinette geprägt ist. Diese Version wurde im November 2021 in einem französischen Studioeigens eigens für unseren Jazz-Cocktail aufgenommen. Der zweite Titel ist „Little Drummer Boy“ („Der kleine Trommler“), ein amerikanisches Weihnachtslied. Komponiert und getextet wurde das Lied unter dem ursprünglichen Titel „The Carol of the Drum“ im Jahr 1941 von Katherine K. Davis. Es erzählt die Geschichte eines armen Jungen, der es sich nicht leisten kann dem neugeborenen Jesus ein Geschenk zu machen und daher mit dem Einverständnis der Jungfrau Maria für ihn auf seiner Trommel spielt. Auf wundersame Weise scheint der Neugeborene dies zu verstehen und lächelt ihn dankbar an. Eine besondere Version dieses Liedes hören wir jetzt von der deutschen Organistin Barbara Dennerlein auf ihrer Hammond B3-Orgel. Funk-/Soul-/Fusion-Einflüsse sind wunderschön kombiniert. Kanada (Take 8) In Kanada wünscht man sich zur Weihnachtszeit „Merry Xmas“. Ein Gruß, der auch in den USA verwendet wird. Das „X“ ist in Griechisch der erste Buchstabe des Wortes „Christus“. Die Traditionen und Bräuche zum Weihnachtsfest ähneln in Kanada denen der USA. Kanada ist das Land der Tannenbäume. Das Land ist einer der großen Exporteure von speziell angebauten Weihnachtsbäumen. Winnipeg gilt als Welthauptstadt der Tannenbäume. Hier existieren sehr große Plantagen für diese Bäume, die von dort via Schiff in viele Länder versandt werden. Da in Kanada sehr viele Einwanderer leben, können viele regionale Unterschiede zu der Feier des Weihnachtsfestes existieren. Im musikalischen Teil haben wir drei Weltstars des Jazz zu Gast. Michael Bublé bringt uns „Cold December Night“ zu Gehör. Eine wunderschöne Swing-Version von „Santa Claus is coming to Town“ spielt dann das Dave Brubeck Quartett. Zuletzt präsentiert die gebürtige kanadische Sängerin Diana Krall die Ballade „Have yourself a merry little Christmas“.
Skandinavien (Take 9) Auf unserer Weltreise sind wir jetzt in Skandinavien angelangt. Dort wird Weihnachten traditionsreich zelebriert. Es wird auch das „Fest der Liebe“ genannt. Häuser werden hingebungsvolll geschmückt. Die Advents- und Weihnachtszeit wird in skandinavischen Ländern gerne mit der Familie verbracht. Die Norwegerin Rebekka Bakken bringt uns die Ballade „December Nights“ näher. Die finnische Sängerin Tuija Komi, die heute in München lebt und im Moment mit einem Weihnachtsprogramm in Bayern unterwegs ist, hat uns freundlicherweise ein finnisches Lied zur Verfügung gestellt, das in deutscher Übersetzung „In meinem Herzen lasse ich für mich Weihnachten entstehen“ betitelt ist. Der Titel beschreibt die von Schnee geprägte Landschaft in Skandinavien. Sie sieht so rein aus. In der Stille der Heiligen Nacht, in der Dunkelheit mit nur dem Licht von Sternen und Kerzen, fühlt man sich doch voll von Licht! Die Gedanken sind ebenso hell und klar - mit Weihnachten ist auch die Hoffnung da. Der schwedische Posaunist Nils Landgren bildet mit seinem Titel „O heilige Nacht“ den Schlusspunkt in der Abteilung Skandinavien. Abmoderation (Südamerika, Take 10) Zum Ende des Jazz-Cocktails wollen wir Südamerika besuchen und Weihnachten dort kurz beleuchten. Im Gegensatz zu Europa herrschen zu dieser Zeit größtenteils tropische Temperaturen. Lebensfreude, Fröhlichkeit, Strandleben usw. prägen das Weihnachtsfest. In Südamerika geht es noch sehr traditionell zu – das gilt auch für das Weihnachtsfest. Dieses wird oft mit religiösen Prozessionen und Nachstellungen der Geburt Jesu gefeiert. Aber auch Tänze und Rituale des heidnischen Glaubens sind beliebt. Die Zelebrierung des Fests ist dabei von Land zu Land verschieden. Beispielsweise landet in Rio de Janeiro der Weihnachtsmann mit seinem Helikopter im einstmals größten Stadion der Welt, dem Stadion von Maracanã. Papai Noel lässt sich unter den Blicken von 75.000 feiernden Brasilianern zu den Klängen von Weihnachtsmusik und pathetischen Ansprachen einfliegen. Lebensfreude strahlt auch der Latin-Jazz aus, den wir ausgesucht haben. Der Big-Band Leader und Conga-Musiker Poncho Sanchez wünscht mit „Have yourself merry little Christmas“ frohe Weihnachten. Der Flötist und Saxophonist Eduardo Calle interpretiert den Latin-Standard „God rest ye merry Gentleman“. Den José Feliciano- Hit „Feliz Navidad“ covert Pete Escovede mit seiner Band.
Zum Abschluss der Sendung wünschen mein Kollege Klaus Huckert und ich Ihnen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch in das neue Jahr. Bitte bleiben Sie dem Jazz-Cocktail auch für das kommende Jahr 2022 gewogen. Wir versprechen für Sie anregenden und spannenden Jazz auszusuchen. Ihr / Euer Uwe Lorenz.
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