Neue Emissionsgrenzwerte für Feuerungsanlagen - Einfluss der Druckgeräterichtlinie auf die Konstruktion von Großwasserraumkesseln - IHKS ...
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HEIZUNG
Neue Emissionsgrenzwerte
für Feuerungsanlagen
Einfluss der Druckgeräterichtlinie auf die Konstruktion von Großwasserraumkesseln
Dipl.-Ing. Thomas Schmidt, Forschung & Entwicklung Großbrenner
Dipl.-Ing. Ralf Brämer, Entwicklung Mittel- und Großkessel
In den vergangenen Jahren wurden seitens des Parlamentes und
des Rates der EU viele Richtlinien zur Harmonisierung des euro-
päischen Marktes und des Umweltschutzes in Europa erlassen.
Dies betrifft auch den Sektor industrieller Feuerungsanlagen. Ge-
nannt seien hier stellvertretend folgende europäische Richtlinien:
- 97/23/EG Druckgeräterichtlinie
- 96/61/EG IVU-Richtlinie (Richtlinie zur integrierten Vermeidung und
Verminderung der Umweltverschmutzung)
- 97/11/EG UVP-Richtlinie (Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimm-
ten öffentlichen und privaten Projekten)
- 2001/80/EG Richtlinie zur Begrenzung von Schadstoffemissionen von
Großfeuerungsanlagen in die Luft vom 23.10.2001
Die Überführung in nationales Recht erfolgt dabei durch Novellie-
rung, Neufassung oder Änderungen der bestehenden Gesetze
durch die jeweiligen Landesregierungen der EU-Mitgliedsstaaten. Bezüglich der Emissionen aus Feuerungsanlagen (FA) wurde
in Deutschland der erste Schritt zur Umsetzung der EU-Richtlinien im Jahr 2001 getan. Im Gesetz zur Umsetzung der UVP-
Änderungsrichtlinie, der IVU-Richtlinie und weiterer EG-Richtlinien zum Umweltschutz vom 27.07.01, veröffentlicht im
Bundesgesetzblatt Nr. 40/2001, wurde in den Artikeln 2, 3 und 4 das Bundes-Immissionsschutzgesetz sowie die 1. und 4.
Verordnung zur Durchführung des BImSchG geändert.
Durch diese Novellierungen haben Luft erlangte ihre Gültigkeit am sich um die Summe der installierten
sich die Anzeige- und Genehmi- 01.10.2002. Zur vollendeten Umset- Feuerungsleistung der Anlagen han-
gungspflicht von FA und auch die auf zung der EU-Richtlinien wurde die No- delt, die in einem „engen betrieblichen
die Feuerungswärmeleistung der An- velle zur 13. BImSchV am 23.06.2004 bzw. räumlichen Zusammenhang“ ste-
lagen bezogenen Gültigkeitsgrenzen vom Bundeskabinett beschlossen. hen. Dieser ist zumindest dann gege-
der Verordnungen verändert. Damit sind in Deutschland neue Emis- ben, wenn die FA im Betriebsgelände
Im zweiten Schritt wurde 2002 die TA- sionsanforderungen für FA in einem die gleichen Ver- bzw. Entsorgungs-
Luft mit den europäischen Richtlinien sehr weiten Leistungsbereich definiert anlagen nutzen. Weiterhin wird aus
harmonisiert. Die Neufassung der TA- worden. Tab. 1 der Entfall der Genehmigungs-
pflicht im Bereich der 1. BImSchV
Übersicht über deutlich. Für diese Anlagen reicht es
die Geltungs- aus, wenn der Betreiber bis spätestens
bereiche der einen Monat vor Inbetriebnahme der
BImSchV zuständigen Behörde die Errichtung
Tab. 1 zeigt, für wel- der Anlage anzeigt.
che Feuerungsanla-
genleistung bei Ein- Die Änderungen zur 1. BImSchV
satz der entsprechen- „Verordnung über kleine und
den Brennstoffe die 1. mittlere Feuerungsanlagen“ —
BImSchV, die TA-Luft Ergänzung des §11a
als Verwaltungsvor- Bereits die Namensänderung für
schrift zur 4. BImSchV diese Verordnung, die bisher als
u. die 13. BImSchV Kleinfeuerungsanlagenverordnung
anzuwenden sind. Da- bekannt gewesen ist, verdeutlicht
bei ist besonders zu zum Teil den Inhalt der Tab. 1. Für die
Tabelle 1 beachten, dass es Hauptbrennstoffe Erdgas und Heizöl
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Tabelle 2
EL wurde der Gültigkeitsbereich für Anlage drei Einzelmessungen durch-
die 1. BImSchV auf 20 MW angeho- zuführen. Sofern technisch möglich,
ben. Eine besonders wichtige Ände- sollen dabei die Messungen bei
rung stellt die Ergänzung des Schwachlast, Mittellast und Volllast
§ 11a dar, in welchem die Emissions- durchgeführt und als Halbstunden-
grenzwerte für Einzelfeuerungen mit mittelwert ausgewiesen werden. Liegt
einer Feuerungsleistung von mehr als das korrigierte und normierte Ergeb-
10 bis 20 MW festgeschrieben wer- nis einer jeden Einzelmessung unter-
den. Dabei sind für diese FA die NOx- halb der definierten Grenzwerte, gel-
Emissionen erstmals in Abhängigkeit ten die Anforderungen der Verord-
von der Betriebstemperatur bzw. dem nung als eingehalten. Die Mittelwert-
Betriebsdruck des Wärmeerzeugers bildung aus den Messdaten ist nicht
gestaffelt. Einen Überblick gibt Tab. 2. zulässig. Die erste Messung soll
Bei Einzelfeuerungen nach § 11a gilt frühestens drei, spätestens jedoch
für Heizöl EL generell der Grenzwert sechs Monate nach Inbetriebsetzung
von 250 mg NOx /m³ für Anlagen, erfolgen. Wiederholungsmessungen
welche weniger als 300 h/a mit die- sind bei wesentlicher Änderung der
sem Brennstoff betrieben werden. Die Anlage und zumindest im Abstand
NOx-Emissionswerte der FA sind von 3 Jahren durchzuführen. Bei
nach EN 267 bzw. EN 676 auf Norm- Betrieb der FA mit flüssigen Brenn-
bedingungen für Temperatur und stoffen ist die Abgastrübung (Ruß-
Feuchte der Verbrennungsluft (20°C, zahl) fortlaufend zu messen und zu
10g/kg) zu korrigieren. Der Stickstoff- registrieren. Unabhängig von den in
gehalt des Heizöles, der wesentlichen der Tab. 2 dargestellten Emissions-
Einfluss auf die NOx-Emissionen von grenzwerten, ist es den zuständigen
Ölfeuerungen hat, ist entsprechend Behörden unbenommen, im Einzelfall
EN 267 auf die Referenz von andere oder weiterführende Anforde-
140 mg/kg zu korrigieren. Zum Nach- rungen zu stellen. Dem aufmerksa-
weis der Einhaltung der Emissions- men Betrachter der Tab. 2 werden die
grenzwerte sind vom Betreiber der beiden grauen Bereiche auffallen.
Tabelle 3
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NEUPRODUKTE 2004
Tabelle 4
Der Markt
Für FA mit einer Feuerungwärmelei- gegen Überschreitung. Für die unter- fordert
stung größer 120 kW, die nicht unter schiedlichen Gasarten werden diffe-
den §11a fallen, sind die NOx-Emis- renzierte SOx-Werte gefordert und für
sionen „nach dem Stand der Technik“ Gase, die nicht aus der öffentlichen
zu begrenzen. Dessen genaue Defini- Gasversorgung stammen, gilt generell
tion wird in der Verordnung jedoch der NOx-Wert von 0,2g/m ³ (ausge- Perspektiven
derzeit nicht ausgeführt. Mit einer nommen Gruben-, Synthese- und
Detaillierung der Anforderungen für Erdölgas). Für den Einsatz von Heizöl
NOx-Emissionsgrenzwerte in diesem S und anderen flüssigen Brennstoffen De Dietrich-Interdomo
Bereich bzw. der exakten Beschrei- in Deutschland dürfte die Verschär-
bung des Standes der Technik durch fung der NOx/SOx-Grenzwerte auf bietet dafür die
den Gesetzgeber ist in Zukunft zu 0,35mg /850mg/m ³ gravierende Aus-
rechnen. In der BImSchV sind Über- wirkungen haben, da diese nur noch
gangsfristen für Anlagen festgelegt, mit sehr hohem technischem Auf-
mit deren Errichtung vor Inkrafttreten wand einzuhalten sind. Innerhalb der
am 03.08.01 bereits begonnen wor- TA-Luft sind die NOx-Emissionsgren-
den war. Diese Anlagen müssen die zen in der Maßeinheit g/m ³ ange-
maßgeblichen Anforderungen der geben, wobei die Anwendung der
Verordnung bis spätestens zum Rundungsregeln für die dritte Stelle
Gas-Brennwert-Wärmezentrum
30.10.07 einhalten. nach dem Komma zulässig ist. Identisch DIETRISOL-QUADRODENS
zur 1. BImSchV sind zum Nachweis der
Anforderungen an Feuerungs- Gas-Wandtherme CITY II
Einhaltung der Emissionen drei Einzel-
anlagen im Geltungsbereich messungen als Halbstundenmittelwert Öl-Brennwert-Standheizkessel
der neuen TA-Luft möglichst bei Schwach-, Mittel- und DIETRIJET
Innerhalb der TA-Luft sind in den Volllast heranzuziehen. Holzvergaserkessel
Kapiteln 5.4.1.2.2 und 5.4.1.2.3 für Allerdings gelten die Anforderungen HK 2 und HK 2 Lambda
die FA zur Erzeugung von Strom, nur dann als eingehalten, wenn das Gas-Brennwert-Standheizkessel
Dampf, Warmwasser, Prozesswärme Ergebnis jeder Einzelmessung zuzüg- ELIDENS
oder erhitztem Abgas die einzuhalten- lich der Messunsicherheit den Grenz- Gas-Spezialheizkessel
den Emissionen und die von den wert im Genehmigungsbescheid nicht ELITEC
Brennstoffen abhängigen Leistungs- überschreitet. Sofern durch nachträg-
grenzen für eine kontinuierliche Über- liche Anordnungen, die auf der Ermitt-
wachung bestimmter Abgaskompo- lung von Emissionen beruhen, zusätzlich
nenten festgelegt. Wie schon in der 1. Emissionsminderungsmaßnahmen ge-
BImSchV staffeln sich für Erdgas und fordert werden, ist die Messunsicher-
Gase der öffentlichen Gasversorgung heit zugunsten des Betreibers zu
sowie Heizöl, Methanol, Ethanol und berücksichtigen. De Dietrich Heiztechnik
FAME die Emissionsgrenzen für NOx Die TA-Luft lässt die Höhe der Mess- Vertriebs-GmbH
Rheiner Straße 151
nach der Mediumtemperatur bzw. dem unsicherheit für die jeweiligen Schad- 48282 Emsdetten
Mediumdruck des Wärmeerzeugers stoffkomponenten jedoch offen. Aus Tel. 0 25 72/23-5
Tab. 3. Maßgeblich für die Einordnung diesem Grund wurde unter den im BDH Fax 0 25 72/23-107
Mail: info@dedietrich.de
der Kessel ist der Einstellwert der (Bundesindustrieverband Deutschland www.dedietrich.com
Sicherheitseinrichtung (STB, SDB) Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V.)
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generelle Übergangsfrist für Anlagen
im Bestand endet — wie in der 1. und
4. BImSchV — zum 30.10.07. Es sind
zahlreiche Ausnahmen für besondere
Anlagen definiert, die an dieser Stelle
leider nicht ausgeführt werden kön-
nen. Zusammenfassend kann zu den
neuen Emissionsanforderungen für FA
Folgendes konstatiert werden:
Obwohl die Emissionsgrenzwerte in
den neuen Verordnungen zum Teil
einheitlich erscheinen, sind die Basis
und die Randbedingungen für die
Bewertung der Messergebnisse im
Tabelle 5 Detail stark different.
Für Anlagen im Bestand gelten
organisierten Unternehmen die Mess- Die Novelle zur 13. BImSchV unterschiedliche Übergangs-
unsicherheit für NOx für flüssige In der 13. BImSchV sind die NOx- regelungen; wichtigster Termin ist
Brennstoffe auf 12mg/m³, für gasför- Werte für Gase der öffentlichen Gas- der 30.10.07.
mige Brennstoffe auf 10mg/m³ verein- versorgung und Heizöl EL ebenfalls Für die Planung von Neuanlagen
bart. Die Korrektur der NOx-Messwer- von Temperatur bzw. Druck des sind die Festlegung der einzu-
te auf Referenzbedingungen (tLuft 20°C, Wärmeerzeugermediums abhängig. setzenden Brennstoffe, die Berück-
xLuft 10g/kg) ist nur für Heizöl EL vorge- Allerdings gilt dies nur bis zu einer sichtigung des Begriffes der betrieb-
sehen und für gasförmige Brennstoffe max. Feuerungswärmeleistung von lichen und räumlichen Nähe sowie
nicht zulässig. 300MW bei Gas und 100MW bei Heiz- die Einordnung des Wärmeerzeugers
Wird mit Heizöl EL nach DIN 51603, T1 öl EL. Eine Übersicht gibt Tab. 4. Die in die jeweilige Temperatur- bzw.
gefeuert, so ist der im Brennstoff ent- dargestellten Emissionswerte sind Druckstufe sehr bedeutend.
haltene Stickstoffgehalt nach ASTM Tagesmittelwerte, welche aus Halb-
4629–91 zu bestimmen und auf den stundenmittelwerten zu
Referenzwert von 140 mg/kg — wie in berechnen sind. Die Emis-
der EN 267 beschrieben — zu korrigie- sionsbegrenzung ist einge-
ren. Eine Ausnahmeregelung bezüg- halten, wenn kein Tages-
lich der NOx-Anforderungen für Zwei- mittelwert überschritten wird
stoff-Feuerungen, die nur eine geringe und kein Halbstundenmit-
Anzahl von Betriebsstunden mit Heizöl telwert das Doppelte eines
EL betrieben werden, gibt es innerhalb Tagesmittelwertes übersteigt.
der TA-Luft 2002 nicht. Die Über- Die Messunsicherheit bleibt
gangsfristen für die Einhaltung der dabei unberücksichtigt. Für
neuen Grenzwerte für die Anlagen im die Ermittlung der Emissio-
Bestand sind in Kapitel 6 der TA-Luft nen sollen die FA mit der
ausgewiesen. Die generelle Über- höchsten Leistung betrie-
gangsfrist endet am 30.10.07. ben werden, für die sie mit
Dauerbetrieb zugelassen Tabelle 6
sind. Die NOx-Messergeb-
nisse für Betrieb mit Heizöl EL sind bis Auswirkungen auf
zu einer Leistung von 100MW auf Refe- die Konstruktion von
renzbedingungen für die Verbrennungs- Großwasserraumkesseln
luft (20°C, 10g/kg) zu korrigieren. Der Die beschriebenen Emissionsanforde-
Brennstoffstickstoffgehalt ist nach DIN rungen können nur erreicht werden,
51444, Teil 3 (Ausg. 2003) zu analysie- wenn Brenner und Kessel auf die
ren und, wie in EN 267 beschrieben, Anforderungen konstruktiv abge-
auf den NOx-Emissionswert anzurech- stimmt sind. Durch intensive Weiter-
nen. (Referenzwert: 140 mg/kg Heizöl entwicklung von Low-NOx-Brennern
EL). Für Brenngase ist die Korrektur für Heizöl EL und Gas und die exakte
der Verbrennungsluftfeuchte und – tem- Abstimmung bezüglich der erforder-
peratur nicht vorgesehen. Eine Über- lichen Brennraumgeometrie können
sicht über die Randbedingungen für die neuen Emissionsgrenzwerte heute
die Einhaltung der Emissionsgrenz- — bis auf wenige Ausnahmen — mit
werte ist der Tab. 5 zu entnehmen. Die modernen, auf interner Abgasrezirku-
Darstellung 1
88 FACH.JOURNAL 2004/05
HEIZUNG
schlasse.de
lation bzw. Brennstoffstufung basierenden
Systemen eingehalten werden. Für die
Kesselkonstruktion müssen aber auch die
entsprechenden für befeuerte Druck-
behälter gültigen Vorschriften und Regel-
werke eingehalten werden. Dies sind für
Deutschland im Wesentlichen:
Richtlinie 97/23/EG (Druckgeräterichtlinie)
Betriebsicherheitsverordnung
anerkanntes Regelwerk zur Konstruktion
und Herstellung des Kessels wie z.B.
- TRD in Verbindung mit den Verbände-
vereinbarungen GROSSE KLAPPE!
- DIN EN 12953: Großwasserraumkessel
Das entscheidende Kriterium zur Erfül-
lung der Emissionsanforderungen ist die
Dimensionierung des Brennraums. Daher
soll im Folgenden vor allem dieser Aspekt
erörtert werden. Die Dimensionierung
des Brennraums hat großen Einfluss auf
die Gesamtabmessungen und damit auf
die Herstellkosten eines Großwasser-
raumkessels.
Leistungsbereich
Der Leistungsbereich der Großwasser-
raumkessel war früher durch die Ver-
bändevereinbarung 94/1 auf eine Feue-
rungsleistung von max. 10,5 MW pro
Flammrohr bei Ölfeuerungen bzw. 13,7
MW pro Flammrohr bei Gasfeuerungen
limitiert. Mit der DIN EN 12953 und der
neuen Verbändevereinbarung 2003/1 ist
der Leistungsbereich auf 14MW pro
Flammrohr bei Ölfeuerungen und 18,2MW
pro Flammrohr bei Gasfeuerungen erwei- VIEL DAHINTER!
tert worden.
Damit kann man heute mit einem Ein-
flammrohrkessel Dampfleistungen von Da geht dem Ventil glatt die Luft aus. Absperren, regeln,
bis zu 26,4t/h bzw. Kesselnennleistungen
messen, egal ob Wasser, Gas oder Druckluft, von - 40 °C
von bis zu 17,3MW erreichen (jeweils mit
einem Kesselwirkungsgrad von 95% bis + 450 °C. EBRO Klappen können wirklich fast alles.
gerechnet). Die Verbändevereinbarung Breites Produktspektrum für fast alle Anwendungen
2003/1 schränkt allerdings diese Erweite-
rung national wieder durch die Vorgabe
Schnell und einfach zu montieren
eines Temperaturmesssystems zur Über- Niedrige Montagekosten
wachung der Flammrohrwandtemperatur Unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis
bei höheren Feuerungsleistungen ein.
Diese Flammrohr-Temperaturüberwa-
Wartungsfrei und absolut betriebssicher
chung ist hiernach ab einem lichten Durch-
messer von 1400mm oder einer Feue-
rungsleistung pro Flammrohr von 12MW
bei Öl bzw. 15,6MW bei Gas notwendig. In
der Tab. 6 sind die max. möglichen Kessel-
leistungen zusammengefasst.
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Diagramm 1 Diagramm 2
Flammrohrdurchmesser len Stand der Technik. Die beiden Feuerungsleistung sehr stark redu-
Für die Höhe der NOx-Werte ist aus ebenfalls im Diagramm dargestellten ziert sein (im Beispiel um 40 % auf ca.
heutiger Sicht der Brennraumdurch- Geraden sind Mindestdurchmesser, 9,5 MW). Alle bisher genannten Krite-
messer die wichtigste Einflussgröße. die sich aus der DIN EN 12953 bzw. rien sind unabhängig vom zulässigen
Andere Parameter, wie z.B. die der Verbändevereinbarung 2003/1 Betriebsdruck des Kessels, auf den
Brennraumlänge, sind demgegenüber ergeben. Mit diesen Mindestanforde- der Flammrohrdurchmesser aber
nachgeordnet. Während früher die rungen für den Flammrohrdurchmes- einen limitierenden Einfluss hat. Auf-
Feuerraumvolumenbelastung als ent- ser soll sichergestellt werden, dass grund von Wanddicken- und Werk-
scheidendes Kriterium angesehen die Oberflächenbelastung der Flamm- stoffbeschränkungen aus den Regel-
wurde (niedrige Volumenbelastung = rohre bestimmte Maximalwerte nicht werken ist das Flammrohr bei einem
niedrige NOx-Emissionen), ist heute überschreitet. Einflammrohrkessel meist das den
die Flammrohrquerschnittsbelastung Man erkennt im Diagramm 1, dass bei Betriebsdruck beschränkende Bau-
und damit der Flammrohrdurchmes- kleineren Kesselleistungen immer die teil. Die max. zulässige Wanddicke
ser entscheidend, Darstellung 1. Anforderungen aus der Flammengeo- des Flammrohres nach TRD ist 20
metrie der Brenner maßgebend sind. mm (nach DIN EN 12953 sind es 22
Ab einer Feuerungsleistung von ca. 8 mm). Im Diagramm 2 sind die max.
MW wird zunächst der Mindestwert möglichen Betriebsdrücke für zwei
aus der DIN EN 12953 für Ölfeuerun- unterschiedliche Anforderungen dar-
gen wirksam, ab ca. 14 MW ist auch gestellt. Die obere Kurve gibt die
der Grenzwert aus der DIN EN 12953 max. zulässigen Betriebsdrücke für
für Gasfeuerungen erreicht. Müssen Flammrohre ohne besondere NOx-
die erhöhten Anforderungen z.B. nach Anforderungen an (Mindestgröße des
neuer TA-Luft eingehalten werden, ist Flammrohres). Die untere Kurve gibt
der dafür notwendige Flammrohr- die max. möglichen Betriebsdrücke
durchmesser in den meisten Fällen an, falls die erhöhten Anforderungen
größer als nach DIN EN 12953 gefor- gemäß Diagramm 1 eingehalten wer-
dert. Die genauen Grenzen sind natür- den sollen. Für die Berechnung wurde
lich vom Brennertyp abhängig und hier ein tiefgewelltes Flammrohr mit 22 mm
nur beispielhaft dargestellt. Wandstärke aus dem Werkstoff
Mit erhöhten Anforderungen an die Eine weitere wichtige Grenzlinie ist 1.0481 (P295 GH) zugrunde gelegt.
NOx-Emissionen steigen — bei kon- der lichte Flammrohrdurchmesser Mit zunehmendem Flammrohrdurch-
stanter Flammrohrlänge — die erfor- von 1400 mm. Wie bereits im vorheri- messer nimmt der realisierbare zuläs-
derlichen Flammrohrdurchmesser. Im gen Abschnitt erläutert, ist ab diesem sige Betriebsdruck ab.
Diagramm 1 sind die notwendigen Durchmesser in Deutschland eine
Flammrohrdurchmesser einmal ohne Flammrohr-Temperaturüberwachung Flammrohrlänge
besondere Anforderungen an NOx- notwendig. Will man diese Überwa- Die Flammrohrlänge ist für den Aus-
Emissionen und einmal für die Anfor- chung vermeiden, kann man ohne brand und damit für die CO- und
derung 110 / 200 mg/m³ (Erdgas/ besondere NOx-Anforderungen und Ruß-Emissionen das entscheidende
Heizöl EL) nach TA-Luft in Abhän- mit dem Brennstoff Erdgas eine Feu- Kriterium. Der Einfluss auf die NOx-
gigkeit von der Feuerungsleistung erungsleistung von 15,6 MW realisie- Emission ist gering. Die für einen
dargestellt. Die Kurven sind Beispiele ren. Bei erhöhten Anforderungen an sauberen Ausbrand notwendigen
für Druckzerstäuber nach dem aktuel- die Emissionen kann die mögliche Brennraumlängen sind für Erdgas und
90 FACH.JOURNAL 2004/05
HEIZUNG
Heizöl EL annähernd gleich. Beson- Zusammenfassung Leistungen an Großwasserraumkes-
dere Anforderungen bestehen bei In Deutschland wurden die Emis- seln zu erreichen, ist es erforderlich,
Sonderbrennstoffen wie z. B. Heizöl S. sionsanforderungen für FA im gesam- Low-NOx-Brenner weiter zu ent-
Es muss gewährleistet sein, dass die ten Leistungsbereich neu definiert. wickeln, um auch bei hohen Quer-
Verbrennung im Flammrohr abge- Die zutreffenden BImSchV sind nun schnittsbelastungen die geforderten
schlossen ist und die Flamme nicht auf mit den europäischen Richtlinien Emissionswerte zu erreichen.
die hintere Wendekammerwand trifft. harmonisiert. Die Randbedingungen Bei Planungen von Feuerungsanlagen
Bei größeren Kesselleistungen ab- für die Messung, Auswertung und ist es wichtig, bereits im Vorfeld die
hängig von der Kessel-Konstruktion ab Korrektur der Emissionen sind dabei beschriebenen Randbedingungen zu
etwa 1000 bis 3000 kW bestimmt die unterschiedlich und müssen im Detail betrachten. Nur wenn diese Randbedin-
Flammrohrlänge die Kessellänge. Da- betrachtet werden. Für die Anlagen gungen frühzeitig in die Anlagenkonzep-
her sollte das Flammrohr möglichst im Bestand ist der 30.10.2007 der tion einfließen, kann eine technisch
nicht länger als erforderlich ausge- wichtigste Termin zur Einhaltung der optimale und kostengünstige Gesamt-
führt werden. Weiterhin geht die Länge neuen Anforderungen. Die dargestell- lösung realisiert werden.
in die Berechnung der Wanddicke des ten Auswirkungen auf die Dimensio-
Flammrohres ein. Mit steigender nierung des Kessel-Brennraums und Autoren:
Flammrohrlänge sind größere Wand- damit auf die Gesamtkonstruktion Dipl.-Ing. Thomas Schmidt
dicken des Flammrohres notwendig. eines Großwasserraumkessels sind Forschung & Entwicklung Großbrenner
Auch aus diesem Grund sollten die beträchtlich. Zusammen mit den ELCO-Klöckner Heiztechnik, Hechingen
Flammrohrlängen auf die mindestens aktuellen Regelwerken und Verord- www.elco-kloeckner.de
notwendigen Werte beschränkt blei- nungen zum Kesseldruckkörper er-
ben. Allerdings ist der Einfluss der geben sich Leistungsgrenzen und Dipl-Ing. Ralf Brämer
Länge bei gegebenem Druck auf die Grenzen des zulässigen Betriebs- Entwicklung Mittel- und Großkessel
Wanddicke wesentlich geringer als drucks für Kesselanlagen. Um auch Viessmann Werke, Berlin
der des Durchmessers. zukünftig die maximal zulässigen www.viessmann.com
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FACH.JOURNAL 2004/05 91
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