SIBE-REPORT - BRAUNSCHWEIGISCHER GEMEINDE ...
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GUV UK Gesetzliche Unfallversicherung Niedersachsen und Bremen SiBe-Report Informationen für Sicherheitsbeauftragte – Ausgabe 1/2019 Wie Sie als SiBe zur Gesprächskultur im Betrieb beitragen können • Informieren Sie den zuständigen Vorgesetzten, wenn Sie ein bislang unbemerktes Risiko entdecken. • Leiten Sie Hinweise auf Sicherheits- lücken oder Verbesserungsvor schläge der Beschäftigten zeitnah an direkte Vorgesetzte weiter. • Nutzen Sie die Treffen des betrieb lichen Arbeitsschutzausschusses , um Wünsche und Vorschläge der Beschäftigten im größeren Kreis zu diskutieren. Foto: DGUV Handlungshilfen zur wertschätzenden Kommunikation finden Sie auf der Eine sichere, gesunde und produktive Das können Sie als SiBe beitragen Internetseite unserer Präventions Arbeitsumgebung braucht eine gute Auch wenn Präventionsmaßnahmen in kampagne kommmitmensch: Gesprächskultur. Wenn die Kommuni- der Regel von der Geschäftsführung kation im Betrieb stockt, leidet das angestoßen werden, können Sie per- ǤǤwww.kommmitmensch.de � Handlungsfelder � Kommunikation. Betriebsklima. Als SiBe können Sie viel sönlich viel bewirken, zum Beispiel so: Dort können Sie unter anderem die Bro- dazu beitragen, dass alle Beschäf- schüre „Handlungsfeld Kommunikation – • Machen Sie regelmäßig einen Rund- tigten sich wohl fühlen und offen über Durch eine gute Kommunikation Sicher- gang durch Ihren Arbeitsbereich und Gemeinsamkeiten, aber auch über Pro- heit und Gesundheit voranbringen“ und fragen Sie die Kolleginnen und Kolle- die Praxishilfe „Geben und Nehmen von bleme und Konflikte sprechen können. gen, ob es Probleme mit der Sicher- Feedback“ herunterladen. heit und Gesundheit bei der Arbeit Nicht übereinander, sondern miteinan- gibt. der reden – das ist auch das Credo der Präventionskampagne k ommmitmensch • Bieten Sie Betroffenen Hilfe an, wenn von Berufsgenossenschaften und Un- sie etwa einen ungeeigneten Monitor fallkassen. Ob mit täglichen Einsatzbe- oder Bürostuhl benutzen müssen und sprechungen, Gruppentreffen oder Vier- deshalb gesundheitliche Beschwer- Augen-Gesprächen – wo Beschäftigte den haben. Wenn es erforderlich ist, sich untereinander austauschen, Vor helfen Sie, zusätzliche Lichtquellen gesetzte mit der Belegschaft sprechen, für den Einzelarbeitsplatz zu beschaf- Probleme offenlegen und gemeinsam fen oder optimieren Sie die Bild lösen, läuft es besser. schirmeinstellungen.
SiBe-Report So beugen Sie Unfällen in Büro und Verwaltung vor Obwohl Büros zu den sichersten Arbeitsplätzen gehören, sind auch sie • Wissen die Beschäftigten, wem sie keine unfallfreien Zonen. Stolperunfälle und Stürze, aber auch Gefähr- Schäden an Elektrogeräten melden dungen durch kleine Brände aufgrund falsch gelagerten Materials oder müssen? defekter Elektrogeräte kommen durchaus vor. Kontrollieren Sie, ob die • Ist den Mitarbeiterinnen und Mit vorhandenen Schutzmaßnahmen ausreichen und informieren Sie Ihren arbeitern bekannt, dass sie private Vorgesetzten, falls Sie Nachbesserungsbedarf entdecken. Elektrogeräte wie Kaffeemaschinen, Tauchsieder etc. nur mit Erlaubnis des Vorgesetzten benutzen dürfen Ein regelmäßiger Rundgang durch die und dass auch diese Geräte Arbeitsräume in Ihrem Bereich hilft, regelmäßig geprüft werden Problemstellen zu finden. Achten müssen? Sie auf diese kritischen Punkte: • Ist sichergestellt, dass Verkehrs- und Fluchtwege eine Elektrofachkraft vor dem Einsatz von nicht Illustratioin: Trueffelpix/Fotolia • Werden Fluchttüren und fest verlegten Mehrfach- Fluchtwege freigehalten steckdosen oder Ver- und nicht als Abstellfläche längerungskabeln die zweckentfremdet? zulässige Nennbelas- • Wissen die Kolleginnen und tung beurteilt? Kollegen, dass offenstehen- • Ist eine Person benannt, de Schubladen und Türen von die vor dem Arbeitsende Schreibtischen und Schränken kontrolliert, dass nicht be Stolperfallen sind und im Notfall nötigte elektrische Geräte abge- die Flucht erschweren können? schaltet werden? • Kontrollieren Sie, dass ausreichend Feuerlöscher zur Verfügung stehen Papiermüll/Abfälle • Kontrollieren Sie, dass sich an und dass diese betriebsbereit sind? Bodenbelägen, auf Teppichen oder • Wissen alle, dass sie zum Schutz des Fußmatten keine Falten oder hoch- Reinigungspersonals scharfkantige Sturz-, Stolper- und Verletzungsgefahr stehenden Ränder bilden, die zur oder spitze Gegenstände wie Scher- • Stehen in Büros Leitern und Tritte zur Stolperfalle werden könnten? ben, Klingen und Stecknadeln nicht Verfügung, und wissen alle, dass sie im Papierkorb entsorgen dürfen? Stühle oder Schreibtische auf keinen Elektrische Gefährdungen • Ist sichergestellt, dass Beschäftigte Fall als Leiterersatz benutzen dürfen? • Achten Sie darauf, dass Mehrfach- am Arbeitsplatz nicht heimlich • Achten Sie darauf, dass die Kollegin- steckdosen nicht auf dem Boden in rauchen und keine heiße Asche in nen und Kollegen auf Büroschränken der Nähe von Blumentöpfen liegen, Papierkörben oder nicht feuerfesten keine schweren Gegenstände lagern, wo Gießwasser ins Innere dringen Abfallbehältern entsorgen? die das Möbelstück zum Kippen brin- und einen Kurzschluss auslösen gen könnten? könnte? Gefahrstoffe • Kontrollieren Sie, dass Verlänge- • Ist sichergestellt, dass die Kollegin- • Ist sichergestellt, dass die Kollegin- rungskabel etc., die über den Boden nen und Kollegen Verlängerungs nen und Kollegen niemals gefahr- geführt werden müssen, mit Kabel- kabel, die Beschädigungen an der stoffhaltige Produkte (z. B. Reini- brücken o. ä. stolpersicher abge- Isolierung aufweisen, sofort ausson- gungsmittel) in Behälter oder Geträn- deckt sind? dern und den Schaden nicht etwa keflaschen umfüllen, die für Lebens- unfachmännisch überkleben? mittel bestimmt sind?
Foto: Okea/Fotolia Hausmeister: Sicher arbeiten mit professionellen Werkzeugen Reparaturen, kleine Umbauten und Ausbesserungsarbeiten gehören für die • Meißel: Ist das Schlagende breit meisten Hausmeister zum Alltag. Die dafür genutzten Handwerkzeuge sollte geschlagen oder bildet es einen man im eigenen Interesse sorgfältig aussuchen, schließlich werden der DGUV sogenannten „Bart"? Jahr für Jahr fast 95.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle bei der Benutzung • Hammerkopf: Sitzt er sicher auf dem von Handwerkzeugen bekannt. Stiel? Handwerkzeuge sind, aller technischen • Schraubendreher oder Feilen nicht • Feile: Ist sie sicher auf dem Griff Entwicklung zum Trotz, bis heute un als Meißel, Stemm- oder Brechwerk- fixiert? entbehrlich. Vor Verletzungen und zeuge einsetzen. • Schraubenschlüssel: Ist das Maul Unfällen bei der Benutzung schützen • Zangen nicht als Schraubwerkzeuge unbeschädigt? diese Sicherheitsregeln: verwenden. Bei der Arbeit mit Werkzeugen Verwenden Sie nur Werkzeuge, die Sie • Zangen und Schraubenschlüssel sind Personen in der Umgebung schützen. sicher bedienen können (Ausbildung, nicht als Schlagwerkzeuge gedacht. Unterweisung, Schulung, Sachkunde- • Auf absplitternde oder umherfliegen- prüfung). Werkzeuge vor der Benutzung einer de Teile etc. achten. Sichtkontrolle auf Beschädigungen • Werkzeuge nie auf laufenden Maschi- Nur unbeschädigte und gebrauchs- unterziehen. nen oder in Bereichen mit elektrischer tüchtige Werkzeuge nutzen. • Zangen und Scheren: gibt es Gefährdung ablegen. • Werkzeuge schonend behandeln und Quetschstellen zwischen den Hand- regelmäßig reinigen, damit sie öl- griffen? und fettfrei sind. • Werkzeuge vor und nach der Benut- zung auf Beschädigungen prüfen. Sichere Handwerkzeuge: • Schadhafte Werkzeuge sofort beisei- Daran erkennen Sie gute Qualität telegen und instand setzen oder Arbeiten Sie ausschließlich mit professionellen Werkzeugen. Billigangebote entsorgen. sind für den ständigen beruflichen Einsatz eher nicht geeignet. Werkzeuge nur ihrem Verwendungs- Kennzeichnungen, die für Qualität sprechen zweck entsprechend verwenden. • Zeichen „GS-geprüfte Sicherheit“: Zweckentfremdung führt zu Es bescheinigt, dass das gekennzeichnete Produkt einer Beschädigungen und erhöht die Baumusterprüfung unterzogen wurde und steht deshalb für Unfallgefahr. Sicherheit. • Hämmer nicht als Biegewerkzeuge • Auch Prüfzeichen wie VDE, VDE-GS stehen für Qualität. verwenden. Detailinformationen finden Sie unter � www.vde.com/tic-de/ zeichen-und-zertifikate/pruefzeichen-und-bescheinigungen
SiBe-Report Serie S icher arbeiten in der Praxis: Kleintransporte auf der Straße Gerade wenn Beschäftigte nur ab und zu kleinere Lasten in PKW, Kombifahrzeugen oder Kleintrans- portern befördern, können Unfälle auftreten. Neben mangelnder Fahr- praxis und Leichtsinn ist fehlende Ladungssicherung oft die Ursache. Feste Regeln h elfen, das Risiko zu senken. Wichtigste Voraussetzung ist natürlich ein geeignetes Transportmittel. Fahr- zeuge, die über eine von der Fahrer kabine getrennte Ladefläche verfügen, sind meist mit Anschlagpunkten zur Foto: DGUV Fixierung von Zurrgurten zur Ladungs sicherung ausgestattet. In Kombifahr- zeugen besteht immer das Risiko, dass Lasten sich während der Fahrt lösen man Lasten nie auf dem Vordersitz oder mittellinie des Fahrzeuges liegt. Es gilt: und zum tödlichen Geschoss werden – der Rückbank, sondern nur im Koffer- Schweres Gut unten, leichtes Gut oben. auch wenn es eine Abtrennung zum raum verstauen. Antirutschmatten verbessern zwar die offenen Kofferraum gibt. Im PKW sollte Ladungssicherheit bei Kleintrans Transportiert man Gefahrstoffe im Pas- porten, sind aber häufig als alleinige sagierraum, kann das schon bei gerin- Sicherungssmaßnahme nicht ausrei- Impressum gen Mengen tödlich enden. Trockeneis chend. Sicherheitsgerecht fixiert man etwa ist festes Kohlenstoffdioxid, das Ladungen mit Zurrgurten, die an fest SiBe-Report – Informationen für Sicherheits beauftragte Nr. 1/2019 bei normalen Umgebungsbedingungen angebrachten Anschlagpunkten befes- Der SiBe-Report erscheint quartalsweise. direkt in den gasförmigen Zustand tigt sind. Schutzkissen, Netze oder Nachdruck oder Vervielfältigung nur mit Zustim mung der Redaktion und Quellenangabe. übertritt. Atmet der Fahrer CO2 ein, führt Kantenschoner können die Sicherheit Konzeption: Bayer. GUVV/UK Berlin das schnell zum Erstickungstod. Vor- ebenfalls erhöhen Inhaber und Verleger: sicht ist auch bei kleinen Druckbehäl- •U nfallkasse Freie Hansestadt Bremen, Konsul- Smidt-Straße 76 a, 28217 Bremen, www. tern geboten, die mit Gasen befüllt Unfallschwerpunkt Be- und ukbremen.de, E-Mail: office@ukbremen.de, Telefon: 0421 35012-0 • V.i.S.d.P.: Sven Broska sind. Hier benötigt man vorab eine Ge- Entladung •B raunschweigischer Gemeinde- fährdungsbeurteilung, um je nach Be- Unfallträchtig ist auch das Be- und Ent- Unfallversicherungsverband, Berliner Platz 1 C, 38102 Braunschweig, www.bs-guv.de, E-Mail: hälter, Menge und Inhalt geeignete laden. Verrutscht die Ladung oder fällt info@bs-guv.de, Telefon: 0531 27374-0 • Schutzmaßnahmen gegen Explosionen sie um, kann dieses Gewicht Türen oder V.i.S.d.P.: Carsten Koops •G emeinde-Unfallversicherungsverband Hannover und Verpuffungen ergreifen zu können. Bordwände unter Druck setzen. Entrie- und Landesunfallkasse Niedersachsen, Am gelt man den Laderaum, können auf- Mittelfelde 169, 30519 Hannover, www.guvh.de und www.lukn.de, E-Mail: info@guvh.de und Wichtig: Gerade wenn sie Ladegut springende Türen den Fahrer verletzen. info@lukn.de, Telefon: 0511 8707-0 • V.i.S.d.P.: transportieren, müssen die Fahrer sich Fällt die Ladung unkontrolliert herunter, Roland Tunsch •G emeinde-Unfallversicherungsverband bei der Geschwindigkeit noch mehr als ist das ebenfalls gefährlich. Auch beim Oldenburg, Gartenstraße 9, 26122 Oldenburg, sonst an den Straßen- und Verkehrsver- Öffnen von Schiebeplanen können ver- www.guv-oldenburg.de, E-Mail: info@guv- oldenburg.de, Telefon: 0441 77909-0 • V.i.S.d.P.: hältnissen orientieren. rutschte Ladungen oder Ladungsteile Michael May herausfallen oder umkippen. Trivial, Redaktion: Sabine Kurz, freie Journalistin, München; Kristina Bollhorst, Telefon: 0421 35012-23 Lasten richtig verteilen jedoch ebenfalls wichtig: Beschäftigte Bildnachweis: Fotolia, DGUV Grundsätzlich platziert man eine dürfen beim Be- und Entladen an einer Gestaltung: Universal Medien GmbH, München schwere Ladung so auf der Ladefläche, Straße den Verkehr nicht aus den Au- Druck: Druckerei Grunenberg, Schöppenstedt dass der Schwerpunkt auf der Längs- gen verlieren.
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