Server-Whitepaper IKAROS enterprise, plus, basic, starter Version 2019.2

 
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Server-Whitepaper IKAROS enterprise, plus, basic, starter Version 2019.2
IKAROS enterprise, plus, basic, starter
Server-Whitepaper
Version 2019.2
Versionsangaben und Änderungshistorie                                                             Seite I

Versionen

                         Die Angaben sind gültig für folgende Versionen:

  2019.2 Release
  Editionen: enterprise, plus, basic und starter

  Hinweis: Die beschriebenen Anforderungen sind mit anderen IKAROS-Versionen unter
  Umständen nicht kompatibel.

Änderungshistorie
Änderungen, die in den letzten Monaten in diesem Dokument vorgenommen wurden:

   Datum           Geänderte Kapitel                        Grund der Änderung

  07.03.2019   Datenbank- und             Anpassung der Systemvoraussetzungen und allgemeine
               Reporting-Services-        Überarbeitung
               Server

  23.03.2019   Datenbank- und                Unterstützung von MSSQL 2017
               Reporting-Services-           MSSQL Reporting-Server ab 2019.1 erforderlich
               Server

  25.03.2019   Unterstützte               Windows 7 und Windows Server 2008 R2 werden nicht
               Betriebssysteme            mehr offiziell als Betriebssysteme für IKAROS-Server
                                          unterstützt

  25.03.2019   Vorausgesetzte             Anwendungs- und Web-Server:
               Services und                  Microsoft SQL Native Client wird nicht mehr benötigt.
               Programme
                                             Microsoft Visual C++ Runtime 2017 Redistributable
                                              (x64) wird benötigt

  16.09.2019   Datenbank- und             Ergänzung, dass MSSQL Server und Reporting Services
               Reporting-Services-        nicht auf einem Domain Controller installiert werden
               Server                     sollten.

  10.11.2019   Optionale                  E-Mail-Versand mit IKAROS in der Praxis per SMTP vom
               Einrichtungen              Anwendungs-Server aus. Daher E-Mail-Versand vom
                                          Client- ins Server-Whitepaper verschoben.

  03.12.2019   Vorausgesetzte             .NET wird in Version 4.7.2 benötigt
               Services und
               Programme

  12.12.2019   Modul „Elektronischer      Ergänzung von Anforderungen für das Modul
               Rechtsverkehr“ (ERV)       „Elektronischer Rechtsverkehr“

  13.12.2019   IKAROS-Server              Ergänzungen wegen Einführung OMS und TRMS

  Dieses Dokument wurde veröffentlicht am 17.12.2019.
Inhalt                                                                                                                                     Seite II

Inhalt
1        DATENBANK- UND REPORTING-SERVICES-SERVER ......................................................3
1.1      HARDWARE-VORAUSSETZUNGEN FÜR EINEN IKAROS-DATENBANK-SERVER ...................................4
1.2      EINFACHE, TÄGLICHE DATENBANKSICHERUNG ................................................................................4
1.3      EMPFEHLUNGEN FÜR DIE KONFIGURATION DES DATENBANK-SERVERS .............................................5
1.3.1       Grundlagen ...........................................................................................................................5
1.3.2       Prozessorleistung.................................................................................................................5
1.3.3       RAM-Speicherausbau ..........................................................................................................6
1.3.4       Datenträgerleistung und Ausfallsicherheit .....................................................................6
1.3.5       Weiteres ................................................................................................................................8
1.4      HINWEISE ZUR PERFORMANCE-OPTIMIERUNG DES DATENBANK-SERVERS ........................................8
1.4.1       Regelmäßige Pflegearbeiten in der Datenbank ...............................................................8
1.4.2       Performance-Optimierungen nach Server-Neustart .....................................................8
1.5      IKAROSNET .................................................................................................................................9

2        IKAROS-SERVER ................................................................................................................10
2.1      UNTERSTÜTZTE BETRIEBSSYSTEME ...............................................................................................10
2.2      ERFORDERLICHE UND OPTIONALE EINRICHTUNGEN ........................................................................10
2.2.1       Vorausgesetzte Services und Programme .....................................................................10
2.2.2       Optionale Einrichtungen ..................................................................................................11
2.3      HARDWARE-VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE ANWENDUNGS- UND WEB-SERVER ...............................12
2.4      ADMINISTRATIVE VORBEREITUNGEN.............................................................................................13
2.5      MODULSPEZIFISCHE ANFORDERUNGEN .........................................................................................13
2.5.1       Modul „Elektronischer Rechtsverkehr“ (ERV) ................................................................13
2.5.2       Modul „Output Management System“ (OMS) ................................................................13
Kapitel 1: Datenbank- und Reporting-Services-Server                                      Seite 3

1       Datenbank- und Reporting-Services-Server
Als Server für die Datenbank sowie die Reporting Services für IKAROS können Sie Folgendes
einsetzen:
 Microsoft SQL (MSSQL) Server 2016
   Microsoft SQL (MSSQL) Server 2017

    Hinweise
    -   Nur die IKAROS-Versionen 2019.1 und 2019.2 unterstützen sowohl MSSQL 2016 als
        auch 2017. In späteren Versionen ist MSSQL 2016 nicht mehr zu verwenden.
    -   Als „Server Collation“-Einstellung setzt IKAROS „Latin1_General_CI_AS“ voraus.
    -   Falls Sie von Ferber-Software eine MSSQL-Server-Installation erhalten, handelt es
        sich, wenn nicht anders angefordert, um eine englische Version, weil diese auf jeden
        Fall unabhängig von der Sprache in Windows installiert werden kann. Einen Einfluss
        auf die SQL-Syntax hat dies nicht und auch die Anzeigesprache der SQL-Server-
        Programme (wie des Server Management Studios) kann frei gewählt werden. Wenn
        Sie unbedingt eine deutsche Version von MSSQL benötigen, teilen Sie dies bitte
        Ihrem Ansprechpartner bei Ferber-Software mit. Falls Sie bereits einen lauffähigen
        MSSQL Server betreiben (unabhängig von der Sprache), kann IKAROS auch diesen
        verwenden, sofern die Server-Collation „Latin1_General_CI_AS“ gesetzt ist.
    -   Auch bei Nutzung von IKAROS one als Client-Software ist die Installation von
        Datenbank- und Reporting-Server erforderlich.
    -   Der MSSQL Server sollte nicht auf einem Domain Controller installiert werden.

Reporting Services
Zusätzlich zur IKAROS-Datenbank ist immer auch ein Reporting-Server vonnöten, die
Anforderungen gleichen denen für den Datenbank-Server. Wenn sowohl Datenbank-Server
als auch Report-Server auf demselben Rechner laufen, sind die Hardware-Anforderungen
entsprechend größer. Ferber-Software empfiehlt, dass Datenbank-Server und Reporting-
Server auf demselben Versionstand sind.
Beachten Sie, dass es nicht möglich ist, einen MSSQL Server mit Reporting Services ab
Version 2017 auf einem Domain Controller zu installieren.

MSSQL-Editionen
IKAROS unterstützt für MSSQL Server 2016 und 2017 alle MSSQL-Editionen, inkl. der
Express-Edition.
Beachten Sie bei der Express-Version die Einschränkungen; u. a. anderem die stark
reduzierte maximale Datenbankgröße, die Begrenzung für Prozessorkerne sowie die
Begrenzung maximal genutzten Arbeitsspeichers.
Einen Vergleich der Editionen finden Sie unter folgender Adresse:
„ https://docs.microsoft.com/de-de/sql/sql-server/editions-and-components-of-sql-server-
2016“
Bei Fragen, welche MSSQL-Edition konkret für den Einsatz von IKAROS in Ihrem
Unternehmen am besten geeignet ist, beraten wir Sie gern.

Betriebssysteme
Der Server kann auf 64-Bit-Betriebssystemen eingerichtet werden. Eine Liste unterstützter
Betriebssysteme finden Sie in den offiziellen Hard- und Software-Anforderungen von
Microsoft (s. u.).
Kapitel 1: Datenbank- und Reporting-Services-Server                                           Seite 4

Hard- und Software-Anforderungen
Die offiziellen Hard- und Software-Anforderungen an SQL-Server-Installationen finden Sie
unter folgender Internet-Adresse:
https://technet.microsoft.com/de-de/library/ms143506(v=sql.130).aspx

Hinweis zu IKAROS-Clients
Auf den IKAROS-Clients müssen ODBC-Verbindungen mit dem für den eingesetzten
Microsoft SQL Server passenden SQL Server Native Client eingerichtet werden (siehe Client-
Whitepaper).

1.1 Hardware-Voraussetzungen für einen IKAROS-
Datenbank-Server
Die tatsächlichen Anforderungen an die Hardware richten sich ganz nach dem Einsatz-
zweck (Anzahl der Zugriffe und somit mittelbar die Anzahl der Arbeitsplätze), der zu
verwaltenden Datenmenge und dem Zugriffsmuster.
Als untere Grenze (bezogen auf einen dedizierten Datenbank-Server) ist diese Ausstat-
tung[*] zu betrachten:

       Komponente                                       Anforderung

  Prozessor                  CPU mit mindestens 2 GHz Taktfrequenz und 4 Kernen [**]

  Arbeitsspeicher            4 GB

  Festplattenspeicherplatz   Genügend Festplattenspeicher für die Installation von SQL Server
                             (dafür sollten Sie mindestens 5 GB einplanen) und für die Speicherung
                             der Datenbanken und Backups (je nach Aktenzahl, Umfang der
                             gespeicherten Dokumente und Vorgänge unterscheidet sich der
                             Speicherbedarf stark, sodass an dieser Stelle kein allgemein gültiger
                             Wert angegeben werden kann. Beachten Sie jedoch: Auch bei kleinen
                             Datenbanken sollten Sie von mehr als 8 GB notwendigem
                             Speicherplatz ausgehen).

[*] Die Anforderungen gelten für jede separate Server-Instanz. Auch wenn Sie Server in
virtuellen Maschinen betreiben, sollte jede VM jeweils exklusiv auf Ressourcen in dieser
Größenordnung zugreifen können.
[**] Bei mehr als 20 Benutzern empfehlen wir, mehr Kerne oder einen zweiten Prozessor
einzusetzen.

1.2 Einfache, tägliche Datenbanksicherung
Zur Einrichtung einer einfachen, täglichen Datenbanksicherung mithilfe des IKAROS-
Zusatzmoduls „SQL-Administrator“ muss der Dienst „SQL Server Agent“ im MS SQL Server
aktiviert sein.
Hinweis: Diese Art der Datenbanksicherung empfiehlt sich nur bei kleinen Datenbeständen.
Kapitel 1: Datenbank- und Reporting-Services-Server                                Seite 5

1.3 Empfehlungen für die Konfiguration des
Datenbank-Servers
Die folgenden Empfehlungen beruhen auf Erfahrungen von Ferber-Software mit IKAROS
und seinen Zusatz-Modulen, sowie auf Empfehlungen von Microsoft. Sie sind nicht das
Ergebnis einer spezifischen Analyse Ihrer Anforderungen. Wir übernehmen daher keine
Garantie, dass die im folgenden gemachten Dimensionierungsvorschläge Ihren spezifischen
Anforderungen jetzt oder in Zukunft genügen werden, da Faktoren wie Betriebssystem- und
Software-Konfiguration, ausgeführte Prozesse, Datenmengen, Workflows und Ansprüche an
Antwortzeiten und Daten- und Ausfallsicherheit entscheidenden Einfluss nehmen. Sofern
bestimmte Herstellernamen, Produkte oder Typen erwähnt werden, übernehmen wir für
deren Zuverlässigkeit und Zweckmäßigkeit keine Haftung.

1.3.1          Grundlagen
Zum Betrieb von Microsoft SQL Server ist in jedem Fall eine dedizierte Maschine empfeh-
lenswert.
Besonders zu beachten sind folgende Punkte:
   Prozessorleistung,
   Speicherausbau und
   Datenträgerleistung und -Ausfallsicherheit.
Grundsätzlich sind die Festplattenleistung und die Größe des Arbeitsspeichers für Daten-
bank-Server entscheidende Größen. Bei IKAROS ist die Rechengeschwindigkeit des Daten-
bank-Servers – im Gegensatz zu anderen System – nicht unwesentlich, weil IKAROS ein sehr
offenes System ist, in dem Sie z. B. auch in Reports erweiterte Funktionen auf Datenbank-
Ebene nutzen können (z. B. Forderungsstände).
Beachten sie beim Sizing auch die vorgesehene MSSQL-Server-Edition und deren
Beschränkungen, insbesondere des maximal genutzten Arbeitsspeichers oder
Prozessoren/Kerne, aber auch nutzbare Features.

1.3.2          Prozessorleistung
Bei kleineren Installationen ist ein möglichst schneller Mehrkern-Prozessor empfeh-
lenswert, im Mehrplatzbetrieb kann jedoch ein Aufbau mit mehreren Prozessoren
notwendig sein.
Zur Optimierung der Rechenleistung, insbesondere für nicht-parallelisierte
Massenprozesse, ist ein Aufbau mit weniger, aber möglichst schnellen Prozessoren einem
Aufbau mit mehr, aber individuell langsameren Prozessoren vorzuziehen.
Je nach verwendetem Betriebssystem und MSSQL-Server-Edition sollten Sie sich schon bei
der Beschaffung die Option freihalten, den Server um weitere Prozessoren erweitern zu
können (z. B. über Hauptplatinen mit 2 bzw. 4 Prozessorsteckplätzen).
Kapitel 1: Datenbank- und Reporting-Services-Server                                     Seite 6

1.3.3          RAM-Speicherausbau
Auch beim Betrieb kleinerer IKAROS-Systeme muss ein Mindest-RAM-Speicherausbau von 4
GB gegeben sein.
Microsoft selbst empfiehlt bei großen Installationen mindestens 4 GB pro Prozessor.
Der SQL-Server nutzt einen Teil des Hauptspeichers als Cache. Dieser Cache sollte auf
mindestens 20 % der Datenbankgröße, aber besser auf 100 % der Datenbankgröße
konfiguriert werden. Darüber hinaus benötigt das Betriebssystem Arbeitsspeicher für eigene
Zwecke, sodass nicht einfach der komplette Arbeitsspeicher als Cache genutzt werden kann
bzw. sollte. Im Allgemeinen sind vom Arbeitsspeicher abzuziehen:
   Bis zu 16 GB Gesamtspeicher: 4 GB, oder die Hälfte des Arbeitsspeichers (jeweils die
    kleinere Zahl)
   Für jede weiteren 8 GB über 16 GB hinaus: je ein GB
Beispiel: 32 GB RAM = 4 + 1 + 1 GB (Betriebssystem) + 26 GB (Cache)
Analog zu den Prozessoren sollten Sie auch hier beim Kauf auf Erweiterungsfähigkeit
achten, damit bei wachsendem Bedarf oder exakter Bestimmung des Cache-Bedarfs durch
Monitoring der verfügbare Speicher ohne große Probleme erweitert werden kann.

1.3.4          Datenträgerleistung und Ausfallsicherheit
Auf den persistenten Massenspeicher ist ein besonderes Augenmerk zu richten, da
zwangsläufig die meisten umfangreicheren Zugriffe auf Speichermedien erfolgen müssen
und die Daten letztendlich hier abgelegt und ausgelesen werden. Diese sollten folgende
Voraussetzungen erfüllen:
   Ausfallsicherheit,
   hohe Zugriffsgeschwindigkeit und
   hohe Datenübertragungsraten.
Deshalb kommen eigentlich nur RAID-1-, RAID-5- oder RAID-10-Systeme mit SSDs
(empfohlen) oder Festplatten (im Folgenden synonym verwendet) hoher Zugriffs-
geschwindigkeit in Frage; sofern die Ausfallsicherheit keine Rolle spielt, ist vor allem RAID-0
zu empfehlen. Von Software-Lösungen und auf SATA basierenden Systemen ist abzuraten.
Die Standard-RAID-Level sind folgendermaßen einzuordnen:
   RAID-1 für kleine Systeme, wenig Speicherbedarf oder für zusätzliche Speichersysteme
    neben anderen,
   RAID-10 für größere Systeme, bei mehr Speicherbedarf und Bedarf an hoher Perfor-
    mance bei Schreibzugriffen,
   RAID-5 für größere Systeme, hohen Speicherbedarf und sehr viel mehr Lese- als
    Schreibzugriffen und schließlich
   RAID-0 für maximale Performance ohne Ausfallsicherheit.
Wir empfehlen grundsätzlich eine Lösung, die mindestens ein ausreichend dimensioniertes
RAID-1 oder RAID-10 (abhängig von der Größe) auf SSD-Basis beinhaltet. RAID-5 kann – bei
gleicher Plattenanzahl – bei Abfragen schneller sein als RAID-10. Je nach Güte des
Controllers ist RAID-5 bei Schreibzugriffen mehr oder weniger deutlich langsamer als RAID-
10. Dazu kommt, dass ein RAID-10 um ein Vielfaches „robuster“ ist als ein RAID-5 und der
Rebuild eines RAID-10-Arrays nach einem Festplattenausfall deutlich schneller
vonstattengeht als bei einem RAID-5-Array. Vor Einsatz von RAID-5 sollte das Für und
Wider sorgfältig abgewogen werden; falls möglich, ist ein praxisnahes Benchmarking
empfehlenswert.
Hervorzuheben ist auch, dass RAID-10 RAID-01 zwar im Aufbau recht ähnlich ist, jedoch
höhere Ausfallsicherheit bietet. Bei RAID-10 kann unter Umständen bis zur Hälfte der Fest-
platten ohne Datenverlust ausfallen, bei RAID-01 jedoch höchstens eine, genauso wie bei
RAID-5. Da Herstellerangaben zu unterstützten RAID-Level leider nicht immer sehr genau
sind, sollte bei Unklarheiten nachgefragt werden.
Kapitel 1: Datenbank- und Reporting-Services-Server                                      Seite 7

Bietet der genutzte RAID-Controller Optimierungsfeatures (Adaptives Vorauslesen,
batteriegepufferter Write-Back-Cache) an, muss bei Einsatz von SSDs vor Produktivstellung
durch Nachfrage beim Hersteller oder vorzugsweise durch Benchmarking festgelegt werden,
ob diese, und wenn ja welche, aktiviert werden sollen. Unter Umständen sind diese
Features durch den erzeugten internen Overhead bei SSDs kontraproduktiv und senken die
Leistung.
Nicht-batteriegepufferte Caches müssen - hiervon unabhängig - deaktiviert werden.
Die genutzten Datenträger sollten dem MS-SQL-Server im Regelfall exklusiv zur Verfügung
stehen; jedenfalls ist es zu vermeiden, dass Datenbank-Dateien auf dem Systemdatenträger
gespeichert werden, da dieser zwingend mit einer „Clustergröße“ von 4 kByte formatiert
sind, die für MSSQL-Server ungeeignet ist.
Idealerweise sollten sowohl zur Erhöhung der Ausfallsicherheit als auch zur Leistungsstei-
gerung die vom MS-SQL-Server verwalteten Dateien auf unterschiedlichen physischen
Laufwerken bzw. Arrays gespeichert werden.
Der MS-SQL-Server verwaltet im Wesentlichen folgende Dateien:
   Datenbankdateien an sich (System- und Nutzdaten),
   jeweils hierzu gehörige ein oder mehrere Transaktionslogs und
   eine eigene temporäre Datenbank, nebst Transaktionslog(s),
wobei der Speicherort aller Dateien frei konfigurierbar ist. Insbesondere ist es sinnvoll, das
Datenbank-Transaktionslog separat zu speichern.
In die temporäre Datenbankdatei werden bei bestimmten Operationen Zwischenergebnisse
und Hilfsdaten gespeichert; dies ist zumeist sehr (zeit-)aufwändig. Da zudem diese
Datenbankdatei aufgrund des von IKAROS verwendeten Isolation-Levels 1 Read-
Committed-Snapshot sehr häufig verwendet wird, ist es in Hinblick auf den
Leistungsaspekt empfehlenswert, diese Datei auf einen besonders schnellen Datenträger zu
speichern, wobei die Ausfallsicherheit hierbei keinen besonders hohen Stellenwert hat (der
Ausfall dieses Datenträgers hat nichtsdestotrotz den temporären Ausfall der Datenbank
zufolge). Die temporäre Datenbank sollte auf mindestens zwei, besser „Anzahl der
eingesetzten Prozessorkerne“ Dateien aufgeteilt werden.
Zusätzlich zu der oben erwähnten Aufteilung der Datenbank-Transaktionslogs ist es
außerdem möglich, die Datenbank auf mehrere Dateien aufzuteilen. Die am häufigsten
frequentierten Objekte sollten über diese verteilt werden und die einzelnen Dateien dann
auf unterschiedlichen physikalischen Laufwerken bzw. Arrays abgelegt werden.
Bei den physikalischen Laufwerken und Arrays sollte darauf geachtet werden, dass die
Clustergröße 64 kByte beträgt (MS-SQL-Server) und das Disk Alignment mit „diskpart“
entsprechend den Hinweisen unter „http://msdn.microsoft.com/en-
us/library/dd758814.aspx“ durchgeführt wird. Beides sind Einstellungen, die sich stark auf
die Performance auswirken können.
Bei ausreichendem Speicherausbau ist der Lagerort der Betriebssystem-Auslagerungsdatei
von sekundärer Bedeutung. Sie sollte jedoch immer auf eine feste Größe eingestellt werden
und defragmentiert sein.

1.3.4.1        Dimensionierung
Bei der Dimensionierung von Datenträger bzw. Partitionsgrößen sollte bedacht werden,
dass auf dem Server u. U. mehrere Kopien der Datenbank benötigt werden (zum Beispiel zu
Test- oder Sicherungszwecken) und ausreichend Platz für das weitere Wachstum der
Datenbank vorhanden sein sollte.
Sollten Sicherungen der Datenbanken auf dem Datenbank-Server lokal erstellt werden, ist
es sinnvoll, als Backup-Ziel einen anderen physischen Datenträger als den für die
Datenbank benutzten vorzusehen und zu dimensionieren.
Kapitel 1: Datenbank- und Reporting-Services-Server                                Seite 8

1.3.5          Weiteres
Die Netzwerkanbindung des Datenbank-Servers schließlich sollte selbstverständlich dem
bei der sonstigen Ausstattung getriebenen Aufwand angemessen sein und mindestens ein
Gigabit/s betragen. Für viele gleichzeitige Sitzungen, die Durchführung von Datenbank-
Sicherungen und -Wiederherstellungen (über das Netzwerk) und weiteren datenintensiven
Anwendungen ist darüber hinaus eine 2-Gigabit-Anbindung (über z. B. Netzwerkkarten-
Teaming) oder schneller geboten.

1.4 Hinweise zur Performance-Optimierung des
Datenbank-Servers
1.4.1          Regelmäßige Pflegearbeiten in der Datenbank
Trotz der automatischen Verwaltung und Pflege von Objekten in der Datenbank durch den
Server selbst empfiehlt Microsoft, die folgenden Pflegemaßnahmen in regelmäßigen Ab-
ständen durchzuführen:
   Nach dem täglichen Backup inklusive Sicherung des Transaktionsprotokolls sollten die
    Statistiken neu aufgebaut werden.
   Einmal in der Woche, am besten am Wochenende, sollten die Indizes reorganisiert
    werden.

1.4.2    Performance-Optimierungen nach Server-
Neustart
Nach einem Server-Neustart ist der Cache des Datenbank-Servers im Hauptspeicher leer. Er
muss damit häufig auf die wesentlich langsameren Massenspeicher zugreifen. Damit ist die
Performance solange suboptimal, bis sich alle häufig benötigten Daten wieder im Cache
befinden. Deshalb empfiehlt sich nach einem Server-Neustart ein sogenanntes Cache-
Warm-Up, bei dem ein Produktivbetrieb simuliert wird. Das ist insbesondere dann wichtig,
wenn der Datenbank-Server regelmäßig neu gestartet wird. Sie können dafür z. B. eine
durchzuführende Auto-WV laufen lassen.
Kapitel 1: Datenbank- und Reporting-Services-Server                                    Seite 9

1.5 IKAROSnet
Mithilfe von IKAROSnet können Sie Ihren Kunden über eine Web-Oberfläche lesenden
Zugriff auf aktuelle Daten aus den IKAROS-Akten gewähren. Die Anforderungen
hinsichtlich Betriebssystem und Datenbank-Server entsprechen denen eines IKAROS-
Datenbank-Servers. Beachten Sie hierbei, dass die MSSQL-Server-Version für IKAROSnet mit
derjenigen des IKAROS-Datenbank-Servers identisch sein muss (>> 1; S. 3).
Darüber hinaus wird für den Server, auf dem IKAROSnet betrieben wird, folgende Software
benötigt:

                              Software-Anforderungen (IKAROSnet)

  Zu SQL Server passende Microsoft SQL Server Reporting Services (>> 1; S. 3)

  Microsoft ASP.NET

  Microsoft .NET-Framework (Version 4.0)

  Microsoft Internet Information Services (IIS) (Version 7.0 oder höher)

                           Administrative Vorarbeiten für IKAROSnet

  Ein Zertifikat für die SSL-Verschlüsselung des Webportals wird dringend empfohlen.
Kapitel 2: IKAROS-Server                                                                          Seite 10

2        IKAROS-Server
Ein IKAROS-System kann aus folgenden, separat laufenden „Application Pools“ auf einem
oder mehreren Internetinformationsdienste (IIS)-Servern bestehen:
    IKAROS: Anwendungs-Server, Web-Server
     -   Security Token Service je nach Wahl bei Installation: als weiterer IKAROS-Server
         oder extern mit Active Directory Federation Services
    Transport- und Release-Management-System (TRMS): Anwendungs- und Web-Server
    Output Management System (OMS): Anwendungs- und Web-Server
     -   Zudem wird für das OMS ein Druckserver benötigt, falls Dokumente mit IKAROS
         massenhaft gedruckt werden sollen.

2.1 Unterstützte Betriebssysteme
Die Anwendungs- und Web-Server für IKAROS, das Transport- und Release-Management-
System (TRMS) sowie das Output Management System (OMS) setzen als Betriebssystem
Microsoft Windows in einer der folgenden Versionen voraus:

Windows Server
    2012,
    2012 R2 oder
    2016.

Windows
    Windows 8.1 [*]
 Windows 10 [*]
[*] In der genutzten Edition müssen die Internetinformationsdienste (IIS) verfügbar sein; die
Express-Edition der IIS wird nicht unterstützt.
Hinweis: In IKAROS one sind die IKAROS-Server integriert, sodass keine separate
Installation von Anwendungs-, Web- und Security-Token-Service-Server vorgesehen ist.

2.2 Erforderliche und optionale Einrichtungen
2.2.1            Vorausgesetzte Services und Programme
         Software/Komponente                      Version                       Bemerkung

    Microsoft SQL Server Reporting        Passend zur Version von      Die Reporting Services sind als
    Services                              SQL Server (>> 1; S. 3)      Bestandteil von SQL Server ohne
                                                                       weitere Lizenzkosten nutzbar.

    Microsoft Report Viewer (*)           2012 (Version 11)

    Internet Information Services (IIS)   Abhängig vom Server-         In Server-Betriebssystem
                                          Betriebssystem               aktivierbar.

    .NET Framework                        4.7.2 oder höher

    Microsoft Visual C++ Runtime (*)      2017 Redistributable (x64)

(*) Diese Komponenten werden während der Installation mit dem Setup für die IKAROS-
Server von Ferber-Software mitinstalliert. Ein ausführliches Installationshandbuch liegt
dem Installationspaket für IKAROS bei.
Kapitel 2: IKAROS-Server                                                                            Seite 11

2.2.1.1         Domain-Benutzer und Security Token Service
Bei der Installation der Anwendungs- und Web-Server haben Sie die Wahl zwischen derzeit
zwei alternativen sog. Security Token Services. Mit deren Hilfe werden IKAROS-Benutzer
gegenüber den Web-Services authentifiziert.
Beachten Sie, dass die IKAROS-Server nicht auf Domain Controllern installiert werden
dürfen.

Alternative 1: Active Directory Federation Services (AD FS)
In IKAROS basic/starter können die AD FS nicht verwendet werden.

       Komponente                        Version                                Bemerkung

  Windows Server Active                                            Zur Verwaltung der Domain-Benutzer
  Directory (AD)                                                   und deren Zuordnung zu IKAROS-
                                                                   Rechtegruppen.

  Active Directory            Die Version hängt vom                Security Token Service speziell für das
  Federation Services (AD     eingesetzten Server-                 AD.
  FS)                         Betriebssystem ab:
                                 Windows Server 2008 R2:
                                  AD FS 2.0
                                 Windows Server 2012:
                                  AD FS 2.1
                                 Windows Server 2012 R2:
                                  AD FS 3.0
                                 Windows Server 2016:
                                  AD FS 4.0

Alternative 2: Ferber-Software Security Token Service (FS-STS)
In Alternative 2 wird lediglich eine Software zur Verwaltung von Domain-Benutzern
benötigt. Anders als in Alternative 1 wird die Rechteverwaltung der Benutzer für IKAROS
nicht direkt in den Domain-Benutzern eingerichtet, sondern in IKAROS selbst.
Ein gesonderter Security Token Service ist bei Alternative 2 nicht notwendig; im Gegensatz
zu den AD FS kann der FS-STS jedoch ausschließlich für IKAROS verwendet werden. Die
Domain-Benutzer können auch in Alternative 2 im Active Directory verwaltet werden,
wobei insbesondere bei kleinen Systemlandschaften zu beachten ist, dass die IKAROS-
Server nicht auf einem Domain Controller installiert werden dürfen.
Bei Verwendung der FS-STS können die Anwendungs- und Web-Server auch in einem
Netzwerk ohne Domäne installiert und betrieben werden.
In IKAROS basic/starter muss der FS-STS verwendet werden.

2.2.2           Optionale Einrichtungen
  Komponente                                            Bemerkung

  E-Mail-           Aus IKAROS können zum einen benutzerdefinierte E-Mails aus Custom Code
  Versand           heraus verschickt werden. Zum anderen bieten einige IKAROS-Module die
                    Möglichkeit, z. B. automatische Status- oder Benachrichtigungs-E-Mails zu
                    verschicken. Auch aus dem Output Management System können eingestellte E-
                    Mails verschickt werden.
                    In allen Fällen wird ein SMTP-Server wie z. B. Microsoft Exchange Server
                    benötigt.
                    Da E-Mails vom IKAROS- oder OMS-Anwendungs-Server aus verschickt werden,
                    muss der E-Mail-Server von diesen Servern erreichbar sein.
Kapitel 2: IKAROS-Server                                                                                Seite 12

2.3 Hardware-Voraussetzungen für die
Anwendungs- und Web-Server
Als praxisgerechte untere Grenze (bezogen auf einen dedizierten, kombinierten[*]
Anwendungs- und Web-Server, der sowohl IKAROS, das TRMS sowie das OMS umfasst) ist
diese Ausstattung[**] zu betrachten.

         Komponente                                              Anforderung

  Prozessor                       Jeweils 8-Kern-Prozessor mit 2,5 GHz pro 30 gleichzeitigen IKAROS-
                                  und OMS-Nutzern

  Arbeitsspeicher                 Empfehlung für alles zusammen: Mindestens 10 GB
                                      IKAROS: 8 GB
                                      TRMS[***]: 1 GB
                                      OMS: 1 GB

  Festplattenspeicherplatz        Empfehlung für alles zusammen: Mindestens 500 GB
                                      Mindestens zu reservierender Speicherbedarf für die
                                       Programmdateien (jeweils Anwendungs- und Web-Server
                                       zusammen):
                                       -   IKAROS: ca. 4 GB
                                       -   TRMS[***]: ca. 1 GB
                                       -   OMS: ca. 1 GB
                                      Weiterer erforderlicher Speicherplatz:
                                       -   Arbeitsverzeichnis für Dokumente (z. B. mit IKAROS
                                           generierte Schreiben): mind. 100 GB (je nach Umfang der
                                           Sachbearbeitung auch deutlich mehr). Auf dem
                                           Anwendungs-Server oder einem Netzlaufwerk möglich.
                                       -   Temporäres Upload-Verzeichnis für Dateien (beim
                                           Hochladen vom Client über die Web-Oberfläche): mind. 10
                                           GB (je nach Umfang der Sachbearbeitung auch deutlich
                                           mehr). Auf dem Web-Server oder einem Netzlaufwerk
                                           möglich.
                                  Hinweis: Je nachdem, wie Sie IKAROS einrichten, können Dateien in
                                  der Datenbank, einem externen Dokumenten-Management-System
                                  oder auf einem Laufwerk gespeichert werden. Davon ist dann
                                  abhängig, wo der meiste Speicherbedarf entsteht.

[*] Hinweis 1
Bei der Installation der IKAROS-Server mithilfe der Setup-Datei von Ferber-Software werden
Anwendungs- und Web-Server standardmäßig auf demselben Rechner installiert;
entsprechend ist hierbei der Bedarf an Rechenleistung und Arbeitsspeicher höher als bei
einer getrennten Installation. Bei einer getrennten Installation müssen Sie bedenken, dass
das System selbst (Windows, Server-Features usw.) selbst bereits eine bestimmte Menge
Arbeitsspeicher und Festplattenspeicherplatz benötigt.
Nur IKAROS enterprise: Bei Verwendung der benutzerdefinierten Installation mit der Setup-Datei ist jedoch auch
eine Installation auf separaten Rechnern möglich.
IKAROS plus/basic/starter: Eine Verteilung der beiden Server-Komponenten auf separate Rechner ist mit diesen
IKAROS-Editionen nicht möglich. Das Gleiche gilt für den parallelen Einsatz mehrerer solcher kombinierten Server
zur Lastverteilung.

[**] Hinweis 2
Die Anforderungen gelten für jede separate Server-Instanz. Auch wenn Sie Server in
virtuellen Maschinen betreiben, sollte jede VM jeweils exklusiv auf Ressourcen in dieser
Größenordnung zugreifen können. Eine dynamische Verteilung von geringeren Ressourcen
ist wegen der hohen Skalierbarkeit der IKAROS-Server unter Last nicht zu empfehlen.
Kapitel 2: IKAROS-Server                                                                       Seite 13

[***] Hinweis 3
Typischerweise wird für eine IKAROS-Landschaft (die aus getrennten Entwicklungs-,
Integrations- und Produktivinstanzen von IKAROS besteht) nur eine TRMS-Instanz benötigt,
von der aus alle diese IKAROS-Umgebungen bedient werden.

2.4 Administrative Vorbereitungen
Für das Berechtigungskonzept in IKAROS wird zur Kommunikation zwischen den
verschiedenen Servern SSL eingesetzt. Hierfür benötigen Sie die folgenden Zertifikate:
    Root-Zertifikat,
    Web-Server-Zertifikat,
    Anwendungs-Server-Zertifikate.
Informationen zu den Anforderungen an die Zertifikate sowie zu deren Erstellung und
Installation entnehmen Sie dem Installationshandbuch zu IKAROS.

2.5 Modulspezifische Anforderungen
2.5.1             Modul „Elektronischer Rechtsverkehr“ (ERV)
Für das Signieren von Anhängen in ERV-Nachrichten müssen, damit die
Signaturanwendung auf dem Client den Signierungs-Service erreichen kann, die beiden
folgenden Features in den Internetinformationsdiensten (IIS) installiert werden:

                                 Notwendige Software (IKAROS-ERV)

    URL Rewrite         Zur Kommunikation zwischen IKAROS und der
                        Signaturanwendungskomponente von procilon (vom Client-Rechner aus) wird
                        das Feature „Microsoft URL Rewrite“ benötigt.
                        Dieses muss auf dem Web-Server in der Version 2.0 oder höher installiert
                        werden.

    Application         Für ein erfolgreiches URL Rewrite muss die Komponente „Application Request
    Request Routing     Routing“ auf dem Web-Server installiert sein.
                        Dieses wird in der Version 2.5 oder höher benötigt.

2.5.2             Modul „Output Management System“ (OMS)
Um mit dem Output Management System Dokumente drucken zu können, muss ein
Druckserver mit bereitgestellten Druckern eingerichtet sein.

Notwendige Software

                                     Notwendige Software (OMS)

    Druckertreiber    Druckertreiber müssen mindestens den Treibertyp „Typ 4 - Benutzermodus“
                      haben (ab Windows Server 2012).

Beachten Sie bezüglich der allgemeinen Hard- und Software-Anforderungen für einen
Druckserver die Maßgaben von Microsoft.
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