Skript für die Abschlussprüfung im Fach PCB für den Qualifizierenden Abschluss der Mittelschule - Teilbereich "Grundlagen der Kommunikation": ...
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Skript für die Abschlussprüfung im Fach PCB für den Qualifizierenden Abschluss der Mittelschule Teilbereich „Grundlagen der Kommunikation“: 18.03.2019 Nachricht Sender Empfänger 7 1. Formen der Kommunikation
2. Was ist Kommunikation? Kennzeichnend für die Kommunikation beim Menschen ist, dass er die Informationen des Senders bewertet, sie mit Gefühlen versieht, die beim Empfänger bestimmte Empfindungen auslösen. Der Empfänger der Nachricht interpretiert diese. Menschen können sich durch das Austauschen von Informationen verständigen. Dabei spielen Sprache, Gestik, Mimik und Zeichen eine wichtige Rolle. Diesen Vorgang nennt man Kommunikation. 3. Wie funktioniert die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen beim Menschen? Augen: • man kann Objekte (Gegenstände, Personen) und Signale erkennen • man kann Gestik (z.B. Handbewegung) und Mimik (z.B. Lachen) deuten Ohren: • man kann Geräusche hören • man kann Höhenunterschiede wahrnehmen • Sitz des Gleichgewichtssinns Mund: • Sitz des Geschmackssinns • dort wird Sprache ermöglicht Nase: • Sitz des Geruchssinns Haut: • Tastsinnesorgan → Schmerz-, Kälte-, Wärme-, und Druckempfinden 4. Sinnesorgane – Antennen zur Informationsaufnahme Unsere Sinnesorgane, sind wie „Fenster zur Welt“, mit ihnen nehmen wir unsere Umwelt wahr. Sinn Sinnesorgan Reizart Wahrnehmung hell und dunkel, Farben, Gesichtssinn Auge Licht Bewegungen, räumliches Sehen Gehörsinn Ohr Schall Tonhöhen, Lautstärken
Geruch (würzig, faulig, Geruchssinn Nase Chemische Stoffe blumig) Geschmack (süß, sauer, Geschmackssinn Zunge und Gaumen Chemische Stoffe bitter, salzig, umami) Ultraschall, Röntgenstrahlen und radioaktive Strahlung können von unseren Sinnesorganen nicht wahrgenommen werden. 5. Wie werden Reize aufgenommen und in unserem Nervensystem verarbeitet? Unser Nervensystem besteht aus: Gehirn (1), Rückenmark (2), Nervenbahnen (3) Die Sinneseindrücke werden auf elektrischem und chemischem Weg ins zentrale Nervensystem (ZNS) übertragen und dort verarbeitet. Das periphere Nervensystem (PNS) besteht aus den Nervenbahnen (3). Die Erregungen, die von den Sinneszellen an das ZNS geleitet werden und die Erregungen, die vom ZNS an die Muskeln weitergegeben werden, laufen in getrennten Bahnen. Wir sprechen von sensorischen Nerven (Empfindungsnerven) (4) und motorischen Nerven (Bewegungsnerven) (5).
6. Wie reagiert der Mensch auf Reize? = Reiz-Reaktions-Schema Dies stellt eine (durch Willen) gesteuerte Handlung auf Grund eines bewusst wahrgenommenen Reizes dar. Vor der Handlung erfolgt die bewusste Entscheidung, sich so und nicht anders zu verhalten. 7. Welche Kennzeichen hat ein Reflex? • Ein Reflex ist eine durch einen Reiz unbewusste und automatisch ausgeführte Handlung • Das Gehirn ist NICHT die Entscheidungszentrale, daher kann die Reaktion schneller ablaufen. 8. Warum sind Reflexe von so großer Bedeutung? Reflexe sind sehr wichtig für den Körper, denn sie schützen uns vor Gefahren:
Reflex Anlass Erscheinung Wirkung Kniesehnen- Mit Fuß gegen Verhindert, dass wir leichtes Stolpern reflex Hindernis gestoßen beim Stolpern hinfallen Schleim, Staub, Heftiges u. plötzliches Reiz in der Blütenpollen und andere Niesreflex Ausstoßen von Luft Nasenhöhle Auslöser des Niesreizes durch die Nase werden aus- gestoßen Kräftiges, stoßweises Schleim, Fremdkörper Reizung der Hustenreflex Ausatmen aus dem Mund werden aus den Atem- Atemwege, Luftröhre (= husten) wegen entfernt Auge, Bindehaut wird Lidschluss- Lider schließen sich un- Trockene Bindehaut befeuchtet, vor Aus- reflex beabsichtigt, „Blinzeln“ trocknung geschützt 9. Wichtige Bestandteile des menschlichen Gehirns Gehirnbereich Aufgaben A) Hypothalamus Steuert innere Organe B) Großhirn Hör-, Sprach-, Seh-, Geruchs-, Geschmacks und Motorisches Zentrum; Durch die gewellte Oberfläche haben hier auf kleinem Raum mehr Nervenzellen Platz. C) Kleinhirn Koordiniert Bewegung und Gleichgewicht D) Hirnstamm Steuert Atmung und Blutkreislauf; diese Reaktionen laufen „unbewusst“ ab und können nicht bewusst gesteuert werden; steuert grundlegende Empfindungen wie Angst und Freude
10. Die vier Hauptfelder auf der Großhirnrinde • Sensorische Felder → hier treffen die Meldungen von den Sinnesorganen ein • Assoziations-/ Erinnerungsfelder → Das von den sensorischen Feldern Empfangene wird mit dem hier Gespeicherten verglichen und als bekannt oder ähnlich erkannt. (= Gedächtnis) • Motorische Felder → Von hier aus werden die getroffenen Entscheidungen des Gehirns als Befehle an die Muskeln weitergeleitet und dort ausgeführt. • Stirnbereichsfeld → Wir denken, planen, überlegen, Entschlüsse fassen usw. 11. Lernen und Gedächtnis • Die linke Gehirnhälfte ist für das Faktengedächtnis zuständig. In der rechten Gehirnhälfte überwiegt das mit Gefühlen verbundene Gedächtnis. • Unser Gedächtnis arbeitet in drei Stufen. Ziel ist die Langzeitspeicherung. Richtiges Lernen hilft dir dabei: Die drei Gedächtnisstufen Dauer der Folgerung für erfolgreiches Informationsspeicherung Lernen Ultrakurzzeitgedächtnis für einige Zehntelsekunden; Eselsbrücken und Merkhilfen rasches Vergessen Kurzzeitgedächtnis einige Sekunden bis einige regelmäßiges Wiederholen, Minuten verknüpfen mit Bekanntem Langzeitgedächtnis Bis zu lebenslange wiederholen in Abständen Speicherung
13. Verletzungen und Erkrankungen des Nervensystems und des Gehirns • Gehirnerschütterung: verursacht durch Schlag oder Stoß, ohne äußere Verletzung • Querschnittslähmung: Rückenmark, das im Wirbelkanal der Wirbelsäule verläuft, wird durch äußeren Einfluss (Unfall) durchtrennt oder stark gequetscht. Von der Stelle ab nach unten ist der Körper gelähmt. • Gehirnhautentzündung: betroffen ist meist der Hörnerv, so dass Gehörlosigkeit die Folge ist • Kinderlähmung: bevorzugt bei Kindern zwischen 1 – 16 Jahren, Impfung möglich • Schlaganfall: ausgelöst durch plötzlichen Arterienverschluss, damit ist die Blut- und Sauerstoffzufuhr in Teilen des Gehirns unterbrochen, Folge: Nervenzellen sterben ab oder sind stark geschädigt • Parkinson: in leichteren Fällen spricht man auch von Demenz, eingeschränkte Bewegungsfreiheit, starkes Zittern der Hände, starre Muskulatur, verlangsamtes Denken • Multiple Skerose: unheilbare Nervenkrankheit, Entzündungen der Nervenbahnen im ZNS, Taubheitsgefühl in den Muskeln, Bewegungsstörung, Schwäche und Schmerzen, verschlechtert sich schubweise Teilbereich „Zellen – Bausteine der Lebewesen“: 1. Was ist der Mikrokosmos?
2. Merkmale von Lebewesen • Vermehrung durch Zellteilung • Stoff- und Energiewechsel (Nahrungs-aufnahme) • Reaktion auf Reize • Möglichkeit der Bewegung (z. B. Bakterien) • Wachstum 3. Der Aufbau einer Zelle (menschlich + pflanzlich) 4. Die Aufgaben der Zellbestandteile Der Zellkern • Steuerzentrale der Zelle → „Gehirn der Zelle" • Enthält die Erbanlagen • über Kernporen ist das Innere des Zellkerns mit dem Plasma verbunden Die Zellwand • schützt den Inhalt der Pflanzenzelle • verleiht Festigkeit • begrenzt die Größe der Zelle • wasserdurchlässig • über winzige Poren (die Tüpfel) stehen die Zellen untereinander in Verbindung
Die Zellmembran • umschließt das Zellplasma • für Wasser und manche Stoffe durchlässig, viele andere Stoffe können sie nicht durchdringen Das Zellplasma • dünn- und zähflüssig • besteht aus Eiweiß, Fetten, Kohlenhydraten, Wasser, Salz • bewegt sich → Zellplasmaströmung 5. Lebensvorgänge in der Zelle (Zellatmung, Zellteilung)
6. Welche Zellen gibt es im menschlichen Körper? Bei vielzelligen Lebewesen, wie dem Menschen, haben die Zellen zwar einen gleichen Grundbauplan, sie sind aber spezialisiert, sehen also unterschiedlich aus und haben verschiedene Aufgaben. • Nervenzellen (Gehirn): bilden die Schaltzentrale des menschlichen Körpers • Abwehrzellen (Immunsystem): bekämpfen Krankheitserreger, die in den Körper eindringen • lange Nervenfasern: leiten elektrische Impulse (= Informationen) weiter • Lichtrezeptorzellen (Auge): wandeln Informationen über Gesehenes in elektrische Impulse um • Rezeptorzellen (Innenohr): verwandeln Schallwellen in elektrische Impulse • Eizelle (w) + Spermium (m): Spermium befruchtet Eizelle → Mensch entsteht Teilbereich „Genetik“: 1. Der Zellkern als Träger von Erbinformationen Wichtige Fachbegriffe: • Vererbung: Weitergabe von Erbinformationen durch die Eltern an die Kinder, von Generation zu Generation • Chromosomen: befinden sich im Zellkern, sind Träger der Erbinformation • Gen: ein Abschnitt auf dem Chromosom, der die Information für ein bestimmtes (Körper-)Merkmal enthält • Erbgut: die Gene aller Chromosomen zusammen
2. Der Chromosomensatz eines Menschen Jede Körperzelle eines Menschen hat 46 Chromosomen. Davon sehen (mit einer Ausnahme) immer zwei gleich aus. Deswegen spricht man meist von 23 Chromosomenpaaren. Die Ausnahme sind die Geschlechtschromosomen (an 23. Stelle) des Mannes: Frau: Mann: Chromosomen an 23. Stelle sind gleich. Chromosomen an 23. Stelle sehen Wegen der Form nennt man sie X- unterschiedlich aus. Wegen der Form nennt man Chromosomen. sie X-Chromosom + Y-Chromosom. 3. Vererbung des Geschlechts Wichtige Fachbegriffe: • Keimzellen: Oberbegriff für Eizellen und Spermazellen • Geschlechtschromosomen: sind das 23. Chromosomenpaar und bestimmen das Geschlecht (XX bei der Frau bzw. XY beim Mann) Das Geschlecht (weiblich oder männlich) eines Kindes steht schon bei der Befruchtung der Eizelle durch das Spermium fest. Verantwortlich sind die Geschlechtschromosomen. Mädchen Junge
4. Was ist eine Mutation? Mutationen sind Veränderungen des Erbguts. Sie können jede Zelle betreffen. Doch nur wenn die Keimzellen betroffen sind, können Mutationen vererbt werden. ➔ Genmutationen = Abschnitt auf dem Gen ist verändert (Bsp. Rot-Grün-Blindheit, Bluterkrankheit) ➔ Chromosomenmutationen = Chromosomen sind umgebaut → veränderte Abfolge der Gene ➔ Genommutationen = geänderte Chromosomenzahl bei mind. einem Chromosom (Bsp. Trisomie 21 / Down-Syndrom) Wodurch entstehen Mutationen? • manchmal einfach so, spontan, sprunghaft • durch Umwelteinflüsse • durch Chemikalien, z.B. Spritzmittel zur Schädlingsbekämpfung • durch energiereiche Strahlung wie UV-Strahlen beim Röntgen oder bei radioaktiver Strahlung Beispiel: „Albinos“ Tiere oder Menschen, die aufgrund einer Mutation keinen dunklen Farbstoff ausbilden können (z.B. weiße Kaninchen mit roten Augen) 5. Veränderungen im Erbgut – Erbkrankheiten Bsp. Trisomie 21: Weltweit kommen ca. 2 – 3 % aller Neugeborenen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen zur Welt. Eine dieser Behinderungen ist Trisomie 21 (oder auch Down-Syndrom), benannt nach dem englischen Arzt J. Down, der diese Krankheit als erster beschrieb. Kinder mit Trisomie 21 besitzen 47 Chromosomen statt 46.
Vergleicht man die Chromosomensätze, dann stellt man fest, dass bei einem Kind mit Trisomie 21 das 21. Chromosom dreifach vorhanden ist (und eben nicht zweimal wie es normal wäre). Dieser Fehler im Erbgut bewirkt die Aussehensänderung und die geistige Behinderung. Der Verteilungsfehler mit 47 statt 46 Chromosomen kann bei der Reifeteilung der Geschlechtszellen aus noch nicht geklärten Gründen auftauchen. Mit zunehmendem Lebensalter der Frau steigt das Risiko, dass das Kind mit Trisomie 21 zur Welt kommt. Weitere Bsp: Rot-Grün-Blindheit + Bluterkrankheit
6. Chancen und Risiken der Gentechnik Ergebnisse der Gentechnik beim Einsatz in der Landwirtschaft: Teilbereich „Aufbau der Materie“: 1. Einteilung der Stoffe in Alltag und Technik Stoffe Reinstoffe Gemische (nur ein Stoff) (zwei oder mehrere Stoffe) Elemente Verbindungen Zuckerlösung (gleiche Atome) (unterschiedliche Atome) Studentenfutter Wasserstoff Müsli Wasser Sauerstoff Kochsalz Luft Metalle Kohlenstoff Metalloxide Schwefel Kohlenstoffdioxid Magnesium Schwefelsäure Gold Magnesiumoxid
Die „Sprache“ der Chemiker – Stoffe und ihre Abkürzungen: Wasserstoff H Sauerstoff O (Oxid) Wasser H2O Kohlenstoff C Kohlenstoffdioxid CO2 Schwefel S Magnesium Mg Magnesiumoxid MgO Gold Au (Aurum) Silber Ag (Argentum) 2. Atome und Moleküle Der Begriff ATOM kommt vom griechischen Wort „atomos“, was unteilbar bedeutet. Schon die alten Griechen wussten, dass alle Stoffe aus Atomen aufgebaut sind, bzw. dass Atome die kleinsten Bauteile aller unserer Stoffe sind (Demokrit: „Atome sind unteilbare, solide Kugeln“) 3. Atommodell von John Dalton • Elemente nicht zerlegbar (sie bestehen aus Atomen, die bei chemischen Reaktionen erhalten bleiben) • Jedes Element besteht aus einer bestimmten Atomart, die sich von anderen unterscheidet • Jede Atomart hat eine bestimmte Masse (→ Gewicht) und Größe 4. Streuversuch von Ernest Rutherford • Der Streuversuch von Rutherford zeigte: Jedes Atom besteht aus einem Atomkern mit positiv geladenen Teilchen (= Protonen +) und Neutronen sowie einer Atomhülle mit negativ geladenen Teilchen (= Elektronen -). • Die Anzahl der positiv und negativ geladenen Teilchen ist gleich → Atom insgesamt elektrisch neutral • Der Atomkern ist etwa 10000 mal kleiner als die Atomhülle • Der Atomkern enthält fast die gesamte Masse (99,9 %)
5. Das Kern-Hülle-Modell (Rutherford) 6. Schreibweise von Atomen Beispiel Berylliumatom
7. Was sind Ionen? • Ein Atom kann unter bestimmten Bedingungen positiv oder negativ geladen sein. Dabei ändert es die Elektronenzahl (-), indem es Elektronen aufnimmt oder abgibt. Die Protonenzahl ändert sich nicht! Schreibweise: Na+, Fe2+, Cl- • Geladene Atome nennt man Ionen • Positiv geladene Atome nennt man Kationen (z.B. Fe2+) • Negativ geladene Atome nennt man Anionen (z.B. Cl-) 8. Was sind Isotope? • stimmen in Ordnungs- , Kernladungs-, Protonen- und Elektronenzahl überein • sie unterscheiden sich in der Massen- und Neutronenzahl (Die Kerne haben bei gleicher Protonenzahl unterschiedlich viele Neutronen) • Isotope eines Elementes unterscheiden sich auch in den chemischen Reaktionsmöglichkeiten 1 H 1 H+ 3 12 C 14 C 16 O2- 16 O Isotope 1 2 1 H 6 6 8 8 Element Wasserstoff Kohlenstoff Sauerstoff Protonenzahl 1 1 1 6 6 8 8 Neutronenzahl 0 1 2 6 8 8 10 Elektronenzahl 1 0 1 6 6 10 8 9. Das Periodensystem der Elemente (PSE) Das Periodensystem der Elemente (PSE) besteht aus Perioden (waagrechte Reihe) und Gruppen (senkrechte Spalten). Jede Periode (außer der ersten) beginnt mit Metallen, es folgen Halbmetalle, Nichtmetalle und zum Schluss ein Edelgas. Es stehen immer Elemente mit ähnlichen Eigenschaften untereinander.
Die Ordnungszahl entspricht dabei der Zahl der Protonen im Atomkern. Je größer die Ordnungszahl ist, desto größer ist auch die Atommasse. Die Atome sind im PSE nach steigender Atommasse angeordnet. 10. Das Schalenmodell (Atommodell von Bohr) Grundproblem: Warum fallen die negativ geladenen Elektronen nicht in den positiv geladenen Atomkern? Idee von Bohr: • Elektronen bewegen sich auf Kreisbahnen mit bestimmten Abständen um den positiv geladenen Atomkern. • Bohr nannte die erlaubten Bahnen, auf denen sich die Elektronen bewegen können Schalen: 1. Schale: K-Schale: maximal 2 Elektronen 2. Schale: L-Schale: maximal 8 Elektronen 3. Schale: M-Schale maximal 18 Elektronen 4. Schale: N-Schale maximal 32 Elektronen Je mehr Schalen ein Atom hat, umso größer ist es (ein Sauerstoffatom ist z.B. größer als ein Wasserstoffatom). Beispiel: Schalenmodell des Chloratoms (Cl)
11. Moleküle (Summenformel + Verhältnisformel) • Molekül = mindestens zwei verschiedene Atome, die vereinigt sind, z.B. H2O • Der Index gibt bei einer Summenformel an, wie viele Atome in der Verbindung vorhanden sind (Bsp. Wasser → 2 Wasserstoffatome und 1 Sauerstoffatom) • Bei einer Verhältnisformel wird das Verhältnis der enthaltenen Atome angegeben (Bsp.: NaCl →Zusammensetzung = Na : Cl = 1:1, MgCl2 → Zusammensetzung = Mg : Cl = 1:2) Teilbereich „Radioaktivität“: 1. Was versteht man unter radioaktiver Strahlung? Grundsätzlich kann man zwischen der natürlichen und der künstlichen Radioaktivität unterscheiden: Es gibt verschiedene Arten von Strahlung: Wenn Strahlung von außen auf den Körper trifft, ist die α-Strahlung am ungefährlichsten, weil sie schon von Papier abgeschirmt werden kann. Die γ-Strahlung ist die gefährlichste, weil sie erst durch einen dicken Bleiblock abgeschirmt werden kann. 2. Was passiert bei radioaktiver Strahlung? Uran ist ein Metall, das immer, d.h. von Natur aus „strahlt“. Seine Atomkerne zerfallen in einen Heliumkern (α-Strahlung) und einen Thoriumkern (= radioaktiver Zerfall).
Radioaktivität bedeutet also: Atomkerne zerfallen und senden dabei Strahlung aus. Dabei entstehen Atomkerne anderer Elemente. Das geht so lange, bis ein stabiles Element entsteht (z.B. Blei). 3. Wie kann man radioaktive Strahlung messen? Radioaktive Strahlung kann mit einem Geiger-Müller-Zähler gemessen werden, benannt nach den beiden Erfindern. Kurz nennt man ihn auch einfach „Geiger-Zähler“. Sein Einsatz ist nötig, da der Mensch radioaktive Strahlung mit seinen Sinnesorganen nicht wahrnehmen kann. 4. Was ist die Halbwertszeit? Die Halbwertszeit ist die Zeitspanne, in der die Hälfte der Atome eines radioaktiven Stoffes zerfällt. Diese Zerfalls- oder Halbwertszeiten sind charakteristisch und verschieden für jedes radioaktive Element; sie können Bruchteile von Sekunden bis Milliarden von Jahren umfassen. Beispiele für Aufgaben zur Halbwertszeit (Lösungen):
5. Wie wird Radioaktivität in der Medizin und der Industrie verwendet? Radioaktive Strahlung wird im Dienst der Gesundheit eingesetzt. Zum einen hilft sie bei der Behandlung (Therapie) von Krebstumoren. Durch die radioaktive Strahlung von verschiedenen Seiten werden die Tumorzellen zerstört. Zum anderen wird radioaktive Strahlung bei der Untersuchung (Diagnose) eingesetzt. Ein radioaktiver Stoff (Marker mit möglichst geringer Halbwertszeit) wird in die Blutbahn gespritzt. Er wird besonders gut von Tumoren aufgenommen. Mit Hilfe einer Spezialkamera kann man dann die Lage der Tumore feststellen. Radioaktive Strahlung wird auch im Dienste der Industrie eingesetzt. Radioaktive Strahlung wird genutzt: ⚫ zur Überprüfung von Schweißnähten (s. Bild unten), ⚫ zur Veredelung mancher Kunststoffe durch β – Strahlung ⚫ zur Sterilisation von medizinischen Geräten ⚫ zur Konservierung von Lebensmitteln ⚫ für selbstleuchtende Ziffern ⚫ für Motortests ⚫ zur Züchtung widerstandsfähiger Getreidesorten ⚫ zur Dickenmessung von Folien, Kunststoff- oder Spanplatten ⚫ zur Markierung von Düngemitteln in Pflanzen 6. Wie schadet radioaktive Strahlung dem Menschen?
7. Was ist eine Kernspaltung? Die deutschen Wissenschaftler Otto Hahn und Fritz Straßmann (später auch Lise Meitner) beschossen im Jahr 1938 die Atomkerne des Uran-Isotops-235 mit Neutronen. Das Versuchsergebnis war sensationell: Durch den Neutronenbeschuss spalteten sich die Kerne des Uran-235. Die Kernspaltung war entdeckt! Die Entdeckung zeigte: Starke Kernkräfte halten die Protonen des Atomkerns zusammen. Trifft aber ein Neutron auf diesen Atomkern, spaltet sich dieser. Dabei wird eine riesige Menge Energie freigesetzt: Bei der Spaltung des Uranatomkerns entstehen zwei neue, kleinere Atomkerne: Barium und Krypton. Die Energie entsteht in Form von Wärme / Hitze und radioaktiver Strahlung. Allerdings werden auch weitere Neutronen frei (in diesem Beispiel sind es drei), die wiederum andere Atomkerne spalten können. Jeder weitere gespaltene Atomkern setzt wieder Energie, aber auch jeweils wieder drei Neutronen frei. So kommt es zu einer Kettenreaktion. Dabei unterscheidet man die ungesteuerte / unkontrollierte Kettenreaktion (z.B. in einer Atombombe) von der gesteuerten / kontrollierten Kettenreaktion (z.B. in einem Atomkraftwerk).
8. Wie funktioniert ein Atomkraftwerk? • Im Reaktor wird durch die gesteuerte Kettenreaktion viel Energie freigesetzt. Das Wasser im Druckbehälter erhitzt sich dadurch auf über 300°C. (1) • Das heiße Wasser wird in den Wärmetauscher (Dampferzeuger) gepumpt. Dort gibt das heiße Wasser Wärme ab und es entsteht Wasserdampf. (2) • Der Dampf treibt Turbinen an. Die Turbinen wiederum treiben Generatoren an, die elektrische Energie erzeugen. (3) • Im Kondensator wird aus dem Wasserdampf wieder Wasser (Kühlturm!) (4) Der Wirkungsgrad von Kernkraftwerken beträgt nur 35%. Von der freigesetzten Energie werden 65% als Abwärme an die Umwelt abgegeben. 9. Gefahren und Sicherheitsvorkehrungen bei einem Atomkraftwerk Mögliche Gefahren: • Höhere Strahlendosen in Kernkraftwerksnähe • Radioaktive Abfallprodukte (Entsorgung, Transport und Lagerung) • Aufheizung der Gewässer durch Kühlwasser • Explosionsgefahr bei Versagen aller Sicherheitssysteme • Technische Defekte, Austritt von radioaktivem Dampf • äußere Einflüsse (Erdbeben, Flugzeugabsturz...) Sicherheitsvorkehrungen: • Hüllrohre der Brennstäbe • Druckbehälter • Betonmauer • Sicherheitsbehälter • Reaktorgebäude • Filter für Abwasser und Abluft
Probleme bei der Entsorgung: In den Brennelementen sammeln sich bei der Kernspaltung hochradioaktive, unverwertbare Spaltprodukte an, die teilweise sehr lange Halbwertszeiten besitzen. Deshalb müssen sie absolut gefahrlos entsorgt werden. Dies geschieht in Spezialbehältern (Castorbehälter) tief unter der Erde in ausgedienten Salzstöcken (Salzbergwerken). Teilbereich „Kraft und Bewegung“: 1. Geschwindigkeit Die Geschwindigkeit v gibt an, welche Strecke s in einer bestimmten Zeit t zurückgelegt wird. Die Geschwindigkeit wird berechnet, indem der zurückgelegte Weg durch die dafür benötigte Zeit dividiert wird. zurückgele gter Weg s s = v= Geschwindi gkeit ( t = , s = v t ) benötigte Zeit t v Je länger eine Wegstrecke ist, die man in einer bestimmten Zeit zurücklegt, desto größer ist die Geschwindigkeit. Je kürzer die Zeit ist, die man für eine bestimmte Wegstrecke braucht, desto größer ist die Geschwindigkeit. Die Einheit für die Geschwindigkeit ist Meter pro Sekunde oder Kilometer pro Stunde. Zwischen diesen beiden Angaben für die Geschwindigkeit besteht folgender Zusammenhang: m km km m 3,6 = und : 3,6 = sec h h sec km m Soll beispielsweise die Angabe 50 in umgerechnet werden, muss der Zahlenwert 50 h sec m durch 3,6 geteilt werden, um die Geschwindigkeit in zu erhalten. sec 2. Beschleunigen und Verzögern Wenn ein Fahrzeug seine Geschwindigkeit gleichmäßig erhöht, sprechen wir von einer beschleunigten Bewegung (Beschleunigung). Beispiel: km m km m nach 1 sec 10 Umrechnung in → 10 : 3,6 = 2,8 h sec h sec km m 2 sec 20 Die Beschleunigung beträgt 2,8 pro h sec km m 3 sec 30 Sekunde (2,8 ). h sec ²
Wenn ein Fahrzeug seine Geschwindigkeit gleichmäßig verringert, sprechen wir von einer verzögerten Bewegung (Bremsen). Beispiel: km m km Gute Bremsen wirken Umrechnung in → 8 ▪3,6 = 28,8 h sec h mit einer Verzögerung Jede Sekunde wird das Fahrzeug m km von 8 . ca. 30 langsamer. sec h 3. Der Anhalteweg Anhalteweg = Reaktionsweg + Bremsweg FAUSTFORMEL FAUSTFORMEL (bei Reaktionszeit 1 sec.) Tachoanzeige Bremsweg (in m) = ( )² Reaktionsweg (in m) = 10 Anhalteweg = 3 Geschwindigkeit (in km/h) ∙ 10 24 m + 64 m = 88m Bsp. Bsp.: 3 80 2 80 km/h ∙ 10 = 24 METER (10) = 64 METER 80 ∙ 80 Oder: ( ) = 64 Meter 100 Reaktionszeit z.B. 2 sec Bremsweg = v² : 2 ∙ a a) 80 Km/h : 3,6 = 22,2 m/sec (v = Geschwindigkeit in m/sec b) s = v ∙ t a = Bremsverzögerung in m/sec²) s = 22,2 m/sec ∙ 2 sec MOFA: Bremsverzögerung 4 m/sec² s = 44,4 METER
Die Länge des Anhaltewegs kann der Fahrer beeinflussen. Achten muss er auf: ⚫ den Straßenzustand (Belag, Nässe,...) ⚫ gute Bremsen (Bremsbeläge) ⚫ Müdigkeit, Alkoholeinfluss ⚫ die Tatsache, dass hohe Geschwindigkeiten den Bremsweg sehr stark beeinflussen → doppelte Geschwindigkeit ergibt vierfachen Bremsweg Zudem muss immer Sicherheitsabstand gehalten werden. Dieser soll laut Faustformel km mindestens dem „halben Tacho“ entsprechen. Ein Fahrzeug, das mit 60 unterwegs ist, h sollte einen Sicherheitsabstand von 30 m einhalten. 4. Die Trägheit Alle Körper widersetzen sich plötzlichen Bewegungsänderungen, um ihren gegenwärtigen Bewegungszustand beizubehalten; sie sind träge. Beispiele: • Nur mit großer Kraft kann man einen schweren Wagen in Bewegung setzen. • Wenn ein Auto abgebremst wird, „will“ es weiter fahren. • In Kurven fliegt ein schlecht befestigter Gegenstand vom Autodach. Trägheitsgesetz: Die Trägheit ist eine Eigenschaft der Körper. Sie bedeutet: Ein Körper bleibt in Ruhe oder bewegt sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit geradeaus weiter, solange keine Kraft auf ihn wirkt. Je größer die Masse (das Gewicht) eines Gegenstands, desto größer seine Trägheit!
Die Trägheit spielt im Straßenverkehr eine wichtige Rolle: • deshalb schnallen wir uns im Auto an. • deshalb halten wir uns in einem fahrenden Bus fest. • deshalb bedenken wir, dass eine hohe Geschwindigkeit lebensgefährlich ist, denn: „doppelte Geschwindigkeit ► vierfache Wirkung der Trägheit“!
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