Sicherheit im Verkehr - Programm 2017 bis 2025 - mobil 2025 - Land Salzburg
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N L N U _ áäÇ ÄÉ êÉ Å á Ü pí~ åÇ ~ê Ç N L N U RNL U= Ç Éj êÉÇ=Éáå Ü ¶ Ü É N L N U N L N U ^ âò Éå íÄ ~ä É âå NPL= ÇÉ j êÉÇ= É á åÄ êÉ íáÉ N L N U 1 N L N U Stand: September 2021 Sicherheit im Verkehr Programm 2017 bis 2025 salzburg. mobil 2025
2 Bildnachweis/Fotos: Seite 5: Wildbild Seite 6: Arno Bachert_pixelio.de Seite 7: Polizei Seite 8: Polizei Seite 10: Bild 1: Land Salzburg, Ursula Hemetsberger Bild 2: uschi dreiucker_pixelio.de Seite 11: iStock Seite 12: Wildbild Seite 13: Präventur, Jürgen Witzemann Seite 14: ARBÖ Seite 15: Bild 1: Polizei Bild 2: Thorsten Pahlke_pixelio.de Seite 16: iStock Seite 17: Bild 1: Polizei Bild 2: ÖAMTC, Aloisia Gurtner Seite 18: Bild 1: Land Salzburg, Ursula Hemetsberger Bild 2: qay_pixelio.de. Seite 19: Wildbild Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeug- nisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Druckerei Land Salzburg UW-Nr. 1271 Impressum Medieninhaber: Land Salzburg Herausgeber: Abteilung 6 – Infrastruktur und Verkehr, vertreten durch Ursula Hemetsberger Autoren: Rainer Kolator, Rupert Wallinger im Auftrag des Amtes der Salzburger Landesregierung unter Einbindung der Expertinnen und Experten des Steuerungsgremiums des Salzburger Verkehrssicherheitsprogramms Gestaltung: Landes-Medienzentrum/Grafik – Daten übernommen Konzept Umschlaggestaltung: Michaela Schneider-Manns Au Druck: Druckerei Land Salzburg, 5020 Salzburg Alle: Postfach 527, 5010 Salzburg Salzburg, im September 2021
Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1 Verkehrssicherheit 2017 bis 2025 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.1 Zielsetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.2 Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3 1.3 Arbeitsgruppen – Programmschwerpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2 Verkehrsunfälle in Salzburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.1 Entwicklung der Unfall- und Verkehrszahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.2 Im Ortsgebiet mehr Unfälle als im Freiland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2.3 Sicherheitsniveaus verschieben sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 3 Programmschwerpunkte 2017 bis 2025 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 3.1 Verkehrssicherheit in Ortsgebieten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 3.2 Ablenkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 3.3 Fahrradsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 3.4 Mopedsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3.5 Motorradsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3.6 Fahrverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.7 Fahrtauglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 3.8 Verkehrserziehung und Verkehrssicherheitsberatung . . . . . . . 17 3.9 Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 4 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Vorwort Mit „Sicherheit im Verkehr 2017 bis 2025“ wurde ein langfristigstes und zugleich zukunftsorientiertes Verkehrssicherheitsprogramm für das Bundesland Salzburg erstellt. Das Programm enthält neun sicher- heitsrelevante Schwerpunkte mit konkreten Maßnahmen zur Umset- zung. Die koordinierte Zusammenarbeit der Akteure der Verkehrs- 4 sicherheitsarbeit im Bundesland soll gemeinsam zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr in Salzburg beitragen. Die technologischen Veränderungen im Verkehrsbereich bringen einerseits Erleichterungen und Verbesserungen. Andererseits erge- ben sich durch die Entwicklungen aber auch neue Fragestellungen und Sicherheitsprobleme im Straßenverkehr, mit denen wir uns intensiv beschäftigen müssen. An erster Stelle steht die massive Ablenkung der Verkehrsteilnehmerinnen und –teilnehmer beispiels- weise durch das Mobiltelefon. Im Programm „Sicherheit im Verkehr 2017 bis 2025“ werden Maßnah- men zu jenen neun Programmschwerpunkten definiert, die entspre- chend den Unfällen auf Salzburgs Straßen und der Einschätzung der Expertinnen und Experten der Verkehrssicherheit im Land Salzburg für eine verbesserte Sicherheit auf unseren Straßen besonders wich- tig sind. Neben bewusstseinsbildenden Maßnahmen sind auch Vorga- ben und Regeln wichtig, die kontrolliert werden müssen. Die Zusammenarbeit der Organisationen, die sich um mehr Ver- kehrssicherheit bemühen, ist ebenso wichtig wie das Verhalten der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Ich danke allen, die etwas dazu beitragen, dass unsere Straßen sicherer werden! Mag. Stefan Schnöll Verkehrslandesrat
5 1. Verkehrssicherheit 2017 bis 2025 1.1 Zielsetzungen Übergeordnetes Ziel des Salzburger Programms Fahrzeug „Sicherheit im Verkehr 2017 bis 2025“ ist es, Auf neue technische Entwicklungen, die auch das Verkehrssicherheitsniveau im Bundesland Gefahren und Risiken mit sich bringen können, Salzburg noch weiter zu erhöhen. muss aus Sicht der Verkehrssicherheit rasch und zielgerichtet reagiert werden: Der rasant Die Zahl der Unfälle soll um 10 Prozent redu- wachsende Anteil an Pedelecs bzw. E-Bikes im ziert und die Anzahl der Verletzten und Getöte- Straßenraum, die Entwicklung und der künftige ten weiter kontinuierlich verringert werden. Das Einsatz von selbstfahrenden Fahrzeugen oder langfristige Ziel ist die „Vision Zero“, also null die Entwicklung von neuen spielzeugähnlichen Verkehrstote im Bundesland Salzburg. Fahrzeugen. Die Wandlung des Cockpits von Kraftfahrzeugen zu Multimedia-Bedienflächen Der Ansatz des Programms „Sicherheit im Ver- stellen schon heute wesentliche Herausforde- kehr 2017 bis 2025“ versteht sich dabei als ein rungen an die Verkehrsteilnehmenden und an strategischer Leitfaden, der in der operativen die Verkehrssicherheit. Verkehrssicherheitsarbeit aufgenommen und in Maßnahmen, Aktionen und Kampagnen um- Straße gesetzt werden muss, um im Verkehrsumfeld Die vorhandene Infrastruktur hat unstrittig Wirkung zu erzeugen. Dabei kann eine nach- einen wesentlichen Einfluss auf das Niveau haltige Erhöhung der Verkehrssicherheit durch der Verkehrssicherheit. Häufig ereignen sich Maßnahmen in unterschiedlichen Handlungsbe- Unfälle dort, wo die Verkehrsteilnehmer und reichen erreicht werden: Verkehrsteilnehmerinnen überraschend in un- günstige Situationen geraten. Die Abstimmung Mensch von Sichtbeziehungen und Straßentrassierung, Besonders bewusstseinsbildende Maßnahmen regelkonform ausgestattete Schutzwege, ein sollen das Verhalten der Verkehrsteilneh- ordnungsgemäßer Zustand der Fahrbahnen, gut merinnen und Verkehrsteilnehmer positiv angelegte und ausgestaltete Geh- und Radwege beeinflussen: Durch kooperatives Verhal- können helfen, die Sicherheit zu verbessern. ten im Straßenverkehr, wie gegenseitige Rücksichtnahme, defensives Verhalten in Das Programm „Sicherheit im Verkehr 2017 bis unübersichtlichen Situationen, Vermeidung 2025“ enthält Maßnahmen in allen erwähnten von Ablenkungen, kann jede und jeder einen Bereichen. Diese sollen einen Beitrag dazu leis- wesentlichen Beitrag für das Sicherheitsni- ten, die Sicherheit im Verkehrsraum zu erhöhen veau im Verkehrsraum leisten. und die Anzahl der Unfälle, der Getöteten und der Verletzten zu verringern.
1.2 Organisation 1.3 Arbeitsgruppen – Programmschwerpunkte Verkehrssicherheitsarbeit kann nur dann Im Verkehrssicherheitsprogramm 2017 bis 2025 erfolgreich umgesetzt werden, wenn über sind neun Programmschwerpunkte festgelegt. das strategische Programm hinaus operative Die Leitungen der Arbeitsgruppen organisieren Maßnahmen auf der Straße und bei den Ver- die Arbeit in diesen Programmschwerpunkten kehrsteilnehmenden erfolgen. und berichten darüber dem Steuerungsgremi- um. Es ist daher besonders wichtig, die Salzbur- 6 ger Verkehrssicherheitsarbeit als gemeinsame Die Leitung der einzelnen Programmschwer- Anstrengung und Zusammenarbeit wesentlicher punkte wird von folgenden Organisationen Akteure (siehe Steuerungsgremium) zu verste- bzw. Personen ausgeübt: hen und zu leben. Das Salzburger Verkehrs- sicherheitsprogramm 2017 bis 2025 wird von einem Netzwerk von Partnern getragen. 1. Verkehrssicherheit in Ortsgebieten Land Salzburg, Ahmed Noor STEUERUNGSGREMIUM Stadt Salzburg, Michael Schwifcz Im Steuerungsgremium koordinieren die rele- Polizei, Friedrich Schmidhuber vanten Akteure die Verkehrssicherheitsarbeit 2. Ablenkung im Bundesland Salzburg. Im Steuerungsgremium KFV, Martin Pfanner sind folgende Organisationen vertreten: ÖAMTC, Aloisia Gurtner ARBÖ, Günther Frühwirth ■ and Salzburg L ■ Stadt Salzburg 3. Fahrradsicherheit ■ Polizei Land Salzburg, Ursula Hemetsberger ■ ÖAMTC Stadt Salzburg, Verena Hefinger ■ ARBÖ ■ KFV 4. Mopedsicherheit ■ Bildungsdirektion ARBÖ, Günther Frühwirth ■ AUVA KFV, Martin Pfanner 5. Motorradsicherheit Koordiniert wird das Steuerungsgremium durch ARBÖ, Günther Frühwirth das Amt der Salzburger Landesregierung, Refe- Stadt Salzburg, Michael Schwifcz rat Straßenbau und Verkehrsplanung. 6. Fahrverhalten Polizei, Friedrich Schmidhuber KFV, Martin Pfanner 7. Fahrtauglichkeit Polizei, Friedrich Schmidhuber ÖAMTC, Aloisia Gurtner 8. Verkehrserziehung und Verkehrssicherheitsberatung ÖAMTC, Aloisia Gurtner Bildungsdirektion für Salzburg, Astrid Leitner 9. Infrastruktur Land Salzburg, Peter Weissenböck Stadt Salzburg, Michael Schwifcz
7 2. Verkehrsunfälle in Salzburg 2.1 Entwicklung der Unfall- und Verkehrszahlen Bei der Gegenüberstellung der Entwicklung Anmerkung: der Unfälle mit Personenschaden und den Ver- Bei der Analyse der Unfalldaten ist zu berück- kehrszahlen im Bundesland Salzburg zeigt sich, sichtigen, dass im Jahr 2012 die Erhebung der dass trotz steigender Verkehrszahlen (Zunah- Straßenverkehrsunfälle grundsätzlich geändert me um ca. 10% von 2002 bis 2015) die Zahl der wurde, weshalb ein direkter Vergleich der Unfälle mit Personenschaden (UPS) seit einem Daten vor und nach 2012 nicht zulässig ist. Höchststand im Jahr 2007 rückläufig ist. 4500 120 118 4000 116 3500 114 112 Verkehrsentwicklung in Prozent Unfälle mit Personenschaden 3000 110 108 2500 106 2000 104 102 1500 100 98 1000 96 500 94 92 0 90 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Abb. 1: Entwicklung der Unfälle mit Personenschaden und der Verkehrszahlen (Quelle: Amt der Salzburger Landesregierung) Aber auch seit dem Jahr 2012 kam es zu einer deutlichen Reduktion der Unfälle mit Personen- schaden – trotz steigender Verkehrsaufkommen.
2.2 Im Ortsgebiet mehr Unfälle als im Freiland Im Land Salzburg nimmt die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sowohl im Freiland als auch im Ortsgebiet tendenziell ab. Die Gegenüberstellung der Unfälle mit Per- sonenschaden im Ortsgebiet und im Freiland zeigt aber sehr deutlich, dass sich wesentlich 8 mehr Unfälle mit Personenschaden im Orts gebiet ereignet haben als im Freiland. Unfälle Ortsgebiet/Freiland 3500 3000 2500 2186 1994 1920 1869 2000 1803 1500 1241 1095 992 919 1000 500 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Freiland Ortsgebiet Abb. 2: Entwicklung der Unfälle mit Personenschaden im Ortsgebiet und im Freiland (Quelle: Amt der Salzburger Landesregierung) Innerorts besteht eine sehr große Vielfalt an in mehrspurigen Fahrzeugen mit entsprechen- unterschiedlichen Arten der Verkehrsteilnahme der Knautschzone. Die Unfallfolgen sind bei mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und diesen Verkehrsteilnehmern und Verkehrsteil- Ansprüchen an den Verkehrsraum. nehmerinnen daher gravierender. Zu Fuß Gehende und Radfahrende sind als „un- Die Reduktion der Fahrgeschwindigkeit führt zu geschützte“ Verkehrsteilnehmende naturgemäß weniger Unfällen und trägt damit zu einer we- wesentlich verletzungsgefährdeter als Personen sentlichen Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.
2.3 Sicherheitsniveaus verschieben sich Deutlich zurückgegangen ist die Zahl der Waren im Zeitraum 2008 bis 2011 noch mehr als getöteten Verkehrsteilnehmenden: Starben die Hälfte der Getöteten Insassen von zweispu- in den Jahren 2008 bis 2011 insgesamt 195 rigen Kraftfahrzeugen, sind im Zeitraum 2012 Menschen auf Salzburgs Straßen, so waren es bis 2015 die Mehrheit der zu Tode Gekomme- in den folgenden vier Jahren insgesamt 152 nen ungeschützte Verkehrsteilnehmende (zu (durchschnittlich 38 pro Jahr). Fuß Gehende, Radfahrende, Moped- und Motor- radnutzende). Der Trend einer für die Gruppe Eine wesentliche Entwicklung im Unfallbereich der ungeschützten Verkehrsteilnehmenden 9 ist die Verschiebung von Sicherheitsniveaus ungünstigen Entwicklung zeigt sich auch bei zwischen den Verkehrsarten. Betrachtung der Verunglückten (Getötete und Verletzte zusammen). Während sowohl bei den Verunglückten (= Ver letzte und Getötete) als auch besonders bei Hinsichtlich der getöteten PKW-Insassen ergibt den Getöteten insgesamt Rückgänge erzielt sich, dass deren Anzahl von 94 im Zeitraum werden konnten, treten diese Sicherheitsge- 2008 bis 2011 auf 63 im Zeitraum 2012 bis 2015 winne verstärkt bei den Autoinsassen auf. gesunken ist. Getötete nach Verkehrsarten Getötete nach Verkehrsarten 2008 – 2011 2012 – 2015 12 11 26 32 Fußgänger PKW 21 94 21 Fahrrad 63 LKW, Busse & Sonstige Mopeds & Motorrad 36 31 Abb. 3: Verunglückte (= Verletzte und Getötete) nach Verkehrsarten des Abb. 4: Verunglückte (= Verletzte und Getötete) nach Verkehrsarten des Zeitraumes 2008 – 2011 (Quelle: Amt der Salzburger Landesregierung) Zeitraumes 2012 – 2015 (Quelle: Amt der Salzburger Landesregierung) Im Zeitraum 2008 bis 2011 sind insgesamt durchschnittlich 3.723 Menschen bei Verkehrs- 15.043 Menschen bei Verkehrsunfällen im Bun- unfällen im Bundesland Salzburg. desland Salzburg verletzt oder getötet worden. Das entspricht durchschnittlich 3.760 Verun- Mehr als die Hälfte der verunglückten Verkehr- glückten pro Jahr. steilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen ver- unfallte als Insassen von PKW, wobei der Anteil 2012 wurde die Erhebung der Straßenverkehrs- rückläufig ist. Fast jeder fünfte verunglückte Ver- unfälle grundsätzlich geändert, sodass ein kehrsteilnehmende war mit Moped und Motorrad direkter Vergleich der Verunglückten-Daten unterwegs. Die Anzahl der verletzten und getö- vor und nach 2012 nicht zulässig ist. In den teten Radfahrenden hat sowohl absolut als auch Jahren 2012 bis 2015 verunglückten jährlich prozentuell in den letzten Jahren zugenommen.
3. Programmschwerpunkte 2017 bis 2025 3.1 Verkehrssicherheit in Ortsgebieten Ortsgebiete zeichnen sich dadurch aus, dass Maßnahmen eine große Durchmischung unterschiedlicher ■ Entwicklung und Gestaltung des Verkehrs Nutzungsansprüche in einem räumlich be- raumes mit besonderer Rücksicht aller schränkten Umfeld bestehen. Arten von Verkehrsteilnahme, insbesondere ungeschützte Verkehrsteilnehmende 10 Dabei wollen zu Fuß Gehende, Radfahrende, ■ Gestaltung von Fußgängerbereichen Fahrzeug-Lenkende, Moped- und Motorrad- im Ortsgebiet Lenkende, etc. den vorhandenen Raum so ■ Überprüfung der bestehenden Schutz uneingeschränkt wie möglich nutzen. Durch die wege auf Richtlinienkonformität und unterschiedlichen Nutzungsansprüche bei einer bewusstseinsbildende Maßnahmen hinsicht- größeren Dichte an Verkehrsteilnehmenden lich des richtigen Verhaltens vor und auf entstehen häufig Konfliktsituationen. Schutzwegen ■ Verbesserung der Infrastruktur für zu Derzeit ist die Zahl der Unfälle mit Personen- Fuß Gehende, z.B. durch die Errichtung schaden in den Ortsgebieten deutlich höher als baulicher Querungshilfen im Freiland. ■ Verbesserung der Radverkehrsverbindungen Ziele ■ Sicherheitsoffensive bei den Haltestellen ■ weniger Unfälle mit Personenschaden des öffentlichen Verkehrs (Zu- und Abwege, in Ortsgebieten ausreichend Aufstellflächen, soziale Sicher- ■ Verbesserung der Bedingungen für zu Fuß heit beachten, Einbinden der öffentlichen Gehende in den Ortsgebieten (Verminde- Verkehrsbetriebe, etc.) rung von Umwegen, qualitativ hochwertiges ■ Geschwindigkeitsüberwachung, Wegenetz, sichere Querungsmöglichkeiten besonders in sensiblen Bereichen – Anstoßen von Fußgängerprojekten in den wie Schulen, Seniorenheimen Gemeinden) ■ Überwachung der Anhaltebereitschaft ■ Verbesserung der Bedingungen für vor Schutzwegen Radfahrende in den Ortsgebieten ■ Förderung von Konzepten des ■ Förderung eines rücksichtsvollen Miteinanders im Verkehr Verhaltens der Verkehrsteilnehmer und ■ Unfallhäufungsstellensanierung Verkehrsteilnehmerinnen und Schaffung in Ortsgebieten eines Bewusstseins, durch das eigene ■ Flexible Tempolimits (z.B. vor Schulen) Verhalten wesentlich zur Erhöhung der ■ bewusstseinsbildende Maßnahmen: Verkehrssicherheit beitragen zu können. – zur Anhaltebereitschaft vor Schutzwegen – z um Thema Geschwindigkeit (z.B. durch mobile Tempoanzeigen) – z ur Sichtbarmachung in der Dämmerung/ Dunkelheit (Reflexmaterialien) – z um Verkehrsverhalten (z.B. Aktion toter Winkel)
11 3.2 Ablenkung Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert Maßnahmen grundsätzlich eine ausreichende Konzentration ■ Schwerpunktaktionen der Polizei auf das Verkehrsgeschehen. Ablenkung vermin- (z.B. zum Thema Telefonieren, SMS) dert die auf die Verkehrssituation gerichtete ■ Bewusstseinsbildung für die Gefahren, Aufmerksamkeit und ein stark erhöhtes Unfall die von der Bedienung von technischen risiko wird dadurch in Kauf genommen. Geräten im Fahrzeug (z.B. Navigations gerät, Radio) während der Fahrt ausgehen Die Verkehrsteilnehmenden sind häufig durch ■ Bewusstseinsbildung für die Gefahren verkehrsfremde „Nebentätigkeiten“ wie das durch Ablenkung Hantieren mit dem Smartphone, das Bedie- ■ Bewusstseinsbildende Maßnahmen für zu nen von Navigationsgeräten bzw. des Radios, Fuß Gehende und Radfahrende bezüglich Rauchen, Essen oder durch visuelle Reiz der Gefahren durch die Nutzung des Smart- überflutung (z.B. Werbeflächen) abgelenkt. phones etc. (z.B. lange Blickzuwendung auf Auch eine „geistige Abwesenheit“ bei Stress, das Handy, Musikhören mittels Kopfhörer) Übermüdung oder allgemein verminderter ■ Verbesserung der Datengrundlage für Fahrtauglichkeit kann auftreten. In den letzten Ablenkung im Straßenverkehr insbesondere Jahren hat sich die Ablenkung zur Hauptun für bewusstseinsbildende Maßnahmen fallursache im Straßenverkehr entwickelt. ■ Sensibilisierung bei der zivilrechtlichen Genehmigung der Werbeanlagen Ziele ■ Reduktion der Informationsfülle ■ Sensibilisierung der Verkehrsteilneh im Straßenraum merinnen und Verkehrsteilnehmer zum Thema Ablenkung und Risikoverhalten ■ Bewusstmachung, dass jeder Verkehrsteil nehmende durch sein eigenes Verhalten zum Verursacher von Unfällen werden kann ■ Reduktion der Unfälle aufgrund von Ablenkung
12 3.3 Fahrradsicherheit Fahrradfahren ist gesamtgesellschaftlich gese- Maßnahmen hen eindeutig als positiv zu bewerten: Rad- ■ Ausbau von Radwegen und –routen fahren ist gesundheitsfördernd, bringt keine (Gemeinden vernetzen, Radverbindungen schädlichen Emissionen, verursacht einen ge- zu wichtigen Einrichtungen wie Schulen etc.) ringen Platzbedarf und keine Lärmentwicklung. ■ Lückenschluss im Radroutennetz Aus diesen Gründen wird Radfahren gefördert ■ Gezielte Verbesserung der Infrastruktur (vgl. auch „salzburg.mobil 2025“ und Radver- für den Radverkehr (z.B. Sichtbeziehungen kehrsstrategie „Fahr Rad in Salzburg!“). in Kreuzungsbereichen, breitere Radwege bei Neubau) Das Fahrrad stellt nicht nur eine beliebte ■ Förderung von geeigneten Freizeitaktivität dar, sondern es werden damit Radabstellanlagen auch zunehmend mehr Alltagsfahrten (Wege ■ Verpflichtende Radabstellanlagen zur Arbeit, Schule, Einkauf) erledigt. bei öffentlichen Gebäuden (Bautechnikgesetz) Um mit steigendem Radverkehrsanteil nicht ■ Landeseinheitliche Radwegweisung gleichzeitig die Zahl der Radunfälle zu er- ■ Informationen über richtiges Helmtragen höhen, sind Maßnahmen auf verschiedenen und Helmförderaktionen im Schulbereich Ebenen vorgesehen. ■ Bewusstseinsbildende Maßnahmen zum Thema Fahrradausstattung Ziele (z.B. Beleuchtung, Bremsanlagen) ■w eniger Unfälle mit Fahrradbeteiligung ■ Schwerpunktkontrollen bezüglich der ■ Förderung des Bewusstseins für ein Ausstattung der Fahrräder (z.B. Beleuch- sicheres Verkehrsverhalten tung, Bremsen) und des Fahrverhaltens ■ Förderung des Bewusstseins über eine der Radfahrenden und des Verhaltens der ordnungsgemäße Ausstattung des anderen Verkehrsteilnehmer und Verkehrs F ahrrads teilnehmerinnen gegenüber Radfahrenden ■ Förderung der Nutzung des Fahrrads ■ Sicherstellung einer sicheren Benutzbar keit der Radwege durch die Erhalter (z.B. Winterdienst, Fahrbahnbelag, Lichtraum) ■ Verbesserung der Fahrtechnik durch Nutzung von Parcours bzw. Radworkshops (z.B. für Schülerinnen und Schüler, E-Bikes) ■ Information über die Verhaltens- und Verkehrsregeln für Radfahrende und andere Verkehrsteilnehmende (z.B. toter Winkel, Abstand beim Überholen, E-Bike- Broschüre)
3.4 Mopedsicherheit Die Fortbewegung mit Mopeds bietet Jugend- Maßnahmen lichen den ersten aktiven Kontakt mit moto- ■ Bewusstseinsbildende Maßnahmen über risierten Verkehrsmitteln. Vor allem in ländli- die Gefahren beim Mopedfahren und zur chen Gebieten mit einem reduzierten Angebot Förderung eines risikoärmeren Fahrverhal- an öffentlichen Verkehrsmitteln stellen die tens (z.B. Moped-Simulator an Schulen) Mopeds oftmals die einzige Möglichkeit dar, ■ Mopedkontrollen der Polizei die Lehrstelle in akzeptabler Zeit zu erreichen (verkehrstechnische Überprüfung auf Verän- bzw. ihre Freizeitwege unabhängig zurücklegen derungen beim Moped wie z.B. Erhöhung zu können. der max. möglichen Fahrgeschwindigkeit) ■ Verkehrserziehung und Moped Workshops 13 Vor allem 15- und 16-Jährige sind von Mopedun- für Jugendliche an Schulen fällen betroffen. Die Unfallhäufigkeit ist 10-mal ■ Fahrtechniktrainings für Mopedlenkende so hoch wie bei PKW-Lenkenden. Die Gruppe ■ Bemühungen unterstützen, die Qualität der Mopedfahrenden weist die höchsten Unfall- der Ausbildung zu verbessern (z.B. Anzahl zahlen pro zugelassene Fahrzeuge auf. Moped der Teilnehmenden, Prüfungsprozedere) unfälle ereignen sich primär im Ortsgebiet. Ziele ■ weniger Unfälle mit Mopedbeteiligung ■ Förderung des Bewusstseins über die Gefahren des Mopedfahrens besonders bei jungen Verkehrsteilnehmern und Verkehrs teilnehmerinnen ■ Bessere Fahrzeugsicherheit
3.5 Motorradsicherheit Die fehlende Knautschzone in Kombination mit Maßnahmen hohen Fahrgeschwindigkeiten macht das Motor ■ Bewusstseinsbildende Maßnahmen rad zum Verkehrsmittel mit den schwersten zur Förderung eines risikoärmeren Unfallfolgen. Fahrverhaltens ■ Geschwindigkeitskontrollen, Speziell nach der Winterpause oder bei Überwachungsschwerpunkte Wiedereinsteigern führt die mangelnde Fahr- ■ Fahrtechniktrainings für Motorrad- praxis zu einer Erhöhung des Unfallrisikos. lenkende, speziell nach der Winterpause 14 Wiedereinsteiger als Motorradfahrer verun und für Wiedereinsteiger fallen häufig in der Altersgruppe 40 bis 55 ■ Überprüfung der Motorräder auf ihren Jahre. Die Motorradfahrenden verunfallen technischen Zustand dabei häufiger im Freiland bei entsprechend ■ Analyse der Motorradunfälle und Sanierung höheren Fahrgeschwindigkeiten. von Unfallhäufungsstellen mit Motorrad beteiligung (z.B. Optimierung der Fahrlinie Ziele in Kurvenbereichen) ■ weniger Unfälle mit Motorradbeteiligung ■ Bewusstseinsbildung bei PKW-Lenkenden ■ Bewusstseinsbildung über die Gefahren zur Vermeidung von Unfällen mit Motor des Motorradfahrens rädern ■ Verbesserung der Fahrtechnik
15 3.6 Fahrverhalten Ein rücksichtsvolles Verhalten gegenüber den Ziele anderen Verkehrsteilnehmenden ist ein wesent- ■ weniger Unfälle mit Personenschaden licher Faktor zur Erhöhung der Verkehrssicher- aufgrund nicht angepasster Fahrgeschwin- heit. digkeit und nicht ausreichendem Sicher- heitsabstand Eine der Hauptursachen für Unfälle mit ■ Förderung einer angepassten Fahrge Schwerverletzten oder Getöteten ist die nicht schwindigkeit durch Bewusstseinsbildung angepasste Geschwindigkeit. Österreichweit ■ Gestaltung des Straßenraums für eine halten sich nur ca. 40 % der Fahrzeuglenkenden bessere Einhaltung der Geschwindig an die Geschwindigkeitsbeschränkung inner- keitslimits halb des Ortsgebietes mit einer max. erlaubten ■ Förderung eines rücksichtsvollen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Auf Auto- Fahrverhaltens bahnen oder Schnellstraßen zählt ein zu gerin- ger Sicherheitsabstand zu den häufigsten Unfal- Maßnahmen lursachen. Dabei fehlt oftmals das Bewusstsein ■ Bewusstseinsbildung zur Förderung eines für die große Gefährdung, die durch ein solches rücksichtsvollen Verhaltens aller Fahrverhalten ausgelöst wird. In Kombination Verkehrsteilnehmenden mit Ablenkung oder Müdigkeit kommt es bei ■ Durchführung von Geschwindigkeits einem abrupten Bremsmanöver des voraus- kontrollen und Abstandskontrollen durch fahrenden Fahrzeuges zu einer Kollision, im die Polizei schlimmsten Fall zu einer Massenkarambolage. ■ Unterstützung von Geschwindigkeits beschränkungen durch Straßenraumge staltung (z.B. Verengungen, Verkehrsinseln) ■ Maßnahmen zur Geschwindigkeits reduzierung (z.B. baulich, Wechsel verkehrszeichen) in sensiblen Bereichen (z.B. Schulen, Horte) ■ Einsatz mobiler Tempoanzeigen (Bewusstseinsbildung) ■ Überprüfung von bestehenden Geschwindigkeitsbeschränkungen auf ihre Erfordernis
16 3.7 Fahrtauglichkeit Wesentliche Faktoren, die die Fahrtauglichkeit ■ Erhöhung des Bewusstseins, dass der Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilneh- jeder Verkehrsteilnehmer und merinnen negativ beeinflussen, sind Alkohol, jede Verkehrsteilnehmerin durch Drogen, Medikamente, Müdigkeit oder auch eigenes Fehlverhalten in die eine allgemeine schlechte physische und Verursacherrolle kommen kann mit psychische Verfassung der Lenkenden. allen damit zusammenhängenden Folgen (Verantwortung für Unfälle/Verletzte/Tote) Von diesen Beeinträchtigungen der Fahrtaug- – insbesondere hinsichtlich der Gefahren lichkeit geht ein sehr hohes Gefährdungspoten- aus eingeschränkter Fahrtauglichkeit zial aus. (Alkohol, Drogen, Medikamente, Übermüdung etc.) Mit einem steigenden Promillegehalt steigt auch das Unfallrisiko signifikant an. Bei 0,5‰ Maßnahmen Blutalkohol ist das Unfallrisiko bereits doppelt ■ Bewusstseinsbildung für das eigene Risiko so hoch wie bei einem nüchtern Lenkenden, bei verhalten im Straßenverkehr durch Ein- 0,8‰ Blutalkohol ist es bereits viermal so hoch. fluss von Alkohol, Drogen, Medikamenten ■ Bewusstseinsbildung über die Gefahren Auch die Beeinträchtigung durch Drogen und durch Übermüdung („Sekundenschlaf“) Medikamente ist ein Problem der Verkehrs ■ Bewusstseinsbildung für ältere Verkehrs sicherheit. Zur besseren Feststellung der Dro- teilnehmerinnen und Verkehrsteilneh genbeeinträchtigung werden die zukünftige mer, ihre Fahrtauglichkeit kritisch zu Möglichkeit der Überprüfung auf Drogen und der hinterfragen und überprüfen zu lassen dazugehörige gesetzliche Rahmen beitragen. (z.B. Seh-, Reaktionsvermögen) ■ Maßnahmen fördern, die den Verzicht Aber auch die Gefahren des Sekundenschlafs auf die Nutzung von Kfz erleichtern (z.B. werden oft unterschätzt. Hier gilt es, die Einrichtung von Ruftaxis in Gemeinden) Frühwarnsignale wie Gähnen, Augenbrennen, ■ Maßnahmen fördern, die den Verzicht auf Blendempfindlichkeit nicht zu ignorieren, die Nutzung von Kfz bei geplantem Alko sondern eine Pause einzulegen. holkonsum erleichtern (z.B. Shuttleservice nach Firmenfeiern, Discobus) Ziele ■ Schwerpunktkontrollen der Polizei ■ Verkehrsteilnehmende im Rahmen von bezüglich Verkehrsteilnehmende unter Bewusstseinsbildungsmaßnahmen Alkohol-, Drogen- oder Medikamenten zum Thema Verantwortung und einfluss Eigenverantwortung sensibilisieren
17 3.8 Verkehrserziehung und Verkehrssicherheitsberatung Verkehrserziehung ist ein lebenslanger Prozess Maßnahmen mit dem Ziel, sozial verantwortliches Verhal- ■ bewusstseinsbildende Maßnahmen zum ten im Verkehr zu erlangen und zu verfestigen. Thema Risikoverhalten (z.B. Ablenkung) Jede Altersgruppe ist aufgefordert, sich immer und Vorbildwirkung (Sichtbarkeit bei wieder des eigenen Verkehrsverhaltens be- Dämmerung/Dunkelheit) wusst zu werden und sich entsprechend der ■ auf die unterschiedlichen Zielgruppen Verkehrsteilnahme zu verhalten. Rücksichts- (nach Alter: Kinder, Jugendliche, volle Verkehrsteilnehmende verhalten sich Erwachsene, Senioren; nach Verkehrsmittel: tolerant anderen gegenüber. Die positive Motorrad, Fahrrad, PKW etc.) abgestimmte Vorbildwirkung jedes einzelnen Verkehrsteil- Information über das richtige Verhalten nehmenden ist ein wesentlicher Beitrag zur im Straßenverkehr Erhöhung der Verkehrssicherheit. ■ Durchführung von Schwerpunktaktionen in Schulen (Berufsschulen, Höhere Schulen) Neben der Verkehrserziehung in Schulen und zu den Themen Verkehrsverhalten, Alkohol- Kindergärten zählt die Ausbildung von Fahr- und Drogenkonsum und deren Auswirkung zeuglenkenden, die regelmäßige Weiterbildung ■ Beibehaltung der bestehenden von Fahrlehrenden und -instruktoren und die Maßnahmen für die schulische Beratung von Menschen im Seniorenalter zu Verkehrserziehung diesem Schwerpunkt. (z.B. Schülerlotsen, Schulwegpolizei, freiwillige Radfahrprüfung) Ziele ■ Beratung für Seniorinnen und ■ Beibehaltung des bestehenden Senioren über die Möglichkeiten, ihre hohen Sicherheitsstandards bei der Fahrtauglichkeit überprüfen zu lassen Verkehrserziehung der Schulkinder im bzw. eine ausreichende nicht Kfz-basierte Grundschulalter, weiter Intensivierung Mobilität zu gewährleisten dieser Maßnahmen ab der Sekundarstufe ■ Weitere Reduktion der Anzahl an Verkehrsunfällen mit Kindern und Jugendlichen („Vision Zero“) ■ Verminderung des Risikos im Straßenverkehr Unfallopfer zu werden ■ Rücksichtsvolles Verhalten der Verkehrsteilnehmenden
3.9 Infrastruktur Die Gestaltung und der Zustand des Verkehrs- Maßnahmen raumes haben einen großen Einfluss auf das ■ Implementierung von Unfallgeschehen. Durch eine entsprechende Verkehrssicherheitsaudits und Gestaltung des öffentlichen Raumes (Stichwort Verkehrssicherheitsinspektionen für „selbsterklärende Straße“) kann das Verhalten Projekte im Landesstraßennetz der Verkehrsteilnehmenden in eine gewünsch- ■ Gewährleistung des laufenden te, positive Richtung gelenkt werden. Unfallhäufungsstellen-Managements entsprechend den gesetzlichen 18 Bei geplanten Straßenbauprojekten können Bestimmungen: Ermittlung von bestehenden mittels Verkehrssicherheitsaudits (RSA) bereits Unfallhäufungsstellen und „Sanierung“ in der Planungsphase verkehrssicherheitstech- ■ Überprüfung der vorhandenen nische Mängel eruiert und kostengünstig besei- Querungshilfen auf Erforderlichkeit und tigt werden. Bei bestehenden Straßen können richtlinienkonforme Ausgestaltung im Rahmen von Verkehrssicherheitsinspektio ■ Überprüfung der vorhandenen nen (RSI) Problemstellen erkannt und durch Verkehrszeichen auf Erforderlichkeit, entsprechende Maßnahmen entschärft werden. Zustand und Gesetzmäßigkeit ■ Sensibilisierung der Straßenerhalter für Im Rahmen des Unfallhäufungsstellen- die Vermeidung von Sichteinschränkungen Managements werden gefährliche Straßen im Knotenbereich stellen erkannt und entschärft. ■ Überprüfung auf bescheidgemäße Absicherung Ziele von Straßenbaustellen ■ Schaffung eines übersichtlichen, ■ Überprüfung der bestehenden selbsterklärenden Straßenraumes Werbeanlagen im Straßenraum auf ■ Reduktion der Unfallhäufungsstellen (UHS) richtlinienkonforme Standortwahl und im Bundesland Salzburg durch laufende richtlinienkonformen Betrieb Bearbeitung ■ Überprüfung der vorhandenen ■ Halten bzw. Verbessern Eisenbahnkreuzungen der Verkehrssicherheit der Bestandsinfrastruktur (z.B. ausreichende Griffigkeit der Fahrbahnoberfläche, ausreichende Sichtweiten etc.)
19 4. Ausblick Die Laufzeit des Verkehrssicherheitsprogramms ist an das Salzburger Landesmobilitätskonzept „salzburg.mobil 2025“ angepasst, weil die- ses den verkehrspolitischen Rahmen im Land Salzburg vorgibt. Das Ziel einer verstärkten Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel trägt auch zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit bei. Die Unterstützung der Gemeinden in verkehr- licher Sicht (z.B. Kommunale Mobilitätsbera- terausbildung, Newsletter, Vernetzung) ist ein weiterer Beitrag zu einer Steigerung der Ver- kehrssicherheit. Der Verkehrssicherheitsfonds des Landes Salzburg unterstützt Aktivitäten, damit Salzburgs Straßen sicherer werden. Mehr Verkehrssicherheit bis 2025 Die Maßnahmen dieses Verkehrssicherheits- programms werden schrittweise umgesetzt und bei Bedarf angepasst. Die Arbeitsgruppen treffen sich regelmäßig zur Abstimmung. Diese Gruppe berichtet dem Steuerungsgremium in seiner jährlichen Sitzung. Dieses Verkehrssicherheitsprogramm will einen Beitrag dazu leisten, die Sicherheit für alle Ver- kehrsteilnehmenden in Salzburg zu erhöhen.
N L N U salzburg. mobil 2025
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